Das kleine Oma-Opa-Enkel-Buch - Rob Parsons - E-Book

Das kleine Oma-Opa-Enkel-Buch E-Book

Rob Parsons

3,8

Beschreibung

Dieses Buch wurde für alle Großeltern geschrieben - ein wundervolles, aufregendes und abwechslungsreiches Dasein. Es ist eine Quelle der Freude am neu entstandenen Leben. Es ist eine Möglichkeit, Ihre Kinder in der wertvollen Aufgabe der Elternschaft zu unterstützen. Es ist die Chance, die Geschichten und Werte weiterzugeben, die dem jungen Leben eine gute Grundlage bereiten. In diesem kurzweiligen und praktischen Ratgeber hilft Ihnen Rob Parsons dabei, wie Sie Ihre Rolle als Oma oder Opa ideal ausfüllen können. Und damit das Leben Ihrer Lieben - und auch Ihr eigenes - bereichern.

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Über den Autor

Rob Parsons ist Redner, Publizist und der Gründer der Ehe- und Familieninitiative „Care for the Family“. Nach seinem Jurastudium war er mit Rechtsstreitigkeiten rund um Familie und Ehescheidung konfrontiert und entwickelte das Anliegen, Familien frühzeitig Hilfestellung zu geben. Mit „Care for the Family“ und Erziehungsratgebern geht er diesem Wunsch seit 1988 nach. Der Autor ist Vater von zwei Kindern und mehrfacher Opa.

Oma gab mir immer das Gefühl, dass sie den ganzen Tag auf mich gewartet hatte und dass ich nun ihren Tag vollkommen machte.

Marcy DeMaree

Dies ist ein Sechzig-Minuten-Buch. Wenn Sie schnell sind, können Sie es in einer Stunde gelesen haben. Wenn Sie keine Stunde Zeit haben, gibt es für Sie immer wieder die Sechzig-Sekunden-Seite, auf der die wichtigsten Gedanken zusammengefasst sind. Hier ist die Weisheit Hunderter von Großeltern gesammelt, von Brighton bis Bangkok, von Sidcup bis Sidney. Alle sind zum Hürdenlauf angetreten und haben die Zielgerade überquert, um ihre Geschichte zu erzählen – für Sie.

Inhalt

Danksagungen

1. Wir decken die Mythen auf

2. Hindernislauf für Großeltern

3. Was glaubst du, wer du bist?

4. Die Macht der Großeltern

5. Ein wenig einmischen

6. Das Dilemma: Wer schaut nach den Enkeln?

7. Wenn die Familie leidet

8. Aus der Ferne

9. Bonus-Enkelkinder

10. Eine Geschichte über das Großelternsein

11. Das Geheimnis

Quellennachweise

Hilfreiche Organisationen

Danksagungen

Die meisten Autoren würden mir zustimmen, dass der Name auf dem Titel ein Team von Menschen repräsentiert, die alle zur Verwirklichung des Buches beigetragen haben. Mein besonderer Dank geht an Becky Parsons, Katie Clarke, Michael Bates, Samantha Callan, Kate Hancock, Steve und Gill Williams, Rob und Marion White, das gesamte Team von Care for the Family, meinen Agenten Eddie Bell von der Bell-Lomax-Moreton-Agentur und Ian Metcalfe mit dem Team von Hodder & Stoughton. Sheron Rice ist für mich unverzichtbar und ich freue mich, ihr erneut für ihre unglaubliche Hilfe bei einem weiteren Buch danken zu können. Schließlich möchte ich noch meiner Frau Dianne danken – für all ihre Beiträge, ihre Ideen, ihr Lachen und ihre endlose Geduld.

1

Wir decken die Mythen auf

Man hat mir erzählt, dass Steve Martins Film Vater der Braut eine Komödie sei. Ich habe ihn mir angesehen – und ich habe geweint. Als der zweite Teil in die Kinos kam, wähnte ich mich auf der sicheren Seite – schließlich hatte ich, wie George im ersten Film, bereits den Anblick überwunden, wie meine Tochter am Arm eines anderen Mannes davonzieht. Steve Martin würde mir nicht mehr wehtun können. Ich hatte mich allerdings getäuscht. Vater der Braut 2 ist noch quälender. Die Handlung spielt einige Jahre später und George erfährt, dass seine Tochter schwanger ist. Er gibt sich die größte Mühe, einen erfreuten Eindruck zu machen, aber in einer Nebenszene erfahren wir seine wahren Gefühle: „Zuerst stiehlt mir dieser Lümmel meine Tochter und jetzt macht er auch noch einen Großvater aus mir!“

George wird anfangs nicht gerne als „Großvater“ etikettiert, aber am Ende entdeckt er, wie wahr die Worte eines Autoaufklebers sind: „Hätte ich gewusst, dass Enkelkinder so viel Spaß machen, hätte ich sie schon früher bekommen.“ Ich stimme dem zu. Aber mit dem Großelterndasein ist es wie bei allen schönen Dingen im Leben: Es besteht nicht nur aus Vergnügen. Manchmal feiern wir in unserer neuen Rolle Erfolge und manchmal scheitern wir kläglich. Das Gute ist: Wir können voneinander lernen, wie man das Abenteuer am besten meistert. Ich möchte Ihnen einige Lektionen anvertrauen, die ich in den vergangenen fünfundzwanzig Jahren von erfahrenen Teilnehmern im Großelternspiel gelernt habe. Während dieses Vierteljahrhunderts habe ich in der nationalen Wohlfahrtsorganisation Care for the Family gearbeitet und bei Veranstaltungen auf der ganzen Welt mit beinahe einer Million Menschen gesprochen. Ich habe mit allen möglichen Arten von Familien gearbeitet – mit Paaren, mit alleinerziehenden Elternteilen, mit Patchwork-Familien, mit den Eltern von behinderten Kindern und auch mit jenen, die das Trauma eines Todesfalls durchleben. Dabei durfte ich den Geschichten vieler verschiedener Familienmitglieder zuhören. Die faszinierendsten Berichte kamen von Großeltern, die, nachdem sie selbst alles durchgemacht haben, nun von der Seitenlinie aus zusehen, wie ihre eigenen Kinder ihnen in die Elternrolle nachfolgen.

Ich habe dieses Buch für alle Großeltern geschrieben. Aber vielleicht ist unter meinen Lesern jemand, der zum ersten Mal in die Fußstapfen des Großelternseins tritt und dem Freunde vorgeschwärmt haben, wie toll es sein wird. Dann sagen Sie sich womöglich: „Ich kann es nicht erwarten. Ich möchte jetzt alles darüber lesen, bevor es passiert. Ich werde eine Superoma (oder ein Superopa)!“

Wenn Sie in dieser Lage sind, möchte ich Ihnen zu Anfang einige Weisheiten verraten. Obwohl der Jahrmarkt des Großelterndaseins wundervoll aufregend und abwechslungsreich ist, sollten Sie grundsätzliche „Sicherheitshinweise“ beachten, die es bei allen abenteuerlichen Fahrgeschäften des Rummels gibt. Sonst werden Sie im Erste-Hilfe-Zelt für Großeltern landen und sich fragen: „Was ist bloß passiert?“ Zweitens sollten Sie die Öffnungszeiten kennen, denn Sie möchten die Attraktion sicherlich geöffnet vorfinden. Es ergibt keinen Sinn, unerwartet (und vielleicht in dem Moment unerwünscht) aufzutauchen.

Zu Beginn dieses Buches möchte ich neben den Grundregeln auch einige allgemeine Erkenntnisse mit Ihnen teilen: Zuerst einmal haben viele Großeltern mir anvertraut, dass Gleichgesinnte den „Spaßfaktor“ oft übertrieben darstellen. Natürlich ist es toll, Opa oder Oma zu sein und wir wären es nicht ohne unsere Enkel. Aber in Wahrheit sind viele von uns noch nicht über den Schock hinweggekommen, dass unsere Kinder Sex haben, geschweige denn selbst Kinder. Wir erinnern uns noch genau an den Moment, in dem unsere Liebsten uns mit der Neuigkeit überrumpelt haben: „Mutti, Paps – Laura und ich bekommen ein Kind.“ Rückblickend bin ich mir ziemlich sicher, dass wir lächelten. Und wir sind überzeugt, dass unsere Worte ermutigend klangen – wir murmelten wohl: „Ein Baby!“ (als ob es eine unter vielen Möglichkeiten wäre, wie „eine Giraffe!“ oder „ein Pferd!“), und wir hauchten: „Wundervoll!“ Aber einige unter uns Großeltern erinnern sich genauso klar daran, dass sie hohle Plattitüden von sich gaben, während sie in Gedanken versuchten, Hunderte von unsinnigen Einfällen wegzudrängen, wie: „O weh, ihr armen Kinder!“ oder: „Mach dir mal noch keine Gedanken ums Kinderkriegen – hast du denn die Erdkunde-Hausaufgaben schon fertig?“ und vor allen Dingen: „Es wäre nett gewesen, wenn ihr mich gefragt hättet – ich bin nicht sicher, ob ich dafür schon bereit bin.“

Wenn wir schon dabei sind, könnte es sich lohnen, einige weitere Mythen zu entzaubern – wie zum Beispiel: „Zum Glück haben Großeltern keine Elternpflichten.“ Versuchen Sie einmal, das den Zehntausenden von Großeltern zu erzählen, die jahrein, jahraus für kostenlose Kinderbetreuung sorgen. Tatsächlich übernehmen Großeltern mehr als 40 Prozent der Kinderbetreuung, während die Eltern auf der Arbeit sind oder ihrem Studium nachgehen. In der übrigen Zeit decken sie sogar zu 70 Prozent 1 den Bedarf an Babysittern, was einem Gegenwert von vier Milliarden Pfund (über fünf Milliarden Euro) gleichkommt2.Oder was ist mit dem Spruch: „Großeltern zu sein ist klasse, weil man sich die Rosinen herauspicken kann und nur die angenehmsten Momente mit den Kindern verbringt“? In Wirklichkeit ist es genauso wahrscheinlich, dass die kleinen Freudenspender im Supermarkt einen Wutanfall in Ihrer Begleitung bekommen, wie in Gesellschaft ihrer eigenen Eltern. Der einzige Unterschied ist der, dass Sie mit Disziplinierungsmaßnahmen nicht so verfahren dürfen, wie Sie selbst es für richtig halten, sondern dem Erziehungsstil der Eltern entsprechen müssen. Wie ein Großvater einmal sagte: „Wenn Sie denken, Sie hätten Ihre Kinder nicht unter Kontrolle, warten Sie erst einmal, bis Sie Enkelkinder haben!“

Der wahrscheinlich größte Mythos von allen ist: „Die Enkel kann man jederzeit zurückgeben.“ Nun, das ist nicht immer der Fall und garantiert können Sie die kleinen Racker manchmal gar nicht schnell genug loswerden. In manchen Fällen wiederum, wenn Sie die Kinder zurückgeben müssen, weil eine Familie gerade auseinanderbricht, ist es viel zu endgültig.

Wenn wir hinter die Fassade dieser Mythen schauen, können wir die Großelternrolle endlich als das entdecken, was sie sein soll: als eine Quelle der Freude am neu entstandenen Leben, das sich nun entwickelt, als eine Möglichkeit, unsere Kinder in der ehrwürdigen Aufgabe der Elternschaft zu unterstützen und als eine Chance, die Geschichten und Werte weiterzugeben, die dem jungen Leben eine gute Grundlage bereiten. Darüber hinaus haben Großeltern das Privileg, ein wenig zu verjüngen, wenn sie sich auf das Staunen der Kinder einlassen und ihre ehrliche, unvorhersehbare Art miterleben.

Alle möglichen Arten von Großeltern

Schließlich – und dies ist vielleicht am wichtigsten – müssen wir nur noch einen Fakt im Auge behalten: Es gibt alle möglichen Arten von Großeltern. Natürlich gibt es immer noch die Großväter, die nach zehn Minuten mit Klein-Amy und Jack genug von den Enkeln haben und sie der Großmutter überlassen – diese unterbricht dann ihr Backen, wischt sich die mehlbestäubten Hände an der Kittelschürze ab und nimmt die Kinder auf ihren Schoß, um ihnen eine Geschichte zu erzählen. Aber es gibt auch Großmütter, die in Rockbands spielen, die multinationale Konzerne leiten oder Fallschirmspringen; genauso gibt es Großväter, die am liebsten immer noch nach ihrem Personalausweis gefragt werden würden, wenn sie im örtlichen Supermarkt eine Flasche Schnaps kaufen.

Aber es gibt Unterschiede, die noch tiefer gehen. Manche Großeltern möchten so viel wie nur irgend möglich einbezogen werden und andere haben genau davor die größte Angst. Etliche Großeltern strotzen nur so vor Energie und begrüßen die neue Rolle freudig, und andere sind so müde, dass sie kaum aus dem Bett kommen, geschweige denn Kraft finden, einem Zweijährigen durch den Park hinterherzuhetzen. Da sind die Großeltern, die mit Zuversicht an die anstehenden Aufgaben herangehen, und da sind die anderen, die befürchten, einen unverzeihlichen Fehler zu begehen: Sie liegen wach im Bett und stellen sich vor, wie die Polizei nach dem Kleinkind sucht, das sie im Kaufhof verloren haben. Manche Großeltern können es kaum erwarten, so viel Zeit wie möglich mit dem Neuankömmling zu verbringen, während andere ihre Kinder zwar so gut es geht unterstützen wollen, andererseits aber gerade das Trauma überwinden, sie aufgezogen zu haben. Sie fühlen sich überhaupt nicht bereit, sich so schnell wieder ins Gefecht zu stürzen. Tatsächlich stimmten in einer Umfrage 39 Prozent der Befragten der Aussage zu: „Jetzt, wo meine Kinder groß sind, möchte ich ein Leben führen, das frei ist von zu vielen familiären Verpflichtungen.“3

Alle möglichen Arten von Großeltern, mit allen möglichen Hoffnungen, Ängsten und Erwartungen: Manche sind bereit für die neue Rolle, andere haben eine Heidenangst davor; einige wollen voll und ganz einbezogen werden, andere sind sich da nicht so sicher; manche haben das Gefühl, dass das Warten viel zu lange gedauert hat und einige sind schockiert, dass es schon so weit ist. Und dann gibt es noch jene, die befürchten, dass sie ihre Enkel gar nicht kennenlernen werden, weil die Beziehung zu ihren Kindern zerbrochen ist.

So verschieden wir alle sein mögen, so hat doch jeder den gleichen Anspruch: der beste Opa oder die beste Oma zu sein, die wir sein können. Nicht der beste, gemessen am Standard anderer Großeltern, Freunde oder sogenannter „Experten“. Noch nicht einmal gemessen an der Meinung unserer eigenen Kinder, sondern an der eines weit anspruchsvolleren Richters. Es ist der Standard derer, die fast alles verzeihen – von Stoppeln im Gesicht bis zum klapprigen Kleinwagen, mit dem sie von der Schule abgeholt werden – solange sie in ihrem Herzen nur die zwei Dinge wissen, die für ein Kind wichtig sind:

„Mein Opa und meine Oma haben mich lieb.“

„Oma und Opa sind immer für mich da.“

2

Hindernislauf für Großeltern

Großeltern sind auf der Rennstrecke, mitten in einem Hürdenlauf. Wenn wir ihn mit dem Grand National-Pferderennen vergleichen – lang und mit vielen Hürden – dann werden viele von uns schon bei den ersten fünf Hindernissen stürzen. Man kann wieder aufs Pferd steigen, aber da der Absturz oft in einer emotional aufwühlenden Zeit passiert, bleibt der Fehler sehr lange in Erinnerung. Mehr als ein Vierteljahrhundert durfte ich Tipps von Großeltern sammeln, wie man sicher bis zum sechsten Hindernis kommt. Erlauben Sie mir, dass ich diese Weisheiten an Sie weitergebe.

Hindernis Nummer 1 – Unsere Hoffnungen und Träume

Rachel und ihre Mutter Anne tranken Kaffee. Bis jetzt war es ein guter Tag gewesen. Sie hatten ein Geburtstagsgeschenk für Rachels Ehemann gefunden, sie hatten die Sonderangebote durchstöbert und alles in allem einen schönen Mutter-Tochter-Ausflug genossen. Trotzdem spürte Rachel, dass etwas nicht stimmte. Schon als Kind hatte sie einen Riecher dafür entwickelt, wenn ihre Mutter etwas aufs Tapet bringen wollte, aber nicht wusste, wie. Bis jetzt hatte ihre Mutter drei Anläufe genommen, die alle mit einem „Ach … nichts“ fehlgeschlagen waren.

Aber jetzt, im Café, machte ihre Mutter sich zu einem neuen Anlauf bereit. Sie hustete zweimal und platzte dann heraus: „Also, wann wirst du mich denn endlich zur Großmutter machen?“

Der Ausdruck auf Rachels Gesicht hätte ihre Mutter vor weiteren Worten warnen sollen. Aber jetzt, wo der Damm endlich gebrochen war, konnte sie nichts mehr aufhalten. „Die Uhr tickt schließlich, weißt du?“ Immer noch keine Antwort von ihrer Tochter – bis auf eine Träne, die sich in ihrem linken Auge bildete.

Hör jetzt auf, Anne! Jetzt sofort! Sag: ‚Tut mir leid, es geht mich ja wirklich nichts an.‘ Steh auf, bezahl den Kaffee und die Sahnetörtchen und steuere den nächsten Laden an …

Aber Anne war festgefahren. Sie hatte dieses Gespräch in den vergangenen vierzehn Tagen Dutzende Male im Geist geübt; sie hatte mit ihrem Ehemann darüber gesprochen und sie hatte sogar diesen Einkaufsbummel arrangiert, um eine Gelegenheit zum Reden zu schaffen. Sie entschloss sich, den letzten Pfeil aus ihrem Köcher abzufeuern: „Na, du willst doch schließlich nicht allein sein, wenn du einmal alt bist, oder?“

So, jetzt war es also heraus: Alle Argumente, warum Rachel und Peter Kinder haben sollten – und zwar möglichst bald – waren auf dem Tisch. Warum fühlte sich das nun so seltsam an? Warum spürte Anne, wie sich ein gähnender emotionaler Abgrund zwischen ihnen auftat? Warum war es so entsetzlich still?

Kein Wort ertönte, weil es nichts zu sagen gab. Rachel brauchte keinen Einkaufsbummel um zu wissen, wie sehr ihre Mutter sich Enkel wünschte. Sie und Peter hatten endlos über das Wann, Wie und ja, auch über das Ob diskutiert. Glaubte ihre Mutter, sie würde als Einzige das Ticken der Uhr hören? Sie konnte sich doch denken, dass all die genannten Argumente Rachel schon selbst hundertmal durch den Kopf gegangen waren.

Aber Rachel wollte nicht unfreundlich sein. Schließlich wischte sie rasch die Träne beiseite und sagte: „Eines Tages vielleicht, Mami. Lass uns aufbrechen, ja?“

Hindernis Nummer 2 – die Nachricht trifft ein

Wenn Sie ein gewisses Alter haben, können Sie wahrscheinlich genau sagen, wo Sie zu dem Zeitpunkt waren, als John F. Kennedy ermordet wurde. Sollten Sie diesen bedeutsamen Moment verpasst haben, werden Sie sich vielleicht mit erstaunlicher Klarheit daran erinnern, womit Sie beschäftigt waren, als die Nachricht eintraf, dass Diana, die Prinzessin von Wales, in einer Pariser Unterführung gestorben war. Wer weiß, welche anderen Nachrichten in Zukunft so bedeutsam sein werden, dass sie für immer in unserem Gedächtnis bleiben? Ich garantiere für mindestens eine: den Moment, in dem Ihr Kind Ihnen mitteilt, dass Nachwuchs unterwegs ist.