Das Gernröder Wasserwirtschaftssystem - ein Relikt der bergbaulichen Aktivitäten des 18. Jahrhunderts - Bernd Sternal - E-Book

Das Gernröder Wasserwirtschaftssystem - ein Relikt der bergbaulichen Aktivitäten des 18. Jahrhunderts E-Book

Bernd Sternal

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Beschreibung

Das Oberharzer Wasserregal ist in aller Munde: ein Weltkulturerbe-Titel für dieses Bergbaurelikt wurde vergeben. Das Unterharzer Wasserwirtschaftssystem, mit dem Zentrum in der Harzgeröder Region, das bis in den Südharz reicht, ist hingegen noch weitgehend unerforscht und nur Bergbauenthusiasten bekannt. Das es jedoch noch ein kleines, völlig unabhängiges Wasserwirtschaftssystem im Gernröder Bergbaurevier gab, ist wohl bisher fast völlig unbekannt geblieben. Erst durch die Forschungen des Thalenser Heimatforschers Günter Wilke ist dieses kleine Wasserregal entdeckt worden. Zusammen mit ihm hat sich der Harzautor Bernd Sternal die Aufgabe gestellt, die Erkenntnisse über dieses Wasserwirtschaftssystem, das weitgehend im 18. Jahrhundert entstanden ist, in einem kleinen Buch der interessierten Öffentlichkeit zu präsentieren.

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Seitenzahl: 34

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Einführung

Das Gernröder Wasserwirtschaftssystem

Die Teiche des Wasserwirtschaftssystems

Der Bremer Teich – der Zentrumteich des Gernröder Wasserwirtschaftssytems

Der Heilige Teich

Der Osterteich

Der Schraderteich

Der Kleine Siebersteinsteich

Der Große Siebersteinsteich

Der Erichsburger Teich

Der Bergrat Müller Teich

Eine Staustufe des Ehrigsburger Bergwerks

Weitere ehemalige Teiche und Stauwerke in der Umgebung des Friedenstals

Die Kunstgräben des Wasserwirtschaftssystems

Kunstgraben 1: Vom Bremer Teich zum Wellbach und zum Siebersteinsbach (Lagepläne 1 und 2)

Kunstgraben 2: Vom Friedenstal bis zum Bremer Teich

Kunstgraben 3: Vom Kleinen Siebersteinsteich zum Ballenstedter Schlossteich

Das Gernröder Wasserwirtschaftssystem: Energielieferant für den regionalen Bergbau

Stadt und Schlosspark Ballenstedt

Zusammenfassung

Literaturverzeichnis

Vorwort

Der Thalenser Heimatforscher Günter Wilke hat sich seit vielen Jahren der Erforschung des historischen Bergbaus verschrieben und darüber zahlreiche Aufsätze verfasst. Er beschäftigt sich in seinen Forschungen in der Regel mit jenen Bergbauaktivitäten, die in Vergessenheit geraten sind oder denen dieser Zustand droht. Einige seiner Arbeiten konnte er in regionalen Printmedien wie „Unser Harz“ veröffentlichen, andere sind nur einem kleinen Kreis Interessierter bekannt geworden oder gänzlich unveröffentlicht. Um der engagierten Arbeit von Günter Wilke die ihr zustehende Anerkennung und Würdigung zukommen zu lassen, und einem breiteren Kreis an Bergbauinteressierten seine Arbeiten zugänglich zu machen, habe ich mich als Publizist, Buchautor und Verleger entschlossen aus einigen seiner Forschungsarbeiten kleine Bücher zu machen.

Den Anfang dazu macht Wilkes Manuskript aus dem Jahr 2005 „Das Wasserwirtschaftssystem um den Bremer Teich bei Gernrode in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts“, das hier bearbeitet von mir nun als Buch erscheint.

Bernd Sternal im März 2019

Für die tatkräftige Unterstützung sowie die zur Verfügung gestellten Unterlagen und Informationen danke ich Frau Schade vom Ballenstedter Stadtarchiv, Frau Klußmann vom Gernröder Stadtarchiv, den Mitarbeitern des Forstamtes Harzgerode, Herrn Kaschner und Herrn Stuy, Frau Elstermann aus Alexisbad, Herrn Mente aus Harzgerode und Herrn Fritsch aus Friedrichsbrunn. Meinen herzlichen Dank möchte ich zudem meinem unermüdlichen Helfer Dieter Thomas sowie meinem Wanderkameraden Siegbert Schulze aussprechen.

Günter Wilke im März 2019

Einführung

Der Harz war über tausend Jahre und wohl noch viel länger eine der bedeutendsten Bergbauregionen Deutschlands und Europas. Der Abbau von Silber, Blei, Kupfer, Eisen und anderen Mineralien bestimmte die Geschicke des Harzes. Wo Bergbau betrieben und Mineralien gefördert wurden, benötigte man auch reichlich Holz und Wasser für die weiteren technologischen Abläufe. Das Holz war allgegenwärtig, mit dem Wasser war es zweischneidig: Wo es benötigt wurde, stand es nicht immer in ausreichender Menge zur Verfügung. Wo es behinderte, beim Abbau in Schächten und Stollen, war es ein Übel.

Aber die Menschen damals waren schöpferisch und kreativ. Und so schufen sie zunächst ein einzigartiges System der Entwässerung, Wasserableitung, Wasserspeicherung sowie der Erzeugung und Nutzung von Wasserkraft. Der bedeutendste Teil dieses Systems, geschaffen in der Zeit von 1530 - 1870, heißt heute Oberharzer Wasserregal. Es umfasste einst 143 Teiche, 500 Kilometer Gräben und 30 Kilometer unterirdische Wasserläufe. Zudem war es maßgeblich dafür verantwortlich, dass in der frühen Neuzeit am Harz eines der größten Industriegebiete Deutschlands entstehen konnte.

Heute ist das Oberharzer Wasserregal Weltkulturerbe und natürlich auch ein technisches Denkmal. Zudem legt es ein beredtes Zeugnis von der Bergbau- und Ingenieurskunst im Harz ab. Es gilt als das weltweit bedeutendste vorindustrielle Wasserwirtschaftssystem des Bergbaus. Verantwortlich für den Betrieb und Erhalt sind heute die Harzwasserwerke. Die noch existierenden 65 Teiche, 70 Kilometer Gräben und 20 Kilometer Wasserläufe werden von ihnen erhalten. Sie erstrecken sich über ein Gebiet von rund 200 Quadratkilometern im niedersächsischen Teil des Harzes, wobei die meisten Bauwerke im Raum Clausthal-Zellerfeld, Hahnenklee, Sankt Andreasberg, Buntenbock, Wildemann, Lautenthal, Schulenberg, Altenau und Torfhaus zu finden sind. Dort gibt es zahlreiche Wanderrouten, die in das Gebiet des Oberharzer Wasserregals führen und neben der wildromantischen Landschaft auch einen nachhaltigen Eindruck über das Schaffen unserer Vorfahren geben.