Das Schicksal findet seinen Weg - Tina Charcoal Burner - E-Book

Das Schicksal findet seinen Weg E-Book

Tina Charcoal Burner

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Beschreibung

Miles nutzt den Nervenzusammenbruch von Kim aus, um sie in eine Sanatorium einzuweisen. Er nutzt diese Gelegenheit, um das Sorgerecht für die gemeinsamen Kinder zu entziehen. Mit Hilfe vom Doc gelingt es ihr, dieses wieder zu bekommen. Sie fällt immer wieder auf Miles Liebesschwüre herein und so beginnt erneut ein Spielchen auf ihre Kosten.

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Seitenzahl: 274

Veröffentlichungsjahr: 2020

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Manche Menschen könnten

sich ihre Worte sparen

Es sind sowieso immer nur die gleichen

leeren Worthülsen, die sie ab und zu

einmal hübsch befüllen

und geschickt verpacken um

andere

zeitweise in Sicherheit zu wiegen

Was bisher geschah……………………

Kim Webster, Innenarchitektin und Single, flieht nach einer gescheiterten Beziehung nach Irland. Hier verliebt sie sich in Lord Miles of Raven.

Ein harmloser Anfang, der sich steigert und irgendwann das wahre Gesicht von Miles und dessen Unbeherrschtheit und Brutalität gegenüber Kim zum Vorschein bringt.

Unentschlossenheit, Hass und Liebe wechseln ab.

Dann eskaliert es zwischen den Beiden.

Weil Kim ihm nicht die komplette Zuneigung, die er sich erhofft hat, entgegenbringt und seine Eifersucht anstachelt, vergewaltigt er sie aus Rache.

Kim flüchtet, stellt nach Monaten fest, dass sie von Miles schwanger ist und bringt Zwillinge zur Welt.

Auf der Suche nach Geborgenheit gerät sie wieder in seine Fänge und verstrickt sich in gefährliche Abhängigkeiten. Sie wird erneut zum Spielball seiner Gefühle, in denen Trixi und Helen eine brisante Rolle spielen.

Ob beide zueinander finden, entscheidet sich auf einem Silvesterball, zu dem Kim von Miles eingeladen wird. Miles macht Kim einen überraschenden Heiratsantrag. Sie hat allerdings Bedenken und verlässt überstürzt die Feier mit Miles bestem Freund……Bill

Als ihr dieser gesteht, dass er nicht homosexuell ist, zweifelt sie erneut an ihrem Verstand und fühlt sich wieder einmal betrogen. Sie verlässt verstört seine Villa, wird von einem Auto erfasst, lebensgefährlich verletzt und erwacht nach fünf Monaten aus dem Koma. Sie erfährt, dass sie ab der Hüfte gelähmt ist und verlässt auch vorerst in diesem Zustand das Krankenhaus im Rollstuhl.

Im Appartement kommt es nach ihrer Ankunft zu einer Eskalation zwischen Miles und Bill, die in einer Schlägerei endet.

Kim lässt sich überreden, wegen ihres Zustandes vorerst im Schloss zu wohnen.

Sie verfällt Miles, wird erneut zum Spielball seiner Launen und kommt hinter ein Geheimnis, dass sie am Verstand von Miles zweifeln lässt. Und immer wieder kommt Helen mit ins Spiel.

Kim ist mit den Nerven am Ende, begeht aus Verzweiflung einen Selbstmordversuch und verliert dabei das Kind von Miles. Dieser macht ihr Vorwürfe, obwohl sie ihm beteuert nichts davon gewusst zu haben, da sie diesen Schritt sonst nie gewagt hätte. Kim erholt sich langsam wieder, aber kommt nicht über den Tod des Kindes hinweg.

Dann taucht ausgerechnet Jack, der Cousin von Miles auf, umwirbt Kim und diese meint nun endgültig wahnsinnig zu werden.

Miles nutzt einen Nervenzusammenbruch von Kim aus und bringt sie in einem Sanatorium unter. Er entzieht ihr erneut das Sorgerecht. Kim kommt mit Hilfe von Doc Morris bereits am nächsten Tag wieder aus dem Sanatorium frei und erkämpft sich das Sorgerecht zurück. Sie verzeiht Miles.

In den Ruhephasen ohne Streit, die Kim mit Miles erlebt, genießt sie die traute Zweisamkeit und nimmt sogar seinen Antrag zur Verlobung für Halloween an.

Aber……

Der Freitag nahte - Antiaggressionstraining. Ich war gespannt, was für eine Antwort Miles sich zurechtgelegt hatte. Ich hatte keine parat, da ich mir die ganze Woche über keine Sekunde Zeit nehmen konnte, um mir darüber Gedanken zu machen. Ich musste über die Situation, in die mich Miles wieder einmal gebracht hatte, schmunzeln. Kathy und Owen kümmerten sich wieder um Wesley und Zoe und so machte ich mich beschwingt auf den Weg. Als ich den Übungsraum betrat, stellte ich fest, dass Miles und drei andere Pärchen nicht anwesend waren. Ich lachte in mich hinein, setzte mich und dachte, dass Miles aus Feigheit wieder einmal das Handtuch geworfen hatte. Für ihn würde sich das sehr negativ auf die Feier auswirken, wenn er hier und heute nicht erschien. Ich würde ihn in diesem Falle ebenfalls auflaufen lassen und bewusst nicht zur Halloweenparty erscheinen. Der Kursleiter betrat den Raum, begrüßte uns und gab bekannt, dass sich die drei fehlenden Paare kurzfristig getrennt hatten und nicht mehr erscheinen würden.

Sein Blick schweifte in die Runde und blieb dann an mir haften. Er fragte, ob ich mich besser fühlte und erkundigte sich nach dem Verbleib meines Partners. Ich wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als die Tür aufgerissen wurde und ein völlig aus der Puste geratener Miles erschien. Er entschuldigte sich für die Verspätung und ließ sich aufschnaufend neben mich fallen. Ich schaute Miles von der Seite an und war froh, dass er doch aufgetaucht war. Der Kursleiter zählte wieder durch und fragte, was sich denn in dieser Woche bei den einzelnen Pärchen so ereignet hatte und ob jemand darüber berichten wollte. Ohne zu zögern stand Miles auf und erzählte, was sich bei uns nach dem Training ergeben hatte. An der Stelle vor Owens Anwesen, als ich unter ihm zu Fall kam, flammte Gelächter im Raum auf. Einige fanden es witzig, dass wir auch noch die Kids im Nacken hatten und sie uns zur Versöhnung drängten. Miles erklärte, dass dies nicht der Fall gewesen sei, er sich wieder alles erzwingen wollte und dass er mich wieder einmal zutiefst verletzt hatte, was er bereute.

Miles wandte sich zu mir.

„Kim, ich möchte mich für mein schäbiges Verhalten entschuldigen und bedanke mich dafür, dass du mir an diesem Tag ruhig und gelassen gegenübergetreten bist. Du hast dich wirklich vortrefflich, bis auf ein paar verbale Ausrutscher unter Kontrolle gehalten.“ Ich schluckte und wurde wieder feuerrot im Gesicht. Der Kursleiter wollte wissen, ob ich einen Kommentar dazu abgeben wollte und ich schüttelte mit dem Kopf. Miles setzte sich und sofort fingen auch die anderen Pärchen an über ihre Erlebnisse in dieser Woche zu berichten. Als alle soweit mit ihren Erzählungen fertig waren, wandte sich der Kursleiter wieder an mich. „Sind sie für ihre bevorstehende Halloweenparty und die damit verbundene Antwort gewappnet oder wollen sie meine Hilfe zur Lösung in Anspruch nehmen, Miss Webster?“, wollte er wissen.

Ich schrak hoch.

„Nein, da muss ich selbst durch und danke vielmals für ihr gut gemeintes Angebot“, machte ich ihm klar.

Er nickte mir anerkennend zu.

„Gut, Miss Webster. Ich wünsche ihnen, dass sie die richtige Entscheidung treffen und mein Angebot steht, falls sie doch noch Hilfe benötigen.“

Mit diesen Worten entließ er alle Teilnehmer in ein wunderschönes Wochenende.

Miles erhob sich.

„Kim, hast du noch etwas Zeit für mich? Ich würde gerne die Liste für die Party mit dir durcharbeiten und dich auf eine Pizza einladen.“

Ich schaute ihn an, überlegte und nickte. Er atmete erleichtert auf und freute sich auf den gemeinsamen Abend mit mir. Das Restaurant war sehr stilvoll und romantisch eingerichtet und nicht weit von meinem Appartement entfernt. Ich wunderte mich, dass es mir noch nicht aufgefallen war.

Miles hatte einen Tisch bestellt. Der Kellner führte uns dorthin, rückte mir den Stuhl zurecht und legte die Getränkekarte vor Miles auf. Ich überließ ihm die Bestellung des Weines, hoffte auf gute Kenntnisse in diesem Bereich und wurde auch nicht enttäuscht. Er bestellte einen französischen Rotwein Château LatourMartillac, Jahrgang 1953, aus der Region Bordeaux, Anbaugebiet Pessac-Léognan. Der Kellner bedankte sich für die Bestellung, ich konnte gerade noch den Preis erhaschen und rechnete schnell in Euro um. „Sag mal Miles, geht es noch?“, fragte ich nach. „Hast du zu viel Geld um eine 0,751 Flasche mit dreihundert Euro zu kaufen? Ein billiger italienischer hätte es auch getan.“ Miles sah mich an.

„Ich kann es dir einfach nie recht machen, Kim. Lass dich heute einfach nur von mir verwöhnen“, meinte er stöhnend.

„Okay, ich verspreche dir, dass ich für den Rest des Abends meinen Mund halte und dir voll und ganz in der Auswahl der Getränke und Speisen vertraue.“ Der Kellner kam mit dem Wein und der Speisekarte zurück und schenkte Miles zum Vorkosten ein. Miles probierte, befand den Wein als gut und der Kellner füllte uns beiden die Gläser voll. Miles reichte mir eine der Speisekarten zu.

„So, Kim. Du bist alt genug, um dir dein Gericht selbst zusammenstellen zu können.“

Ich grinste und suchte mir ein typisch italienisches Menü aus. Der Kellner erschien wieder und erkundigte sich, ob wir bereits gewählt hatten. Ich nickte und gab gekonnt meine Speisefolge auf. Als erstes wählte ich mir einen Teller in Form von Gemüserohkost aus. Danach Spaghetti mit Cashewkern Sauce. Lamm mit Käse, Eiern, Möhren mit Marsala und zum Abschluss Mandelschnitten und Espresso.

Der Kellner nahm meine Bestellung auf und wandte sich dann an Miles, der mich mit offenen stehendem Mund anstarrte.

„Ich hätte gerne das Gleiche“, brachte er stotternd heraus.

Miles wunderte sich über meine Kenntnisse in der italienischen Küche und ich versprach ihm, demnächst ein anderes Menü dieser Art zu kochen.

„Antipasti, Primi Piatti, Secondo Piatti und Dolci, ist nun einmal die Speisefolge der italienischen Küche“, erklärte ich. „Ich erinnere dich Miles, dass ich dir schon einmal gesagt habe, dass du mich nicht immer unterschätzen solltest. Auch ich habe ein mehr als umfangreiches Wissen.“

Ich hob mein Glas in seine Richtung und prostete ihm zu. Der Wein schmeckte vorzüglich.

„Lecker, Miles. Du hast einen sehr guten Geschmack in diese Richtung bewiesen.“

Er grinste und schaute mich lange an.

„Nicht nur in diese Richtung,“, meinte er tiefsinnig. Miles zog die Liste für Halloween aus seiner Tasche, um sie mit mir zu besprechen. Die Party würde riesig werden, denn es standen zweihundert Leute auf dieser Liste und ich meldete Bedenken an. Miles beruhigte mich und kommentierte, dass es genauso viele Leute wie auf der Silvesterparty vergangenen Jahres wären. Bevor ich etwas erwidern konnte, brachte uns der Kellner die Speisen und ich fiel mit einem Heißhunger darüber her. Miles was hellauf begeistert und hatte in Nullkommanichts alles verspeist.

Ich lehnte mich seufzend in meinem Stuhl zurück. „Boah, jetzt wäre ein gemütliches Bett recht“, meinte ich ohne Hintergedanken.

Miles griff diesen Satz sofort auf.

„Kein Thema, Kim. Du hast es ja nicht weit und ich würde mit dir noch gerne eine Pizza als Absacker verspeisen“, erklärte er.

Ich stellte mir gerade vor, wie das aussehen würde und musste schallend auflachen, was sämtliche Blicke der anwesenden Gäste auf mich zog.

„Miles, unter einem Absacker stelle ich mir etwas anderes vor. Du kannst aber gerne ohne Pizza zu mir auf ein Glas Wein kommen, wenn du das wünschst“, machte ich ihn prustend darauf aufmerksam.

Er bezahlte, ich hakte mich ein und verließ lachend mit ihm das Lokal. Der von Miles ausgewählte Wein stieg mir bereits zu Kopf und ich bekam wieder eine Lachattacke nach der anderen.

Miles hatte erhebliche Probleme mich unter Kontrolle zu halten, da ich immer wieder neue Dummheiten ausheckte, eine regelrechte Klingelschlacht auf dem Nachhauseweg veranstaltete und dann schnellstens davon rannte. Wir erreichten außer Puste meine Appartementwohnung, stiegen in den Aufzug und Miles schüttelte lachend seinen Kopf über meine verrückten Ideen.

„Na, du hast es gerade nötig“, kicherte ich, „deine sind auch nicht ohne und ich werde demnächst wirklich einmal versuchen eine Pizza als Absacker zu mir zu nehmen.“

Die Vorstellung daran ließ mich wieder auflachen und ich hüpfte wie ein kleines Kind im Aufzug herum, was zur Folge hatte, dass er plötzlich stoppte und keinen Zentimeter mehr weiterfuhr. Erschrocken hielt ich inne, schaute in Miles Richtung und fing an erneut loszulachen. Er betätigte den Notrufknopf, meldete sich und erklärte die Situation.

„Wird das jetzt zur Gewohnheit, dass sie den Aufzug ausbremsen?“, erklang eine barsche Stimme. „Sie sind doch erst vor kurzem steckengeblieben.“

Ich prustete los und drückte sämtliche Aufzugknöpfe durch, in der Hoffnung, dass er sich doch wieder in Bewegung setzte. Mein Versuch scheiterte. Ich hoffte nur, dass wir schnellstens aus dieser Situation befreit wurden, bevor meine Panikattacken wieder einsetzten. „Ja, Entschuldigung, dass wir leben“, konterte Miles, „wie lange dauert es ungefähr, bis uns jemand hier befreit? Es ist noch jemand mit im Aufzug, der unter einer Phobie leidet.“

„Das kann diesmal dauern, aber wir werden uns so schnell wie möglich beeilen. Versuchen sie die Person zu beruhigen“, bekam er zur Antwort.

Ich äffte den Notdienstfuzzi nach und musste schon wieder lachen. Miles kam auf mich zu. „Kim? Wie geht es dir?“, wollte er wissen.

„Mir geht es gut. Noch geht es mir gut. Ich hoffe nur, dass der Alkoholspiegel etwas anhält und mir somit die Angst nimmt“, gab ich grinsend von mir.

Ich zog mein Handy aus der Tasche, klinkte es an mein Headset, suchte mir einen Musiksender aus, war erstaunt, dass ich Empfang bekam und setzte mich auf den Boden des Liftes. Miles gesellte sich nach einiger Zeit hinzu und ich reichte ihm einen Ohrstöpsel, dass er mithören konnte. Ich lehnte mich zurück, schloss meine Augen und summte vor mich hin. Miles zog mich an sich und hielt mich eng umschlungen. Sein naher Körperkontakt machte mich schon wieder ganz unsicher und ich vermied es, mich völlig auf ihn zu konzentrieren, was mir nicht gelang.

Zwischenzeitlich war mit Sicherheit eine gute Stunde vergangen und es war immer noch keine Rettung für uns in Sicht. Ich wurde langsam aber sicher unruhig, bekam Schweißausbrüche und Herzklopfen, was kein gutes Zeichen war. Meine Panik holte mich ein und der Alkoholrausch ließ nach. Entnervt riss ich mir den Stöpsel aus dem Ohr und knallte mein Handy auf den Boden des Aufzuges. Ich stand auf und fing wie beim letzten Mal zu tigern an. Dieses Gebaren fabrizierte ich ungefähr zehn Minuten und dann setzte ich mich wieder aufstöhnend hin. Miles hatte sich inzwischen erhoben und stand abwartend in meiner Nähe.

Mir traten Schweißperlen auf die Stirn und ich wippte unruhig vor und zurück. Ich kam mir gerade vor wie ein Junkie auf Entzug und schaute hilfesuchend in Miles Richtung, der mich beobachtete. Mir wurde bewusst, dass ich mir etwas einfallen lassen musste, um mich abzulenken. Ich war kurz vor dem Ausrasten. Langsam stand ich auf, ging auf Miles zu und zog eine etwas krasse Lösung in Erwägung.

„Bitte, tue mir einen Gefallen Miles, frag nicht lange nach dem Grund, sondern schlafe hier und jetzt mit mir“, bat ich ihn.

Dieser schaute mich ziemlich entsetzt an und kapierte dann den Sinn meines Wunsches. Ich schaute ihm tief in die Augen, versank nach kurzer Zeit wieder in dem unwiderstehlichen Blau und klinkte mich wie immer in solchen Situationen geistig aus.

Miles versuchte alles Mögliche um Kim aus dieser quälenden Stresssituation zu befreien. Er ging sehr behutsam, aber nicht ganz zur Sache und sie merkte nicht einmal, dass der Aufzug wieder in Bewegung geriet und sich die Tür zum Appartement öffnete. Miles hob Kim hoch, lief mit mir ins Wohnzimmer, setzte sie dort auf der Couch ab und verschwand in die Küche.

Ich zitterte immer noch vor Anspannung, mir war schlecht und ich schämte mich wieder für das, was ich gerade getan hatte, in Grund und Boden. Durch diese bescheuerte Aktion mit dem Lift waren meine ganzen Vorsätze zunichte gemacht worden und ich hatte mich Miles an den Hals geworfen. Ich hielt die Hände vor die Augen und schüttelte den Kopf. Dann fing ich vor Wut über meine Unbeherrschtheit zu schreien an, was ich vorhin besser im Aufzug hätte machen sollen. Miles stürmte aus der Küche herüber, zog mich hoch und versuchte mich zu beruhigen.

„Mein Gott! Ich schäme mich fürchterlich für das, was ich gerade von dir im Lift verlangt habe“, machte ich ihm klar. „Aber ich danke dir, dass du mich trotzdem aus dieser Misere befreit hast.“

„Vergiss es einfach, Kimi. So schlimm war es auch nicht und außergewöhnliche Notsituationen erfordern außergewöhnliche Taten. Hör endlich auf, dich für alles zu entschuldigen und zu rechtfertigen. Ich kann dich beruhigen, denn es ist so gut wie nichts passiert“, lachte er.

„Ich schwöre dir, dass ich nur noch die Treppen in diesem Haus benutzen werde. Selbst wenn ich dafür Tage benötige, um in meine Wohnung zu gelangen“, versprach ich ihm.

„Wenn ich so Recht bedenke, ist diese Aktion gerade ein sehr prickelndes Abenteuer der besonderen Art gewesen. Ich konnte eine neue Erfahrung sammeln“, grinste Miles anzüglich. Ich schnaufte empört auf.

„Miles! Leider kann ich da momentan nicht mitreden, da diese Stresssituation bei mir wieder einmal alle Gehirnwindungen ausgeschaltet hat. Ich kann mich nur am Rande erinnern, was da eigentlich alles passiert ist“, teilte ich ihm mit.

Ich ließ ihn einfach stehen und verschwand im Bad, um mich frisch zu machen. Ein Blick in den Spiegel reichte mir vollkommen aus, um zu sehen, in was für einem desolaten Zustand ich mich gerade befand.

Verdammt Kim, schrie mir mein Spiegelbild entgegen, reiß dich zusammen und werde dir endlich klar, was du überhaupt möchtest. Ich schrie innerlich zurück, dass ich nicht wusste was ich wollte und wie ich mich entscheiden sollte. Ich zertrümmerte mit meiner Faust den Spiegel und verletzte mich natürlich durch diesen unüberlegten Wutausbruch erheblich an der Hand. Schmerzerfüllt schrie ich auf, schaute entsetzt in den gesprungenen Spiegel, der mein Spiegelbild mehrfach entgegenwarf und fragte mich, warum ich diesen Mist verzapft hatte. Miles schien das Splittern des Spiegels gehört zu haben. Er riss die Tür auf, stockte und kam dann kopfschüttelnd auf mich zu.

„Sag mal, was soll dieser sinnlose Ausraster eigentlich wieder bezwecken?“, fragte er aufstöhnend, „du fügst dir nur unnötige Schmerzen zu.“

Miles ergriff behutsam meine linke Hand, hielt sie unter laufendes Wasser und versuchte so gut wie möglich die Blutung zu stillen.

Ich war wütend über mein unkontrolliertes Verhalten, dass ich es wieder einmal nicht lassen konnte.

„Na, Miles. Möchtest du nicht einen kleinen Schluck meines Lebenssaftes probieren? Er würde dir sicher gut tun. Was meinst du?“, fragte ich Miles bissig.

Dieser schaute mich belustigt an.

„Nein, Kimilein. Ich hatte eigentlich schon genug von dem Rotwein und ich bin mir ganz sicher, dass du dein kostbares Blut noch anderweitig brauchst“, gab er zur Antwort.

Er nahm gelassen meine verletzte Hand, wickelte ein Handtuch darum und forderte mich auf ihm in die Küche zu folgen, damit er mich besser verarzten konnte. Ich biss mir auf die Lippen, verfluchte mein vorlautes Mundwerk, folgte ihm schweigend nach und setzte mich auf einen Stuhl. Miles hatte inzwischen die Erste-Hilfe-Box geholt und wickelte ganz vorsichtig das blutdurchtränkte Tuch von der Hand. Ich stöhnte verhalten auf und blickte ihm schuldbewusst in die Augen, was ihn zu einem Grinsen veranlasste. Miles entfernte vorsichtig einen Spiegelsplitter und verband mich gekonnt.

„Kim, du hast Glück gehabt, dass die Schnittwunde nicht zu tief ist und somit nicht genäht werden muss“, meinte er.

Ich seufzte und war erleichtert über diese Mitteilung, denn den Gang zu Doc wollte ich mir schon ersparen. Er hätte mich sicher wieder mit endlosen, peinlichen Fragen gelöchert. Miles erhob sich, zwinkerte mir zu, nahm das Verbandsmaterial und Handtuch an sich und ging ins Badezimmer. Kurze Zeit später hörte ich, wie er die Überreste des Spiegels entfernte und in den Abfall warf. Er kam zurück und versprach, dass er mir morgen einen neuen Spiegel vorbei- und auch anbringen würde. Ich bedankte mich bei ihm für seine Hilfe und senkte den Kopf. Miles stand auf schaltete das Radio an, holte eine Flasche Rotwein aus der Vorratskammer und fragte ob das für mich okay sei. Ich nickte, er entkorkte die Flasche, schenkte uns beiden ein und ich saß immer noch wie erstarrt da, nicht fähig mich auch nur einen Zentimeter zu rühren, weil mir gerade einiges bewusst wurde. Miles bemerkte mein Verhalten, legte seine Hand auf meinen Arm und da brach es aus mir heraus. „Miles, ich bitte dich mir jetzt einfach nur zuzuhören, mich nicht zu unterbrechen, da ich mein Innerstes vor dir auflege wie ein Buch. Danach kannst du von mir aus darüber lachen und dir deinen Teil denken.“ Ich holte tief Luft und legte los.

„Es ist schwer seine Gefühle zu zeigen, wenn man sich nicht sicher ist, ob sie je erwidert werden. Noch schwerer ist es, von jemandem zu träumen, dessen Gedanken vielleicht bei jemand anderem sind. Doch das Schwerste an allem ist, sich später irgendwann einmal eingestehen zu müssen, es niemals versucht zu haben, seine Gefühle offen zu zeigen. Deshalb wage ich, dich zu lieben, bereits mit der Gewissheit zu verlieren und der Hoffnung von dir geliebt zu werden. Das hört sich zwar kompliziert an, ist aber einfach zu verstehen. Zum Leben gehören auch Entscheidungen, eiskalte Worte, Enttäuschungen, Trauer, Abschiede, Verzweiflung aber zum Glück wunderbare Menschen wie du. Denn es kommt ein Zeitpunkt in jedem Leben wo man realisiert, wer wichtig ist, wer es nie war und wer es immer sein wird. Jede Seele hat ihren Sinn und ihre Kraft. Wenn es dich nicht geben würde, wäre das Leben einiger Menschen leer und zu denen gehöre auch ich“, gestand ich ihm.

Miles holte Luft zu einer Antwort und ich legte ihm kopfschüttelnd meinen Zeigefinger auf die Lippen. „Bevor du über mich oder mein Leben urteilen willst, ziehe meine Schuhe an, laufe meinen Weg. Durchlaufe die Straßen, Berge und Täler. Fühle die Trauer, den Schmerz und erlebe die Freude und dann erst kannst du urteilen.“

Nach dieser Ausführung legte ich eine kurze Pause ein, blickte Miles in die Augen und sah, dass er sehr nachdenklich geworden war.

„Kim, deine Worte haben mich ergriffen und deine Botschaft ist angekommen. Ich werde deine Schuhe sinnbildlich anziehen, damit laufen und versuchen dich vollends zu verstehen. Außerdem würde ich mir nie ein Urteil über dein Leben erlauben, da es gerade mir nicht zusteht. Mir ist klar geworden, dass ich meine Gefühle für dich mehr sensibilisieren muss, da ich endlich kapiert habe was dir fehlt.“

Ich schluckte stand auf, lief ins Badezimmer, nahm den Ring von Miles vom Schminktisch, streifte ihn mir über und setzte mich wieder an den Küchentisch. Miles bemerkte was ich gerade für ihn getan hatte und ergriff meine Hand.

„Danke, Kim. Soeben hast du mir vor Ablauf der Frist jetzt schon mit dieser Geste signalisiert, eine spätere

Heirat mit mir in Erwägung zu ziehen.“

„Miles? Kann ich dir das Versprechen abnehmen, dass du mich nie wieder in irgendeiner Art und Weise zu demütigen versuchst? Sondern vernünftig mit mir zu reden, egal was es ist?“, fragte ich nach.

Miles nickte.

„Ja, Kim, dass verspreche ich dir. Ich werde mich in Zukunft mehr unter Kontrolle halten.“ Erleichtert stand ich auf.

Ich schnappte mir mein Rotweinglas und lief Richtung Wohnzimmer. Miles kam kurze Zeit später nach. „Ist es dir recht, wenn wir gleich die Bekanntgabe der Verlobung für Halloween durchsprechen?“, fragte er. Ich nickte und wir saßen noch einige Stunden um die bevorstehende Halloweenfeier bis ins kleinste Detail zu Perfektionisieren. Nachdem wir uns vollkommen einig waren, erhob ich mich.

„So, Miles bis gleich. Ich werde jetzt in die Dusche verschwinden, denn ich brauche nach dieser Attacke im Aufzug unbedingt eine Erfrischung.“

Ich zog meinen Pullover aus und behielt den Top an. Dann verschwand ich ins Badezimmer und zündete meine Duftkerzen an. Ich war so abgespannt, dass es mich urplötzlich fröstelte. Ich schlang meine Arme um meinen Körper und mein Blick wanderte gezielt zum Waschbecken, über dem jetzt der Spiegel fehlte. Miles folgte mir unmittelbar, schloss die Badezimmertür, und ich hörte, wie er tief ein- und langsam wieder ausatmete. Unmerklich zuckte ich zusammen und dachte nur, „nicht jetzt“. Ich stand mit dem Rücken zu ihm, bekam Herzklopfen und war nervöser als vorhin im Aufzug, denn dort hatte ich wenigstens keine Zeit gehabt, um intensiv nachzudenken. Aber war das nicht gerade interessant, sich in etwas hineinzustürzen, ohne es vorher endlos zu analysieren? Miles trat hinter mich, bemerkte meine Gänsehaut und rieb vorsichtig mit seinen Handflächen über meine Arme. Die Berührung ließ wieder alle guten Vorsätze dahinschmelzen, ich legte den Kopf in den Nacken und sog geräuschvoll die Luft ein. Miles drehte mich zu sich herum und schaute mir tief in die Augen. Sein Gesichtsausdruck war unwahrscheinlich weich und als er dann lächelte, erschienen kleine Falten in seinen Augenwinkeln, die mir vorher nie richtig aufgefallen waren. Offenbar schien er sich mehr und mehr zu entspannen, während meine Anspannung drastisch zunahm.

Langsam und bestimmend bugsierte er mich rückwärts in Richtung Dusche und fing an, mich sehr intensiv zu küssen.

Ich wich unsicher Schritt für Schritt weiter zurück, bis ich die Wand mit den kalten Fliesen im Rücken spürte. Ich hob die Hände, drückte sie gegen seine Brust, um ihn auf Abstand zu halten.

„Nicht jetzt, Miles. Bitte komme mir nicht zu nahe“, sagte ich zu ihm und versuchte auszuweichen. Miles stellte sich breitbeinig vor mich hin, benutzte seinen Körper als Barriere, um mir ein Ausweichen unmöglich zu machen.

Er griff hinter sich und drehte den Wasserhahn der Dusche auf. Dann stützte er seine Handflächen über meine Schultern gegen die Wand und beugte sich vor. „Verdammt! Kim, deine Nähe macht mich mehr als wahnsinnig und ich stehe tierisch auf gemeinsames Duschen mit dir“, flüsterte er mir ins Ohr.

Im Nu waren wir beide vollkommen durchnässt. Ich machte Miles darauf aufmerksam, doch er lachte nur. Sein Herz schlug in einem extrem unkontrollierten Trommelrhythmus gegen meine Handflächen und ich geriet wieder enorm ins Schwitzen.

„Miles, deine Nähe bringt mich innerlich zum Kochen und verursacht ekstatische Hitzeattacken in mir“, gab ich stöhnend zurück.

„Gut zu wissen, dass du keine Angst hast in solchen Situationen ins Schwitzen zu kommen. Das macht einen Mann total an“, gab er lachend zurück.

Ich stutzte.

„Du meinst wohl damit, dass es besser ist, wenn du nicht die ganze Arbeit allein machen musst, um mich zum Schwitzen zu bringen?“, fragte ich und schnaubte empört auf.

„Das auch Kim“, antwortete Miles nur und dann biss er zu. Nicht zu fest und auch nicht, um mir wehzutun, sondern bloß, um mich wissen zu lassen, dass er da war. Ich grub meine Finger in seine Brust, stöhnte, fummelte an seinen Hemdknöpfen herum und zog die Hemdzipfel aus seinem Hosenbund.

Endlich fand ich Haut. Ich fühlte direkt Miles kräftige Muskeln. Ich konnte nicht genug bekommen, ihn zu berühren, von seinem Mund, der mich küsste und an mir knabberte und saugte und gewiss wieder blaue Flecken an meinem Hals hinterlassen würde. Er roch so gut, nach Rasierwasser und nach Verlangen und ich bemerkte, dass ich wieder meine Kontrolle über mich verlor. Ich drückte die Handflächen gegen seine Bauchmuskeln und schubste ihn weg. Miles Augen funkelten, und ich hatte urplötzlich Spaß daran, den Beweis dafür zu sehen, wie sehr er mich doch begehrte. Ich fragte mich zum ersten Mal, ob die Faszination, die Miles auf mich ausübte, nicht nur etwas mit seinem Körper, sondern auch mit diesem Gefühl von absoluter Kontrolle zu tun hatte.

Der wirre Gedanke ließ mich kurz zusammenzucken, ich griff nach meinem Top und zog ihn über den Kopf. Ich sah, dass er mich beobachtete und der Puls in seinen Schläfen hämmerte, hörte, wie er tief und geräuschvoll einatmete. Ich grinste überlegen in mich hinein, duckte mich provozierend unter seinem Arm durch und warf das nasse Kleidungsstück Richtung Wäschekorb. Miles trat hinter mich und bevor ich mich dagegen zu wehren vermochte, hatte er beide Handgelenke mit einer Hand gepackt und hielt sie bestimmend und fest umklammert. Ich stöhnte, da sich mein verletztes Handgelenk bemerkbar machte. Selbst wenn ich den Kampf wollte, damit er mich losließ, hätte ich nicht genug Kraft wegen dieser Verletzung besessen, um gegen ihn anzukommen. Doch ich wollte diesen Kampf auch gar nicht und wartete regelrecht, was nun geschah. Ich schloss die Augen, hob das Kinn und bekam Gänsehaut, als sich das warme Wasser von der Dusche auf meine Haut legte. Es perlte von ihr ab und rann über meine Brüste in kleinen Bächen bis zu meinem Bauch hinunter. Ich krümmte den Rücken, drängte mit meinen Hüften nach hinten gegen sein Becken und lehnte mich an ihn. Miles lachte, spielte mit meinem Reißverschluss und zog ihn gerade soweit herunter, dass er eine freie Hand in die Vorderseite meines Slips gleiten lassen konnte. Die andere Hand legte er auf meinen Bauch, steigerte damit meine Lust und ich stöhnte genussvoll auf. Verdammt noch mal, ich hasste es, mit welcher Mühelosigkeit es ihm immer wieder gelang, mich zu erregen. Ich wollte, dass er sich endlich auszog. Mein ungeduldiger Versuch, mich ihm ganz zu entziehen, verstärkte seinen Griff nur noch.

„Miles, das ist nicht fair, was du gerade wieder mit mir anstellst. Ich fast nackt und du im angezogenen Zustand? Nun zieh dich schon aus oder willst du mich hier auf dem Trockenen zappeln lassen?“, fragte ich ihn. „Ich denke in der Liebe ist alles erlaubt und so trocken erscheinst du im Moment auch nicht, Kim“, amüsierte er sich köstlich.

„Verdammt! Miles, hier geht es nicht um Liebe und das weißt du genauso gut wie ich. Hier geht es wieder einmal darum, dass du deine Kraft dazu benutzt, dass zu bekommen, was du willst und dass ich dir wieder schnell nachgebe. Klar, ist alles in der Liebe erlaubt, aber es macht auch Spaß, wenn man sich danach rächen kann“, antwortete ich wütend.

Miles blickte mich überrascht an und brach dann in schallendes Gelächter aus.

„Du bist echt eine Wahnsinnsfrau Kim und forderst die Kontrolle eines Mannes nahezu gefährlich heraus.“ Ich wand mich, um aus seinem Griff loszukommen.

Vergeblich.

„Verflucht noch mal! Es gibt nichts Gefährlicheres als eine unbefriedigte Frau“, erklärte ich ihm.

Miles legte seinen Kopf an mein Ohr.

„Glaubst du wirklich, dass ich dich in diesem Moment unbefriedigt zurücklasse? Das einzige was für mich zählt, ist doch, dich glücklich zu machen.

„Vergiss es, solange du bekleidet bist, Miles. Lass mich sofort los, denn ich bin momentan überhaupt nicht glücklich, sondern wieder nur wütend über meine eigene Unbeherrschtheit“, blaffte ich ihn an. „Bist du dir ganz sicher, meine Süße“, fragte er und seine Finger zogen kleine Kreise in meinen Slip, bis ich mich wand und zu stöhnen begann.

„Dachte ich doch, dass es anders ist, Kim“, flüsterte er mir ins Ohr.

Ich war so erregt, dass ich es mit jeder Faser meines Körpers genoss und ihn gleichzeitig verdammte. „Lass mich endlich in Ruhe duschen, Miles“, machte ich ihm klar.

„Und ich will dich, Kim. Hier und jetzt sofort“, gab mir Miles als Gegenantwort.

Er zog seine Hand aus meinem Slip und öffnete den Reißverschluss meiner Hose ganz. Zum Glück ließen sich beide Kleidungsstücke durch die Nässe nicht so schnell ohne weiteres abstreifen, wie er es sich wohl vorgestellt hatte. Miles blieb keine andere Wahl, er musste mich loslassen, denn es blieb ihm nichts übrig, als beide Hände zu benutzen. Ich lachte, drehte mich triumphierend um und lief rückwärts aus der Dusche. Miles folgte mir, ergriff mich und begann dann, mich ganz langsam von meiner Jeans und meinem Slip zu befreien. Ich schloss die Augen, fühlte seine warmen Hände überall auf meiner Haut und musste an mich halten, um nicht schon wieder in Erregung zu geraten. Nachdem ich völlig nackt und regungslos vor Miles stand, schob dieser mich wieder ganz langsam in die Dusche zurück. Ich blickte ihm erstaunt in die Augen und fragte mich, was er jetzt wieder vorhatte.

Er zwinkerte mir zu, drehte sich um, lief Richtung Tür und schaltete das Licht aus. Ich vernahm das Rascheln seiner Kleidung, erblickte seinen Schatten, der von dem spärlichen Licht der Duftkerzen in den Raum geworfen wurde, als er sich auszog. Verdammt, was war los mit ihm? Warum verhielt er sich im Moment so eigenartig, schoss es mir durch den Kopf. Sein Verhalten war einfach untypisch. Ich wollte ihn zur Rede stellen, aber es blieb mir keine Zeit, Fragen zu stellen. Er verdeckte das wenige Licht, als er durch die Tür der Duschkabine trat. Und dann waren seine Hände auf meiner Schulter, sein Mund presste sich auf meine Lippen und seine Erektion drückte fordernd gegen meinen Bauch.

Ich hatte mit so etwas nicht gerechnet, wich erschrocken zurück und rutschte auf dem klitschigen Boden der Dusche aus.

Die Fliesen hinter mir, ließen wieder keine Chance auszuweichen, boten mir nichts, woran ich mich festhalten konnte.

Es blieb mir nur Miles Körper. Ich umschlang seine starken Oberarme und erwiderte den Kuss, zog seine Unterlippe zwischen meine Lippen und schaute ihm dabei in die Augen. Es war unglaublich erotisch, ihn nur schemenhaft wahrzunehmen, während ich ihn mit meinen Händen, meinem Bauch und meinen Brüsten spürte. Ich stöhnte öffnete meine Lippen und vertiefte den Kuss, indem ich mich an seiner Zunge festsog. Miles hatte mich wieder genau da, wo er mich haben wollte, wo ich sein wollte, und er besaß die Kraft, um alles zu tun, was er wollte. Er ließ seine Hände von meinen Schultern gleiten, umfasste zärtlich mein Gesicht, küsste meine Wangen, meinen Nasenrücken, meine Augen. Ich erzitterte unter seiner Berührung, hatte das Gefühl zu zerfließen und fuhr, nachdem er mich freigab mit meiner Zunge über seinen Brustkorb. Aus den Tiefen seiner Kehle erklang ein Knurren.

„Kim? Bedeutet es, dass du glücklich bist?“

„Ich darf doch lachen, Miles. Weißt du überhaupt, was mich überglücklich machen würde?“, fragte ich ihn.

„Nun, sag es, Kim“, forderte er mich schmunzelnd auf und zog eine Spur kleiner Küsse und sanfter Bisse an der Seite meines Halses entlang bis hinunter zu meiner Schulter.

Verdammt, wenn Miles so weitermachte, würde ich nicht mehr imstande sein, ihm irgendetwas zu sagen. Ich konnte jetzt schon fast keinen klaren Gedanken mehr fassen und stöhnte vor mich hin.

„Oh Gott, Miles. Weißt du überhaupt wie gut sich das anfühlt?“, fragte ich ihn.

Er lachte, drehte mich herum, so dass ich mit dem Rücken an seiner Brust lehnte, fuhr meine erogenen Zonen ab und ich war dabei erneut dahinzuschmelzen. „Kim? Glaubst du noch immer, dass sich Gegensätze nicht anziehen können?“, wollte er wissen.