Das Mörder-Gen - Petra S. Rosé - E-Book

Das Mörder-Gen E-Book

Petra S. Rosé

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Beschreibung

Gibt es ein Mörder-Gen? Wenn ja, kann man das feststellen und wer trägt es in sich? Ist das Mörder-Gen vererbbar? Hat der zwanzigjährige Georg dieses Gen geerbt? Er lebt und arbeitet im Bundesland Hessen im landwirtschaftlichen Betrieb seines Vaters. Sein Vater behandelt nicht nur seine Mutter schlecht, sondern er sucht ihm auch ein Mädchen aus, welches er heiraten soll. Nach einem Streit im Jahre 1990 packt Georg sein Auto und flüchtet vom Hof. Er legt sich eine neue Identität zu und nennt sich ab sofort Hardy. Als er seine echte Identität wieder annimmt und auf den Hof seines Vaters zurückkehren muss, gehen bereits 22 Vergewaltigungen und 2 tote Frauen auf sein Konto. Kaum angekommen erfährt er von seinem Vater, dass seine Mutter sich das Leben genommen hat und das sein Großvater ein Frauenmörder war, der lebenslang in eine geschlossene Anstalt eingewiesen wurde. Georg hört erstmalig, dass sich Wissenschaftler seit Jahrzehnten, innerhalb der Gen-Forschung mit dem Vorhandenseins eines Mörder-Gens beschäftigen. Er verdrängt seine Vergangenheit und die Möglichkeit, dass er das Gen in sich haben könnte und versucht ein normales Leben zu führen. Das einzige, was er sich leistet sind Bordellbesuche. Er verliebt sich, heiratet und gründet eine Familie. Sein Sohn Falk wächst mit viel Liebe, aber auch materiell verwöhnt auf. Georgs Liebe zu seiner Frau erlischt nach zwei Jahren und das Paar führt nur noch eine Scheinehe, um dem Jungen beide Elternteile in der Nähe zu erhalten. Er fällt wieder zurück in die schwere Kriminalität. Als Falk erwachsen wird, verliebt er sich in die Tochter eines mit seinem Vater Georg verfeindeten Landwirts. Die große Liebe der beiden und geheimnisvolle Umstände sorgen für eine Wende des Schicksals.

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Veröffentlichungsjahr: 2015

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Inhaltsverzeichnis

1. Teil: Vergangenheit

Es begann im Jahr 1990

Das neue Opfer

Liebe und Hass nah beieinander

Der Rückzug

Männergespräche und Erlebnisse

Langsam der Jugend entwachsen

Die 3. Generation?

Rache an zwei Frauen

2. Teil: Gegenwart

Thea und Falk, die Jüngsten der verfeindeten Familien

Auf dem Weg der Besserung

Endlich nach Hause

Das Schicksal schlägt zu

Impressum

Liebe Leserin, lieber Leser

Das Mörder-Gen

1. und 2. Teil

von

Petra S. Rosé

Text Copyright 2015/2017/2019/2021

© Petra S. Rosé

Cover-Foto

© impressed-media

Alle Rechte vorbehalten

Dieses E-Book oder diese Datei ist urheberrechtlich geschützt und darf ohne Zustimmung der Autorin nicht vervielfältigt, wieder verkauft oder weitergegeben werden.

1. Teil: Vergangenheit

Es begann im Jahr 1990

Georg Landgraf saß auf einer Parkbank im hessischen Kurort Wald-Michelbach und hinterfragte sich selbst:

Warum bin ich eigentlich von zuhause weggegangen?

Insgesamt betrachtet hatte es mir doch gefallen auf unserem Vier-Seiten-Hof, obwohl mein Vater Eberhard die Dorfbewohner schikanierte.

Er verging sich an den Frauen, wie ein Junker aus dem Mittelalter und mir imponierte das.

Den Aufbau seines korrupten Beziehungsnetzes fand ich genial. Polizei, Ordnungsamt, Bürgermeister und Kommunalpolitiker, eigentlich alle, die etwas zu sagen hatten, waren auf seiner Seite.

Was war nur so unerträglich für mich, dass ich nach einem Streit, in einer Nacht- und Nebelaktion mit meinem bepackten Audi vom Hof gefahren bin? Damit habe ich mir meine gesicherte Existenz genommen und mein Erbe auf den Pflichtteil reduziert.

Es störte mich nicht, dass mein Vater zu Macht, Einfluss und Geld gekommen war und auch nicht, dass er gern Tiere quälte. Er trug eben den Namen Eberhard Landgraf zu Recht.

Für mich war das Unerträgliche, wie sehr meine Mutter unter ihm und unter allem was er tat, zu leiden hatte. Wie er sie erniedrigte und respektlos behandelte.

Als er dann noch begann, die Fäden für meine, von ihm geplante Eheschließung zu ziehen, brannten bei mir die Sicherungen durch. Ich hatte trotz meiner zwanzig Lebensjahre noch nie eine Freundin, keine Beziehungserfahrung, kannte nur Prostituierte, und er plante bereits meine Hochzeit?

Eine fast achtzehnjährige Tochter eines reichen Bauern, war für mich ausgesucht. Ein hübsches, sehr streng katholisch erzogenes Mädchen, die nach Aussage ihrer Eltern noch Jungfrau sein sollte. Diesen Zustand wollte er selbst überprüfen, indem er das Recht der ersten Nacht mit ihren Eltern aushandelte, und dann sollte ich, sein Sohn Georg, sie heiraten und mit ihr auf unserem Familienanwesen leben.

Wir sind hier in Deutschland und im zwanzigsten Jahrhundert und dann suchte mein Vater Eberhard mir eine Frau aus, die er noch vor mir in seinem Bett haben wollte?

Ja, so wie ich das heute sehe, war diese geplante Zwangsverheiratung der Hauptgrund gewesen, warum ich es nicht mehr zu Hause ausgehalten habe.

Die Wendewirren in diesem Jahr haben es mir organisatorisch leichter gemacht, meine Eltern zu verlassen. Es wäre vielleicht noch sicherer gewesen, in Richtung Osten zu ziehen. Aber ich hatte so viel furchtbare Sachen über die neuen Bundesländer gehört und gelesen und glaubte nicht daran, dass sich nach der so genannten Wiedervereinigung etwas an den Zuständen im Osten ändern würde. Also kamen diese Gebiete für mich und meinen Neustart nicht in Frage.

Nachdem Georg Landgraf fluchtartig das Dorf Kirschhausen, neben dem hessischen Heppenheim gelegen, verlassen hatte, war er als Zwanzigjähriger plötzlich alleinlebend. Zunächst tauschte er nachts die echten Kennzeichen seines alten Audis, gegen zwei Fälschungen aus. So fing sein neues Leben gleich mit einer kriminellen Handlung an.

Für diesen Notfall, abtauchen zu müssen, den er schon vor Wochen kommen sah, hatte Georg vorgesorgt. Er hatte einen anderen Namen, ein erdachtes Geburtsdatum sowie zwei Passbilder bei einem Fälscher hinterlegt. Gern wollte er auch noch die Zulassung für sein Auto auf seine neuen Daten bringen lassen, aber diese „Korrektur“ war nicht im Angebot. Nun hoffte er, dass keine Polizeikontrolle ihm auflauerte, weil er wegen der Falschen Kennzeichen keine korrekte Zulassung für den Wagen vorzeigen konnte.

Einen Tag nach seiner Flucht suchte sich Georg eine Telefonzelle und rief den Mann an, der bereits im Besitz seiner Daten war und gab die Papiere mit einem Kennwort in Auftrag. Als Ausstellungsland bestimmte er Baden-Württemberg.

Dieser gerade angerufene Kleinkriminelle konnte Blanko-Dokumente besorgen und er kannte auch jemand, der Daten, Passbilder und Stempel fachgerecht einarbeitete. Die Mauer war schon monatelang offen, und die Deutsche Mark war Währung in ganz Deutschland. Viele Menschen aus dem Osten wollten ins Ausland reisen. Dafür wurden mehr Blanko-Papiere als früher gedruckt und die Aufbewahrung wurde lockerer gehandhabt.

Um am Tage auf der Straße nicht erkannt zu werden, hatte Georg ein paar im Handel gekaufte Brillen, Sonnenbrillen und Kopfbedeckungen im Gepäck. Mit diesem Zubehör verkleidete er sich jetzt. Einen Bart brauchte er nicht ankleben. Der begann von allein zu sprießen. Er wusste, sein Vater würde ihn suchen lassen, und deshalb musste er damit rechnen, dass ab und zu ein Suchtrupp oder auch ein Detektiv unterwegs war.

Darum aß er an Imbissbuden, kaufte sich Kuchen beim Bäcker und Getränke in kleinen Läden. Alles Orte von denen er schneller weglaufen konnte, als aus einem Supermarkt. In einem „Burgertempel“ gab es ein WC, das zumindest am Morgen als hygienisch zu bezeichnen war.

Nachts musste er versteckte Parkmöglichkeiten in Waldnähe finden und im Auto schlafen. Wasser, um sich ein bisschen abzuspülen, hatte er in Kanistern bei sich. Trotzdem es störte ihn täglich mehr, dass er sich weder die Haare waschen, noch duschen konnte. Er fühlte sich wie ein Obdachloser.

Oft dachte er an seine Mutter, die den klangvollen Namen Elvira trägt:

Vielleicht lernt sie jetzt, sich zu wehren und sich aus den Ehefesseln zu befreien, weil ich sie nicht mehr unterstützen kann.

Nach einer Woche Wartezeit auf seine neuen Dokumente, begann Georg täglich dort anzurufen, wo diese in Arbeit waren. Anscheinend bewirkten seine telefonischen Nervstörereien, dass die bestellten „Kunstwerke“ schneller fertig wurden, denn endlich war es soweit. Die Übergabe sollte morgen, um zwanzig Uhr in einer ihm bekannten Autobahnraststätte erfolgen.

Mit seiner Verkleidung auf dem Kopf und der Brille im Gesicht, wurde Georg, selbst von dem ihm bekannten Überbringer, zunächst nicht erkannt. Beide Männer saßen nur auf eine Kaffeebecherlänge in der Raststätte und flüsterten miteinander. Vor der Tür erfolgte später der rasche Tausch, Pass und Führerschein gegen eintausend und fünfhundert Deutsche Mark. Eine stumme Verabschiedung durch Umarmung und jeder fuhr im eigenen Wagen davon. Seine alten Papiere hob Georg natürlich auf, falls er sie nochmal brauchen sollte.

Am nächsten Tag begann Georg Landgraf, nun mit dem neuen Namen Hardy Leon ausgestattet, seine Wohnungssuche. In den regionalen Dorfzeitungen und an den Wandbrettern der Supermärkte war einiges im Angebot. Er brauchte sofort eine Ein-Raum-Wohnung, möglichst möbliert, ein WC mit Dusche und eine Kochnische. Örtlich sollte die Wohnung in einem großen anonymen Billigbau liegen.

Hardy hatte Glück und fand in Weinheim, in der 3. Etage eines alten Hauses, eine kleine Wohnung, mit einer Einbauküche und einem leider nur unmöblierten Zimmer, gleich an einer lauten Straße in Bahnhofsnähe. Aber er hatte einen Parkplatz auf dem Hof. Wahrscheinlich hatte hier der Immobilienbesitzer aus einer Wohnung zwei gemacht.

„Sie wollen diese Wohnung? So eine winzige Wohnung wollen nicht einmal die, die aus dem Osten kommen“, erklärte der Hausverwalter.

Ein Drittel der Kaution und die erste Miete musste Hardy sofort hinterlegen. Dafür erhielt er im Gegenzug einen Mietvertrag und die Schlüssel. Für weitere Zahlungen einigte man sich auf Überweisungen. In den letzten Wochen war sein „Wohnraum“ auf Autogröße beschränkt gewesen. Da kamen ihm diese guten zwanzig Quadratmeter fast riesig vor.

Eigentlich ist es doch einfach unterzutauchen, wenn man die richtigen Beziehungen und die nötigen Scheine hat, freute er sich.

Nachdem der Verwalter gegangen war, trug Hardy alles, was er im Auto hatte, nach oben und räumte die Getränke in den Kühlschrank der Einbauküche. Erst danach leistete er sich eine warme Dusche ohne Duschgel und zog sich saubere Sachen an. Ein Großeinkauf im Supermarkt musste jetzt sein. Hardy erarbeitete eine Liste.

In der Küche waren auch eine Waschmaschine und ein Geschirrspüler eingebaut. Um diese Geräte zweckbestimmt einsetzen zu können, wurden die entsprechenden chemischen Mittel gebraucht. Eine kleine Mikrowelle stand auf der Arbeitsplatte bereit. Was fehlte, war eine Kaffeemaschine Tassen, Teller, Gläser, Kochtöpfe, Bratpfannen und Besteck.

Einige Supermärkte befanden sich in Bahnhofsnähe. Hardy entschied sich für den größten Markt. Aus Sparsamkeitsgründen musste er preiswert einkaufen und hier gab es mehr als anderswo, auch Elektrogeräte und Geschirr. Alles auf der Liste stehende, konnte er nicht gleich mitnehmen. Er musste mit seinem Geld noch eine unbestimmte Zeit auskommen.

Einkaufen, Kochen, Wäschewaschen, die Wohnung putzen, gehörte nicht zu den Tätigkeiten, die Hardy beherrschte. Dazu gab es im elterlichen Gehöft Personal. Er war Landwirt, hatte erst ausgelernt und Haushaltsführung stand nicht in seinem Lehrplan.

Während er in seinen Schlafsack kroch und es sich mit mehreren Decken auf seiner Isomatte bequem machte, dachte er:

Endlich wieder eine Nacht mit einem Dach über dem Kopf und einem Fußboden auf dem man sich richtig ausstrecken kann. Jetzt muss ich morgen mal die Qualität meines Passes testen, indem ich versuche, mir damit ein neues Konto einzurichten. Dieses Risiko muss ich eingehen, wenn ich mit meiner neuen Identität weiter leben will.

Die Einrichtung eines Girokontos und die Einzahlung von ein paar Scheinen auf einer Dorfsparkasse klappte problemlos, ließ aber auch Hardys Erkenntnis reifen, dass er zwingend zu Geld kommen musste, denn von seinem Vater war nichts mehr zu erwarten.

Um nachzudenken, setzte er sich draußen auf eine etwas abgelegene Holzbank:

Meine Arbeitskraft irgendwelchen Bauern anzubieten, läuft gegen meinen Stolz und da würde mein Vater mich auch gleich finden.Am schönsten wäre es, zu Geld zu kommen und möglichst zeitgleich sexuell befriedigt zu werden. Doch dazu müsste ich als Callboy arbeiten oder als Stricher am Bahnhof größerer Städte. Für beide Tätigkeiten habe ich vermutlich keinerlei Begabung.

Zu Hause in Kirschhausen gab es, außer meinen wöchentlichen Bordellbesuchen, mehrmals im Jahr Sexpartys, wenn meine Mutter ein paar Tage zu ihren Eltern oder zu Freunden gefahren war. Die „Festivitäten“ wurden von meinem Vater organisiert. Immer wurden zwei Prostituierte und ein paar Landarbeiter, die am Hof beschäftigt waren, eingeladen. Zusätzlich ließ mein Vater noch zwei volljährige Mädchen organisieren. Unter dem Vorwand, man würde für einen Film oder eine Modenschau Probeaufnahmen machen, wurden die Mädchen auf den Hof gelockt.

Es gab Canapés, der Alkohol floss und die Musik spielte. Die Huren ließen sich ficken, mehr oder weniger sichtbar. Der Höhepunkt der Party war stets die Gruppenvergewaltigung der beiden hergelockten Mädchen. Die Männer stimmten ab, wer die Erste sein sollte. Meist war es die Hübschere von beiden. Die Damen aus dem Bordell „halfen“ beim Ausziehen, hielten sie fest und fesselten die Hände des ersten Opfers auf dem Rücken.

Ich weiß nicht warum, aber das erregte mich am allermeisten, die Erniedrigung dieser dummen Hühner, die Fesselung, die durch Angst erweiterten Augen und die gewaltsame Spreizung der Beine bis fast zum Spagat. Weil ich meinem Vater das vertrauensvoll erzählt hatte, durfte ich immer der Erste sein, der an ihren Brüsten saugte, sie zwischen den gespreizten Beinen beleckte und sie dann fickte. Diese Mädchen waren noch recht eng, und trotzdem sparte ich mir meinen Höhepunkt stets für den analen Bereich auf. Ich liebte diesen Überraschungseffekt, diese Unerfahrenheit, diese Schmerzen, die ich ihnen dabei zufügte.

Nach mir warmein Vater dran und dann durften die anderen sie vergewaltigen. Wer aufgrund des Alkohols oder aus anderen Gründen nicht mehr potent genug war, konnte andere sexuelle Handlungen ausführen. Ich saß wie ein Voyeur, konnte meine Blicke nicht von diesem Szenario lassen, bis alle mit dem ersten Opfer „fertig“ waren. Das dauerte meist mehr als eine Stunde, denn mal hing sie über der Sofalehne, kniete auf dem Fußboden oder lag auf einem in der Höhe verstellbaren Tisch.

Das zweite Mädchen saß die ganze Zeit geknebelt, zum Teil entkleidet, bewacht und angebunden auf einem Sessel und wurde schon ausgiebig befummelt, bedroht und mit sexuellen Vokabeln belegt. Auch hier durfte ich wieder der Erste sein. Wenn sie sich wehrte, zappelte oder heulte, wurde ihr Prügel angedroht mit Reitgerten oder Gürteln.

Manchen Männern fehlte inzwischen die Potenz, obwohl das zweite Mädchen sich bemühen musste durch orale Handlungen, die Männer in sexueller Erregung zu halten und so kamen als Ersatz handgefertigte Holz-Dildos zum Einsatz. Zum Orgasmus kamen natürlich weder die Mädchen noch die Huren.

Mein Vater mahnte öfter zur Vorsicht, denn es sollten keine Verletzungen entstehen, die Anlass für einen Arztbesuch gaben. Ich glaube, das zweite Mädchen traf es härter als das Erste.

Natürlich hatten wir für die Partys auch einen Kameramann. Der filmte mit einer kleinen Handkamera oder er fotografierte die gespreizten Geschlechtsteile der Mädchen, die Brüste und die nackten Hinterteile. Dann mussten die Mädchen auch ihre mit Schmuck überladenen Hände in der Nähe der ausgewählten Fotomotive platzieren, damit man später wusste, welches Foto zu welchem Mädchen gehörte.

Bevor die jungen Dinger in die Nähe ihres Zuhauses gefahren wurden, erhielten sie die Auflage, über die „Filmarbeiten“ Stillschweigen zu bewahren, ansonsten müssten die „Dreharbeiten“ wiederholt werden oder die Bilder kämen an die Öffentlichkeit. Die meisten erzählten niemand etwas davon.

Höchstens einmal im Jahr gab es dennoch eine Anzeige. Dann lauerte mein Vater den Mädchen auf, sprach mit ihnen, redete von Verleumdung und übler Nachrede und bedrohte sie erneut. Die Polizei lud auch noch die Prostituierten als Zeuginnen vor, die übereinstimmend behaupteten, dass es sich um einvernehmlichen Sex gehandelt hätte und dass die angeblichen Opfer freiwillig zur Partyerschienen waren.

Stets wurde die Anzeige zurückgenommen, und es bestand auch kein allgemeines oder öffentliches Interesse, den angeblichen Tathergang weiter zu verfolgen. Mein Vater kannte ja jeden Polizeibeamten persönlich.

Das ist nun alles vorbei. Wenn ich jetzt Sex haben will, dann muss ich mir die Damen dazu selbst organisieren oder wie zuhause ein Bordell aufsuchen und bezahlen.

Mit diesem Rückblick im Kopf hatte Hardy plötzlich eine Idee, wie er schnell zu Geld und zu sexueller Befriedigung kommen könnte:

Durch seine erste eigene Wohnung in Weinheim war er automatisch von Hessen nach Baden-Württemberg gewechselt. Andere Bundesländer andere Frauen? Das galt es jetzt festzustellen.

Dazu kontaktierte Hardy in kleinen Städten und Dörfern diverse Frauen nacheinander, mit dem „schönen“ Vorsatz, sie zu vergewaltigen und auszurauben. Das fand alles außerhalb von Weinheim statt.

Auch das war relativ einfach, stellte er schnell fest, denn er war groß, schlank und gut aussehend. Seine gebräunte Haut passte gut zu seinen dunklen Augen und seinen schwarzen Haaren. Sein gepflegter, muskulöser Körper steckte in teurer Garderobe.

Ganz im Gegensatz zu seiner Erscheinung wählte er den durchschnittlichen oder auch hässlichen Frauentyp. Es kamen nur die Alleinlebenden, die im Beruf standen, infrage und die Damen, welche keinen Hund zu Hause hatten. Das erfragte er gleich geschickt, nachdem er seine Opfer angesprochen oder zum Tanzen aufgefordert hatte.

Damit diese Kriterien auch stimmig waren, musste er sich an einem Abend mit mehreren Frauen unterhalten und manchmal sogar das Lokal wechseln. Das führte er fast täglich solange durch, bis er eine hatte, die ihn mit in ihre Wohnung nahm.

Bei seinen Beutezügen war Hardy immer ohne Auto unterwegs. Er war vom hohen Wiedererkennungswert seines Audis überzeugt, obwohl die Kennzeichen nicht zum Wagen gehörten. Auch konnte er sich als „Fußgänger“ ungebremst dem Alkohol hingeben.

Manche Frauen boten einvernehmlichen Sex an, was Hardy stets annahm. Zwar wusste er, dass Frauen zum Orgasmus kommen können. Er hatte aber keine Ahnung, wie und vor allem waren seine Ambitionen von anderen Interessen überlagert.

Wenn Einvernehmlichkeit vorlag, ging er human mit den Damen um und nahm später in einem unbeobachteten Moment das Geld an sich, welches sich in den Damenhandtaschen befand. Das bemerkten die Opfer während seiner Anwesenheit erst mal nicht und brachten ihn sogar nach vollendetem Akt noch zur Haustür. Aus dieser Tür verschwand Hardy dann, auf Nimmerwiedersehen.

Was er nicht wusste, es hatte auch keine der Frauen Interesse daran, sich zum zweiten Mal einen schlechten Liebhaber ins Bett zu holen und so wurde das fehlende Geld verschmerzt und keine Suche nach dem Dieb angestrebt.

Doch eigentlich liebte Hardy beim Sex die harte Gangart. Am besten ging das mit Frauen, die Bettgestelle mit Gittern am Kopf- und Fußteil zu Hause hatten. Er versuchte die Frauen zum Kuscheln auf diesem Bett zu bewegen und fesselte dann blitzschnell seine Opfer an einer Seite des Bettgestells. Dazu hatte Hardy stets Kabelbinder in seinen Taschen. Danach legte er hastig den Unterleib frei und knebelte die Wehrlosen mit ihrem Slip.

Vor und während des Geschlechtsaktes schlug und würgte er sie oder nahm ihnen mit einem Kissen die Luft. Manche Frauen wehrten sich sehr heftig, als sie merkten, dass es hier um erzwungenen Sex gehen sollte. Wenn es keine Ziergitter zum Anbinden gab, was oft der Fall war, musste er versuchen einen gezielten Schlag gegen den Hals oder gegen die Schläfe zu setzen, so dass Bewusstlosigkeit eintrat. Es gab also mehrere Variationen über eindeutige Absichten.

Ein Samenerguss pro Nacht genügte Hardy, obwohl er auch zwei und mehr schaffen konnte, wie er aus Erfahrung wusste, aber er wollte sich nicht länger als notwendig in den fremden Wohnungen aufhalten. Wenn er befriedigt war, holte er die Frauen durch Schütteln oder kaltes Wasser ins Bewusstsein zurück und fragte nach Geldverstecken, damit er nicht ewig suchen musste. Tatsächlich hatte jede Frau nicht nur Geld in der Handtasche, sondern auch in der Wohnung, so dass seine Beute zwischen fünfzig und tausend Mark pro Abend lag.

Eventuell vorhandene Telefonkabel zerschnitt er. Die Fesselung zertrennte er mit einem winzigen Seitenschneider, nachdem er gefragt hatte, welcher Schlüssel an der Haustür funktionierte. Geschwind nahm er dann das genannte Schlüsselbund bis zur Haustür mit, damit er auch rauskam. Dort ließ er das Bund dann einfach stecken.

Das Nachteilige an einem solchen späten Abend war, dass der Rückzug zunächst fußläufig oder manchmal bei Regen begonnen werden musste. Ab und zu fuhr noch irgendwo ein Nachtbus oder Hardy konnte ein Taxi erwischen. Letzteres schmälerte aber seinen „Verdienst“. Auch hatte er sich schon öfter eines Fahrrades bedient, was ungesichert vor einer Kneipe stand und war damit ein Stück gefahren.

Alle Opfer, auch die „Freiwilligen“, wurden mit einer Strichliste gezählt:

Zweiundzwanzig Vergewaltigungen und sieben Mal einvernehmlicher Sex innerhalb von fünf Wochen kamen auf sein Konto. Anscheinend hatten die jungen Frauen aus Scham keine Anzeige erstattet und wenn doch, hoffte er, keine Spuren hinterlassen zu haben. Er trug in der Tatort-Wohnung immer Handschuhe und benutzte stets ein Kondom, welches er verknotet mit nachhause nahm.

Höchstens Phantombilder wären möglich gewesen.

Außerdem waren die Vergewaltigten anscheinend zufrieden, dass er sie nicht umgebracht hatte. Obwohl Hardy nie in der Zeitung über einen gesuchten Vergewaltiger las, war Vorsicht geboten. Irgendwann konnte diese Art des Geldverdienens ein folgenreiches Nachspiel für ihn haben und nicht nur das:

Auf Dauer wurden ihm die Beutezüge zu anstrengend und das Vergnügen war viel zu kurz. Er musste immer weiter von seiner Wohnung weg, denn er besuchte jedes Café, jede Bar oder Tanzveranstaltung nur einmal. Trotzdem erhöhte sich von Tag zu Tag die Wahrscheinlichkeit, dass eines seiner Opfer wieder auftauchte, ihn erkannte und er nachfolgend mit der Polizei aus der Lokalität geführt wurde. Hier hatte sein Vater nichts zu sagen und konnte ihm somit auch nicht helfen.

Hardy legte fest, die Zeit der Vergewaltigungen sollte der Vergangenheit angehören, zumindest vorläufig.

Er beschloss, in Zukunft mit Arbeit Geld zu verdienen, indem er mit alten Autoreifen handelte. Das Startkapital für die Gründung seiner kleinen Firma war jetzt zusammen geraubt. Die Abholung der Reifen war gebührenpflichtig und sollte bei Privatpersonen, Autowerkstätten und Betrieben in der Umgebung gegen Barzahlung stattfinden. Nicht mehr und nicht weniger.

Zurzeit gab es viele abgenutzte Autoreifen, besonders von den Fahrzeugen, die früher im Osten gefahren wurden und jetzt auf dem Autofriedhof landeten. Da blieben mindestens die Ersatzräder, wenn nicht auch die Winterreifen übrig. Neue Autos oder auch Gebrauchtwagen konnte jeder, der Arbeit hatte, sofort auf Kredit mitnehmen. Niemand musste länger als ein paar Monate warten.

Die zahlreichen Gänge im Rathaus von Weinheim hatte Hardy hinter sich gebracht, und er durfte nun ein großes eingezäuntes Grundstück am Rande der Stadt pachten. Hier wollte er die alten Autoreifen lagern, die später zum Schreddern an andere Interessenten weiter verkauft werden sollten. Also jeder Reifen konnte theoretisch sogar zweimal Geld bringen. Sollte das mit dem Weiterverkauf nicht klappen, war er als Gewerbetreibender nach einer unbestimmten Zeit zur Entsorgung verpflichtet.

Wenn Hardy aus irgendwelchen Gründen flüchten müsste, könnte er alles stehen und liegen lassen. In diesem Fall war die Stadt verpflichtet, sich um die Entsorgung zu kümmern. Alles in allem eine geniale Geschäftsidee.

Eigentlich ist Hardy Mann genug, um den geraden Weg durch sein neues Leben zu gehen.

Warum hat er es bisher nicht getan?

War das krank oder abartig?

Stand das in den Sternen oder war das sein Karma?

Lag das in seinen Genen?

Hatte er das von seinem Vater geerbt? Oder ahmte er ihn bloß nach?

Hardy wusste es nicht, aber er wusste, dass er sein Leben selbst bestimmen und dass er ein Sadist sein wollte.

Er fühlte sich jeden Tag einsamer. Hier hatte er noch keine Freunde. Seinen Schäferhund Baikal, an dem er sehr hing, musste er bei seinen Eltern lassen.

Ansonsten hätte sich die Wohnungssuche verkompliziert und ein junger Mann mit großem Hund fiel auch mehr auf, als einer ohne Tier. Nun war niemand da, der ihm an den langen Abenden Gesellschaft leistete. Das musste Hardy ändern, indem er lernte, eine Beziehung zu führen und dazu brauchte er die passende Frau.

Seine Suche fand nun hier in Weinheim und Umgebung statt. Ein Revier, das er bisher bei seiner „Opferfindung“ nicht berührt hatte. Die Frau, die er suchte, sollte möglichst schüchtern sein, ungebildet, minderbegabt und introvertiert, aber auch devot und masochistisch veranlagt. Äußerlich hässlich und vollschlank bis übergewichtig, gern auch viel älter als er selbst.

Mit dieser Frau wollte er außerhalb des Bettes eine normale Beziehung führen, wie andere Paare es tun und im Bett seine sexuellen Neigungen weiterentwickeln. Sie sollte sich gern erniedrigen, schlagen und vergewaltigen lassen und natürlich auf eigene Befriedigung verzichten.

Eine behinderte Frau wäre ihm auch recht, egal ob geistig oder körperlich oder beides. Behinderte wollten und konnten ja immer, weil sie an Langeweile und einem starken Trieb leiden, hatte er mal gelesen. Doch da war schlecht ran zukommen. Diese Frauen lebten meistens nicht allein.

Die Behinderung durfte auch nicht zu schwer sein, denn seine Partnerin sollte in der Lage sein, ihm im Haushalt zu helfen.

Auch zwischen den Beinen stellte Hardy bei einer Frau gewisse Ansprüche. Keine Hämorrhoiden, Warzen, Hautpilze, Hautirritationen oder gar Ungeziefer. Keine Anzeichen, die auf eine Geschlechtskrankheit hindeuteten. Letzteres konnte Hardy natürlich erst sehen, wenn er die Dame entblößt hatte. Also musste zunächst alles andere stimmen. Ihm war klar, dass es viele Wünsche auf einmal waren, die er erfüllt sehen wollte.

Er suchte jeden Tag und jeden Abend nach der Frau, mit der er nun gern eine Beziehung geführt hätte, aber er fand sie nicht. Masochistisch veranlagte Frauen outeten sich nicht sofort vor fremden Männern, stellte er fest.

Das neue Opfer

Eines Abends lernte Hardy Liesa kennen, ohne zunächst zu wissen, dass er die Auserwählte gefunden hatte. Sie saß ganz allein in einem Café und aß Sahnetorte, sah aus wie eine blondierte Bäuerin und war geschätzt, circa zwanzig Jahre älter als er selbst, also vierzig.

Er fragte, ob er sich dazu setzen könnte und begann sein geplantes Gespräch mit dem Spruch:

„Bist du vollberuflich Blondine oder nur so nebenbei?“

Da Liesa diese Frage nicht verstanden hatte, lachte sie einfach darüber und antwortete nicht. Hardy hielt den sich zähflüssig entwickelnden Smalltalk in Gang. Nach einer gefühlten Stunde, nannte sie ihren Namen und bot ihm das Du an, mit der Anmerkung, dass sie ja die Ältere sei.

Was sie erzählte, klang alles gut. Sie verdiente ihr Geld als Angestellte in einem Steuerbüro, war unverheiratet und hatte weder Kind noch Hund. Als Nachteil empfand Hardy, dass sie mit ihrer herzkranken Mutter zusammenlebte. Deshalb saß sie auch hier allein in dem Café, weil sie nach ihrer Arbeit einfach mal eine Pause in lockerer Atmosphäre brauchte. Da sie nicht allein lebte, müsste sich der Sex ausschließlich in Hardys Wohnung abspielen und da war immer noch kein Bett.

Es macht keinen guten Eindruck, wenn man eine Beziehung sofort damit beginnt, wozu sie eigentlich dienen soll. Also, ich kann mich nicht gleich in ihre Beinschere werfen, mir die Wohnung sauber machen lassen oder mir Geld borgen, überlegte Hardy.

Darum beschloss er bei seinen nächsten Verabredungen, noch mehr über Liesa in Erfahrung zu bringen, bevor die ersten sexuellen Handlungen beginnen sollten.

Um die Abholung alter Autoreifen kümmerten sich seit Firmengründung hauptsächlich zwei Männer. Diese waren von Hardy angeheuert worden und besaßen einen Pick-Up. In Vorbereitung auf einen Besuch von Liesa, besorgte sich Hardy gebrauchte Möbel, die er gemeinsam mit seinen Mitarbeitern in seine Wohnung schleppte. Einen Fahrstuhl hatte das Haus nicht.

An sechs Tagen der Woche traf sich Hardy jeden Abend mit seiner ersten richtigen Freundin. Er holte sie entweder vom Büro ab und fuhr mit ihr Essen oder sie trafen sich bei schönem Wetter zu einem Spaziergang. Ab und zu küsste Hardy sie auch und befühlte ihre Brüste. Manchmal gingen sie gemeinsam einkaufen oder machten einen Schaufensterbummel.

Sie unterhielten sich über vieles, nur nicht über Hardys Vergangenheit. Hardy ließ sich, in seiner Eigenschaft als Unternehmer, auch steuerlich beraten. Manchmal fragte er geschickt nach Liesas Beziehungserfahrung:

Warum sie nie geheiratet hätte, warum sie keine Kinder hätte und ob es sein könnte, dass irgendetwas mit ihr nicht stimmte?

Liesa wich immer aus und gab ihre kranke Mutter als Grund an, warum ihre letzte Beziehung gescheitert sei.

Aber Hardy bohrte sich bei jedem Zusammensein mehr und tiefer in das Thema hinein.

„Vielleicht liegt es daran, dass du sexuell nicht zugänglich bist? Oder dass du einen Mann nicht oral befriedigen kannst? Vielleicht bist du aber auch nur sehr empfindlich, wenn ein Mann dich mal ein bisschen derber anpackt und der Geschlechtsverkehr mal länger als zehn Minuten dauert?“, fragte Hardy.

Liesa dachte kurz nach:

Eigentlich liegt es hauptsächlich daran, dass ich nicht attraktiv und modern genug bin, aber leider auch an meinem schlechten Sex. Ich hatte Angst schwanger zu werden. Jetzt kann das nicht mehr passieren, weil ich vorzeitig die Wechseljahre erreicht habe, und da will ich schon nochmal wissen, wie das so richtig geht mit einem jungen Mann im Bett.

Sie antwortete gesenkten Blickes:

„Nein, ich habe sehr gerne Sex; und ich mag es, wenn ein Mann auch zupacken kann.“

„Na, dann ist ja alles gut. Ich bin ja ein paar Jahre jünger und brauche noch viel von allem. Wir sollten demnächst mal ausprobieren, ob wir überhaupt im Bett zusammen passen und wenn nicht, können wir uns gleich trennen. Wenn die Beziehung sexuell nicht stimmig ist, hat sie für mich keinen Sinn. Ich lade dich in ein paar Tagen in meine Wohnung ein und dann werden wir weiter sehen.“

„Ja, das wäre schön“, antwortete Liesa, wenig überzeugend. Sie war keine Erotikfachfrau, hatte sich aber theoretisch über Sexualität sachkundig gemacht. Ihre praktische Erfahrung war eher mager. Ihre Stärken lagen auf anderen Gebieten. Sie war fleißig, ausdauernd und häuslich.

Nur zwei Tage später kam der Abend, an dem Hardy die Liesa in seine Wohnung einlud.

Nach dem Liesa gekocht und beide gemeinsam gegessen hatten, befahl er, sie solle sich ihm nackt zeigen. Liesa schämte sich und wollte nicht im Schein der Deckenleuchte so völlig unbekleidet vor ihm stehen. Sie dachte an den Altersunterschied, von zwanzig Jahren, was Hardy zwar schon wusste, aber dieser Unterschied war nackt nicht mehr zu verdecken.

„Ich kaufe nicht die Katze im Sack“, stellte Hardy klar.

„Du kannst mich doch ausziehen“, schlug Liesa diplomatisch vor und schaltete eine kleine Leselampe ein, die neben dem Bett auf einer Fußbank stand. Dann löschte sie das Deckenlicht und setzte sich auf die Bettkante. Hardy nahm noch einen Schluck Bier, spülte damit seinen Ärger über ihren Widerspruch herunter, ging auf Liesa zu und begann ihren Oberkörper freizulegen.

„Deine Brüste sind ja größer, als ich dachte. Die Form eignet sich gut zum Schnüren. Hat das schon mal einer mit dir gemacht?“

Liesa wusste nicht, wovon er redete und schüttelte den Kopf.

Jetzt schob Hardy seine Freundin ganz auf das Bett und entkleidete sie komplett. Während er sich auszog, griff Liesa nach der Bettdecke, um sich vor seinen gierigen Blicken zu schützen.

Was ein Vorspiel war, wusste Hardy, aber er selbst hatte es noch nie praktiziert. Sein Vater ging auch immer gleich „zur Sache“ und das hatte er so übernommen. Er nahm Liesa die Decke weg, spreizte ihre Beine und betrachtete sich ihr Geschlechtsteil. Die Schamhaare waren kurz und die Schamlippen zu groß und zu faltig, aber ansonsten war nichts auffällig in diesem Bereich.

Anschließend bekleidete er sein bestes Stück mit einem Kondom, trug Gleitmittel auf, befahl seiner Freundin, sich auf den Rücken zu drehen und die Knie anzuziehen. Dann kam er über sie, hielt ihre beiden Arme hinter dem Kopf fest und drang derb und tief in sie ein. Nach drei Stößen war er bereits fertig.

Liesa glaubte, das erste Mal des sexuellen Zusammenseins nun hinter sich gebracht zu haben und hoffte, dass Hardy mit ihr zufrieden war. Doch ihr Freund stand auf, ging zum WC, holte sich anschließend ein frisches Bier und seine Tasche mit Sex-Toys, Kabelbindern und einer kurzen Ledergerte.

Sie stand auch auf, ging ebenfalls zum WC und kam in ein Badehandtuch eingehüllt wieder an den Tisch. Eigentlich wollte sie sich auf den Heimweg machen, doch Hardy erklärte seiner Freundin nun, was er mit diesen Spielsachen alles machen könnte.

Liesa war zwar unangenehm überrascht, hatte aber keine Angst, weil ihre Flasche Wein schon zu drei Vierteln gelehrt war und sich in ihr eine gewisse Gleichgültigkeit eingestellt hatte.

„Wir sind noch nicht fertig“, erklärte Hardy, zog Liesa vom Stuhl und schob seine neue Sexpartnerin wieder auf das Bett, aber diesmal in die kniende Position. Er drückte ihren Oberkörper nach unten und den Kopf in ein Kissen, hielt beide Arme auf dem Rücken fest und drang erneut in sie ein. Lisas Kopf steckte tief im Kissen und ihr Gesicht sah er nur von der Seite. Es wirkte schmerzverzerrt und ihr Stöhnen war auch eher ein Schmerz- statt ein Lustgestöhn. Aber sie hielt seine Stöße aus und nach gefühlten fünf Minuten war Hardy erneut am Ende.

Was für ein Gefühl, dachte er anschließend. Ich benutze sie, wie eine Hure und denke nur an meinen eigenenGenuss und sie lässt sich das gefallen.Dann wird sie sich auch gefallen lassen, wenn ich ihr richtig Schmerzen mache oder ihren schwabbeligen Hintern verdreschen werde.Ich darfheute noch nicht zu viel von ihr verlangen, muss das langsam steigern, bis ich sie dahin habe, wohin siesie gehört.

Erklärend sagte er dann zu ihr:

„Das war heute ganz normaler Sex, Standard sozusagen, aber meiner Meinung nach, lohnt es sich, darauf aufzubauen. Wenn du sexuell etwas Besonderes leistest, darfst du dir etwas wünschen, was dich erregt oder zum Orgasmus bringt, und damit belohne ich dich dann, aber nur bei Extra-Leistungen, heute nicht.“

Liesa war enttäuscht und antwortete nicht, sondern zog sich an. Sie wusste nicht, was ihr neuer Freund mit „etwas Besonderes“ meinte und wollte rasch nachhause, ehe Hardy noch einen dritten Akt beanspruchte. Er händigte ihr einen Hausschlüssel aus, den sie behalten sollte und verabschiedete sich auf der Diele mit einem flüchtigen Kuss auf ihre rechte Wange.

Nach diesem „ersten Mal“ wurde Liesa nachdenklich und überlegte, ob es ihrerseits erträglich wäre, mit Hardy eine sexuelle Beziehung zu haben.

Am nächsten Tag wollte sie mit ihm über ihre Gedanken reden, aber er fiel ihr schon nach den ersten Sätzen ins Wort und gab ihr keine Möglichkeit für ein Gespräch.

„Ich möchte jetzt noch nicht darüber diskutieren. Wir müssen erst noch öfter Sex gehabt haben und dann werden wir das auswerten und gegebenenfalls etwas ändern“, erklärte er ihr.

Täglich nach ihrer Arbeit in einem Steuerbüro und auch am Samstag, versuchte Liesa nun, ihrem Freund zu Willen zu sein. Vor und nach seiner sexuellen Befriedigung, erledigte sie in seiner Wohnung die Hausarbeit.

Liesas Versuche, mit Hardy über den für sie unbefriedigenden, gewaltlastigen Sex zu sprechen, scheiterten immer wieder. Mit Besorgnis stellte sie fest, dass es inzwischen diese oder jene von Hardy ausgeführte sexuelle Handlung gab, die sie zwar nicht zum Höhepunkt brachte, aber doch erregte. War das bereits ein Gewöhnungsprozess oder lag es daran, dass sie sich in diesen Mann verliebt hatte? Doch Liesa wollte nicht nur sexuelle Erregung. Sie wollte befriedigt sein, mit ihrem neuen Freund außerhalb des Bettes etwas unternehmen und noch andere Gemeinsamkeiten entwickeln.

Hardy hatte nur noch seine Lust im Kopf und steigerte seine Anforderungen bei jedem Zusammensein. Jetzt demütigte er sie täglich, nicht nur verbal, sondern sorgte für blaue Flecke an ihren Armen und Schenkeln.

Eines Abends begehrte Liesa auf, bevor sie in seinem Bett lag:

„Ich kann so nicht weitermachen. Du bist immer so grob. Wir müssen auch Zärtlichkeiten austauschen. Ich verlasse stets unbefriedigt dein Bett.“

„Dafür kannst du mir doch nicht die Schuld geben. Vielleicht ist dein Orgasmus gestört?

---ENDE DER LESEPROBE---