Das vertrage ich nicht - Erika Fink - E-Book

Das vertrage ich nicht E-Book

Erika Fink

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Beschreibung

Laktose, Fruktose, Histamin oder Gluten: Immer mehr Menschen scheinen bestimmte Nahrungsmittel nicht zu vertragen. Eine Selbstdiagnose ist aufgrund der vielfältigen Ursachen für Beschwerden wie Durchfall, Bauchschmerzen oder Kopfschmerzen jedoch schwierig und birgt die Gefahr der Falschdiagnose und anschließender einseitiger Ernährung. Dieser Ratgeber hilft dabei, zwischen Unverträglichkeiten und Allergien zu differenzieren. Er erklärt leicht verständlich die Abläufe im Körper und was bei den jeweiligen Intoleranzen und Allergien passiert. Neben Ursachen und Diagnosemöglichkeiten bekommen Sie hilfreiche Tipps zur Ernährung und Behandlung. So erfahren Sie, welche Lebensmittel Sie meiden sollten und wie trotzdem eine ausgewogene Nährstoff- und Vitaminzufuhr gelingt. Die Besonderheiten bei der Medikamenteneinnahme, ein eigenes Kapitel zum Reizdarmsyndrom und Hinweise zu Pseudoallergien und Kreuzallergien ergänzen das Buch. Damit bietet die Autorin ein Rundumpaket an Informationen und Hilfestellungen für Betroffene, Angehörige und Interessierte. Ein kleiner Selbsttest gibt den ersten Hinweis, ob ein Arztbesuch und genauere Tests ratsam sind. Erika Fink ist Apothekerin und seit über 30 Jahren in der Ausbildung im Bereich Ernährung aktiv. Sie schreibt regelmäßig in verschiedenen Publikationen über Ernährung, Diätetik und Gesundheit.

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Seitenzahl: 75

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Impressum

Apothekerin Erika Fink

Das vertrage ich nicht

Aus der Reihe: „Gesundheit mit der Apotheke“

Die Ratgeber-Reihe „Gesundheit mit der Apotheke“ wird betreut durch die Redaktion der Apotheken-Kundenzeitschrift „Neue Apotheken Illustrierte“.

Objektleitung: Apothekerin Jutta Petersen-Lehmann

Lektorat: Rüdiger Freund

Umschlagsgestaltung/Layout: grintsch communications

Bilder Umschlag: shutterstock

Innenseiten: shutterstock (S. 1, 4, 7, 10, 12, 17, 20, 27, 30, 40, 45, 53, 56, 61, 66, 77, 80, 85, 92), Fotolia (S. 72)

Alle Rechte, insbesondere das Recht zur Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung vorbehalten. Kein Teil des Buches darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden, soweit nicht im Urheberrechtsgesetz etwas anderes bestimmt ist.

ISBN 978-3-7741-1343-5

Pharmazentralnummer 12471377

Copyright © 2017 Govi (Imprint)

in der Avoxa – Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH

Apothekerhaus Eschborn, Carl-Mannich-Straße 26, 65760 Eschborn

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

Das vertrage ich nicht

Die besten Tipps für alle, die auf Fruktose, Gluten, Histamin oder Laktose reagieren

Apothekerin Erika Fink

Inhalt

Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten: Was ist das eigentlich?

Test: Habe ich eine Unverträglichkeit?

Was bei Medikamenten zu beachten ist

Milchzucker-Unverträglichkeit oder Laktose-Intoleranz

Meist eine Frage der Erbanlagen

Wie der Arzt die Unverträglichkeit erkennt

Milchzucker in gängigen Lebensmitteln

Muss die Laktose komplett vom Speiseplan verschwinden?

Praktische Ernährungstipps

Fruchtzucker-Unverträglichkeit oder Fruktose-Intoleranz

Häufig: Probleme mit der Fruktose-Aufnahme

Zink und Tryptophan zu niedrig

Das passiert in der Arztpraxis

Fruktose nur in Maßen essen

Vorsicht Sorbit!

Praktische Ernährungstipps

Histamin-Unverträglichkeit, Histamin-Intoleranz

Histamin als Segen und Fluch

Schlüsselenzym Diaminoxidase (DAO)

Käse, Fisch, Fleisch: Histamin vom Teller verbannen

Tipps für die Auswahl von Lebensmitteln

Welche Medikamente helfen?

Gluten-Sensitivität

Lange bekannt: die Zöliakie

Gluten-Intoleranz zeigt sich erst spät

Wo überall Gluten drin ist

Glutenfreie Produkte sind nicht gesünder

Reizdarmsyndrom

Die Diagnose gestaltet sich schwierig

Jeder Patient braucht eine individuelle Therapie

Welche Lebensmittel die Beschwerden lindern

Mittel, die helfen können

Nahrungsmittel-Allergien

Warum reagiert der Körper allergisch?

Pseudoallergie: sieht aus wie Allergie, ist aber keine

Mehrere Wege zur Diagnose

Behandlung: von der Diät bis zum Notfall-Set

Ausgewogen ernähren mit Alternativen

Nützliche Adressen

Alle in diesem Werk enthaltenen Informationen wurden vom Autor und dem Verlag auf das Sorgfältigste recherchiert. Gleichwohl sind Druckfehler und sonstige Falschangaben trotz Überprüfung nicht immer und überall auszuschließen. In solchen Fällen übernehmen weder Verlag noch Autor die Haftung.

Die Autorin

Erika Fink arbeitet als Apothekerin in Frankfurt am Main. Darüber hinaus hat sie Weiterbildungen zur Fachapothekerin für Offizinpharmazie und Fachapothekerin für theoretische und praktische Ausbildung absolviert. Sie schreibt regelmäßig für verschiedene Publikationen über Ernährung, Diätetik und Gesundheit und hat bereits ein Fachbuch dazu veröffentlicht.

Seit 1981 ist sie in der Ausbildung des Berufsnachwuchses im Bereich Ernährung aktiv. Unter anderem unterrichtet sie angehende Apotheker im letzten Abschnitt ihrer Ausbildung über Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten. Sie ist Referentin bei Fortbildungsveranstaltungen für Apotheker und wurde für ihre Verdienste in der Aus-, Fort- und Weiterbildung von der Apothekerschaft bereits mehrfach ausgezeichnet.

Erika Fink engagiert sich auch für den Berufsstand. Von 2005 bis 2014 war sie Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen. Zudem hatte sie zwischen 2009 und 2012 das Amt der Präsidentin der Bundesapothekerkammer inne.

Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten: Was ist das eigentlich?

Wissen, was drin ist: Bei Unverträglichkeiten ist die Zutatenliste wichtige „Lektüre“.

Viele Menschen vertragen bestimmte Nahrungsmittel nicht. Experten schätzen, dass in westlichen Ländern zwischen 20 und 30 Prozent der Bevölkerung davon betroffen sind. Meist stellen sie selbst die Diagnose Allergie, weil sie gar nicht auf den Gedanken kommen, dass es etwas anderes sein könnte. Dabei gibt es sehr viele mögliche Ursachen für Beschwerden nach dem Essen. Zudem können sich Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten ganz unterschiedlich zeigen. Dementsprechend schwierig gestalten sich Diagnose und Behandlung.

Von Unverträglichkeiten oder Intoleranzen sprechen wir, wenn Menschen nach dem Essen von hierzulande üblichen Lebensmitteln mit körperlichen Symptomen reagieren. Folgende Beschwerden treten am häufigsten auf:

Blähungen,

Erbrechen,

Durchfall,

Verstopfung,

Bauchschmerzen (Krämpfe),

Kopfschmerzen,

Flush,

Herzrasen,

Müdigkeit.

Dass jemand eine Mahlzeit „nicht verträgt“ kommt gar nicht so selten vor. Im einfachsten Fall liegt es daran, dass andere Zutaten verwendet worden sind, als man von zu Hause gewohnt ist.

Sie kennen das vielleicht aus dem Urlaub. Das Essen in einem anderen Land ist nicht „schlecht“, aber zunächst oft schlecht bekömmlich. Je weniger abwechslungsreich ein Mensch isst, desto eher wird dieser Fall eintreten. Nach zwei bis drei Tagen gewöhnt sich der Körper in der Regel an das andere Essen und verträgt es gut.

Anders verhält es sich, wenn man dauerhaft nach dem Verzehr bestimmter Speisen oder Lebensmitteln Beschwerden hat wie Völlegefühl, Bauchschmerzen oder Durchfall. Betroffene neigen oft dazu, das auf Zusatzstoffe im Essen zu schieben. Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker, Süßstoffe und Verdickungsmittel haben keinen guten Ruf. Sie müssen aber oft mitgegessen werden, wenn man Fertignahrungsmittel verzehrt. Die Alternative – selbst kochen aus frischen Nahrungsmitteln – können heute viele Menschen aus Zeitmangel, aber auch aus Mangel an Kenntnissen, kaum noch wahrnehmen.

Oft fehlt auch die Zeit, den nach dem Essen auftretenden Beschwerden wirklich auf den Grund zu gehen, zum Beispiel durch einen Arztbesuch. Viele begnügen sich mit einer Selbstdiagnose, die sich auf entsprechende Berichte in den Medien stützt. Die Eigentherapie besteht dann oft in einer Diät, deren oberstes Prinzip es ist, bestimmte Nahrungsmittel zu vermeiden. Das führt in vielen Fällen zu einer einseitigen Ernährung, denn die Versorgung mit allen Nährstoffen, Mineralstoffen und Vitaminen ist dann nicht mehr sichergestellt. Doch nur ein abwechslungsreiches Essen ist auch ein gesundes Essen. Wer die Nährstoffverluste in Kauf nimmt, weil er sie nicht erkennt und nicht ausgleichen kann, schadet seinem Körper langfristig. Auf Dauer „isst er sich krank“.

Die Lebensmittelindustrie hat mittlerweile eine neue Verbrauchergruppe ausgemacht, die „Ernährungssensiblen“. Speziell für sie gibt es in Supermärkten viele Waren mit den Aufschriften „frei von“ – und das Angebot wird immer größer. Dabei haben die nachgewiesenen Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten kaum zugenommen, wohl aber die Selbstdiagnose und der Verkauf entsprechender Produkte. So hat sich der Absatz glutenfreier Produkte weltweit zwischen 2010 und 2014 fast verdoppelt. Für jeden sichtbar wächst auch das Angebot von Sojamilch und Milchersatzprodukten auf Sojabasis in den Supermarktregalen ständig.

Demgegenüber steigt die Zahl der nachgewiesenen Lebensmittel-Allergien immer noch leicht an, besonders bei jüngeren Menschen. Aus medizinischer Sicht unterscheiden sich die körperlichen Reaktionen bei einer Allergie grundlegend von denen bei einer Intoleranz oder Unverträglichkeit. Die einzelnen Kapitel dieses Buches veranschaulichen das.

Jeder Mensch, der eine Unverträglichkeit gegen bestimmte Lebensmittel bei sich feststellt, ist gut beraten, sich um eine korrekte ärztliche Diagnose zu bemühen. Wie die folgenden Beschreibungen häufig vorkommender Unverträglichkeiten zeigen, lösen oft viele verschiedene Mechanismen einzeln oder im Zusammenwirken das Geschehen aus. Eine Eigendiagnose geht in den meisten Fällen daneben, denn oft lässt sich von den Symptomen nicht unbedingt auf deren Ursache schließen. Es können sich sowohl leichte Lebensmittel-Unverträglichkeiten dahinter verbergen als auch ernsthafte Erkrankungen, die chronisch werden oder einzelne Organe stark schädigen können.

Wer mit frischen Zutaten selbst kocht, kennt seine Mahlzeiten besser.

Darüber hinaus ist es für einen Laien kaum möglich, eine Allergie von einer Nahrungsmittel-Unverträglichkeit zu unterscheiden. Dies bestimmt jedoch die Behandlung. Aus diesem Grund ist den echten Allergien in diesem Buch ein eigenes Kapitel gewidmet. Eine Therapie, die sich lediglich auf Verdachtsmomente stützt, ist unangemessen gegenüber dem großen gesundheitlichen Stellenwert einer vollwertigen Ernährung. Die richtige Diagnose ist daher Voraussetzung, um das Problem erfolgreich behandeln zu können und die Ernährung so wenig wie möglich einzuschränken. Verordnet der Arzt eine Diät, orientiert diese sich an einem Plan, der Mangelernährung und damit einem Verlust an Leistungsfähigkeit vorbeugt.

Der nächste sinnvolle Schritt für den Patienten ist, sich intensiv mit der Zusammensetzung der Lebensmittel zu beschäftigen, damit schwerwiegende Ernährungsfehler gar nicht erst vorkommen. Gerade bei den Nahrungsmittel-Intoleranzen – also nicht bei den Allergien – verträgt der Körper beispielsweise Laktose, Fruktose, Gluten, Histamin und Gewürze in bestimmten Mengen und in bestimmten Kombinationen mit anderen Nahrungsmitteln. Es liegt also keine Nulltoleranz vor, aber die Mengen sind individuell so unterschiedlich, dass jeder das für sich austesten muss. Es erfordert Zeit, aber es lohnt den Aufwand, seine Ernährung so zu gestalten, dass sie nicht einseitig wird, dass sie Spaß macht und dass sie verträglich ist.

Test: Habe ich eine Unverträglichkeit?

Haben Sie folgende Symptome im Zusammenhang mit einer Mahlzeit bei sich beobachtet?

Bauchschmerzen und/oder Krämpfe,

Blähungen und/oder Durchfall,

Juckreiz oder Rötung des Gesichts oder der Haut,

Brennen und Jucken an den Lippen oder im Mund,

Niesen oder tränende Augen,

Herzrasen,

Kopfschmerzen.

Erscheinen oder verschlimmern sich diese Symptome nach

alkoholischen Getränken?

der Einnahme von Medikamenten?

Wenn eine oder mehrere dieser Beschwerden wiederholt auftreten, suchen Sie bitte einen Arzt auf, um eine Nahrungsmittel-Unverträglichkeit beziehungsweise -Allergie abklären zu lassen.

Einzelne Nahrungsmittel und erst recht komplette Mahlzeiten enthalten eine Vielzahl von Stoffen, die eine Unverträglichkeit auslösen können, so dass eine exakte Diagnose ohne fachliche Unterstützung praktisch unmöglich ist.