Das zweite Bewusstsein - Christian Hermenau - E-Book

Das zweite Bewusstsein E-Book

Christian Hermenau

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Beschreibung

Es ist nicht leicht diese unsere Welt am Anfang eines Lebens zu betreten und es ist nicht leicht sie am Ende wieder zu verlassen. Doch wo sind wir vorher und wo danach? Werden wir von anderen Objekten in diesem Universum gedacht oder sind wir frei in unserem Tun und Handeln, wie die Quanten der modernen Physik? Ist das Leben aus sich heraus entstanden oder baut es auf Gedanken von anderen Wesen auf?

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Seitenzahl: 109

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Das zweite Bewusstsein

Von der Vielschichtigkeit des Lebens

Christian Hermenau

Inhalt

Zahlenlogik

Was steckt hinter den Quanten

Die Magie der Nahrungsaufnahme

Heisenberg und Weizenkörner

Die Suche nach dem Magischen

Mathematik und quantenmechanische Teilchen

Computer, Schalter und Transistoren

Der Takt der Atome

Die Entropie in den Netzwerken

Eine abwechslungsreiche Welt

Das erste Bewusstsein

Verschränkung

Supermassive schwarze Löcher oder nicht?

Ein Foto von etwas in 55 Millionen Lichtjahren Entfernung

Der Livestream zwischen den Teilchennetzwerken

Quantencomputer

Quantencomputer und die Netzwerke des Lebens

Zahlenlogik

Es ist nicht leicht, diese unsere Welt am Anfang eines Lebens zu betreten und es ist nicht leicht, sie am Ende wieder zu verlassen. Doch den meisten Teil unserer Lebenszeit gehen wir uninspiriert durch den Alltag und hoffen auf ein Wunder, obwohl alles um uns herum magisch ist und wir selber das größte Wunder darin sind.

Wir können auch auf der Erde die Dinge so banalisieren, dass wir nur noch das Einfache dahinter sehen, die Gesetzmäßigkeiten die hinter allem stecken, die alle Körper und Wesen gemeinsam haben. Dabei abstrahieren wir die Welt. Wir beschreiben dann das Ganze als idealisiert und absolut. Es ist faszinierend, dass 1 + 1 darin immer 2 sind. Wir erschaffen ein Zahlensystem, das grenzenlos ist, aber auch nach sehr einfachen Gesetzen funktioniert. Wir könnten ein ganzes Leben lang zählen und kämen nur vielleicht bis zur Milliarde und ein Ende wäre nicht in Sicht. Die Zahlen laufen immer weiter, mit dieser einfachen stumpfsinnigen Logik. Nie gäbe es eine Überraschung, nie würden wir dabei auf eine Zahl treffen die falsch ist oder nicht reinpasst. Das ist die kühle Abstraktion der Zahlen. Etwas von Menschen erdachtes, dass man auf Körner, auf Autos auf Sterne oder Menschen übertragen kann. Hunderttausend Sandkörner sind etwa 20 g. Wir könnten sie abzählen und als Zahl wären sie absolut, doch zweimal hunderttausend Körner abgezählt sind nicht gleich schwer. Ab einer bestimmten Genauigkeit zeigen sich Unterschiede, spätestens im Mikrogrammbereich. Wir könnten ein Leben lang hunderttausend Sandkörner abzählen und würden immer wieder andere Massen wiegen, denn kein Korn ist wie das andere, nur die Anzahl ist gleich.

Was stimmt also nicht, wenn wir die reine Mathematik, eine reine, einfache, exakte Ordnung, zusammen mit ihren logischen erdachten Gesetzen, auf die physikalische Welt übertragen und das Ergebnis nicht absolut und hundertprozentig ist, sondern jedes Etwas seine eigene Wirklichkeit hat. Jedes Sandkorn ist einmalig, aber unsere Formeln der Wirklichkeit lassen diese Einmaligkeit nicht zu. Physikalische Formeln sollen im Idealfall exakt wie mathematisch abstrakte Gesetze funktionieren, aus denen sie aufgebaut sind. Die Natur wird darin geometrisiert und zum Beispiel in Feldgleichungen aufgeschrieben, die dann einen unendlich feinen Raum in einer unendlich feinen Zeit beschreiben – alles in der Theorie, in dem, wie wir es uns ausgedacht haben. Und dann sind da Atome, kleine Energiepakete, die gleichzeitig punktförmig und doch nicht unendlich klein sind, die eine Ausdehnung wie eine lange Welle haben und dann wieder kompakt wie Strings sein sollen, aber eben doch dabei mathematisch sind und damit abstrakt bleiben. Einerseits kann man Atomuhren mit der Taktgenauigkeit von Atomen bauen, in der zwei solcher Uhren nur um eine Sekunde in einer Zeit voneinander abweichen, die länger als das Alter des Universums ist. Andererseits ist ein solches gedachtes, abstraktes, elementares Partikel weder genau festlegbar noch genau positioniert. Aus unserer Sicht ist es unscharf.

Wie kommen wir darauf, dass Atome wie Zahlen funktionieren, der Raum, die Zeit, die Materie genau sind, obwohl doch in unserer Welt nichts wirklich eins wie das andere ist? Nicht so wie die Zahlen. Es gibt keine zwei Teilchen die in allem gleich sind, anders als wie bei unseren Zahlen. Zwar ist 231 nicht 232, aber außer, dass die eine Zahl um 1 größer als die andere ist gibt es keinen Unterschied, nichts Überraschendes, nichts Individuelles oder Besonderes. Übertragen wir Zahlen auf das Leben, dann sind 231 Fliegen nicht gleich 232 Flöhe. Dann sind nicht mal 231 Weizenkörner gleich 231 Weizenkörner, nicht wenn man sich jedes Korn genau ansieht.

Wir nehmen die Essenz, die Seele aus einem Weizenkorn heraus und zurück bleibt nur eine Zahl. Für diese Zahlen gelten besondere Zusammenhänge und Gesetze, doch gelten diese Gesetze dann auch für das lebendige Korn? Kann etwas Großes, etwas Aufgebautes genauso funktionieren wie etwas idealisiert Erdachtes? Man könnte hier sogar noch weiter ins Kleinste gehen, denn auch die elementarsten Bausteine sind nicht alle gleich. Jedes hat seinen eigenen Zustand seine eigene Vernetzung seine individuellen Energien gespeichert. Kein Teilchen ist wie ein anderes. Obwohl man glauben könnte das elementare Urbausteine doch eigentlich auch perfekt idealisiert sein müssten und damit exakt zu einer kalten Abstraktion passen würden, ist das überhaupt nicht der Fall. Wir übertragen eine makroskopische Welt auf den Elementarbereich in dem Glauben auf die kleinen, unteilbaren, göttlich perfekten Kugeln der alten Griechen zu treffen. Die große komplexe Welt scheint sich idealisiert den Abstraktionen anzupassen, doch genau die realen Bedingungen, die die Bewegungen so verwirrend werden lassen, verschwinden nicht, wenn wir uns die exakten Grundbausteine, die Atome ansehen. Auf einmal sind die Atome gar nicht mehr so exakt, sind verwirrender und vielschichtiger und so ganz anders als unsere vertraute lebendige Welt. Plötzlich zeigt sich, dass man mit nur 53 Qubits, nur 53 realen Bausteinen, die mal gerade drei Minuten keinen Kontakt zu unserer Welt haben, mathematische Aufgaben berechnen kann, für die herkömmliche Supercomputer viele tausend Jahre brauchen. 53 systematisch vernetzte Atome sprengen jeden Supercomputer – nur 53!

Unsere Welt besteht aber aus unvorstellbar vielen Teilchen, was wenn die auch vernetzt sind oder anders herum formuliert, warum sollten diese denn ausgerechnet nicht vernetzt sein. Und wenn, was lässt sich damit berechnen oder steckt genau darin das Geheimnis des Bewusstseins?

Denken wir über die Welt, über dieses Universum, seine Größe, seine Fülle nach, oder betrachten wir unsere Erde genauer, das Leben auf ihr, so stellt sich ein mulmiges Gefühl ein. Wir spüren dann sehr deutlich, dass es da etwas nicht zu Fassendes, etwas Unbegreifliches gibt, etwas das jenseits allen Wissens und aller Rationalität existiert. Das Ganze ist so groß, soviel Größer als wir denken können und doch sind wir ein Teil davon mitten drin. Egal ob wir gläubig sind oder wissenschaftlich denkend, bei den Fragen: wo kommt alles her, warum gibt es uns, warum sind wir so kompliziert aufgebaut, lässt es uns erschauern. Den größten Teil unserer Zeit beschäftigen wir uns nicht mit solchen Fragen, vielleicht ignorieren manche sie auch komplett und leben ihr Leben, doch wüssten wir alle gern die Antwort darauf, alle: Götter wie Menschen, jedes Denken, ob bei uns oder irgendwo im Universum. Wir merken, dass eine Antwort über unser Begreifen hinaus geht und es wohl auch kein noch so allmächtiger Gott verstehen kann, denn es ist unbegreiflicher als die Allmacht.

Zwar können wir vielleicht den Aufbau in unserem Universum verstehen, einen in sich geschlossenen Zusammenhang finden, vielleicht die mathematischen Gesetze nach denen hier alles funktioniert entdecken, wenn es denn nach Gesetzen geht, doch damit haben wir nicht die übergeordnete Frage des Wozu das alles, dem Woher und Wohin, beantwortet.

Was steckt hinter den Quanten

Wenn wir nicht einfach mal eben lebendig werden können, dann können wir auch nicht einfach so sterben.

Falls es nicht nur der Gencode ist in dem alle unsere Merkmale gespeichert sind, der alles bei den Keimzellen regelt, wenn es nicht nur wie ein Uhrwerk abläuft, wenn neues Leben entsteht, was ist es dann? Was macht aus einer Zelle durch kontinuierliche Teilung Milliarden von Zellen, die nicht nur schlicht da sind, sondern in einem Höchstmaß geordnet? Dabei denken wir nicht an eine präzise Ordnung wie in einem Diamanten oder wie bei einem Eiskristall, sondern jede Zelle ist individuell und doch mit dem Ganzen verbunden. Egal ob Mikroorganismus, Pflanze oder Tier, das was da an Zellen miteinander verbunden ist, ist von Anfang an lebendig vernetzt, arbeitsteilig und differenziert. Auch war das Leben schon vorher da, die Lebendigkeit entsteht nicht erst bei der Teilung. Es bildet sich eine Ganzheit ohne hierarchisch zu sein. Es gibt sie mit und ohne Bewusstsein, mit und ohne Gefühle, je nachdem was gerade erschaffen wird. Es sind immer die gleichen Ausgangsstücke: Gewebezellen die sich teilen. Ob daraus dann ein Wurm oder ein Mensch wird macht bei den Ausgangszellen keinen Unterschied. Das Prinzip ist gleich. Wurmzellen unterscheiden sich nicht am Anfang von Menschenzellen. Auch die Gene bestehen immer aus den gleichen Basispaaren, nur eben anders angeordnet. Und obwohl wir die Zellteilung und Ausdifferenzierung heute beobachten und filmen können, obwohl es wie ein Uhrwerk abzulaufen scheint, muss dahinter noch viel mehr stecken. Ein noch viel größeres Wissen, ein noch viel, viel größeres Netzwerk, in dem nicht nur die Anordnung der Zellen gespeichert ist, sondern auch die Erfahrung die Millionen von Wesen vorher gemacht haben. Also nicht nur die Anordnung der Atome im Raum, sondern auch wie die Anordnung sich über die Zeit verändert und entwickelt hat. Babys oder Kleinstorganismen müssen ein gespeichertes Weltwissen der Vergangenheit von Anfang an in sich haben, die Fliege genauso wie der Mensch. Und dieses Wissen steckt nicht nur in den Genen, die nach Plan ablaufen. Das ist zu technisch, zu einfach gedacht. Wenn das Höchste, das Komplexeste in diesem Universum auf Genmolekül- und Zellebene stattfindet, dann wäre unser höheres komplexes Leben tatsächlich so unvorstellbar, so fantastisch, dass wir immer auch einen Gott einführen müssten, der wie ein Baumeister uns erschaffen hat und dann uns mit seinem göttlichen Atem die Seele einhaucht.

Wir brauchen eine andere Grundlage, eine andere Basis auf dem dies alles entsteht. Und es soll in diesem Universum passiert sein, mit den Mitteln die uns hier zur Verfügung stehen, aus sich selbst heraus. Wir wollen nicht die Unendlichkeit bemühen. Nicht zum Beispiel unendlich viele Universen einführen, die alle parallel nebeneinander existieren und sich dabei sogar irgendwie beeinflussen. Das wollen wir nicht! Es soll alles nur in unserem einen Universum passieren. Inzwischen haben die Menschen ein Wissen über die Natur erreicht, das uns zeigt, dass dies auch tatsächlich mit den Materialien die wir hier im Universum finden möglich ist. Es ist möglich mit Atomen, wie wir sie hier im Universum finden, auch das Leben zu erklären. Wir müssen nur einige Änderungen zulassen und den Schwerpunkt die Gewichtung verändern, dann ließe sich auch mit dem was wir haben das Leben erklären.

Die Gene bestehen aus Atomen und Atome unterliegen der Quantenmechanik, doch hinter der Quantenmechanik verstecken sich die Netzwerke, die die Verbindung zum abstrakten Bewusstsein herstellen.

Einstein und Bohr haben damals lange und hitzig darüber diskutiert ob es eine Möglichkeit gibt die Elementarteilchen zu beobachten ohne dass dabei eine Messung erfolgt. Einstein war fest davon überzeugt, dass man wie eine Maus still in einer Ecke das Universum nur beobachten kann ohne in irgendeiner Weise Einfluss zu nehmen und entsann sich ein Gedankenexperiment nach dem anderen. Für Einstein hing viel davon ab, immerhin ging es darum ob wir das Universum prinzipiell verstehen können oder ob es Bereiche gibt zu denen wir keinen Zugang haben. Doch Nils Bohr widerlegte beharrlich immer wieder Einsteins Ideen und sollte auch später damit Recht behalten. Damit setzte sich die Kopenhagener Deutung der Quanten durch, die von einer Unmöglichkeit der Beobachtung ohne Messung ausging und damit den Teilchen und Photonen ungeahnte Freiheiten einräumte.

Für Physiker heißt das auch, dass zum Beispiel bei einem Paarprozess der Zustand der beiden Teilchen oder Photonen so lange unbestimmt bleibt, wie er nicht gemessen wird. Oder, was das Gleiche ist mit der Außenwelt reagiert. Das heißt ein quantenmechanischer Zustand kann Eins, Null oder Null/Eins überlagert sein und bleibt dies so lange, wie keines der beiden Objekte mit der Außenwelt reagiert und dass, egal wie weit weg die Teilchen inzwischen von einander sein sollten. Zwei bedeutende außergewöhnliche Eigenschaften der Quantenmechanik kommen da zur Geltung: Der überlagerte, also nicht eindeutige Zustand und die Verschränkung, der besondere Kontakt zwischen zwei Teilchen oder Quanten, die noch nicht getrennt und doch weit voneinander entfernt sind. Aber darauf wollen wir erst später genauer eingehen.

Für unsere lebendigen Prozesse ist es nicht wichtig, ob wir Zugang zu den Teilchen haben, auch wenn wir dann eventuell unsere Hypothese nur indirekt beweisen können. Für uns spielt die extrem hohe Vernetzung der Materie eine ganz bedeutende Rolle, ihr wollen wir auf den Grund gehen. Nach unserem Aufbau stehen elementare Teilchen wie Protonen und Elektronen nicht nur über die Gravitation permanent mit endlos vielen anderen Teilchen in Kontakt, sondern sie speichern jeden einzelnen dieser Kontakte zusätzlich ab. Das heißt wir haben schon mal sehr schnell extrem große Netzwerke. Bei den Zahlenwerten und Prozesszeiten die dabei eine Rolle spielen, ist es für uns völlig aussichtslos da auch nur eine Sekunde lang irgendetwas verfolgen zu können. Wir können nur die statistischen Erwartungswerte von Ort und Zeit oder Impuls und Energie der Teilchen berechnen und sind dann in dem relativ groben Bereich der Quantenmechanik. Diese stellt für uns makroskopischen Wesen eine unterste Grenze dar. Das heißt aber nicht, dass es dahinter nicht noch bedeutend mehr gibt, sondern nur dass uns der Zugang dazu verwehrt ist. Die Objekte, Teilchen und Quanten sind klein, aber fest und real fassbar. Die Netzwerke darüber sind es nicht. Sie sind fantastisch groß, wahnsinnig schnell und die Speicherkapazitäten sprengen alle unsere Vorstellungen. Doch es bleibt die schwierigste aller Fragen: können sich in solchen zufällig entstandenen Netzwerken auch Intelligenz und Bewusstsein ausbilden. Gibt es noch eine zweite Intelligenz neben der Unseren in diesem Universum?