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Forscher entdecken bei Tiefenbohrungen südlich von München in einer Tiefe von über 4000 Metern ein riesiges Reservoir von 140° C heißem Thermalwasser. Bei der Auswertung machen sie eine unglaubliche Entdeckung: Dr. Werner kann bislang völlig unbekannte Lebensformen in dem heißen Wasser nachweisen. Hat die neue Lebensform der Thermal-Biotics eine Überlebenschance. Ein engagiertes Buch für den Erhalt unserer Erde und ein friedliches Miteinander ihrer Bewohner
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Seitenzahl: 80
Veröffentlichungsjahr: 2018
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Der Bauer Woh Kann Doo und das Geheimnis der alten Ming-Vasen
Letzter Aufruf Afrika
Das große Geheimnis
Zum Winterquartier
Der Unfall
Der letzte Aufruf Afrika
Die in dieser Geschichte verwendeten Namen, und Bezeichnungen stammen aus den asiatischen Bewegung- Techniken Tai-Chi und Qi Gong.
Bei dieser Technik wir z.B. der höchste Punkt des Scheitels Bai Hui oder auch „Himmlische Pforte“ genannt. Der Bauern Woh Kann Doo hat seinen Hof auf einem sehr sonnigen Hügel, hier finden sich die besten, fruchtbarsten Böden und saftigsten Wiesen. Dieser Hügel heißt ebenfalls Bai Hui.
Die Kuh um die es in dieser Geschichte geht trägt den Namen der Puren Kraft und Energie nämlich Chi. So finden sich für alle Freunde von Thai Chi und Chi Gong viele Namensgleichheuten.
In den Familien der Woh Kann Doos hatten alle den gleichen Namen, es gab als Unterscheidung verschiedene Bezeichnungen wie zum Beispiel der Alte, der Junge, der aus der Stadt Topeu oder die Familie, die am Fluss lebt. Aber alle aus dem Clan hießen Woh Kann Doo. In der Familie, von der in dieser Erzählung berichtet wird, handelt es sich um die Familie Woh Kann Doo, die eine Kuh namens Chie hatte. Dies war seit jeher so. So lange sich die Leute im Dorf erinnern konnten, besaßen sie eine Kuh.
Bis auf wenige Kleintiere, war dies ihr einziger Besitz. Darum wurden sie auch »Die Einkuhbauern« genannt.
Der alte Woh Kann Doo musste mittlerweile 100 Jahre alt gewesen sein. Seine Frau Shen war etwas über 90 Jahre, und man glaubte zu wissen, dass sie, als sie vor etwa 70 Jahren geheiratet hatten, einige Jahre jünger war als ihr Mann.
Der Bauer Woh begnügte sich seit jeher mit dem Ertrag seiner Kuh Chie, also mit ihrer Milch und deren Erzeugnissen.
Trotz ihres einfachen Lebens oder vielleicht gerade deswegen waren die beiden glücklich. Ihr Sohn aber, der junge Woh Kann Doo, war ein ganz anderer Kerl als sein Vater. Er versuchte immer mehrere Geschäfte gleichzeitig zu machen. Die schwere Arbeit, wie Vater und Mutter sie verrichten mussten, waren ihm lästig, und so drückte er sich vor den täglichen Aufgaben am Hof und lungerte herum.
Er kaufte und verkaufte so dies und das und versuchte mit allem, was ihm angeboten wurde, ein Geschäft zu machen. Nur mit dem frühen Aufstehen, mit dem Melken der Kuh und der schweren Arbeit auf den Feldern hatte er es nicht so. Meist waren seine Geschäfte allerdings von geringem Erfolg, und der Vater ermahnte ihn mehr als einmal.
»Verschwende nicht unser schwer verdientes Geld und vergeude nicht deine kostbare Lebenszeit mit immer neuen Geschäftchen, die sowieso nichts einbringen.« Aber der junge Woh hörte nicht auf ihn, er glaubte, mit weniger schwerer Arbeit mehr Geld verdienen zu können. Er wollte Reichtum und sich ein großes Haus kaufen.
»Ich bin ein guter Kaufmann, du wirst es schon noch erleben.«
Dann starb der alte Woh Kann Doo, und sein Sohn erbte den Hof und die einzige Kuh Chie. Einige Monate später ergab es sich, dass der junge Einkuhbauer Woh Kann Doo, wie er nun von den Leuten im Dorf genannt wurde, in die Stadt musste, um Futter für die Kuh zu kaufen. Dort sollte er einen edlen Kaufmann aus der Hauptstadt kennenlernen, mit dem er ein vielversprechendes Geschäft einfädelte. Er erwarb nämlich von ihm zwei alte Vasen aus der Ming-Dynastie …
Bevor wir von dieser Reise und der Begegnung mit dem Kaufmann berichten, muss ich euch zunächst erzählen, wie es überhaupt dazu kam, dass der junge Einkuhbauer Woh Kann Doo in die Stadt musste, um Futter zu kaufen. Denn all die Jahre zuvor hatte die Familie stets genügend für Ihre Kuh Chie auf ihrem eigenen Land angebaut.
Es war einmal vor langer, langer Zeit.
Der alte Bauer Woh Kann Doo lebte mit seiner Frau Shen und seinem Sohn am Rand eines kleinen Dorfes. Die nächstgrößere Siedlung war das schöne Tanthyenn.
Tanthyenn erreichte man in einer Stunde Fußmarsch. Es gliederte sich in das große und wohlhabende Obere Tanthyenn und das deutlich kleinere und ärmliche Untere Tanthyenn. Hier wohnten in bescheidenen Hütten die einfachen Leute, vielleicht 100 an der Zahl. Das waren Tagelöhner, Feldhelfer, Schuhputzer, und es gab einige kleiner Handwerksbetriebe wie die Schmiede, einen Krämerladen, in dem man fast alles erwerben beziehungsweise tauschen konnte, und einen Mazzebäcker, der Brote anbot. Täglich fand auf dem lehmigen Platz im unteren Teil des Städtchens ein kleiner Markt statt. Hier konnten die Bauern aus der näheren Umgebung ihre Waren und Erzeugnisse feilbieten. Angegliedert war auch ein kleiner Viehmarkt, auf dem meistens nur einige Hühner oder Hasen, seltener Enten und Gänse zu erwerben waren.
Im Oberen Tanthyenn lebten die Kaufleute, lebten Beamte und Großgrundbesitzer in fest gemauerten Steinhäusern. Es gab alle erdenklichen Geschäfte, in denen man die wichtigen und auch die nicht ganz so wichtigen Dinge des Lebens erwerben konnte. Den neuesten Klatsch und Tratsch aus der ganzen Region und natürlich auch Neuigkeiten aus der Hauptstadt gab es kostenlos bei einem kleinen Plausch über die Ladentheke.
Auf dem Hauptplatz stand sogar eine vornehme Herberge. Die Betten waren mit weißen Laken bezogen, und das Gasthaus war für seine guten Speisen und seine süffigen, kühlen Getränke bekannt. Für eine warme, frisch zubereitete Speise hätte ein Bauer aus dem Umland hier seinen ganzen Wochenlohn lassen müssen.
Doch auch wenn der alte Bauer Woh Kann Doo nicht in dem Gasthaus verkehrte, war er auf seine Weise, wie er immer zu sagen pflegte, »wohlhabend«. Stolz blickte er auf sein Land, das die Größe von zehn Reisfeldern hatte und das, schon solange man sich erinnern kann, im Besitz der Familie Doo war. Vor einigen Jahren hatte der Alte sogar noch ein paar Felder dazugekauft.
Die kleine hölzerne Hütte, in der die ganze Familie lebte, und der dazugehörige Stall standen auf einem kleinen Hügel. Die Sonne lachte von morgens bis abends und erhellte das Haus, den Stall und die ganze Anhöhe. Unterhalb des Hügels floss ein kleiner Bach, der sich fröhlich seinen Weg über die Steine suchte.
»Das Beste Wasser im Land«, wie der alte Woo zu sagen pflegte.
Der Bach wurde von einer nahen gelegenen, ergiebigen Quelle gespeist. Auf den angrenzenden, leicht abfallenden Hängen gab es Böden mit guter, fruchtbarer Erde. Hier wuchsen das beste Gras, die nahrhaftesten und gesündesten Kräuter. Selbst auf der Nordseite, wo die Frau des alten Woh Kann Doo, Frau Shen, ein Beet angelegt hatte, gediehen die schönsten und bekömmlichsten Gemüsesorten.
Frau Shen war eine kleine, etwas untersetzte Person mit kurzen rundlichen Beinen. Rote, vor Gesundheit strotzende Wangen beherrschten ihr ganzes Gesicht. Dass sie körperlich schwere Arbeit verrichten musste, konnte man, obwohl sie nie eine Silbe darüber verlor, an ihren rauen, kräftigen Händen und ihrem mittlerweile etwas gebückten Gang ablesen. Den ganzen Tag war sie am Lächeln, nie kam ein böses Wort über ihre Lippen. Stets war sie bescheiden, genügsam und ebenso glücklich.
Der alte Woh Kann Doo war ein Bauer, wie es ihn nur einmal gab. Mit seiner stattlichen Größe und seinem aufrechten Gang überragte er alle anderen Männer weit und breit – schlank und doch mit breiten kräftigen Schultern ausgestattet. Er hatte Hände so groß wie Teller, und die Kraft, mit der er zupacken konnte, glich der eines Schraubstocks. Durch die tägliche Arbeit in der Natur und an der frischen Luft war seine Haut wie gegerbtes Leder. Seine grünen Augen stachen unter den buschigen Augenbrauen noch immer wie zwei leuchtende Smaragde hervor. Selbst nun, im hohen Alter von fast 100 Jahren, verrichtete er die Arbeit froh und ohne zu murren.
Einige Hühner und zwei kleine braune Ziegen hüpften im Hof umher und vertrieben sich die Zeit damit, die alte behäbige Katze namens Qi Gong zu ärgern. Außer diesen Tieren lebte nur ein weiteres auf dem Hof.
Es war eine Kuh, sie hieß Chie, und auf diesen Namen hörte sie auch, wenn man sie abends von der Weide in den Stall rief. Diese Kuh verbrachte den ganzen Tag auf den saftigen Wiesen und durfte so viel köstliches Gras und würzige Kräuter fressen, wie sie wollte. Wann immer es ihr gefiel, spazierte sie hinunter zum Bach, um von dem frischen, sprudelnden Wasser zu trinken. Jeden Abend wurde sie liebevoll geputzt und gebürstet.
Von der guten Milch, die Chie dafür gab, konnte Bauer Woh Kann Doo sich und die ganze Familie mit seiner Frau Shen und seinem Sohn ernähren und gut davon leben. Es war sogar so viel, dass er sie nicht allein aufbrauchen konnte. Jeden Tag blieb noch etwas übrig, sodass sich Frau Shen gleich nach dem Melken auf den Weg zum nahe gelegenen Städtchen Tanthyenn machte und sie auf dem Markt anbot. Aus dem Rest machte sie abends nach ihrer Rückkehr sämige Butter und den feinsten Käse. In dem kleinen Käselager neben der Küche kehrte sie täglich die Laibe mit kräftig gewürztem Salzwasser ab. Die Kräuter dafür nahm sie von der Wiese. So durchdrang der charaktervolle Geschmack nach und nach den ganzen Käse.
Durch den Tausch der Butter und der Milch und den Verkauf des würzigen Käses erwarb man Reis, Mehl, Salz, Zucker, und was man sonst noch so zum Leben brauchte. So verbrachte die Familie mit ihrer Kuh Chie glücklich und zufrieden ihre Tage.