Das Geheimnis von Campodimele: Rezepte für ein langes Leben - Tracey Lawson - E-Book

Das Geheimnis von Campodimele: Rezepte für ein langes Leben E-Book

Tracey Lawson

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Beschreibung

Giovanni isst seit über 100 Jahren regelmäßig Minestrone zum Mittag, Corradino fährt mit 96 noch Fahrrad, und die 93-jährige Signora backt regelmäßig ihr eigenes Brot mit Olivenöl und Rosmarin. Das Dorf Campodimele in den Auruncibergen nennen Wissenschaftler der Weltgesundheitsorganisation den »Ort der Ewigkeit«. Die Bewohner leben nicht nur länger, bekommen seltener Krebs, Herzbeschwerden oder Diabetes, sondern sind auch im hohen Alter noch aktiv und gesund. Tracey Lawson dokumentiert ein Jahr im Leben der Dorfbewohner. Dabei konzentriert sie sich vor allem auf deren Koch- und Essgewohnheiten, die der Schlüssel zu einem langen Leben sind. Die Rezepte der einfachen Gerichte, die dem Jahresrhythmus der Pflanzen und Tiere folgen, können auch viel beschäftigte Stadtmenschen nachkochen und genießen.

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www.berlinverlag.de

Für meine Eltern Joan und George Lawson

Übersetzung aus dem Englischen von Maria Mill

ISBN 978-3-8270-7517-8

1. Auflage 2012

Für die deutsche Ausgabe

© 2012 Berlin Verlag GmbH in der Piper Verlag GmbH, Berlin

Alle Rechte vorbehalten

Umschlaggestaltung: Rothfos & Gabler, Hamburg

Satz und eBook: hanseatenSatz-bremen, Bremen

Alle Rechte vorbehalten. Unbefugte Nutzungen, wie etwa Vervielfältigung, Verbreitung, Speicherung oder Übertragung können zivil- oder strafrechtlich verfolgt werden.

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Ein jegliches hat seine Zeit und alles Vornehmen unter dem Himmel hat seine Stunde …

Prediger 3,1

Inhalt

Die ewige Tafel

Januar

Der Baum des Lebens

Ein Schwein für alle Jahreszeiten

Februar

Der Berg gibt dir alles

Karneval

März

Zimtsaison

Auf der Suche nach Mamma

April

Der erste Frühlingsbote

Carciofi für die Cantina

Frühmorgens am Berg

Mai

Salattage

Aus dem Hühnerhaus

Schalotten auf der Piazza

Juni

Schnecken für San Onofrio

Alle Teile der Pflanze

Juli

Aus den Wäldern

Kartoffeln wie Petersilie

Vierzig Tage unter der Sonne

Himmlischer Nachtschatten

August

Wieder im Kommen

Vom Acker in den Ofen

Das Fleisch des armen Mannes

September

Etwas Scharfes ...

Die Flasche

Sommer im Glas

Oktober

Im Obstgarten und unter der Pergola

Daheim ist der Jäger

November

Kartoffeln für Gnocchi

Der Holzofen

Dezember

Eine Christmette

Neujahr

Die italienische Tafel – Glossar

Rezepte

Danksagung

Bildtafeln

Die ewige Tafel

Kommen Sie im Frühjahr nach Campodimele, frühmorgens, wenn es noch kühl ist, obwohl sich die Sonne schon über die Aurunker Gipfel ergießt.

Sie finden das Dorf am Ende der Bergstraße, die sich schlangenlinienförmig an bewaldeten Felswänden entlang und durch frisch ergrünte Baumtunnel windet.

Parken Sie am Dorfeingang bei der Statue des Padre Pio, und wenn Sie einen Moment lang auf die Anfahrtsstrecke zurückblicken, können Sie im Talgrund die letzten Dunstschwaden abziehen sehen.

Nun nimmt man die hinter dem Dorf bergauf führende Abzweigung der Straße – der entlang die steinernen Hühnerställe stehen. Gut möglich, dass Sie dort einigen der Leute begegnen, die in diesem Buch eine Rolle spielen.

Gerardo vielleicht, der auf seinem altersschwachen Motorroller vorbeiflitzt, auf dem er nun schon so viele seiner neunundsiebzig Lebensjahre unterwegs ist. Maria, die auf ihren dreiundachtzigjährigen Beinen ihre Hennen den Hang hinaufscheucht. Oder Archimede, der seinen Ruhestand mit regelmäßigen Sieben-Kilometer-Läufen auf Bergpfaden verbringt.

Ein Stück weiter oben stößt man dann auf die Stadtmauer aus dem 11. Jahrhundert, die Campodimeles mittelalterlichen Kern, den borgo, umschließt. Direkt vor einem liegt eine überdachte Gasse, die durch diese Befestigungsmauer hindurchführt, und wenn man in die jahrhundertealten Schatten hinein- und dann irgendwann wieder daraus auftaucht, wird man schließlich auf die alte Piazza hinaustreten. Hier stehen über steinerne Treppen erreichbar mehrgeschossige Häuser, geschmückt mit roten Geranien, die kaskadenartig aus Terrakottatöpfen quellen. Schon jetzt sind die Haustüren aufgerissen, und Küchendüfte von Knoblauch, Basilikum und süßen Tomaten wehen ins Freie.

Wenn Sie am Haus mit dem Wandbild der Jungfrau Maria vorbeigehen und dann die geschwungenen Treppe hinabsteigen, liegt unter Ihnen der Hauptplatz der Stadt – wahrscheinlich bleiben Sie schon auf der ersten Stufe stehen, um die Aussicht zu genießen, die sich von steil abfallenden Rändern des Platzes bis ins Liri-Tal und zum Tyrrhenischen Meer hin erstreckt.

Sollte zufällig Mittwoch, also Markttag sein, könnten Sie auch Assunta begegnen, die womöglich gerade – aus den Zitrushainen des benachbarten Fondi stammende – Orangen kauft und deren strahlende Augen ihre dreiundsiebzig Jahre Lügen strafen. Vielleicht aber ist sie auch unterwegs, um auf den umgebenden Wiesen nach essbaren Wildpflanzen zu suchen. Oder Sie sehen Adalgesia, die den Wochenmarkt eher als geselliges Ereignis betrachtet, da sie auch mit inzwischen Mitte siebzig noch immer fast alle Nahrungsmittel für ihre Familie selbst anbaut.

Dies sind nur einige der Leute, die ich in Campodimele kennengelernt habe – jenem italienischen Dorf, das seine Besucher mit einem Schild willkommen heißt, auf dem unübersehbar sein Spitzname, ›Il Paese della Longevità‹, ›Das Dorf der Langlebigkeit‹ prangt.

Andere, darunter Wissenschaftler und Mediziner, haben Campodimele bekanntermaßen auch schon als ›Il Paese dell’eterna Giovinezza‹ – ›Das Dorf der ewigen Jugend‹ – bezeichnet oder, wie ich es bei mir noch lieber nenne, das Dorf der Ewigkeit.

Warum dies so ist? Nun, die Campomelani erfreuen sich derart guter Gesundheit und hoher Lebenserwartung, dass dies nicht nur die Aufmerksamkeit italienischer, sondern auch ausländischer Ärzte erregte.

Nach Angaben der Comune di Campodimele sind 111 von 671 Einwohnern des Dorfes zwischen 75 und 103 Jahre alt. Das heißt, dass – während ich dies hier schreibe – 16,6 Prozent der Bevölkerung über 75 sind. Die jüngsten, 2009 erhobenen statistischen Zahlen der Gemeinde zeigen, dass die durchschnittliche Lebenserwartung sowohl von Männern als auch Frauen 95 Jahre beträgt. Im Vergleich dazu werden italienische Männer im Durchschnitt 77,5, italienische Frauen 83,5 Jahre alt, während in der europäischen Union die Männer im Schnitt 75,6, die Frauen 82 Jahre erreichen. Und Campodimele hat schon außerordentlich viele Hundertjährige beherbergt.

Es waren solche Berichte, die mich überhaupt erst nach Campodimele führten. Damals war ich Zeitungsjournalistin im Vereinigten Königreich und recherchierte für einen Artikel über Lebensmittel, die möglicherweise Langlebigkeit begünstigten. Und immer wieder fand ich dabei Hinweise auf ein italienisches Dorf, von dem ich noch nie gehört hatte.

Je mehr ich über Campodimele las, umso faszinierter war ich. Bei vielen seiner Bewohner mit fortgeschrittenem Alter hatten Wissenschaftler ungewöhnlich niedrige Blutdruck- und Cholesterinwerte festgestellt; die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte das Dorf im Rahmen seines MONICA-Projekts erforscht, einer Studie, für die man zur Erfassung von Entwicklungstrends bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen weltweit Kommunen untersuchte.

Mehr als diese Befunde faszinierten mich jedoch die Beschreibungen der Dorfbewohner und ihres täglichen Lebens. Journalisten, die Campodimele besucht hatten, schilderten die betagten Campomelani als außergewöhnlich rüstig für ihr Alter – porträtierten Rentner, die Fahrrad fuhren, in den Bergen Ziegen hüteten, von früh bis spät auf dem Feld arbeiteten und fast all ihre Nahrungsmittel selbst anbauten. Reporter erzählten, wie über achtzigjährige Männer sich unter der Ulme auf der Piazza mit Kartenspielen die sonnigen Nachmittage vertrieben, während ihre Frauen sich bei den Hühnerställen trafen und ihr frisch gelegtes Abendessen einsammelten.

Der Anteil an Herzerkrankungen, Fettleibigkeit und Krebs sei, las ich, in Campodimele relativ niedrig.

Die Menschen, so schien es, durften sich nicht nur über ein längeres Leben freuen als viele andere in Europa. Wichtiger noch – fand ich – war, dass sie sich offenbar auf ein gesünderes und aktiveres Alter freuen konnten als viele Menschen im Vereinigten Königreich.

Während ich in der Hektik meines großstädtischen Pendlerlebens in Großbritannien über Campodimele las, sehnte ich mich danach, auf der Dorf-Piazza zu sitzen, unter ihrer 300-jährigen Ulme Espresso zu schlürfen und mich an jener Lebensart zu erfreuen, die diesen Menschen zu einem so guten Leben verhalf. Denn, wie der irischer Satiriker Jonathan Swift einst schrieb: »Jeder möchte lange leben, aber niemand will alt sein«.

Und so bestieg ich im Herbst 2006 ein Flugzeug nach Rom und fuhr dann auf der halsbrecherischen Autostrada und den sich schlängelnden Bergstraßen Latiums weitere 160 Kilometer nach Süden, um meine eigenen Nachforschungen anzustellen.

Wie wenig ich damals über das Dorf wusste! Etwa auf halber Strecke zwischen Rom und Neapel gelegen, befand es sich ungefähr dreißig Minuten von der Küste entfernt in der Provinz Latina. Auf einem Felssporn im Nationalpark der monti Aurunci taumelnd, lag es 647 Meter über dem Meeresspiegel. So viel hatte ich der Website der Gemeinde entnommen.

Meine sonstigen Vorstellungen waren von meinen jugendlichen Reisen in den Norden Italiens und jener eigentümlich romantischen Verklärung inspiriert, mit der Engländer das italienische Leben betrachten – jener goldenen Vision pastoraler Utopien und kulturreicher Städte, die von den Werken E. M. Forsters, D. H. Lawrence’ und Goethes genährt wurde. Schon der Name des Dorfes ist sinnträchtig – leitet sich vom lateinischen campus mellis, »Honigfeld« ab, denn dies war die Region, wo man einst Bienen züchtete, die den Honig an die Tafeln des Römischen Reiches lieferten.

Bei meiner Ankunft in Campodimele entdeckte ich tatsächlich das archetypisch italienische, ländliche Idyll; eine Gruppe von Steinhäusern, die hoch oben auf der sonnenverbrannten Bergspitze hockten; enge, gewundene Gassen, umgeben von türmchengeschmückten mittelalterlichen Mauern; eine Kirche aus dem 11. Jahrhundert mit hochaufragendem Glockenturm; und eine Piazza mit wahrhaft atemberaubendem Panoramablick über das darunterliegende Tal. Und überall um mich herum Evidenz für das, was mich hierhergeführt hatte – alte Bauern, die durch Olivenhaine kraxelten; alte Frauen, die Leitern bestiegen, um Trauben von den Reben an ihren Pergolen zu schneiden; Großmütter, die steile Gassen hinaufschritten und dabei auf ihren Köpfen Reisigbündel balancierten. Auch ein Herr von 103 Jahren kam mir unter, der sich eben zu seiner Mittags-Minestrone zu Tisch setzte.

Als mich Generale Aldo Lisetti, der damalige Bürgermeister von Campodimele, in seinem Büro im aprikosenfarbenen Rathaus empfing, erzählte er mir, dass die Gesundheit und Langlebigkeit seiner Wählerschaft wohl durch mehrere Faktoren gefördert werde, unter anderem die reine Bergluft und die relativ geringen Stresswerte des Landlebens. Und vielleicht, sinnierte er, erfreuten sich manche Bewohner auch einer besonderen Veranlagung zu einem langen Leben. Doch wie alle anderen Dorfbewohner, mit denen ich sprach, war auch er der Ansicht, dass es da noch einen weiteren Faktor gebe: die Ernährung.

»Frisches, saisonales Obst und Gemüse, die ohne chemische Dünge- und Insektenvernichtungsmittel erzeugt werden«, meinte Lisetti. »Und nur wenig Fleisch und Fisch, auf einfache Weise zu Hause zubereitet.« Und dieser Teil der Gleichung, nämlich was die Leute hier essen, interessierte mich am meisten, war der Faktor, der mich vor allem zu dieser Reise nach Campodimele veranlasst hatte.

Die Frage, was Italiener essen, erforsche ich inzwischen seit mehr als zwanzig Jahren auf die schönstmögliche Weise, indem ich in Italien lebe und reise, die Sprache lerne und in meiner eigenen Küche tagein, tagaus italienisch koche.

In Italien und in alles, was es verkörpert, verliebte ich mich schon als Kind während unserer Familienurlaube im Norden des Landes, die mich mit den schwindelnd hohen Dolomiten und dem schwülen, sinkenden Venedig bekannt machten. Schon damals wusste ich, dass ich Italiens lyrische Sprache erlernen wollte, war überzeugt, dass ich eines Tages in einer der Touristenfallen an Venedigs Markusplatz sitzen und Kaffee und Törtchen auf Italienisch bestellen würde. (Von den astronomischen Preisen dort hatte ich mit elf noch keine Ahnung.)

Mein Romanistikstudium führte dazu, dass ich einmal einen ganzen Sommer lang in der Toskana Englisch unterrichtete, und während der vier Monate verwandte ich meinen einzigen freien Wochentag darauf, diese verführerische Landschaft kreuz und quer zu durchstreifen, um die Schätze der Städte Florenz, Siena, Lucca und Pisa zu erkunden. Die Museen und Altertümer der Toskana, ihre Zypressenhaine und Sonnenblumenfelder bedürfen keiner Einführung, ebensowenig wie ihre legendär baufälligen Steinvillen inmitten von Olivenhainen, die Briten schon seit langem zu einem neuen Leben unter italienischer Sonne verlocken.

Doch gleich zu Beginn jenes Sommers wurde mir auch klar, dass – wie faszinierend die großen Attraktionen Italiens auch sein mögen – es die Nebensächlichkeiten des italienischen Alltags womöglich noch mehr sind: die Dinge, die die Italiener essen, der Wein, den sie trinken; die Bars, in denen sie ihren frühmorgendlichen Espresso kippen, und die Familien-Trattorias, in denen sie speisen; die Morgenmärkte, auf denen sie die frischesten Früchte und Gemüsesorten fürs Mittagessen einkaufen, und die alimentari, die man noch immer an jeder Ecke findet und wo man die besten Käse- und Brotsorten, Salamis und Oliven zum Improvisieren einer leichten Abendmahlzeit kaufen kann. Natürlich dauerte es nicht lange, bis ich begriffen hatte, dass solche Dinge ganz und gar nicht nebensächlich sind – vielmehr machen sie die Essenz des italienischen Lebensstils aus, sind sie das Fundament, auf dem sich der Tag eines Italieners aufbaut; der Herzschlag, der für seine Seele so entscheidend ist, dass er Mühe hat, irgendeinen anderen Lebens- und Essstil überhaupt zu begreifen.

Sogar in einer Zeit, in der Italien zu den reichen, industriell und kommerziell entwickelten Ländern gehört, finden viele seiner Bürger in vielen seiner Städte immer noch Zeit, sich eine zweistündige Pause fürs Mittagessen zu gönnen. Und ob man es daheim oder im Restaurant einnimmt, Italiener verlangen und erhalten die besten Zutaten, servieren sie oft auf die schlichteste Weise, bei der die Vollkommenheit jedes Aromas durchs Ganze hindurchscheint. Immer wieder staune ich über die einfachen Köstlichkeiten der italienischen Küche. Die Art, wie sich ein paar Eiertomatenscheiben und mozzarella di bufala lediglich mit ein paar Spritzern Olivenöl, einigen frischen Basilikumblättern und etwas frisch gemahlenem schwarzem Pfeffer in eine göttliche Mahlzeit verwandeln lassen. Man serviert diesen klassischen Salat mit einem Stück Vollweizenbrot und einem Glas Rotwein und hat eine ernährungsphysiologisch derart ausgewogene und gesunde Mahlzeit, wie man sie sich nur wünschen kann. Und in fünf Minuten steht sie auf dem Tisch.

Diese einfache Philosophie, die frischesten saisonalen Zutaten mit der schlichtesten Zubereitung zu kombinieren, hat im Laufe der letzten beiden Jahrzehnte mein gesamtes Kochrepertoire inspiriert. Doch von den Verdiensten der italienischen Küche einmal abgesehen, weiß ich, dass ihr Platz in meinem Herzen auch darauf zurückzuführen ist, dass sie sich so gut mit einem anderen langjährigen Interessengebiet von mir verbinden lässt: der Rolle der Nahrung als Präventivmedizin und den gesundheitlichen Vorzügen der Mittelmeerdiät.

Ich verfüge über keine wissenschaftliche Ausbildung, bin weder Medizinerin noch Ernährungswissenschaftlerin. Als bekennende Laiin mit lebhaftem Interesse an Ernährungsfragen treibt mich die instinktive Überzeugung, dass das Bemühen, uns mit den richtigen Lebensmitteln zu ernähren, eine sehr viel vernünftigere Methode zu Wohlbefinden und gesundem Körpergewicht ist, als sich auf schnelle Modediäten zu fixieren. Und während es kaum – falls überhaupt – Belege dafür gibt, dass chemisch nur wenig belastete Biolebensmittel besser für uns sind als solche aus konventioneller Landwirtschaft, hat es mir dennoch stets eingeleuchtet, dass die Minimierung der chemischen Belastung in unserer Nahrungsmittelkette besser für unsere Gesundheit sein muss als ihre Verstärkung durch industrielle Anbau-, Verarbeitungs- und Konservierungsmethoden.

Diese unkomplizierte Denkweise speist sich aus meiner Erfahrung in italienischen Küchen, wo es sogar einen Begriff für solche Lebensmittel gibt: cibo genuino. Obwohl sich der Ausdruck mit »unverfälschte Nahrung« übersetzen lässt, glaube ich nicht, dass diese zwei Worte auch nur annähernd wiedergeben, was cibogenuino für die Menschen in Campodimele bedeutet.

Denn cibo genuino steht (ein wenig wie die deutsche Naturkost) für eine allumfassende Philosophie – eine Achtsamkeit gegenüber Nahrungsmitteln, die erfordert, dass Obst und Gemüse auf eine Weise angebaut, geerntet, zubereitet und serviert werden, dass dabei jedes Glied der Kette – das Land, das Produkt, die Menschen, die es verzehren, und die Umwelt – respektiert wird.

Solche Agrarprodukte werden idealerweise ohne alle chemischen Hilfsmittel angebaut, auf dem Höhepunkt ihrer Reife geerntet, vor Ort, frisch und einfach zubereitet und verzehrt. Zwar isst man sie am besten in der Saison, doch sie können auch außerhalb davon konsumiert werden und dennoch als cibo genuino gelten. So lange nämlich, wie dabei lediglich natürliche oder nichtchemische Konservierungsmittel und -methoden zum Einsatz kommen: Salz, Zucker, Öl, Essig, Einfrieren, Einkochen oder Vakuumverpacken.

Kurzum, cibo genuino stellt die Antithese zur Fertigmahlzeiten- und E-Nummern-Kultur dar, die die alltäglichen Essgewohnheiten so vieler Leute in den westlichen Industrieländern in ihrem Würgegriff hält und nach Ansicht vieler zu unseren hohen Raten an Herzerkrankungen, Fettleibigkeit, Diabetes und Krebs beiträgt.

Die campomelanische Ernährungsweise dagegen verkörpert – bereits seit Jahrhunderten – geradezu den Inbegriff von cibo genuino. Für einen großen Teil der Menschen hier gilt noch immer: fanno il contadino. Das heißt, sie halten in größerem oder kleinerem Umfang an der kleinbäuerlichen Lebensweise fest. Für viele bedeutet dies, dass sie einen großen orto, einen neben dem Haus liegenden Gemüsegarten, bestellen, wo sie das ganze Jahr über saisonale Früchte und Gemüse anbauen, während sie einem Vollzeiterwerb in landwirtschaftsfernen Branchen nachgehen. Andere Leute, darunter viele Rentner, aber fanno il contadino in Vollzeit – das heißt, sie bauen ihren eigenen Weizen für das Brot an, halten sich eine Ziege für den Käse, kultivieren eine rebenüberrankte Pergola für ihren Wein, säen, ernten und züchten fast alles, was auf ihrem Esstisch landet, mit eigenen Händen.

Fast all diese Nahrungsmittel werden wie seit Jahrhunderten produziert und konsumiert: auf Flächen, die mit natürlichem tierischem Dünger und ohne Pestizide fruchtbar gemacht wurden. Man pflückt sie täglich oder wöchentlich von Hand und verzehrt sie binnen Stunden nach der Ernte, so dass sie einen Großteil ihres Vitamin- und Mineralstoffgehalts bewahren. Und sie werden schnell und einfach zubereitet – gegrillt, gebraten, gekocht oder roh verzehrt. Bei zeitweisen Überschüssen an frischem Obst und Gemüse aus dem orto kann man Hausfrauen bei Einkoch-Marathons erleben, um ja nichts verkommen zu lassen. Auberginen werden sott’olio, in Öl, eingelegt, Paprikaschoten in Essig; aus dem Obst wird Marmelade gekocht; und die Gläser werden auf die Regale der cantini und magazzini gestellt, der Keller und Speicher, die hier ganz wesentlich zum zyklischen Muster des bäuerlichen und kulinarischen Jahres gehören.

In welchem Maße aber trägt die Reinheit und die Palette der hier verzehrten Lebensmittel zum beneidenswerten Wohlbefinden und dem langen Leben der Campomelani bei, wenn es das denn überhaupt tut? In Zahlen lässt sich dies nicht wiedergeben.

Pietro Cugini, Professor für Innere Medizin an der römischen Universität La Sapienza und Wissenschaftler der Akademie Lancisi in Rom, hat mehrere Studien zur Gesundheit der Campomelani durchgeführt. Er hat die biologischen Rhythmen und den Blutdruck dreier Generationen langlebiger Familien überwacht und Aspekte ihrer Lebensweise wie etwa ihre Arbeits- und Bewegungsgewohnheiten untersucht. Seine Studien bezogen sich auch auf die Einnahmezeiten der Mahlzeiten – die regelmäßigen, für viele bäuerliche Kulturen typischen Zeitraster – ebenso wie auf Essgewohnheiten, wie etwa den Konsum von Makro- und Mikronährstoffen, Salzaufnahme, Genuss von Kaffee und Alkohol der gesamten Bevölkerung, von den Zehnjährigen bis hin zu den über Hundertjährigen.

Professor Cugini hält genetische Merkmale für 30 Prozent der langen Lebenserwartung verantwortlich. Die restlichen 70 Prozent lassen sich mehreren anderen Faktoren zuschreiben – dem Lebensstil der Campomelani und dessen starkem Gleichlauf mit den geophysikalischen Zyklen (Aufstehen bei Sonnenaufgang, Zubettgehen bei Sonnenuntergang), reichlich körperlicher Bewegung bis ins hohe Alter; dem milden Klima der Aurunker Berge, wo Luftverschmutzung ein Fremdwort ist; und natürlich der auf »unverfälschter, natürlicher Kost« beruhenden Ernährung und den Ernährungsgewohnheiten. All das führt zu Blutdruckwerten, die beträchtlich unter dem italienischen Durchschnitt liegen.

Auch wenn sich die Rolle der Ernährung bei der Langlebigkeit unmöglich genau beziffern lässt, beschreibt Professor Cugini die Campomelano-Kost als ipermediterraneo – als hypermediterran. Damit ist sie Beispiel für eine Ernährungsweise, die – nachdem die UNESCO sie inzwischen als Teil des kulturellen Erbes der Menschheit anerkannt hat – ganz allgemein als eine der gesündesten der Welt gilt.

Die Campomelani essen jede Menge Hülsenfrüchte – Borlottibohnen, Kichererbsen, cicerchie, eine regionale Hülsenfrucht, ebenso wie scalogno (Ascalonia caepa), eine Zwiebelart, die besonders reich an Antioxidantien ist und von den alten Römern aus der Stadt Ashkelon in Israel eingeführt wurde. Die in Italien auch carne dei poveri, »Fleisch des armen Mannes« genannten Hülsenfrüchte sind reich an Proteinen, aber frei von Cholesterin, das die Gesundheit von Herz und Gefäßen beeinträchtigen kann.

Signifikant in der Ernährung der Campomelani, meint Professor Cugini, sei auch der Mangel an Rindfleisch und Molkereierzeugnissen. Compodimele liegt in den Bergen, bietet also ideale Weiden für Ziegen und Schafe, nicht aber für Kühe. Folglich spielen Rindfleisch und Butter, die einen relativ hohen Anteil an gesättigten Fetten enthalten, in der hiesigen Küche traditionell nur eine untergeordnete Rolle. Fleisch liefern eher die Hühner, die viele Familien ihrer Eier wegen halten und deren Fleisch dank der Freiheit, die die Vögel beim Erkunden von Straßen und Hügeln genießen, sowohl mager als auch relativ cholesterinarm ist. Darüber hinaus bringen Jäger auch die in den Bergen lebenden Wildschweine und Hasen auf den Tisch, die ebenfalls relativ mageres Fleisch liefern.

Verglichen mit den meisten anderen Berggemeinden, hebt Professor Cugini hervor, verzehrten die Campomelani – dank der Nähe des Dorfes zum Tyrrhenischen Meer – relativ große Mengen an Fisch – pesci azzurri, »azurblaue Fische«, wie die Italiener ölige Fischsorten, zu denen Sardinen und Sardellen zählen, romantischerweise bezeichnen. Diese sind reich an Omega-3-Fettsäuren, die der Herzgesundheit förderlich sein sollen.

Der Salzanteil in der Ernährung ist relativ niedrig – nur etwa vier Gramm pro Tag gegenüber den sechs Gramm der von zahlreichen westlichen Gesundheitsbehörden empfohlenen Tagesmenge. Und hohe Mengen an Salz sowie an dessen Bestandteil Natrium werden natürlich mit hohem Blutdruck assoziiert, der das Risiko eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls erhöhen kann.

Und selbstverständlich ist die Kost der Campomelani auch reich an zwei weiteren Bestandteilen, die gleichsam als Synonym der italienischen Tafel gelten: Olivenöl extra vergine (kaltgepresstes Olivenöl aus der ersten Pressung), reich an einfach ungesättigten Fetten, und dem einheimischen Rotwein, der reich an Polyphenolen ist, wobei vermutlich beide, die ungesättigten Fette und die Polyphenole, das Herz schützen. Darüber hinaus hat Professor Cugini herausgefunden, dass der Konsum von Kaffee, Wein, Bier und Schnaps sehr gering zu veranschlagen ist, ebenso wie das Rauchen und der Verzehr von Süßigkeiten.

Kurz, wollten wir uns vornehmen, eine Kost zur Förderung von Gesundheit und Langlebigkeit zu entwerfen, bei der in der westlichen Hemisphäre weitverbreitete Lebensmittel zum Einsatz kämen, so könnte sich diese durchaus an die Essgewohnheiten der Campomelani anlehnen. Deren Mahlzeiten beginnen typischerweise mit dem primo, dem ersten Gang, bestehend aus einer kohlenhydratreichen eierlosen Pasta namens laina, die häufig nur mit Öl und Gemüse angemacht wird, und der ein secondo, ein Hauptgang aus proteinreichen Bohnen oder anderen Hülsenfrüchten, aus Fisch oder magerem Hühnchen, begleitet vom contorno, der Gemüsebeilage, folgt. Nach dem Hauptgericht gibt es stets insalata, Salat, um den Gaumen zu reinigen – vielleicht einen schlichten grünen Salat, erst Minuten zuvor aus dem orto geholt – und anschließend Käse, etwa aus der Milch von Bergziegen hergestellter Ricotta oder mozzarella di bufala, den man in den Nachbargemeinden Itri, Lenola und Fondi produziert. Zuletzt wird noch pflückfrisches Obst oder zu besonderen Anlässen auch ein kleines dolce oder Dessert gereicht. Dies alles wird von einer mäßigen Menge an Rotwein begleitet und nicht etwa in gesättigtem tierischem Fett, sondern Olivenöl gegart.

Doch obgleich die Vorzüge der Campomelano-Küche kaum zu übersehen sind, lässt sich nicht leugnen, dass auch zahlreiche andere Faktoren zum guten Gesundheitszustand und der langen Lebenserwartung der Bewohner beitragen.

Die Tendenz etwa, den Boden zu bearbeiten, hebt Professor Cugini hervor, bedeute, dass die Menschen ein körperlich sehr aktives Leben führten – und immer geführt hatten –, ein Faktor, der, so Cugini, zweifellos für die Gesundheit eine Rolle spiele.

Darüber hinaus seien die alten Menschen hier auch weiterhin sehr gesellig, viele genössen die Unterstützung der Großfamilie und den unkomplizierten täglichen Kontakt, den eine kleine, eng miteinander verwobene Gemeinschaft, ein lebendiges Gemeindeleben und ein sonniges Klima zu bieten vermögen, welches Bewegung im Freien ebenso begünstigt wie jene durch und durch italienische Veranstaltung – die passegiata, den allabendlichen Spaziergang um die Piazza. Zunehmend erkennen Experten die Rolle aktiver Sozialstrukturen für die Förderung eines gesunden Alters an.

Davon abgesehen glaubt Professor Cugini jedoch auch, dass einige der Einwohner einfach von einer Veranlagung zur Langlebigkeit profitieren – ein Schluss, zu dem er nach Durchführung einer Studie über Blutdruckmuster unter alten Bewohnern, ihren Kindern und Enkeln gelangte. Die Untersuchung wurde gemeinsam mit Professor Franz Halberg von der Universität Minnesota im Rahmen von dessen Projekt From Womb to Tomb (Vom Mutterleib bis zum Grab) durchgeführt. Nachdem Professor Cugini den Blutdruck von mehr als neunzig älteren Dorfbewohnern über einen Zeitraum von vierundzwanzig Stunden systematisch erfasst hatte, stellte er fest, dass der Durchschnittswert bei den alten Menschen mit den gesunden Blutdruckwerten sehr viel jüngerer Menschen vergleichbar war. Und auch ihre Nachkommen wiesen auffällig günstige Blutdruckwerte auf.

Wenn man Professor Cugini über die ungezwungene Geselligkeit der Campomelani, ihre wunderbare cucina und ihre disponibilità sprechen hört – ihre Bereitschaft nämlich, denen zu helfen, die ihren Lebensstil studieren möchten –, ist seine Zuneigung zu Campodimele und seinen Menschen unüberhörbar. Rund um den Globus, betont er, gebe es viele Gemeinden, die sich höherer Langlebigkeitsraten rühmen könnten als Campodimele, doch das Dorf stelle einfach ein ideales Beispiel dar, weil ein so großer Anteil seiner Bewohner ein sehr ähnliches Leben führte und sich auch auf ähnliche Weise ernährte.

Und genau dies – nämlich was die Leute hier essen – fasziniert mich nach wie vor. Zwar hat mich Campodimele zunächst mit seinem Beinamen als ›Paese della Longevità‹ geködert, aber dabei nährten nicht die Ernährungsstatistiken meine wachsende Zuneigung. Nein, was mich hier begeistert und hinreißt, ist der Überfluss und die saftige Frische der Erzeugnisse, die schlichte Logik der saisonalen Essgewohnheiten und die Einfachheit, mit der man alles zubereitet.

Dies, verbunden mit der Schönheit der Landschaft und der überwältigenden Großzügigkeit und Herzlichkeit der Menschen, veranlasste mich, nach Campodimele zu kommen und hier zu leben, um das landwirtschaftliche und kulinarische Jahr des Dorfes zu dokumentieren. Und dabei ist mir der Wert eines solchen von den Jahreszeiten bestimmten Lebens – dessen ich mir nach Jahrzehnten des Großstadtlebens und des Einkaufens in Supermärkten gar nicht mehr bewusst war – erst richtig aufgegangen. In einer Gemeinde, deren Rhythmen vom bäuerlichen Jahreskreis und dem Kirchenkalender diktiert werden, ist dies zwar leicht nachzuvollziehen, dennoch aber glaube ich inzwischen, dass vieles von dem, was ich hier erlebte, auch in ein Großstadtleben außerhalb Italiens übertragbar ist – besonders im Hinblick auf das Essen. Und wenn vielleicht auch nicht durch Anbau unserer eigenen Lebensmittel, so vielleicht, indem wir biologisch angebaute Produkte ausfindig machen, frische, erntereife Erzeugnisse zubereiten und jahreszeitliche Überschüsse auf natürliche Weise konservieren, um sie in den Folgemonaten zu genießen; indem wir den rechtmäßigen Stellenwert der Nahrung in unserem Leben respektieren, die nicht etwa ein zu vernachlässigender Brennwertlieferant ist, sondern ein Grundpfeiler unseres Wohlbefindens und Vergnügens; indem wir uns in der unklaren Dynamik des Großstadtlebens eine Perspektive schaffen, uns Zeit lassen, innezuhalten und das Essen zu feiern, Monat für Monat, Woche für Woche, Tag für Tag – nicht nur die großen religiösen Feiertage, sondern auch die kleinen sagre, die Danksagungen bei Tisch: das ausschweifende Essen während des Karnevals, die fleischlosen Tage der Fastenzeit, die ersten Kirschen im Frühjahr, Mandarinen im Dezember – die oft weit entfernt von den Straßen unserer Großstädte heranreifen, uns jedoch ebenfalls daran erinnern, dass der Kreislauf der Natur sich weiterbewegt, dass alles vergeht.

Ich kam nach Campodimele mit der Hoffnung, vielleicht zu lernen, wie man länger lebt, entdeckte jedoch etwas sehr viel Entscheidenderes – nämlich wie man besser lebt. Im Zuge dessen durfte ich die Freundschaft und Gastfreundschaft vieler Menschen genießen. Erwähnen möchte ich inbesondere Generale Aldo Lisetti, Paolo Zannella und Roberto Zannella – nacheinander Bürgermeister von Campodimele – sowie den gegenwärtigen stellvertretenden Bürgermeister Alessandro Grossi (der übrigens als Sohn italienischer Eltern in England zur Welt kam). Die unermüdliche Arbeit dieser Männer in der Leitung der Comune di Campodimele sowie ihr Engagement für ihr Dorf haben dazu beigetragen, es in der ganzen Welt bekannt zu machen. Eine Fremde wie mich in ihrem Dorf aufzunehmen, erforderte großes Vertrauen und immense Großzügigkeit.

Das Buch erzählt nicht die Geschichte eines einzigen Jahres in seinem chronologischen Ablauf, sondern besteht aus einer Sammlung von Geschichten, die in fast drei Jahren zusammenkamen. Möglich wurde es nur dank der grenzenlosen Güte und Hilfsbereitschaft sämtlicher Bewohner Campodimeles – der contadini, die mir zeigten, wie sie ihr Land bewirtschaften, der Frauen, die mir die Türen ihrer Küchen und Speisekammern öffneten und mich mit einem Vertrauen und einer Gastfreundschaft an ihre Tische einluden, die wirklich überwältigend waren. Ich hoffe, dass die Campomelani ihr Dorf in diesem Buch stimmig und zutreffend beschrieben finden und sich in den Geschichten, die ich über sie erzähle, wiedererkennen. Für das, was sie mir gegeben haben – ihr ungewöhnliches Rezept für ein langes und gut gelebtes Leben – werde ich ihnen nie genug danken können.

Tracey Lawson

2010

Januar

Der Baum des Lebens

Hier beginnt alles. In den Olivenhainen, an den Berghängen, in den ersten Tages des neuen Jahres.

Der Januar ist kaum geboren, und ein großer Teil der Landschaft wirkt leblos: die schwarze, feuchte Erde; die schneebestäubten Gipfel; die Holzkohlefinger der Bäume, die am bleiernen Himmel kratzen.

Der feuchte Atemhauch des Windes flüstert etwas von einem Sturm heute Nacht, und droben auf der Bergspitze kauert Campodimele. Reihen ocker- und aprikosenfarbener Häuser drängen sich um die graue Steinkirche. Die Stadtmauer aus dem 11. Jahrhundert umschließt den historischen Kern. Man sieht weder Licht in den Fenstern noch Rauchschwaden in der frühnachmittäglichen Luft. Zu dieser Stunde, dieser Jahreszeit wirkt das Dorf, als sei es in tiefen Schlaf gesunken und warte darauf, dass auch ein tausendster Winter vergehe.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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