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Den Frieden bewahren: Ein Moschusochsenwandler macht einen Umweg, um jemandem zu helfen, und stößt dabei auf das größte Geschenk des Schicksals. Link Rawlins mag zwar ein kräftig gebauter Mann sein, doch auch wenn er seinen Geist mit einem riesigen Moschusochsen teilt, ist er kein dominanter Gestaltwandler. Er ist glücklich mit seiner Aufgabe, hinter den Kulissen zu helfen und seine Computer zu nutzen, um für andere zu recherchieren, Systeme zu hacken und Informationen zusammenzustellen. Als Link von einem befreundeten Gestaltwandler um Hilfe wegen familiärer Probleme gebeten wird, kann er nicht Nein sagen. Schließlich ist er bereits in der Gegend. Bei der Ankunft in Amelias Wohnung findet er ihren Nachbarn Ezra Pendle vor, der ihr bereits hilft. Link erkennt, dass der Mensch sein Gefährte ist, die andere Hälfte seiner Seele, und schreitet ein, um Ezra dabei zu unterstützen, Amelias feindseligen Vater Gary zum Gehen zu bringen. Daraufhin gelingt es Link, ein Date zu bekommen. Leider ist er dabei aufgrund seiner schüchternen, leisen Art gehemmt, und das Date verläuft nicht gut. Ezra ist aktiv und kontaktfreudig, und die beiden scheinen einfach nicht viel gemeinsam zu haben. Kann Link einen Weg finden, Ezra davon zu überzeugen, dass sie füreinander bestimmt sind, oder wird eine durch Links Arbeit entstandene Gefahr für beide schlimme Folgen haben? Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Weltordnung der Wandler ist ein Spin-Off der Reihe Die Wölfe von Stone Ridge. Die Reihen können unabhängig voneinander gelesen werden, dies idealerweise entsprechend der Nummerierung der Bände innerhalb der Reihe. Aufgrund der Überschneidungen innerhalb der verschiedenen Reihen, die in der Welt von Stone Ridge angesiedelt sind, empfiehlt es sich, die Bände entsprechend ihrer Reihenfolge innerhalb der gesamten Welt zu lesen. Eine Übersicht über die empfohlene Lesereihenfolge gibt es auf der Website von Me and the Muse Publishing. Länge: rund 32.000 Wörter
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Veröffentlichungsjahr: 2025
Den Frieden bewahren: Ein Moschusochsenwandler macht einen Umweg, um jemandem zu helfen, und stößt dabei auf das größte Geschenk des Schicksals.
Link Rawlins mag zwar ein kräftig gebauter Mann sein, doch auch wenn er seinen Geist mit einem riesigen Moschusochsen teilt, ist er kein dominanter Gestaltwandler. Er ist glücklich mit seiner Aufgabe, hinter den Kulissen zu helfen und seine Computer zu nutzen, um für andere zu recherchieren, Systeme zu hacken und Informationen zusammenzustellen.
Als Link von einem befreundeten Gestaltwandler um Hilfe wegen familiärer Probleme gebeten wird, kann er nicht Nein sagen. Schließlich ist er bereits in der Gegend. Bei der Ankunft in Amelias Wohnung findet er ihren Nachbarn Ezra Pendle vor, der ihr bereits hilft. Link erkennt, dass der Mensch sein Gefährte ist, die andere Hälfte seiner Seele, und schreitet ein, um Ezra dabei zu unterstützen, Amelias feindseligen Vater Gary zum Gehen zu bringen. Daraufhin gelingt es Link, ein Date zu bekommen. Leider ist er dabei aufgrund seiner schüchternen, leisen Art gehemmt, und das Date verläuft nicht gut. Ezra ist aktiv und kontaktfreudig, und die beiden scheinen einfach nicht viel gemeinsam zu haben.
Kann Link einen Weg finden, Ezra davon zu überzeugen, dass sie füreinander bestimmt sind, oder wird eine durch Links Arbeit entstandene Gefahr für beide schlimme Folgen haben?
Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein.
Weltordnung der Wandler ist ein Spin-Off der Reihe Die Wölfe von Stone Ridge. Die Reihen können unabhängig voneinander gelesen werden, dies idealerweise entsprechend der Nummerierung der Bände innerhalb der Reihe. Aufgrund der Überschneidungen innerhalb der verschiedenen Reihen, die in der Welt von Stone Ridge angesiedelt sind, empfiehlt es sich, die Bände entsprechend ihrer Reihenfolge innerhalb der gesamten Welt zu lesen. Eine Übersicht über die empfohlene Lesereihenfolge gibt es auf der Website von Me and the Muse Publishing.
Länge: rund 32.000 Wörter
CHARLIE RICHARDS
Das Herz des Technik-Gurus
Weltordnung der Wandler 15
Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene
ME AND THE MUSE PUBLISHING
www.meandthemuse.com
Copyright © der englischen Originalausgabe „The Tech Guru’s Heart“:
Charlie Richards
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:
Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe
Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2025
Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs
Übersetzt von: Sage Marlowe
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Dieses Buch darf ohne vorherige eindeutige schriftliche Zustimmung des Urheberrechtsinhabers in keinerlei Form, weder ganz noch auszugsweise, vervielfältigt und / oder vertrieben werden. Dies beinhaltet auch die elektronische und fotografische Vervielfältigung sowie zukünftig entwickelte Methoden. Ebenso ist die kostenlose Weitergabe dieses Buches, beispielsweise über sogenannte File-Sharing Sites ausdrücklich untersagt.
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Alle in diesem Buch vorkommenden Personen und Handlungen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit zu realen, lebenden oder verstorbenen Personen ist rein zufällig. Sofern Namen real existierender Personen, Orte und Marken verwendet werden, geschieht dies in einem rein fiktiven Zusammenhang.
Bitte beachten:
Einige unserer Titel enthalten Hinweise auf und Beschreibungen sexueller Handlungen, die möglicherweise eine Gefährdung körperlicher und geistiger Gesundheit darstellen können. Mit der Beschreibung solcher Praktiken erheben wir keinen Anspruch auf deren tatsächliche Durchführbarkeit und übernehmen keine Verantwortung für etwaige Verletzungen oder Schäden, die bei der Nachstellung solcher oder vergleichbarer Handlungen entstehen. Generell raten wir unseren Lesern davon ab, potenziell gefährliche Sexualpraktiken ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen und Anleitung durch Personen mit ausreichender Sachkenntnis durchzuführen.
Entschlossenheit ist die hartnäckige Weigerung, aufzugeben.
~Jonah Lehrer
„Vielen Dank, dass du Rylies Kuchen abgeholt hast, Bruder“, brummte Warren durch die Telefonleitung. „Du hilfst mir echt aus der Patsche.“ Die Stimme seines Bruders war von einem Stöhnen erfüllt, als er murmelte: „Ich kann nicht glauben, dass ich vergessen habe, den Geburtstagskuchen meines Sohnes abzuholen.“
Link Rawlins grinste, als er dem jammernden Tonfall seines ältesten Bruders lauschte. „Schon gut“, versicherte er kopfschüttelnd, während er seinen Einkaufswagen aus dem Supermarkt schob. Patricia, die Gefährtin seines Bruders, hatte den riesigen Blechkuchen mit zwei Geschmacksrichtungen fast zwei Wochen zuvor zum Geburtstag von Links Neffen bestellt. Rylie wurde achtzehn. „Ich war ohnehin in der Gegend.“
„Warum warst du denn in der Gegend?“, fragte Warren völlig verwirrt. „Du hasst es, in die Stadt zu gehen.“
Was sein Bruder sagte, stimmte. Link hasste es tatsächlich, in die Stadt zu gehen. Er bestellte seine Lebensmittel lieber online und ließ sie sich liefern. Link war von der Erfindung des Internets absolut begeistert … na ja, eigentlich von allem, was mit Computern zu tun hatte.
Link arbeitete für den Wandlerrat in der Cyber-Abteilung, hauptsächlich als Hacker, und er zog es vor, hinter den Kulissen und außer Sichtweite zu bleiben, während er dennoch seinen Freunden, seiner Familie und den Paranormalen im Allgemeinen half.
Link hatte von Anfang an erkannt, was die Erfindung von Computern bedeutete, und schnell in Aktien dieser Unternehmen investiert. Er hatte Recht behalten und sich und seiner Familie zu großem Reichtum verholfen. Meistens verließ Link sein Zuhause nur für Familientreffen, zur Arbeit im Computerlabor, das sich im Hauptquartier des Rats befand, oder um sich irgendwo in seine Moschusochsengestalt zu verwandeln.
„Link?“
Als Link Warrens drängende Stimme durch die Leitung kommen hörte, gestand er: „Ich kann mein Lieblingseis bei meinem üblichen Lieferdienst nicht bekommen und habe keins mehr. Ich wollte nicht die drei bis fünf Werktage warten, die der andere Anbieter braucht.“
Warrens tiefes Kichern ertönte in Links Ohr.
„Ich wollte welches“, murmelte Link und rieb sich aufgeregt mit der Hand über den dichten Bart. „Minzeis mit Karamell ist einfach am besten.“
Link konnte immer noch nicht glauben, dass er den Rest vor zwei Tagen aufgegessen hatte, ohne es überhaupt zu merken.
„Na ja, dein Problem hat mich gerettet“, sagte Warren und klang dabei seltsam amüsiert und erleichtert. „Sag Bescheid, wenn du nach Hause kommst, dann werde ich mich später auf den Weg machen, um ihn abzuholen.“
„Ich kann ihn einfach auf dem Heimweg vorbeibringen“, bot Link an. „Kein Problem.“
„Ich will nicht, dass Rylie es erfährt“, entgegnete Warren. „Es soll eine Überraschung sein, und er ist gerade zu Hause.“ Stolz schwang in seinem Ton mit, als er sagte: „Er glaubt, wir warten bis nächstes Wochenende, damit wir seinen Geburtstag und seinen Abschluss gemeinsam feiern können.“ Mit einem tiefen Lachen verkündete Warren: „Die Party morgen wird ihn echt überraschen.“
„Das wird sie“, stimmte Link zu und lächelte, als er an die Überraschungsparty am nächsten Nachmittag dachte. „Also, ich bin bald zu Hause. Ich schreibe dir dann.“
„Danke, Bruder. Bis bald.“
Warren legte auf, bevor Link antworten konnte, aber er ließ sich davon nicht beirren. Das war einfach die Art seines Bruders.
Link stellte den Blechkuchen vorsichtig in den Laderaum seines Wagens, ein Hummer, und schloss die Tür. Er stieg auf den Fahrersitz, grunzte anerkennend und genoss die Düfte, die den Innenraum erfüllten. Ihm lief das Wasser im Mund zusammen, und er freute sich darauf, nach Hause zu kommen, um zu Abend zu essen und sich zu entspannen.
Nachdem er mehrere Tage damit verbracht hatte, für Ratsmitglied Colearian die IDs aller anderen Cyber-Typen diskret nachzuverfolgen, freute sich Link auf etwas Ruhe. Jemand, der im Dienst des Rates stand, hatte Informationen an Außenstehende weitergegeben. Die Machenschaften dieser Person waren ans Licht gekommen, als einige Gefährten in Gefahr gebracht wurden. Der Rat musste wissen, wer es war.
Link war verdammt stolz darauf, dass seine Freunde für seine Integrität bürgten. Dank ihres Vertrauens wurde er beauftragt, herauszufinden, wer der Informant war. Das bedeutete, dass er die Aktivitäten aller anderen Mitarbeiter online und offline verfolgen und Zugriff auf ihre Bankdaten erhalten musste … ohne dass sie es merkten.
Da Link andere Hacker überprüfte, war es keine leichte Aufgabe, und er hatte jede Menge Überstunden investiert. Erst am Morgen hatte er es endlich geschafft, Code zu schreiben, um den letzten der Typen nachzuverfolgen. Link war so zufrieden gewesen, dass er Lust auf eine Belohnung gehabt hatte … nämlich das Eis.
Nach einer heißen Dusche hatte Link gemerkt, dass ihm seine Lieblingssorte ausgegangen war. Er war sofort in seinen Hummer gestiegen und in die Stadt gefahren. Da Link schon unterwegs war, hatte er auch etwas bei seinem Lieblingsgriechen bestellt, und der Duft des Lammgyros in der Tüte auf dem Beifahrersitz ließ ihm das Wasser im Mund zusammenlaufen. Er hatte es kurz vor dem Anruf seines Bruders abgeholt. Es würde perfekt zu einem Glas Wein passen, und das Eis wäre sein Dessert.
Dann melde ich mich vielleicht online an und kille ein paar Zombies.
Link mochte viele Online-Spiele, in denen er sich mit anderen zusammenschließen und Zombies, Vampire oder andere Monster töten konnte. Meistens fand er einen seiner Cyber-Kumpel online, und die freuten sich immer, ihn in ihrem Team aufzunehmen. Da Link oft beschäftigt war, konnte er nicht oft online gehen, aber die Jungs wussten, wie gut er war, wenn er dabei war, und hießen ihn immer willkommen.
Link freute sich darauf, sich zu entspannen, und steuerte sein Auto in Richtung seines Zuhauses. Er hörte das Piepen seines Ohrhörers, das ihn auf einen eingehenden Anruf aufmerksam machte. Der Name seines Freundes blinkte auf dem Display seines Fahrzeugs.
Link streckte die Hand aus und drückte einen Knopf am Ohrhörer, um den Anruf anzunehmen. „Hi, Rigel“, begrüßte er ihn. Lächelnd konnte er sich einen Scherz nicht verkneifen: „Warum bist du nicht gerade dabei, deinen neuen Gefährten zu vernaschen, Mann?“
Rigel Patterson war ein Vollstrecker des Wandlerrats und frisch verpaart. Er hatte kürzlich einen Menschen namens Tucker Rolden kennengelernt und war eine Bindung mit ihm eingegangen. Die beiden hatten auf ihrem gemeinsamen Weg einige Schwierigkeiten erlebt, aber sie arbeiteten daran, die Dinge zu klären.
„Das wünschte ich auch“, antwortete Rigel, und Link war überrascht, den Ärger in der Stimme seines sonst so freundlichen und lebenslustigen Kumpels zu hören. „Tucker hat gerade einen Anruf von seiner Schwester bekommen. Ihr Vater ist in ihrer Wohnung und macht Ärger.“
„Scheiße“, knurrte Link und blickte stirnrunzelnd auf die Straße. „Was kann ich tun?“
Link wusste, dass Tuckers Schwester Amelia Rolden hieß. Als Tucker sich geoutet und eine Beziehung mit Rigel begonnen hatte, wurde er von seinem Vater verstoßen. Amelia stand ihrem Bruder bei und entschied sich, stattdessen ihren engstirnigen Eltern den Rücken zu kehren.
Amelia war außerdem schwanger mit dem Baby eines abtrünnigen Gestaltwandlers – nicht, dass sie zum Zeitpunkt ihres One-Night-Stands von Gestaltwandlern gewusst hätte –, sodass sie nicht nur die Unterstützung von Tucker und Rigel hatte, sondern auch die des Gestaltwandlerrats.
„Kannst du mir sagen, ob sich jemand, den wir kennen, in der Nähe von Amelias Wohnung aufhält? Ich schicke dir ihre Adresse per SMS.“
Als Link Rigels Bitte hörte, verzog er das Gesicht. „Äh, tut mir leid, Rigel.“ Er schüttelte den Kopf, obwohl er wusste, dass sein Kumpel ihn nicht sehen konnte, und sagte: „Ich bin nicht im Büro. Ich fahre gerade nach Hause. Ich kann nicht nachschauen …“
Link hielt inne, als Rigels SMS eintraf. Da sein Handy mit dem Navigationssystem seines Fahrzeugs verbunden war, zeigte ihm das Display sofort an, wie weit er von der Adresse entfernt war. Außerdem begann es, ihm die Wegbeschreibung zu geben.
Er war nur etwa sieben Minuten entfernt.
„Verdammt, ich verstehe das, Mann“, begann Rigel zu antworten. „Ich melde mich bei Theo. Vielleicht kann er –“
„Warte“, entgegnete Link. „Ich bin gleich um die Ecke.“ Noch während er den Vorschlag aussprach, unterdrückte er aus einem ganz neuen Grund eine Grimasse. „Ich fahre hin.“ Link hasste es, bei Auseinandersetzungen im Mittelpunkt zu stehen, aber für einen Freund in Not – oder dessen Schwester – würde er es tun. Er setzte den linken Blinker und folgte den Anweisungen auf dem Display. „Hast du eine Ahnung, was mich erwartet?“
Rigel zögerte, bevor er sagte: „Bist du sicher, Mann?“
Sein Freund wusste von Links Konfliktscheu. Nur weil er ein großer Kerl war, der seinen Geist mit einem riesigen Moschusochsen teilte, hieß das noch lange nicht, dass er ein Schlägertyp war. Tatsächlich hatte Link überhaupt nichts Dominantes an sich.
„Ja“, brummte Link mit zusammengebissenen Zähnen. Er umklammerte das Lenkrad fester und versuchte, den nervösen Schweiß in seinem Nacken zu ignorieren. Nach einem tiefen Atemzug drängte Link: „Erzähl mir, was du weißt.“
„Okay.“ Obwohl Rigel immer noch unsicher klang, erklärte er: „Amelia hat heute Abend ihre Kündigung auf dem Schreibtisch ihres Vaters hinterlassen, als sie den Arbeitsplatz verließ.“
Link zuckte zusammen, als er sich daran erinnerte, dass Tucker und Amelia beide für ihren Vater Gary im Autohaus der Familien gearbeitet hatten. Tucker war im Verkauf tätig gewesen, hatte aber seinen Job verloren, als er sich als bisexuell outete und mit Rigel zusammenkam. Amelia war geblieben, während sie und ihr Bruder überlegten, was sie als Nächstes tun sollten.
Offenbar hatten Tucker und Rigel sie endlich überzeugt, bei ihnen einzuziehen. Link fand das gut. Amelia würde die Unterstützung im weiteren Verlauf ihrer Schwangerschaft brauchen, ganz zu schweigen von nach der Geburt des Babys.
Um ein Kind großzuziehen, braucht es ein ganzes Dorf.
Link glaubte an dieses alte Sprichwort und verbrachte immer gerne Zeit mit seiner Nichte und seinem Neffen.
„Ich wette, das kam super an“, murmelte Link und bog noch einmal ab. „Also ist er da und macht einen Aufstand?“
„Oh ja“, bestätigte Rigel. Seine Stimme klang wie ein Knurren, als er schnauzte: „Er droht damit, das Sorgerecht für ihr Baby einzuklagen.“
„Was zur Hölle?“, fauchte Link, und Wut durchfuhr ihn. „Woher zum Teufel weiß er überhaupt, dass sie schwanger ist?“
„Weiß ich nicht“, gab Rigel zu.
„Das muss ich mir ansehen“, murmelte Link und runzelte die Stirn, als er den Wohnkomplex vor sich erblickte. „Ich werde ihr Handy auf Wanzen oder Malware überprüfen“, bemerkte er geistesabwesend, während ihm die Ideen im Kopf herumschwirrten. „Okay. Ich bin da.“
„Sag ihr, wir sind in dreißig Minuten vor Ort“, sagte Rigel zu ihm. „Kannst du mit ihr warten, bis wir da sind?“
„Klar.“ Link warf einen Blick in den Rückspiegel und dachte an den Kuchen seines Neffen im Fond … und an sein Eis. Es wird schon gut gehen. „Bis gleich.“
Nachdem er im Besucherbereich geparkt hatte, stieg Link aus seinem Fahrzeug. Er schlug die Tür zu und joggte zu Amelias Wohnung. Dabei benutzte er die Schlüsselfernbedienung, um die Türen seines Wagens zu verriegeln. Link erreichte die Treppe – ihre Wohnung lag im dritten Stock – und hörte Geschrei. Sein verbessertes Gehör als Gestaltwandler ermöglichte es ihm, die Worte leicht zu verstehen.
„Wie kannst du es wagen, diese Schwuchtel deiner Familie vorzuziehen“, brüllte ein Mann. Link nahm an, dass es Gary war. „Hör auf mit diesem abscheulichen Verhalten. Zieh zurück zu deiner Mutter und mir, damit du wieder anständige Werte lernst“, forderte er weiter. „Du gehst wieder arbeiten, bis man dir die Schwangerschaft ansieht, und bleibst dann zu Hause, bis das Baby kommt.“ Die Stimme des Mannes wurde noch härter. „Komm schon. Wir kündigen beim Hausverwalter. Ich übernehme die Ablöse für die vorzeitige Kündigung und ziehe sie dir dann vom Gehalt ab.“
„Lass mich los“, antwortete eine Frau – offensichtlich Amelia.
Anstatt weiterhin immer zwei Stufen auf einmal zu nehmen, ging Link dazu über, gleich drei Stufen auf einmal zu nehmen, da er wusste, dass er eingreifen musste.
Zu Links Überraschung hörte er eine zweite Männerstimme – einen sanften, seidigen Tenor, der ihm die Haare auf den Armen zu Berge stehen ließ. „Hey, Mann. Vater hin oder her, Sie können sie nicht irgendwohin schleppen, wo sie nicht hin will. Sie ist erwachsen. Lassen Sie Amelia in Ruhe.“
„Als ob du mich aufhalten könntest“, antwortete Gary mit höhnischem Unterton. „Geh mir aus dem Weg.“
Oben angekommen, bog Link um die Ecke und lief weiter. Er entdeckte einen durchtrainierten Mann mit kaukasischer Abstammung, der in der Tür zu Amelias Wohnung stand. Seine Füße standen in seinen Laufschuhen gespreizt, und seine schlanken Arme waren angespannt, als er den Türrahmen zu beiden Seiten umklammerte.
Und dieser Arsch in dieser Trainingsshorts. Götter, ich möchte diese Pobacken so gerne packen.
Link stolperte beinahe einen Schritt, als ihm der unpassende Gedanke durch den Kopf schoss. Er fing sich rechtzeitig und verlangsamte sein Tempo. Schließlich wollte Link den gutaussehenden Menschen, der offensichtlich versuchte, Amelia zu helfen, nicht erschrecken.
„Ich kann Sie vielleicht nicht davon abhalten, Sir“, antwortete der Mensch, und seine Stimme ließ erneut Schmetterlinge in Links Bauch tanzen. „Aber ich kann Sie sicherlich aufhalten, bis die Polizei hier ist.“
„Du hast nicht wirklich die Polizei gerufen“, erwiderte Gary kalt. Sein Tonfall wurde eisig, als er fortfuhr: „Schaff deinen Freund aus dem Weg, Amelia, bevor ich ihm wehtun muss.“ Gary drohte erneut: „Glaub ja nicht, dass ich dir dieses Kind nicht wegnehmen werde. Kein Richter wird dich diesen Bastard behalten lassen, wenn ich erst einmal beweise, dass du mit diesen Abartigen verkehrt hast.“
Ja, er ist ein engstirniges Arschloch, ganz klar.
Rigel und Tuckers Beschreibungen von dem Mann wurden diesem Arschloch nicht gerecht.
Als Link die Tür erreichte, blieb er einen Schritt hinter dem Fremden stehen. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch dann schlug ihm der Geruch des Menschen entgegen und ließ ihm das Wasser im Mund zusammenlaufen. Link unterdrückte ein Stöhnen, als er den erdigen, maskulinen Duft des Mannes einatmete … der, angesichts seines Tanktops, seiner Shorts und seiner Laufschuhe, gerade vom Fitnessstudio zurückgekommen sein musste. Ein Hauch von moschusartigem Schweiß klebte an seiner Haut, und sein Körper glänzte noch immer vom Schweiß.
„Oh, Götter.“ Die geflüsterten Worte waren aus Links Mund, bevor er sich zurückhalten konnte.
Dieser menschliche Möchtegern-Held ist mein Gefährte.
Bei seinen Worten richtete sich die Aufmerksamkeit aller auf Link, und er kämpfte gegen sein Erröten an. Er hasste es, im Mittelpunkt zu stehen, besonders wenn er keinen Computer als Puffer hatte. Trotzdem war Link gekommen, um zu helfen, und er würde helfen … und sich vielleicht sogar ein Date mit seinem Gefährten verschaffen.
Als sich der Mann halb umdrehte und über die Schulter zu ihm blickte, war Link von dessen wunderschönen grünen Augen fasziniert. Sein sandblondes Haar fiel ihm in die Stirn, war leicht feucht und verriet ebenfalls, dass er trainiert hatte. Nur die Tatsache, dass sich seine Augen weiteten und er einen Schritt zur Seite machte, um Abstand zwischen ihnen zu schaffen, hielt Link davon ab, die Strähnen zur Seite zu streichen.
Auch der Geruch des Unbehagens, der sich in den Duft des Menschen mischte, war eine gute Ermahnung.
Link wusste, was der Kerl vor sich sah. Schließlich betrachtete er sich jeden Tag im Spiegel. Sein großer, breitschultriger Körper war gut einen Meter neunzig groß. Er hatte zwar einen kleinen Bauch, aber auch jede Menge Muskeln.
Hinzu kam, dass Links dichter schwarzer Bart und sein kahler Kopf andere Leute oft vermuten ließen, dass er Mitglied einer Motorradgang oder so etwas war. Mütter zogen ihre Kinder oft zur Seite, wenn er ihnen auf der Straße begegnete. Selbst viele Männer trauten sich nicht, ihm in die Augen zu schauen.
Meistens kümmerte es Link kaum. Er war, was er war – ein großer Moschusochsenwandler. Unglücklicherweise reagierte jetzt auch sein Gefährte so.
Das muss ich ändern.
Nachdem er seinem Menschen ein kleines Lächeln geschenkt hatte, richtete Link seinen Blick über die Schulter des Mannes auf Amelia. Ihr Vater hielt ihren Arm fest umklammert und starrte ihn mit hochrotem Gesicht an. Garys Wut lag wahrnehmbar in der Luft. Angesichts der Tatsache, dass Amelias Vater etwa einen Meter achtzig groß war und wohl fünfzehn Kilo mehr wog als Links Gefährte, verstand er die Drohung des Mannes, ihn mit Gewalt aus dem Weg zu schieben.
Bei diesem Gedanken sah Link rot.
Link konzentrierte sich auf Gary und grollte: „Er