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Als ein hart arbeitender Mann jemand Besonderen trifft, muss er die Risiken und Chancen abwägen, wenn er sein Leben auf den Kopf stellen will. Vance Weimer führt seit über einem Jahrzehnt ein ruhiges Leben. Mit seiner Arbeit als Vorarbeiter auf einer Schweinefarm und den monatlichen Besuchen seines pubertierenden Sohnes hatte er keine Zeit für irgendetwas anderes. Das ändert sich, als er an einer Geburtstagsfeier für seinen Chef in einem Schwulenclub teilnimmt. Da er den flirtenden Avancen des Barkeepers Jimmy Gibson nicht widerstehen kann, gibt Vance der Versuchung nach und schleicht sich für ein wenig Spaß ins Hinterzimmer. Obwohl er geplant hatte, dass es eine einmalige Sache sein sollte, geht ihm der gutaussehende Mann nicht aus dem Kopf. Vance beginnt eine Beziehung mit Jimmy, aber wegen der Engstirnigkeit seiner Ex-Frau und seines Sohnes behandelt er sie diskret. Ein verbaler Fehltritt vor seiner Familie treibt einen Keil in seine aufkeimende Beziehung. Zu allem Überfluss macht ein anderer Bewerber, der offen mit seiner Sexualität umgeht und obendrein charmant ist, sein Interesse an Jimmy deutlich. Kann Vance sich mit den Veränderungen abfinden, die er vornehmen muss, um Jimmy in sein Leben aufzunehmen, oder wird er zulassen, dass die Herausforderungen des Lebens ihn dazu bringen, sich von der ersten Person zu trennen, die sein Herz wirklich erobert hat? Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen. Länge: rund 47.000 Wörter
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Veröffentlichungsjahr: 2025
Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
ÜBER CHARLIE RICHARDS
LESEPROBE:
Fesselspiele mit dem Barkeeper
Als ein hart arbeitender Mann jemand Besonderen trifft, muss er die Risiken und Chancen abwägen, wenn er sein Leben auf den Kopf stellen will.
Vance Weimer führt seit über einem Jahrzehnt ein ruhiges Leben. Mit seiner Arbeit als Vorarbeiter auf einer Schweinefarm und den monatlichen Besuchen seines pubertierenden Sohnes hatte er keine Zeit für irgendetwas anderes. Das ändert sich, als er an einer Geburtstagsfeier für seinen Chef in einem Schwulenclub teilnimmt. Da er den flirtenden Avancen des Barkeepers Jimmy Gibson nicht widerstehen kann, gibt Vance der Versuchung nach und schleicht sich für ein wenig Spaß ins Hinterzimmer. Obwohl er geplant hatte, dass es eine einmalige Sache sein sollte, geht ihm der gutaussehende Mann nicht aus dem Kopf. Vance beginnt eine Beziehung mit Jimmy, aber wegen der Engstirnigkeit seiner Ex-Frau und seines Sohnes behandelt er sie diskret. Ein verbaler Fehltritt vor seiner Familie treibt einen Keil in seine aufkeimende Beziehung. Zu allem Überfluss macht ein anderer Bewerber, der offen mit seiner Sexualität umgeht und obendrein charmant ist, sein Interesse an Jimmy deutlich. Kann Vance sich mit den Veränderungen abfinden, die er vornehmen muss, um Jimmy in sein Leben aufzunehmen, oder wird er zulassen, dass die Herausforderungen des Lebens ihn dazu bringen, sich von der ersten Person zu trennen, die sein Herz wirklich erobert hat?
Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen.
Länge: rund 47.000 Wörter
CHARLIE RICHARDS
Fesselspiele mit dem Barkeeper
Carry Me: Halte mich 8
Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene
ME AND THE MUSE PUBLISHING
www.meandthemuse.com
Copyright © der englischen Originalausgabe „Hogtying the Bartender“:
Charlie Richards
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:
Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe
Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2025
Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs
Übersetzt von: Sage Marlowe
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Alle in diesem Buch vorkommenden Personen und Handlungen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit zu realen, lebenden oder verstorbenen Personen ist rein zufällig. Sofern Namen real existierender Personen, Orte und Marken verwendet werden, geschieht dies in einem rein fiktiven Zusammenhang.
Bitte beachten:
Einige unserer Titel enthalten Hinweise auf und Beschreibungen sexueller Handlungen, die möglicherweise eine Gefährdung körperlicher und geistiger Gesundheit darstellen können. Mit der Beschreibung solcher Praktiken erheben wir keinen Anspruch auf deren tatsächliche Durchführbarkeit und übernehmen keine Verantwortung für etwaige Verletzungen oder Schäden, die bei der Nachstellung solcher oder vergleichbarer Handlungen entstehen. Generell raten wir unseren Lesern davon ab, potenziell gefährliche Sexualpraktiken ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen und Anleitung durch Personen mit ausreichender Sachkenntnis durchzuführen.
Mögen all deine Probleme so lange andauern wie deine Neujahrsvorsätze!
~Unbekannt
Vance Weimer widerstand dem Drang, sich den Nasenrücken zu massieren, bis das Auto außer Sichtweite war. In dem Moment, in dem er den dunkelgrünen Maxima nicht mehr sehen konnte, ließ er sich in den Schaukelstuhl auf seiner Veranda fallen und führte seine Hand zum Gesicht. Mit dem Daumen rieb er über seine Schläfe, dann über seine Stirn und schließlich über seinen Nasenrücken.
„Hey, war das Darlenes Auto, das ich gerade davonfahren gesehen habe?“
Vance ließ die Hand sinken, drehte sich um und erblickte Brand, der an der Seite seines Hauses vorbeikam. „Ja“, war alles, was er sagen konnte, als er sah, wie der dunkelhaarige Mann die paar Stufen hinaufstieg und zu ihm auf die Veranda kam.
„Wollte sie Mark nicht schon vor zwei Stunden abholen?“
Vance nickte einmal. „Ja.“
„Verdammt, Boss.“ Brand ließ sich auf dem Stuhl neben ihm nieder. Er lehnte sich nach vorne und stützte seine Unterarme auf die Knie, während er Vance ansah. „Geht es dir gut?“
Vance verdrehte die Augen und überlegte, wie er das am besten beantworten sollte. Er entschied sich für eine Variante der Wahrheit. „Ich habe einfach die Nase voll von ihrem Scheiß. Und die beschissenen Ansichten, mit denen sie Mark aufzieht ...“ Vance stöhnte und rieb sich erneut die Schläfe. „Es ist anstrengend.“
Brand öffnete seinen Mund und schloss ihn wieder.
Vance konnte sich gut vorstellen, was Brand dachte.
Warum zum Teufel lässt du dir ihren Scheiß gefallen?
Die Antwort war auch ganz einfach.
Wegen meinem Sohn.
Vance würde fast alles für Mark tun. Er hoffte wirklich, dass der junge Mann bald aus seiner streitlustigen Teenager-Phase herauswachsen würde. Zu schade, dass Darlenes Überheblichkeit ihm dabei nicht helfen würde.
Brand richtete sich auf und klopfte sich mit den Handflächen auf die mit Jeans bedeckten Oberschenkel. „Na gut, wie auch immer. Geh dich umziehen.“ Er erhob sich und ging auf die Eingangstür von Vances Blockhaus zu. „Wir müssen in fünf Minuten los, wenn wir nicht zu spät kommen wollen.“
Stöhnend lehnte sich Vance in seinem Stuhl zurück und warf seinem Freund einen bösen Blick zu. „Ich bin nicht in der Stimmung für eine Geburtstagsparty“, brummte er und schüttelte den Kopf. „Fahr du ruhig ohne mich. Sag Laramie, dass meine Ex-Frau gerade gegangen ist, als du auch los wolltest, und wenn er zurückkommt, werde ich mich entschuldigen.“
Die rechte Seite von Brands Mund verzog sich zu einem halben Lächeln, als er nach Vances Oberarm griff und die Narbe auf seiner Oberlippe kam zum Vorschein. „Oh, nein, Boss.“
Brand nutzte seinen Griff, um Vance von seinem Stuhl zu zerren. Mit seiner stattlichen Körpergröße von einem Meter fünfundneunzig und den kräftigen Muskeln an Armen und Beinen konnte er Vance mit Leichtigkeit hochziehen. Dann drehte er ihn um und schob ihn vor sich her ins Haus.
Vance starrte Brand finster an, aber der Mann schenkte ihm keine Beachtung. Wäre es jemand anderes gewesen, wäre Vance stinksauer geworden. Aber Vance war schon mit Brand befreundet gewesen, bevor sie angefangen hatten, zusammen zu arbeiten. Zwölf Jahre Freundschaft erlaubten eine Menge Handlungsspielraum.
„Meine Güte, Brand“, schnauzte Vance und wich zurück, als Brand in der Tür zu seinem Schlafzimmer innehielt. „Was zum Teufel?“
„Aber, aber, Vance.“ Brand ließ seinen Blick über ihn schweifen und grinste breit. Er deutete mit der Hand auf den Kleiderschrank. „Soll ich deine Klamotten aussuchen, während du duschst?“
„Oh, verdammt noch mal.“ Vance knöpfte die obersten paar Knöpfe seines Flanellhemds auf und fragte: „Warum ist es dir so wichtig, dass ich zu dieser Party gehe?“ Nachdem er sich das Hemd über den Kopf gezogen hatte, machte er sich auf den Weg zum Badezimmer. An der Tür hielt Vance inne und warf sein Flanellhemd in den Wäschekorb. Danach zog er sich sein Unterhemd über den Kopf und murmelte unwirsch: „Ich werde ganz sicher keine gute Gesellschaft abgeben.“
„Darum geht es ja“, antwortete Brand leichthin. „Ich bin ein zu guter Freund, als dass ich dich hier alleine herumsitzen und über deine beschissene Ex-Frau schmoren lasse.“
Vance brummte, als er das Unterhemd in den Korb warf und widersprach ihm nicht. Brand war ein guter Freund, und seine Ex-Frau war beschissen. Als er begann, die Tür zuzuschlagen, hörte er Brand eine weitere Bemerkung machen.
„Außerdem, was gibt es Besseres, um deine Laune zu heben, als dir einen blasen zu lassen?“
Vance hielt inne und hob eine Augenbraue, als er Brands Blick begegnete.
Brand schob seine Daumen in die Gürtelschlaufen und wippte auf seinen Fersen. „Und wie soll ich meinen eigenen Blowjob genießen, wenn ich weiß, dass du dich hier in Selbstmitleid suhlst?“
„Wir gehen in einen Schwulenclub, Brand“, konnte Vance nicht umhin, hervorzuheben.
Obwohl Vance noch nie dort gewesen war, wusste er, dass The Red Door, der Ort, an dem Laramies Zusammenkunft stattfand, ein Schwulenclub war. Sein Chef war schwul und seit einigen Jahren mit seinem Partner Trace, einem Feuerwehrmann, zusammen. Normalerweise feierte Laramie seinen Geburtstag nur mit einem Grillfest, aber da er fünfunddreißig wurde, hatte Trace ihn überredet, auszugehen.
„Na und?“ Brand zuckte mit einer breiten Schulter in einem halben Achselzucken. „Der Mund eines Mannes kann sich genauso gut anfühlen wie der einer Frau.“ Seine Augen verengten sich, und seine Lippen verzogen sich zu einem Grinsen. „Und ich weiß, dass du das weißt.“
Vance nickte kurz. Brand war einer der wenigen Menschen, die wussten, dass er bisexuell war. Er hatte es nur seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr ausgelebt. Vance war Darlene treu gewesen und seit seiner Scheidung vor über einem Jahrzehnt war es einfacher gewesen, gelegentlich weibliche Gesellschaft zu finden, als sich mit einer rachsüchtigen Ex anzulegen.
Vance schluckte schwer und spürte, wie sich sein Herzschlag beschleunigte. Seine Atmung wurde flach. Er schluckte erneut und kämpfte darum, seine zu trockene Kehle zu befeuchten.
Sein Blut schoss gen Süden, wenn er nur daran dachte, seinem Verlangen nachzugeben.
Brand gluckste rau und lenkte damit Vances Aufmerksamkeit auf sich. „Ich glaube, für jemanden ist es schon viel zu lange her.“ Er räusperte sich und wies dann auf die Dusche hinter Vance. „Beeil dich, Mann. Ich besorge dir etwas Scharfes zum Anziehen.“
Vance spürte, wie sich seine Wangen aufheizten, und nickte noch einmal, dann drehte er sich um und begann, sich zu duschen.
Fast eine Stunde später folgte Vance Brand am Türsteher vorbei ins The Red Door. Seine Ohren wurden sofort von der lauten, dröhnenden Tanzmusik beschallt, die sogar im Foyer zu hören war. Vance zahlte den Eintritt, während sich seine Sinne an den Geruch von Alkohol, Eau de Cologne und etwas ausgesprochen Männlichem gewöhnten.
Sein Körper reagierte auf die Düfte und sein Blut erhitzte sich in seinen Adern. Er kämpfte gegen den Wunsch an, nach unten zu greifen und seinen halbharten Schwanz zu streicheln. Als Vance Brand durch die Tür in den Club folgte, dachte er: Was soll’s?
Vance griff nach unten, machte einen leichten Ausfallschritt und rückte seinen Schwanz in seiner Hose zurecht. Als er sich etwas wohler fühlte in der Jeans, die er seit über zwei Jahren nicht mehr getragen hatte, weil sie ihm eine Nummer zu klein war, – Wie hat Brand mich nur dazu gebracht, diese Wranglers wieder anzuziehen? – schlenderte Vance zur Bar. Unter der Krempe seines schwarzen Stetsons hervorlugend bemerkte er, dass er von den Männern, die an den Tischen saßen, an denen sie vorbeikamen, anerkennende Blicke erntete.
Hm. Was sagt man dazu?
Er sah die breiten Schultern eines von Traces Feuerwehrkameraden, Vincent Androse, der die Theke mit einem Krug Bier in jeder Hand verließ und rief dem Mann einen Gruß zu.
Vincent ließ seinen Blick über das Lokal schweifen und hob, als er Vance bemerkte, sein Kinn zur Begrüßung. Dann neigte er den Kopf nach links.
Vance folgte dem Hinweis des Mannes und erblickte ihre Kumpels, die sich um drei zusammengeschobene Tische drängten. Er tippte Brand auf die Schulter und zeigte hinüber. Brand nickte, dann neigte er seinen Kopf dicht an Vances Ohr heran.
„Ich hole uns ein paar Shots und einen Wodka on the Rocks für dich“, rief Brand über das Getümmel hinweg. „Dann komme ich rüber.“
Vance öffnete den Mund und hätte beinahe erwidert, dass er sich seinen verdammten Drink selbst holen könne. Er überlegte es sich anders und sagte: „Danke. Die nächste Runde geht auf mich.“
Brand grinste breit. „Ja, ist gut.“
Vance legte den Kopf in den Nacken und lachte, weil er sich schon viel besser fühlte. Er nickte und klopfte Brand auf die Schulter, dann ging er auf die Menge zu. Da er im Laufe der Jahre alle Männer auf Laramies Barbecues gesehen hatte, kannte er sie alle und wusste, dass sie ihn nicht verurteilen würden, wenn er sich entschließen sollte, Brands Rat zu befolgen und mit jemandem zu verschwinden, um ein bisschen Spaß zu haben.
Sein halbharter Schwanz wurde noch steifer.
Gott, es ist schon viel zu lange her.
Auf dem Weg zum Tisch schaute sich Vance unauffällig und mit neuem Interesse um. Er erkannte zwar, wenn ein Mann ihm einen anerkennenden Blick zuwarf, aber woher sollte er wissen, ob der Mann bereit war, für ihn in einem Hinterzimmer auf die Knie zu sinken? Wie konnte er sicher sein, dass der Kerl nicht erwartete, dass er ihm auch einen blasen würde?
Vance fand zwar, dass er sich wie ein Arschloch anhörte, aber er hatte bisher noch nie selbst jemandem einen geblasen. Und er hatte nicht vor, das mit einem zufällig dahergelaufenen Typen anzufangen. Sein Job als Vorarbeiter auf Laramies Schweinefarm passte gut zu ihm, denn er gab gerne Befehle ... und bekam nicht so gerne welche.
Vance wusste, dass er eine Beziehung mit jemandem führen musste, um sich auf orale Spiele einzulassen ... egal ob Mann oder Frau.
Vielleicht ist an Darlenes Behauptung, dass ich ein egoistischer Liebhaber bin, ja doch etwas dran.
Vance verdrängte die Gedanken an seine Ex-Frau und ihre Anschuldigungen und grinste Laramie an. „Hey, alles Gute zum Geburtstag, Lare“, grüßte er und erhob seine Stimme, um über die Musik hinweg gehört zu werden. „Entschuldige, dass ich zu spät bin.“
Laramie nickte und lehnte sich zu ihm, damit er nicht schreien musste. „Danke, dass du gekommen bist, Vance. Ich bin froh, dass du da bist.“ Dann verzog sich die linke Seite seiner Lippen zu einem schiefen Lächeln. „War deine Ex schon wieder zu spät dran?“
Vance zog eine Grimasse. „Ja. Du weißt doch, wie sie ist.“
„Allerdings.“ Laramie sah aus, als wollte er noch mehr sagen, aber dann grinste er breit. „Aber jetzt, wo du hier bist“, er wackelte spielerisch mit den Augenbrauen, was Vance verriet, dass sein Boss und Freund schon mindestens zwei Drinks intus hatte, „zeigst du deine scharfen Moves den heißen jungen Kerlen, die dir auf den Hintern glotzen, seit du zur Tür hereingekommen bist?“
Lachend ging Vance zu einem freien Stuhl hinüber und ließ sich darauf fallen. Unter dem Vorwand, sich von Laramie wegzubewegen, versuchte er, der Frage auszuweichen. Zu dumm, dass sein Sitznachbar Randy Coughlan, ein Freund und Sanitäter, das nicht auf sich beruhen lassen wollte.
Randy warf ihm einen wissenden Blick zu und beugte sich zu ihm vor. „Und?“ Er schaute sich um, als wüsste er, wer in ihre Richtung schaute. „Oder bist du so aus der Übung, dass du uns brauchst, um dir zu zeigen, wer interessiert ist?“
Vance öffnete den Mund, aber sein Gehirn schaltete ab und er brachte kein Wort heraus. Zu seiner Erleichterung kam ihm Randys Partner Brendan zu Hilfe.
Brendan legte seinen Arm um Randy und drückte ihn an seine Seite. „Lass ihn in Ruhe, Ran. Er braucht deine Hilfe nicht.“ Nachdem er Randy einen Kuss auf den Hals gedrückt hatte, fuhr er fort: „Ich habe gehört, dass deine Ex-Frau dich aufgehalten hat. Wenn du einen von uns brauchst, um einen Typen zu verjagen, weil er dir unangenehm ist, lass es uns einfach wissen.“
Als Vance nickte, wurde ihm klar, dass der Typ annahm, er sei hetero. Er öffnete den Mund und schloss ihn dann wieder. Er beschloss, dass er den Abend nicht mit einer Lüge beginnen wollte und schüttelte den Kopf, während er sich dicht an ihn heranlehnte.
„Ich werde es dich wissen lassen, danke“, bestätigte Vance. „Aber ich bin bi, also könnte es mich vielleicht doch interessieren.“ Als er Randys breites Grinsen und die hochgezogenen Brauen von Brendan sah, die seine Überraschung verrieten, fügte er hinzu: „Ich bin nicht auf der Suche nach etwas Dauerhaftem, dafür habe ich keine Zeit, aber es ist schon eine Weile her, dass ich Spaß hatte, also ...“ Vance zwang sich, die Klappe zu halten, um den Redeschwall zu stoppen.
Verdammt noch mal, ermahnte er sich im Geiste. Sei endlich still, verflucht.
„Ah, na ja.“ Ein Lächeln zeichnete sich auf Brendans dunkelhäutigen Zügen ab und seine Augen funkelten. „Dann viel Glück bei der Suche nach ein bisschen Spaß.“
„Danke“, sagte Vance, weil er es für höflich hielt.
„Willst du ein Bier?“, fragte Brendan und griff nach einem leeren Plastikbecher neben einem der Krüge, die Vincent auf den Tisch gestellt hatte. „Ich kann –“
„Nein, Vance trinkt kein Bier, wenn er nicht muss“, sagte Brand, als er näherkam. „Stimmt doch, Sportsfreund?“ Der große Mann stellte das Schnapsglas und den Tumbler mit Wodka, den er in der linken Hand hielt, vor Vance hin. „Hier, bitte sehr.“
Noch während Vance nickte, griff er nach dem Whiskey und kippte ihn dann runter. Das Brennen wärmte seine Kehle, gefolgt von seinem Bauch. Er brummte anerkennend, als er nach dem Wodkaglas griff, und stellte erfreut fest, dass Brand den Barkeeper sogar dazu gebracht hatte, eine Limettenscheibe dazuzugeben.
Großartig.
Nachdem Brand sich auf dem Stuhl zu seiner Rechten niedergelassen hatte, schob ihm sein Freund zu seiner Überraschung das zweite Schnapsglas zu. Er hatte es in seiner rechten Hand, zusammen mit einem Glas Bourbon, wie Vance vermutete. Das war Brands Lieblingsgetränk, genau wie Wodka das seine war.
„Ist der auch für mich?“, fragte Vance und griff nach dem Glas.
„Ja. Ich hatte einen an der Bar.“ Brand zwinkerte ihm zu, während er sich dicht an ihn heranlehnte. „Während ich mit dem Barkeeper gesprochen und ihm von dir erzählt habe.“
Vance drehte seinen Kopf und reckte den Hals, aber er konnte die Menge nicht überblicken. Stattdessen kippte er sich seinen zweiten Shot des Abends hinter die Binde. Nachdem er das Glas neben das erste gestellt hatte, nahm er einen Schluck von seinem Wodka.
Der sanfte Geschmack des Drinks, der durch die Limette ein wenig aufgepeppt wurde, ließ seine Geschmacksknospen kribbeln.
„Warum hat Jimmy nach Vance gefragt?“, fragte ein anderer, Ryan Straton, der auf der anderen Seite von Brand saß. „Oder war es der neue Typ? Uhhh, Clayton.“ Er schnippte mit den Fingern und dachte dabei offensichtlich gerade an den Namen des Typen.
Vance wusste, dass Ryan ein Detective war und oft mit Vincents Lebensgefährten, Detective Carl Lewis, zusammenarbeitete. Nach allem, was er gehört hatte, waren die beiden ein ziemlich starkes Team bei der Polizei. Sie hatten nicht allzu viele offene Fälle.
Carl hatte auch mit einer nicht so netten Ex-Frau zu kämpfen.
Vielleicht sollte ich ihn um Rat fragen.
„Es war Jimmy“, sagte Brand und ein schiefes Lächeln umspielte seine Lippen, während er nach seinem Bourbon griff. „Und ich habe sein Interesse geweckt, als er eine Bemerkung darüber machte, was ich für meinen Ehemann bestellen wollte.“ Grinsend und mit den Augenbrauen wackelnd, richtete Brand seinen Blick auf Vance, während er einen Schluck von seinem Drink nahm. „Er hat sich sehr für dich interessiert, als ich sagte, dass ich keinen Ehemann habe.“ Er deutete auf Vances Hut und fügte hinzu: „Er hat mir gesagt, dass ihm dein Hut gefällt. Bist du jetzt nicht froh, dass ich dich überredet habe, ihn zu tragen?“
Vance lachte, obwohl er spürte, dass seine Wangen etwas heißer wurden. „Sieht er gut aus?“, konnte er nicht anders als zu fragen.
Brand nickte, während Randy lachte.
„Er sieht sehr gut aus“, bestätigte Ryan, während er sich in seinem Stuhl zurücklehnte und den Arm um seinen eigenen Partner, Dr. Morgan Pruitt, legte. Er grinste seinen Geliebten an und fügte hinzu: „Natürlich sieht er nicht so gut aus wie du.“
Der schlanke blonde Mann warf Ryan einen lüsternen Blick zu. „Gut gerettet, du Held“, neckte Morgan, bevor er sich vorbeugte und seine Lippen auf die von Ryan presste.
Als der Kuss einen Augenblick später in einen Zungenkuss überging, wandte Vance seine Aufmerksamkeit wieder seinem Wodka zu. Er hob ihn an seine Lippen und nahm einen tiefen Schluck. Durch die paar Shots und den Wodka fühlte er sich warm ... oder vielleicht war es die Vorstellung, dass ein heißer Typ nach ihm fragte.
Ein Barkeeper, hm?
Als er sich zu Brand umdrehte, konnte Vance nicht anders, als zu fragen: „Ist es ein Klischee, dass ein Barkeeper in einer Schwulenbar gut mit seinen ...“ – er räusperte sich, weil er merkte, dass nicht nur sein Kumpel zuhörte – „Händen umgehen kann? Und auch sonst weiß, was Sache ist?“
Brand lachte und seine dunklen Augen funkelten. Vance wusste, dass sein Kumpel genau verstand, was er eigentlich hatte sagen wollen.
Waren Barkeeper nicht normalerweise gut mit ihrem Mund?
Vance hatte es nicht gesagt, aber seinem Schwanz gefiel die Idee und er wurde lang und dick in seiner Jeans.
„Warum trinkst du nicht aus, dann kannst du rübergehen und es herausfinden?“
Diese Idee gefiel Vance sehr gut und er leerte den Rest seines Drinks in ein paar Schlucken. „Ich bin gleich wieder da.“
„Ich erwarte meinen Nachschub erst in einer Weile“, rief Brand lachend.
Vance hätte das eigentlich unangenehm sein müssen, denn er hörte ein paar Rufe hinter sich, aber der Gedanke, seine Durststrecke zu durchbrechen, ließ alles andere unwichtig erscheinen.
Jimmy grinste den Kunden an und stützte sich mit einem Unterarm auf die Theke. „Oh, ich fühle mich geschmeichelt, Hübscher“, antwortete er auf die Frage nach seiner Telefonnummer. Jimmy liebte es einfach, wenn Betrunkene nach seiner Nummer fragten. Ganz sicher nicht. Aber da er regelmäßig damit zu kämpfen hatte, wusste er schon, wie er damit umgehen musste. „Aber ich bin schon vergeben. Und mein Mann ist ein eifersüchtiger Hund.“
„Verdammt, so ein Pech“, erwiderte der Typ lallend. Er grinste Jimmy an. „Ich würde mich gerne richtig gut um dich kümmern. Wenn der Idiot dich jemals gehen lässt“ – er griff tatsächlich nach unten und fasste sich an die Eier – „sag mir Bescheid.“
Ähh. Nein. Nicht in einer Million Jahren. Nicht einmal, wenn du der letzte Mensch auf diesem Planeten wärst.
Anstatt seine Meinung zu äußern, richtete sich Jimmy auf, drehte sich um und holte ein frisches Bier aus der Kühlung. „Lass es dir schmecken.“ Er öffnete den Deckel und stellte es vor dem Mann ab.
Bevor er sich noch mehr unangebrachte Kommentare des Blonden anhören musste, drehte er sich um und schaute zum Ende der Bar, um nach einem anderen Kunden Ausschau zu halten. Der neue Barkeeper – Clayton – war eine weitere Bereicherung für das Team der Red Door Bar, besonders an einem Samstagabend. Clayton war kompetent, schnell und tüchtig ... was bedeutete, dass es an diesem Ende keine Kunden zu bedienen gab.
Jimmy war erleichtert und verärgert zugleich. Er wusste nicht, ob er dankbar war, dass der Neue mit ihm mithalten konnte, oder ob ihn das nervte. Immerhin verging die Nacht schneller, wenn man beschäftigt war.
Als er ein Räuspern hinter sich hörte, drehte sich Jimmy um. Sein Mund wurde sofort trocken, als er den Mann sah, der dort stand. Aus der Nähe sah der sogar noch viel besser aus.
Die gut sitzende Wrangler-Jeans des Fremden zeigte seine muskulösen Beine. Sein kurzärmeliges, marinegrünes Hemd mit Perlmuttknöpfen klebte förmlich an ihm und enthüllte nicht nur einen muskulösen Oberkörper, sondern auch Unterarme, die von sehnigen Muskeln durchzogen waren. Sein schwarzer Stetson verdeckte größtenteils sein Gesicht, da er den Kopf gesenkt hielt, aber die Lippen des Mannes waren dünn und ein wenig rosa, und Jimmy wollte unbedingt herausfinden, ob sie so gut schmeckten, wie er hoffte.
Jimmy setzte sein gewinnendstes Lächeln auf, als er die paar Schritte zu dem Mann, den er im Geiste „Cowboy“ nannte, zurücklegte. „Hallo, mein Hübscher.“ Seine Stimme klang ein wenig heiser und er schluckte schnell. Er stützte sich mit einem Unterarm auf den Tresen und musterte den heißen Kerl unter den Wimpern hervor. „Was kann ich dir bringen?“ Er verzog seine Lippen zu einem schmollenden Lächeln. „Für dich tun?“
„Du legst dich mächtig ins Zeug, was, Jimmy?“, sagte der Mann mit seiner tiefen Stimme, die die Musik kaum übertönte. „Vor allem, weil du einen Freund hast.“
Er unterdrückte eine Grimasse – Scheiße, das hat er gehört – und zuckte mit den Schultern. Mit seinem freundlichsten Grinsen erklärte er: „Der Mann war betrunken und ein bisschen streitlustig.“ Jimmy fixierte den Cowboy mit seinem Blick, und sagte aufrichtig: „Normalerweise hält man sich einen Mann am besten vom Leib, indem man ihn glauben lässt, man sei unerreichbar.“
Die Krempe des Hutes des Mannes hob sich, als er seinen Kopf nach oben neigte. Seine Augen schienen im Licht des Clubs zu glänzen und zeigten Grün- und Brauntöne. Seine Lippen waren zu einem sinnlichen Lächeln geschwungen.
„Heißt das, du bist erreichbar, Jimmy?“
Jimmy trug kein Namensschild ... was bedeutete, dass der Typ sich nach ihm erkundigt hatte. Da Jimmy den Fremden, der mit dem Cowboy hereingekommen war und ihnen an der Bar Drinks geholt hatte, noch nie gesehen hatte, wusste er, dass der große Kerl dem scharfen Typen nicht mehr als Jimmys Interesse signalisieren konnte. Er fragte sich, mit wem der Typ in der Bar befreundet war.
Aber das ist nicht das Wichtigste.
„Oh, ja“, grummelte Jimmy heiser. „Ich bin durchaus erreichbar ... für den richtigen Kerl.“
Ach du meine Güte! Ich schmeiße mich an den Kerl ran wie eine läufige Hündin.
Jimmy konnte sich einfach nicht zurückhalten. Das Ende seiner letzten Beziehung war etwa sechs Monate her. In dieser Zeit hatte er einfach niemanden gefunden, der ihn interessiert hätte ... oder seinen Schwanz.
Dieser Typ reizte beides.
Was für ein Typ trägt schon einen Stetson im The Red Door?
Ein heißer!
Im Geiste lachte Jimmy über die Scherze seiner inneren Stimme und grinste den Kunden an. „Wir haben eine ziemlich gut bestückte Bar.“ Dann erinnerte er sich daran, was der Freund dieses Mannes bestellt hatte. „Bist du eher der Bourbon-Typ oder der Wodka-Typ?“
„Wodka.“ Nachdem er bereitwillig geantwortet hatte, stützte er seinen linken Ellbogen auf den Tresen, während er ihm seine rechte Hand entgegenstreckte. „Ich bin Vance.“
Erfreut, einen Namen und ein Gesicht als Wichsvorlage zu haben, ergriff Jimmy Vances Hand. „Sehr erfreut, dich kennenzulernen.“
Zu Jimmys Freude ließ Vance ihn nicht los. Stattdessen streichelte er mit seinem Daumen leicht über Jimmys Handrücken. „Da du dein Interesse bekundet hast und ich dieses Interesse erwidere“ – er hielt inne und räusperte sich, wobei er seinen Kopf so neigte, dass die Hutkrempe fast seine Augen verdeckte – „Ich habe so etwas seit Jahren nicht mehr versucht.“
Jimmy ging davon aus, dass Vance den letzten Teil nicht laut sagen wollte ... oder zumindest nicht so laut, dass Jimmy ihn hören konnte.
Pech gehabt. Das habe ich. Und es ist sexy.
Er drückte die Hand, die er immer noch hielt, und bot an: „Im Moment ist es ruhig.“ Er schaute sich noch einmal kurz um, um sich zu vergewissern – Ja, nur der eine Typ, den Clayton bedient, ist da. Er grinste Vance an und sagte: „Ich könnte eine Viertelstunde verschwinden und wir könnten uns ein paar Minuten Zeit nehmen, um ... darüber zu reden, was du meinst.“ Jimmy ließ zu, dass seine Stimme einen heiseren Klang annahm, während er den Mann eindringlich musterte.
Jimmy bemerkte, wie Vances Adamsapfel hüpfte, aber er neigte trotzdem den Kopf.
„Gib mir eine Sekunde.“ Nach einem weiteren Nicken ließ Jimmy Vances Hand endlich los. Seine Handfläche kribbelte an der Stelle, an der er sie umklammert hatte, und er ballte abwesend die Finger zu einer Faust und ließ sie wieder locker. Jimmy ging schnell die paar Schritte zu den Zapfhähnen, an denen Clayton gerade Bier ausschenkte. „Hey, ich nehme mir eine Viertelstunde“, verkündete er und lehnte sich dicht an den größeren Mann.