Der Bodensee - Daniel Knopp - E-Book

Der Bodensee E-Book

Daniel Knopp

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Beschreibung

Bootsurlaub auf dem Bodensee: Zwischen Bergen, Wein und Märchenschlössern Der Bodensee ist ein Wassersportrevier von unvergleichlicher Schönheit. Als eines der größten Binnengewässer Deutschlands und drittgrößter See Mitteleuropas bietet er ein ganzes Meer an Möglichkeiten für Bootsausflüge und Segelurlaube. Der Hafenführer von Daniel Knopp umfasst die gesamte Bodenseeregion in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Segler und Motorbootfahrer finden neben ausführlichen Beschreibungen der einzelnen Häfen alle relevanten Informationen zum Navigieren auf dem Bodensee. Tipps zu Hotels, Restaurants und Versorgungsmöglichkeiten erleichtern die Planung längerer Bootstouren zusätzlich. • Überarbeitete Neuauflage des bewährten Revier- und Hafenführers für den Bodensee • Das ganze Revier mit Obersee, Untersee und Überlinger See in Deutschland, Österreich und der Schweiz • Die wichtigsten Hinweise zu Besonderheiten des Bodensees: Wetterwarnsystem, Bodenseeschifferpatent u. v. m. • Alle Häfen mit Luftbildern, detaillierten Hafenplänen und Tipps zur Ansteuerung • Wissenswertes für den Bootsurlaub: Hotels, Restaurants und Sehenswürdigkeiten rund um den Bodensee Bei einem Landgang die schönsten Ausflugsziele am Bodensee entdecken Das Dreiländereck am Bodensee vereint Naturerlebnisse, Erholung und Wassersport-Action in einer beeindruckenden Kulturregion. Weite Strände verlocken zum Sprung ins kühle Nass, Ankerplätze zwischen idyllischen Inseln und Ufern laden zu Erkundungstouren ein. In diesem umfassenden Revierführer finden Sie neben den nautischen Infos zur Planung Ihrer Bootsfahrten auch Wissenswertes zur Geschichte der Region, Tipps für Landgänge und Segeltouren mit der ganzen Familie. Ob mit Dauerliegeplatz oder als Charter-Gast – mit dem Reiseführer an Bord wird Ihr Urlaub auf dem Bodensee zum Erlebnis!

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DANIEL KNOPP

DER BODENSEE

OBERSEE – ÜBERLINGER SEE – UNTERSEE

FÜHRER FÜR BINNENGEWÄSSER

INHALT

Vorwort

Einführung

Entstehung und Name

Naturschutz

Schlemmerland Bodensee

Wetter

Sturmwarndienste

Seenotdienste

Sprechfunk

Die Bodensee-Schifffahrts-Ordnung

Wassertiefe und Pegelstand

Anlegen im Hafen

Zur Benutzung des Hafenführers

Deutschland – Obersee

Lindau

Wasserburg

Nonnenhorn

Kressbronn

Langenargen

Friedrichshafen

Immenstaad

Hagnau

Meersburg

Deutschland – Überlinger See

Unteruhldingen

Überlingen

Sipplingen

Ludwigshafen

Bodman

Wallhausen

Dingelsdorf

Mainau

Konstanz

Konstanz-Staad

Deutschland – Untersee

Seerhein

Allensbach

Reichenau

Radolfzell

Öhningen

Schweiz – Untersee

Stein am Rhein

Steckborn

Ermatingen

Gottlieben

Schweiz – Obersee

Kreuzlingen

Bottighofen

Altnau

Güttingen

Kesswil

Uttwil

Romanshorn

Arbon

Steinach

Horn

Rorschach

Staad

Alter Rhein

Österreich – Obersee

Alter Rhein

Neuer Rhein

Bregenz

Lochau

Register

VORWORT ZUR 2. AUFLAGE

Der Bodensee mit den Alpen als Panorama ist eine sagenhafte Landschaft, die die Menschen seit jeher fasziniert. Für mich ist der Bodensee Heimat. An der Schussenmündung in Langenargen lernte ich auf einer kleinen Pirat-Holzjolle meiner Eltern das Segeln. Es waren die schönsten Sommertage meiner Kindheit. 1987 habe ich das Bodenseeschifferpatent abgelegt, und auch wenn ich viele andere Segelgebiete in den letzten 20 Jahren kennengelernt habe, der Bodensee ist mein Lieblingsrevier geblieben. Dabei gibt es – bei allem Lokalpatriotismus – Reviere mit höheren Wassertemperaturen, weniger Schnaken und vor allem weniger Regen. Doch der Bodensee ist eine Naturregion, ein Erholungsraum und ein Wassersportrevier in einer gewachsenen Kulturregion. Davon zeugen auch die über 100 Häfen am See, die meist mit der Geschichte vor Ort eng verbunden sind. Außerdem hat die Bodenseeregion Berge, Wein, Obstplantagen, Naturschutzgebiete (Mettnau, Wollmatinger Ried, Mindelsee, Eriskircher Ried, Wollmatinger Ried und Rheindelta), Zeppeline, Segelsport (matchrace), kulturelle Highlights, kulinarische Leckerbissen und vor allem viel Geschichte zu bieten. Zahlreiche Sagen und Erzählungen ranken sich um den Bodensee, der im Volksmund auch „Schwäbisches Meer“ genannt wird. Für einen Tettnanger Oberschwaben ist diese Bezeichnung sehr schmeichelhaft, doch muss ich einräumen, dass das so genannte „Schwäbische Meer“ vielmehr ein „Badisches Meer“ ist. Denn Baden hat bei einer Gesamtuferlänge von 273 km immerhin gut 130 km Uferanteil vorzweisen. In Schwaben, genauer Oberschwaben, liegen nur gut 20 km Bodenseeufer (von Kressbronn bis Fischbach). Bayern besitzt 18 km Bodenseeufer, die Schweiz verfügt immerhin über 72 km Uferstrecke und in Österreich liegen eigentlich nur 28 km Bodenseeufer. Der Neue Rhein arbeitet sich jedoch immer weiter in den Obersee hinein, sodass in Österreich immer weitere Uferstrecken und Buchten entstehen werden. Doch wie auch immer die Grenzen am Bodensee verlaufen, für mich ist der Bodensee internationale Heimat mit unterschiedlichen kulturellen, historischen und politischen Traditionen, die sich am See zusammenfinden. Schon seit Jahrzehnten wird auf dem See das Miteinander dreier Staaten praktiziert, ohne lästige Grenzkontrollen. Der Sportbootverkehr ist quasi „grenzenlos“. Unkompliziert können Sie so die schönen Häfen am Bodensee kennen lernen. Keine Frage, das internationale Angebot kommt an, der Bodensee ist zunehmend beliebt: Mehr als 60 000 Boote sind mittlerweile auf dem Bodensee zugelassen, trotz Preissteigerungen ist kein Ende in Sicht, und noch immer ist es kompliziert für einen Bootseigner, einen Wasserliegeplatz zu bekommen, weshalb viele Bodenseehäfen ständig erweitert werden. Kein Wunder, auch die Slipmöglichkeiten am Bodensee werden teurer und immer weiter eingeschränkt. Dennoch: Ob mit einem Dauerliegeplatz oder als Chartergast, der Bodensee lohnt sich! Zumindest ist es meine Hoffnung, dass es Ihnen durch meinen Hafen- und Reiseführer auch an trostlos verregneten Tagen nicht langweilig wird und Sie den Bodensee nach ihrem Urlaub noch lange in guter Erinnerung behalten.

Ihr Daniel Knopp

EINFÜHRUNG

Entstehung und Name

Entgegen der Sage der Schwaben unterlag der Bodensee immer wieder starken Veränderungen. Nach der letzten Eiszeit stieg der Seespiegel um etwa 20 Meter an, weil ein Moränenschuttwall am westlichen Ende des Sees das Wasser aufstaute, sodass er sich daraufhin ins Alpenrheintal bis nach Chur ausdehnte. Der Rheintalsee – so die damalige Bezeichnung – war etwa doppelt so groß wie der heutige Bodensee.

Doch nach einem geologischen Augenzwinkern von etwa 4000 Jahren nahm seine Ausdehnung wieder ab, weil der Rhein riesige Geröllmassen aus den Alpen heranschwemmte. Die Verlandung des Bodensees ist auch heute nicht abgeschlossen, mit der Rheinregulierung (siehe Infotafel „Rheinregulierung“, S. 219) wird versucht, ihr Einhalt zu gebieten.

Hinsichtlich des Namens prägte noch das Kastell Brigantium (Bregenz) aus der Römerzeit die Bezeichnung für den Obersee: Lacus Brigantinus. Bodman, ein kleiner Ort am Nordwestende des Sees, gab dem Bodensee im 9. Jahrhundert den Namen. Die damalige fränkische Königspfalz (Bodama) gehörte zum Reich der Karolinger. Im Verlauf der Zeit wurde aus Bodama oder Potamanns Bodam, später Bodan und letztendlich Bodensee. Demgegenüber dient Konstanz bis heute als Namenspatron für den gesamten See in einer Reihe anderer Sprachen: Englisch Lake of Constance, auf Französisch Lac de Constance oder Italienisch Lago di Constanza.

Naturschutz

Wasser ist die Grundlage für alles Leben am Bodensee, selbst fernab des riesigen Binnengewässers. Mehr als vier Millionen Menschen werden allein von Sipplingen aus mit Trinkwasser versorgt. Der See liefert auch für die Stadt Lindau und die Kantone St. Gallen und Thurgau Trinkwasser, dass nur wenige Schadstoffe, niedrige Nitratwerte und geringen Kalkgehalt aufweist. Damit das so bleibt, ist am Bodensee alles den Zielen der Trinkwasserversorgung untergeordnet; das betrifft auch die Gäste und Touristen, die Wassersportler, die Berufsschifffahrt, die Landwirte sowie Fischer. Keine Frage: Verglichen mit den Siebziger- und Achtzigerjahren, stellt die Verbesserung der Wasserqualität eine große Erfolgsgeschichte dar. Durch zahlreiche Naturschutzgebiete (zu nennen wären Mettnau, Wollmatinger Ried, Mindelsee, Eriskircher Ried und Rheindelta) wird gewährleistet, dass der See die notwendigen Ruhezonen bekommt.

Früh am Morgen hat man den See noch für sich.

Naturschutzgebiet Eriskircher Ried

Die Renaturierung der Uferzonen mit Schilfgürtel, früher für den ganzen See charakteristisch, bietet der geschlüpften Fischbrut einen Rückzugsort. Für die Tierwelt bilden die Untiefen die wichtigsten Lebenszonen, so auch für Lachmöwen, Stockenten, Löffel- und Reiherenten, Höckerschwäne und Blesshühner,

Haubentaucher, Graureiher und Kormorane. Von den über 400 Vogelarten, die mittlerweile am Bodensee nachgewiesen wurden, ziehen manche im Winter nach Süden, andere bleiben das ganze Jahr über in der Umgebung, zu denen sich Zugvögel aus dem Norden gesellen. Zahlreiche Wasservögel halten hier Winterquartier, sie ernähren sich von Muscheln, Pflanzenresten und Fischen; andere wiederum, wie die Flussseeschwalbe, ziehen weiter nach Süden. Die gesamte Flachwasserzone umfasst etwa 14 Prozent der Seefläche, vom Ufer bis zur 10-m-Tiefenlinie reicht dieser biologisch wichtigste Bereich des Bodensees. Durch den „Blauen Anker“ wird der Naturschutz am Bodensee gefördert. Träger und Initiator des Programms „Blauer Anker“ ist die Internationale Wassersportgemeinschaft Bodensee (IWGB). Der Blaue Anker ist ein Zertifikat, das nach erfolgreich bestandener Überprüfung an umweltbewusst geführte Hafen-, Steg- und Clubanlagen verliehen wird. Rat gibt die IWGB Bootseignern bei der Frage, welcher Unterwasseranstrich sich am besten für das Boot eignet. Laut Bodensee-Schifffahrts-Ordnung ist alles verboten, was „das Wasser nachhaltig verändert.“ Die IWGB hat deshalb alle gängigen Unterwasserfarben auf ihre Inhaltsstoffe hin geprüft und eine Liste mit für den Bodensee empfohlenen und relativ und völlig unbedenklichen Unterwasserfarben zusammengestellt. Hier sind nur solche Farben aufgeführt, die frei von Triazinen, Tolyl- und Dichlofluanid, Zineb sowie Pyrithionzink und Pyrithionkupfer sind bzw. gemäß Biozid-Richtlinie so geringe Anteile enthalten, dass sie kennzeichnungsfrei sind und sich nicht (wesentlich) nachteilig auf den Trinkwasserspeicher Bodensee auswirken. Bitte halten Sie sich an die IWGB-Liste!

Hopfenanlage in Kressbronn

Schlemmerland Bodensee

Im Bodensee-Obersee sind rund 30 Fischarten beheimatet, wozu auch Flussfischarten zählen, die sich nur zeitweise in den Mündungsbereichen aufhalten, sowie einige nichtheimische Fischarten wie beispielsweise der ursprünglich aus Nordamerika eingeschleppte Sonnenbarsch. Auf dem Teller landen etwa 15 hiervon, wobei den Löwenanteil die Felchen ausmachen, gefolgt von Barsch, Weißfischen, Zander, Hecht und Aal. Doch Felchen gehen den Fischern am See in den letzten Jahren immer seltener ins Netz, fragen Sie also ruhig nach, ob das Felchen auch tatsächlich aus dem Bodensee stammt. Damit sich der Fischbestand erholen kann, sind in Langenargen (Baden-Württemberg), Nonnenhorn (Bayern), Rorschach (Schweiz) und Hard (Österreich) Fischbrutanstalten eingerichtet worden. Am Bodensee befinden sich auf einer Höhe zwischen 400 und 560 Metern über Meeresspiegel die am höchsten gelegenen Weinanbaugebiete Deutschlands. Dass die Weinrebe sich am See so wohl fühlt, ist den leichten und fruchtbaren Böden mit ihrem Gemisch aus Sand, Lehm und Ton zu verdanken. Außerdem werden durch den See Temperaturextreme ausgeglichen; während der Nachtfrost im Frühjahr gemildert wird, bleibt es im Herbst länger warm. Im Sommer werden überall am Bodensee beliebte Weinfeste veranstaltet. Nach dem Alten Land bei Hamburg ist die Bodenseeregion das größte deutsche Obstanbaugebiet. Ein weiteres Exportprodukt vom Bodensee ist der Hopfen, dessen Anbau im Tettnanger Gebiet erstmals im Jahr 1150 urkundlich erwähnt wurde. Weit über die regionalen Grenzen hinaus hat sich Tettnang durch den Hopfenbau einen Namen gemacht. So schätzen Braumeister in aller Welt das „Grüne Gold“ der Montfortstadt. 150 Betriebe produzieren derzeit auf 1200 Hektar (rund drei Prozent der Welthopfenfläche) Tettnanger Aromahopfen, von den rund 1500 bis 2000 Tonnen jährlicher Produktion gehen bis zu 85 Prozent in den Export.

Fischer Knöpfler

Fühlt sich sichtlich wohl: pralle Weinrebe

Wetter

In der Bodenseeregion bildet sich häufig eine eigene Wetterlage. Es schadet also nicht, wenn man den Himmel über dem Bodensee versteht und zu deuten weiß. Anzeichen für gutes Wetter sind: Leuchtendes Abendrot, Berge und Ufer in leichtem Dunst, wolkenfreier Himmel im Westen, üppiger Tau und hochfliegende Schwalben. Anzeichen für schlechtes Wetter sind: Sehr klare Ufer, teilweise klare Bergsicht, Wolkenwand im Westen, Morgenrot, niedrig fliegende Schwalben, sehr wenig Tau und nachts ein reiches, stark leuchtendes Sternenzelt.

Meist wehen am Bodensee konstante Winde aus westlicher Richtung, während die seltener wehenden Nordost- bis Ost-Winde stark böig werden können. Durch die verschiedenartige Ausprägung des Ufers unterscheiden sich allerdings auch die Windgebiete auf dem See. Tückisch ist vor allem der Föhnsturm, oder kurz Föhn, der von Süden her über die Alpen kommt und warme sowie trockene Luft mitbringt. Der Föhn tritt nicht selten schlagartig auf, innerhalb von Minuten fegt die Gischt dann nur so über den See. Vorhersagen für einen Föhnsturm gibt es leider nicht. Der Föhnhimmel über den klaren Bergspitzen zeigt aber meist eine wässrig, blaugrüne Farbe. In dem sogenannten Föhnloch schweben dann über dem Rheintal ovale weiße Wölkchen (Föhnwolken), während der restliche Himmel mit einer Dunstschicht überzogen ist. Gewitter sind am Bodensee meist aus westlicher Richtung zu befürchten, besonders gefährlich sind die ersten Böen. Der durch den Sturm verursachte Seegang wird am Bodensee oft überschätzt, meist erreichen die Wellen nur eine Höhe von knapp zwei Metern, in Richtung Rheinmündung können sich Wellen aus verschiedenen Richtungen aber auch auf bis zu 4 Meter aufbauen. Wärmegewitter entstehen bei längeren heißen Hochdruckwetterlagen. Aus feuchter Seeluft bilden sich in Höhenlagen Cumulonimbus-Türme, es kommt zu Fallwinden. Der Wind flaut kurz vor Ausbruch des Unwetters ab, kurz darauf schießt die Gewitterbö über den See, oft mit mehr als sieben Windstärken. Nach etwa 15 Minuten geht der Wind etwas zurück.

Wettervorhersagen

Deutschland (+ 49)

Bayern: 0900 1116424 (gebührenpflichtig)

Baden-Württemberg: 0900 1116422 (gebührenpflichtig)

Deutscher Wetterdienst: 0900 11169526 (gebührenpflichtig, persönliche Beratung)

Österreich (+ 43)

0900 5301116 (gebührenpflichtig, persönliche Beratung)

Schweiz (+ 41)

0900 162126 (gebührenpflichtiger Wassersportbericht; persönliche Beratung)

Neben den bekannten Wetterseiten im Internet empfehle ich die nicht kommerzielle Linksammlung zum Bodensee (www.bodensee.net).

Informativ ist zudem die private Wetterstation in Kressbronn (www.wetter-kressbronn.de). Auch die Bodenseeschiffsbetriebe geben auf ihrer Homepage (www.bsb.de) Infos zum Wetter. Gute Erfahrungen habe ich zudem auch mit der Wetterseite des Maschinenrings (www.maschinenring.de) gemacht, einer landwirtschaftlichen Mitgliederorganisation.

Sturmwarndienste

Über 40 Sturmwarnleuchten rund um den Bodensee signalisieren mit orangefarbenen Blinklichtern einen heraufziehenden Sturm.

Starkwindwarnung: Das orangefarbige Blinklicht, das etwa 40-mal pro Minute aufleuchtet, weist auf starke Windböen zwischen 25 und 33 Knoten bzw. 6 bis 7 Windstärken nach Beaufort hin. Sie sollten reffen, Rettungswesten anlegen und bestenfalls sofort einen Hafen anlaufen.

Sturmwarnung: Das orangefarbige Blinklicht, das etwa 90-mal pro Minute aufleuchtet, kündigt Windböen ab 34 Knoten bzw. ab 8 Windstärken nach der Beaufortskala an. Sie sollten unverzüglich den nächsten Hafen anlaufen und nicht mehr auslaufen. Die Sturmwarnleuchten werden möglichst eine Stunde vor Eintreffen der ersten Böen im betroffenen Seebereich aktiviert.

Ein windiger Bodensee erfreut nicht nur Segler, sondern auch Surfer.

Standorte der Sturmwarnfeuer

Warngebiet West

Baden-Württemberg

(Gnadensee, Zeller See, Untersee):

Insel Reichenau, Mittelzell (Schiffsanlegestelle)

Insel Reichenau, Niederzell (Bürglehorn)

Allensbach am Gnadensee, Mühlenbachmündung

Radolfzell am Zeller See, Mohlenkopf östlicher Hafen

Hornstaad, Halbinsel Höri

Wangen, Schiffsanlegestelle

Schweiz (Untersee):

Ermatingen (Schiffsanlegestelle)

Steckborn (Schiffsanlegestelle)

Eschenz (nördlich des Hafens)

Baden-Württemberg (Überlinger See):

Insel Mainau

Dingelsdorf, Campingplatz am Klaushorn

Bodman, östlicher Mohlenkopf des Wagner-Hafens

Sipplingen (Schiffsanlegestelle)

Überlingen (westl. Schiffsanlegestelle)

Unteruhldingen (auf der Mole der Schiffsanlegestelle)

Warngebiet Mitte (Obersee)

Baden-Württemberg:

Konstanz, BSB-Hafen (auf der Ostmole)

Konstanz, westlich des Leuchtfeuers

Hinteres Eichhorn (Freibad)

Meersburg (südöstlich des Fährhafens)

Hagnau (Schiffsanlegestelle)

Immenstaad (Strandbad am Landvorsprung Kippenhorn)

Fischbach (östlich der Hafeneinfahrt)

Seemoos

Friedrichshafen (südöstlich des Schlosses)

Eriskirch (Steg des Strandbades)

Schweiz:

Egnach, Widihorner Riet

Romanshorn (auf der Mole zwischen Nord- und Fährhafen)

Uttwil (Schiffsanlegestelle)

Güttingen (zwischen Kies- und Sportboothafen)

Bottighofen (Schiffsanlegestelle)

Warngebiet Ost (Obersee)

Baden-Württemberg:

Langenargen (beim Schloss Montfort)

Argenmündung (östlich der Einfahrt zum Osthafen)

Kressbronn (Schiffsanlegestelle)

Bayern:

Wasserburg (Schiffsanlegestelle)

Lindau (Westspitze der Insel)

Reutin bei Lindau, Strandbad

Österreich:

Fährhafen Bregenz, Kopf der Westmole

Hard, Schornstein der alten Kammgarnspinnerei

Rohrspitz (östlich des Hafens Salzmann)

Schweiz (Obersee):

Rheinspitz (westlich der Altenrheinmündung)

Rorschach (Kornhaushafen)

Goldach (südöstlich der Goldachmündung)

Horn, Westmole Alter Hafen

Arbon (nordwestlich der Hafenanlagen)

Seenotdienste

Der Euro-Notruf 112 gilt für die Wasserrettung am gesamten Bodensee. Für Bayern und Baden-Württemberg gilt die 110 bei der Wasserschutzpolizei. Die Seepolizei Thurgau und St. Gallen erreichen sie unter 117, die Seerettung Rorschach unter 118 und den Rettungsdienst Thurgau und St. Gallen unter 144. Die Seepolizei in Österreich ist unter 133 erreichbar, und der Rettungsdienst unter 144.

Sprechfunk

Was an Küsten, Flüssen und Kanälen seit Jahrzehnten fest etabliert ist und als eine der wichtigsten Sicherheitseinrichtungen gilt, ist am Bodensee bisher nur wenig ausgeprägt. Nur Fahrgastschiffe, große Güterschiffe, Behörden- und Rettungsfahrzeuge sowie Fahrzeuge bei Radarfahrt müssen mit Sprechfunk ausgerüstet und auf Kanal 16 erreichbar sein, so die letzte Novellierung der Bodensee-Schifffahrtsordnung von 2014. Auf Kanal 77 werden auf dem Bodensee Seefunkgespräche zugelassen, soweit sie die Sicherheit von Wasserfahrzeugen oder den Schutz von Personen betreffen. Dafür gibt es mehrere ortsfeste Funkstellen für den UKW-Seefunk am Bodensee, und zwar bei der Wasserschutzpolizei in Friedrichshafen, Konstanz, Überlingen, Lindau und bei der Gendarmerie in Hard. Bei Nebel empfiehlt es sich, auch auf nicht ausrüstungspflichtigen Booten das Funkgerät einzuschalten (sofern vorhanden), damit man von einem Radarfahrer angefunkt werden kann, zumal am Bodensee auch kein Automatisches Identifikationssystem (AIS) existiert. Bei der Zulassung der Sprechfunkanlagen gelten im Wesentlichen die nationalen Bestimmungen. Ein umfangreiches Funkwesen gibt es am Bodensee nicht, weil auch technische Aspekte dies erschweren. So sind viele Seefunkfrequenzen im Bodenseeraum an andere Nutzer wie Feuerwehr oder Rettungsdienste vergeben.

Bayerisches Polizeiboot

Feuerlöschboot in Friedrichshafen

Seenotrettung und das Seenotrettungsnetz

Um eine schnellere Rettung aus Seenot zu erreichen, ist der Bodensee in 205 Seenotrettungs-Planquadrate eingeteilt worden (siehe Karte S. 14/15). Sie erleichtern dem in Seenot befindlichen Sportschiffer die Angaben über seinen Standort und helfen den Rettern bei der schnellen Suche, wenn die genaue (GPS-)Position nach Längen- und Breitengrad nicht durchgegeben wurde. Liegt die genaue Positionsangabe vor, dient die zusätzliche Angabe der Nummer des Quadrats als Kontrolle des angegebenen Standorts. Wahrgenommen wird der Seenotrettungsdienst von Rettungsdiensten, der deutschen Wasserschutzpolizei, der schweizerischen Seepolizei und der österreichischen Seegendarmerie. Bei Fahrlässigkeit oder Leichtsinn wird eine Einsatzgebühr kassiert. Bei der Alarmierung über ein Mobiltelefon ist am besten die internationale Notrufnummer 112 zu benutzen. Damit erreicht man unabhängig vom eingewählten Netz eine kompetente Notrufzentrale (in Deutschland die Rettungsleitstellen, in der Schweiz die kantonalen Notrufzentralen und in Österreich die Leitzentralen). Über UKW-Seefunk Kanal 16 kann in der Regel rund um die Uhr eine andere Funkstelle erreicht werden, z. B. die 24 Stunden verkehrenden Autofähren der großen Linien. Viele Boote auf dem Bodensee sind allerdings nicht mit Funk ausgestattet.

Die Bodensee-Schifffahrts-Ordnung

Sie finden die Bodensee-Schifffahrts-Ordnung im Internet (www.landesrecht-bw.de/, nach EinfVO-BSO suchen). Einige wichtige Punkte seien an dieser Stelle genannt:

Zur Führung eines Fahrzeugs mit Maschinenantrieb, dessen Maschinenleistung 6 PS übersteigt, sowie eines Segelfahrzeuges mit mehr als 12 qm Segelfläche ist ein Bodensee-Schifferpatent erforderlich. Ein Ferienpatent gibt Ihnen die Möglichkeit, auch ohne Bodensee-Schifferpatent für eine begrenzte Zeit den Bodensee zu befahren; dies gilt jedoch nur für Inhaber eines Sportbootführerscheins, abhängig von der jeweiligen Antriebsart (Segel oder Motor). Das Ferienpatent besitzt einen Monat Gültigkeit und verfällt anschließend. Registriert werden Segelboote ohne Motor, Ruderboote und Paddelboote, die länger als 2,5 m sind. Bei der Registrierung bekommen Sie eine Bootsausweiskarte und ein Kennzeichen zugewiesen. Zulassungspflichtig sind alle Fahrzeuge mit Maschinenantrieb. Dabei muss der Bootsmotor den Abgasvorschriften entsprechen. Auskünfte erhalten Sie von den jeweiligen Schifffahrtsämtern, die Ihnen nach erfolgreicher Zulassung ein Kennzeichen zuweisen.

Das Wegerecht ist hierarchisch geregelt. Vorrangfahrzeuge, zu erkennen an einem grünen Ball, sowie Schleppverbände haben vor allen anderen Fahrzeugen Wegerecht. Danach kommen – in dieser Reihenfolge – Berufsfischer mit weißem Ball, Segelboote, Ruderboote und schließlich Motorboote. Bei Segelbooten muss dasjenige Boot ausweichen, das den Wind von Backbord hat. Segeln beide Boote auf demselben Bug, muss das Luvboot ausweichen. Begegnen sich zwei Motorboote, hat das Motorboot von Steuerbord Vorfahrt. Fahren beide Boote frontal aufeinander zu, müssen beide nach Steuerbord ausweichen. Zu Vorrangfahrzeugen und Berufsfischern mit Ball muss ein Abstand von mindestens 50 m eingehalten werden. Im Heckbereich von Berufsfischern gilt wegen der Netze ein Mindestabstand von 200 m. Boote mit Verbrennungsmotor müssen mindestens 300 m Abstand zum Ufer einhalten, Boote mit Elektromotor bis zwei Kilowatt dürfen auch näher ans Ufer. Beim Durchfahren der Uferzone muss der kürzeste Weg gewählt werden, die Höchstgeschwindigkeit sind 10 km/h (circa 5 Knoten).

Seezeichen am Bodensee sind weiße, schwarz gerahmte Tafeln mit schwarzen Nummern, die auf flache Uferbereiche hinweisen. An den Seezeichen haben Sie bei einem Pegelstand von 2,5 m seewärts eine Mindestwassertiefe von 2 m. Manche Seezeichen warnen auch vor Unterwasserhindernissen oder Untiefen und kennzeichnen Fahrrinnen zu den Hafeneinfahrten. Die Nummerierung der Seezeichen beginnt mit Nummer 1 bei Konstanz und geht im Uhrzeigersinn durch den Überlinger See, ab Meersburg am Obersee entlang, durch Österreich bis zur Nummer 99 am oberen Rheinspitz. Am Schweizer Ufer beginnt die Nummerierung wieder mit Nummer 1 und setzt sich fort bis zur Nr. 40 b bei Kreuzlingen. An Seezeichen darf nicht festgemacht werden!

Am Bodensee gilt die Vereinfachte Grenzabfertigung für Sportboote. Zum Einklarieren muss deswegen kein extra Zollhafen angelaufen werden, denn die formelle zollrechtliche Erlaubnis für den grenzüberschreitenden Verkehr mit Sportbooten ist in allen drei Staaten am Bodensee allgemein erteilt. Die Ausweispapiere sollten Sie immer mitführen. Außerdem dürfen keine Waren an Bord sein, die einer Einfuhrabgabe oder Einfuhrbeschränkung unterliegen oder verboten sind. Personenkontrollen gibt es nur in Ausnahmefällen. Persönlich habe ich in den letzten 40 Jahren nie eine Personenkontrolle erlebt.

Signalgebung

1 kurzer Ton„Ich richte meinen Kurs nach Steuerbord.“

2 kurze Töne„Ich richte meinen Kurs nach Backbord.“

3 kurze Töne„Meine Maschine geht rückwärts.“

4 kurze Töne„Ich bin manövrierunfähig.“

1 langer Ton„Achtung!“ oder „Ich halte meinen Kurs bei.“ oder „Hafenausfahrtssignal“ oder „Nebelsignal“

2 lange Töne„Nebelsignal der Vorrangfahrzeuge“

3 lange Töne„Hafeneinfahrtssignal der Vorrangfahrzeuge“ oder „Schleppverbände und Fahrzeuge in Not“

Eine Folge langer Töne„Notsignal der Fahrzeuge“

Im Heckbereich von Berufsfischern muss 200 Meter Abstand eingehalten werden.

Wo alles beginnt: Seezeichen mit der Nr. 1 in Konstanz

Wasserskifahren ist nur tagsüber und bei guter Sicht gestattet, in Ufernähe allerdings verboten. Wasserskifahrer müssen einen Abstand von mindestens 50 Metern zu anderen Booten oder Schwimmern halten.

Ankern dürfen Boote außerhalb von Häfen oder offiziellen Landestellen maximal 24 Stunden. Dabei sollte die Schifffahrt nicht behindert werden. Am Bodensee wird vergleichsweise wenig geankert, weil es eben sehr viele und vor allem sehr gut ausgestattete Häfen gibt (statistisch gesehen wartet am Bodenseeufer im Durchschnitt alle zwei Kilometer ein Hafen). Dennoch ist das Ankern am Bodensee ein wunderbares Naturerlebnis. Viele Ankerplätze bietet sicherlich der Untersee: Zwischen Allensbach und Niederzell (Reichenau), Markelfinger Winkel, bei der Höri bei Hemmenhofen oder an der Schweizer Uferseite bei Mammern oder Glarisegg sowie in der Ermatinger Bucht. Im Obersee und im Überlingersee gibt es zahlreiche Ankerverbote. Ankerplätze gibt es jedoch nordwestlich der Mainau, südlich der Mainau zwischen Staad und Petershausen, vor Fischbach, in der Wasserburger Bucht, bei der Reutiner Bucht östlich von Lindau, zwischen Bregenz und dem neuen Rhein, westlich des neuen Rheins am Rohrspitz, östlich und westlich von Arbon, wie auch in der Steinacher Bucht. Empfehlenswert ist auf jeden Fall ein Kettenvorlauf und bei der Ankerleine mindestens das fünffache der Wassertiefe. Oft besteht der Ankergrund am Bodensee aus Kies, Sand oder Schlick, ich habe mit Plattenankern oder Patentankern meist gute Erfahrungen gemacht. Ein Problem ist jedoch das Seegras, das zunehmend im Uferbereich auftritt. Dafür wäre dann wohl eher ein Bügelanker oder ein Stockanker geeignet. Probieren Sie es aus!

Der Bodenseepegel

Der aktuelle Wasserstand wird in den meisten Bodenseehäfen mit einer Pegellatte gemessen. Bezugspunkt für den Bodenseepegel ist die Sohle des Konstanzer Hafenbeckens. Der Pegelnullpunkt am Bodensee liegt somit 391,89 m über dem deutschen Normalnull. Das Konstanzer Hafenbecken wurde auf 2,50 m unter der Niedrigwassermarke (NW) ausgebaggert. Die Niedrigwassermarke (NW) liegt am See also bei 2,50 m. Die Pegelstände am Bodensee sind sehr unterschiedlich. Im Winter liegt der Bodenseepegel meist zwischen 2,50 m und 3,00 m. Von April bis Juli steigt der Pegel, je nach Niederschlag und Schneemengen in den Bergen. Im Sommer liegt der Pegel dann zwischen 3,00 m und 4,50 m. Ein Pegelstand von über 4,80 m bedeutet Hochwasser. Ein Pegelstand von 2,50 m ist am See demnach also echtes Niedrigwasser, was den Begriff Niedrigwassermarke (NW) erklärt. Im folgenden Hafenführer verwende ich ihn deswegen sehr oft bei den Tiefenangaben der Häfen. Andere Begriffe für Niedrigwassermarke (NW) sind Nullpegel, Normalpegel, Pegelnull, Kartennull oder Nullpunkt der Seekarte. Die Pegelstände am Bodensee variieren. Somit können nicht zu jeder Jahreszeit alle Häfen oder Uferbereiche angelaufen werden. Wichtig ist deswegen immer wieder die Berechnung des Wasserstands.

Berechnung des Wasserstands

Beispiel Wassertiefe:

Angenommen, der aktuelle Pegelstand liegt bei 3,98 m, also 1,48 m über der Niedrigwassermarke oder Normalpegel von 2,50 m. Allen Tiefenangaben im Hafenführer müssen demnach 1,48 m hinzugerechnet werden, um die tatsächliche Wassertiefe am jeweiligen Ort zu errechnen (siehe Grafik). Nehmen wir nun 0,90 m als Tiefenangabe im Hafenhandbuch bei einem Liegeplatz, 3,98 m ist der aktuelle Pegelstand, und Ihr Boot hat 1,45 m Tiefgang. Daraus ergibt sich folgende Gleichung:

Pegeldarstellung

Die Grafik oben zeigt einen Pegelstand von 3,98 m bzw. 1,48 m über Kartennull oder Niedrigwassermarke (NW). Die Tafeln mit Ordnungsnummern aus der Bodensee-Schifffahrtskarte stehen jeweils an der 2-m-Tiefenlinie (siehe auch Bild linke Seite), bezogen auf Kartennull (2,50 m am Konstanzer Pegel).

Bei dem ausgesuchten Liegeplatz in Lindau habe ich also mit 1,45 m Tiefgang noch 0,93 m Wasser unterm Kiel.

Beispiel Brückendurchfahrt:

In Konstanz hat die alte Rheinbrücke bei Normalpegel eine Durchfahrtshöhe (mittlerer Bogen) von 6,15 m. Vor meiner geplanten Durchfahrt liegt der aktuelle Konstanzer Pegel bei 4,00 m. Mein Motorboot hat eine Gesamthöhe über Wasser von 4,50 m. Daraus ergibt sich folgende Gleichung:

Klare Sicht und klares Wasser – ideale Bedingungen

Bei meiner Bootshöhe über Wasser von 4,50 m habe ich also gerade einmal noch 15 cm Spielraum.

Anlegen im Hafen

Die Breite Ihres Bootes ist beim Anlegen in einem Hafen am Bodensee von entscheidender Bedeutung. Generell gilt: Boote mit mehr als 3 m Breite haben es schwer, einen Platz im Hafen zu finden! Da neue Segelboote zunehmend breiter werden, ist diese Überlegung beim Bootskauf und beim Chartern nicht ganz unwichtig.

Ansteuern müssen Sie die Häfen am Bodensee im Bereich der 300 m Uferzone auf dem kürzesten Weg, also quasi im rechten Winkel zur Uferlinie. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 10 km/h, bei Einfahrt in den Hafen sollten Sie diese Geschwindigkeit nochmals halbieren. Ausfahrende Boote haben immer Wegerecht vor einfahrenden Booten. Wer nicht einfahren oder ausfahren will, sollte sich von der Hafeneinfahrt fernhalten. Die Hafeneinfahrten sind meist mit einem roten und einem grünen Festfeuer gekennzeichnet.

Die Wassertiefe eines Hafens ist schwer zu ermitteln, da sich beispielsweise durch Sandablagerungen stetig Veränderungen ergeben. Solche Sandablagerungen entstehen vor allem vor der Hafeneinfahrt. Die vorliegenden Wassertiefenangaben sind daher nur Richtwerte.

Bei den Liegeplätzen gilt meist das Rot-Grün-Prinzip. Es besagt, dass die Liegeplatzinhaber beim Auslaufen ihre Tafeln mit Datum und Uhrzeit auf grün stellen. Das Datum gibt an, wann der Inhaber den Platz wieder benötigt. In der übrigen Zeit können Gäste diese Plätze belegen, wobei sie sich strikt an die Vorgaben halten müssen. Bei einer roten Tafel darf auf gar keinen Fall angelegt werden. Auch sollten Sie einen Liegeplatz auswählen, der der Größe Ihres Bootes entspricht. Weil dies oft unterlassen wird und rote Tafeln ignoriert oder grüne Tafeln nicht richtig gelesen werden, ist das Rot-Grün-Prinzip bei vielen Hafenmeistern auf dem Rückmarsch. In immer mehr Häfen werden die Liegeplätze deswegen ausschließlich über den Hafenmeister vergeben. Ein Teil der Häfen verfügt darüber hinaus über Gastliegeplätze. Gastlieger sollten sich in jedem Fall beim Hafenmeister melden, unabhängig vom Rot-Grün-Prinzip, denn jeder Hafenmeister möchte stets eine aktuelle Übersicht seiner freien Gästeplätze haben. Bitte beachten: Nur falls das Rot-Grün-Prinzip nicht gilt, wird es in den Hafenbeschreibungen erwähnt.

Anlegen sollten Sie grundsätzlich nur mit eigenen Festmacherleinen, die Leinen des Platzinhabers sind tabu! In Häfen mit Fahrgastschiffen dürfen Sie nicht unter Segel ein- oder auslaufen. Es gibt Clubs, die von ihren Gästen ordentliche Kleidung erwarten, Anlegen mit Badekleidung ist hier möglichst zu vermeiden. Bereiten Sie das Anlegemanöver mit Ihrer Mannschaft gut vor. Bei ausländischen Häfen führt das Boot die Gastlandflagge unter der Steuerbordsaling. Diese wird nachts eingeholt.

In den Häfen finden sich immer wieder schöne Oldtimer.