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Viele gut verdienende Berufstätige haben ein gemeinsames Problem: wenig Zeit, kaum Börsenerfahrung und die vage Ahnung, dass sie mehr aus ihrem Geld machen könnten. Börsenprofi David Ernsting hat eine praxisnahe Lösung für alle entwickelt, die ihre finanzielle Zukunft selbstbestimmt gestalten wollen. Sein Ziel: einfach umsetzbare Strategien, die realistische Renditen erzielen und Inflationsverluste vermeiden – ohne tägliche Marktanalysen. Seine über 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten hat er in einen 90-Tage-Plan gesteckt, der es auch viel beschäftigten Menschen ermöglicht, mit einer individuellen ETF-Strategie Vermögen aufzubauen, Kosten zu senken und die Rentenlücke zu schließen. Verständliche Anleitungen, Checklisten und Rechenbeispiele erleichtern die praktische Umsetzung. Mithilfe eines Tests lässt sich der persönliche Anlegertyp identifizieren, um das Erlernte an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Ein unverzichtbarer Leitfaden für alle, die trotz begrenzter Zeit langfristigen Anlageerfolg erzielen möchten.
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Seitenzahl: 269
Veröffentlichungsjahr: 2025
David Ernsting
Der einfache Weg zur erfolgreichen Kapitalanlage
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Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.de abrufbar.
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1. Auflage 2026
© 2026 by Finanzbuch Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH
Türkenstraße 89
80799 München
Tel.: 089 651285-0
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Redaktion: Silvia Kinkl
Umschlaggestaltung: Maria Verdorfer
Umschlagabbildung: Danny Müller & David Ernsting
Layout und Satz: Daniel Förster
eBook: ePUBoo.com
ISBN Print 978-3-95972-243-8
ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-98609-375-4
Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter
www.finanzbuchverlag.de
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In den letzten Jahren sind mir bei vielen privaten und gesellschaftlichen Anlässen, bei Sportevents und im beruflichen Umfeld immer wieder Menschen begegnet, die in ihren Bereichen überdurchschnittlich erfolgreich sind: Ärzte, Apotheker, Juristen, Lehrer und Universitätsangestellte, Beamte, aufstrebende Manager oder etablierte Fachkräfte in Konzernen.
Bei den Gesprächen über die Börse und die Kapitalanlage ist mir eine wiederkehrende Gemeinsamkeit aufgefallen: beruflicher Erfolg, aber relativ geringes Wissen zum Thema Kapitalanlage. Erfolgreiche Menschen haben oftmals viel zu wenig Zeit, um der Informationsflut aus täglichen Wirtschaftsnachrichten, Berichten über Rente, steigende Inflation oder internationale Konfliktherde Herr zu werden und sich bis ins Detail in die einzelnen Finanz- und Wirtschaftsthemen einzuarbeiten.
Mit diesem Buch möchte ich Berufstätigen helfen, die in ihren Jobs bereits erfolgreich sind, aber nicht immer die Zeit für aufwendige Finanzanalysen haben. Mein Ziel: Ihnen die wichtigsten Investmentstrategien zu einer ausgewogenen Vermögensanlage zu zeigen, damit Sie trotz begrenzter Zeit solide Renditen oberhalb von Festgeld und Inflationsverlust erwirtschaften und kostspielige Fehler vermeiden können.
Sie kennen das vermutlich aus eigener Erfahrung. Zum Beispiel als Arzt: Sie haben jahrelang studiert, eine anspruchsvolle Facharztausbildung absolviert und arbeiten heute 50, 60 oder mehr Stunden pro Woche. Ihre Expertise in der Kardiologie, Orthopädie oder Inneren Medizin ist beeindruckend – aber wann hatten Sie das letzte Mal Zeit, sich ernsthaft mit den Finanzmärkten zu beschäftigen?
Als Jurist haben Sie zwei Staatsexamina gemeistert, vielleicht sogar promoviert, und jonglieren täglich mit komplexen Rechtsfragen. Sie verstehen die feinsten Nuancen des Gesellschaftsrechts oder der Strafprozessordnung – aber die wirkliche Funktionsweise und Kostenstruktur von ETFs oder die Auswirkungen von Zentralbankpolitik auf Ihr Portfolio? Ein Buch mit sieben Siegeln.
Beamte tragen Verantwortung für wichtige gesellschaftliche Aufgaben, haben eine solide, planbare Einkommensentwicklung und genießen hohe Arbeitsplatzsicherheit. Doch auch hier die gleiche Frage: Reicht die gesetzliche Pension wirklich für den gewohnten (beziehungsweise gewollten) Lebensstandard im Alter?
Diese Liste ließe sich mit unzähligen Berufsbildern fortsetzen. Dabei ist das Problem nicht fehlende Intelligenz – ganz im Gegenteil! Die Problematik liegt meist an der Spezialisierung und, wie oben bereits beschrieben, am Zeitmangel. Sie haben Jahre damit verbracht, in Ihrem Fachgebiet Experte zu werden. Diese Fokussierung hat Sie beruflich erfolgreich gemacht, lässt aber wenig Raum für andere komplexe Themen wie Kapitalanlage.
Hier entsteht ein Paradox, das viele gutverdienende Leistungsträger beschäftigt. Mit einem Haushaltsnettoeinkommen ab 4.000 Euro gehören Sie zu den oberen 20 Prozent der deutschen Einkommensverteilung. Theoretisch sollten finanzielle Sorgen kein Thema sein.
Praktisch sieht es leider anders aus. Die Ausgaben steigen oft proportional zum Einkommen: die angemessene Wohnung in guter Lage, das zuverlässige Auto, die Ausbildung der Kinder, der Urlaub, der zur Erholung nötig ist. Was am Monatsende übrig bleibt, wandert aufs Tagesgeldkonto oder Sparbuch – traditionell sichere, aber heute praktisch zinslose Anlageformen.
Gleichzeitig wächst bei immer mehr Leistungsträgern die Erkenntnis, dass die gesetzliche Rente nicht ausreichen wird. Selbst gutverdienende Angestellte müssen bei den aktuellen Entwicklungen mit einer Rentenlücke von 30 bis 50 Prozent ihres letzten Nettoeinkommens rechnen. Bei einem Haushaltsnettoeinkommen von 5.000 Euro oder mehr bedeutet das eine monatliche Versorgungslücke von 1.500 bis 2.700 Euro – jeden Monat. Und das bei oftmals 20 bis 30 Jahren im Ruhestand!
Die Finanzwelt scheint bewusst darauf ausgelegt zu sein, Außenstehende und Neulinge abzuschrecken. Wer zum ersten Mal eine Bankfiliale betritt und nach Anlageberatung fragt, wird mit einem Sammelsurium an Fachbegriffen bombardiert: Volatilität, P/E Ratio, Rebalancing, Golden Cross, Dividendenrendite, KGV – eine eigene Sprache, die erst mal Distanz schafft, statt Vertrauen zu gewinnen.
Hinzu kommt die schiere Menge an Möglichkeiten. Allein in Deutschland sind über 2000 ETFs handelbar. Dazu kommen Zehntausende Einzelaktien, Anleihen, Zertifikate, strukturierte Produkte, Immobilienfonds oder Sparpläne. Wie soll man da als Nicht-Finanzexperte den Überblick behalten? Wo soll man überhaupt anfangen? Was ist wichtig und was nicht?
Die Angst vor Fehlern ist nicht unberechtigt. Während Sie in Ihrem Beruf auf jahrelang aufgebaute Expertise zurückgreifen können, sind Sie bei Finanzentscheidungen Laie. Eine falsche Aktie, eine überteuerte Versicherung, ein ungeeigneter Broker – schnell sind mehrere Tausend Euro Rendite verloren oder unnötige Kosten entstanden. Oder Sie machen gar nichts – mit dem Ergebnis, dass die Inflation Ihr mühsam Erspartes in der Kaufkraft reduziert.
Das Zeitproblem potenziert alles. Nach einem Acht-Stunden-Tag (oder mehr!) und der Bearbeitung komplexer Probleme fehlt schlicht die mentale Energie, um sich in ein völlig neues Fachgebiet einzuarbeiten. Die wenigen freien Stunden gehören der Familie, den Freunden, der Erholung oder der beruflichen Weiterbildung. Aber für eine umfangreiche Finanzplanung fehlen dann Kraft und Zeit.
So entsteht schnell ein Teufelskreis: Ohne Grundwissen scheint das Thema zu komplex, ohne Zeit lässt sich das Wissen nicht aufbauen, ohne Umsetzung löst sich das Problem der Rentenlücke nicht.
Aber ich habe eine gute Nachricht für Sie: Dieser Teufelskreis lässt sich durchbrechen! Kapitalanlage für Gutverdiener mit wenig Zeit muss nicht kompliziert sein – sie muss nur richtig strukturiert werden.
Genau dafür ist dieses Buch geschrieben. Und wenn Sie jetzt weiterlesen, dann haben Sie den ersten Schritt zur erfolgreichen Kapitalanlage bereits getan!
Deutschland steht vor einer demografischen Zeitbombe. Die Zahlen sind eindeutig: Während 1962 noch sechs Beitragszahler einen Rentner finanziert haben, sind es heute nur noch zwei – Tendenz fallend. Bis 2040 wird sich dieses Verhältnis auf 1,5 zu 1 verschlechtern.
Was bedeutet das konkret für Sie?
Das Rentenniveau (also das Verhältnis zwischen Rente und durchschnittlichem Einkommen) ist bereits von 53 Prozent (im Jahr 2000) auf 48 Prozent (2024) gesunken. Die Politik hat weitere Absenkungen beschlossen, um das System stabilisieren zu können.
Gleichzeitig leben wir immer länger.
Ein heute 40-Jähriger mit überdurchschnittlichem Einkommen oder als Beamter hat eine statistische Lebenserwartung von 85 Jahren – 5 Jahre mehr als noch vor 20 Jahren. Das bedeutet: Sie müssen nicht nur mit weniger Rente rechnen, sondern diese auch über einen längeren Zeitraum strecken.
Inflation ist der schleichende Vermögensvernichter. Wir haben zwar glücklicherweise keine Hyperinflation wie in der Weimarer Republik – aber auch eine »normale« Inflation entwertet kontinuierlich Ihr mühsam erarbeitetes Geld. Während die Europäische Zentralbank eine Inflationszielrate von 2 Prozent anstrebt, liegt die realistische Inflation deutlich höher – besonders bei den Ausgaben, die Ihren Lebensstandard prägen.
Betrachten Sie doch einfach mal die Entwicklung seit 2000:
Immobilienpreise: +180 Prozent
Energie: +120 Prozent
Bildungskosten: +95 Prozent
Gesundheitsleistungen: +85 Prozent
Die Preise für Produkte des täglichen Bedarfs wie Lebensmittel sind explodiert.
Während das allgemeine Preisniveau »nur« um 45 Prozent gestiegen ist, haben sich jene Kosten verteuert, die für Gut- und Besserverdiener relevant sind.
Ein einfaches Rechenbeispiel zeigt das Problem:
100.000 Euro auf dem Girokonto verlieren bei 2,5 Prozent Inflation pro Jahr etwa 2.500 Euro Kaufkraft – jedes Jahr. Nach zehn Jahren entsprechen Ihre 100.000 Euro nur noch einer Kaufkraft von rund 78.000 Euro. Nach 20 Jahren sind es nur noch 61.000 Euro. Ihr Geld ist zwar da – aber es gibt nur noch die Hälfte dafür.
Das größte Risiko ist nicht der Aktienmarkt – es ist das Risiko, nichts zu tun. Während Sie abwarten, arbeitet die Zeit gegen Sie. Nicht nur durch Inflation, sondern auch durch entgangene Zinseszins-Effekte.
Ein realistisches Beispiel:
Ein 35-jähriger Single legt monatlich 1.000 Euro zur Seite.
Variante A: Alles aufs Tagesgeldkonto (1 Prozent Zinsen).
Variante B: 70 Prozent in einen breit diversifizierten Aktien-ETF (historisch 7 Prozent p.a.), 30 Prozent Tagesgeld.
Nach 30 Jahren (bis zur Rente mit 65 Jahren):
Variante A (nur Tagesgeld):
420.000 Euro
Variante B (diversifiziert):
864.000 Euro
Der Unterschied ist erheblich: 444.000 Euro – das ist das Haus in guter Lage oder die sorgenfreie Rente. Diese Differenz entsteht nicht durch Spekulation oder Glück, sondern durch die mathematische Kraft des Zinseszinseffekts bei vernünftiger Risikostreuung. Dafür müssen Sie kein herausragender Investor sein – Sie müssen nur mit einem vernünftigen Plan vorgehen!
Dieses Buch ist anders als die meisten Bücher über Kapitalanlage. Es wurde nicht für Daytrader oder hauptberufliche Trader geschrieben, nicht für Finanzprofis, die sich täglich stundenlang mit Börsennachrichten und Bloomberg Charts beschäftigen und noch besser werden wollen. Dieses Buch ist für Menschen wie Sie geschrieben: intelligent und erfolgreich, aber zeitlich stark eingespannt.
Das Ziel ist nicht, Sie zu einem absoluten Finanzexperten zu machen. Das Ziel ist, Ihnen eine funktionierende Anlagestrategie an die Hand zu geben, die Sie wirklich verstehen, umsetzen und dann weitgehend selbst laufen lassen können.
Die Pareto-Regel gilt auch bei der Geldanlage: 80 Prozent des Erfolgs resultieren aus 20 Prozent des Aufwands. Diese 20 Prozent (die wirklich wichtigen Entscheidungen) werden Sie nach der Lektüre dieses Buches treffen können.
Praktisch bedeutet das:
Einmalig 8 bis 12 Stunden Zeitinvestment
für die Grundlagen und Einrichtung
Monatlich 30 bis 60 Minuten
für das Monitoring
Jährlich 4 Stunden
für den Portfolio-Health-Check
Bei Bedarf
: Anpassungen bei Lebensereignissen
Sie müssen nicht täglich Kurse verfolgen, nicht wöchentlich umschichten, nicht ständig neue Trends analysieren. Das übernehmen ein breit diversifiziertes Portfolio und eine durchdachte Grundstruktur für Sie.
Dieses Buch propagiert keine »Get-Rich-Quick«-Schemes (Systeme, um schnell reich zu werden). Es zeigt bewährte Strategien, die über Jahrzehnte funktioniert haben und auch künftig funktionieren werden.
Der Fokus liegt auf:
Diversifikation
statt Einzelwetten
Kosten minimieren
statt komplexe Produkte
Zeit arbeiten lassen
statt Market-Timing
Steueroptimierung
statt Steuervermeidung
Automatisierung
statt tägliche Entscheidungen
Dieses Buch folgt einer bewusst gewählten Lernkurve. Sie werden nicht direkt in die Tiefe der Anlegertypen geworfen, sondern bauen Ihr Wissen systematisch auf. Erst erlernen Sie die Grundlagen – welche Anlageklassen es gibt und welche Risiken dabei auftreten. Dann lernen Sie die unterschiedlichen ETF-Typen kennen; und im nächsten Schritt, sich selbst richtig einzuschätzen und den eigenen Anlegertypus zu erkennen. Denn, das nehme ich schon mal vorweg: Nicht alle Anleger sind gleich und Sie brauchen einen Weg zum Erfolg, der genau zu Ihnen passt!
Und schließlich setzen Sie alles praktisch um. Wählen eine Anlagestrategie und den richtigen Broker aus. Kaufen die ersten ETFs. Und schon sind Sie mittendrin in der Kapitalanlage! Jeder Schritt baut auf dem vorherigen auf. Haben Sie keine Angst – es ist einfacher, als Sie denken!
Jeder Mensch ist einzigartig – aber bei der Geldanlage lassen sich doch Muster erkennen. Nach der Analyse hunderter Gespräche mit wirklich erfolgreichen Menschen haben sich vier Grundtypen herauskristallisiert, die bestimmte Ziele, Herausforderungen und Lösungsansätze, sprich Anlagestrategien, haben.
In Kapitel 5 werden Sie einen fundierten Selbsttest machen, der Sie einem dieser Profile zuordnet. Keine Sorge: die Grenzen von Typ zu Typ sind fließend, und Sie können sich auch in mehreren Anlegertypen wiederfinden. Wichtig ist, dass Sie Ihren Haupttypus identifizieren – er wird zum Kompass für Ihre Geldanlage.
Aber: Sie müssen erst die Grundlagen aus den Kapiteln 2 bis 4 verstehen, bevor Sie sich selbst richtig einschätzen können.
Die Struktur dieses Buches folgt einem einfachen, aber bewährten Lernprinzip mit einer flachen Lernkurve. So bauen Sie schrittweise Wissen auf, ohne überfordert zu werden. Jeder Schritt baut auf dem vorherigen auf, und Sie werden nie mit Konzepten konfrontiert, die Sie noch nicht verstehen können.
Bevor Sie auch nur einen Euro investieren, werden Sie verstehen, warum Kapitalanlage unvermeidlich ist und womit Sie arbeiten. Kapitel 2 zeigt Ihnen die mathematische Realität: Ohne Investitionen erreichen Sie Ihre finanziellen Ziele nicht. Kapitel 3 erklärt alle wichtigen Anlageklassen von Aktien bis zu Rohstoffen – verständlich und ohne Fachchinesisch. Kapitel 4 macht Sie zum ETF-Experten und zeigt, warum diese Instrumente ideal für vielbeschäftigte Anleger sind.
Erst mit fundiertem Grundlagenwissen können Sie sich realistisch einschätzen. Der Anlegertyp-Test in Kapitel 5 ordnet Sie einem der vier Profile zu: Eigenheim-Finanzierer, Sicherheitsorientierter Vermögensaufbauer, Zusatzeinkommen-Optimierer oder Inflationsschutz-Spätstarter.
Kapitel 6 übersetzt diese Erkenntnis in präzise Portfoliostrukturen mit ETFs, Anleihen und weiteren Anlagemöglichkeiten.
Hier wird es konkret: Sie bekommen einen 90-Tage-Fahrplan, damit Sie direkt loslegen können und den Start nicht aufschieben. Dann finden Sie den passenden Broker für Ihren Anlegertyp und danach lernen Sie die wichtigsten Orderarten kennen. Keine Theorie, sondern direkt umsetzbare Handlungsanweisungen.
Nach dem erfolgreichen Start geht es darum, Risiken zu verstehen und damit umzugehen. Kapitalanlage ist immer auch emotional – und da ist es besser, vorbereitet zu sein und nicht aus der Emotion heraus Fehler zu machen. In Kapitel 11 lesen Sie dann über die steuerliche Optimierung Ihrer Anlagestrategie. Sie erfahren, wie Sie den Sparer-Pauschbetrag optimal nutzen, wann thesaurierende ETFs sinnvoller sind als ausschüttende und wie Sie bei internationalen Investments die Quellensteuer zurückholen. Und warum es sich finanziell lohnt, auch mal mit dem Steuerberater zu sprechen.
Kapitel 12 blickt weit voraus auf die Entnahmephase im Ruhestand. Die berühmte 4-Prozent-Regel ist nur eine von mehreren Entnahmestrategien, die ich Ihnen vorstellen werde. Und Sie erfahren, wie Sie dies steueroptimal umsetzen können. Sie werden verstehen, warum Flexibilität auch bei der Kapitalanlage oft wichtiger ist als starre Regeln.
Jedes Kapitel endet mit einer praktischen Checkliste, die Sie einfach abhaken können.
Die Broker-Vergleiche in Kapitel 8 helfen bei der Auswahl des richtigen Partners, denn Ihr Broker wird Ihr erster Ansprechpartner sein. Keine Theorie um der Theorie willen – sondern praxiserprobte Lösungen.
Stellen Sie sich vor, Sie wären ein Architekt, der ein Haus plant. Sie würden nicht willkürlich Materialien wählen, sondern jedes Element hätte seinen spezifischen Zweck: das Fundament aus Beton für Stabilität, die Wände aus Ziegeln für Struktur, das Dach aus Schiefer für Schutz, die Fenster aus Glas für Licht. Jedes Material hat andere Eigenschaften – manche sind stark, aber schwer, andere flexibel, aber weniger haltbar.
Genauso verhält es sich mit den Bausteinen Ihres Vermögens. Jede Anlageklasse hat ihre eigene »DNA«, ihre spezifischen Eigenschaften und ihre Rolle in Ihrem finanziellen Fundament. Bevor Sie auch nur 1 Euro investieren, müssen Sie verinnerlicht haben, was Sie eigentlich kaufen – nicht nur oberflächlich, sondern in der Tiefe.
In diesem Kapitel tauchen wir ein in die Welt der Anlageklassen. Wir erklären nicht nur, wie sie funktionieren, sondern vor allem, warum sie existieren und wie sie auf verschiedene wirtschaftliche Ereignisse reagieren.
Denn nur, wer die Natur seiner Investments versteht, kann auch in turbulenten Zeiten ruhig schlafen.
Die Existenz verschiedener Anlageklassen ist kein Zufall – sie spiegelt die Grundbedürfnisse einer funktionierenden Wirtschaft wider. Unternehmen brauchen Kapital zum Wachsen, Staaten benötigen Geld für Infrastruktur und soziale Aufgaben, Menschen möchten ihr Vermögen vor Inflation schützen, und Produzenten wollen sich gegen Preisschwankungen absichern.
Aus diesen Bedürfnissen entstanden über die Jahrhunderte vier große Anlageklassen, die heute das Rückgrat eines jeden Portfolios bilden:
Aktien repräsentieren Eigenkapital – Sie werden Miteigentümer von Unternehmen und partizipieren an deren Erfolg und Misserfolg. Aktien sind der Motor für langfristiges Wachstum, aber auch die schwankungsanfälligste Anlageklasse.
Anleihen sind Fremdkapital – Sie leihen Geld an Staaten oder Unternehmen und erhalten dafür Zinsen. Anleihen bieten Planbarkeit und Stabilität, büßen aber oft gegen die Inflation ein.
Rohstoffe sind die physische Basis unserer Wirtschaft – von Gold als Wertspeicher bis zu Weizen als Grundnahrungsmittel. Sie bieten grundsätzlich Schutz vor Inflation und Systemkrisen, sind aber oft extrem volatil.
Währungen sind mehr als nur Zahlungsmittel – sie repräsentieren das Vertrauen in ganze Volkswirtschaften. Währungsanlagen bieten Diversifikation und Schutz vor politischen Risiken.
Die Kunst des Investierens liegt darin zu begreifen, dass sich diese Anlageklassen in verschiedenen Wirtschaftsphasen völlig unterschiedlich verhalten – manchmal vorhersagbar, manchmal überraschend.
In Wachstumsphasen dominieren meist Aktien. Unternehmen expandieren, Gewinne steigen, Optimismus regiert. Anleihen verlieren relativ an Attraktivität, weil höhere Renditen bei Aktien locken. Rohstoffe können von der gestiegenen Nachfrage profitieren.
In Rezessionen kehrt sich das Bild um. Aktien fallen, weil Gewinne schrumpfen und Unsicherheit herrscht. Anleihen werden als »sicherer Hafen« gesucht. Gold kann als Krisenmetall steigen, industrielle Rohstoffe fallen mit der Nachfrage.
Inflationsphasen sind besonders tückisch. Aktien leiden tendenziell, weil höhere Zinsen die Bewertungen drücken. Anleihen verlieren real an Wert. Rohstoffe und Sachwerte können profitieren, weil sie oft mit der Inflation steigen.
Deflationsphasen sind das Gegenteil: Aktien und Rohstoffe fallen, weil die Wirtschaft schrumpft. Anleihen steigen paradoxerweise, weil sinkende Preise den realen Wert der festen Zinszahlungen erhöhen.
Ein fundamentales Gesetz der Finanzmärkte besagt: Höhere Renditen gibt es nur für höhere Risiken. Das ist keine Marktlaune, sondern ökonomische Logik. Warum sollte jemand einem riskanten Schuldner Geld leihen, ohne dafür höhere Zinsen zu verlangen?
Diese Risiko-Rendite-Beziehung manifestiert sich in einer klaren Hierarchie:
