Das wunderbare Licht, in dem wir leben - Elmar Mitterstieler - E-Book

Das wunderbare Licht, in dem wir leben E-Book

Elmar Mitterstieler

0,0

Beschreibung

Jede und jeder Getaufte ist durch die Gemeinschaft mit Christus Priester und König und Prophet. Doch wo und wie begegnet uns das, erfahren und erleben wir es? Es sind Worte, die kaum einen Widerhall finden in unserer christlich-kirchlichen Lebenswirklichkeit. Das Zweite Vatikanum hat diese Zusage der unveräußerlichen Gleichheit und Würde und des Priestertums aller Getauften im Rückgriff auf die Heilige Schrift wieder ins Bewusstsein gebracht. Sie blieb aber theologisch und in der Verkündigung eher wenig beachtet, ja sogar nicht selten gefürchtet. Deren Wahrheit und Bedeutung in Alltag und Liturgie der Christen zu zeigen ist das Anliegen dieses Buches. Seine Bewusstwerdung muss in allen, also auch gerade in jenen, die Leitungsvollmacht haben, geschehen. Diejenigen, die ein Amt in der Kirche innehaben, leben mit allen das eine Priestertum der Teilhabe am Priestertum Jesu.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 204

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Elmar Mitterstieler

Das wunderbare Licht, in dem wir leben

Elmar Mitterstieler

Das

wunderbare Licht,

in dem

wir leben

Gleichheit, Würdeund Priestertumaller in der Kirche

Zugeeignet allen,denen das eine priesterliche Volk Gottesam Herzen liegt.

Imprimi potest

P. Gernot Wisser SJ, Provinzial

Wien, am 6. Oktober 2010

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar.

2. überarbeitete Auflage 2012

© 2011 Echter Verlag GmbH, Würzburg

www.echter-verlag.de

Umschlag: Peter Hellmund (Foto gettyone)

Druck und Bindung: Druckerei Friedrich Pustet, Regensburg

ISBN 978-3-429-03391-0 (Print)

ISBN 978-3-429-04551-7 (E-book)

Inhalt

Vorwort

Einführung

1. Eine Bewusstseinslücke und ein Ressentiment

2. Eine neue Gesellschaft: Wert und Würde aller

Priester im Neuen Testament

1. Der Hebräerbrief: Der eine Priester, das eine Opfer und die Opfer der Christen

2. Im Gefolge von Ex 19,4–6

a) 1. Petrusbrief

b) Priester in der Offenbarung des Johannes

3. Kultisch-priesterliche Bildsprache im übrigen Neuen Testament

4. Älteste, Vorsteher, Episkopen, Hirten, Leiter von Gemeinden

5. Beginnender Wandel im Opfer- und Priesterverständnis in der Folgezeit

Aus Wasser und Geist zu Priestern geweiht

Freier Zugang

1. Freier Zugang für alle

2. Abba – Vater

3. Karl Rahner: »Die Würde deines Gebetes«

4. Methoden reichen nicht

5. Thérèse Martin: Ein ganz kleiner Weg

6. Priesterliche Vollmacht

Selbstgabe

1. Gott ist Selbstgabe

2. Das Opfer Jesu: sein Priestertum einzigartiger Selbstgabe

3. Unsere Opfer: unser Priestertum der Selbstgabe im Alltag

4. »ihr ganzes Leben«

5. Unsere und der Kirche Selbstgabe in der Liturgie der Kirche

Vergebung

1. Das christliche Priestertum dient nicht der Versöhnung Gottes

2. Gott versöhnt von Mensch zu Mensch

3. Die Alltagsmünze unseres Glaubens

4. Vergebung ist Ostern

5. Ungerechte Fesseln lösen

Verkünden

1. Der »Geist der Verkündigung« in allen

2. Seid, was ihr seid!

3. Im Konkreten des Alltags

4. Liturgie und Pastoral

5. Die Frauen

6. Verkündigen und Heilen

Vermittlung

1. Vermittlung in den Evangelien – ein Modell

2. Fürbitte ist liebevolle Zuwendung

3. Fürbitte im Alltag

4. Fürbitte in der Liturgie

5. Liebe: Die Vermittlung, die wir selber sind

6. Die Vermittlungskompetenz der Kirche

Könige und Propheten

1. Prophetinnen und Propheten

2. Herrschen

3. Würde

4. Verantwortung

Der Presbyter im priesterlichen Volk

1. Presbyter

2. Mich tröstet, was ich mit euch bin

3. Mit euch bin ich Christ

a) Aus Wasser und Geist

b) Freier Zugang in Unmittelbarkeit

c) Selbstgabe

d) Vergebung

4. Die Gnade und das Heil – Zur Spiritualität des »Weltpriesters«

Sigel

Anmerkungen

»Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht,eine königliche Priesterschaft, ein heiliger Stamm,ein Volk, das sein besonderes Eigentum wurde,damit ihr die großen Taten dessen verkündet,der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Lichtgerufen hat« (1 Petr 2,9).

»Christus liebt uns …er hat uns die Würde von Königen gegebenund uns zu Priestern gemachtfür den Dienst vor seinem Gott und Vater« (Offb 1,5f.).

 

 

Vorwort

Vor 35 Jahren durfte ich, wenige Jahre nach meiner eigenen Weihe zum Presbyter, einige jüngere Mitbrüder in den Exerzitien vor ihrer Weihe begleiten. Ich erinnere mich aus diesen Tagen einzig und allein an eine Frage, die mir einer von ihnen stellte: »Warum redest du so viel von der Taufe? Wir bereiten uns doch auf die Priesterweihe vor!« Ich habe demnach meine Sichtweise auf das grundlegend Gemeinsame hin anscheinend schon sehr früh entwickelt. Sie hat mich begleitet, mich beschäftigt und sich durchgehalten auch durch 20 Jahre Spiritualstätigkeit in mehreren Priesterseminarien und ist bis heute in mir da, und zwar dringlicher denn je. Diese Sicht ist es auch, die zu der vorliegenden Veröffentlichung drängt, die immer das Gemeinsame – das Menschsein und das Christsein – als Grundlage und Quelle aller Differenzen, aller verschiedenen Berufungen und Dienste im Auge zu behalten sucht, um daraus zu leben, um daran Maß zu nehmen und Orientierung zu finden.

Mit jeder Seite, ja mit jeder Zeile des vorliegenden Buches erfülle ich mir einen lang geträumten Wunsch. Meiner inneren Vorstellung nach möchte es schon seit vielen Jahren geschrieben sein. Vielleicht ist nun doch der gegenwärtige Zeitpunkt günstig, da er uns zu manchem Umdenken zwingt. Ich bin überzeugt, dass es hoch an der Zeit ist, ernsthaft und konsequent in Reflexion und Gebet, im diskursiven Gespräch, in Leitung und Gemeinde dem hier angesprochenen Thema nachzugehen.

Uns allen in der Kirche, Großen und Kleinen, ist bezüglich unseres gemeinsamen Priestertums – sit venia verbo – der »Floh« des Neuen Testaments und des Zweiten Vatikanischen Konzils »in den Pelz gesetzt«. Er meldet sich ja immer wieder im Laufe der Kirchengeschichte, und er meldet sich wiederum gerade in unseren Tagen, ermutigt eben durch das letzte Konzil – von manchen abgeschüttelt oder möglichst gar nicht bemerkt; für manche unangenehm und möglicher Infektion verdächtig; für viele freilich immer noch so etwas wie ein kleiner Gefährte, der nicht aufhört, sich in Erinnerung zu bringen, mit Hoffnung verbunden. Man mag ihn nicht beachten wollen, man mag sich daran reiben oder ihn begrüßen. Ich selbst meine jedenfalls entschieden, dieser neu erwachten »Irritation« nachspüren und einen Verständnisvorschlag anbieten zu sollen. In der Tat geht es bei dem, was uns da in den Pelz gesetzt ist, um ein Geheimnis der »Kleinen« (Mt 18,10), die wir alle sind, Große und Kleine ausnahmslos, und damit wesentlich um die Art und Weise, wie wir Ferment und Sauerteig sind in der Welt. Wir könnten auch sagen, es handelt sich um einen verschwundenen Fluss, dessen Wiederauftauchen die Kirche im letzten Konzil wahrgenommen und als Quelle neuen Lebens zu fassen begonnen hat.

Die folgenden Seiten beanspruchen nicht mehr, als ein Versuch zu sein. Ein Versuch, den ich sehr dringlich ins Gespräch oder zur Diskussion stellen möchte. Denn ich bin überzeugt, dass dieses Anliegen unter uns allen in der Kirche schon geraume Zeit in Bewegung kommen will.

Zu besonderem Dank bin ich meinem Freund Univ.-Prof. Dr. Martin Hasitschka SJ, Professor für Neues Testament an der Theologischen Fakultät Innsbruck, verpflichtet, der mir seine sorgfältigen exegetischen Arbeiten – zum Großteil noch vor ihrer Drucklegung – großzügig zur Verfügung gestellt hat. Ohne die verlässlichen Ergebnisse dieser Arbeiten wäre mir die Abfassung des vorliegenden Buches nicht möglich gewesen. Den vielen, im Orden und außerhalb, die mich durch Ermutigung und Anregungen unterstützt haben, bin ich sehr zu Dank verpflichtet, auch wenn ich sie hier nicht namentlich nennen kann.

Einführung

1. Eine Bewusstseinslücke und ein Ressentiment

Unser Bewusstsein, so lebendig und weit es sein mag, weist doch immer auch Lücken auf. Es ist wie eine Landschaft, die wir täglich in Licht und Schatten durchwandern, deren größerer Teil jedoch im Dunkeln, im Untergrund, am Grunde des Meeres liegt – je tiefer, desto weniger sichtbar. Wir verdrängen. Wir vergessen. Wir kennen uns weithin selbst nicht. Sehr ausgedehnte und wichtige Anteile unseres Selbst sind unserem Bewusstsein nicht oder nur auf dem Wege eines lange andauernden und oft schmerzhaften Prozesses neuer Aufmerksamkeit zugänglich. Vieles von dem, was dem Kind noch bewusst war und was es erlebt hat, ist abgesunken und kann oft nur mühevoll wieder zu Tage kommen. Umgekehrt lag vieles, was der Erwachsene in sich selbst entdeckt, noch außerhalb des kindlichen Bewusstseins. Und so kann auch, was einmal ans Tageslicht des Erwachsenenbewusstseins kam, wieder auf den Grund absinken. Es gibt auch die Dinge, die wir bewusst nicht mehr wissen wollen und deshalb zur Seite schaffen, die wir ad acta legen und nicht mehr anschauen wollen, weil es weh tut, dass sie niemals wirklich eine Chance bekommen haben. Mit einem Wort, unser Bewusstsein weist oft erhebliche Lücken auf, die nicht selten auf etwas Wichtiges hinweisen, das sich unter dem Bewusstseinsspiegel verbirgt.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!