Das Zeitbeschaffungsbuch - Ute Lauterbach - E-Book

Das Zeitbeschaffungsbuch E-Book

Ute Lauterbach

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Beschreibung

"Zeit gewinnen wir nicht durch immer minutiöseres Zeitmanagement, sondern durch einen anderen Umgang mit unserem Leben." Das weiß Ute Lauterbach aus langer Erfahrung. Sie zeigt, wie dies in 13 Schritten der Zeitbeschaffung gelingt. Praktische Übungen zur Selbsterkundung helfen, wirkliche Prioritäten zu setzen und nicht vorgegebenen Schemata zu folgen. So gelingt es, den inneren Leitstern für die eigene Zeitgestaltung zu finden und endlich Zeit für das ersehnte andere Leben.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 79

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Ute Lauterbach
Das Zeitbeschaffungs-Buch
© KREUZ VERLAG
in der Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2011
Alle Rechte vorbehalten
www.kreuz-verlag.de
Umschlaggestaltung: [rincón]2 medien gmbh, Köln
Umschlagfoto: © Masterfile
Autorenfoto: © privat
Datenkonvertierung eBook: le-tex publishing services GmbH, Leipzig
ISBN (E-Book) 978-3-451-33683-6
ISBN (Buch) 978-3-451-61008-0

Wie Sie mit diesem E-Book arbeiten

Immer wenn Sie dieses Symbol sehen , nehmen Sie bitte einen Stift und machen Sie Notiz in Ihren Unterlagen.

Sie haben keine Zeit?

Wenn die Zeit kommt, in der man könnte,

ist die Zeit vorüber, in der man kann.

Marie von Ebner-Eschenbach

Sie machen ja, was Sie nur können. Mehr geht einfach nicht. Ihr großer Traum: einmal fertig werden! Aber kaum ist das Ende des Tunnels zu erahnen, rollt schon die nächste Lawine an. Weiter, mehr, schneller. Dabei sind Sie doch nur ein Mensch mit 206 Knochen und einem Gehirn. Ihnen ist klar, dass das alles gemacht werden muss. Und zwar von Ihnen! Sie haben schon die Kurse in Schnelllesen, Schnellschlafen, Multitasking absolviert. Neulich dachten Sie, es wäre am besten, wenn sie Sie klonen. Dann wären Sie wenigstens mit sich zu zweit. Als zwei brächten Sie oder Sie beide mehr voran.

Eins ist klar: Wenn Sie vor dem Herzinfarkt nichts ändern, wird der Preis zu hoch. Was tun?

Was brauchen Sie am allermeisten? Schreiben Sie mal auf:

Mehr Zeit und mehr Lebensqualität

Noch eine Frage: Sind Sie ein guter Zeitmanager?

Anscheinend nicht, obwohl ich über Prioritäten nachdenke und über die Reihenfolge des Abarbeitens. Ich strebe sogar an, täglich Freizeit zu haben. Ich mache gute Listen. Aber da geht auch viel Zeit rein. Irgendwas läuft schief. (schreibt Thorsten)

Aha, es wäre also gut, wenn Sie einen neuen Ansatz hätten. Glückwunsch! Den halten Sie gerade als Buch in Händen.

Sie auch nicht?

Aufstehen und loslegen – das ist bei Ihnen ein und dasselbe. Die Katze miaut und rangiert sofort über Ihren eigenen Bedürfnissen. Tür auf. Futter hin. Streicheln, manchmal Fluchen. Dann die Kinder. Sie haben zwei bis drei: Tochter, Sohn und Mann. Ab acht Uhr sind alle aus dem Haus und Sie könnten theoretisch durchatmen, aber praktisch rufen noch die Wäsche, Post, Telefonate, Einkauf, bevor Sie sich – meist eilig – zu Ihrem Job auf den Weg machen. Am Abend sind Sie k.o., legen sich hin und nach ein paar Runden im Gedankenkarussell schlafen Sie schließlich ein.

Hm. Ob Ihnen das gefällt? Und später, beim großen, beim letzten Lebensrückblick? Wahrscheinlich wird Ihnen Ihr Leben keinen großen Spaß gemacht haben, wenn Sie nichts ändern.

Schreiben Sie doch als Erstes auf, was Sie besonders brauchen:

Mehr Zeit für mich. Mehr innere Ruhe. Weniger Stress.

Und wie steht es mit Ihrem Zeitmanagement?

Zeitmanagement?! Dazu habe ich keine Zeit. Jedenfalls nicht so im Detail alles festlegen. Um Gottes willen. Auch das noch. Nein danke! Ich reagiere einfach auf das Dringlichste und zack ist der Tag vorbei. (schreibt Katja)

Eine neue Idee wäre also wünschenswert. Etwa: vom Rödeln zum Trödeln. Oder: anders leben und mehr Zeit haben. Mit diesem Buch haben Sie ein gutes Navigationssystem zu diesem Ziel.

Und Sie erst recht nicht?

Sie stehen voll im Beruf. Sind wichtig. Kriegen alles auf die Reihe, machen Überstunden und merken es nicht. Sie sind durchgetaktet und ticken mit allen Anforderungen mit. Der einzige kleine Nachteil: Außer Schlafen und der notwendigen Weiterbildung kommt in Ihrem Leben nichts weiter vor. Aber auch das merken Sie kaum, weil Sie im Vorwärtsgalopp nicht zur Seite schauen.

Oder gäbe es etwas, das Sie am allermeisten brauchen? Schreiben Sie es mal auf:

Ja, ich brauche ein Wunder.

Und was wäre dann anders?

Dann ritte mich nicht mehr der Erfolgsvorwärtsteufel.

Sondern?

Alles wäre anders. Erfüllter vielleicht. Ich weiß es nicht. Deshalb wünsche ich mir ja das Wunder. (schreibt Silke)

Wohlan! Jeder ist seines eigenen Wunders Schmied. Lesen Sie einfach weiter.

Und Sie? Keine Zeit?

Sie sind beinahe das größte Phänomen. Sie haben nämlich tatsächlich kapiert, dass Sie zu viel, zu hektisch, zu fremdbestimmt rackern. Haben vor der Maxikrise die Vollbremsung geschafft und sich ein Sabbatjahr genehmigt. Und dann haben Sie sich mit dem gleichen Tempo, derselben Gangart auf alles gestürzt, wovon Sie dachten: Das ist Sabbat. Hochleistungsmeditation, Entspannungsstress, Fitnesstorturen.

Das kann’s doch nicht sein. Schreiben Sie mal auf, was Sie am allermeisten brauchen?

Eine andere Identität. Neu ticken.

Und noch eine Frage: Wie wären Sie, wenn Sie auf eine wirklich bekömmliche Art anders wären?

Ich wäre völlig ohne Programm, ohne Plan. Ich wäre einfach so im Moment in fröhlicher Eigendrehung. (schreibt Jan)

Das ist schon ein guter Anfang. Denn wer sich erfindet, findet sich. Das Buch in Ihren Händen ist auch für Sie geschrieben.

Und Sie? Ich fasse zusammen:

»Sie würden gerne spielen, wandern, lesen, Musik hören, in der Sonne liegen, malen – kurz: das Leben genießen –, aber dazu haben Sie gerade keine Zeit, Sie müssen erst noch …«

Oder:

»Das machen Sie, wenn Sie pensioniert sind.«

Oder:

»Sie müssen Ihre Zeit besser einteilen, damit Sie jeden Tag auch was Schönes machen können.«

Oder, oder, oder!

Wann werden wir endlich Zeit haben, wann endlich leben, wenn das Leben erst später beginnt? Womöglich erst dann, wenn es vorbei ist?

Nein, wir beschaffen uns die Zeit, unser Leben zu leben.

Der Gedankengang auf einen Blick

Zeit oder Glück

Was kann die Zeit dafür, wenn wir meinen, nicht genug von ihr zu haben, wie im Stress und bei falschen Prioritäten, oder wenn wir glauben, zu viel von ihr zu haben, wie in der Langeweile?

Wenn uns die Zeit wegläuft und uns zwischen den Fingern zerrinnt, dann geht es in Wirklichkeit nicht um etwas, das mit der Zeit passiert, sondern um etwas, das in unserem Bewusstsein geschieht. Die meisten Menschen bestätigen, dass sich ein Jahr in der Kindheit länger anfühlt als im Erwachsenenalter, obwohl die objektiv messbare Zeit immer dasselbe Jahrespaket war und ist.

Somit lautet unser Auftakt-Fazit:

Wer besser mit seiner Zeit umgehen will, muss besser mit seinem Leben umgehen.

Oder anders formuliert: Zeit gewinnen wir nicht durch immer minutiöseres Zeitmanagement, sondern durch einen anderen Umgang mit unserem Leben.

Der Volksmund spricht klare Worte, wenn er sagt, dass dem Glücklichen keine Stunde schlage. Der Glückliche ist außerhalb der Zeitproblematik: Für ihn gibt es nicht zu viel oder zu wenig Zeit, auch vergeht sie für ihn nicht zu schnell oder zu langsam; sie schlägt für ihn gar nicht erst. Wir können somit den Glücklichen in der Zeitlosigkeit denken oder, mittelalterlich formuliert, in der stehenden Zeit, im nunc stans. Spinnen wir den volksmundlichen Gedanken weiter, so wissen wir, was mit dem Unglücklichen los ist: Ihm oder ihn schlägt die Zeit.

Es stimmt also:

Je glücklicher wir sind, umso weniger Zeitprobleme haben wir.

Der Glückliche ist – wie die Kinder – derart in und von der Gegenwart absorbiert, dass ihm nichts mangelt. Das heißt, er strebt vom gegenwärtigen Augenblick nicht weg, sondern will das, was sowieso ist. Er ist eben »wunschlos glücklich«, wie es so treffend heißt.

1. Schritt zur Zeitbeschaffung Wunschlos glücklich

Eigentlich bin ich ganz anders, ich komme nur so selten dazu.

Ödön von Horváth

Stellen Sie sich vor, Sie seien wunschlos glücklich. Dann wäre die ganze Zeitproblematik weg. Immerhin haben wir jetzt ein klares Ziel: das wunschlose Glück.

Schreiben Sie doch mal auf oder besprechen mit Freunden:

Wie fühlt es sich an, wunschlos glücklich zu sein?

Wann war ich zuletzt wunschlos glücklich?

Was war da anders als sonst?

Hängt das wunschlose Glück von äußeren Begebenheiten ab?

Wenn ich die Wahl hätte zwischen stabilem, wunschlosem Glück und einem großen Lottogewinn – was wähle ich?

Was könnte ich tun oder lassen, um das wunschlose Glück einzuladen?

Ihr 1. Schritt zur Zeitbeschaffung bringt Ihnen einen beachtlichen Zeitgewinn, weil Sie im wunschlosen Glück keine Glücksbeschaffungszeit mehr aufbringen müssen.

Wer wunschlos glücklich ist, bejaht, was ist.

AbkürzungWas bejahe ich?

Gehende Zeit – stehende Zeit

Ihr habt die Uhren. Wir haben die Zeit.

Tibetischer Lama

Wir haben bereits zwei Dimensionen der Zeit unterschieden. Betrachten wir diese Unterscheidung genauer:

Auf der einen Seite haben wir die lineare, die (ver)gehende Zeit des mehr oder weniger Unglücklichen, die dahinrast, die oft nicht reicht, die zerstückelt und gemanagt wird oder von der in der Langeweile sogar zu viel da ist.

Auf der anderen Seite ist die anwesende, stehende Zeit oder die Zeitlosigkeit, die den Glücklichen wunschlos in der Gegenwart aufgehen lässt.

Wenn uns die Zeit nicht mehr schlagen soll, dann müssen wir sie schlagen, ihr ein Schnippchen schlagen, indem wir aus der gehenden Zeit heraus- und in die Zeitlosigkeit hineinspringen.

Stimmt! Das ist ein ganz besonderer Sprung. Das lernen Sie nicht im Fitness-Club. Platon hat ihn bereits beschrieben, heute würde das so klingen:

Es geht darum, die geistige Kraft in der Seele herumzudrehen, aus der Welt des Werdens (= lineare Zeit) herauszutreten und zwar vollständig: Die geistige Kraft soll die Seele gleichsam mitreißen. Ins Sein hinein.1

Ehrlich gesagt: Das klingt gut, aber die Durchführung ist eine echte Herausforderung, denn es geht darum, in ein neues, anderes, gewähltes Leben hineinzuwachsen.

Also Schritt für Schritt. Wir gehen das Sprungtraining systematisch an. Es kann uns auf zwei Wegen mit jeweils einigen Zusatzstrategien gelingen:

1. Wir geben unserer linearen, (ver)gehenden Zeit eine Ausrichtung, die auf das für uns wirklich Wichtige hinzielt. Wenn wir ganz innehalten und uns ernsthaft fragen, was für uns das Wichtigste ist, dann weist die Antwort auf unseren persönlichen Leitstern hin. Auf diesen eigenen Leitstern werden wir uns später zubewegen.

2. Wir trainieren, in der Gegenwart zu leben, indem wir sie einladen. Bei der Ankunft in der Zeitlosigkeit glitzert uns der Zielfokus