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Karl Olsberg

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Beschreibung

»Grandios! Ein brandaktueller, hochspannender und toprecherchierter Thriller, der zeigt, welchen Beitrag moderne Technik zur Aufklärung von Verbrechen leisten kann« - so preist das Magazin »Bücher« den Roman DELETE des Bestsellerautors Karl Olsberg, mit dem er die »Sonderermittlungsgruppe Internet (SEGI)« einführt. JAAP KLAUSEN ist Teil dieses Teams, ein Polizist mit Vorgeschichte, der seine gesamte Erfahrung in den Dienst der SEGI gestellt hat. Wie es dazu kam, erfährt der Leser jetzt in diesem packenden Prequel. Gewohnt meisterhaft zeigt uns Karl Olsberg, was es braucht, um im Internet-Zeitalter erfolgreich zu ermitteln. JAAP KLAUSEN ist die dritte Folge einer mehrteiligen, spannenden Gratis-Bonusreihe, die das Warten auf den nächsten großen SEGI-Thriller verkürzt, der im Frühjahr 2015 im Berlin Verlag erscheinen wird.

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ISBN 978-3-8270-7764-6© 2014 Karl OlsbergBerlin Verlag in der Piper Verlag GmbH, Berlin 2014Covergestaltung: ZERO Werbeagentur, München,unter Verwendung zweier Bilder von © WIN-Initiative/gettyImages und © Andrew Querner/gettyImagesSatz und eBook: psb, Berlin

Alle Rechte vorbehalten. Unbefugte Nutzungen, wie etwa Vervielfältigung, Verbreitung, Speicherung oder Übertragung können zivil- oder strafrechtlich verfolgt werden.

Der Mann, dem ich in ein paar Dutzend Metern Entfernung folge, ist hager, mit Dreitagebart und langen Haaren, die er zu einem Zopf gebunden hat wie ein Indianer. Er dreht sich nicht um, geht ruhig und selbstsicher die regennasse Straße entlang, die in der Dämmerung still daliegt. Vor einem von außen unauffälligen Mehrfamilienhaus bleibt er stehen und sieht sich kurz um, bevor er den Vorgarten durchquert. Dabei streift mich sein Blick. Das Herz pocht mir in der Kehle. Ich fixiere einen Baum in etwa hundert Metern Entfernung und unterdrücke den Impuls, nach der SIG Sauer P6 im Schulterhalfter zu tasten – sie liegt im Waffenschrank des Kommissariats. Ich habe längst Dienstschluss, und keiner der Kollegen weiß, dass ich hier bin. Dies ist eine Sache zwischen mir und ihm.

Ich habe Julia auf einer Studentenparty kennengelernt. Sie war an der Hochschule für Wirtschaft und Recht eingeschrieben, wo ich meinen Bachelor im Polizeivollzugsdienst machte. Schon als kleiner Junge wollte ich Polizist werden. Nachdem meine Sportlerkarriere wegen einer Knieverletzung jäh beendet wurde, schrieb ich mich gegen den ausdrücklichen Willen meiner Eltern an der HWR ein. Mein Vater hatte noch nie viel für den Staat übrig, meine Mutter war und ist immer noch voller Sorge, dass mir im Polizeidienst etwas passieren könnte. Julias Vater dagegen, ein erfolgreicher Anwalt, wollte, dass seine Tochter Jura studierte. Doch sie hatte sich bloß eingeschrieben, um auf seine Kosten ein bequemes Leben führen zu können.

Auch sonst waren wir in jeder Hinsicht unterschiedlich: Sie lachte gern, ich bin eher der stille Typ. Wenn sie kochte, verwandelte sie innerhalb von fünf Minuten die Küche in ein totales Chaos, um am Ende versalzenes Rührei oder vertrocknete Schnitzel zu produzieren, während ich anschließend eine Stunde damit zubrachte, alles wieder in Ordnung zu bringen. Wenn ich versuchte, mich auf eine Prüfung vorzubereiten, lachte sie nur, küsste mich in den Nacken und sorgte dafür, dass ich alles vergaß, was ich in der letzten halben Stunde gelernt hatte.

Zum ersten Mal in meinem Leben war ich wirklich glücklich.

Ich spüre seinen Blick in meinem Nacken, als ich das Haus passiere. Es ist nicht einfach, gelassen weiterzugehen, den Eindruck aufrechtzuerhalten, dass ich nur zufällig hier bin. Einem Impuls folgend hole ich mein Smartphone hervor und halte es ans Ohr, als hätte ich gerade einen Anruf bekommen. Ich höre die Haustür hinter mir zuklappen.

Nach ein paar Schritten bleibe ich stehen und drehe mich um. Niemand ist zu sehen. Ich überlege, zurückzugehen und die Namen auf den Klingelschildern zu lesen, doch die Gefahr ist zu groß, dass ich damit Verdacht errege.

Ein Stück die Straße herunter ist eine Bushaltestelle, der ideale Ort für eine unauffällige Beobachtung. Ein Bus kommt, hält extra für mich. Ich schüttele den Kopf. Der Busfahrer sieht mich irritiert an, zuckt mit den Schultern und fährt weiter.