Das Hallenbad - Oce Hemnertson - E-Book

Das Hallenbad E-Book

Oce Hemnertson

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  • Herausgeber: epubli
  • Kategorie: Lebensstil
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2016
Beschreibung

Sich aufzuraffen, um etwas für die eigene Fitness zu tun, ist so schon nicht leicht. Doch wenn zum inneren Schweinehund auch noch diverse Fettnäpfchen hinzukommen, fällt es einem noch schwerer die Motivation aufrecht zu erhalten. Oce Hemnertson beschreibt in seiner Kurzgeschichte auf unterhaltsame Weise, welche Tücken bei einem eigentlich normalen Besuch im Hallenbad auftreten können. Viel Spass beim Lesen!

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Seitenzahl: 22

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Klein, goldfarben und mit Lob verbunden. Ja, dachte ich mir, das Deutsche Sportabzeichen möchte ich haben. Außerdem bin ich alles andere als unsportlich, also sollte das kein Problem werden.

Dachte ich...

Eine der Disziplinen für das Deutsche Sportabzeichen ist Schwimmen. Der Athlet (in dem Fall: ich) muss nur eine Strecke von 200 Metern in weniger als sechs Minuten schwimmen (in dem Fall: ich nicht). Es ist nicht so, dass ich gar nicht schwimmen kann. Ich kann es nur nicht so schnell und um ehrlich zu sein, mehr oder weniger nur auf der Stelle. Um ganz ehrlich zu sein, kann ich es gerade mal gut genug um nicht zu ertrinken bis Hilfe kommt. Nichts desto trotz will ich dieses Abzeichen und dafür werde ich trainieren.

Am Freitag ist es soweit. Ich werde ins Hallenbad fahren, wo mich hoffentlich niemand kennt und trainieren bis mir die Arme schmerzen, was nicht lange dauern sollte.

Schließlich war es Freitag nachmittag, der Rucksack mit meinen Schwimmsachen gepackt und ich hatte mir sogar extra eine Schwimmbrille gekauft. Mit dem Autoschlüssel in der Hand und dem Badezeug auf dem Rücken hatte ich plötzlich kein so großes Interesse mehr an jenem ach so glorreichen Abzeichen. Das Ding wurde von mir schlicht überbewertet. Warum brauche ich das, dachte ich bei mir. Man sieht mir meine Sportlichkeit auch so an. Allerdings küsste ich meine Freundin, sie wünschte mir viel Spass und so vergaß ich alle Zweifel für genau so viele Minuten, dass ich erst auf dem Parkplatz des Hallenbades wieder bei Sinnen war.

Das Wetter wurde der Jahreszeit gerecht. Zum Ende dieses winterlichen Februars war es trocken und kalt. Ich folgte vom Parkplatz aus dem Hinweisschild, das mich Richtung Eingang des Hallenbades einen kleinen Hügel hinauf führte. Über der großen Glastür stand gut lesbar „Schwimmhalle – Restaurant und Tribüne“. Kaum ins Foyer eingetreten sah ich, dass ich nichts sah. Auf meinen Brillengläsern hatte sich schlagartig ein undurchdringlicher Grauschleier gebildet. Ein Taschentuch hatte ich, wie immer in solchen Situationen, nicht zur Hand und legte die Brille für ein paar Sekunden auf die glühende Heizung im Vorraum. (Man müsste meinen, dass Brillenträger lernfähiger sind und mitdenken. Ist schließlich nicht so, als ob sie das Nasenfahrrad den ersten Tag tragen.) Ich warf einen kurzsichtigen, verschwommenen Blick in die Runde und bemerkte ein paar Mütter, die hier mit ihren Kindern höchst wahrscheinlich auf andere warteten. Die Heizung hatte ihren Zweck erfüllt und mit klarer, kuschelig warmer Brille auf der Nase versuchte ich auszumachen, wo ich den Eintritt zu bezahlen hatte. Durch eine Panoramascheibe sah ich in der Tiefe bereits das Schwimmbecken, welches zu meiner Freude nur mäßig besucht war.