Gott und das Leid - Dirk Gellert - E-Book

Gott und das Leid E-Book

Dirk Gellert

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Beschreibung

Dieses Buch beinhaltet aus christlicher Sicht klassische, logische und mögliche Lösungsansätze und Antworten auf die Frage: Warum lässt Gott das Leid zu? So soll es dabei helfen, angesichts des vielfältigen Leids auf der Welt, nicht daran zu verzweifeln und den Glauben an Gott selbst, wie auch die Freude daran, zu bewahren.

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Seitenzahl: 56

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Meinen seligen Großmüttern gewidmet

Emilie Gellert und Maria Eckhart

Soli Deo Gloria

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

1.0 Das vielfältige Leid in der Welt

1.1 Das selbst verursachte Leid

1.2 Das unabwendbare Leid

2.0 Doppeltes Leid

2.1 Das Leid der Heiligen

2.2 Niemand wird verschont

3.0 Warum lässt Gott das Leid zu

3.1 Die Theodizee

3.2 Ein existenzieller Konflikt

4.0 Kein Grund zu zweifeln

4.1 Alles hat zwei Seiten

4.2 Der Glaube bleibt begründbar

5.0 Kann Leid einen Sinn haben?

5.1 Impuls zur Umkehr

5.2 Neues entsteht

6.0 Das Kreuz Christi

6.1 Die Solidarität Gottes mit den Leidenden

6.2 Hinweis auf das Unvermeidliche

7.0 Die beste aller Welten

7.1 Der Sinn des Lebens

7.2 Die Freiheit des Individuums

8.0 Gott ist die Liebe

8.1 Die Liebe Gottes im Alten Testament

8.2 Die Liebe Gottes im Neuen Testament

9.0 Gott und das Leid

9.1 Ein Leben voller Zuversicht

9.2 In Anbetracht der Ewigkeit

Nachwort

Prägnante Sätze

Anhang

(Wortlaut der angeführten Bibeltexte, Der Autor, Erläuterung zur Widmung, Gebete)

Literaturverzeichnis

Vorwort

Leid ist ein Thema, mit dem jeder Mensch mehr oder minder konfrontiert wird. Sei es aus eigener Erfahrung oder durch die Auseinandersetzung mit dem Leid anderer. Besonders einem an Gott glaubenden oder Gott nahestehenden Menschen stellt sich die drängende Frage nach der Beziehung Gottes zum Leid.

Hierbei sieht sich der Fragende höchstwahrscheinlich auf ein scheinbar undurchdringbares Geheimnis verwiesen, weil sich diese Frage eben nicht so einfach, schnell und ohne Weiteres beantworten lässt.

Doch mithilfe der Heiligen Schrift sowie durch logische Aussagen und Schlussfolgerungen lassen sich Indizien bzw. Merkmale und Hinweise finden, die das geheimnisvolle Dunkel des Leids zumindest etwas erhellen können. Wenn hier sogar resultierend aus Logik sowie religiöser Weisheit und Erkenntnis bestimmte Lösungsansätze geboten werden, dann besteht die Möglichkeit, dass das Leid dem Grunde nach zwar nicht minder leidvoll ist, es aber aus einem anderen Blickwinkel gesehen wird, der vor Verzweiflung, Resignation oder sogar dem Glaubensverlust bewahren kann.

Je stärker dabei der Glaube und das Gottvertrauen sind, umso einfacher – in der Relation gesehen – lässt sich das Leid bewältigen.

In einzigartiger Weise kann hier der christliche Glaube behilflich sein. Denn die Nähe Gottes zum Leid durch seinen am Kreuz leidenden Sohn Jesus Christus gibt es in keiner anderen Religion und ist unüberbietbar!

In den vielen Jahren, in denen ich mich mit dem Verhältnis Gottes zum Leid auseinandergesetzt habe, bin ich oftmals durch die Hölle gegangen. Denn so viele böse und leidvolle Erfahrungen, die mir persönlich und in der Reflexion begegnet sind, haben mich oft mit Gott hadern lassen. Doch aufgrund meines christlichen Glaubens, meiner katholischen Prägung und der daraus resultierenden Kenntnisse sowie meiner theologischen Ausbildung war mir bewusst, dass es bezugnehmend auf die Frage nach dem Leid durchaus annehmbare Lösungsansätze gibt. Daraus ist das vorliegende Schriftwerk entstanden, das auf gewissenhafter, theologisch fundierter und für jeden logisch nachvollziehbarer Arbeit beruht.

Willebadessen, am Fest des heiligen Benedikt von Nursia 11. Juli A.D.2014

Diakon Dirk Gellert

1.0 Das vielfältige Leid in der Welt

In unserer Welt gibt es zahlreiches und vielfältiges Leid bzw. Begebenheiten, aus denen Leid resultiert. Zu diesen Leidformen und leidverursachenden Begebenheiten und Geschehnissen gehören z. B.:

Naturkatastrophen wie Stürme, Erdbeben, Überschwemmungen und Vulkanausbrüche oder Unfälle, Krankheiten, Morde, Misshandlungen, Kriege sowie Frechheit, Boshaftigkeit, Rücksichtslosigkeit, Einsamkeit, Unrecht, Verleumdung, Diebstahl, Terror, Schmerz, Armut, Arbeitslosigkeit, Tierquälerei, Umweltverschmutzung und ganz besonders der Tod. Aber auch Mitleid, also das Leiden mit anderen, ist eine Form von Leid.

Alle diese leidvollen Begebenheiten ziehen unter Umständen weiteres Leid nach sich oder es breitet sich noch weiter aus.

In einem Krieg beispielsweise werden nicht nur Menschen verletzt und getötet, sondern es bleiben auch trauernde Angehörige zurück. Weitere Folgen des Krieges können Epidemien und Hungersnöte, allgemeine Armut und Obdachlosigkeit sein, wovon dann große Personenkreise betroffen sind.

Leid ist aber auch in ganz unterschiedlichen Abstufungen bzw. in verschiedener Intensität erfahrbar. Eine schwere Herzerkrankung ist da vergleichsweise sicher schwer wiegender als ein einfacher Schnupfen usw. Und ebenso unterschiedlich geht jedes Individuum mit leidvollen Erfahrungen um bzw. erträgt diese leichter oder schwerer als andere.

Ein tiefgläubiger Christ steht dem Thema Sterben und Tod relativ gelassener und furchtloser gegenüber als ein überzeugter Atheist, der nicht an Gott glaubt und folglich auch keine Hilfe und Rettung bzw. Überwindung des Todes durch ihn erwartet.

Und so unterschiedlich wie die Menschen veranlagt sind, so unterschiedlich ist das Schmerzempfinden. Manche Menschen sind eben schmerzempfindlicher als andere, leiden also auch mehr als andere.

Wie vielfältig und unterschiedlich das Leid auch sein mag, eines ist sicher:

Wenn der Mensch den festen Willen dazu hätte, könnte er einen Großteil der leidvollen Erfahrungen durchaus vermeiden, weil er selbst der Verursacher ist.

1.1 Das selbst verursachte Leid

Zahlreiches Leid fügt der Mensch sich selbst bzw. seinen Mitmenschen und Mitgeschöpfen, den Tieren, zu. Dieses Leid entspringt u. a. dem Egoismus, der Faulheit, Rücksichtslosigkeit, Bequemlichkeit, Gottlosigkeit sowie der Intoleranz und ganz oft der Dummheit und Gedankenlosigkeit.

In allen Lebensbereichen sind viele Unfälle vom Menschen selbst verschuldet, u. a. durch Leichtsinnigkeit, Unachtsamkeit und allgemein unvorsichtiges Verhalten.

Durch die Verschmutzung der Umwelt und eine ungesunde Lebensweise trägt der Mensch selbst Schuld an vielen Krankheiten und an der Beeinträchtigung der Lebensqualität.

Unzählige Tiere werden vom Menschen gequält, misshandelt oder getötet, weil sie nur als Ware oder minderwertige Lebewesen gesehen und nicht als Mitgeschöpfe mit einer Würde und einem Lebensrecht anerkannt werden. In der Folge leiden sensible Menschen mit den Tieren mit und außerdem sind Krankheiten beim Menschen wie beim Tier sowie Seuchen und eine schlechte Qualität der Tierprodukte das Ergebnis dieses schändlichen Umgangs mit den Tieren.

Oft will der Mensch aber auch Böses sagen oder tun, aus welchen Gründen auch immer. Er will Böses mit Bösem vergelten. Er will einem anderen Schaden zufügen, ihn verletzen oder gar töten. Er wählt freiwillig die Sünde, d. h. die Abkehr von Gottes Willen und seinen Geboten und damit die Abkehr vom Guten.

Viel Leid verursacht der Mensch also selbst. Er könnte es durchaus vermeiden oder zumindest lindern, aber er kann sich dazu oft nicht entscheiden und durchringen.

Demgegenüber steht das unabwendbare Leid, das vom Menschen wenig oder gar nicht beeinflussbar ist.

1.2 Das unabwendbare Leid

Das unabwendbare Leid lässt sich, wenn überhaupt, nur in seinen Folgen lindern oder es können evtl. vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden, die das Leid begrenzen wie beispielsweise eine gesundheitsbewusste Lebensweise. Diese kann zwar Krankheiten verhindern oder lindern und evtl. das Leben verlängern, aber gänzlich vor Krankheiten bewahren kann sie ebenso wenig wie letztlich den unausweichlichen Tod verhindern.