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Wie viele Teilchen braucht das Leben? Wann fängt es an und wo hört es auf? Ist der Tod das Ende oder der Anfang von Allem? Kann irgendetwas in diesem Universum diese Unzahl von Partikeln überhaupt überblicken oder sogar beeinflussen, sie in irgendeiner Weise kontrollieren? Will da jemand oder etwas, dass es immer vorwärts, immer höher hinaus geht, möglichst grenzenlos komplex denkend wird? Sind die Elementarteilchen mathematische Objekte, ist dies ein mathematisches Universum oder sind Teilchen die Keimzellen des Lebens und alles in diesem Universum wird vom Leben beeinflusst…
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Seitenzahl: 114
Veröffentlichungsjahr: 2020
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Welt ohne Physik
oder
die Angst vor dem Leben
von
Christian Hermenau
Inhalt
Die Antwort auf das Leben
Teilchen als Supercomputer
Die Harmonie in der Physik
Verstehende Teilchen
Was ist falsch am mathematischen Universum
Dunkle Materie dunkle Energie
Können so viele Physiker irren
Andere Intelligenzen
Kann die DNA alles speichern
Bringt die Emergenz das Leben?
Fremde Netzwerke, andere Intelligenzen
Was sind unsere Stützpfeiler
Wie hebelt man die Entropie aus
Tod und Leben
Kontinuität und die Sprünge der Photonen
Gleichzeitigkeit und Freiheit
Die gewollte Bewegung
Verantwortung für die Zukunft
Verweis/Index
Wie viele Teilchen braucht das Leben? Wann fängt es an und wo hört es auf? Ist der Tod das Ende oder der Anfang von Allem? Ist er vielleicht ein Neubeginn; jedes Mal auf etwas höherem Niveau. Möglicherweise sogar eine Widergeburt? Aber was hält dann die sich auflösenden Atome nach dem Tod zusammen? Oder ist es nur der Geist, das Wissen um die alte Persönlichkeit was weitergegeben wird? Haben die großen Religionen doch Recht, wenn sie von der Seele sprechen oder sogar von Widergeburt? Nur, ist denn so etwas denkbar, kann irgendetwas in diesem Universum diese Unzahl von Partikeln überhaupt überblicken oder beeinflussen, sie in irgendeiner Weise kontrollieren? Will da jemand oder etwas, dass es immer vorwärts, immer höher hinaus geht, möglichst grenzenlos komplex denkend wird? Wem ist daran gelegen und wer hilft dabei mit und kann es dann noch nach physikalischen Gesetzen ablaufen, ganz aus sich selbst heraus entstanden sein?
Menschen der Gattung Homo gibt es schon, nach dem ältesten gefundenen Unterkiefer in Äthiopien in der Afar-Senke, seit vielleicht 2,8 Millionen Jahren. Die komplexen Tiere und Pflanzen reichen sogar fast 600 Millionen Jahre zurück. Doch für das einfache, einzellige oder noch elementarere Leben können wir auf Zeiträume zurückgreifen, die in die Milliarden gehen, ja fast bis zum Anfang der Erde selbst zurückreichen. Kaum hatte sich die Erde nach dem großen Bombardement beruhigt, kaum wurden die Bedingungen wirtlicher auf ihr, da tauchte auch schon das erste äußerst einfache Leben, der Keim für alles Spätere auf - so vermutet man. Aber wo kam es so schnell her? Kam es von außerhalb, wurde es mit den Meteoriten zur Erde gebracht oder entsteht Leben immer gleich, wenn die Bedingungen einigermaßen günstig sind, wartet alles nur förmlich darauf endlich loslegen zu können?
Sie ist da: die Lösung darauf, die Antwort auf die Frage nach dem Leben, dem Denken und auch dem Bewusstsein, alles ist zum Greifen nah. Es liegt eigentlich unmittelbar vor uns, ist für uns alle schon seit langem sichtbar, wenn man es sehen will - und doch entschwindet das Wissen darum sofort, kaum erahnt man etwas und will es fassen. Wir können nicht einfach glauben was wir da sehen, wir sind nicht darauf vorbereitet, also müssen wir uns langsamer vorarbeiten und nicht die Geschichte von hinten an erzählen.
Der schnellste Rechner der Welt schafft bis zu 143 Petaflops in jeder Sekunde, das sind 1,43 1017 Operationen in einer einzigen Sekunde. Das hört sich so mit den blanken Zahlen beschrieben unfassbar viel an, doch ein ueinziges Teilchen hat 1018 Verbindungen mit anderen Teilchen je Sekunde. Ist dann damit jedes elementare Teilchen ein Supercomputer und auch unseren Hochleistungsrechnern weit überlegen?
Ein solcher Austausch zwischen den Teilchen ist nur elementar, es wird jeweils nur eine einzige kleine Information ausgetauscht - aber auch beim Computer haben wir nur Relais die miteinander verknüpft sind und nur eine einzige Information in sich haben: an oder aus. Immerhin hinterlässt das eine Teilchen, jeweils beim anderen Teilchen, nach einem Austausch, ein wirkliches kleines Massestück oder Energiepaket, d.h. etwas Fremdes bleibt im jeweiligen Gegenüber. Es sammeln sich immer mehr kleine fremde Massen im Teilchen, eine kleine Erinnerung. Also nicht nur die abstrakte Information: Eins oder Null, wie beim Relais, sondern etwas von einem anderen Teilchen, das aus einer ganz anderen Gegend des Raums kommt, eine mitunter wirklich ferne Information. Es gibt etwas ab und es nimmt etwas auf. Der Energiebetrag ist winzig und immer gleich und doch scheint es uns nicht das Gleiche wie beim Computer zu sein. Vielleicht ist der Energiewert vom Betrag her gleich, vielleicht steckt da aber doch noch etwas mehr vom Fremden drin, etwas das nur zu dem fremden Teilchen gehört und irgendwann zurückgegeben werden muss, spätestens wenn sich die Zeit umkehrt und alles wieder rückgängig gemacht wird. Wenn dem so ist, dann ist ein solcher Austausch in keiner Weise mit einem Computer vergleichbar. Dann können oder besser müssen wir ein Bild, eine Analogie aus dem Lebendigen bemühen. Zum Beispiel ein Kind das heranwächst und immer mehr von der Welt kennenlernt, Eindrücke und Fremdes aufnimmt, die ihm dabei langsam immer vertrauter werden. Kinder werden langsam immer vielschichtiger und fangen irgendwann eigenständig zu denken an. Sie empfinden sich später als unabhängige Persönlichkeiten, die scheinbar frei ihre Entscheidungen treffen.
Noch etwas drastischer, radikaler betrachtet, ließe sich das Elementarteilchen auch als die kleinste lebendige Materiestruktur begreifen. Diese kleinste Einheit gibt etwas Materie ab und nimmt im gleichen Maß etwas auf. Sie gibt vom eigenen Leben dem anderen etwas mit, schneidet sich ein winziges Stück heraus, ein kleines Wissen, eine kleine Information, aber nicht von etwas leblosem wie einer Zahl, sondern von etwas, dass nur am Anfang noch leer und unbeseelt war, mit der Zeit aber unwahrscheinlich dazugewonnen hat und schließlich träge wurde. Teilchen wachsen, nicht in der Größe, aber in der Trägheit. Sie ernähren sich von anderen Teilchen und werden schwer dabei, obwohl sie genauso viel abgeben wie sie aufnehmen. Ein Teilchen füllt sich mit anderem und füllt andere, es vernetzt. Träge Masse ist der Ausdruck für das Maß der Vernetzung, für die Menge an Informationen und dem Netzwerk zu dem das Partikel gehört. Und doch ist ein träges Teilchen, dass immer träger wird, mit der Zeit ein endliches Teilchen. Ein Teilchen bei dem die anfängliche Zeitlosigkeit, das „sofort“ auf eine langsamere Endlichkeit heruntergebrochen wird. Wir brauchen Zeit, wenn wir die Welt bewusst erleben wollen.
Zudem hat jedes Teilchen einen gigantischen Speicher. Alles wird registriert und chronologisch festgehalten. Wohl auch wieder nur in einer absolut simplen Form, aber es ist mehr als in Computern passiert, denn dort sind die Speicher unabhängig vom Prozessor, sie müssen extra angesteuert werden und es sind eben nicht nur Nullen oder Einsen, sondern bei Teilchen ist es etwas vom Anderen. Und wahrscheinlich ist auch das Auslesen der Informationen keine aneinander Reihung oder entlangfahren einer Informationskette, sondern der Speicher wird als Ganzes als Block ausgelesen. Es ist ein Erfassen eines Gesamtmusters das unmittelbar und schlagartig da ist.
Das heißt, hätten wir Zugang zum innersten Bereich der Teilchen, könnte ein einzelnes Partikel den größten Computer der Welt locker abhängen. Es ist von Anfang an schon fremdartiger als die Maschine und hat im Keim viel mehr etwas von der späteren lebendigen Struktur in sich. Es scheint genauso einfach und schlicht wie bei der Maschine zu sein und doch ist es beim näheren Hinsehen so viel anders.
Natürlich haben wir keinen Zugang, im Gegenteil wir sind eher in der Physik bereit anzunehmen, dass diese Fähigkeiten nur Illusionen sind, die hinter der Unschärfe verschwinden, als zu glauben, dass in einzelnen Teilchen solch ein Potential steckt, denn dann müssten wir alles umwerfen, alles nochmal von vorne denken, weil nicht die Formeln falsch sind, sondern der Ansatz: der Grundansatz selbst ist schon falsch. Alle physikalischen Formeln gehen in der Grundannahme davon aus, dass die Welt mathematisch funktioniert und im Wesen analytisch ist. Und immer funktionieren die Formeln und Gleichungen, ja selbst die großen Theorien ganz ausgezeichnet. Die Gleichungen passen zum Experiment oder werden angemessen passend gemacht und mehr wollen die Physiker gar nicht. Keine verwirrenden Welten, keine unnötige Kompliziertheit und keine verwirrende Komplexität. Darum wird alles Höhere, Ganzheitliche oder extrem Vernetzte so lange analysiert, bis nur noch die elementaren Grundbausteine und die elementaren Gesetze zu sehen sind. Eine klare möglichst einfache, symmetrische, harmonische Struktur. Nur, dass die Physiker immer wieder scheitern, wenn sie die Dinge zusammenfügen wollen, wenn sie in irgendeiner Weise auch größeres und lebendiges mit dazu nehmen wollen. Doch auch die einfachsten Bausteine wie Elementarteilchen und Atome erweisen sich im Detail als widerspenstig, wie auch selbst die großen Strukturen nur zum Teil passen wollen. Immer aufwendiger werden die mathematischen Gleichungen, immer abstruser die zusätzlichen Annahmen um die Einheit festzuhalten. Eine Einheit der analytischen Methodik, am besten eine einzige analytische Formel die alles beschreibt. Sie hoffen, dass es das gibt und nur sie den Schlüssel dafür in den Händen halten. Auf diese Weise bewahren die Physiker die Herrschaft über die Deutungshoheit der Grundsatzfragen. Alles was ewig fest in der Hand der Theologie lag unterwirft sich nun der Wissenschaft. Nur sie darf das Urteil über Wahrheit und Lüge fällen: Was gehört zur Physik und was wird als Metaphysik abgetan. Nur die reine Wissenschaft darf noch die tiefsten Existenzfragen stellen, die nach dem woher und wohin, obwohl sie, wie wir behaupten, bei der Physik schon im Ansatz falsch liegt und sie selbst weiß wie viel offene Fäden sich einfach nicht verbinden lassen.
Eine andere Überlegung ist, dass es viel leichter ist eine simulierte Welt zu erschaffen, als eine Reale. Erst recht, wenn dabei noch lebendige, intelligente Objekte darin enthalten sein sollen. Reale Prozesse in unserem Universum sind langsam und träge. Sie brauchen für alles ihre Zeit. Mathematische Teilchen bewegen sich nach der Gaußverteilung und physikalische Gase oder allgemein beliebige physikalische thermische Systeme im Gleichgewicht werden nach der Boltzmann-Statistik behandelt. Das heißt bei wenigen Teilchen kann es in einer angemessenen Zeit in einem abgeschlossenen Raum vorkommen, dass sich alle Teilchen am gleichen Ort befinden. Je mehr Teilchen hingegen vorhanden sind, desto geringer ist die Chance oder besser umso länger dauert es ehe so etwas passiert. Doch Teilchen die sich zufällig alle an einem Ort befinden, sind noch lange keine geordnet strukturierte Teilchen. Um so etwas zu erreichen müssten wir noch wesentlich länger warten. Zudem besteht dabei kein linearer zeitlicher Zusammenhang zwischen einem seltenen Zustand und der Zeitdauer, sondern die Wahrscheinlichkeiten dafür nehmen exponentiell ab, also es wird immer unwahrscheinlicher - die Zeitdauern explodieren quasi. Eigentlich sprengen die Dimensionen mit denen wir es bei den Mengen an Teilchen zu tun haben jedes Zeitmaß. Wir müssten dann mit Zahlen jonglieren, die so unfassbar groß sind, dass man sie gar nicht mehr aufschreiben kann. Schon eine so geordnete Struktur, wie es aus unserer Sicht nur ein Einzeller darstellt, lässt sich statistisch bei der Menge an mathematischen Atomen gar nicht mehr in Zahlen festhalten.
Ganz anders sieht die Situation aus, wenn wir es nicht mit mathematischen Teilchen, sondern mit verstehenden Teilchen zu tun haben. Damit wäre es im Vergleich zu den statistischen Teilchen ein leichtes sich abzusprechen und einen entsprechenden exklusiven Zustand einzunehmen. Ja in Absprache kann jeder noch so unwahrscheinliche Zustand angenommen werden, wenn alle miteinander im Austausch stehen und sich über eine Bewegung oder gerichtete Veränderung einig sind. Bei Menschen ist das besonders einfach, wir sind in unseren Bewegungen Impuls- und Energieunabhängig und können uns darum nur durch unsere Gedanken gelenkt beliebig im Raum bewegen. Ein Befehl eines Regenten und beliebig große Menschenmengen sammeln sich an einem festgelegten Ort. Kommunikative Teilchen müssen da schon mehr verändern und rechnen, um die Impuls- und Energiegesetze einhalten zu können und trotzdem sich an nur einem Ort einzufinden. Das heißt, auch kommunikative Teilchen müssen einen Überblick übers Ganze gewinnen und geschickt berechnen, wie man die Erhaltungssätze so nutzt, dass eine bewusst gesteuerte Bewegung dabei herauskommt. Es braucht schon hierbei eine Intelligenz. Mathematische Teilchen haben keine Intelligenz und bekommen sie auch nie. Bei Ihnen werden Besonderheiten mit zunehmender Teilchenzahl immer unwahrscheinlicher. Ihre einzige Chance auf Veränderung liegt in der Boltzmannverteilung, die aber einen exponentiellen Verlauf hat und schnell nur immer größere Unwahrscheinlichkeiten produziert.
Bei kommunikativen Teilchen mit Speicher ist es genau umgekehrt, je mehr Teilchen beteiligt sind, desto eher können aus den Netzwerken Muster entstehen und durch permanentes ausprobieren und beobachten, über die Zeit, ein Wissen ihrer selbst und ein Wissen darüber, wie man Netzwerke beeinflussen kann, entstehen. Solche hochresonanzfähigen kleinen sich entwickelnden Superteilchen stellen etwas ganz anderes dar als die Elementarpartikel der Quantenmechanik. Solche interessanten Abläufe funktionieren aber nicht in unserer makroskopischen Welt. Nehmen wir reale Kugeln und setzen sie in einem Experiment in Bewegung, dann verhalten sie sich auch nur rein mathematisch statistisch. Solche großen Gegenstände verhalten sich immer wie tote Körper. In dieser starren Verbindung erleben wir die Welt als kontinuierlich mathematisch ablaufend. Aber auch bei Atomkugeln, die sich in einem geschlossenen Raum bewegen, sehen wir Ihre Besonderheit nicht, wenn wir sie mit unseren weltlichen Geräten beobachten. Dann ist die physikalische Welt mit ihrer mathematischen Statistik und der Energie und Impulserhaltung noch in Ordnung.