Eingepackt und festgezurrt - Charlie Richards - E-Book

Eingepackt und festgezurrt E-Book

Charlie Richards

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Beschreibung

Als ein erfolgreicher Anwalt den Mann seiner Träume kennenlernt, muss er feststellen, dass ihre unterschiedlichen Ansichten nicht das einzige Hindernis sind, das es zu überwinden gilt. Patrick Dolcet wird von einem Freund eines Ex-Lovers beauftragt, ihn in einem Sorgerechtsstreit zu vertreten. Als er zu einem Beratungsgespräch bei seinem Mandanten vorbeikommt, trifft er auf einen Mann, der ihn völlig aus dem Konzept bringt. Brand Erdogan ist groß, muskulös und hat ein freundliches Lächeln. Patrick ist sich nicht sicher, ob die Anziehung auf Gegenseitigkeit beruht, und auch Brand scheint davor zurückzuschrecken, sich auf mehr einzulassen ... aus mehreren Gründen. Der Mann hält sich nicht für schwul oder bisexuell. Außerdem denkt Brand, dass er an Patrick – einen erfolgreichen Anwalt für Sorgerecht – nicht im Geringsten heranreicht. Mit der Unterstützung eines Freundes stimmt Brand zu, mit Patrick zu Abend zu essen ... und dann noch ein weiteres Mal. Auch wenn sie sich dabei sehr diskret verhalten, hat es jemand auf Patrick abgesehen. Als Bilder von Patrick und Brand in einer verfänglichen Situation nicht nur seinen Job gefährden, sondern auch seine Beziehung zu Brand, muss Patrick sich auf das Vertrauen verlassen, das sie aufgebaut haben. Wird die Aussicht auf ihre Liebe ausreichen, um Brand an Patricks Seite zu halten? Oder wird ein zu großes Problem ihre mögliche Zukunft zerstören? Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen. Länge: rund 44.000 Wörter

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Eingepackt und festgezurrt

Als ein erfolgreicher Anwalt den Mann seiner Träume kennenlernt, muss er feststellen, dass ihre unterschiedlichen Ansichten nicht das einzige Hindernis sind, das es zu überwinden gilt.

Patrick Dolcet wird von einem Freund eines Ex-Lovers beauftragt, ihn in einem Sorgerechtsstreit zu vertreten. Als er zu einem Beratungsgespräch bei seinem Mandanten vorbeikommt, trifft er auf einen Mann, der ihn völlig aus dem Konzept bringt. Brand Erdogan ist groß, muskulös und hat ein freundliches Lächeln. Patrick ist sich nicht sicher, ob die Anziehung auf Gegenseitigkeit beruht, und auch Brand scheint davor zurückzuschrecken, sich auf mehr einzulassen ... aus mehreren Gründen. Der Mann hält sich nicht für schwul oder bisexuell. Außerdem denkt Brand, dass er an Patrick – einen erfolgreichen Anwalt für Sorgerecht – nicht im Geringsten heranreicht. Mit der Unterstützung eines Freundes stimmt Brand zu, mit Patrick zu Abend zu essen ... und dann noch ein weiteres Mal. Auch wenn sie sich dabei sehr diskret verhalten, hat es jemand auf Patrick abgesehen. Als Bilder von Patrick und Brand in einer verfänglichen Situation nicht nur seinen Job gefährden, sondern auch seine Beziehung zu Brand, muss Patrick sich auf das Vertrauen verlassen, das sie aufgebaut haben. Wird die Aussicht auf ihre Liebe ausreichen, um Brand an Patricks Seite zu halten? Oder wird ein zu großes Problem ihre mögliche Zukunft zerstören?

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen.

Länge: rund 44.000 Wörter

CHARLIE RICHARDS

Eingepackt und festgezurrt

Carry Me: Halte mich 9

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene

ME AND THE MUSE PUBLISHING

www.meandthemuse.com

Copyright © der englischen Originalausgabe „Pack, Strap, Carry“:

Charlie Richards

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:

Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe

Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2025

Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs

Übersetzt von: Sage Marlowe

URHEBERRECHTLICH GESCHÜTZT:

Dieses Buch darf ohne vorherige eindeutige schriftliche Zustimmung des Urheberrechtsinhabers in keinerlei Form, weder ganz noch auszugsweise, vervielfältigt und / oder vertrieben werden. Dies beinhaltet auch die elektronische und fotografische Vervielfältigung sowie zukünftig entwickelte Methoden. Ebenso ist die kostenlose Weitergabe dieses Buches, beispielsweise über sogenannte File-Sharing Sites ausdrücklich untersagt.

Mit dem Erwerb eines E-Books erhält der Käufer die Lizenz zur persönlichen Nutzung, ist jedoch nicht zur Weitergabe des Inhaltes an Dritte, weder gegen Entgelt noch kostenlos, berechtigt.

Alle in diesem Buch vorkommenden Personen und Handlungen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit zu realen, lebenden oder verstorbenen Personen ist rein zufällig. Sofern Namen real existierender Personen, Orte und Marken verwendet werden, geschieht dies in einem rein fiktiven Zusammenhang.

Bitte beachten:

Einige unserer Titel enthalten Hinweise auf und Beschreibungen sexueller Handlungen, die möglicherweise eine Gefährdung körperlicher und geistiger Gesundheit darstellen können. Mit der Beschreibung solcher Praktiken erheben wir keinen Anspruch auf deren tatsächliche Durchführbarkeit und übernehmen keine Verantwortung für etwaige Verletzungen oder Schäden, die bei der Nachstellung solcher oder vergleichbarer Handlungen entstehen. Generell raten wir unseren Lesern davon ab, potenziell gefährliche Sexualpraktiken ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen und Anleitung durch Personen mit ausreichender Sachkenntnis durchzuführen.

Geh nicht dorthin, wo der Weg hinführt, sondern dorthin, wo es noch keinen Weg gibt, und hinterlasse eine Spur.

~ Ralph Waldo Emerson

Kapitel 1

Patrick Dolcet lächelte tapfer weiter, obwohl er seine streitlustige Verabredung viel lieber angebrüllt hätte. Dies war das letzte Mal, dass er sich auf ein Blind Date über einen der Partner seiner Firma eingelassen hatte. Auf die eine oder andere Weise musste Patrick einen Ausweg aus dieser Situation finden.

Vielleicht werde ich das tun, wenn ich nach Hause komme ... eine Liste mit guten Ausreden erstellen.

„Also, ich dachte, wir könnten den Nachtisch ausfallen lassen“, meinte Walter. Er stützte seine Unterarme auf den Tisch, lehnte sich zu Patrick und warf ihm einen lüsternen Blick zu. „Mir wäre es nämlich viel lieber, wir würden in mein Hotelzimmer gehen und ficken.“ Walter brummte, während er Patricks Körper betrachtete – jedenfalls das, was er von ihm sehen konnte. „Ich will meinen Schwanz so verdammt gerne in deinem engen Arsch versenken. Bist du bereit?”

Gütiger Himmel. Der Kerl hat vielleicht Nerven!

Patrick war so geschockt, dass er sich erst einmal räuspern musste, bevor er seine Stimme wiederfand. „Äh, so schmeichelhaft das auch ist, es tut mir leid, Walter. Ich habe morgen früh ein Treffen mit einem Klienten, und ich muss noch ein paar Dinge erledigen.“ Er bemühte sich, möglichst emotionslos zu klingen, um den Abscheu, den er empfand, nicht durchscheinen zu lassen.

Walter schnaubte, während er den Kopf schüttelte. „Ich will nicht die Nacht mit dir verbringen. Ich will dich nur ficken.“ Er hob die Hand und versuchte offensichtlich, die Aufmerksamkeit der Kellnerin zu erregen. „Dafür hast du noch genug Zeit, wenn ich deinen Arsch gefüllt habe.“

Die Ankunft der Kellnerin gab Patrick eine Sekunde Zeit zum Nachdenken. „Wie sieht es aus, Gentlemen? Kann ich Sie für einen Kaffee oder ein Dessert begeistern?“, fragte sie mit einem kessen Lächeln.

Gentlemen. Ha! Wenn die wüsste.

„Nein, danke“, antwortete Walter. „Nur die Rechnung.“

„Natürlich“, antwortete sie, bevor sie sich abwandte und wegging.

Walter stand auf und sagte dabei: „Während du dich darum kümmerst, gehe ich mal pissen. Bin gleich wieder da.“

Patrick beobachtete schweigend, wie Walter in den hinteren Teil des Restaurants ging. Sobald sein Begleiter außer Sichtweite war, machte sich Erleichterung in ihm breit. Er zog seine Brieftasche heraus.

So sehr es Patrick auch ärgerte, Walters Essen diskussionslos zu bezahlen, es war genau die Gelegenheit, die er brauchte. Er zog einen Stift und die Quittung der Taxifahrt zum Restaurant aus der Innentasche seines Anzugs. Auf die Rückseite des Zettels schrieb er eine kurze Notiz.

Ich habe einen dringenden Anruf von einem Mandanten erhalten. Das Essen ist bereits bezahlt. Ich wünsche dir eine gute Nacht.

Patrick legte den Zettel auf Walters leerem Platz ab und steckte den Stift wieder in seine Tasche. Ohne auf die Rechnung zu warten, öffnete er seine Brieftasche. Er hatte eine gute Vorstellung davon, wie viel das Abendessen gekostet hatte, also ließ er reichlich Bargeld auf dem Tisch liegen.

Dann verließ Patrick zügig das Restaurant.

Er ging über den Bürgersteig bis zur Straße und schaute die Fahrbahn auf und ab. In der Ferne entdeckte er ein Taxi und streckte den Arm aus, um es anzuhalten. Zu seiner Erleichterung hielt der Taxifahrer an, und er stieg schnell in den Wagen.

Nachdem er dem Fahrer seine Adresse genannt hatte, lehnte sich Patrick in den Sitz zurück und stieß einen erleichterten Seufzer aus.

„War es ein langer Tag, Sir?“, fragte der Taxifahrer und blickte ihn im Rückspiegel an.

Patrick blickte zu dem Mann. „Nein“, antwortete er mit einem Kopfschütteln. „Ein schlechtes Date.“

Der Ausdruck des Taxifahrers wurde mitfühlend. „Daran erinnere ich mich. Ich war nie zuvor so dankbar wie damals, als ich meine Frau gefunden habe.“ Das Lächeln des Mannes verwandelte sich in eines voller Zuneigung. „Jetzt muss ich mir darüber keine Sorgen mehr machen.“

Als er den liebevollen Ausdruck auf dem Gesicht des Mannes erkannte, als dieser von der Frau sprach, die offensichtlich die Liebe seines Lebens war, fühlte Patrick einen Stich in der Nähe seines Herzens. Er wünschte sich, jemand würde so für ihn empfinden. Leider waren bisher alle seine Versuche, eine Beziehung einzugehen, kläglich gescheitert.

Ich bin einunddreißig Jahre alt und die längste Beziehung, die ich bisher zustande gebracht habe, hat vier Monate gehalten.

Das war mit einem Feuerwehrmann namens Trace gewesen, und sie hatten sich einvernehmlich getrennt. Die Beziehung war einfach irgendwie ... im Sande verlaufen. Sie waren sogar noch Freunde. Tatsächlich war Trace derjenige, der dem Mandanten, den er am Morgen treffen musste, seine Karte gegeben hatte.

Wieder einmal musste Patrick sich zwingen zu lächeln. „Ich freue mich für Sie.“

Der Taxifahrer musste etwas in seinem Tonfall herausgehört haben, denn er schenkte ihm ein beruhigendes Lächeln. „Sie werden sie finden, mein Sohn. Haben Sie Vertrauen.“

Patrick konnte sich nicht daran erinnern, wann ihn das letzte Mal jemand angesehen hatte und nicht sofort zu dem Schluss gekommen war, dass er schwul war. Verdammt, er trug nicht nur Lipgloss, sondern auch noch Eyeliner. Natürlich konnte das auch daran liegen, dass der Taxifahrer sich mehr auf die Straße konzentrierte.

„Ihn“, korrigierte Patrick leise. „Und das hoffe ich auch.“ Diesmal musste sich Patrick nicht zum Lächeln zwingen. „Es wäre wirklich schön, jemanden zu haben, zu dem man nach einem langen Tag nach Hause kommen kann.“

Ohne eine Sekunde zu zögern, antwortete der Taxifahrer: „Dann finden Sie ihn. Wenn Sie eine Beziehung wollen, sollten Sie nie aufhören, danach zu suchen.“ Er grinste, während er den Rückspiegel benutzte, um Patricks Blick für einen Moment zu treffen, bevor er sich wieder auf die Straße konzentrierte. „Da draußen gibt es für jeden einen Seelenverwandten.“

Patrick nickte und betete, dass der Mann recht hatte.

Das Klingeln von Patricks Handy erregte seine Aufmerksamkeit. Er zog es heraus und schnitt eine Grimasse. Da er keine Lust hatte, mit Walter zu sprechen, lehnte er den Anruf ab und schickte ihn an die Voicemail.

Einen Moment später piepte sein Telefon und zeigte an, dass Patrick eine Sprachnachricht hatte. Patrick drückte eine Taste und presste das Telefon an sein Ohr. Walters wütende Stimme ertönte durch den Lautsprecher.

„Du denkst, du kannst mich einfach so stehen lassen, Mann? Man hat mir versprochen, dass du es mit mir treiben wirst. Ich kann es kaum erwarten, Freedman zu sagen, dass du ihn zum Lügner gemacht hast.“ Walters Stimme senkte sich zu einem bösen Knurren, als er hinzufügte: „Ich glaube auch, dass ich ein paar Gerüchte in die Welt setzen werde, wenn du nicht in dreißig Minuten in meinem Hotel bist. Beweg deinen Arsch hierher, oder es wird dir leid tun.“

Patrick tat es bereits leid ... leid, dass er sich von Richard Freedman zu einem Date mit Walter hatte überreden lassen. Der Mann war zwar ein Senior Partner, aber Patrick hätte es besser wissen müssen. Er hätte nie beschließen dürfen, dem Typen ein wenig in den Arsch zu kriechen.

Als der Taxifahrer vor Patricks kleinem Haus zum Stehen kam, zückte er seine Brieftasche und gab dem Mann ein gutes Trinkgeld. Er stieg aus und ging den Weg entlang. Als er sein Haus betrat, hatte Patrick sich bereits entschieden, wie er vorgehen wollte.

Er ließ seine Schlüssel am Haken neben der Tür hängen und ging in die Küche. Er nahm sich ein Glas und gab ein paar Eiswürfel hinein. Als Patrick die Anrichte erreichte, füllte er sein Glas mit Spiced Rum.

Patrick trank einen Schluck, während er zu seinem Sofa hinüberging. Das Getränk ließ seine Zunge prickeln, und seine Geschmacksknospen vibrierten vor Genuss. Nachdem er die Flüssigkeit hinuntergeschluckt hatte, stellte Patrick sein Glas auf dem Couchtisch ab, um seine Jacke auszuziehen.

Er hängte seine Anzugsjacke über die Lehne des Sofas und nahm das Telefon vom Beistelltisch. Es stand schon ewig auf seiner To-do-Liste, das Festnetztelefon abzuschaffen, aber er war zu beschäftigt ... oder zu faul gewesen. Es schien immer etwas Wichtigeres zu geben, als bei der Telefongesellschaft anzurufen und mit einem aufdringlichen Mitarbeiter zu verhandeln.

Jetzt kommt es mir zugute.

Patrick wählte Richards Nummer. Er betrachtete den Mann zwar nicht als Freund, nicht wirklich, aber er hatte oft genug mit ihm an Fällen zusammengearbeitet, so dass er sich traute, ihn um halb zehn abends anzurufen. Während er darauf wartete, dass Richard seinen Anruf entgegennahm, nahm Patrick seinen Drink und setzte sich in seinen Sessel.

„Hey, Patrick“, begrüßte Richard ihn. „Läuft es gut? Rufst du an, um mir zu danken?“

Als ob.

„Hi, Richard.“ Patrick zögerte einen Moment, dann entgegnete er: „Leider nicht. Walter und ich haben uns nicht gut verstanden. Er ist nicht mein Typ, aber ich wollte dich fragen, wie gut du den Mann kennst.“

„Nicht besonders gut“, gab Richard zu. „Ich habe ihn vor drei Jahren auf einer Konferenz kennengelernt. Er hat mich angemacht, und ich habe ihm gesagt, dass ich nicht schwul bin.“ Er gluckste leise, als er weiter sprach: „Schmeichelhaft, aber selbst, wenn ich bisexuell wäre, wäre er nicht mein Typ. Ich mag es, wenn die, mit denen ich mich einlasse, etwas mehr auf den Hüften haben.“

Das war zwar mehr, als Patrick über Richards Sexualleben wissen wollte, aber egal.

Bevor Patrick antworten konnte, fragte Richard: „Warum fragst du?“

„Nun, er hat eine Reihe unangebrachter Bemerkungen gemacht und erwartet, dass ich mich von ihm ficken lasse“, erklärte Patrick und beschloss, ganz offen zu sein. „Als ich versucht habe, höflich abzulehnen, hat er weiter darauf beharrt, also bin ich gegangen. Dann hat er mir eine Sprachnachricht auf meinem Handy hinterlassen, die man eigentlich als Drohung verstehen könnte.“

Mehrere lange Sekunden lang war kein Ton in der Leitung zu hören. Patrick nahm sogar sein Telefon vom Ohr weg, um sicherzugehen, dass er den Anruf nicht beendet hatte. Die Zeit lief immer noch weiter.

Schließlich sagte Richard mit leiser Stimme: „Er kann definitiv ein Arsch sein, aber bist du dir sicher, dass er dich bedroht hat? Könntest du das missverstanden haben?“

Patrick war nicht überrascht, dass Richard von seinem Freund nichts Schlechtes denken wollte. „Dann hör dir das mal an und sag mir, was du davon hältst.“ Er war froh, dass er Walters Nachricht gespeichert hatte. Als Patrick sie auf seinem Handy abrief, kommentierte er: „Du kannst mir sagen, ob das alles nur heiße Luft ist.“

Der Klang von Walters Stimme erfüllte den Raum, und Patrick hoffte, dass alles über die Leitung übertragen wurde. Als der streitlustige Mann zu Ende gesprochen hatte, wurde es wieder still. Patrick wartete ... ungeduldig.

Schließlich drang Richards tiefer Seufzer durch die Leitung. „Ja, das ...“ Er seufzte erneut. „Ich habe ihm nicht gesagt, dass du mit ihm Sex haben wirst. Ich habe deinen Namen im Laufe der Jahre ein paar Mal erwähnt, und er wollte dich treffen.“

„Nun, wir haben uns getroffen“, antwortete Patrick trocken. Er lachte spöttisch, als er über seinen Abend nachdachte. „Ich dachte nur, du solltest wissen, wie es ausgegangen ist. Wenn er dann anruft ...“ Patrick hielt inne, unsicher, wie er seine Abneigung gegen das Arschloch erklären sollte, ohne selbst wie ein verurteilender Arsch zu klingen.

„Ich hab’s verstanden“, murmelte Richard. „Wenn er anruft, kümmere ich mich darum.“

„Das weiß ich zu schätzen“, erwiderte Patrick und eine Welle der Erleichterung überkam ihn. „Tut mir leid, dass ich deinen Abend gestört habe.“

„Nein, ist schon gut. Das wird mich lehren, nicht den Verkuppler zu spielen“, brummte Richard. „Nie wieder.“

Patrick lachte. Er kannte dieses Gefühl nur zu gut. Als er merkte, dass er nichts mehr zu sagen hatte, räusperte er sich. „Nun, ich denke, ich werde meinen Rum genießen, eine Dusche nehmen und ein paar Akten durchsehen.“

„Klingt nach einem aufregenden Abend“, erwiderte Richard. „Gute Nacht.“

„Nacht.“ Dann trennte Patrick die Verbindung und legte beide Telefone auf den Couchtisch.

Patrick tat genau das, was er dem anderen Mann gesagt hatte, und als er einen weiteren Anruf von Walter erhielt, stellte er sein Telefon auf stumm und schenkte der Nachricht keine Beachtung.

Darum werde ich mich morgen kümmern.

Patrick folgte den Anweisungen seines GPS-Geräts und fand problemlos die Schweinefarm von Laramie Goshen. Er war zwar noch nie dort gewesen, aber er wusste, dass sein Ex-Freund Trace ebenfalls dort lebte. Er besuchte die beiden jedoch nicht.

Anstatt die Hauptzufahrt zum Ranchhaus zu nehmen, bog Patrick links in eine Abzweigung ein. Er fuhr zu einer der beiden kleinen Blockhütten, die an der Seite errichtet worden waren. Nachdem er vor der größeren der beiden Hütten angehalten hatte, stellte er den Motor ab und parkte das Fahrzeug.

Patrick nahm seine Aktentasche vom Vordersitz und öffnete die Tür. Er stieg aus und schloss die Tür, bevor er einen Blick auf das große Haus im Landhausstil warf. Es gab eine große Veranda mit zwei Schaukelstühlen und einem Beistelltisch dazwischen.

Patrick wettete, dass dies ein schöner Ort war, um einen ruhigen Abend zu verbringen.

Als er zur Hütte hinüberging, konnte Patrick gerade noch den Geruch von Farbe wahrnehmen, der ihm verriet, dass die Veranda kürzlich gestrichen worden war. Er hielt unten inne und streckte die Hand aus, um das Geländer leicht zu berühren. Als seine Finger nur auf trockenes Holz trafen, stieß Patrick ein erleichtertes Brummen aus.

„Mark und ich haben die Terrasse am Wochenende gestrichen“, erklärte eine tiefe Stimme und lenkte Patricks Aufmerksamkeit nach oben. Ein schwarzhaariger Mann mit haselnussbraunen Augen blickte zu ihm hinunter, und ein amüsiertes Lächeln umspielte seine Lippen. „Die Farbe ist trocken.“

Patrick stieg die paar Stufen hinauf, während er den Mann anlächelte. „Tut mir leid. Ich wollte nur sichergehen.“ Patrick streckte seine Hand aus und stellte sich vor. „Ich bin Patrick Dolcet.“

„Vance Weimer. Danke, dass Sie gekommen sind.“ Vance nahm Patricks Hand und schüttelte sie, dann ließ er sie los und winkte. „Bitte kommen Sie herein. Tut mir leid, dass ich nicht zu Ihnen ins Büro kommen konnte. Ich habe eine problematische Sau, die kurz vor der Geburt steht, und ich muss hier sein, falls es Komplikationen gibt.“

„Das verstehe ich vollkommen“, erwiderte Patrick und folgte Vance ins Haus. Die Möbel wirkten zwar etwas alt und abgenutzt, aber alles schien sauber zu sein. „Ich bin gerne zu Ihnen gekommen. Es tut gut, ab und zu aus dem Büro herauszukommen.“

Vance führte ihn zum Sofa, und Patrick setzte sich und stellte seine Aktentasche neben seinem Bein auf den Boden. Nachdem Vance auf dem benachbarten Stuhl Platz genommen hatte, beobachtete er, wie der Mann sich nach vorne lehnte und die Unterarme auf seine Beine stützte. Vance stieß einen Seufzer aus und runzelte die Stirn.

„Also, wo soll ich anfangen?“

Patrick schenkte dem sichtlich gestressten Mann ein ermutigendes Lächeln. „Wie wäre es mit dem Anfang?“ Er legte seine Handflächen auf die Oberschenkel und wartete.

Vance nickte und richtete sich auf. „Okay. Meine Ex-Frau hat das hauptsächliche Sorgerecht für meinen Sohn Mark, und da ich jetzt eine Beziehung mit einem Mann habe, bin ich sicher, dass sie versuchen wird, ihn mir vorzuenthalten.“ Vance strich sich mit den Fingern durch sein schwarzes Haar und fuhr fort: „Außerdem habe ich nach der Scheidung in den letzten zehn Jahren ihr Leben finanziert, und ich habe es satt. Ich will um das Sorgerecht für meinen Sohn kämpfen, und ich habe vor, meine Ex-Frau zu zwingen, sich entweder einen Job zu suchen, oder sie wird umziehen müssen, weil ich nicht mehr für ihr riesiges Haus bezahle, und ich …“ Vance knurrte, während er sich mit der Handfläche über das Gesicht rieb.

Die Frustration, die von Vance ausging, war fast mit Händen zu greifen, und Patricks Wunsch, den Zorn des Mannes zu lindern, wuchs. Sein Bedürfnis, anderen zu helfen, war einer der Gründe, warum er Anwalt geworden war und sich auf das Sorgerecht für Kinder spezialisiert hatte. Er wollte Familien helfen.

„Vance, Ihre Ex kann Ihnen Ihren Sohn nicht vorenthalten, nur weil Sie eine homosexuelle Beziehung haben“, sagte Patrick zu dem sichtlich aufgewühlten Mann. „Sie haben gesagt, dass sie nicht arbeitet, und Sie bezahlen für ihren Unterhalt. Sofern Sie kein gewalttätiges Arschloch sind, was ich bezweifle, weil Trace Sie empfohlen hat“ – er hob die Brauen und freute sich über den entsetzten Gesichtsausdruck von Vance, der schnell den Kopf schüttelte – „ist das Gesetz auf Ihrer Seite. Nicht auf der ihrer Ex-Frau.“

Kapitel 2

Brand Erdogan verließ mit schnellen Schritten den Schweinestall. Sobald er die Tür geschlossen hatte und das Quieken und Grunzen der Schweine nicht mehr zu hören war, hielt er einen Moment inne, damit seine Ohren aufhören konnten zu klingeln. So sehr er den Anblick winziger, neugeborener Ferkel auch liebte, der Geburtsvorgang bereitete ihm immer heftiges Unbehagen.

Brand atmete scharf aus und rieb sich mit der Hand über den Bauch. Er schluckte einmal, zweimal und atmete dann durch die Nase ein, bevor er den Atem wieder aus dem Mund ließ. Nachdem er dies ein zweites Mal getan hatte, spürte er, wie sich sein Magen zu beruhigen begann.

Brand beschloss, dass etwas zu essen und vielleicht etwas zu trinken eine gute Idee wäre, und machte sich auf den Weg zu seiner Hütte. Auf halbem Weg über den Hof stöhnte er auf. Sein Kühlschrank war so gut wie leer.

Brand änderte die Richtung. Er ging stattdessen auf Vances Haus zu. Sein Kumpel, mit dem er seit über zwölf Jahren befreundet war, war ein großartiger Koch und hatte immer etwas Fantastisches im Kühlschrank.

Vance backte ein paar Mal pro Woche in großen Mengen, so dass immer etwas übrig blieb.

Bei dem Gedanken an Essen spürte Brand, wie die Übelkeit verschwand – zum Glück – und sein Magen zu knurren begann.

Vorfreude erfüllte ihn. Er beschleunigte sein Tempo und grinste.

„Oh, hm“, murmelte Brand, als er um die Seite der großen Hütte bog und den vor Vances Haus geparkten Wagen entdeckte. Er runzelte die Stirn. „Das ist nicht Jimmys Auto.“

Brand wusste, dass Vances Geliebter, Jimmy Gibson, nur zeitweise bei Vance lebte. Sein Freund versuchte, Jimmy dazu zu bringen, dauerhaft bei ihm einzuziehen, aber er hatte noch kein Glück gehabt. Jimmy schien sichergehen zu wollen, dass bei dem Sorgerechtsstreit, den Vance mit seiner Ex-Frau vor sich hatte, alles gut ging, bevor er dauerhaft einzog.

Als Brand mit seinen gestiefelten Füßen über die hölzernen Verandadielen stapfte, hörte er Stimmen, die durch das offene Fenster und die geschlossene Fliegengittertür drangen. „Ich habe schon mit meinem Sohn darüber gesprochen, ob er öfter hier sein möchte“, sagte Vance zu jemandem. „Er war überrascht, um es vorsichtig auszudrücken.“ Er knurrte verärgert, bevor er fortfuhr: „Ich schätze, Darlene hat ihm in den Kopf gesetzt, dass ich so viel zu tun habe und mir nicht die Mühe machen will, mir Zeit für ihn zu nehmen. Mark spielt Baseball, und ich habe es nicht einmal gewusst. Die verdammte Schlampe hat Mark befohlen, es mir nicht zu erzählen.“

Durch die Fliegengittertür beobachtete Brand, wie Vance sich mit den Händen durch sein kurzes, schwarzes Haar fuhr, ein sicheres Zeichen für seine Frustration. Seine eigene Wut stieg, als er die Worte seines Freundes vernahm. Brand wusste genau, dass Vance bei jedem Spiel dabei gewesen wäre, wenn er es gewusst hätte.

Brand zog die Fliegengittertür auf, und sein Blick fiel auf den Mann, der mit dem Rücken zu ihm auf dem Sofa saß. Das leise Quietschen der Tür veranlasste Vance, über den Kopf des Fremden hinweg zu schauen. Dann drehte sich der andere Mann um, und Brand blickte in die tiefgrauesten Augen, die er je gesehen hatte ... selbst durch die schwarz umrandete Brille, die er trug.

„Mark spielt Baseball?“ Brand zog seine Stiefel aus und ging durch den Raum in Richtung Küche, wobei er fast stolperte, bevor er es schaffte, seinen Blick von den schönen Augen des Fremden loszureißen, um aufzupassen, wohin er ging. „Wann ist sein nächstes Spiel?“

Verdammt. Schöne Augen? Habe ich das gerade gedacht?

„Seine neue Saison beginnt in einer Woche“, antwortete Vance. „Was machst du hier?“

„Die Sau siebenundachtzig hat fünfzehn Ferkel zur Welt gebracht. Sechs männliche und neun weibliche“, erklärte Brand, während er sich einen Becher und die Kaffeekanne schnappte und sich wieder darauf konzentrierte, warum er hier war. „Und ich bin hier, weil ich was zum Essen brauche. Was hast du im Kühlschrank?“

Vance schnaubte, und seine Nervosität löste sich, als sich seine Schultern entspannten. „Hühnchen-Enchiladas. Greif zu.“

„Toll! Lecker!“ Als Brand einen Schluck von seinem Getränk nahm, richtete sich seine Aufmerksamkeit erneut auf den Fremden. Die Lippen des Mannes schimmerten im Licht, und er erkannte, dass er Lipgloss trug. Als Brand seinen Blick wieder zu den grauen Augen des Mannes gleiten ließ, erkannte er die feurige Bewunderung in ihnen ... ebenso wie den Eyeliner, der die Iris betonte. „Wollen Sie auch was davon?“

Brand kämpfte gegen die Hitze an, die seinen Hals hinauf und in sein Gesicht zu steigen drohte.

Wann bin ich das letzte Mal rot geworden?

Und warum habe ich ihn gefragt, ob er mit mir essen will?

„Das klingt nach einer guten Idee“, sagte Vance und erhob sich von seinem Stuhl. Obwohl Brand das fragende Stirnrunzeln seines Kumpels bemerkte, winkte er seinem Gast zu und meinte: „Das ist mein bester Freund, Brand Erdogan. Er weiß über alles Bescheid, was ich Ihnen hier erzähle, Sie können also beruhigt frei sprechen.“ Als der Mann sich erhob und Vance zum Esszimmertisch folgte, fuhr Vance fort: „Brand, das ist Patrick Dolcet. Er ist der Anwalt für Sorgerechtsstreitigkeiten, der mir aus diesem Schlamassel mit Darlene heraushelfen wird.“

Die Art und Weise, wie sich der schlanke Mann – was auch in seinem teuren Anzug erkennbar war – durch den Raum bewegte, machte den Eindruck, als würde er gleiten. Seine Hüften schwangen auf eine seltsam verführerische Weise. Brand war sogar der Meinung, dass er mit seinen etwa eins fünfundsiebzig die perfekte Körpergröße hatte – nicht zu groß, um sich an Brands eigene Größe von fast einem Meter fünfundneunzig zu schmiegen, aber auch nicht zu klein.

Ach du meine Güte! Ich brauche wohl dringend Sex, wenn ich so denke.

„Ach, ja?“ Brand stellte seinen Kaffeebecher ab, trat näher und hielt ihm die Hand hin. Das war also der Sorgerechtsanwalt seines Kumpels. Niemand, mit dem man sich anlegen sollte, und einige Nummern zu groß für mich. „Freut mich zu hören. Das wurde auch Zeit.“

„Halt die Klappe“, knurrte Vance.

Brand schmunzelte, als er Patrick die Hand schüttelte. Er spürte, wie sich die Haare auf seinem Arm aufrichteten, als er die weiche Haut an seiner eigenen, schwieligen Handfläche spürte. Nachdem er Patrick losgelassen hatte, drehte er sich um und ging zurück zum Kühlschrank. Bevor er die Tür öffnete, warf er Vance noch einen Blick zu.

Zu Brands Überraschung hörte er hinter sich ein leises Lachen. Er griff nach der großen Auflaufform, die noch zur Hälfte mit Hähnchen-Enchiladas gefüllt war. Mit einem Blick über die Schulter bemerkte Brand das Grinsen, das sich auf Patricks Lippen ausbreitete. In den Augen des Mannes funkelte es nicht nur, sondern er erkannte auch, dass Vances Gast ihm auf den Hintern gestarrt hatte.

Hmm.

Brand tat so, als würde er es nicht bemerken. Er hatte zwar schon ein paar Mal einen Blowjob von einem Kerl bekommen, aber er hielt sich nicht für schwul ... oder auch nur bisexuell. Verdammt, sein Schwanz kannte den Unterschied zwischen dem Mund eines Mannes und dem einer Frau einfach nicht.

Wie würde sich der Mund dieses Mannes an meinem Schwanz anfühlen?

Verdammt. Es ist eindeutig zu lange her.

Brand verwarf diesen Gedanken und konzentrierte sich auf das Essen. Er stellte die Schüssel auf den Tresen und öffnete dann den Schrank zu seiner Linken. Nachdem er drei Teller geholt und ebenfalls auf den Tresen gestellt hatte, nahm er einen Pfannenwender aus einem Behälter und begann dann, ein paar Enchiladas auf jeden der Teller zu verteilen.

„Äh, du bist also der Boyfriend?“, fragte Patrick, während er sich an den Tisch lehnte.

Als Brand lachend den Kopf schüttelte, antwortete Vance: „Nein, ganz bestimmt nicht.“

„Ooooch … was?“, neckte Brand, während er den ersten Teller in die Mikrowelle stellte. Als er sich wieder zu seinem Freund umdrehte, wackelte er mit den Augenbrauen. „Bin ich nicht dein Typ, du heißer Feger?“

Vance verdrehte die Augen. „Du weißt, dass du das nicht bist.“ Er nahm zwei weitere Tassen und hielt eine hoch. „Wollen Sie einen Kaffee, Patrick? Oder Wasser, Bier, Wein?“ Vance deutete auf die Anrichte und fügte hinzu: „Oder vielleicht etwas Stärkeres, damit Sie Brands armselige Versuche von Humor ertragen können?“

---ENDE DER LESEPROBE---