Der kleine Tierpark - Robert Walser - E-Book

Der kleine Tierpark E-Book

Robert Walser

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Beschreibung

Robert Walsers wunderbare Tiergeschichten sind ebenso eigenartig wie einzigartig. Seine Katzen und Mäuschen, Spatzen und Stachelschweine sind mal tierisch ernst, mal überraschend menschlich. Walser zeigt sich fasziniert von ihrer durch Zähmung erlangten Dienstfertigkeit ebenso wie von ihrem unerreichbaren Sich-selbst-Sein. In der »Andersartigkeit« des Tiers erkennen wir nicht zuletzt das Verhältnis des Individuums zu Kultur und Gesellschaft, etwa wenn ein Schriftsteller sich »zum Affen macht« oder »für die Katz schreibt«. Der vorliegende Band versammelt Robert Walsers unzählige Geschichten über Tiere erstmals zu einem kleinen »Bestiarium«.

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Seitenzahl: 159

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Robert Walsers wunderbare Tiergeschichten sind ebenso eigenartig wie einzigartig. Seine Katzen und Mäuschen, Spatzen und Stachelschweine sind mal tierisch ernst, mal überraschend menschlich. Walser zeigt sich fasziniert von ihrer durch Zähmung erlangten Dienstfertigkeit ebenso wie von ihrem unerreichbaren Sie-selbst-Sein. In der ›Andersartigkeit‹ des Tiers erkennen wir nicht zuletzt das Verhältnis des Individuums zu Kultur und Gesellschaft, etwa wenn ein Schriftsteller sich ›zum Affen macht‹ oder ›für die Katz‹ schreibt. Der vorliegende Band versammelt Robert Walsers schönste Geschichten über Tiere erstmals zu einem kleinen ›Bestiarium‹.

Robert Walser wurde am 15. April 1878 in Biel in der Schweiz geboren. 1904 erschienen Fritz Kocher's Aufsätze, an die sich in rascher Folge die drei Romane Geschwister Tanner (1907), Der Gehülfe (1908) und Jakob von Gunten

Robert WalserDer kleine Tierpark

Herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von

eBook Insel Verlag Berlin 2014

Der vorliegende Text folgt der 1. Auflage der Ausgabe des insel taschenbuchs 4294.

Originalausgabe

© Insel Verlag Berlin 2014

Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das des öffentlichen Vortrags sowie der Übertragung durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile.

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Textnachweise und Anmerkungen zu dieser Ausgabe am Schluß des Bandes

Umschlagabbildung: Hans Traxler, Frankfurt am Main.

Abbildung Frontispiz: Robert Walser mit Karl Walsers Hund Lola. Postkarte mit aufgeklebter Fotografie, ca. 1906, Fotograf unbekannt. © Keystone/Robert Walser-Stiftung Bern.

Umschlaggestaltung: hißmann, heilmann, Hamburg

INHALT

Der Schwan

Katzentheater

Lebendes Bild

Ein Schauspieler (I)

Der Knabe (I)

Das Kätzchen (I)

Der Mann

Das Pferd und die Frau

Der Jagdhund

»Geschwister Tanner«

Die Schäfchen 

Ich habe nichts

Helbling 

Liebe kleine Schwalbe

Mäuschen

Das Kätzchen (II)

Die Eule

Die grüne Spinne

Der Elefant

Die märchenhafte Stadt

Storch und Stachelschwein 

Katze und Maus

Rodja

Der Lerche, so fröhlich sie ist, kann doch der Vorwurf der Liederlichkeit nicht erspart werden 

Ich altes Kalb bällelete mit einem Kind

Wie kann man Stimmung machen?

Aufsatz über Löwenbändigung

Der Löwe und die Christin 

Pferd und Bär

Der Affe

Vorkommen kann, daß z. ‌B. Pferde über Gebühr in Arbeitsanspruch genommen werden

Das unsterbliche Schwein

Die, die ihn bewohnen, die ihm seine Bezeichnung geben, haben etwas Zottiges

Minotauros

Tiger und Theaterstücke gibt's 

Ferrante

Was ist gesund, was krank? 

Daniel in der Löwengrube

Katze und Schlange 

Bei den nach wie vor verhältnismäßig Unentwickelten war's

Frau Rundlich besaß eine prächtige Postur

Herrin und Schoßhündchen

Eine feiste Sau 

Der Kanarienvogel

Für die Katz

Ich war ein Spatz

Schwein

Der gestiefelte Kater

Der Roman

Die abenteuerliche Maus 

Der Rabe

Nachwort

Textnachweise

DER SCHWAN

In einer kleinen Stadt mit reizender, naturreicher Umgebung wächst ein schöner, zarter Knabe unter liebevoller Obhut auf, den jedermann, wenn er ihn an der Hand der Mutter, des Vaters oder des Erziehers spazieren sieht, liebkosen möchte. Man nimmt an, daß er vermöglicher, gebildeter Eltern Kind sei, daß er eine fast nur zu feine, zu sorgsame und zu zarte Erziehung erhalte und daß Spielsachen aller Art, kindlicher Komfort, hübsche Kleider ihn umgeben. Mit seinen weichen blonden Locken spielen die Hände zärtlich gesinnter Erwachsener, und es mag sein, daß Tanten den jungen Burschen verhätscheln. Hinter dem von den Eltern bewohnten Landhaus breitet sich, so darf man sich wohl einbilden, ein schöner alter Garten aus, worin sich unter hochherabhängenden Zweigen und Ästen ein kleiner Teich befindet, den zwei bis drei Schwäne auf die anmutigste Art beleben. Natürlich liebt der Knabe diese Schwäne, und er geht öfters an den ziervollen Rand des Wassers, um kindlich über die vermeintliche Tiefe desselben nachzudenken. Sein eigenes Sinnen und Erwägen kommt dem Kinde bezaubernd vor, und indem er sich diesem Zauber überläßt, ist er bereits reifer als er selber ahnt, und älter als er scheint. Das schwärzlich-grünliche Wasser macht ihm den Eindruck des Unergründlichen, und er empfindet einen ebenso unbegreiflichen wie angenehmen und zarten Schauder davor. Er lockt die Schwäne mit irgend etwas Eßbarem in seine Nähe. Vorübergehend ist zu erwähnen, daß der Maler seine Figuren in das Kostüm vom Jahr 1830 eingekleidet hat, wodurch die Bilderfolge etwas besonders Graziöses erhält. Dunkel und fern fühlt und sieht der Knabe die Schönheit

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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