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Das gemeinsame Priestertum aller Getauften ist ein Basisthema des Zweiten Vatikanischen Konzils. Es knüpft an eine biblisch-frühchristliche Tradition an, die die Fülle des Christseins, die uns aus der Taufe zukommt, wieder neu erahnen lässt. Diese Lehre verknüpft Elmar Mitterstieler mit einem weiteren Grundansatz: Das Konzil wendet sich an alle: an alle Christen, an die ganze Ökumene, an alle, die an den Gott Abrahams glauben, an alle Religionen und sucht das Gespräch mit allen Menschen. So erweist sich das Thema dieses Buches von großer Wichtigkeit für die Kirche von heute und morgen. Schrift- und Konzilszitate sowie weitere Zitate aus kirchlichen Dokumenten möchten zu einer weiterführenden persönlichen Reflexion und zum Austausch in Gesprächskreisen anregen.
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Seitenzahl: 106
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Elmar Mitterstieler
Das Priestertum aller Getauften
Für eine geschwisterliche Kircheaus dem Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils
Impulse und Quellentexte
ELMAR MITTERSTIELER
Für eine geschwisterliche Kircheaus dem Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils
Impulse und Quellentexte
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über ‹http://dnb.d-nb.de› abrufbar.
1. Auflage 2015
© 2015 Echter Verlag GmbH, Würzburg
www.echter-verlag.de
Umschlag: Peter Hellmund (Foto: Paul Badde)
Satz: Hain-Team (www.hain-team.de)
Druck und Bindung: CPI books – Clausen & Bosse, Leck
ISBN
978-3-429-03860-1 (Print)
978-3-429-04828-0 (PDF)
978-3-429-06245-3 (ePub)
Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, ein heiliger Stamm, ein Volk, das sein besonderes Eigentum wurde, damit ihr die großen Taten dessen verkündet, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat (1 Petr 2,9).
Christus „liebt uns … er hat uns zu Königen gemacht und zu Priestern vor seinem Gott und Vater (Offb 1,5 f).
Das Zweite Vatikanische Konzil hat diese Worte der Heiligen Schrift aufgegriffen und damit an ein frühes wichtiges Stück ihrer Tradition wieder angeknüpft. Das Gemeinsame Priestertum aller Getauften wurde ein Basisthema des Konzils. Es hat uns die beglückende Fülle des Christseins wieder neu erahnen lassen, das uns aus der Taufe zukommt – eine Fülle, zu der wesentlich unser aller gemeinsames Priestertum gehört.
In diesem Zusammenhang muss daran erinnert werden, dass das Konzil sich immer an alle gewandt hat: an alle Christen; an das ganze Volk Gottes; an die ganze Ökumene; an alle Schwestern und Brüder im Judentum; an alle, die an den Gott Abrahams glauben; an alle Religionen der Menschheit …, und es hat das Gespräch mit allen Menschen gesucht.
Dies alles und die Lehre des Zweiten Vatikanums vom Gemeinsamen Priestertum aller in der Kirche, ja aller Getauften, die uns hier im Besonderen beschäftigt, ist von großer Dringlichkeit für die Kirche von heute und morgen. Das vorliegende Buch gibt aus mehreren Blickwinkeln eine Einführung in dieses für die Kirche heute unerlässliche Thema und bietet auch Quellentexte für persönliche Reflexion und Austausch.1
Die jeweils angefügten Schrift- und Konzilszitate2 sowie weitere Zitate aus kirchlichen Dokumenten wollen der weiterführenden persönlichen Reflexion und dem eventuellen Austausch in Gesprächskreisen dienen, und es steht da und dort Raum für Arbeitsnotizen zur Verfügung.
Danken möchte ich an erster Stelle Kardinal Christoph Schönborn für die viele Unterstützung und wichtige theologische Herausforderung, die ich von ihm zum Thema des gemeinsamen Priestertums erhalten habe. Seine Hinweise habe ich hier mit aufgenommen. Danken möchte ich meinem langjährigen Lektor, Herrn Heribert Handwerk, für sein Interesse am Thema, für seine Anregungen und die geduldige, sachkundige Betreuung sowie meinem Mitbruder P. Gerwin Komma SJ, der seinen hier wiedergegebenen Vortrag bereitwillig zur Verfügung gestellt hat, und Frau Mag. Lore Prohaska für das sorgfältige Lesen der Korrekturen.
Statt eines Vorwortes
Das ganze Volk Gottes ist eine priesterliche Gemeinschaft
Zur Einleitung ein Interview
Wir alle sind Priester
Gleiche Würde
Aus Wasser und Geist zu Priestern geweiht – die Taufweihe
Das eine christliche Priestertum
Freier Zugang
Das Opfer: die Selbstgabe
Vergebung und Versöhnung
Verkünden
Priesterliche Mittlerschaft: Liebe und Gebet
Königlich im Zeichen des Kreuzes
Gemeinsames Priestertum und priesterliches Dienstamt
Neue Formen der Verantwortung in der Kirche sind erfordert
Weitere Beiträge zum Thema
Johannes Reitsammer:
Wir alle sind zu Priestern berufen
Gerwin Komma:
Unser Christsein in Gemeinschaft (Communio) als Grundlage unseres pastoral-priesterlichen Dienstes
Elmar Mitterstieler:
Beteiligung – ein Grundanliegen des Zweiten Vatikanischen Konzils
Quellenverzeichnis
Ganz neu und unbefangen hat das Zweite Vatikanische Konzil begonnen, vom gemeinsamen Priestertum aller zu sprechen, die aus der Taufe wiedergeboren sind, die also die empfangen haben, wie das Konzil sie auch nennt. Doch das hat in der Kirche nicht nur Freude, sondern auch die Angst hervorgerufen, dass damit eine bisher geltende heilige Ordnung bedroht, durchbrochen und nivelliert würde. Das Gegenteil jedoch ist der Fall. Denn das Konzil erschließt im gemeinsamen Priestertum in dem die Fülle des Christseins. Jede und jeder Glaubende und so auch das Amt empfängt Sein und Leben und jeweilige Berufung aus der Quelle der Taufweihe und Firmgnade. So wird keine heilige Ordnung zerstört, sondern das Amt wird und erfährt sich „breiter aufgestellt“ in dem, was es gemeinsam mit allen ist.
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