Das Geheimnis der Wichteltür - Sarah Gaspers - E-Book

Das Geheimnis der Wichteltür E-Book

Sarah Gaspers

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Beschreibung

Erst ist es nur eine Baustelle. Dann erscheinen eine winzige Tür und ein Briefkasten im Wohnzimmer von Sophie und Ben. Der Weihnachtswichtel Tomte fragt, ob er für die Adventszeit bei ihnen einziehen darf. Bis Heiligabend finden Sophie und Ben nun jeden Morgen einen Brief von Tomte. Der Wichtel bittet sie um Hilfe, spielt ihnen Streiche und erzählt aus seinem Leben. Ein Adventsbuch über den Brauch der Wichteltür

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Seitenzahl: 62

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Inhaltsverzeichnis

November

Dezember

Dezember

Dezember

Dezember

Dezember

Dezember

Dezember

Dezember

Dezember

Dezember

Dezember

Dezember

Dezember

Dezember

Dezember

Dezember

Dezember

Dezember

Dezember

Dezember

Dezember

Dezember

Dezember

Dezember

Dezember

November

„Was ist denn das?“ Sophie deutet auf einen kleinen Haufen Sand auf der Kommode im Wohnzimmer. „Hast du Erde aus den Blumentöpfen verschüttet?“

Ihr kleiner Bruder Ben reckt den Kopf. „Das ist keine Erde. Das ist Sand.“

Mama nickt. „Genau. Und fällt euch noch etwas auf?“

„Da steckt eine Schaufel im Sand“, ruft Sophie. „Wie bei den Bauarbeitern draußen am Bach.“

„Wird hier etwa gebaut?“, fragt Ben.

Mama lächelt nur geheimnisvoll. „Ihr müsst wohl selbst beobachten, was hier passiert.“

Am nächsten Tag stehen vier Pfeiler um den Haufen Sand. Zwischen ihnen ist ein weiß-rot-gestreiftes Band gespannt. Davor befindet sich ein dreieckiges Schild mit einem roten Rahmen. Auf dem Schild ist eine Person abgebildet, die eine Schaufel in einen Haufen Sand stößt. Sophie kennt das Schild genau. Es zeigt an, dass sich hier eine Baustelle befindet. Aber was wird hier gebaut?

Sie kann den nächsten Morgen kaum erwarten. Als Mama sie weckt, springt sie aus dem Bett und läuft ins Wohnzimmer. Tatsächlich, wieder ist etwas anders. Heute stehen Bens kleiner, gelber Bagger und ein Laster neben dem Sandhaufen.

„Guck mal, da ist ein Briefkasten“, ruft Ben und deutet mit ausgestrecktem Finger an die Wand. Tatsächlich, an der Wand hängt ein kleiner, roter Kasten mit der Aufschrift Briefe.

„Und da ist ein Brief im Briefkasten!“, bemerkt Sophie. „Ist der für uns?“

Sie greift nach der Rolle und zieht sie aus dem Schlitz.

„Man darf die Briefe von anderen nicht lesen“, protestiert Ben. „Mama hat gesagt, das ist verboten.“

„Ich denke, der Brief ist wirklich für uns“, sagt Mama. „Schließlich wohnen wir hier.“

„Genau!“, ruft Sophie und entrollt den Brief.

„Was steht da?“, fragt Ben. „Jetzt lies endlich vor.“

„Das ist so viel Text“, sagt Sophie. „So gut kann ich noch nicht lesen.“

Sie reicht den Brief an Mama.

„Liebe Sophie, lieber Ben“, liest Mama vor. „Mein Name ist Tomte und ich bin ein Weihnachtswichtel. Ich helfe dem Weihnachtsmann bei seinen Vorbereitungen zum Weihnachtsfest. In der Weihnachtszeit würde ich gerne bei euch einziehen, denn euer Haus sieht so gemütlich aus. Wenn ihr mit mir reden wollt, schreibt einen Brief und steckt ihn in den Briefkasten. In der Nacht werde ich eure Antwort lesen.“

Ben springt wie ein Flummi auf und ab. „Ein echter Weihnachtswichtel will bei uns einziehen! Erlaubst du das, Mama? Bitte bitte bitte.“

„Weißt du überhaupt, was ein Weihnachtswichtel ist?“, fragt Sophie.

„Natürlich“, sagt Ben empört. „Wichtel helfen dem Weihnachtsmann, Geschenke zu bauen. Damit alle Kinder auf der Welt an Weihnachten Geschenke bekommen. Darf er bei uns einziehen?“

„Sicher“, antwortet Mama und lächelt. „Am besten schreibt ihr ihm gleich einen Brief.“

Sophie nimmt einen Zettel aus dem Schrank und zückt ihren Füller.

„Schreib, dass er sofort einziehen soll“, sagt Ben.

„So schnell geht das doch nicht“, antwortet Sophie. „Ich schreibe, wir freuen uns sehr, dass er bei uns wohnen will.“

Ben nickt. „Und vergiss nicht, dass er uns viele Geschenke bauen soll.“

„Das macht er nur, wenn du brav warst“, sagt Sophie und rollt den Brief zusammen. Vorsichtig steckt sie ihn in den Briefkasten.

„Jetzt weiß Tomte, dass er bei uns willkommen ist“, sagt Mama.

„Und hoffentlich zieht er schnell ein!“, ruft Ben.

1. Dezember

„Hast du es schon gesehen?“, ruft Ben aus dem Wohnzimmer. In seinem Schlafanzug steht er vor der Kommode und schaut mit offenem Mund an die Wand. „Da ist eine Tür.“

Tatsächlich, an der Wand über der Kommode klebt eine kleine Tür aus Holz. Das Baustellenschild, das Absperrband und die Fahrzeuge sind verschwunden. Stattdessen stehen drei leere Umzugskartons vor der Tür.

„Kann man die Tür aufmachen?“, fragt Ben. „Ich würde so gerne seine Wohnung sehen.“

„Das solltet ihr lieber nicht tun“, sagt Mama. „Wenn man versucht, einen Wichtel zu sehen, verschwindet der Wichtelzauber. Deshalb dürft ihr nachts auch nicht länger aufbleiben, um nach Tomte zu schauen.“

„Schade“, murmelt Ben. Genau das hatte er eigentlich geplant.

„Aber ist es nicht viel schöner, wenn ihr morgens seht, was er nachts getan hat? Dann ist es jedes Mal eine große Überraschung.“

„Das stimmt“, sagt Ben. „Aber was ist, wenn ich vor Aufregung nicht schlafen kann?“

„Dann hilft dir bestimmt etwas von Tomtes Zauberstaub“, sagt Mama. „Ich habe gehört, Wichtel helfen Kindern damit beim Schlafen.“

„Da ist wieder ein Brief“, ruft Sophie.

„Und was schreibt Tomte uns?“

Sophie nimmt den Brief aus dem Briefkasten und reicht ihn Mama. „Hallo liebe Kinder. Vielen Dank für eure Gastfreundschaft. Ich bin in der letzten Nacht eingezogen. Der Umzug war der anstrengend. Daher werde ich mich heute ausruhen und erst in der nächsten Nacht arbeiten. Euer Tomte.“

„Ich bin schon so gespannt, was er macht“, sagt Ben.

„Bestimmt muss er erstmal seine Sachen einräumen“, überlegt Sophie. „Als Ina zu uns gezogen ist, hat sie ihr Zimmer eine ganze Woche lang eingeräumt.“

„Eine Woche?“ Bens Gesicht wird immer länger. „Aber dann hat er gar keine Zeit für andere Sachen.“

„Irgendetwas wird er tun. Das hat er doch geschrieben“, sagt Mama. „Wisst ihr überhaupt, wie ein Weihnachtswichtel aussieht?“

„Klar“, meint Ben. „Er hat eine rote Mütze und einen weißen Bart wie der Weihnachtsmann. Und seine Mütze hängt ihm bis über die Augen, sodass er gar nicht gut sehen kann.“

„So sehen Omas Wichtelfiguren im Garten aus“, sagt Sophie. „Ein echter Weihnachtswichtel sieht bestimmt anders aus.“

„Und wie?“, fragt Ben.

„In meinem Weihnachtsbuch sehen die Weihnachtswichtel aus wie Elfen“, sagt Sophie.

„Stimmt“, meint Mama. „Sie haben spitze Ohren, aber die Kleidung ist wie beim Weihnachtsmann.“

„Und sie haben komische, gebogene Schuhe an“, ruft Ben.

„Vielleicht erzählt euch Tomte ja noch, wie er aussieht“, sagt Mama geheimnisvoll.

2. Dezember

„Sophie, vor der Wichteltür steht plötzlich eine Bank“, ruft Ben, als Sophie morgens das Wohnzimmer betritt. Er hält einen Brief in die Höhe. „Und Tomte hat uns wieder geschrieben.“

„Die ist ja winzig“, sagt Sophie und schaut sich die Band genau an. Sie besteht aus schmalen Holzlatten und ist knallrot angemalt.

„Tomte ist ja auch klein“, meint Ben. „Mama, kannst du uns den Brief vorlesen?“

„Liebe Kinder“, liest Mama vor. „Wie ihr wisst, helfe ich dem Weihnachtsmann bei seinen Vorbereitungen. Er hat mir erzählt, dass ihr noch keine Wunschzettel geschrieben habt. Könntet ihr jeder bis morgen einen Wunschzettel schreiben? Dann kann ich sie dem Weihnachtsmann bringen. Vielen Dank! Euer Tomte.“

„Au ja, lass uns Wunschzettel schreiben!“, ruft Ben. Er rennt zu der Schublade mit Bastelmaterial und holt Papier und Stifte hervor.

„Immer langsam“, sagt Mama lachend. „Wir sind heute spät dran. Erst gehst du in den Kindergarten und Sophie in die Schule. Heute Nachmittag könnt ihr in Ruhe Wunschzettel schreiben.“

„Aber Tomte will unbedingt, dass wir Wunschzettel schreiben. Unbedingt!“

Aber Mama bleibt hart. „Tomte hat euch gesagt, ihr sollt bis morgen damit fertig sein.“

„Na gut“, antwortet Ben und schiebt die Unterlippe vor. Am liebsten würde er sofort anfangen. „Aber er will die Wunschzettel bestimmt sofort.“

„Tomte schläft im Moment“, sagt Mama. „Erst heute Nacht wird er wach. Dann sieht er, was ihr ihm in den Briefkasten gesteckt habt. Und wenn ihr bis heute Nachmittag wartet, habt ihr noch viel Zeit, euch Wünsche zu überlegen.“

„Stimmt“, erwidert Ben und strahlt.

„Weißt du, was du dir wünschen willst?“, fragt Sophie am Nachmittag.