Den Weg mit Gott gehen - Dirk Gellert - E-Book

Den Weg mit Gott gehen E-Book

Dirk Gellert

4,9

Beschreibung

Das Buch "Den Weg mit Gott gehen" beschreibt vielfältige Möglichkeiten ganz bewusst mit Gott durch das Leben zu gehen und dabei seine Nähe zu uns zu erkennen. Gleichzeitig vermittelt das Buch Kenntnisse über den katholischen Glauben und beinhaltet wichtige Grundgebete, die zum besseren Verständnis erläutert werden. Somit wird hier auch jenen eine Handreichung geboten, die den christlichen und insbesondere den katholisch geprägten Glauben näher kennenlernen, vertiefen oder weitergeben wollen.

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Seitenzahl: 86

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Der Autor

Dirk Gellert, Jahrgang 1969, verheiratet, zwei Kinder, hat im Fernstudium den Grund- und Aufbaukurs Theologie im Fernkurs der Katholischen Akademie Domschule Würzburg absolviert und befasst sich seit vielen Jahren mit theologischen Grundfragen, wie besonders mit der Theodizee und der Eschatologie. Am 24.03.2012 wurde er im Hohen Dom zu Paderborn zum Ständigen Diakon geweiht und ist seitdem neben seinem Hauptberuf als kfm. Angestellter in der Gemeindeseelsorge als Diakon tätig.

Inhalt

Vorwort

Den Weg mit Gott gehen

Gott ist da – Ich glaube an Gott

Das Gebet (

Einführung, Kreuzzeichen, Ehre sei dem Vater, Vaterunser, Glaubensbekenntnis, Ave Maria, Engel des Herrn, Regina caeli

)

Sich Zeit nehmen für Gott (

Einführung, Rosenkranzgebet, Kreuzweg, Zehn Gebote, Sieben Sakramente

)

Christus ist in seiner Kirche gegenwärtig

Gott in der Liturgie begegnen

Gott in seinem Wort begegnen

Heilige – Vorbilder, Fürsprecher und Wegbegleiter

Die Glaubensvermittlung an Kinder

Das Kirchenjahr

Die Kirchengeschichte

Auf, lasst uns gehen

Anhang

Die wichtigsten Gebete in lateinischer Sprache, die Tugenden, das Schuldbekenntnis

Literaturverzeichnis

Meinen Kindern Benedikt und Dominik und meinem Patenkind Henrik gewidmet.

In dankbarer Erinnerung an + Prälat Dr. Heribert Schmitz, der mir bei der Klärung verschiedener Detailfragen behilflich war.

Vorwort

Das vorliegende Schriftwerk soll die Nähe Gottes auf unserem Lebensweg verdeutlichen und dabei wesentliche Inhalte des christlichen und katholischen Glaubens vermitteln. Denn nichts auf unserem Weg durch das Leben ist hilfreicher als ein fester Glaube, der durch die Höhen und Tiefen des menschlichen Daseins begleitet und trägt und der letztendlich die Zuversicht auf das ewige Leben begründet.

Die Freude und Hoffnung wiederum, die aus diesem Glauben erwächst, gibt dem Menschen eine Gelassenheit und Kraft, in allen Lebenslagen bestehen zu können und nicht aus Angst und Ohnmacht vor dem Leid und Tod zu erstarren oder sich in die vielfältigen Formen der Verdrängung zu flüchten.

Christen wissen aufgrund ihres Glaubens, dass Gott in seiner Allmacht, Liebe und Güte immer da ist und der Mensch durch Jesus Christus erlöst ist – befreit von Sünde und Tod.

So haben wir allen Grund, furchtlos unseren Weg mit Gott zu gehen, ihm zu danken und die Ehre zu erweisen – Gloria in excelsis Deo.

Willebadessen, am Fest des hl. Benedikt von Nursia, 11. Juli A.D. 2015

Diakon

Dirk Gellert

Soli Deo Gloria – Gott allein die Ehre

Den Weg mit Gott gehen

Wenn wir unseren Weg ganz bewusst mit Gott gehen wollen, bieten sich hierzu vielfältige Möglichkeiten an, denn Gott ist auf vielerlei Weise gegenwärtig und erfahrbar. Schließlich sind wir auf unserem Lebensweg auch auf dem Weg zu Gott, zu unserer endgültigen Bestimmung und Heimat – zum ewigen Leben.

Auf die Frage, wie viele Wege es zu Gott gäbe, antwortete einmal der ehrwürdige Kardinal Joseph Ratzinger, der spätere Papst Benedikt XVI.: So viele, wie es Menschen gibt.1

So geht jeder Mensch seinen persönlichen Weg zu Gott, aber auch seinen individuellen Weg durch das irdische Leben, wobei er von Gott begleitet wird.

Damit aus diesen Wegen Kraft, Zuversicht und Freude geschöpft werden kann, ist es notwendig, sich der Nähe und des Heilswillens Gottes bewusst zu werden. Hilfsmittel hierzu, die nachfolgend aus allgemein christlicher und katholischer Sicht erläutert werden, sind besonders das Gebet, das Lesen und die Betrachtung der Bibel, der Gottesdienst und der Empfang der Sakramente.

Mit Gott unterwegs zu sein bedeutet, sich von ihm geliebt und angenommen zu wissen, sich als sein Kind und mit ihm verbunden zu fühlen, an ihn mit Freude zu denken, mit ihm durch das Gebet in ständigem Kontakt zu stehen und auf seine, über den Tod hinausgehende Fürsorge zu vertrauen. Es bedeutet aber auch, das Leben im Sinne Christi zu gestalten und sich um den Willen Gottes und somit um das Gute zu bemühen.

Auch wenn Leid, Sorge, Unrecht, Not und Elend zuweilen den Blick auf Gott vernebeln können und seine Gegenwart nicht in der Weise erfahrbar ist, wie wir uns das wünschen, so ist er uns doch nahe und begleitet uns auf unseren Wegen mit seiner unendlichen, väterlichen Liebe.

 

1 Vgl. Joseph Ratzinger: Salz der Erde, Christentum und kath. Kirche, Ein Gespräch mit Peter Seewald, München 1996, S. 35

Gott ist da – Ich glaube an Gott

Von Anbeginn der Menschheitsgeschichte haben die Menschen gespürt, dass eine höhere Macht über ihnen steht, dass Gott da ist, und sie erkannten ihn beispielsweise als den Schöpfer der Welt und des Lebens.

Auf vielfältige Weise hat Gott sich den Menschen offenbart und kundgetan, besonders seinem auserwählten Volk, den Israeliten, die auch als Juden bezeichnet werden, so dass der Glaube an den einen Gott, der so genannte Monotheismus, als Wahrheit erkannt und weitergegeben wurde. Im Alten Testament der Bibel ist über diese göttliche Offenbarung zu lesen, wobei sich Gott mehreren oder einzelnen Personen in Erfahrung brachte.

Nachdem Christus, auferstanden von den Toten, seinen Jüngern, aber auch vielen anderen Zeugen erschienen ist, waren diese bereit, den Glauben an ihn und seine Lehre, die frohe Botschaft, in die Welt hinauszutragen und zu verbreiten. Jesus selbst sandte seine Jünger mit dem Auftrag aus, zu allen Völkern zu gehen und alle Menschen zu seinen Jüngern zu machen (vgl. Mt 28,19).

Von Generation zu Generation wird nun dieser Glaube überliefert, ausgehend von den Jüngern Jesu, den Aposteln, die den christlichen Glauben mündlich und schriftlich weitergaben.

So steht uns als Glaubensgut (Depositum Fidei) mit der Heiligen Schrift bzw. dem Neuen Testament der Bibel das schriftliche Zeugnis und als weitere Glaubensquelle die mündliche Überlieferung bzw. heilige Überlieferung oder Tradition zur Verfügung. Aber auch die abendländische (christliche) Zeitrechnung sowie jeder Priester, Bischof oder der Papst – kurzum jeder Christ ‒ weist auf Christus und damit auf Gott hin.

Der Glaube beinhaltet somit nichts Ungewisses, sondern er gründet auf die wahrhaftige Glaubwürdigkeit seiner Zeugen, die für ihren Glauben auch Verfolgung, Folter und den Tod auf sich genommen haben.

Die Offenbarung Gottes lässt aber nicht nur ihn selbst, sondern auch seine Eigenschaften erkennen, wie seine Allmächtigkeit, Güte, Barmherzigkeit und unvergleichliche Liebe. Im Hinblick hierauf fragt man sich natürlich, wie Gott das ganze Leid in der Welt zulassen kann, was mit dem Begriff „Theodizee“ bezeichnet wird. Die Antwort findet sich besonders im gewaltsamen Kreuzestod Jesu Christi, der ebenso wie die Tatsache, dass Gott als Mensch selbst Leid erfahren musste, auch andeutet, dass das Leid wohl als Begleiterscheinung zu diesem Leben gehört, was aber nicht ausschließt, es nach Kräften zu bekämpfen.

Gott ist für uns da, er wendet sich uns liebevoll zu und lässt uns sogar die Freiheit, diese Zuwendung zu erwidern oder nicht. Er kennt jeden Menschen mit seinen Stärken, Fehlern und Schwächen, ja sogar die Haare auf unserem Kopf sind gezählt (vgl. Lk 12,7). Er will, dass alle Menschen zum Heil geführt und gerettet werden (vgl. 1Tim 2,4). – Seine Liebe kennt eben keine Grenzen.

Wir wissen von Gott durch den uns überlieferten Glauben, woraus eine Wissenschaft, die so genannte Theologie (gr. Lehre von Gott) entstanden ist. Das Bekenntnis: „Ich glaube an Gott“ hat also gute Gründe, denn Gott ist wirklich und wahrhaftig für uns da und er lässt sich trotz seiner unbegreiflichen Größe auch von dem Suchenden finden.

Das Gebet

Beten bedeutet, zu Gott sprechen, sich an ihn wenden, mit ihm in Verbindung treten, zu ihm Kontakt aufnehmen und sich ihm gedanklich sowie mit Worten vernehmlich anzuvertrauen. Das Gebet ist auch Antwort auf den an jeden Menschen gerichteten, unermüdlichen Anruf Gottes.

Gebete können mit eigenen Worten selbst formuliert sein oder sie sind geformt mit festgeprägten Sätzen, wobei sich der Betende dem Inhalt des vorgefassten Gebetes anschließt.

Gebete können allein, persönlich und vertraulich oder aber in der Gemeinschaft vor Gott getragen werden.

Gott ist zu jeder Zeit und an jedem Ort erreichbar. Beten ist also immer und überall möglich, wobei es für das Gebet durchaus hilfreich und mit mehr Konzentration und Aufmerksamkeit verbunden sein kann, wenn sich der Betende einem christlichen Symbol wie z.B. dem Kreuz zuwendet, die Rosenkranzkette zur Hand nimmt, seine Hände faltet oder eine Gebetsstätte (z.B. Kirche oder Kapelle) aufsucht. Als Zeichen der Ehrerbietung ist es auch möglich und angebracht zumindest einen Teil des Gebetes kniend zu verbringen.

Gebete lassen sich in verschiedene Arten und Kategorien einteilen:

Im Dankgebet wird Gott beispielsweise für das Leben, die Liebe, die Schöpfung und für das zukünftige ewige Leben usw. gedankt.

Das Bittgebet beinhaltet verschiedene Bitten, die vor Gott getragen werden, wie z.B. die Bitte um Vergebung von Sündenschuld, die Bitte um Kraft, Gesundheit usw.

Aber nicht alle Bitten werden in dem Sinne erhört und erfüllt, wie es sich der Bittende und Betende erhofft, wodurch nicht selten Enttäuschung und Resignation entstehen. Hier liegt dann ein falsches Verständnis vom Bittgebet vor. Grundsätzlich kann der Mensch nahezu alles von Gott erbitten, nur wie, wann und in welcher Weise Gott reagiert und die Bitte erfüllt, vollzieht sich meist im Verborgenen. Oft erschließen sich während des Bittgebetes auch Lösungen, wodurch der Gegenstand der Bitte seine Erfüllung findet. Oder die vorgetragene Bitte wird nach einiger Zeit durch geänderte Umstände gegenstandslos. Dem Menschen ist der Verstand gegeben, dessen er sich im Vertrauen darauf bedienen soll, dass Gott durch den Heiligen Geist behilflich ist und das Bittgebet somit keinesfalls wirkungslos ist.

Das Lobgebet wird aus Liebe zu Gott, zu seiner Verehrung und einfach weil er da ist, gebetet.

Gebete haben oft eine eigene, zum Teil sehr alte Sprache, die manchmal zum besseren Verständnis der Deutung bedarf. Deshalb werden die hier zitierten Gebete jeweils zu Beginn oder im Anschluss kurz erläutert.

Bei aller Vielfalt der Gebete gibt es auch solche, die jeder Christ bzw. Katholik auswendig beherrschen, kennen und auch verstehen sollte – die so genannten Grundgebete: