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Erst ist es nur eine Baustelle. Dann erscheinen eine winzige Tür und ein Briefkasten im Wohnzimmer von Sophie und Ben. Der Weihnachtswichtel Tomte kündigt erneut sein Erscheinen an. Bis Heiligabend finden Sophie und Ben jeden Morgen wieder einen Brief von Tomte. Wie im letzten Jahr bittet sie der Wichtel Hilfe, spielt ihnen Streiche und erzählt aus seinem Leben. Ein Adventsbuch über den Brauch der Wichteltür
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Seitenzahl: 58
Veröffentlichungsjahr: 2023
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26. November
1. Dezember
2. Dezember
3. Dezember
4. Dezember
5. Dezember
6. Dezember
7. Dezember
8. Dezember
9. Dezember
10. Dezember
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20. Dezember
21. Dezember
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23. Dezember
24. Dezember
25. Dezember
„Tomte ist wieder da! Tomte ist wieder da!“
Ben rennt vor Freude im Flur auf und ab.
„Was?“ Seine ältere Schwester Sophie streckt den Kopf aus ihrem Zimmer.
„Tomte ist wieder da“, ruft Ben und läuft weiter.
Sophie greift ihren Bruder Ben an der Schulter und hält ihn fest. „Wo?“
„Im Wohnzimmer natürlich. Wo denn sonst.“
Mama kommt aus der Küche mit einem Handtuch in den Händen. „Zeig Sophie doch, was du entdeckt hast.“
„Na gut. Komm mit.“ Ben greift nach Sophies Hand und zieht sie mit sich. „Schau dort.“
Er deutet auf die Kommode. An einer Stelle liegt ein kleines Häufchen Sand, in dem eine Schaufel steckt. Um das Häufchen stehen vier Absperrkegel, zwischen denen ein weiß-rotgestreiftes Band gespannt ist. Es sieht aus, als hätte jemand angefangen, eine Grube auszuheben, und dann Pause gemacht. Daneben steht ein dreieckiges Schild, auf dem eine Person eine Schaufel in einen Haufen mit Sand stößt. Die Baustelle kennt Ben schon aus dem letzten Jahr, als der Weihnachtswichtel Tomte zum ersten Mal hier wohnte.
„Er ist noch gar nicht da“, stellt Sophie fest.
„Aber er zieht gerade ein. Und weil er letztes Jahr schon da war, geht es in diesem Jahr bestimmt schneller“, erwidert Ben überzeugt. „Weihnachtswichtel müssen schnell sein. Schließlich müssen sie dem Weihnachtsmann helfen.“
„Heute ist erst der 26. November“, sagt Sophie. „Bestimmt zieht er pünktlich zur Adventszeit ein. Die beginnt erst am 1. Dezember. Im letzten Jahr hat er seine Baustelle auch langsam aufgebaut.“
„Er ist bestimmt schneller“, beharrt Ben. „Ob er wieder meinen Bagger braucht?“
„Man kann nie wissen“, lächelt Mama. „Stell ihn doch einfach bereit. Dann kann ihn Tomte benutzen, wenn er will.“
Ben verschwindet in seinem Zimmer und kommt kurz darauf mit einer Kiste zurück.
„Was ist das denn alles?“, fragt Sophie.
„Mein Bagger“, sagt Ben und stellt den Spielzeugbagger neben das Absperrband. „Und meine Planierraupe und die Straßenwalze.“
„Du meinst, Tomte braucht eine Planierraupe?“, kichert Sophie. „Soll er unser Wohnzimmer abreißen oder was?“
„Das weiß ich nicht“, erwidert Ben. „Aber vielleicht braucht er eine. Dann steht sie schon da.“
„Das ist eine nette Idee“, sagt Mama. „Wenn er schon alles hat, was er braucht, kann er schneller einziehen.“
Ben nickt heftig. „Genau.“
Schon am nächsten Tag steht ein roter Briefkasten an der Wand. Ein Stück von einem Zettel lugt an einer Seite aus dem Briefschlitz.
„Tomte hat uns einen Brief geschrieben“, jubelt Ben und zieht den Zettel heraus.
„Dann lies mal vor“, sagt Sophie.
Ben reicht den Brief an Mama. „Mach du.“
„Ich dachte, du kannst jetzt lesen“, bemerkt Sophie. „Das hast du gestern noch behauptet.“
„Aber nur meinen Namen“, protestiert Ben. „Und Mama und Papa.“
„Ich lese vor“, sagt Mama schnell, bevor ein Streit ausbrechen kann. „Liebe Kinder, endlich beginnt die Adventszeit. Ich habe mich sehr gefreut, dass ihr mich im letzten Jahr wieder eingeladen habt. Nun kann ich endlich bei euch einziehen. Ich freue mich schon sehr auf die Zeit mit euch. Euer Tomte.“
„Wir müssen ihm sofort antworten“, ruft Ben. „Schreib ihm, dass er sofort einziehen soll.“
„Vielleicht geben wir ihm besser etwas Zeit“, erwidert Mama. „Ein Umzug dauert eben etwas.“
„Sonst ist er direkt wieder weg“, sagt Sophie. „Wenn du ihn nervst.“
„So ein Quatsch“, murrt Ben. „Er hat sich auf uns gefreut.“
„Wir schreiben, dass wir uns über seinen Einzug sehr freuen“, schlägt Mama vor. „Und dass du für ihn extra deine Baufahrzeuge herausgesucht hast.“
Bens Miene hellt sich auf. „Und schreib ihm, dass er sie alle benutzen darf. Sogar die Planierraupe.“
„So großzügig bist du sonst nie mit deinen Fahrzeugen“, neckt ihn Sophie.
„Bei Tomte ist das eben etwas anderes“, sagt Ben. „Sein Umzug soll ja schnell gehen.“
„Die Tür ist endlich da!“, ruft Ben.
„Heute ist ja auch der 1. Dezember“, murmelt Sophie, die gerade das Wohnzimmer betritt. Sie gähnt noch etwas verschlafen und streckt sich.
„Guck mal, Tomte hat alle Sachen von uns dabei.“ Ben zeigt auf den Schlitten, die Lichterkette und all die anderen Dinge, die im letzten Jahr vor der Tür erschienen sind oder die sie gebastelt haben.
„Und da ist auch ein Brief.“ Er zieht den Zettel aus dem Briefkasten und reicht ihn Sophie. „Was schreibt Tomte? Freut er sich?“
„Liebe Kinder, ich bin sehr froh, wieder bei euch zu sein. Nachdem ich endlich angekommen bin, kann ich euch erzählen, was ich in diesem Jahr gemacht habe. Ich war auf einer Ranch in Amerika und habe eine Rundreise durch Skandinavien gemacht, um alte Wichtelfreunde zu besuchen. Außerdem habe ich auf einer Rentierfarm gewohnt und die Fjorde in Norwegen besucht.“
„Was ist eine Ranch?“, unterbricht sie Ben. „Und was sind Fjorde?“
„Fjorde entstehen durch Gletscher“, erklärt Mama. „An der Stelle reicht das Meer weit ins Landesinnere. Meist sind an den Seiten hohe Felsen.“
„Also wie ein Fluss, der durch ein Tal fließt?“, fragt Sophie.
Mama schmunzelt. „Ja, vielleicht kannst du es dir so am besten vorstellen.“
„Und was ist eine Ranch?“, wiederholt Ben.
„Ein landwirtschaftlicher Betrieb mit Viehzucht“, sagt Mama. „Ähnlich wie ein Bauernhof. Tomte hat wirklich viel erlebt“
„Hier steht noch mehr“, sagt Sophie und wedelt mit dem Brief. „Kann ich weiterlesen?“
Ben nickt.
„Ich habe euch von meiner Reise etwas mitgebracht“, liest Sophie weiter. „Ich hoffe, es gefällt euch. Euer Tomte.“
„Tomte hat uns etwas mitgebracht?“, fragt Ben. „Was denn?“
„Das werden wir gleich wissen“, sagt Sophie und schaut sich um. Auf der Kommode entdeckt sie neben der Wichteltür etwas Zusammengefaltetes aus rotem Stoff. Darauf sind kleine, schwarze Rentiere abgebildet.
„Vielleicht meint er das hier.“
„Was ist das?“, fragt Ben und greift nach dem Stoff. Dabei fällt ein Teil auf den Boden.
„Das sind Mützen“, ruft Sophie und zieht ihre Mütze sofort auf den Kopf. „Meine ist so schön flauschig.“
„Meine auch“, sagt Ben und streicht sich vorsichtig mit der Hand über den Kopf. „Die lasse ich jetzt den ganzen Tag an.“
„Wir müssen uns auf jeden Fall bei Tomte bedanken“, bemerkt Sophie und holt Stift und Papier.
„Und wir müssen ihm schreiben, was wir erlebt haben“, ruft Ben. „Wir waren doch auch auf einem Bauernhof und im Sommer ganz oft im Freibad. Und schreib ihm, dass wir die Mützen ganz toll finden.“
Sophie nickt und beginnt zu schreiben.
„Liebe Kinder“, liest Mama am Morgen vor. „Ihr habt ein tolles Jahr erlebt. Besonders euren Urlaub auf dem Bauernhof fand ich spannend. Doch jetzt möchte ich für euch etwas zaubern. Könntet ihr mir dafür Papierkugeln vor die Tür legen?“
„Papierkugeln?“, fragt Ben. „Was soll das sein?“