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Camping kann so schön sein. Grenzenlose Freiheit, fernab von jeglichem Stress einfach an einem See entspannen oder einem Strand oder in den Bergen oder... Mit deinem Wohnmobil unterwegs kannst Du einfach da stehen bleiben, wo es am schönsten ist. Es liegt ganz bei dir. Doch was ist, wenn das Wasser ausgeht. Und wie lange halten Strom und Gas. Ach ja, dann ist da natürlich das leidige Thema mit den Ausscheidungen. Wo sollen die nur hin? In diesem Buch findest Du einen Überblick über die wichtigsten Ressourcen im Wohnmobil, verstehst die Technik dahinter und erhältst Tipps, wie Du sorgenfrei lange genau da bleiben kannst, wo es Dir ab besten gefällt. Christian & Constance haben 2018 all ihren Besitz verkauft oder verschenkt und sind mit ihrem Baby ins Wohnmobil gezogen. Für 18 Monate haben sie Europa erkundet. Ihre Erlebnisse und vor allem Erkenntnisse über Wohnmobile haben sie in ihrem Blog www.720-days.eu nieder geschrieben. Im Sommer 2019 haben sie außerdem den Motorhome & Van Longtime Traveler Club ins Leben gerufen. Hier haben sich Reiseblogger zusammen geschlossen, um Neulingen den Einstieg ins Wohnmobil-Leben zu erleichtern. Alle Mitglieder leben selbst seit langer Zeit im Wohnmobil bzw. Van und haben bereits unzählige Länder bereist. Sie teilen gerne ihren Erfahrungsschatz und geben individuelle Tipps für den Start.
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Seitenzahl: 68
Veröffentlichungsjahr: 2021
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TEIL 1: WIE FUNKTIONIERT DAS MIT...
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TEIL 2: DIE RESSOURCEN
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12 Volt
230 Volt – Landstrom
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Was ist Gas?
Wo bekomme ich das Gas her?
Wie viel Gas braucht man so?
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ASSER
Frischwasser
Grauwasser
Schwarzwasser
Z
USAMMENFASSUNG
Campingplatzcamper
Langzeitreisende
Ü
BER DIE
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UTOREN
Als Du Dich das erste Mal mit einem Wohnmobil beschäftigt hast, hast Du wahrscheinlich schnell festgestellt, dass Du viele Dinge im Auge haben musst, die in einer Mietwohnung selbstverständlich sind. Der Strom kommt sonst einfach aus der Steckdose, mit Gas hast Du normalerweise auch nichts zu tun, Wasser kommt aus der Leitung und bei der Toilette betätigst Du die Spülung und dann ist wirklich alles weg.
Im Wohnmobil ist das anders. Irgendwann musst Du Dich mit der Technik beschäftigen. Wie viel - das hängt davon ab, wie häufig Du unterwegs bist, wie lange und wohin Du fährst.
Wenn Du mit Deinem Wohnmobil zwei Wochen im Jahr auf einem Campingplatz fährst, brauchst Du eigentlich nur ein Stromkabel und eine Gasflasche. Denn Strom ist meist inklusive und wahrscheinlich nutzt Du auch die sanitären Anlagen vor Ort. Willst Du etwas mehr Komfort (z.B. um das Nudelwasser nicht jedes Mal vom Waschhäuschen zu holen), beschäftigst Du dich am besten auch noch mit dem Thema Wasser.
Für Dich relevant ist das Thema Technik vor allem, wenn Du wie wir länger mit Deinem Wohnmobil unterwegs sein, Ländergrenzen überschreiten und gerne freistehen möchtest. Dann solltest Du Dein Wohnmobil für möglichst lange autarke Phasen fit machen, in denen Du dich nicht um die Versorgung kümmern musst. Zu fast jedem Zeitpunkt Deiner Reise wirst Du mit der Wohnmobiltechnik konfrontiert: morgens beim Kaffee kochen, nachmittags nach dem Strand in der Dusche, beim Lesen auf dem Smartphone oder abends beim Wein trinken.
Wir waren 18 Monate im Wohnmobil unterwegs und haben während dieser Zeit unsere Ressourcennutzung immer weiter optimiert. An diesen Erfahrungen wollen wir Dich teilhaben lassen.
Dieser Ratgeber ist in zwei Teile gegliedert. Im ersten Teil haben wir die häufigsten Fragen gesammelt, die mit dem Thema Ressourcen aufkommen. Im zweiten Teil stellen wir die wichtigsten Ressourcen - Gas, Wasser und Strom - vor. Dabei zeigen wir, wie sie funktionieren, wo Du sie herbekommst bzw. entsorgst und schließlich geben wir Dir Tipps, wie Du möglichst lange unabhängig sein kannst.
Im folgenden Kapitel zeigen wir Dir, wie Du die Technik im Wohnmobil richtig verwendest, worauf Du beim Kauf achten solltest und wie Du mit einfachen Handgriffen den Wohnkomfort deutlich verbessern kannst.
Die Heizung in modernen Wohnmobilen funktioniert sehr gut. Es wird schön warm, selbst bei niedrigen Temperaturen. Grundsätzlich gibt es zwei unterschiedliche Systeme: Luftbasierte und wasserbasierte Heizungen. Die luftbasierte Heizung ist der Standard bei Wohnmobilen bis 3,5t, denn sie ist leichter und günstiger. Am häufigsten werden Heizungen von Truma verbaut. Die Truma Heizungen funktionieren normalerweise mit Gas. Es gibt sie jedoch auch in einer Variante, in der Du zwischen Gas und Strom (230V) umschalten kannst. Das erkennst Du daran, ob die Typenbezeichnung am Ende ein E hat (z.B. Truma 6e).
Die wasserbasierte Heizung liefert ein besseres Raumklima und ist leiser. Da sie schwerer und teurer ist, wird sie vor allem in Wohnmobilen über 3,5t verbaut. Der beliebteste Anbieter ist Alde.
Auch bei den luftbasierten Heizungen gibt es große Unterschiede im Raumklima abhängig davon, wie sie eingebaut sind und wo sich die Lüftungsschlitze befinden. Es zeugt von guter Qualität, wenn zusätzlich zu den offensichtlichen und gut verteilten Luftauslässen am Boden auch hinter den Möbeln immer etwas Platz ist, damit dort auch warme Luft ausströmen kann. Damit zieht es nicht, die Fenster beschlagen nicht und die Heizung liefert ein angenehmeres Raumklima. Insgesamt ist die Heizungsluft einer luftbasierten Heizung recht trocken - nimm also am besten eine Handcreme mit, wenn Du sie nicht eh schon im Winter immer dabeihast.
Beide Systeme erwärmen sowohl die Luft als auch das Warmwasser. Läuft die Heizung, ist warmes Wasser einfach ein “Abfallprodukt” und somit immer vorhanden. Im Sommer, wenn die Heizung nicht läuft, kann die Warmwasserbereitung separat angeschaltet werden. Das Erwärmen des Boilerinhalts (10 Liter) im Gasbetrieb auf 40° dauert ca. 10 Minuten. Wenn Du eine Variante mit Strom hast und an Landstrom angeschlossen bist, dauert es ca. 30 Minuten bis das Wasser erwärmt ist.
Wohnmobile sind alle mit einer Passivlüftung ausgestattet, um Gasvergiftungen zu vermeiden und Feuchtigkeit laufend nach draußen zu befördern. Die Passivlüftung funktioniert bereits ganz gut, aber Du wirst nicht um mehrfach täglich Lüften herumkommen.
Wenn Du im Winter fährst, wischt Du am besten an den Gummidichtungen der Fenster kondensiertes Wasser ab, damit sich kein Schimmel bilden kann. Besonders nach dem Duschen empfehlen wir das Bad gut zu lüften. Idealerweise hast Du einen zusätzlichen Ventilator in der Dachhaube im Bad. Dann reichen bereits 10-15 Minuten, um das Bad nach einer Dusche wieder trocken zu bekommen.
In den meisten Wohnmobilen und auch in vielen neuen Vans gibt es Duschen. Wir haben bisher drei Varianten gesehen.
Die spartanische Variante findest Du meistens in Vans. Bei dieser Variante kannst Du vom Händewaschbecken den Wasserhahn ausziehen und als Handbrause verwenden. Die Duschkabine “bastelst” Du Dir mithilfe eines Duschvorhangs oder verschiebbaren Wänden und dem Verschieben einer Bodenplatte.
Die zweite, bereits etwas komfortablere Variante besteht aus einer schwenkbaren Wand im Bad. So kann man z.B. das Waschbecken über die Toilette schwenken und hat dann eine Duschkabine.
Die dritte Variante besteht aus einer normalen Duschkabine, so wie Du sie auch von zuhause kennst. Manchmal sind sie ein bisschen kleiner - unsere hat zum Beispiel eine Grundfläche von 70x55cm - aber das genügt vollkommen fürs tägliche Duschen.
Achte auf jeden Fall darauf, ob die gesamte Duschwanne eben ist oder Stufen durch reinragende Radkästen vorhanden sind.
Täglich duschen? Na ja, das kommt darauf an, wie viel Wasser Du dabeihast und wie häufig Du Wasser nachtanken möchtest. Üblich in Wohnmobilen bis 3,5t ist ein 120 Liter Tank. Wenn Du das Wasser auch für Zähneputzen, Geschirr abwaschen, Kochen und zum Trinken verwendest, kannst Du mit 2 Personen jeweils noch einmal Duschen bevor Du nach ca. 3 Tagen wieder auffüllen musst.
Endlos Duschen ist im Wohnmobil ohnehin nicht drin, da immer nur 10 Liter Warmwasser vorhanden sind. Das reicht aber für zwei Personen aus. Im Winter ist die Wassertemperatur kein Problem, da die Heizung das Wasser im Warmwassertank automatisch mit aufheizt. Ist die Heizung nicht an, musst Du explizit die Warmwasserbereitung anstellen. Natürlich kannst Du die auch permanent anhaben, aber dann verbrauchst Du dafür permanent Ressourcen (Gas oder Strom).
Wir empfehlen Dir daher, dass Du die Warmwasserbereitung erst kurz vorher einschaltest. Heizt Du mit Gas, geht es schnell und es reichen ca. 10 Minuten. Hast Du eine Heizung, die auch mit Landstrom funktioniert und bist an den Landstrom angeschlossen, kann es schon mal eine halbe Stunde dauern. Wenn Du alleine duschen möchtest, reicht die Option Eco (Aufheizen auf 40 Grad). Seid Ihr zu zweit, nimm lieber die Option high (Aufheizen des Warmwassertanks auf 60 Grad). Da die optimale Duschtemperatur bei 35-38 Grad liegt, kannst Du durch das Mischen von Warmwasser und Kaltwasser Dein Duschwasser so auf 20 Liter strecken. Übrigens keine Angst - das Mischen funktioniert genauso wie mit dem Wasserhahn zu Hause.
Es gibt zwei Arten von Toiletten - und gleich vorweg: Unser Favorit ist eindeutig die zweite Variante.
Der Klassiker: Chemietoilette