Folge dem Schnurren und finde dein Glück - Pascal Akira Frank - E-Book

Folge dem Schnurren und finde dein Glück E-Book

Pascal Akira Frank

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Beschreibung

Liebevolle Glückslektionen auf vier Pfoten.

Haustiere machen glücklich – und Katzen ganz besonders. Als Herr Paul, ein schwarz-weiß gestreifter Kater, eines Morgens freundlich vor Pascal Franks Tür hockt, ahnt der Autor noch nicht, dass mit dieser besonderen Fellnase das Glück in sein Leben einziehen wird. Denn als waschechte Buddha-Katze weiß Herr Paul natürlich, wie man den Alltag am besten nimmt: indem man sich beispielsweise genussvoll auf das Wesentliche konzentriert, begeisterungsfähig und neugierig bleibt sowie schlau und gelassen im Hier und Jetzt lebt. Und auch wir können uns eine Menge von Herrn Paul abschauen für einen unbeschwerten, flauschig-geschmeidigen Glücksalltag.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 125

Veröffentlichungsjahr: 2019

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PASCAL AKIRA FRANK

Die 10 Weisheiten des Herrn Paul

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Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.

1. Auflage

Originalausgabe August 2019

© 2019 Wilhelm Goldmann Verlag, München,

in der Verlagsgruppe Random House GmbH,

Neumarkter Str. 28, 81673 München

Umschlaggestaltung: UNO Werbeagentur, München

Umschlagmotive: © Ruth Botzenhardt

Layout und Illustrationen: © Ruth Botzenhardt

Lektorat: Anne Nordmann, Berlin

fm ∙ Herstellung: cf

Satz, Layout und E-Book Produktion: Satzwerk Huber, Germering

ISBN 978-3-641-23436-2V001

www.goldmann-verlag.de

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Inhalt

Katzenbesuch

Herr Paul zieht ein

Ein neues Leben

Die Buddha-Katze

1. Weisheit: Mit jedem Schnurrhaar im Hier und Jetzt sein

2. Weisheit: Spielen wie ein kleines Katerchen

3. Weisheit: Frei sein wie ein herumtigernder Kater

4. Weisheit: Verrückt auf vier Pfoten

5. Weisheit: Neugierig sein wie ein junges Katerchen

6. Weisheit: Auf Samtpfoten achtsam durch die Welt

7. Weisheit: Fauchen, kratzen, schnurren – zeigen, was man fühlt

8. Weisheit: Gelassen sein wie ein gemütlicher Stubenkater

9. Weisheit: Still sein wie ein Fellknäuel

10. Weisheit: Lieben

Die Katzenreise geht weiter

Über den Autor

Katzenbesuch

Herr Paul trat in mein Leben, wie viele gute Dinge es tun: unverhofft und aus heiterem Himmel.

Es war Frühling, ich war dreiundzwanzig, studierte und lebte in einer kleinen Wohnung mitten im Odenwald. Eines Abends kam ich von der Uni nach Hause, stellte das Auto ab und wollte gerade zur Haustür gehen, da bemerkte ich eine Katze auf der Treppe.

Sie sah ziemlich mitgenommen aus, mager, das schwarz-weiße Fell strubbelig und zerzaust. Dennoch blickte sie mich aus ihren grünen Augen aufmerksam und offen an. Ich blieb kurz stehen und beugte mich zu ihr hinab, um sie zu begrüßen. »Na, wer bist du denn?«, fragte ich sie und strich ihr mit der Hand über das Fell. Sie fing an zu schnurren und drückte ihren Kopf sanft gegen meine Handfläche. »Gib gut auf dich acht«, sagte ich ihr zum Abschied und ging ins Haus.

Drinnen kam mir die Idee, dass die Katze sicherlich nichts gegen eine Kleinigkeit zu fressen einzuwenden hätte. Ich ging zum Kühlschrank, schnappte mir eine Scheibe Wurst und trat wieder vor die Tür. Doch die Katze war nicht mehr da. Ein wenig enttäuscht wartete ich, ob sie nicht vielleicht noch einmal auftauchen würde, aber sie blieb verschwunden. Also ging ich zurück ins Haus.

Ich hatte den Vorfall schon fast wieder vergessen, da bemerkte ich ein paar Tage später, es dämmerte bereits, draußen etwas auf der Veranda. Und tatsächlich, die schwarz-weiße Katze war zurück. Sie hatte es sich auf dem Feuerholz, das hier gestapelt war, bequem gemacht und lag zusammengerollt auf den Scheiten. Ich öffnete leise die Verandatür und begrüßte sie fröhlich: »Da bist du ja wieder. Willkommen auf meiner Veranda. Ich hoffe, sie gefällt dir?«

Das tat sie offensichtlich, denn die Katze wirkte ziemlich zufrieden. Als ich mich zu ihr hinabbeugte, ließ sie sich wie zuvor mit sichtlichem Genuss streicheln. Dabei fiel mir auf, dass sie wirklich nicht allzu gesund aussah. Jetzt, da ich sie näher begutachten konnte, sah ich, wie mager sie tatsächlich war. Unter dem stumpfen Fell zeichneten sich klar die Rippen ab, und alles an ihr wirkte gebrechlich. Ich bot ihr eine Scheibe Schinken an, doch sie schnupperte nur kurz daran und drehte den Kopf weg.

Nach einer Weile ließ ich die Katze auf der Veranda allein und ging wieder ins Haus. Am Morgen schaute ich als Erstes nach ihr, doch sie war weg. Am Abend aber kam sie wieder. So ging das eine ganze Weile. Tagsüber war sie unterwegs, nachts schlief sie auf der Veranda.

Die Nächte waren zu dieser Zeit noch recht frisch. Damit sie es wärmer hätte, versuchte ich, die Katze ins Haus zu locken. Doch was auch immer ich ihr anbot und so zutraulich die Katze einerseits war – sie ließ sich partout nicht nach drinnen locken. Und sie nahm auch nach wie vor nichts zu fressen von mir an.

Um es ihr dennoch ein wenig bequemer zu machen, legte ich in ihrer Abwesenheit eine Decke auf ihren Platz. Dagegen schien sie nichts zu haben, denn von da an schmiegte sie sich nachts in den weichen Stoff.

Dann, nach etwa zehn Nächten auf der Veranda, kam die Katze zum ersten Mal in meine Wohnung. Ich aß gerade zu Abend, da schlich sie zaghaft durch die offene Verandatür hinein. Ich tat, als hätte ich nichts bemerkt, und aß ruhig weiter, damit meine Besucherin Zeit hatte, in aller Ruhe die Wohnung zu erkunden. Sie schnupperte hier und da, vom Sofa ging es zum Tischbein, am Fernseher vorbei Richtung Küche und Bad. Als sie eine Runde durch die ganze Wohnung gedreht hatte, sprang sie schließlich auf meinen alten Ledersessel, leckte sich ausgiebig das Fell, rollte sich zu einer Kugel zusammen und schlief ein. Sie hatte ihren neuen Schlafplatz gefunden. Und ich einen neuen Mitbewohner.

Mich interessierte natürlich, wer mein neuer Mitbewohner eigentlich war, und so fing ich an, in der Nachbarschaft nach der schwarz-weißen Katze zu fragen. Hier und da wusste jemand etwas, und so ergab sich schließlich folgendes Bild: Die Katze hatte einem älteren Ehepaar aus meiner Straße gehört, das vor einiger Zeit in eine weiter entfernte Seniorenresidenz gezogen war. Die Katze hatten sie einfach zurückgelassen. Seitdem hauste sie auf sich allein gestellt auf der Straße.

Es war ein Kater. Er hieß Paul.

Herr Paul zieht ein

Ich nannte ihn von Beginn an »Herr Paul«. Das schien mir passend. Nicht nur war der Kater offensichtlich bereits ein wenig betagter, sondern er hatte auch eine ausgeprägt eigenwillige Persönlichkeit: Er war es, der mich und meine Wohnung als sein neues Zuhause gesucht hatte, und nicht umgekehrt.

So sehr ich mich über seine Anwesenheit freute, so sehr machte ich mir auch Sorgen um Herrn Paul. Das Katzenfutter, das ich ihm auf den Küchenboden stellte, rührte er nicht an, er schien immer magerer zu werden, sein Fell war weiterhin stumpf und er selbst durch und durch lethargisch. Den größten Teil des Tages verbrachte er schlafend auf seinem Sessel. Wenn er sich dann doch mal zu einer Tour durch die Nachbarschaft aufraffte, ging er langsam und kraftlos.

Also brachte ich Herrn Paul ziemlich bald zu einer netten Tierärztin. Ein kurzer Blick ins Maul genügte, um festzustellen, was mit dem Kater los war: Fast alle seine Zähne waren stark entzündet. Herr Paul, der die Untersuchung seelenruhig über sich ergehen ließ, bekam eine Narkose, und alle Zähne bis auf drei wurden gezogen. Abgesehen davon stellte die Tierärztin fest, dass Herr Paul etwa zehn Jahre alt war und sich damit im fortgeschrittenen Katzenalter befand.

Nachdem er sich von der Narkose erholt hatte, lebte Herr Paul sichtlich auf. Seine Lethargie war wie weggeblasen, er fraß mit großem Appetit und wurde zunehmend munter und unternehmungslustig.

Ein neues Leben

Wie sehr mich das Leben mit Herrn Paul in den kommenden Jahren prägen sollte, davon hatte ich zu Beginn keinen blassen Schimmer. Eine Katze zu haben bedeutet, die Welt mit anderen Augen zu sehen. Ich hatte nie zuvor eine Katze besessen, auch kein anderes Haustier. Die Erfahrung war also völlig neu für mich.

Ein bestimmter Umstand ließ mich aber schon gleich zu Beginn unserer Beziehung erahnen, welche große Wirkung Herr Paul auf mich haben sollte. Als er in mein Leben trat, hatte ich nämlich eine ausgeprägte Katzenhaarallergie. Ich schniefte, schnupfte und tränte, wenn Herr Paul in der Nähe war. Doch interessanterweise machte mir das in diesem Fall überhaupt nichts aus. Es war mir einfach egal. Oder nein, genauer: Die Liebe zu Herrn Paul war schlichtweg größer als die Bedenken um mein eigenes Wohl. Ich streichelte ihn von Anfang an ausgiebig und ließ ihn stundenlang auf meinem Schoß sitzen, während ich seinem leisen hingebungsvollen Schnurren lauschte. Und siehe da: Mit der Zeit ging die Allergie von allein weg.

Liebe überwindet eben alles. Sie ist die stärkste Kraft im Universum. Auch wenn das kitschig klingen mag, es ist nun einmal so. Herr Paul lehrte mich diese Erkenntnis früh.

Später kamen noch viele weitere hinzu. Um sie geht es in diesem Buch. All das, was Herr Paul mir beigebracht hat, möchte ich hier weitergeben, damit wir alle so zufrieden und gelassen werden können wie dieser wundervolle Kater.

Die Buddha-Katze

Fast zeitgleich mit dem Einzug von Herrn Paul hatte ich begonnen, mich für den Buddhismus zu interessieren. Ich las alles darüber, was mir zwischen die Finger kam. Die alten Zen-Meister mit ihren tiefen Einsichten in die Natur des (Mensch-)Seins wuchsen mir mit der Zeit besonders ans Herz; allen voran Huang-Po, der im neunten Jahrhundert n. Chr. in China lebte, Bankei Yotaku, Hakuin Ekaku und natürlich die »verrückte Wolke« Ikkju. Sie wurden meine spirituellen Lehrer, ihre Worte öffneten mir die Welt neu.

Nach und nach dämmerte es mir jedoch, dass ich noch einen anderen spirituellen Lehrer hatte, der mir zeitlich und räumlich weitaus näher war als die seit vielen Jahrhunderten toten asiatischen Meister. Jemanden, der quicklebendig auf vier Pfoten durchs Leben tapste, dem ich Katzenfutterdosen öffnete und der einen Großteil des Tages schlafend auf der Couch verbrachte: Herr Paul.

Herr Paul wurde meine ganz persönliche Buddha-Katze. Wie alle wahrhaften Meister lehrte er dabei vor allem durch seine Art, die Dinge zu sehen und sich in der Welt zu verhalten. Worte waren dafür völlig unnötig. Es war, als wüsste er intuitiv, dass sich durch Sprache ohnehin keine wirkliche Erkenntnis vermitteln lässt. Und im Zweifelsfall tut es auch ein Miau. So zeigte mir Herr Paul mit seiner stillen Katzennatur, wie einfach man sein Glück finden kann, wenn man nur dem Schnurren folgt.

Und jetzt geht es los mit den zehn Weisheiten des Herrn Paul.

Mit jedem Schnurrhaar im Hier und Jetzt sein

Wenn Katzen Meister darin sind, im Hier und Jetzt zu sein, dann war Herr Paul Weltmeister. Unangefochten und über jeden Zweifel erhaben. Bis heute bin ich keinem Wesen begegnet, das die Kunst des Im-Augenblick-Seins auch nur annähernd so gut beherrscht wie dieser Kater. Was er auch tat, ob er auf seinem Sessel als schwarz-weiße Kugel zusammengerollt schlief, den Garten erkundete oder auch einfach nur aus dem Fenster schaute – er tat es mit seinem ganzen Sein, vom Schnurrhaar bis zur Schwanzspitze. Denn das bedeutet im Hier und Jetzt zu sein: Voll im gegenwärtig stattfindenden Augenblick zu sein und gedanklich nicht in die Zukunft oder die Vergangenheit zu schweifen.

Wenn Herr Paul etwa Katzenfutter fraß, dann bestand sein ganzes Wesen in diesem Augenblick nur aus Fressen, nichts anderem. Und mehr noch: Während er fraß, hatte ich manchmal den Eindruck, als gäbe es nicht mal die Möglichkeit, dass er außer fressen jemals noch irgendetwas anderes tun könnte. Alles an ihm – sein ganzer kleiner Katzenkörper, jedes einzelne Schnurrhaar – war dann so sehr auf den Napf vor ihm ausgerichtet, dass es schien, als seien der Kater, der Napf und der Akt des Fressens in Wirklichkeit eins.

In puncto Nahrungsaufnahme lagen Welten zwischen Herrn Paul und mir. Während er beim Fressen also voll und ganz bei der Sache war, schaufelte ich mir meine Mahlzeiten häufig nur nebenbei in den Mund, während ich fernsah oder las. Überspitzt könnte man sagen, dass meine Aufmerksamkeit allem galt, nur nicht dem, was ich mir da einverleibte. Oder andersherum: Beim Essen war ich überall, nur nicht im Hier und Jetzt. Damit hatte ich eines nicht verstanden, was für Herrn Paul anscheinend völlig klar war:

Alles, was wir haben, ist das Jetzt. Denn die Vergangenheit ist vergangen und die Zukunft noch nicht da.

Während Herr Paul diese Erkenntnis verinnerlicht hatte und aus ihr heraus lebte, fällt uns Menschen das oftmals schwer. Wir verstehen sie zwar rein von unserem Verstand her, aber es fällt uns schwer, nach ihr zu handeln.

Warum das so ist? Zum Teil ist unser hoch entwickeltes Gehirn dafür verantwortlich. Mit seiner Hilfe können wir uns Situationen und Dinge vorstellen, die nicht in der Gegenwart stattfinden. Evolutionär gesehen hat das natürlich große Vorteile, weil der Mensch so etwas planen konnte, das sich erst in der Zukunft ereignete. Eine groß angelegte Mammut-Jagd zum Beispiel. Diese Vorstellungsgabe hat aber auch einen entscheidenden Nachteil, denn sie bedeutet, dass wir generell die Fähigkeit besitzen, uns über Vergangenheit und Zukunft Gedanken (oder meistens Sorgen) zu machen.

Und das ist so brisant, weil wir immer, wenn wir ins Gestern oder Morgen abdriften, nicht wirklich im Jetzt sind. Der aufwühlende Film vom Vorabend, das aufreibende Jahresgespräch mit dem Vorgesetzten letzte Woche oder auch die Sorge vor dem bevorstehenden Zahnarztbesuch – wann immer wir in Gedanken abschweifen, verliert unsere Gegenwärtigkeit an Gewicht. Wir sind zwar dann noch körperlich anwesend, aber unser Geist befindet sich in einem »Anderswo«, in einem »Früher/Später«.

Aber ist es denn nicht wundervoll, Tagträume zu haben, sich ein schönes zukünftiges Ereignis auszumalen oder sich an eine freudige Situation aus der Vergangenheit zu erinnern? Ja, ja und ja. Es ist nicht nur angenehm, sondern sogar wichtig und gut, denn Tagträume etwa erfüllen eine wichtige Funktion für unser Bewusstsein. Sie wirken als ein Ventil im oftmals stressigen Alltag und erlauben es, der Kreativität freien Lauf zu lassen.

Problematisch wird es nur, wenn wir nicht ablassen können von diesen Gedanken und Bildern und vor lauter Tagträumen gar nicht mehr mitbekommen, was genau in diesem Moment um uns und in uns stattfindet. Und genau das ist leider nur allzu häufig der Fall. Hinzu kommt, dass viele dieser Vorstellungen, in die wir da abdriften, oftmals keinen freudigen, sondern einen düsteren, schmerzhaften oder sorgenvollen Beigeschmack haben: der peinliche Vorfall, für den wir uns noch heute schämen, der Streit mit einer uns nahestehenden Person, bei dem verletzende Worte fielen, oder die bald anstehende Präsentation auf der Arbeit, bei der wir vor einer größeren Menschenmenge sprechen müssen.

Wenn solche Gedanken sich in unserem Bewusstsein festsetzen, dann kann der Augenblick noch so schön sein – wir können ihn nicht genießen.

Ein Beispiel: Wir sind nach einem langen, beschwerlichen Aufstieg auf einer Bergspitze angekommen, die Sonne scheint, die Luft ist rein, die Aussicht großartig und wir sind umgeben von Freunden. Der Augenblick ist eigentlich perfekt. Nichts spräche dagegen, ihn bewusst zu erleben und aus vollem Herzen zu genießen. Doch was tun wir stattdessen? Wir denken schon über den Abstieg nach, fragen uns, welche Route wohl die schnellste ist, ob wir noch genug Benzin im Tank haben, auf welcher Strecke mit Stau zu rechnen ist etc. Wer kennt so etwas nicht?

Herr Paul ganz offensichtlich. Und ich bin überzeugt, dass es nicht an der Größe seines Katzenhirns lag, das ihm womöglich nicht erlaubte, an vergangene oder zukünftige Ereignisse zu denken. Vielmehr glaube ich, dass Herr Paul schlicht wusste, dass wirkliches Glück nur im Hier und Jetzt zu erfahren ist und nirgendwo sonst.