Das kleine Buch vom leichten Leben - Pascal Akira Frank - E-Book

Das kleine Buch vom leichten Leben E-Book

Pascal Akira Frank

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Beschreibung

Wenn die S-Bahn ausfällt, wenn das Essen anbrennt oder der Chef schlechte Laune hat – wäre es nicht wunderbar, wir begegneten all den kleinen und großen Stürmen des Alltags mit Gelassenheit und Geduld statt mit Selbstvorwürfen und Anspannung? Zen mit seiner heilsamen, kraftspendenden Konzentration aufs Wesentliche ist der Schlüssel dazu. Mithilfe von Pascal Akira Franks kleinen, rundum alltagstauglichen Ritualen gelingt das mit links: indem wir zum Beispiel mit nur einem Kaktus einen Zen-Garten anlegen, uns in der Kunst des perfekten Omeletts üben und beim Pilze sammeln der Immer-alles-sofort-Falle entkommen. Es gilt loszulassen und wegzulassen, was beschwert – und sich einzulassen auf den eigenen Rhythmus, das eigene Tempo. So erleben wir das große Glück im Kleinen, wir kommen zur Ruhe und atmen durch – egal wann, egal wo.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 100

Veröffentlichungsjahr: 2019

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Pascal Akira Frank

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Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.

Originalausgabe Oktober 2019

© 2019 Wilhelm Goldmann Verlag, München,

in der Verlagsgruppe Random House GmbH,

Neumarkter Str. 28, 81673 München

Umschlaggestaltung: UNO Werbeagentur, München

Umschlagmotiv: © FinePic®

Layout: © Ruth Botzenhardt

Bildnachweis: Illustrationen: © Ruth Botzenhardt mit Ausnahme von Hintergrund-Aquarell: © FinePic®, München; lllustrationen im Vorsatz, Nachsatz, Bild1: © shutterstock / venimo; Bild2: © shutterstock / Val_Iva

Lektorat: Diane Zilliges

fm ∙ Herstellung: cf

Satz, Layout und E-Book Produktion: Satzwerk Huber, Germering

ISBN 978-3-641-24453-8V001

Besuchen Sie den Goldmann Verlag im Netz

Inhalt

WIESO IST DAS LEBEN SO SCHWER?

Was ist Zen?

Zen für ein leichtes Leben

Mini-Zen-Rituale für den Alltag

33 MINI-ZEN-RITUALE

1. Einen Mini-Zen-Garten anlegen

2. Öfter barfuß gehen

3. Meisterschaft in kleinen Dingen

4. Das Bett machen

5. Umwege durchs Grüne nehmen

6. Weniger Dinge besitzen

7. Den Tanz der Regentropfen spüren

8. Aufhören, sich zu vergleichen

9. Mit der Hand schreiben

10. Weniger Zucker essen

11. Nein sagen, wenn man Nein meint

12. Sonnenauf- und -untergänge betrachten

13. Weniger sitzen

14. Alles zu seiner Zeit

15. Sich selbst ein guter Freund sein

16. Ein Gedicht auswendig lernen

17. Tun, was zu tun ist

18. Erfahrungen sammeln, nicht Dinge

19. Sich selbst Blumen schenken

20. Statt joggen gehen, eine Pizza essen

21. Bücher nach Farben sortieren

22. Freundschaft mit Bäumen schließen

23. Das Tao des Putzens entdecken

24. Den Schreibtisch aufräumen

25. Mehr lächeln

26. Belastende Gedanken und Gefühle loslassen

27. Auszeiten vom Smartphone nehmen

28. In die Wolken schauen

29. Ausreichend schlafen

30. Einfach mal zuhören

31. Mini-Sonnenbäder nehmen

32. Nicht irgendwann, sondern jetzt

33. Judgement-Detox

WIESO IST DAS LEBEN SO SCHWER?

Kommt dir das Leben auch manchmal wahnsinnig schwer vor? »Es müsste doch auch irgendwie leichter gehen«, denkst du dir dann. Und: »Geht es nur mir so oder auch anderen? Es ist, als würde man durch Sirup schwimmen.«

Diese Gedanken drängen sich besonders dann auf, wenn der Alltag mal wieder wie ein Tornado über uns hinwegfegt oder uns tausend Verpflichtungen in ein Hamsterrad zwängen, aus dem es scheinbar kein Entkommen gibt. Denn eins steht fest: Die Anforderungen, die das Leben an uns stellt, sind wahrlich nicht klein. Im Beruf sind wir voll eingespannt und geben unser Bestes. Außerhalb davon rufen unentwegt Familie, Alltagsorganisation, Finanzen, Fitness und noch so manch andere fordernde Stimme nach uns. Stress und Hektik sind da eher die Regel als die Ausnahme. Die wenige Freizeit, die uns bleibt, müssen wir nutzen, um mal tief Luft zu holen und den Stress, der sich schon wieder angesammelt hat, abzuschütteln.

Dafür haben wir heute tausend Möglichkeiten. Um uns wieder in Balance zu bringen, können wir ins Kino gehen, zur Massage, zum Tanzen, wir können einen Yogakurs besuchen, ein Schweigeretreat, wir können powerwalken, saunen, waldbaden oder schick essen gehen. Am Ende aber bleiben wir meist doch auf der Couch vor dem Fernseher hängen. Denn so schön sie auch ist, die verlockend große Zahl an Möglichkeiten: Sie kann uns auch erschlagen. Sie macht das Leben nicht gerade leichter.

Dazu kommt: Wir wollen und müssen ja nicht nur in der »richtigen« Welt unseren Alltag auf die Reihe bekommen, sondern auch virtuell. In den sozialen Netzen versuchen wir, uns und unser Leben ins rechte Licht zu rücken, sodass es möglichst aufregend erscheint. Schließlich wollen wir ja nicht zurückstehen, nicht in der Anzahl der Follower, Abonnenten und Likes und schon gar nicht im Glücklichsein.

Wir jagen dem Glück hinterher. Wir leben in der Konsumlogik. Es scheint uns ganz normal, immer noch mehr haben zu wollen, immer noch mehr zu besitzen, sodass wir uns mit Dingen umgeben, von denen wir glauben, dass sie uns glücklich machen. Für eine Weile funktioniert das auch. Das schicke Paar Schuhe, der neue Laptop – die Freude direkt nach dem Kauf ist erst mal groß. Aber sie verfliegt auch schnell wieder. Dann müssen neue tolle Dinge her, um uns den nächsten Happiness-Kick zu geben. Um uns türmen sich derweil alte, abgelegte Dinge, von denen wir uns irgendwann mal mehr Freude im Leben versprachen.

Wie du aus eigener Erfahrung vermutlich weißt, ist das alles unendlich anstrengend. Gerade weil wir heute so viele Verpflichtungen haben und zugleich all die Möglichkeiten, uns zu entfalten, uns darzustellen und Alles-was-das-Herz-begehrt zu kaufen, ist das Leben schwer geworden. Denn das alles kostet Zeit, frisst Energie und macht uns, wenn wir genau hinsehen, keineswegs glücklicher.

Es muss mehr Leichtigkeit in unseren Alltag. Das ist der Punkt. Das Leben ist zu komplex geworden, zu schwerfällig und zu aufgebläht mit nutzlosen To-dos und Trends. Das Glücksgefühl, das sich einstellt, wenn wir uns einfach mal treiben lassen, kennen wir kaum noch. Deshalb: Wir müssen unser Leben entschlacken, es auf das reduzieren, was uns wirklich wichtig ist. Alles andere kann weg. All die Aktivitäten, die uns schon lange nicht mehr freuen, all die Bemühungen, mit denen wir allein für unsere Fassade sorgen, all die Schleifen, die wir ergebnislos im Kopf drehen – sie können weg. Ebenso wie all die Dinge, die wir im Laufe des Lebens um uns herum angehäuft, für die wir jetzt aber keine wirkliche Verwendung mehr haben. Einfach alles Überflüssige. Innen und außen. Was dann übrig bleibt, ist die Essenz. Das Wesentliche. Das, was uns wirklich ausmacht und unseren Kern darstellt. Das, was uns erfüllt.

Die entscheidende Frage ist nun: Wie soll das gehen? Wie entrümpeln wir unser Leben? Wohin können wir schauen, und was kann uns inspirieren, wenn es darum geht, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und alles Überflüssige loszulassen? Die Antwort hat drei Buchstaben: Zen.

WAS IST ZEN?

Zen heißt die in Japan vorherrschende Ausprägung des Buddhismus. Es hat eine lange Geschichte, die auf Gautama Buddha zurückgeht, der fünfhundert Jahre vor unserer Zeitrechnung in Indien lebte und als Begründer des Buddhismus gilt. Das Zen kam aber nicht direkt aus Indien nach Japan, sondern über einen Umweg: Mönche brachten diese Variante des Buddhismus im zwölften Jahrhundert aus China nach Japan. In China hieß Zen Chan.

In Japan entwickelte sich der Zen-Buddhismus zu einer vollständig eigenen geistigen Lehre, mit einer bestimmten Kultur, Philosophie, Praxis und Ästhetik. Auch Menschen, die nichts mit Buddhismus oder Zen am Hut haben, haben sofort Bilder vor Augen, wenn sie gefragt werden: »Was ist Zen?« Sie sehen dann etwa im Lotossitz meditierende Mönche, Zen-Gärten aus Sand und Steinen, den mit einem Pinsel gemalten Kreis (Ensho), den man auf so vielen Covern von spirituellen Büchern sehen kann ... Das alles spielt im Zen tatsächlich eine große Rolle.

Dass diese Bilder in uns aufsteigen, hängt damit zusammen, dass das Zen nicht in Japan blieb. Ab der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts verbreitete sich der Buddhismus in der westlichen Welt und mit ihm zusammen auch der Zen-Buddhismus. Japanische Zen-Meister gingen verstärkt in den Westen, vor allem in die USA, um die Lehre zu verbreiten. Sie hielten Vorträge, luden zum Meditieren ein, gründeten lokale Gruppen und machten das Zen so einem größeren Publikum bekannt. Auf diese Weise verbreitete es sich nach und nach in der ganzen Welt – auch in Deutschland, wo es heute in jeder größeren Stadt Zen-Gruppen gibt.

Beim Zen geht es letztlich darum zu erwachen, also die Erfahrung zu wiederholen, die Gautama Buddha vor etwa zweitausendfünfhundert Jahren machte. Nach einer langen spirituellen Suche hatte er beim Meditieren plötzlich die ultimative Einsicht in das Wesen seiner selbst und der Welt. Er erfuhr die tiefste Selbsterkenntnis, befreite sich von jeglichem Leiden und wurde so zum Buddha, zum »Erwachten«.

Die Tradition des Zen betont die Meditation als Mittel und Weg zum Erwachen. Und tatsächlich praktizieren weltweit immer mehr Menschen die Zen-Meditation, die oft einfach »Sitzen« genannt wird.

ZEN FÜR EIN LEICHTES LEBEN

Vielleicht denkst du jetzt: »Schön für Buddha und seine Anhänger. Aber was hilft mir das in meinem ewigen Stress?« Guter Einwand. Und leicht zu beantworten, denn obwohl es im Kern beim Zen darum geht zu erwachen – ein Thema, das uns hier nicht so sehr interessieren soll –, hat diese spirituelle Richtung vieles hervorgebracht, was uns das alltägliche Leben tatsächlich erleichtern kann.

In den Klöstern, in denen Zen kultiviert wird, hat sich eine Lebensweise entwickelt, die in jeder Hinsicht auf das wirklich Wesentliche und Wichtige reduziert ist. Nichts ist überflüssig, nichts übertrieben oder unmäßig. Jede Tätigkeit der Mönche hat ihren Sinn, vom Essen über das Meditieren bis zum Putzen des Klos. Das Leben der Mönche ist auf das fokussiert, was unbedingt notwendig ist, um Körper und Geist in guter Form und in Harmonie zu erhalten. Das soll es ihnen erleichtern, ihr eigentliches Ziel, das Erwachen, zu erreichen. Die »leichte« Lebensweise ist also gewissermaßen ein Nebenprodukt. Sie ist entstanden, weil sich im Leben der Mönche alles einem Hauptziel, dem Erwachen, unterordnet. Das Nebenprodukt ist dabei aber keineswegs unwichtig, die Mönche wissen genau, dass ihre Lebensweise von allergrößter Wichtigkeit für ihr Ziel ist. Also legen sie großen Wert auf die Alltagsregeln und führen sie achtsam und sorgfältig aus.

Die Mönche haben dabei keineswegs ein leichtes Leben im eigentlichen Sinne. Jeder, der schon mal eine Zeit lang in einem japanischen Zen-Kloster verbracht hat, weiß, dass das wirklich kein Zuckerschlecken ist. Jeder Tag ist in seinem Ablauf strikt geregelt, stundenlanges Meditieren ist eine große Herausforderung, und so etwas wie Freizeit gibt es eigentlich nicht. Das Leben ist extrem diszipliniert und sehr hart für jemanden, der es nicht gewohnt ist.

Und genau dieses Leben soll uns helfen, unseren Alltag zu verbessern? Klingt paradox, ist aber wahr. Das Zen kann uns tatsächlich dabei helfen, dass unser Leben reicher und schöner – und vor allem leichter – wird.

Wir können uns vom Zen inspirieren lassen, ohne natürlich alles eins zu eins zu übernehmen. In den vielen Jahrhunderten, in denen sich das Zen weiterentwickeln konnte, hat es sich immer weiter auf das Wesentliche reduziert und dabei eine Kultur der raffinierten Einfachheit hervorgebracht – und Einfachheit ist ja das, wonach wir uns heute wieder sehnen.

Eine Vorstellung davon kann dir die folgende Anekdote geben, die von Meister Rikyu, dem Tee- und Zen-Meister am Hof von Kaiser Hideyoshi im sechszehnten Jahrhundert, überliefert ist:

MEISTER RIKYU UND DIE SCHÖNHEIT DER PRUNKWINDEN

Meister Rikyu war einer der ersten Teemeister, der Prunkwinden kultivierte. Als sich die Kunde verbreitete, dass in seinem Garten viele dieser prachtvollen Pflanzen blühen, ordnete Kaiser Hideyoshi eine morgendliche Teezeremonie an, um sie in Ruhe betrachten zu können. Als er ankam, war jedoch keine einzige Winde zu sehen; jede Spur von ihnen war über Nacht sorgfältig entfernt worden. Vor Wut schnaubend betrat der Kaiser das Teezimmer. Dort stand in einer Nische eine einzelne, prachtvoll gefärbte Winde von exquisiter, atemberaubender Schönheit. Hideyoshi verstand und war voll des Lobes für Meister Rikyu.

MINI-ZEN-RITUALE FÜR DEN ALLTAG

Die Einfachheit des Zen, die das Schlichte mit dem Praktischen und Schönen verbindet, können wir uns in vielen kleinen Alltagsdingen zum Vorbild nehmen. Es geht nicht darum, all die Verhaltensweisen der Zen-Mönche zu übernehmen, denn sie haben sich im klösterlichen Kontext entwickelt und sind dort sicher auch am besten aufgehoben. Uns hier geht es darum, dass wir uns vom Geist des Zen inspirieren lassen und einige seiner besten Ideen in unserem turbulenten Alltag nutzen, um zu mehr Balance und Gelassenheit zu finden.

Genau dafür bietet dir dieses Buch dreiunddreißig Mini-Zen-Rituale. Es sind kleine Aktivitäten, die wenig Zeit kosten und ohne Umstände in deinen Alltag integriert werden können. Sie sind vom Zen und seiner Kultur inspiriert, von seinem Minimalismus, der die Dinge auf ihre Essenz herunterbricht und damit eine ganz eigene Eleganz und Schönheit hervorbringt.