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Die Geschichte des größten Pechs seines Lebens beginnt im Jahr 2009: Als die Kryptowährung Bitcoin noch in den Kinderschuhen steckt, erwirbt James Howells online 8000 davon. Die Festplatte verstaut er in einer Schublade. 2013 dann der Super-GAU: Beim Ausmisten seines Büros gerät die Festplatte in einen Müllsack, den seine damalige Partnerin später in der örtlichen Deponie entsorgte. Die darauf befindlichen Bitcoin hatte er zu dieser Zeit bereits vergessen. Erst als James irgendwann in den Nachrichten vom Höhenflug des Bitcoin hört, fallen ihm zu seinem Schrecken die seinerzeit „geschürften“ Bitcoins wieder ein, die mittlerweile zwischen Tonnen von Müll auf der nahegelegenen Deponie schlummern. Seitdem versucht der Waliser, an sein Eigentum zu kommen, mit Drohungen, Klagen und sehr viel Pressearbeit in eigener Sache… Angelehnt an eine wahre Begebenheit erzählt das Buch die tragische und mitunter kuriose Geschichte des Walisers James Howells, der seit nunmehr 15 Jahren versucht, seiner millionenschweren Festplatte wieder habhaft zu werden.
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Veröffentlichungsjahr: 2025
Die Texte dieses Buches entstammen zum großen Teil aus Quellen im Internet, die lückenlos im Anhang angegeben sind. Angereichert wurden diese Fakten mit ein wenig Fiktion, da mir trotz intensiver Recherche vieles, was die Lebensgeschichte von James Howells betrifft, verborgen blieb.
Texte: © 2025 Copyright by Udo Fehring
Umschlag: © 2025 Copyright by Udo Fehring
Verantwortlich
für den Inhalt:
Udo Fehring
Gierather Str. 82
51469 Bergisch Gladbach
Mail: [email protected]
Website: https://udo-fehring-schreiberling.de/
Bitcoin ist die erste und weltweit am Markt stärkste digitale Währung, die es ermöglicht, direkt und ohne die Vermittlung einer zentralen Bank oder Behörde Geld von Person zu Person zu überweisen.
Das Bitcoin-Zahlungssystem wurde von Satoshi Nakamoto nach eigenen Angaben im Jahr 2007 erfunden und im November 2008 in einer Veröffentlichung – dem Whitepaper mit dem Titel „Bitcoin: A Peer-to-Peer Electronic Cash System“ – erstmals beschrieben, gefolgt von der Implementierung des technischen Protokolls in einem entsprechenden Netzwerk im Januar 2009.
Das Bitcoin-Netzwerk basiert auf einer von den Teilnehmern gemeinsam verwalteten dezentralen Datenbank, der Blockchain, in der alle jemals durchgeführten Transaktionen nachprüfbar aufgezeichnet sind. Neue Blöcke werden durch die computerbasierte Lösung kryptographischer Aufgaben (Verschlüsselung) - erstellt und an eine bestehende Kette dieser Transaktionen in der Blockchain-Datenbank angehangen. Sie kann also als digitales Kassenbuch verstanden werden. So bleibt jede Bitcoin-Transaktion vollkommen transparent. Mit diesen Verfahren wird gleichfalls sichergestellt, dass gültige Transaktionen mit Bitcoins – ohne Ausnahme – nur vom jeweiligen Eigentümer vorgenommen und dieselben Geldeinheiten nicht mehrfach ausgegeben werden können. Um die ebenfalls nur digital vorgenommenen, weltweiten Transaktionen mit der Währung nachvollziehen zu können, wird eine enorme Rechenleistung von Computern benötigt.
Es gibt drei Möglichkeiten, um an Bitcoins zu gelangen:
man kauft Bitcoins an einem gängigen Handelsplatz für Kryptowährungen.
man wird für Güter und Dienstleistungen mit Bitcoin bezahlt.
Man sorgt selbst dafür, dass ein neuer Bitcoin entsteht, dieses Verfahren nennt man „schürfen“ oder zu Englisch „Mining“ und wird im Weiteren beschrieben
Was die „Miner“ konkret dafür tun, um neue Bitcoin zu erschaffen, ist folgendes:
Sie stellen die Rechenleistung ihres Computers zur Verfügung.
Mit dieser Rechenleistung werden die mit Bitcoin getätigten Transaktionen verarbeitet und in die Blockchain eingetragen.
Als Belohnung dafür bekommen die Miner eine bestimmte Menge an Bitcoins.
Durch das Mining wird also gewährleistet, dass immer genug Rechenleistung vorhanden ist, um die Blockchain zu pflegen. Das ist wichtig, um den Wert bzw. den Kurs der Währung nicht zu gefährden. Im Gegenzug für das Mining erhält der Miner eine Belohnung in Form von Bitcoin. Stand Februar 2021 waren das 6,25 Bitcoin je Block. Je nach aktuellem Kurs der Kryptowährung verdienen Miner also mal mehr und mal weniger durch das Schürfen.
angelehnt an eine wahre Begebenheit –
James schraubte gerade an einem Computer herum, als seine Mutter Sarah ihn zum Abendessen rief. Wie immer musste sie ihn drei- bis viermal rufen, bis er endlich reagierte.
James, der wie seine Zwillingsschwester Anne in die fünfte Klasse der St. Pauls Primary School seiner südwalisischen Heimatstadt Newport ging, war „im Tunnel“, wie man so schön sagt, wenn er an seinen Computern rumschraubte. Sein großes Vorbild war Steve Jobs, der Gründer von Apple, der 1984 mit Apple den ersten kommerziell erfolgreichen Computer mit einer grafischen Benutzeroberfläche, den Macintosh, vorgestellt hatte. James war seit jeher Apple-affin und interessierte sich nicht unbedingt für Spielekonsolen, die zu dieser Zeit bei seinen Schulkameraden in waren bzw. für andere Heim-Computer wie den Commodore C64, wie ihn fast alle seine Klassenkameraden besaßen.
Er hatte lange auf die neueste Computer-Generation von Apple, den iMac, gewartet, der in ein paar Wochen herauskommen sollte. Dabei hatte er so lange gequengelt, bis seine Mutter einen der ersten iMac für ihn bestellte.
Durch Sarah, die in einer Firma arbeitete, die Mikrochips herstellte, bekam er früh etwas mit von der Technik, die den Computern als Basis diente.
Gerade war er aber dabei, sich seinen eigenen PC zu konfigurieren, sozusagen, seinen Zweit-PC, wenn er diesen zum Laufen bringen würde.
„Jaaaames“, hallte es nun zum vierten Mal durch den Flur und nachdem James noch immer nicht reagierte, stapfte seine Mutter bestimmten Schrittes bis zu seiner Zimmertüre, riss diese auf und baute sich im Türrahmen mit Händen in den Hüften auf.
„James, wenn Du jetzt nicht sofort zum Abendessen kommst, nehme ich Dir dieses ganze Elektronik-Gedöns ab und Du bekommst es die nächsten zwei Wochen nicht zurück.
Das fruchtete, denn augenblicklich sprang James von seinem Stuhl auf und folgte seiner Mutter zum Esstisch.
Als die Familie beim Abendessen zusammensaß, wandte sich James an seine Mutter: „Mama, kannst Du mir vielleicht gleich mal mit dem Prozessor helfen? Irgendwas scheint mit den Schaltkreisen dort nicht zu stimmen“, bemerkte James etwas bedrückt.
„Das kriegen wir schon hin“, beruhigte ihn Sarah. „Ich schau mir das gleich einmal an. Jetzt iss erst mal in Ruhe Deine Suppe!“
Augenblicklich war James beruhigt und voller Hoffnung, dass Sarah den Fehler finden würde. Bei technischen Problemen war Sarah ob ihres Berufs der deutlich bessere Ansprechpartner für James als sein Vater William. Der arbeitete zwar bei der größten walisischen Telekommunikationsfirma, aber eben nur als Sachbearbeiter und ohne technische Aufgaben.
Als das Essen vorüber und das Geschirr abgespült war, kam Sarah zu James und meinte: „Dann zeig mir mal, was nicht funktioniert.“
Sarah verschaffte sich mit dem Spannungsmesser einen Überblick und nach einigen Minuten war ihr klar: „Mein Junge, es ist nur ein kleines Detail.“
Und mit einem Schmunzeln ergänzte sie: „Aber in dem steckt halt manchmal der Teufel.“