Das umfassende American Ju-Jutsu Ringbuch - Stefan Wahle - E-Book

Das umfassende American Ju-Jutsu Ringbuch E-Book

Stefan Wahle

0,0
19,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Die moderne Selbstverteidigungssportart Ju-Jutsu wurde in langjähriger Arbeit vom Deutschen Dan-Kollegium e.V. im Auftrage des Deutschen Judo-Bundes e.V. (DJB) entwickelt und entstand ursprünglich aus einer Zusammenstellung von effektiven Techniken aus den Traditionssportarten Judo, Karate, Aikido sowie dem alten Jiu-Jitsu und wurde von der deutschen Polizei als Ausbildungsbestandteil übernommen. 1989/90 kam es dann aber zum Bruch innerhalb des DJB und es spalteten sich diverse Ju-Jutsu-Verbände ab, die das System unterschiedlich weiterentwickelten. 1993 gründete sich in Hamburg unter Leitung von Attila Gözler und Stefan Wahle der gemeinnützige Sportverband "American Ju-Jutsu Landesverband Hamburg e.V.", in dem amerikanische Kampfkunst-/Kampfsporteinflüsse zum Tragen kamen. Das lag unter anderem auch an der Mitgliedschaft in der in Amerika ansässigen "International Federation of Ju-Jutsuans". Diese besonderen Ausprägungen gingen weg vom judolastigen Sport hin zum realistischen Straßenkampf ohne Schnörkel und Show-Techniken. Auch die polizeitypischen Abführtechniken sucht man dort vergebens, da diese für den normalen Bürger uninteressant sind. Man trennte sich von unnötigem Ballast und vertrat das Motto, dem jede Selbstverteidigung folgen sollte: "Keep it simple!". Dieses Buch mit praktischer Ringbindung zum Üben beschäftigt sich mit über 700 Fotos mit den im American Ju-Jutsu verwendeten Grundtechniken, mit Hebeltechniken für die Fortgeschrittenen und zeigt die praktische Anwendung der Techniken in realistischen Kombinationen gegen einen umfangreichen Angriffskatalog. Zum Schluss wird noch auf das Spezialthema Frauenselbstverteidigung eingegangen. Sie erhalten somit einen umfassenden Einblick in das "American Ju-Jutsu". Dies ist die Sonderedition Ringbuch 2020. Weitere Infos unter: www.sw-sportbuch.de und www.ju-jutsu-verband.de Der studierte Diplom-Sozialökonom und Diplom-Sozialwirt Stefan Wahle ist seit mehr als 30 Jahren im Trainergeschäft tätig und hat bereits unzählige Selbstverteidigungskurse geleitet. Er betreibt seit 1985 Kampfkünste, ist Träger des 6. Dan Ju-Jutsu, Lehrer für Ju-Jutsu und Krav Maga Instructor verschiedener Verbände.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 123

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Teil 1: Grundtechniken

Teil 2: Hebeltechniken

Teil 3: Technikkombinationen für die Selbstverteidigungspraxis

Teil 4: Frauenselbstverteidigung

1. Vorwort

Die moderne Selbstverteidigungssportart Ju-Jutsu wurde in langjähriger Arbeit vom Deutschen Dan-Kollegium e.V. (DDK) im Auftrage des Deutschen Judo-Bundes e.V. (DJB) entwickelt. Die erste Ausbildungs- und Prüfungsordnung wurde vom Deutschen Dantag 1968 beschlossen und trat am 22. April 1969 in Kraft.

Ju-Jutsu entstand ursprünglich aus einer Zusammenstellung von effektiven Techniken aus den Traditionssportarten Judo, Karate, Aikido und dem alten Jiu-Jitsu und wurde von der deutschen Polizei als Ausbildungsbestandteil übernommen.

1989/90 kam es dann aber zum Bruch innerhalb des DJB und es spalteten sich diverse Ju-Jutsu-Verbände ab, die das System unterschiedlich weiterentwickelten. Der größte und bekannteste Verband ist der Deutsche Ju-Jutsu Verband. 1993 gründete sich in Hamburg der gemeinnützige Sportverband "American Ju-Jutsu Landesverband Hamburg e.V.", in dem amerikanische Kampfkunst-/-sporteinflüsse zum Tragen kamen. Das lag unter anderem auch an der Mitgliedschaft in der in Amerika ansässigen "International Federation of Ju-Jutsuans".

Diese besonderen Ausprägungen gingen weg vom judolastigen Sport hin zum realistischen Straßenkampf ohne Schnörkel und Show-Techniken. Auch die polizeitypischen Abführtechniken sucht man dort vergebens, da diese für den normalen Bürger uninteressant sind. Man trennte sich von unnötigem Ballast und vertrat das Moto, dem jede Selbstverteidigung folgen sollte: "Keep it simple!".

Wir beginnen in Teil 1 dieses Buches mit der Vorstellung der im American Ju-Jutsu verwendeten Grundtechniken, beschäftigen uns im Teil 2 mit Hebeltechniken für die Fortgeschrittenen und zeigen dann in Teil 3 die praktische Anwendung der Grundtechniken in realistischen Kombinationen gegen einen umfangreichen Angriffskatalog. Der vierte und letzte Teil geht dann auf das Spezialthema Frauenselbstverteidigung ein.

Die gesetzlichen Vorschriften, insbesondere die Verhältnismäßigkeit sind bitte stets zu beachten.

Ich wünsche viel Spaß und Erfolg beim Üben!

Stefan Wahle, 6. Dan Ju-Jutsu

Teil 1

Grundtechniken

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1. Grundstellungen

1.1. Boxerstellung

1.2. Aktionsstellung

1.3. Verteidigungsstellung

1.4. Seitliche neutrale Kampfstellung

1.5. Reiterstellung

2. Bewegungslehre

2.1. Gleiten

2.2. Auslagewechsel

2.3. Übersetzen

2.4. Körperabdrehen

2.5. Schrittdrehung 90° nach innen und außen

2.6. Doppelschrittdrehung 90° und 180°

2.7. Wenden nach allen Seiten

2.8. Ausfallschritte

3. Verteidigungstechniken

3.1. Blocktechniken mit Hand/Arm

3.1.1. Unterarmblock nach außen

3.1.2. Unterarmblock nach innen

3.1.3. Unterarmblock nach oben

3.1.4. Tiefblock nach außen

3.1.5. Tiefblock nach innen

3.1.6. Handfegen

3.1.7. Handkantenblock nach innen

3.1.8. Handkantenblock nach außen

3.1.9. Gekreuzte Flügelhand

3.2. Blocktechniken mit Bein: Schienbeinblock

4. Angriffstechniken

4.1. Handtechniken

4.1.1. Vertikalfauststoß

4.1.2. Tigerkralle

4.1.3. Faustschlag / Schwinger

4.1.4. Hand- und Fingerstiche

4.1.5. Preßluftschlag

4.1.6. Faustrückenschlag

4.1.7. Aufwärtshaken

4.1.8. Handballenstoß

4.1.9. Adlerklaue

4.1.10. Hammerschlag

4.1.11. Quetschgriff

4.1.12. Nervendruck Nase

4.1.13. Handaußenkantenschlag nach innen/außen

4.1.14. Handballenschlag

4.1.15. Kettenfauststoß

4.1.16. Gerader Fauststoß

4.1.17. Handinnenkantenschlag

4.1.18. Knöchelfauststoß

4.2. Fußtechniken

4.2.1. Fußtritt vorwärts

4.2.2. Low-Kick

4.2.3. Fußstoß seitwärts

4.2.4. Fußtritt rückwärts

4.2.5. Knee-Kick

4.2.6. Knieschlag

4.2.7. Fußstoß abwärts

4.2.8. Fußstoß vorwärts

4.2.9. Kniestoß

4.2.10. Fersentritt zum Knie

4.3. Ellenbogentechniken

4.3.1. Ellenbogenschlag vorwärts

4.3.2. Ellenbogenschlag rückwärts

4.3.3. Ellenbogenschlag aufwärts

4.3.4. Ellenbogenstoß abwärts

4.3.5. Ellenbogenstoß rückwärts

4.3.6. Ellenbogenstoß seitwärts

5. Sonstige Techniken

5.1. Hebeltechniken/Würgetechniken

5.1.1. Fingerhebel

5.1.2. Genickdrehhebel

5.1.3. Genickhebel

5.1.4. Knöchelwürge

5.2. Grifflösen

Einleitung

Wir beginnen in Teil 1 dieses Buches zunächst mit den Grundlagen in Form der verschiedenen Stellungen und der Bewegungslehre, gefolgt von den Verteidigungs- und Angriffstechniken. Hierzu gehören Blöcke, Schläge, Stöße, Tritte sowie sonstige Techniken.

1. Grundstellungen

1.1. Boxerstellung

1

2

In der Boxerstellung stehen die Füße diagonal versetzt, etwa schulterbreit und eine Schrittlänge auseinander. Die Zehen zeigen jeweils nach vorne. Der vordere Fuß wird mit der gesamten Fußsohle, der hintere nur mit dem Fußballen aufgesetzt. Das ermöglicht einen schnellen Angriff nach vorne, indem man sich mit dem hinteren Fuß abstoßen kann. Die Knie sind leicht gebeugt. Das Körpergewicht verteilt sich gleichmäßig auf beide Beine.

Die Arme sind mit geballten Fäusten zur Deckung des Oberkörpers angehoben. Der Rücken ist leicht gekrümmt, die Schultern angehoben und der Kopf eingezogen, um dem Gegner eine möglichst kleine Angriffsfläche zu bieten.

Die Boxerstellung ist eine sehr bewegliche und geschmeidige Stellung.

1.2. Aktionsstellung

3

4

Bei der Aktionsstellung stehen die Füße einen großen Schritt diagonal auseinander, wobei die Zehen nach vorne gerichtet sind. Das vordere Bein ist im Knie 135° angewinkelt und trägt 60% des Körpergewichtes. Beide Fußsohlen liegen komplett auf.

Das hintere Bein ist gestreckt und trägt 40% des Gewichtes.

Der Oberkörper ist aufrecht und frontal zum Gegner gerichtet.

Diese Stellung ist auf der einen Seite sehr stabil und bietet eine optimale Kraftübertragung bei einigen Techniken, ist aber auf der anderen Seite auch sehr unbeweglich. Daher wird sie in der Regel nur für kurze Zeit eingenommen, um eine Abwehr oder einen Angriff vorzunehmen. Danach wird dann wieder in eine flexiblere Stellung gewechselt.

1.3. Verteidigungsstellung

5

6

Bei der Verteidigungsstellung wird der vordere Fuß eine Schrittlänge nach vorne gestellt. Die Zehen zeigen nach vorne. Der hintere Fuß wird in einem 90°-Winkel ausgerichtet, wobei die Zehen nach außen zeigen. Die Fersen stehen nahezu auf einer Linie. Beide Knie sind leicht gebeugt, das hintere dabei ein wenig mehr. Das hintere Bein wird mit 70% und das vordere Bein mit 30% des Körpergewichtes belastet. Der Oberkörper ist aufgerichtet. Die Hände werden leicht zur Deckung vor dem Körper angehoben und sind dabei zwanglos geöffnet.

Da das vordere Bein nur leicht belastet wird, kann es schnell angehoben und für einen Fußtritt vorwärts verwendet werden, um einen Angreifer zu stoppen. Ebenso kann es mit einem Schienbeinblock zur Abwehr eines Fußangriffs dienen.

1.4. Seitliche neutrale Kampfstellung

7

8 seitliche Ansicht von Bild 7

Die Füße stehen parallel etwas mehr als schulterbreit auseinander. Die Zehen sind zur Seite gerichtet. Die Knie sind leicht gebeugt. Das Körpergewicht ist gleichmäßig auf beide Beine verteilt.

Die Schmalseite des Körpers zeigt zum Gegner nach vorne, der Oberkörper ist aufgerichtet.

Die Hände werden leicht zur Deckung vor dem Körper angehoben und sind dabei zwanglos geöffnet.

Diese Stellung ist besonders zur Ausführung seitlicher Techniken geeignet (z.B. Ellenbogenstoß seitwärts, Fußstoß seitwärts).

1.5. Reiterstellung

9

10

Bei der Reiterstellung stehen die Füße mit nahezu doppelter Schulterbreite auseinander und die Zehen zeigen nach vorne. Die Knie sind stark gebeugt. Das Körpergewicht ist gleichmäßig auf beide Beine verteilt. Der Körperschwerpunkt wird tief abgesenkt.

Der Rücken ist gerade, der Hals gestreckt und der Blick nach vorne gerichtet.

Diese Stellung ist sehr unbeweglich. Sie wird zur Durchführung einiger Techniken benötigt und nur für diese eingenommen (siehe z.B. Bauchstreckhebel auf Seite 133). Aufgrund der Eigengefährdung stehen wir einem Gegner in dieser Stellung niemals frontal gegenüber!

2. Bewegungslehre

2.1. Gleiten

11

Wir stehen in der Verteidigungsstellung, linke Auslage. Beachten Sie die Bodenlinien auf den Fotos, um die Bewegung besser nachvollziehen zu können.

12

Der rechte, hintere Fuß gleitet auf dem Boden an den vorderen heran. Der Blick bleibt stets auf den Gegner nach vorne gerichtet. Die Hände sind zur Deckung angehoben. Die Kniebeugung ist beizubehalten.

13

Der vordere, linke Fuß wird einen Schritt nach vorne gesetzt. Nun befinden wir uns wieder in der ursprünglichen Verteidigungsstellung. Auch ein Gleiten rückwärts ist möglich, dann werden die Füße in umgekehrter Reihenfolge bewegt.

2.2. Auslagewechsel

14

15

16

17

Beim Auslagewechsel dient der vordere Fuß als Drehpunkt. Der hintere Fuß wird eng am Boden in einer Halbkreisbewegung nach vorne geschwungen, in der Endposition zeigen die Zehen nach vorne. Der Drehpunktfuß wird mit Zehen zur Seite eingedreht. Ist der Auslagewechsel vollzogen, ist der Oberkörper zur anderen Seite gewendet, die Hände haben ihre Position vertauscht. (Bilder 14-15 von vorne; 16-17 von der Seite)

2.3. Übersetzen

18

Ausgangsposition ist die Verteidigungsstellung. Das Körpergewicht wird auf das vordere Bein verlagert und der hintere Fuß angehoben.

19

Ohne die Auslage zu verändern wird der hintere Fuß unter Beibehaltung der Zehenstellung vor den vorderen Fuß gesetzt. Dann wird das Körpergewicht auf den nach vorne gesetzten Fuß belastet.

20

Der linke, entlastete Fuß wird einen Schritt nach vorne gesetzt. Die Fortbewegung durch Übersetzen kann nach vorne und hinten durchgeführt werden.

2.4. Körperabdrehen

21

Körperabdrehen ist eine schnelle Ausweichbewegung des Oberkörpers bei einem frontalen Angriff. Die Fußstellung wird nur minimal verändert. Das macht eine schnellere Reaktion möglich und ist besonders geeignet bei Überraschungsangriffen.

22

Der Oberkörper wird aus der Angriffslinie gebracht, indem er nach hinten gelehnt und seitlich eingedreht wird. Der vordere Fuß wird leicht mitgedreht. Begleitet wird die Ausweichbewegung durch ein Handfegen mit der vorderen Hand.

23

Nicht ganz so effektiv, aber auch möglich, ist ein Körperabdrehen in die andere Richtung bei gleicher (Links-)Auslage.

2.5. Schrittdrehung 90° nach innen und außen

24

25

26

27

Drehpunkt für die Schrittdrehung 90° ist immer der vordere Fuß. Die Bilder 24-25 zeigen die Schrittdrehung nach innen. Dabei wurde der hintere Fuß um 90° nach rechts-vorne versetzt.

Die Bilder 26-27 zeigen die Schrittdrehung nach außen. Dabei wurde der hintere Fuß um 90° nach linksrückwärtig versetzt.

Diese Schrittdrehung ermöglicht es dem Verteidiger, sich aus einem Angriff herauszudrehen.

2.6. Doppelschrittdrehung 90° und 180°

28

Wir beginnen mit der Doppelschrittdrehung 90° in der frontalen Darstellung.

Das Körpergewicht wird auf den vorderen, linken Fuß verlagert, um das hintere Bein vom Boden anheben zu können.

29

Der hintere Fuß wird dicht am Boden in einem Halbkreis nach vorne geschwungen und nahezu quer vor dem linken Fuß abgesetzt. Er dient nun als Drehpunkt und wird mit dem Körpergewicht belastet.

30

Nun wird der linke Fuß dicht am Boden in einem Viertelkreis nach rechts bewegt und abgesetzt.

31

Nun kommen wir zur Doppelschrittdrehung 180° in der seitlichen (bildlichen) Darstellung.

Das Körpergewicht wird auf das vordere, linke Bein verlagert, um das hintere, rechte Bein anheben zu können.

32

Der rechte Fuß wird in einem Halbkreis dicht am Boden nach vorne vor den linken Fuß nahezu quer abgesetzt, dann mit dem Körpergewicht belastet und folgend als Drehpunkt verwendet.

33

Das linke Bein wird in einem Halbkreis 180° rückwärtig herumgeschwungen und in die Verteidigungsstellung abgesetzt. Diese Doppelschrittdrehung wird verwendet, um die Angriffsenergie des Gegners aufzunehmen und weiterzuleiten.

2.7. Wenden nach allen Seiten

Erfolgt der Angriff aus einer anderen Richtung als zunächst angenommen oder werden wir von mehreren Personen angegriffen, müssen wir uns eventuell in eine andere Richtung wenden. Ein „normales“ Umdrehen würde zu lange dauern und könnte uns aus dem Gleichgewicht bringen. Beachten Sie die Bodenlinien, um die Bewegungen besser nachvollziehen zu können.

34

35

Auf den Bildern 34 - 35 erfolgt eine Wendung nach rechts. Der linke, vordere Fuß verändert seine Stellung nicht und wird zunächst mit dem Körpergewicht belastet, um den rechten, hinteren Fuß in einem 90°-Winkel nach rechts abzusetzen. Dabei werden die Auslage und die Position der Hände gewechselt.

36

37

Müssen wir uns um 180° nach hinten wenden, werden beide Fersen als Drehpunkte verwendet und die Füße um 90° gedreht. Der Oberkörper dreht mit und die Auslage und Position der Hände wechseln. (Bilder 36-37)

38

39

Bei der Wendung nach links wird der hintere, rechte Fuß als Drehpunkt verwendet und das linke, vordere Bein um 90° nach links versetzt. Die Auslage und Position der Hände werden hier beibehalten. Der hintere Fuß dreht um 90° auf der Stelle mit. (Bilder 38 - 39)

2.8. Ausfallschritte

Ausfallschritte dienen dem Ausweichen eines Angriffes.

40

41

Ausfallschritt nach vorne-links: Abstoßen mit dem Fußballen des rechten, hinteren Fußes, linken Fuß nach vorne links absetzen und den hinteren, rechten Fuß hinterher ziehen. (Bilder 40 - 41)

42

43

Ausfallschritt nach hinten-rechts: Abstoßen mit dem linken Fuß, rechten Fuß nach hinten-rechts absetzen und den vorderen, linken Fuß hinterher ziehen. (Bilder 42 - 43)

44

45

Ausfallschritt zur Seite rechts: Abstoßen mit dem rechten, hinteren Fuß, dann vorderen, linken Fuß belasten, abstoßen, das rechte, hintere Bein 90° nach rechts setzen, belasten und linken Fuß zur Seite nachziehen. (Bilder 44 - 45)

46

47

Ausfallschritt nach hinten-links mit Auslagewechsel: Mit linken Fuß abstoßen und diesen einen Schritt nach hinten-links absetzen, den rechten Fuß nachziehen. (Bilder 46- 47)

3. Verteidigungstechniken

3.1. Blocktechniken mit Hand/Arm

3.1.1. Unterarmblock nach außen

48

49

50

Wir stehen in der linken Boxerstellung mit erhobenen Fäusten als Dekkung. Wir holen mit beiden Armen nach rechts aus und schwingen diese nach links. Der rechte Arm verbleibt als Dekkung vor dem Körper, während der linke Arm mit der Unterarmaußenkante und nach oben gerichteter Faust an der linken Körperaußenseite einen imaginären Schlag blockt und dort „einrastet“.

3.1.2. Unterarmblock nach innen

51

52

53

Wir stehen in der linken Boxerstellung mit erhobenen Fäusten als Deckung. Wir vollziehen eine Schrittdrehung 90° nach außen, während wir mit dem linken Unterarm Schwung zum Blocken am linken Ohr holen. Der rechte Arm verbleibt als Deckung dicht am Körper, während der linke Arm mit der Unterarmaußenkante und nach oben gerichteter Faust nach innen vor unserem Körper einen imaginären Schlag blockt und dort „einrastet“.

3.1.3. Unterarmblock nach oben

54

55

Wir starten in der linken Boxerstellung und machen einen Ausfallschritt nach vorne-links in die linke Aktionsstellung. Gleichzeitig stoßen wir die rechte Faust zentral vor dem Körper senkrecht nach oben und drehen den Arm im letzten Moment dynamisch über dem Kopf ein.

56

57 andere Ansicht von Bild 56

Dabei befindet sich die rechte Faust mit dem Faustrücken nach unten vor und über dem Kopf in Mittelscheitelposition, während der rechte Unterarm schräg nach rechts abfällt.

Der Unterarm blockt so einen Schlag von oben, der am schrägen Arm und dann an der Körperaußenseite abgleitet.

Die linke Faust geht zur selben Zeit in einer „Gegenzugbewegung“ zur linken Hüfte mit dem Faustrücken nach unten.

3.1.4. Tiefblock nach außen

58

59

60

61 andere Ansicht von Bild 60

Wir wechseln von der Boxerstellung in die Aktionsstellung, während wir die linke Faust zum Schwungholen vor die rechte Schulter bewegen und dann mit einer kraftvollen Bewegung nach unten-links an die linke Körperaußenseite schlagen. Der Faustrücken zeigt dabei nach vorne. Das Ellenbogengelenk ist nur noch leicht gebeugt. Die Unterarmaußenkante blockt.

3.1.5. Tiefblock nach innen

62

63

64

Beginnend aus der Boxerstellung bringen wir uns durch eine Schrittdrehung 90° nach außen aus der Angriffsrichtung. Gleichzeitig strekken wir den linken Arm in Schulterhöhe, um Schwung zu holen. Dabei drehen wir die Faust um 180° mit der Handaußenkante nach oben. Dann schwingen wir die Faust in einer bogenförmigen Bewegung nach unten vor unseren Körper über unser linkes Knie. Die Handaußenkante zeigt nun zu Boden. Geblockt wird mit der Unterarminnenkante. Die rechte Faust geht zur rechten Hüfte mit dem Faustrücken nach unten.

3.1.6. Handfegen

65

66

67 Variation 1

Wir machen einen Ausfallschritt nach vorne links und drehen unseren Oberkörper gleichzeitig aus der Angriffsrichtung (Körperabdrehen). Dabei „fegen“ wir den imaginären, geradlinigen Angriff mit unserer linken Handinnenfläche in Angriffsrichtung weiter. Die Hand ist aufgestellt, die Finger liegen dicht zusammen und die Fingerspitzen zeigen zum Himmel. (Bilder 65 - 67)

68

69

70 Variation 2