Das musikalische Gehirn - Manfred, Prof. Dr. Dr. Spitzer - E-Book

Das musikalische Gehirn E-Book

Manfred, Prof. Dr. Dr. Spitzer

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Beschreibung

Wie verarbeitet das menschliche Gehirn Musik? War Mozart wirklich ein musikalisches Genie? Oder wurde er von seinem Vater so lange gedrillt, bis er bereits als Kind meisterhaft musizieren konnte? Wer könnte auf solche Fragen besser antworten als der wohl bekannteste Hirnforscher Deutschlands und Bestsellerautor Manfred Spitzer? Leicht verständlich und unterhaltsam zeigt er, wie und wo das Gehirn Musik verarbeitet, wie Musik unser Gehirn plastisch formt und warum wir Liebeslieder als schön empfinden. Ein verblüffender Einblick in unser Gehirn, der uns einen vollkommen neuen Zugang zur Musik und ihrer Wirkung auf uns verschafft.

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Seitenzahl: 50

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Manfred Spitzer

DAS MUSIKALISCHE GEHIRN

Manfred Spitzer

DAS MUSIKALISCHE GEHIRN

Wie Musik auf uns wirkt

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Für Fragen und Anregungen

[email protected]

Originalausgabe

1. Auflage 2022

© 2022 by mvg Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH

Türkenstraße 89

80799 München

Tel.: 089 651285-0

Fax: 089 652096

Dieser Titel erschien erstmals als Hörbuch beim Galila Verlag unter dem Titel Mozarts Geistesblitze: Wie unser Gehirn Musik verarbeitet.

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Redaktion: Petra Holzmann

Umschlaggestaltung: Karina Braun

Umschlagabbildung: Shutterstock.com/hd connelly, Shutterstock.com/ TopSeed, Shutterstock.com/CS Stock, Shutterstock.com/father, Shutterstock. com/mhatzapa

Illustrationen: Shutterstock.com/Noch, Shutterstock.com/olegganko, Shutterstock.com/kuroksta, Shutterstock.com/WarmWorld

Satz: Röser MEDIA GmbH & Co. KG, Karlsruhe

eBook: ePUBoo.com

ISBN Print 978-3-7474-0246-7

ISBN E-Book (PDF) 978-3-96121-600-0

ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-96121-601-7

Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter

www.mvg-verlag.de

Beachten Sie auch unsere weiteren Verlage unter www.m-vg.de

Inhalt

Musik findet vor allem im Gehirn statt

Musik und die Spuren im Schnee

Mozarts akustisches Arbeitsgedächtnis

Schon Babys im Mutterleib können Musik hören

Von Begabungen, Genies und Lernfenstern

Musik im zarten Alter

Musik ist Angstlöser und Spaßbereiter

Musik: Geprägt von Kultur, Physik und Biologie

Warum Wiegenlieder einlullen

In welcher Gehirnhälfte spielt die Musik?

Warum ist Musik gut für Kinder?

Über den Nutzen von Musiktherapie

Über den Autor

Musik findet vor allem im Gehirn statt

Musik gehört zum Menschsein dazu wie das Essen und Trinken oder das Schlafen oder wie der Sport. Es gibt tatsächlich keine Gesellschaft, die keine Musik hat – und es gab auch keine, das weiß man, weil man lange nach einer solchen musiklosen Gesellschaft gesucht hat.

Bei Musik handelt es sich eigentlich nur um Schwingungen in der Luft: Luftmoleküle wackeln. Sie teilen dieses Wackeln dem Trommelfell mit. Das Trommelfell ist ein kleines Häutchen, das sich links und rechts außen im Ohr befindet. Von da geht es in das innere Ohr hinein und von dort werden die Schwingungen an die Gehörnerven geleitet. Durch sie gelangen die Schwingungen als Impulse ins Gehirn.

Aber zunächst gibt es an den Ohren nichts weiter als ein bisschen Gewackel links und rechts. Interessanterweise funktioniert die Hörbahn im Vergleich zur Sehbahn viel komplizierter. In der Sehbahn ist lediglich ein Neuron zwischen Augen und Gehirnrinde zwischengeschaltet, in der Hörbahn sind es vier bis fünf Neuronen. Mit anderen Worten: Das Hören ist viel komplizierter verschaltet als das Sehen. Das muss auch so sein, denn beim Sehen wird ja immerhin pro Auge etwa ein Megapixel an Informationen an das Gehirn weitergeleitet. Beim Hören wackelt es nur links und rechts, und der ganze Rest muss vom Gehirn berechnet werden. Deswegen ist die Hörbahn viel komplizierter als die Sehbahn, denn sie hat viel weniger Informationen und muss daraus viel mehr machen.

Interessant ist noch Folgendes: Aus dem Innenohr kommen etwa 3500 Nervenfasern – das klingt nach wenig, denn im Vergleich kommen von jedem Auge eine Million. Aber aus diesen 3500 Nervenfasern werden im Verlauf der Hörbahn nach der ersten Verschaltung 30.000, nach der zweiten 90.000, nach der dritten 400.000 und nach der vierten 500.000. Im Hörkortex dann, also in dem Stückchen Gehirnrinde, das beginnt, im Gehirn akustische Informationen zu verarbeiten, befinden sich bereits 100 Millionen Zellen, die sich mit Akustik beschäftigen.

Aber noch einmal – auch wenn Sie in einem Sinfoniekonzert sitzen und merken, dass die zweite Geige vorn irgendwo nicht ganz richtig spielt: Eigentlich gibt es nur Gewackel an Ihrem linken und an Ihrem rechten Ohr. Der ganze Rest findet in Ihrem Kopf statt. Musik findet also vor allem im Gehirn statt! Mit der Frage, wie das geschieht, werden wir uns hier beschäftigen. Genauso wie mit der Frage, warum Musik überhaupt eine Existenzberechtigung hat. Warum uns Musik affiziert. Warum mindestens 95 Prozent aller Menschen musikalisch sind. Und was es heißt, Musik zu hören, Musik zu machen und Musik zu lernen. Und wie heftig Musik auf unsere Kultur und unser Leben einwirkt. Wie Musik uns bestimmt, und wie wir Musik bestimmen.

Wenn ich behaupte, dass Musik im Gehirn entsteht, dann ist natürlich sofort die Frage zu beantworten: »Wo im Gehirn?« Die Antwort darauf ist verblüffend und ebenso einfach, nämlich: überall da. Es gibt kein Musikzentrum im Gehirn, so wie es beispielsweise ein Sehzentrum oder ein Sprachzentrum gibt. Musik ist zu vielfältig, als dass sie an irgendeinem Punkt oder an irgendeiner kleinen Fläche im Gehirn verarbeitet würde. Musik hat Rhythmus, und daher spricht sie unmittelbar unser motorisches System an. Musik hat Klang, Harmonie, deswegen spricht sie unmittelbar unser Hören an. Musik hat Melodie und fast Bedeutung im Sinne von Sprache, deshalb spricht sie auch unsere Sprachzentren an. Musik hat auf jeden Fall eine emotionale Qualität, weswegen unser ganzes emotionales System tief in uns durch Musik angesprochen wird. Musik sagt uns etwas. Musik erinnert uns an etwas. Musik lässt uns an etwas Bestimmtes denken. Insofern ist Musik mit Gedächtnis, mit Planung, mit Handlung unmittelbar verbunden – besonders, wenn wir das, was alles passiert ist, Revue passieren lassen. Musik betrifft unser gesamtes Gehirn. Musik wird vom gesamten Gehirn gemacht und verstanden.

Musik und die Spuren im Schnee

Man könnte auch die Frage stellen, wo Musik im Gehirn denn eigentlich abgespeichert wird. Diese Frage ist leichter gestellt als beantwortet.