Der Babymacher - Alexander Nastasi - E-Book

Der Babymacher E-Book

Alexander Nastasi

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Beschreibung

Ist es Betrug, wenn man den lange gehegten gemeinsamen Kinderwunsch mit Hilfe eines potenten Samenspenders erfüllt? Oder unterstützt man so nur sein eigenes kleines Familienglück? Vor dieser Situation sieht sich die Protagonistin dieses Groschenromans, als sie auf eine vielversprechende Anzeige in der Zeitung stößt. Wird sie sich auf das Abenteuer einlassen? Groschenroman Serie aus Heidelberg Leseprobe: "Ja bitte," meldete sich eine tiefe Stimme am anderen Ende nach nur einem Läuten. Erschreckt legte sie wieder auf. Was hatte sie erwartet ? Ihr Herz klopfte, als ob sie etwas Verbotenes getan hätte.  Sie fühlte sich wie damals bei ihrem ersten Kuss, bei dem sie nicht wusste, ob sie nach mehr verlangen sollte oder ob sie weglaufen sollte. Damals hatte sie sich für das Weglaufen entscheiden - damals im Kindergarten. Heute würde sie sich anders entscheiden. Sie wollte wissen, was das sollte mit dieser Anzeige. Was steckte dahinter ? Allen Mut zusammengenommen, wieder die Rufnummernübertragung abgeschaltet und die Wahlwiederholung gedrückt. Dieses Mal würde das Geheimnis gelüftet werden. Es klingelte. Sie war nervös. Ein weiteres Klingeln - warum geht er denn nicht dran ? Eben war er doch auch gleich dran. Ein weiteres Klingeln. Mist. Sie überlegte, wieder aufzulegen und es an einem anderen Tag zu probieren. Da meldete sich die Stimme wieder "Ja."  Sie meinte, etwas Verärgerung herauszuhören. Dieses Ja war wirklich noch kürzer als das vor 2 Minuten. "Ja, hallo," sagte sie, nachdem sie allen Mut zusammen genommen hatte. "Ich rufe wegen der Anzeige an." "Okay," war die knappe Antwort, gefolgt von einer Pause. Wie sollte das Gespräch weiter gehen ? Mit einem Mal fühlte sie sich klein und hilflos. Sie wusste nicht einmal mehr, warum sie diese Telefonnummer angerufen hatte. Ihr Finger bewegte sich schon wieder in Richtung des roten Hörers, um die kurze Verbindung mit dem Unbekannten zu lösen, als dieser weitersprach. Darüber war sie im ersten Moment so erschrocken, dass sie zusammenzuckte und beinahe das Handy fallen gelassen hätte "Sie möchten also ein Baby haben. Wie ist Ihre Situation - haben Sie einen Partner ? Sind sie alleine ?" "Ich bin glücklich verheiratet," sprudelte es aus ihr hervor. "Mit unerfülltem Kinderwunsch," ergänzte der Mann auf der anderen Seite der Handyverbindung. "Ja." "Ihr Mann weiß nichts von diesem Anruf, richtig ?" "Ja." "Wann können wir uns treffen, um die Einzelheiten zu besprechen ?" "Ich wollte zuerst mehr wissen. Was genau bieten Sie an ?" "Nicht am Telefon. Wann können wir uns treffen ? Auch gerne in einem Café oder sonstwo in der Öffentlichkeit." "Morgen Mittag, nur wo ?" Sie überlegte fieberhaft. In der Klinik Cafeteria ? Nein, das war keine gute Idee, da kannten sie zu viele und dann würde geredet. Aber gegenüber war ein Italiener, Roberto - das könnte gehen. "Um 14 Uhr beim Italiener Roberto in der Nähe der Kinderklinik." "Okay." "Woran erkenne ich Sie ?" "Ich werde Sie erkennen. Kommen Sie um 14 Uhr. ...

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Alexander Nastasi

Der Babymacher

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Der Babymacher

 

Susanne blätterte durch die Frankfurter Allgemeine Zeitung, als ihr Blick auf eine Kleinanzeige fiel: „Der Babymacher, Tel.: 0179/222222“ stand da. Klein, unscheinbar und doch schien sie die Anzeige anzuschreien. Sie war eine 35-jährige, gut aussehende Frau, seit zwei Jahren verheiratet mit einem großen, sportlichen Mann, der ihr jeden Wunsch von den Augen ablas.

Einen Wunsch hatte sie schon so oft ausgesprochen, doch er blieb unerfüllt: Sie wollte mit ihrem Mann ein Kind. Peter und Susanne kannten sich schon 10 Jahre und waren vor zwei Jahren in den heiligen Stand der Ehe getreten, mit einer wunderbaren Hochzeit in einer kleinen Kapelle weit oben auf einem Berg bei München. Sie hatten sich im engsten Freundeskreis das Jawort gegeben und Susanne war der Meinung, jetzt sei ihr Glück perfekt. Vor der Ehe hatten sich beide auf ihre Karriere konzentriert.Dabei war vor allen Dingen Peter sehr erfolgreich und sie hatten es erstaunlich schnell zu einem beachtlichen Wohlstand gebracht, um den sie von Freunden und Nachbarn beneidet wurden. Sie lebten in einem schönen Einfamilienhaus in einem Frankfurter Vorort. In dieser Zeit war das, was ihr fehlte, eine Sicherheit. Eine Sicherheit, die sie nur in der Ehe zu finden glaubte. Natürlich konnte man sich auch wieder scheiden lassen, doch der Sinn der Ehe war es ja, sich für einen Partner zu entscheiden.

Nachdem Sie das Ziel der Ehe erreicht hatte, war sie erst einmal mit allem und jedem zufrieden, bis sie merkte, dass zu ihrem Glücksgefühl ein Baby fehlte. Ein Kind und das begann sie dann auch, Peter zu kommunizieren.

Peter war Assistent des stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden einer großen Bank, er selbst bezeichnete sich immer als Laufburschen. Allerdings war er wohl eher ein Laufbursche, der ein gutes Geld nach Hause brachte. Zufrieden war er damit jedoch nicht, er wäre lieber der Vorstandsvorsitzende der Bank gewesen. Dass er damit noch viel mehr würde arbeiten müssen, störte ihn anscheinend nicht. Er sah das als sein erstrebenswertes Ziel an. Jeden Tag arbeitete er an diesem großen Ziel, eines Tages der Vorstand dieser Bank zu sein. Ein zeitintensives Unterfangen - er war wenig bei seiner Frau. Sogar an den Wochenenden, an denen die Kollegen der Bank frei hatten, arbeitete er. Oft fuhr er zu Sonderschichten in die Bank, um den nächsten Tag, die nächste Woche oder was auch immer vorzubereiten. Susanne hatte nach einigen Jahren tatsächlich überlegt, ob er eine Geliebte hatte. Doch dafür hatte er keine Zeit. Wann auch immer die Beiden Zeit hatten, außerhalb ihrer gesellschaftlichen Verpflichtungen, die es mit sich brachte, wenn man eines Tages ein Bankvorstand sein wollte, machten sie Liebe.

Wenn Zeit war, trafen sie sich mit Freunden, nutzen Wellnessanlagen und ließen es sich gut gehen.Sie hatten einen Ausgleich für die Jobs gefunden, eine glückliche Dreierbeziehung aus Job, gesellschaftlichen Verpflichtungen und Freunden und als drittes Element sie beide und ihre Intimität, ihre Sexualität, die sie sehr intensiv lebten und erlebten.

In den 10 Jahren hatte das nie nachgelassen, sie waren, was den Sex betraf, verspielt wie am ersten Tag. Sie hatte auch immer Lust, wenn er Zeit hatte - es gab von ihr keine Kopfschmerzen und auch keine Ausreden - sie hatte wirklich Lust auf ihren Mann. Sie hatte das Gefühl, dass er das spürte und das auch so empfand. Sie sah also keinerlei Grund, warum er sie hintergehen sollte, wo er doch alles, was er wollte und brauchte, zu Hause bekommen konnte.

Gleich nach der Hochzeit, vor den Flitterwochen, hatte sie die Pille abgesetzt. Sie hatte direkt mit einer Schwangerschaft gerechnet, sogar das Kinderzimmer hatte sie schon liebevoll hergerichtet. Als gelernte Kinderkrankenschwester war es ihr ein Leichtes, zu wissen, was man für Babys benötigte und was nur reiner Kommerz der Industrie war.

 

Doch die Wochen verstrichen und sie wurde nicht schwanger. Nach einem halben Jahr begann sie, einen Zykluskalender zu führen, sie hatte immer sehr regelmäßige, zuverlässige Zyklen und so wusste sie, welche Tage geeignet waren, ein Baby mit ihrem Mann zu zeugen. Peter fand keinen Gefallen an der Vorstellung, an bestimmten Tagen mt seiner Frau schlafen zu müssen und nicht mehr dann Sex zu haben, wenn er Lust darauf hatte. Doch er ließ sich darauf ein. Er war schließlich genauso daran interessiert, einen Stammhalter in die Welt zu setzen.

In seiner angestrebten Position gehörte es dazu, dass man Frau, Haus, Kind und Hund hatte. Nun, die Frau und das Haus hatte er bereits - der Hund müsste warten, bis die Frau aufgehört hatte, zu arbeiten und dann ganz zu Hause blieb.

Peter hoffte, dass sie für immer zu Hause blieb. Ihm waren die Zischeleien aus der Klinik nicht geheuer - arbeiten zu gehen hätte doch die Frau eines angehenden Bankvorstands nicht nötig. Außerdem verdiente er ja genug, schon jetzt. Er verstand nicht, weshalb sie jeden Tag zur Arbeit gehen wollte, finanziell hätten sie das nicht nötig gehabt.

 

Susanne sah das anders: Natürlich gab es mal Stress auf der Arbeit, doch es war auch eine willkommene Abwechslung. Was sollte sie den ganzen Tag zu Hause machen ? Auf Peter warten ? Im Krankenhaus konnte sie mit Kindern arbeiten und die begeisterten Blicke der Mütter und Väter sehen, die voller Stolz ihre Neugeborenen durch die Flure in der Klinik trugen und immer Angst hatten, das kleine Würmchen zu zerbrechen oder fallen zu lassen.

Eines Tages, so sagte sie an jedem Arbeitstag, wird auch Peter durch diesen Flur spazieren mit einem kleinen, süßen Kind auf dem Arm und Angst haben, etwas kaputt zu machen.

 

Ihr Blick kehrte aus einer erträumten Zukunft zurück in die Gegenwart und erschrocken sah sie auf die Uhr. Sie war spät dran, in 30 Minuten würde ihre Schicht in der Klinik beginnen. Jetzt noch pünktlich zum Dienst anzutreten, war bei dem Berufsverkehr in Frankfurt an einem Montagmorgen fast schon ein Unmögliches. Peter war schon viel früher aus dem Haus in die Bank gefahren. Montags waren immer Vorstandssitzungen und Konferenzen, Besprechungen - eigentlich waren die ja an jedem Tag, doch montags hatten die Vorstände sich mit den anderen Vorständen getroffen, im Theater, in der Oper oder auch auf dem Golfplatz - und dann kamen sie montags zurück in die Firma mit den verrücktesten Ideen, doch damit beschäftigten sie dann eine ganze Woche lang erfolgreich die ganze Vorstandsetage. Rechtliche Prüfungen, Schreiben an andere Banken, Verhandlungen, Ab- und Zusagen von Projekten, ein ewiges Hamsterrad, was sehr wenig mit der Wirklichkeit von Millionen von Arbeitnehmern zu tun hatte, die zu beraten sich die Bank groß auf ihre Fahnen geschrieben hatte. Für die Kunden gab es schließlich die Filialen und die kompetenten Fachberater, die dort saßen.

 

Susanne nahm also ihre Handtasche, den Mantel und hastete zu ihrem Golf, der in der Garage stand und es schon gewöhnt war, rasant gefahren zu werden. Sie hatte es immer eilig und so auch heute Morgen.

 

Auf dem Weg zur Klinik fiel ihr die Anzeige wieder ein. Was sollte das bedeuten ? Sie hatte noch nie etwas von einem Babymacher gehört. War das eine spezielle Methode, von der sie noch nichts gehört hatte ? Ihre Gedanken kreisten um diese einfache Anzeige und beinahe hätte sie noch eine rote Ampel überfahren, bevor sie in der Klinik ankam. Als sie ihren Transponder, der im Klinikausweis eingebaut war und sowohl den Zutritt zum Gebäude durch den Personaleingang regelte als auch die Zeiterfassung betätigte, vor das Gerät hielt, sah sie auf die Uhr: 5 Minuten nach Schichtbeginn. Mist.