Das Universum ist ein grüner Drache - Brian Swimme - E-Book

Das Universum ist ein grüner Drache E-Book

Brian Swimme

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Beschreibung

Physik, Mystik, Poesie - ein Dialog über die Einheit allen Seins, der dem Leser seinen Platz im Kosmos in unvergleichlicher Weise aufzeigt. Ein Meisterwerk! Der Physiker und Kosmologe Brian Swimme spannt einen großen Bogen von der Entstehung des Universums bis in unseren Alltag hinein - verständlich, nachvollziehbar und in tiefster Weise berührend.

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Brian Swimme

DAS UNIVERSUM IST EIN GRÜNER DRACHE

Ein Dialog über die Schöpfung und die mystische Liebe zum Kosmos

Aus dem Amerikanischen übersetzt von Peter-Johannes Athmann

Mit einem Vorwort von Willigis Jäger

Titel der amerikanischen Originalausgabe: THE UNIVERSE IS A GREEN DRAGON by Brian Swimme. © 1985 by Bear & Company, Inc.

Deutsche Originalausgabe: Brian Swimme, Das Universum Ist Ein Grüner Drache Aus dem Englischen von Peter-Johannes Athmann Claudius Verlag München, 1991 © deutsche Übersetzung Claudius Verlag

Das Zitat von Jörg Zink auf der U4 stammt aus dem Buch Jörg Zink, Sieh nach den Sternen, achte auf die Gassen © Kreuz Verlag, Stuttgart 1992, S. 360 – 361

Übersetzung: Peter-Johannes Athmann © Nachdruck der deutschen Ausgabe: Aurum in J. Kamphausen Mediengruppe GmbH, Bielefeld [email protected] Lektorat: Dirk Grosser Umschlaggestaltung: Wilfried Klei (mit Verwendung eines Fotos von panthermedia) Satz: KleiDesign eBook Gesamtherstellung: Bookwire GmbH, Frankfurt a. M.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN Print 978-3-89901-122-7 ISBN eBook 978-3-95883-079-0

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Funk, Fernsehen und sonstige Kommunikationsmittel, fotomechanische oder vertonte Wiedergabe sowie des auszugsweisen Nachdrucks vorbehalten.

VORWORT von Willigis Jäger

EINFÜHRUNG von Matthew Fox

PROLOG

I DER KOSMOS ALS UR-OFFENBARUNG

Kreativität: Von Anbeginn und überall

Verlockung

Unsere Bestimmung heißt Verzauberung

Das Böse? Aus kosmischem Wagnis!

II DIE OFFENBARUNGEN DER ERDE

Das Meer

Das Land

Das Leben

Das Feuer

Der Wind

III DAS ENDE DES FEUERBALLS

Von der Formation der Kontinente und der Transformation der Gesellschaft

Die Kunst, kosmisches Feuer zu schmieden

Glossar

Danksagungen

Über den Verfasser

VORWORT

Das Faszinierende an den Ausführungen von Brian Swimme ist die religiöse Sprache, die sich jedoch keiner traditionellen Terminologie bedient. Er verwendet das Bild vom Grünen Drachen, um den rational nicht fassbaren Hintergrund des Seins zu bezeichnen. Auch die mystischen Wege aller Religionen haben hierfür Wörter gefunden, die auf diese unfassbare Wirklichkeit deuten: Leerheit wird sie im Zen genannt, Meister Eckhart spricht von der Gottheit.

„Dieses Universum und die Deutung unseres Menschseins werden wir nicht in den Griff bekommen wie einen streunenden Hund, der in einen Zwinger gesperrt ist“, so Brian Swimme. Er zeigt sich davon überzeugt, dass keine theologische Aussage und kein religiöses Modell eine Erklärung und Deutung zustande bringen können. Er nennt das Geschehen ein Erwachen des Kosmos. Der christliche Mystiker Johannes vom Kreuz würde es ein Erwachen Gottes nennen. „Unser Erwachen ist ein Erwachen Gottes und unser Auferstehen ein Auferstehen Gottes“.

Das Erwachen des Menschen ist ein Erwachen Gottes. Das Erwachen der Gesellschaft ist ein Erwachen Gottes in der Gesellschaft. Das Erwachen des Kosmos ist ein Erwachen Gottes in der Evolution. Unsere menschliche Zukunft ist ein Erwachen Gottes in dieser menschlichen Form. Der Mensch der Zukunft, davon bin ich überzeugt, wird ein Erwachter sein. Darin sehe ich unsere Überlebenschance als Mensch. Meister Eckhart forderte daher, dass unsere Empfänglichkeitsanlage wachsen muss, um zu begreifen, was gegenwärtig ist. Und der Sufi-Mystiker Rumi sagte, dass unser Glas größer werden muss, um mehr von dieser Wirklichkeit zu fassen.

Die Physik und hier insbesondere die Astrophysik scheinen mir momentan näher an einer zeitgemäßen religiösen Deutung zu sein als theologische Abhandlungen. Letztere kommen nach wie vor nicht aus der traditionellen Trennung von Geist und Materie heraus.

Wir sind als Menschen inzwischen so weit entwickelt, dass wir Co-Kreatoren geworden sind. Die schöpferischen Kräfte sind in uns hineingegossen. Wir sind in die Schöpfungskraft mit hineingenommen, eingegliedert in den fundamentalen Bezugsrahmen des Universums. Es hängt ganz entscheidend von uns ab, wie es weitergeht auf diesem Planeten. Wenn wir begreifen, dass wir selbst eine Ausdrucksform dieses transrationalen Hintergrunds sind, werden wir unseren Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung leisten. Ganz Mensch zu sein, in diesem Augenblick, in dieser Gestalt, an diesem Ort, das ist für mich der einzige Grund, warum wir hier sind. Unser Menschsein und die Schönheit des Universums zu feiern, das ist unsere Aufgabe. Und daher sehe ich den Sinn der Religionen darin, die Evolution als eine Liturgie und unser Leben als ein Ritual zu feiern. Das vorliegende Buch von Brian Swimme bietet eine Anleitung hierfür. Es bleibt mir zu hoffen, dass auch die Religionen ihre Stunde erkennen und beginnen, von Gott in einer Sprache zu reden, die dem 21. Jahrhundert gerecht wird und von den Menschen verstanden werden kann.

Willigis Jäger

EINFÜHRUNG

Die Geburt eines neuen Jahrtausends steht uns bevor. Zugleich erleben wir die Krise ökologischer Verwüstung, die wachsende Kluft zwischen den Ländern der nördlichen und südlichen Erdhälfte und den Verlust unserer Phantasie, wie all dieses ökonomische und politische Leid zu lösen ist. In solchen Zeiten sucht man nach irgendwelchen Zeichen der Hoffnung, nach einer guten Nachricht. Dieses Buch, glaube ich, enthält die allerwichtigste Nachricht unserer Zeit: eine neue Geschichte unserer Schöpfung.

Eine neue Schöpfungsgeschichte ist immer eine gute Nachricht, weil mit einem Bewusstwerden unserer Kosmologie auch das Erwachen menschlichen Bewusstseins und menschlicher Vorstellungskraft herbeigeführt wird. In diesem Buch buchstabiert Brian Swimme in leuchtenden Bildern voller Zauber und mit lebendigen Worten die neue Geschichte der Schöpfung, die auf der ganzen Welt Anerkennung findet in Ost und West, Nord und Süd. Warum ist das gerade in diesem Augenblick so wichtig? Weil jeder Volksstamm, jede Sippe immer schon durch ihre Schöpfungsgeschichten zusammengehalten wurde und uns allen jetzt eine einzige Geschichte geschenkt wird, die auf der ganzen Erde geglaubt werden kann. Mit anderen Worten: An diesem kritischen Punkt der menschlichen Geschichte, wo unsere Spezies am Rand der Selbstzerstörung und damit der Vernichtung aller irdischen Systeme steht, wird uns eine einzige und einzigartige Schöpfungsgeschichte gewährt, die das tut, was alle Schöpfungsgeschichten tun: Sie erinnert uns an unsere heiligen Ursprünge. Wer seine Ursprünge kennt, bemerkte Thomas von Aquin vor siebenhundert Jahren, der weiß etwas über seine Ziele. Anders gesagt: Unsere gemeinsame Moral, und das umfasst Bildungssystem und Wirtschaftsleben, Kunst und Politik, Religion und Erziehung im Elternhaus, wird im Licht dieser heiligen Geschichte unserer Ursprünge Erfrischung und neue Visionen finden.

Brian Swimme rüttelt uns theologisch wach, weil er die Religion von ihrem faden Anthropozentrismus befreit und ganz und gar durch ein sakramentales Leben ersetzt. Sein Kapitel über „Die Offenbarungen der Erde“ könnte genauso gut „Die Sakramente der Erde“ heißen, mit den Sakramenten von Meer, Land, Leben, Feuer und Wind. Swimme schreibt aus einer wenn auch noch kleinen theologischen Tradition heraus, die vom „Kosmos als erster Offenbarung“ spricht. Thomas von Aquin schrieb, dass die Offenbarung in zwei Bänden zu lesen ist, dem der Natur und dem der Heiligen Schriften, und dass ein Irrtum gegenüber der Natur ein Irrtum gegenüber Gott ist. Auch Meister Eckhart schrieb darüber, wie „jedes Geschöpf ein Wort Gottes und ein Buch über Gott ist“. Mich überrascht es nicht, dass Brian Swimme und sein Mentor, Thomas Berry, beide auf die Philosophie des Mittelalters zurückgreifen, wenn sie die Weisheit der heutigen Naturwissenschaft erklären. Denn der Westen unterzog sich im 12. und 13. Jahrhundert einer Renaissance, die als einzige mit dem vergleichbar ist, was wir heute erleben. Auch damals erschütterte ein neues Wissenschaftsparadigma mit lautem Getöse die westliche Gesellschaft. Geboren durch die Hochzeit von aristotelischem Wissen und christlichem Glauben, neu belebt durch die visionären Bilder von Hildegard von Bingen und Thomas von Aquin, und verbunden mit den Bewegungen der radikalen Basisgemeinschaften, die Franz von Assisi und Dominikus gebaren, war es im besten Fall eine zarte Verbindung, der es nicht bestimmt war zu überdauern. Die drei Verurteilungen von Thomas von Aquin, die Verurteilung von Meister Eckhart und die Art, wie man Franziskus die Franziskanische Bruderschaft entriss – all das waren Zeichen einer unsicheren Allianz. Die damalige Kirche war nicht in der Lage, die Kräfte einer neuen Kosmologie zusammenzuhalten.

Aber jetzt haben wir ein neues Zeitalter. Die Kirche wird nicht gebeten, eine neue Kosmologie zusammenzuhalten. Viele Menschen sammeln sich aus einer tiefen Verpflichtung gegenüber einem Bewusstsein für Demokratie und Biokratie und unter dem Druck des apokalyptischen Augenblicks der Wahrheit, in der wir uns selbst finden. Viele Menschen sammeln sich wieder in Basisgemeinschaften, um die Geschichte zu erzählen, die heilige Geschichte unserer kollektiven und persönlichen Erfahrungen. Und aus dem Erzählen und Feiern dieser Geschichte heraus können und müssen wir mit flammender Phantasie zurückgehen in unsere Berufe und Institutionen einschließlich Religion und Erziehung, Politik und Wirtschaft, und das alles neu machen.

Das mag sich nach einer schrecklichen Aufgabe anhören. Aber das ist es nicht. Es ist eine Aufgabe voller Vergnügen und Wunder, voller Ehrfurcht und Kühnheit, wie Swimme es in diesem Buch beschreibt. Es ist keine Pflicht. Es ist ein Vergnügen. Und Vergnügen ist der radikalste Weg, unsere Spezies zu ändern.

Seit elf Jahren kenne ich den Autor dieses Buches. Wir arbeiten zusammen. Er lebt, was er predigt. Er ist ein Grenzgänger zwischen seinem wissenschaftlichen Beruf und vielerlei Bildungseinrichtungen. Während er in die tiefste Essenz seiner Wissenschaft eindringt, geht er gleichzeitig einer intensiven Lehrtätigkeit nach und ermutigt auch andere, diese Lehre weiterzugeben. Er ist Physiker. Er ist aber auch zur Hälfte Indianer, und ich meine, diese Abstammung ist wichtig, um seine Leidenschaft zu begreifen, die er für die Erde und ihre Geschichte mitbringt. Er ist auch ein mittelalterlicher Christ im Sinne eines kosmologisch geprägten Gläubigen, der mir einmal erzählt hat, dass er Thomas von Aquin und Meister Eckhart mehr verdankt als Albert Einstein. Ein Mann, für den Josef Pipers Buch Muße und Kult eines der wichtigsten Bücher seines Lebens bleibt.

Es ist für mich eine große Freude, dass dieses wichtige Buch jetzt auf Deutsch erscheint. Es ist eine Ansage kosmologisch guter Nachrichten, die unsere Spezies Mensch von ihrem zerstörerischen und nihilistischen Anthropozentrismus abbringen kann. Es liegt ganz bei uns, ob wir die Erde mit all ihrer Schönheit voller Ehrfurcht wahrnehmen. Es liegt auch ganz bei uns, ob wir die Herausforderungen annehmen, die sie an unser moralisches Bewusstsein stellt. Die Neue Schöpfungsgeschichte ist eine Geschichte bedingungsloser Liebe – nicht von Menschen für Menschen, sondern vom Kosmos für alle seine Geschöpfe einschließlich der Menschen. Das erfordert von uns die Bereitschaft aufzuhören, den Kosmos für selbstverständlich zu halten; von Neuem zu beginnen mit der Kraft und dem Witz, wie sie die Ehrfurcht erweckt. Die Mystik, die dieses Buch anbietet, ist die Mystik einer ganzheitlichen und kosmischen Ehrfurcht. Damit gibt es keine Entschuldigung mehr dafür, die Rolle jeder einzelnen Person oder Institution jemals wieder für selbstverständlich zu halten.

Matthew Fox

Gründer und Direktor des Instituts für Kultur und Schöpfungsspiritualität am Holy Names College, Oakland, Kalifornien

PROLOG

Als ich bei einer Konferenz in Chicago einige Inhalte der neuen Kosmologie präsentierte, fuhr plötzlich eine Frau aus dem Publikum hoch. Aufgebracht und mit blitzenden Augen, als ob Pallas Athene persönlich mich hier angriffe, rief sie: „Ich möchte, dass Sie mir erklären, warum mein Sohn diese Dinge nicht in der Schule lernt. Sie behaupten, dass die Wissenschaftler das materialistische Weltbild über Bord geworfen haben. Warum muss mein Sohn dann überhaupt noch darunter leiden?“

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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