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Der Klassiker der Liebeskunst ist weit mehr als ein verstaubter Sexratgeber: Ursprünglich als Leitfaden für Kurtisanen und indische Edelmänner gedacht, bietet er noch heute unschätzbare Anregung für fantastische Liebesspiele. Juhi Charma bringt dessen Weisheit auf den Punkt. Lustvoll und anschaulich beschreibt sie die besten Stellungen, zeitgemäß ergänzt durch stimulierendes Zusatzwissen und praktische Liebes-Tipps. Selbst anspruchsvolle Positionen wie die »Kerze im Wind«, für die eine gewisse Beweglichkeit von Vorteil ist, werden damit umsetzbar und eröffnen Paaren ganz neue Möglichkeiten für gemeinsam erlebtes Glück und Erfüllung.
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Seitenzahl: 95
Veröffentlichungsjahr: 2018
JUHI CHARMA
DAS KAMASUTRA
DIE GEHEIMNISSE DER ALTINDISCHEN LIEBESKUNST
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Für Fragen und Anregungen:
Originalausgabe
2. Auflage 2013
© 2018 by mvg Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH
Türkenstraße 89
80799 München
Tel.: 089 651285-0
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Redaktion: Petra Holzmann
Umschlaggestaltung: Marc-Torben Fischer
Umschlagabbildung: shutterstock/MatiasDellarmine
Illustrationen im Innenteil: Isabel Große Holtforth
Layout: Manuela Amode
Satz: inpunkt[w]o, Haiger (www.inpunktwo.de)
Druck: Florjancic Tisk. d.o.o., Slowenien
eBook: ePubMATIC.com
ISBN Print 978-3-86882-949-5
ISBN E-Book (PDF) 978-3-96121-248-4
ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-96121-249-1
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Inhalt
EIN WORT ZUVOR …
DIE KUNST DER LIEBE
DAS KAMASUTRA – EIN JUWEL DER EROTISCHEN LITERATUR
DIE SCHÖNSTE HAUPTSACHE DER WELT
DAS KAMASUTRA-VORSPIEL
13 TIPPS ZUR LUSTSTEIGERUNG
DIE 77 SCHÖNSTEN KAMASUTRA-STELLUNGEN
LIEBESSTELLUNGSSPIELE
ENGE VEREINIGUNG – SAYUJYA
DIE MUSCHEL – SHANKHA
SHIVAS GLÜCK
DIE STUTE – VADABA
DIE SCHENKELKLAMMER
DAS DREIECK – TRIKONA
DIE UMGEKEHRTE UMARMUNG
DAS X – SWASTIKA
HÖCHSTE GLÜCKSELIGKEIT – PARAMANANDA
DAS RAD DES KAMA – KAMA
DER GESPALTENE BAMBUS
SANFTE VEREINIGUNG – MRIDU
DAS V – VISHVAMITRA JAMADAGNI
DER ENGEL – DEVA
DER BOGEN – DHANU
KNIENDE VEREINIGUNG – PARVA
WAFFENSTILLSTAND – SHASTRANYASA
DER LOTOSSITZ FÜR SIE – PADMASANA
UNERSCHÖPFLICHES GLÜCK – JOSHA
RUHENDE TIGERIN – VYAGHRA
DIE BAUMRANKE – VALLI
ÜBERKREUZ – VAJRASANA
STUHL I – PITHA
NIRWANA
ENGSTE UMARMUNG – JAGHANA
STELLUNG DES SUVARNANABHA
HEILIGE KUH – DHENU
DER LOTOSSITZ FÜR IHN – PADMASANA
DER SPAGAT – ANJANEYASANA
DIE UNTERSCHENKELKLAMMER
DIE SCHILDKRÖTE – KURMA
SCHWEBENDES GLÜCK – MANGALYA
DIE KUGEL – PINDA
DIE ZWILLINGSSTELLUNG – YAMINI
GLÜHENDER WACHOLDER – HAPUSHA
DER HELD – VIRA
DER ELEFANT – GAJA
DAS FEUERRAD – NATARAJA
MILCH UND WASSER – DHUGDHA JAPA
DER HIMMELSRITT – AKASHA
DIE KERZE IM WIND – SARVANGASANA
DER SCHLÜSSEL – JATRU
DAS BOOT – NAVA
DAS KANINCHEN – MUYAL
DER FROSCH – VARSHAHU
DIE KOBRA – BHUJANGASANA
DOPPELTE FREUDE – ANANDA
STUHL II – PITHA
DIE BLUME – SARASWATI
DIE TREPPE – AVAKSEPASOPANA
DER STERN – TARAKA
SCHWEBENDES ERHEBEN – VIMANA
SCHLAFENDE SCHÖNE – MOHINI
DIE UNENDLICHKEIT – BHUMA
DAS SCHIFF – BOHITTHA
DER DIENER – DASA
INNIGE VERSCHLINGUNG – GRATHANA
DIE TÄNZERIN – NRITU
DIE LÖWIN – SINHI
SANFTE UMSCHLINGUNG – BHUJI
DER SCHMETTERLING – BHADRASANA
STEHENDE VEREINIGUNG
ERHABENES GLEICHGEWICHT – SAVIVADHA
DER AFFE – MARKATA
DIE BRÜCKE – SETU II
DAS UMSCHLINGEN EINER LIANE I – LATAVESHTITAKA I
DER GIPFEL
DER WAGEN – VAHAT
ABSOLUTE HINGABE – SANGITA
DIE VOLLENDETE POSITION – NISHTA
DIE KERZE II
DAS KREUZ – SWASTIKA
DER LIEBESSPAGAT – HANUMANASANA
DAS UMSCHLINGEN EINER LIANE II – LATAVESHTITAKA II
DIE MÜHLE
DIE HALBE VORBEUGE – UTTANASANA
DIE ZANGE
ZUM WEITERLESEN
EIN WORT ZUVOR …
»So weit nur reicht das Gebiet der Lehrbücher, als die Menschen nur mäßige Erregung spüren: wenn aber das Rad der Wollust in Gang gekommen ist, dann gibt es kein Lehrbuch und keine Reihenfolge mehr.«
Das Kamasutra, Vers 8,30
Wer das Kamasutra heute liest, kann sehr viel Spaß haben – sofern er Lust am Spiel, Übermut zwischen den Laken und Spaß am eigenen Körper und dem des Menschen hat, mit dem er sich den (Beziehungs-)Alltag versüßen will.
An den Ufern des Ganges entstand um 250 n. Chr. das hautnahe, sinnenfrohe und in seiner Naturnähe herrlich unverklemmte Werk – ein unterhaltsames Bilder- und Lesebuch und zugleich ein Juwel der Lehre von Erotik, Zuneigung und kunstfertigem Spiel –, in dem von Hengsten, Stieren und Rammlern, Gazellen, Elefantenkühen und Stuten die Rede ist. Dabei sind diese Bilder von Liebenden keineswegs herabsetzend gemeint, sondern heben ganz im Gegenteil die sexuelle Sphäre an, denn hier wird nichts verborgen, als unrein verschwiegen oder hinter romantisch vernebelnden Schleiern verhüllt. Es geht bei diesen detailreichen Spielarten der Ekstase vielmehr um gedankliche wie körperliche Freiheit, Toleranz und Lebendigkeit: So schlingen sich im Stellungsspiel Ranken umeinander, Bäume werden bestiegen und »Reis und Sesam« oder »Milch und Wasser« ausgetauscht. Beide Partner sind unendlich aufmerksam und einander zugewandt, die Anweisungen dazu sind übermütig, es wird nach Belieben auch gebissen, geschlagen und gekratzt, doch alles im Dienste ekstatisch verbrachter Stunden, die noch lange danach für Glanz in den Augen, einen rosigen Teint und ein Grundgefühl der tiefen Verbundenheit sorgen sollen.
Dass Sex der jungen wie der älteren, gereiften Liebe durchaus förderlich ist, wusste der Gelehrte Vātsyāyana Mallanaga, der um 250 n. Chr. die Schriften dreier unterschiedlicher Autoren zur Lebens- und Liebeskunst zu einem Werk, dem Kamasutra, zusammenfasste. Er gibt dabei sämtlichen Spielarten der sexuellen Befriedigung das gleiche Recht – eine Diktatur der Pornografie und ihrer unendlichen Langeweile, wie sie heute grassiert, ist vor einem solchen Hintergrund undenkbar.
Tatsächlich ist das Kamasutra eine zeitlose Lektüre, der sich jeder von uns neugierig und lustvoll bedienen kann, um den Akt der Liebe bewusster zu genießen. In diesem Buch erfahren Sie alles Wissenswerte über die traditionelle Liebeskunst und lernen die 100 beliebtesten Kamasutra-Stellungen kennen.
Genießen Sie sich!
DIE KUNST DER LIEBE
DAS KAMASUTRA – EIN JUWEL DER EROTISCHEN LITERATUR
Bis heute ist das älteste erhaltene indische Lehrbuch der Erotik, ein aus sieben einzelnen Büchern bestehender Liebesleitfaden, Objekt der Forschungen von Indologen und Kulturhistorikern. Die erste Übertragung des Kamasutra ins Englische übernahm Ende des 19. Jahrhunderts der berühmte Forscher und Orientalist Richard Francis Burton, der sich auch um die Übertragungen der Geschichten aus 1001 Nacht und des im 16. Jahrhundert verfassten persischen Erotikwerks Der duftende Garten verdient gemacht hat.
Der Verfasser des Kamasutra, Vātsyāyana Mallanaga, widmete sich dem Werk »in Keuschheit und höchster Versenkung« und schuf so am Südufer des Ganges im Nordosten Indiens ein teilweise wahres, teilweise idealisiertes Zeitgemälde, das geprägt war von einem luxuriösen Lebensstil, verfeinerter Lebenskunst und Ästhetik. Erotik durchdringt dabei jeden Aspekt des Alltags kultivierter Männer und Frauen aus der gesellschaftlich hoch stehenden Brahmanen-Kaste.
Das Kamasutra behandelt Fragen zum harmonischen Zusammenleben in einer Ehe wie auch zur gleichberechtigten Stellung der Geschlechter auf dem Liebeslager. Die Vorbilder für die Liebesstellungen stammen aus der Natur und Tierwelt sowie aus der altindischen Mythologie.
DIE 64 LIEBESTECHNIKEN
Der Weise Babhravya von Pancala, auf dessen Autorität in allen Fragen von Sex und Erotik sich Vātsyāyana häufig beruft, verkürzte das Kamasutra auf 150 Verse und 74 Abschnitte, in denen acht Varianten von acht Liebestechniken beschrieben werden: Umarmen, Küssen, Kratzen, Beißen, sexuelle Stellungen, Stöhnen, die Frau spielt die Rolle des Mannes und Oralverkehr. Aus diesem reichen erotischen Repertoire können wir heute schöpfen, ohne dass es uns zwischen den Laken je langweilig werden würde.
Verfasst wurde das Buch für wohlhabende junge Männer, die ihre Künste als Verführer und Liebhaber vervollkommnen wollten. Schließlich geht es um nichts weniger, als immer wieder gekonnt die Lust und Sinnlichkeit der Geliebten zu erwecken. Ausführlich werden in diesem Zusammenhang auch Ratschläge zur Verschönerung von Haut und Haar, zum erregenden Vorspiel, dem gekonnten Küssen, aber auch für leidenschaftliche Spielereien, wie Kratzen und Beißen, oder zur Herstellung von Sex-Toys, wie Dildos aus Edelmetall oder Horn, abgehandelt. Auch wenn manches eigentümlich oder sogar lustig anmutet, so scheinen die Prinzipien, denen die altindische Liebeskunst folgt, überaus zeitgemäß. Denn es geht um nichts weniger als darum, sich bewusst Zeit für die Liebe zu nehmen und diese ebenso aufmerksam zu praktizieren. So will man nie die schnellstmögliche Lusterfüllung erreichen, sondern das Hinauszögern der Ekstase, um im richtigen Moment zu einem starken und intensiven Höhepunkt des Liebesspiels zu kommen.
Die Praxis des Liebesaktes und die Beherrschung von 64 Liebeskünsten stehen im Mittelpunkt des Kamasutra. Doch die Lehre geht weit über die bloße Auflistung von Stellungen hinaus. Das Kamasutra orientiert sich dabei an den Lebenszielen eines Mannes – Religion, Macht und Lust – und der einer Frau, zu denen ebenfalls die genannten Liebeskünste gehören. Ausgehend davon geht es um die Rollen von Mann und Frau in ihrer Beziehung, um den Akt des Werbens, die Ehe, das Verhältnis zu anderen Frauen und Geliebten wie auch um den Besuch bei Prostituierten.
Seine Berühmtheit erlangte das Kamasutra jedoch durch die detaillierte Beschreibung verschiedenster Positionen beim Geschlechtsakt. Diese dienen bis heute als Inspirationsquelle, um die Leidenschaft im heimischen Bett anzufeuern, auch wenn es scheint, dass einige Positionen nur nach langjähriger Yogapraxis oder Leistungsturnen zu bewerkstelligen sind. Tatsächlich gibt es Kulturwissenschaftler, die vermuten, dass einige Positionen einfach der Fantasie des bildenden Künstlers der Abbildungen im Kamasutra entsprungen sind – vielleicht als Inspiration dafür, wie frei, abwechslungsreich und fantasievoll jeder von uns Erotik leben und genießen darf, wenn er es nur will.
EROTISCHE VARIATIONEN OHNE ENDE
Die sexuelle Lust (Rati) hat im Kamasutra zahlreiche Entsprechungen, was wiederum zeigt, wie variantenreich sich das Liebesspiel gestalten kann:
• Sexuelles Gefühl (Rasa),
• Liebe oder Ekstase (Priti),
• Gefühl und Höhepunkt (Bhava),
• Leidenschaft (Raga),
• Sexuelle Energie (Vega).
DIE SCHÖNSTE HAUPTSACHE DER WELT
Auf den nächsten Seiten werden Sie viel über die Künste des Liebens und der Verführung erfahren. Einiges kennen Sie vielleicht schon, anderes ist wahrscheinlich neu, manches mutet ziemlich akrobatisch an, kann aber auch viel Spaß machen – denn Lachen ist beim Sex, der schönsten Hauptsache der Welt, ausdrücklich erlaubt. Aber eines dürfte sicher sein: Die Lehren des Kamasutra zur gekonnten Verführung, der Kreation einer lustvoll knisternden Liebesatmosphäre, eines erregenden Vorspiels sowie ausgefeilter Finger- und Zungenspielereien und spannender, unterhaltsamer Stellungswechsel lassen aller Wahrscheinlichkeit kaum mehr Wünsche offen …
Die verschiedenen Stellungsspiele, die Sie ab Seite 46 finden, bauen vom Schwierigkeitsgrad her aufeinander auf. Dabei finden Sie fünf unterschiedliche Icons, die Folgendes bedeuten:
sehr einfach
einfach
für Geübtere
anspruchsvoll
für sehr bewegliche Paare
Das heißt nun keinesfalls, dass Sie das Buch »durcharbeiten« müssen, um schließlich bei den besonders schwierigen Stellungen zu reüssieren. Es dient lediglich dem Hinweis, ob Sie es sich zu Beginn eines Liebesabenteuers etwas einfacher machen wollen, ob Sie als miteinander vertrautes Paar mal etwas Neues ausprobieren möchten, ein bisschen mehr Schwung in Ihr Liebesleben bringen wollen oder aus reiner Lust an der Freude ein bisschen ausgefallene Bettgymnastik betreiben möchten.
Nun kommt es darauf an, wie viel Raum Sie gutem, lustvollem Sex in Ihrer Beziehung einräumen. Denn dieser bereichert nicht nur Ihr Lebensgefühl, sondern kann einer Beziehung auch in stressigen Zeiten Halt geben und ihr diesen gewissen Kick verleihen. Tatsächlich erkennt man Paare, die ein erfülltes Sexleben haben, an einem ganz bestimmten Glow, der sie unbesiegbar und strahlend wirken lässt – sie sind Königinnen und Könige ihres Lebens.
Lieben Sie sich deshalb, wann immer Sie es sich gut gehen lassen wollen. Gönnen Sie sich einen kleinen, feinen Quickie auf dem Küchentisch oder zelebrieren Sie die Kunst des Liebens nach einem romantischen Date in einem extra zu diesem Zweck gebuchten Hotelbett im feinsten Haus der Stadt (oder in der kuscheligen Pension um die Ecke) oder im heimischen Schlafzimmer mit oder ohne Rosenblüten auf den Laken.
SEX ALS SPIRITUELLE ÜBUNG
Der Körper eines Menschen gilt im Hinduismus und im Buddhismus als Fahrzeug auf dem Weg zur persönlichen Weiterentwicklung. Deshalb sollten wir – so steht es in den über tausend Jahre alten vedischen Schriften – gut zu uns sein und den Körper auch gut pflegen, indem wir uns viel bewegen, uns gesund ernähren und auch guten Sex haben.