Der Methusalem-Code - Bert Ehgartner - E-Book

Der Methusalem-Code E-Book

Bert Ehgartner

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Beschreibung

Wie wir altern, können wir zu einem großen Teil durch eine günstige Lebensplanung selbst beeinflussen. Bert Ehgartner beschreibt sieben Voraussetzungen, die für Glück und Gesundheit im Alter ausschlaggebend sind. Sein Sieben-Punkte-Programm untermauert er mit wissenschaftlichen Fakten. Ein Fragebogen und mehrere Tests, darunter ein Herz-Fitness-Test, zeigen dem Leser, wo er gesundheitlich steht. Es wäre nicht Bert Ehgartner, würde er nicht kritisch die Gesundheitsindustrie unter die Lupe nehmen. »Die Vorsorge für ein glückliches langes Leben sollte man keinesfalls delegieren, an die Medizin schon gar nicht«, sagt er. Sein Buch wendet sich an alle, speziell Leute mittleren Alters, die selbstbestimmt ihr Leben bis ins hohe Alter genießen möchten. Und dabei für Änderungen des Lebensstils offen sind. Ein spannend und unterhaltsam geschriebenes Sachbuch, das die Lebensqualität erhöht!

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Bert Ehgartner

Der Methusalem-Code

Die Geheimnisse der Hundertjährigen für ein glückliches langes Leben

Ennsthaler VERlag Steyr

Erklärung

Die in diesem Buch angeführten Vorstellungen, Vorschläge

und Therapiemethoden sind nicht als Ersatz für eine professionelle medizinische oder therapeutische Behandlung gedacht. Jede Anwendung der in diesem Buch angeführten Ratschläge geschieht nach alleinigem Gutdünken des Lesers.

Autoren, Verlag, Berater, Vertreiber, Händler und alle anderen Personen, die mit diesem Buch in Zusammenhang stehen, können weder Haftung noch

Verantwortung für eventuelle Folgen übernehmen, die direkt oder indirekt aus den in diesem Buch gegebenen Informationen resultieren oder resultieren sollten.

www.ennsthaler.at

ISBN 978-3-7095-0079-8

Bert Ehgartner · Der Methusalem-Code

Alle Rechte vorbehalten

Copyright © 2017 Ennsthaler Verlag, Steyr

Ennsthaler Gesellschaft m.b.H. & Co KG, 4400 Steyr, Österreich

Umschlaggestaltung: Thomas Traxl und Ennsthaler Verlag

Buchsatz & E-Book-Herstellung: Ronald Ganglmayer, www.raumc.com

Titelfoto: © incomible / iStockphoto.com

Inhaltsverzeichnis

Titel

Impressum

Die Entschlüsselung des Codes

Ratschläge – mit Hintergedanken

Die Ziele dieses Buches

Die wahren Experten

Der Methusalem-Test

Der Methusalem-Vertrag

1. Schätze Deinen Partner

1.1 Das Geheimnis glücklicher Partnerschaft

1.2 Paare leben länger

1.3 Lebenselixier Sex

1.4 Wenn die Beziehung in der Krise steckt

2. Genieße ohne Sucht

2.1 Motivationshilfe für die letzte Zigarette

2.2 Fifty Ways To Leave Your Laster

2.3 Die Gefahren des Alkohols

2.4 Die positiven Seiten des Alkoholkonsums

3. Beweg Deinen Hintern

3.1 Das aktive Leben

3.2 Ihr persönlicher Fitnesstest

4. Achte auf Dein Essen

4.1 Die Etablierung der Fettlüge

4.2 Die süße Versuchung

4.3 Fragen rund ums Essen

4.4 Die Methusalem-Ernährung

5. Steck die Nase ins Leben

5.1 Beruf, Karriere und Gesundheit

5.2 Soziale Kontakte halten auf Trab

6. Lass Dich nicht ängstigen

6.1 Manipulatoren an jeder Ecke

6.2 Die Tücken der Vorsorge

7. Bleib heiter und gelassen

7.1 Der Geist steuert die Gene

7.2 Charakter und Gesundheit

Quellen

Über den Autor

Die Entschlüsselung des Codes

Wie gesagt, das Leben muss noch vor dem Tod erledigt werden.

Erich Kästner

Fragt man junge Menschen nach den Zielen ihres Lebens, so nennen sie Erfolg, Wohlstand, ein erfülltes Sexleben, eine Partnerschaft, die auf Dauer Freude bereitet, und eine Familie, in der alle Mitglieder gesund und glücklich sind.

Gedanken an das Alter ergeben sich in dieser überschäumenden Phase des Aufbruchs nicht oder nur als abstrakte Idee. Erst ab den Dreißigern und Vierzigern, mit den Erfahrungen der ersten körperlichen Rückschläge, wird »die zweite Lebenshälfte« konkreter. Und damit ergeben sich langsam neue Ziele und Lebenskonzepte, deren gemeinsame Basis in den meisten Fällen der Wunsch bildet, »gesund und glücklich alt zu werden«.

Älterwerden als würdiges Auskosten des Erreichten und als Vertiefen dessen, was im Lauf der Jahrzehnte als persönliche Lebensziele auserkoren wurde. Das Bewahren der Gesundheit steht hier an erster Stelle und ist meist notwendige Voraussetzung, um dieses Glück dauerhaft zu genießen.

Und auch hier ist die Palette wieder mannigfach: Glück kann die als angenehm empfundene Abwesenheit von Unglück sein, ein bestimmtes Gefühl der Zufriedenheit und der materiellen Sicherheit, Geborgenheit in den Ritualen des Alltags, eine Sammlung stiller oder auch lauter ekstatischer Momente, Phasen der intensivsten Verbundenheit mit anderen Menschen und auch Phasen des Stolzes – über die Kinder, den Partner oder die Partnerin, die eigenen Talente und Erfolge. Es ist dabei überhaupt nicht wichtig, Glück und seine Erscheinungsformen zu definieren. Jene, die Glück empfinden, wissen es. Und nur das zählt.

Ratschläge – mit Hintergedanken

Wie aber schafft man die bleibende Voraussetzung für Glück, nämlich geistige und körperliche Gesundheit? An Ratschlägen mangelt es wahrlich nicht. Allerdings werden diese nur höchst selten selbstlos und ohne Hintergedanken gegeben. Mediziner und Heilpraktiker propagieren Vorsorgetipps und Langzeit-Therapien, deren angenehme Begleiterscheinung es ist, dass die eigenen Praxen damit gefüllt werden. PR-Experten der Gesundheitsindustrie versuchen mit enormen Werbebudgets, ihre warnenden Botschaften unters Volk zu bringen. Dafür werden jede Menge weitere Experten angeheuert, die ihr ganzes fachliches Prestige in die Waagschale werfen, um vor bestimmten Dingen Angst zu machen, seien es nun eine zu geringe Knochendichte, zu hoher Blutdruck oder Cholesterinspiegel, eine mögliche sexuelle Störung oder die bösen Pneumokokken.

Sind die Kampagnen erfolgreich, werden zahlreiche Tests durchgeführt und Abos auf überteuerte Arzneimittel abgeschlossen. Da chronische Patienten die besten Kunden sind, mangelt es nicht an Versuchen, immer neue Risikofaktoren, ja sogar ganz neue Krankheitsbilder zu präsentieren, die man – »zum Wohl der Patienten« – bis ans Lebensende behandeln kann.

Daneben wuselt ein buntes Häufchen von Gesundheitsaposteln umher, die über Ratgeberliteratur, Seminare und Vorträge versuchen, Trends zu kreieren. Von der Darm-Diät bis zum Comeback der Blutegel, vom Smart Aging bis zu den kulinarischen Geheimnissen von Skin Food. Von der Aktivierung der Selbstheilungskräfte bis zum Erneuerungsprogramm für die Zellen. Mal rückt die strikte Weizenvermeidung in den Vordergrund, mal sind es die Phytoös­trogene, dann wieder das Laufen-Joggen-Walken oder eine fernöstliche Meditationstechnik.

Und alle zwei Jahre dreht sich der Trend ein wenig in die Gegenrichtung. Wenn wir überfüttert sind mit Darmsanierung, kommt der Healing Code, und wenn wir zu lange unsere Kalorien beim gemütlichen Spazieren im aeroben Bereich verbrannt haben, kommt der Super-Power-Plan, der die wirklichen Erfolge nur jenseits der Belastungsgrenze sieht. Den Beweis für ihre Konzepte bleiben die meisten Autoren schuldig.

Die Ziele dieses Buches

Von einem Medizinjournalisten wird kein Mensch verlangen, eine in einem Studienbericht beschriebene Operation gleich selbst auszuprobieren. Sehr wohl aber kann man verlangen, dass die Studie, in der die Anwendung zweier Methoden verglichen wird, bis ins letzte Detail verstanden wird. Aus all diesen Gründen sollte es für jeden Medizinjournalisten Pflicht sein, die Grundprinzipien der Evidenzbasierten Medizin (EBM) und des wissenschaftlichen Arbeitens zu erlernen. Selbst den meisten Ärzten sind jedoch Begriffe wie »absolutes Risiko« oder »relatives Risiko«, »Sensitivität« oder »Spezifizität« von ihrer Universitätsausbildung her keineswegs vertraut.

Die Bewertung eines Medikaments oder einer Diagnosemethode kann sich jedoch diametral ändern, je nachdem, ob die eine oder die andere Bewertungsmethode verwendet wird. Dass Firmen gerne die für ihr Produkt günstigere Variante wählen, ist klar. Und wenn es einen guten Chirurgen ausmacht, dass er bei einer Tumoroperation das umliegende Nervengewebe schont und dennoch das gesamte kranke Gewebe zuverlässig entfernt, so ist es die erste Aufgabe eines verantwortungsvollen Medizinjournalismus, sich im Dschungel der Studiendesigns zurechtzufinden und die Leser vor offenkundigen Manipulationen und Fehlinformationen zu bewahren.

Mit einer fundierten Ausbildung, ausreichend Erfahrung und dem Rat von Fachexperten, die man im Zweifelsfall fragen kann, ist es dann erstaunlich einfach, die Spreu vom Weizen zu trennen. Damit aber ergibt sich nun auch das Rüstzeug, jene Arbeiten aus der Informationsflut zu filtern, die gültige Aussagen für unser Leben und unsere Gesundheit möglich machen.

In diesem Buch wird nicht besprochen, welche Schmerzmittel bei welchen Leiden überlegen sind oder wie sich ein bestimmter Gerinnungshemmer auf das Schlaganfallrisiko auswirkt. In diesem Buch werden auch keine neuen Wundermittel vorgestellt und keine Empfehlungen gegeben, welche der hundert verschiedenen Chemotherapie-Mixturen im Ernstfall die besten Chancen bietet. Zu solchen Details fragen Sie bitte weiterhin die Experten der jeweiligen Fachgebiete. Deklariertes Ziel des vorliegenden Buches ist es hingegen, jenes Wissen zu vermitteln, das sinnvolle Vorsorge möglich macht. Vorsorge, die nicht von einem Gesundheits-Check zum nächsten hastet, von Angstparolen aufgescheucht, sondern selbstbewusst und selbstbestimmt die Weichen in Richtung einer günstigen Lebensführung stellt.

Es ist mir durchaus bewusst, dass die EBM in ihren großen Vergleichsstudien versucht, die Menschen zu normieren und dass bestimmte Medikamente, die bei der Mehrzahl der Patienten nichts nützen oder sogar schaden, bei dem einen oder anderen durchaus helfen können. Es ist nicht möglich, Regeln aufzustellen, die für alle zutreffen und jedem einen Nutzen bringen. Und möglicherweise gilt das sogar bei so unbestritten schädlichen Dingen wie dem Rauchen. Da und dort existieren wahrscheinlich tatsächlich ein »glücklicher Alter« oder eine »schlohweiße Kettenraucherin«, die ohne die »entspannende Wirkung« des Suchtmittels Nikotin an einem Magengeschwür verstorben wären. Und ab und zu wird jemand beim Joggen von einem Auto erfasst und überfahren. An der grundsätzlichen Wahrheit, dass Rauchen schädlich und Bewegung gesund ist, ändert dies jedoch nichts.

Und so ist es sehr wohl möglich, jene Voraussetzungen zu bestimmen, die 99 Prozent der Menschen nützen. Angenehmerweise sind diese allgemein gültigen Richtlinien gar nicht so zahlreich und es ist möglich, hier einen Überblick zu gewinnen.

Die wahren Experten

Die Grundlage dieses Buches bilden tatsächliche Resultate aus seriösen Studien. Und dafür gibt es auch konkrete Richtlinien, die sich an strengen Regeln orientieren: Alle meine Empfehlungen beruhen auf Studien, in denen die Kriterien der EBM angewandt wurden. Kriterien, die es im Normalfall ausschließen, dass zu einer bestimmten Fragestellung eine Studie das genaue Gegenteil der nächsten Studie ergibt. Die wissenschaftliche Quelle ist stets angeführt und kann bei Bedarf im Original nachgelesen werden.

Ich zitiere keine Eintagsfliegen, sondern solche Studien, die im Lauf der Zeit bestätigt und mit neuen Ideen und Fakten ergänzt wurden. Wissenschaftliche Sackgassen werden höchstens angeführt, wenn es gilt, Irrwege zu erklären oder zeitlich begrenzte Moden zu beschreiben.

Das Kernthema dieses Buches bildet die Erforschung von Glück und Gesundheit in der zweiten Lebenshälfte. Demgemäß ist es besonders interessant, Studien zurate zu ziehen, die sich den wahren Experten dieser Frage widmen: nämlich den Menschen, die es geschafft haben, glücklich und gesund alt zu werden. Es gibt mittlerweile in Europa und in den USA eine ganze Reihe von aussagekräftigen Langzeitstudien, die Personengruppen seit Jahrzehnten begleiten. Angefangen von der berühmten Framingham-Studie, die seit den 1940er-Jahren die Bürger einer ganzen Stadt wissenschaftlich beobachtet, ihre Lebenswege verfolgt und ihre Daten auswertet, bis hin zur Berliner Altersstudie, die seit 1990 die gesundheitliche und soziale Entwicklung Tausender älterer Frauen und Männer aus der deutschen Hauptstadt dokumentiert.

Mithilfe dieser Fülle von Daten bin ich nun folgenden Fragen nachgegangen:

Was unterscheidet jene Menschen, die früh sterben oder chronisch krank werden, von jenen, die glücklich alt werden und eine hohe Lebensqualität genießen? Wie unterscheidet sich – wenn man in der Datenbank zwanzig, dreißig Jahre zurückgeht – der Lebensstil der Glücklichen von dem der Unglücklichen, die im Alter krank und gebrechlich sind? Welche Faktoren sind es, die hier bereits im mittleren Lebensalter die Weichen in diese oder jene Richtung stellen?

Mit diesem Ansatz habe ich Hunderte von Studien durchforstet und nach den wesentlichen Voraussetzungen gesucht, die für Glück und Gesundheit im Alter ausschlaggebend sind. Nach und nach habe ich sieben Mosaiksteine gefunden und diese ergeben zusammen das Charakterporträt der glücklichen Methusalem-Menschen.

Der »Methusalem-Code« liegt nicht unveränderlich in irgendwelchen Genen versteckt, sondern offen da für alle, die willens sind, genau hinzusehen. Alle sieben Faktoren lassen sich durch günstige Lebensplanung selbsttätig beeinflussen. Aktivität und Glück im Alter liegen demnach weit weniger, als von vielen erwartet, in den dunklen Launen des Schicksals oder unabwendbar festgeschrieben in den Genen.

Chancen, korrigierend einzugreifen, gibt es relativ lang. Rund um die 50 sollte die Lebensplanung allerdings so weit umgestellt sein, dass sie mit den Voraussetzungen übereinstimmt. Dann steht dem erfolgreichen Altern nichts mehr im Weg.

Es braucht keine Starchirurgen, Wunderdiäten oder Hightech-Pillen, diese Chancen zu nützen. Bloß den Willen, erwiesenermaßen schädliches Verhalten zu vermeiden und vorteilhafte Maßnahmen energisch anzugehen.

Forscher, die außergewöhnlich alte Menschen untersuchten, fanden heraus, dass fast alle Hundertjährigen in eine von drei Gruppen passen: Etwa jeder Fünfte der Greise gehört zu den »Entwischten«. Das sind jene Glücklichen, die noch nie eine der alterstypischen Erscheinungen oder chronischen Krankheiten hatten. Bei ihnen hat Gott oder das Schicksal bei der Zusammenstellung der genetischen Grundausstattung scheinbar eine Doppelsechs gewürfelt.

Vier von zehn gehören zu den »Verspäteten«, wo die Alters-Wehwehchen erst mit 85 Jahren langsam angefangen haben. Der Rest gehört zur Gruppe der »Überlebenden«. Diese Menschen haben bereits vor dem 65. Geburtstag eine schwere Lebenskrise ausgestanden, Krebs gehabt oder einen Herzinfarkt überlebt.

Aus den genaueren Befragungen ergibt sich schließlich, dass beinahe die Hälfte dieser Hundertjährigen gar kein besonders gesundes Leben geführt hat. Ihr Geheimnis ist eine robuste Natur und ein unverwüstliches Abwehrsystem, das fast alle Lebenssünden ausgeglichen hat. Die andere Hälfte der Betagten jedoch hat irgendwann bewusst oder unbewusst den Beschluss gefasst, gesund alt zu werden und etwas dafür zu tun.

Ich selbst bin Mitte fünfzig. Vieles ist gut gegangen, vieles auch schief und vieles ist auf dem Weg. Ich habe für mich selbst den Wunsch formuliert, diesen Lebensweg noch lange bei möglichst guter geistiger und körperlicher Gesundheit gehen zu dürfen. Und weil der Wunsch der Vater der Tat ist, versuche ich aktiv, diesem Wunsch möglichst gute Begleitumstände zu bieten, auf dass er gedeihe und sich erfülle.

Es wurde auf dieser Welt bereits so vieles gedacht, so vieles ausprobiert. So viele Irrwege sind beschritten, so viele geniale Gedanken ersonnen worden. Der Wissensschatz, der sich in den Medizinarchiven angesammelt hat als ein Surrogat Abertausender Leben, ist beachtlich. Wir müssen nicht alle Fehler selbst machen. Wir können die richtigen Schlüsse ziehen. Und wir können uns dabei helfen lassen.

Der Methusalem-Test

Es ist unmöglich zu leben, ohne bei etwas zu scheitern. Es sei denn, man lebt so vorsichtig, dass man genauso gut gar nicht gelebt zu haben bräuchte.

Joanne K. Rowling

Ziehen Sie sich für die Ermittlung Ihres persönlichen Testwerts in eine ruhige Ecke zurück und versuchen Sie möglichst entspannt, die für Sie zutreffenden Antworten zu finden. Es ist nicht unbedingt notwendig, den Fragebogen in einem durchzumachen. Allerdings sollten die Pausen auch nicht allzu lang sein, da der Methusalem-Test Ihre derzeitige seelische und körperliche Verfassung widerspiegelt. Wenn Sie den Test an zwei verschiedenen Tagen machen, kommen mit hoher Wahrscheinlichkeit zwei verschiedene Werte heraus. Und das ist auch gut so. Stimmung und Gefühle wechseln ebenso wie die Lebensumstände. Alles im Leben befindet sich im Fluss.

Der Methusalem-Test ist das Kernstück dieses Buches. Der höchste erreichbare Wert liegt bei 100 Punkten und bedeutet, dass der Methusalem-Code zu 100 Prozent erfüllt wird. Die Punktezahl, die Sie erreichen, zeigt an, wie viel Prozent Ihres individuellen Potenzials Sie derzeit ausschöpfen.

Dort, wo Sie Punkte verlieren, liegen Ihre Schwachstellen. Die weitaus meisten sind veränderbar, indem Sie sich mit diesen Bereichen aktiv befassen. Zu jeder einzelnen Frage sind im Buch die wissenschaftlichen Hintergründe der Bewertung nachzulesen. Und es werden Wege vorgestellt, wie es gelingen kann, Ihren Lebensstil auf sinnvolle Weise zu optimieren.

Für den Test benötigen Sie etwa 20 Minuten. Am Ende steht ein Fitnesstest, für den Sie eine einfache Übung machen müssen. Falls Sie jetzt gerade nicht dazu in Stimmung sind oder nicht die Möglichkeit haben, diese Übung zu machen, so bekommen Sie dennoch ein Testergebnis.

1) Body-Mass-Index

Wie groß sind Sie (in m)? ______ (z. B.: 1,60 m)

Wie schwer sind Sie (in kg)? ______ (z. B.: 62 kg)

Berechnen Sie Ihren Body-Mass-Index (BMI) bitte nach der Formel: Kilogramm dividiert durch das Quadrat der Körpergröße in Metern (z. B.: Das Quadrat der Körpergröße ergibt in unserem Fall 2,56 [1,6 mal 1,6]. Das Gewicht (62) dividiert durch diesen Wert (2,56) ergibt einen Body-Mass-Index von 24,2).

Bewertung des BMI:

< 16 — 0 Punkte

16,1 bis 18 — 1 Punkt

18,1 bis 20 — 4 Punkte

20,1 bis 27 — 5 Punkte

27,1 bis 30 — 4 Punkte

30,1 bis 33 — 2 Punkte

33,1 bis 35 — 1 Punkt

> 35 — 0 Punkte

Ihre Punkte: _________ (max. 5)

Nun werden einige Werte erfragt, die viele Menschen nicht kennen. Es ist keineswegs Voraussetzung für den Methusalem-Test, über Ihre Blutdruck-, Cholesterin- und Blutzuckerwerte genau Bescheid zu wissen. Später im Buch lesen Sie konkret, welche Aussagekraft die einzelnen Faktoren für Ihre persönliche Gesundheit haben und wie man sie durch einfache Änderungen im Lebensstil verändern kann. Sollten Sie dabei zum Entschluss kommen, dass es sich lohnt, die Werte in Erfahrung zu bringen, so können Sie jederzeit später die Eintragung nachholen.

2) Blutdruck

Kennen Sie Ihren systolischen und diastolischen Blutdruck?

Nein — 3 Punkte

Ja, die aktuellen Werte liegen bei ____/____ (z. B.: 130/85 mmHg)

Bewertung des Blutdrucks:

Systolischer Wert:

< 130 — 3 Punkte

130 bis 139 — 2 Punkte

140 bis 160 — 1 Punkt

> 160 — 0 Punkte

Diastolischer Wert:

< 85 — 3 Punkte

85 bis 89 — 2 Punkte

90 bis 100 — 1 Punkt

> 100 — 0 Punkte

Ihre Punkte: __________ (max. 6)

3) Cholesterin

3a) Kennen Sie Ihren Cholesterinwert (Gesamtcholesterin)?

Nein — 2 Punkte

Ja, mein Gesamtcholesterin beträgt: ______ (z. B.: 200 mg/dl)

Gesamtcholesterin:

< 160 — 1 Punkt

160 bis 240 — 2 Punkte

241 bis 280 — 1 Punkt

> 280 — 0 Punkte

3b) Kennen Sie Ihren HDL-Wert?

Nein — 1 Punkt

Ja, mein HDL-Wert beträgt: _______ (z. B.: 45 mg/dl)

HDL-Cholesterin:

< 35 — 0 Punkte

35–44 — 1 Punkt

45–59 — 2 Punkte

> 60 — 3 Punkte

Ihre Punkte: __________ (max. 5)

4) Blutzucker

4a) Kennen Sie Ihren Blutzuckerwert (wird auf Befunden meist als »Glukose« ausgewiesen)?

Nein — 1 Punkt

Ja, mein Blutzuckerwert beträgt: ________ (z. B.: 110 mg/dl)

Blutzuckerwert:

> 200 — minus 2 Punkte

130 bis 200 — minus 1 Punkt

110 bis 129 — 0 Punkte

90 bis 109 — 1 Punkt

< 90 — 2 Punkte

4b) Kennen Sie Ihren HbA1c-Wert (Blutzucker-Langzeitwert)?

Nein — 1 Punkt

Ja, mein HbA1c-Wert beträgt: ________ (z. B.: 6,5 %)

HbA1c-Wert:

> 10 — minus 2 Punkte

7,5 bis 10 — minus 1 Punkt

6,5 bis 7,4 — 0 Punkte

5,5 bis 6,4 — 1 Punkt

< 5,5 — 2 Punkte

Ihre Punkte: __________ (max. 4)

5) Rauchen

5a) Angaben zu Ihrem Rauchverhalten (Zigaretten)

Nein, ich habe nie Zigaretten geraucht — 10 Punkte

Nein, ich habe vor mehr als 10 Jahren aufgehört — 9 Punkte

Nein, ich habe vor mehr als 5 Jahren aufgehört — 8 Punkte

Nein, ich habe vor mehr als einem Jahr aufgehört — 7 Punkte

Nein, ich habe vor mehr als einem Monat aufgehört — 6 Punkte

Nein, ich habe während des letzten Monats aufgehört — 5 Punkte

Ja, aber nur hin und wieder (oft tagelang nicht) — 4 Punkte

Ja, ich rauche täglich bis zu 5 Zigaretten — 3 Punkte

Ja, ich rauche täglich zwischen 6 und 10 Zigaretten — 2 Punkte

Ja, ich rauche täglich zwischen 11 und 20 Zigaretten — 1 Punkt

Ja, ich rauche täglich mehr als 20 Zigaretten — 0 Punkte

5b) Rauchen Sie regelmäßig Zigarre oder Pfeife?

Ja — minus 1 Punkt

Ihre Punkte: __________ (max. 10)

6) Alkohol

Bitte beziehen Sie sich bei den Angaben zu Ihrem Alkoholkonsum auf den zurückliegenden Monat.

6a) Wie häufig trinken Sie Alkohol?

Ich trinke nie Alkohol — 0 Punkte

Ich trinke ein bis drei Mal pro Monat Alkohol — 1 Punkt

Ich trinke ein bis drei Mal pro Woche Alkohol — 2 Punkte

Ich trinke vier Mal pro Woche oder öfter Alkohol — 3 Punkte

6b) Wenn Sie Alkohol trinken, wie viele Gläser trinken Sie an einem durchschnittlichen Tag?

Einheit: Glas Wein (1/8 l), Glas Bier (0,3 l) oder Glas Schnaps (0,02 l)

Ein bis zwei Gläser — 2 Punkte

Drei Gläser — 1 Punkt

Vier Gläser — 0 Punkte

Mehr als vier Gläser — minus 1 Punkt

6c) Passierte es innerhalb des letzten Monats, dass Sie am Tag nach einem stärkeren Alkoholkonsum Erinnerungslücken hatten?

Nein — 0 Punkte

Ja — minus 2 Punkte

6d) Hatten Sie innerhalb des letzten Monats Schuldgefühle oder ein schlechtes Gewissen, weil Sie zu viel getrunken haben?

Nein — 0 Punkte

Ja — minus 2 Punkte

Ihre Punkte: __________ (max. 5)

7) Fragen zum körperlichen Befinden

sehr

stark

stark

mittel

ein

wenig

gar

nicht

Wie stark werden Sie derzeit durch Schmerzen daran gehindert, notwendige Dinge zu tun?

0

2

4

6

8

Wie sehr sind Sie auf medizinische Behandlung

angewiesen, um

das tägliche Leben zu meistern?

0

2

4

6

8

gar

nicht

wenig

mittel

meistens

völlig

Haben Sie genug Energie für das

tägliche Leben?

0

2

4

6

8

sehr schlecht

schlecht

mittel

gut

sehr

gut

Wie schätzen Sie Ihre körperliche Fitness ein, ver-glichen mit

anderen Personen gleichen Alters?

0

2

4

6

8

Wie gut können Sie sich fortbewegen?

0

2

4

6

8

gar nicht zufrieden

wenig

zufrieden

mäßig zufrieden

zufrieden

sehr

zufrieden

Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Schlaf?

0

2

4

6

8

Wie zufrieden

sind Sie mit Ihrer Verdauung?

0

2

4

6

8

Wie zufrieden

sind Sie mit Ihrer Arbeitsfähigkeit?

0

2

4

6

8

Bitte addieren Sie die erreichten Punkte und teilen Sie diese Zahl dann durch zehn.

Ihre Punkte:

(max. 6,4)

8) Fragen zum seelischen Befinden

gar

nicht

wenig

halb-

wegs

über-

wiegend

völlig

Wie gut können

Sie Ihr Leben

genießen?

0

2

4

6

8

Betrachten Sie Ihr Leben als sinnvoll?

0

2

4

6

8

Sind Sie mit

Ihrem Aussehen zufrieden?

0

2

4

6

8

immer

meistens

manch-mal

selten

nie

Wie oft haben Sie sich in der vergangenen Woche nervös und gestresst gefühlt?

0

2

4

6

8

Wie oft waren Sie in der vergangenen Woche so niedergeschlagen, dass Sie nichts aufheitern konnte?

0

2

4

6

8

Wie oft waren Sie in der vergangenen Woche müde?

0

2

4

6

8

nie

selten

manch-mal

meistens

immer

Wie oft waren Sie in der vergangenen Woche glücklich?

0

2

4

6

8

Fühlen Sie sich

in einer religiösen oder spirituellen Gemeinschaft

geborgen?

0

2

4

6

8

Wie oft waren Sie in der vergangenen Woche ruhig und gelassen?

0

2

4

6

8

Bitte addieren Sie die erreichten Punkte und teilen Sie

diese Zahl dann durch zehn.

Ihre Punkte:

(max. 7,2)

9) Fragen zur Partnerschaft, Familie und Sozialleben

ich habe keinen

Partner

schlecht

mittel

gut

sehr gut

Wie schätzen Sie die Qualität Ihrer Partnerschaft ein?

2

0

4

6

8

ich habe keinen

Partner

weniger als ein Jahr

ein bis drei

Jahre

drei bis zehn Jahre

länger als zehn Jahre

Wie lange besteht Ihre derzeitige

Partnerschaft?

2

2

4

6

8

ich habe keine Kinder/ Familie

nicht

zufrieden

wenig

zufrieden

zufrieden

sehr

zufrieden

Wie zufrieden

sind Sie mit der Beziehung zu Ihren Kindern?

2

0

2

6

8

Wie zufrieden

sind Sie mit

der Stimmung

innerhalb Ihrer

engeren Familie?

2

0

2

6

8

seltener als ein Mal pro

Monat

ein

Mal pro Monat

zwei bis drei Mal pro

Monat

ein Mal pro

Woche

häufiger als ein Mal pro Woche

Wie oft treffen Sie sich außer Haus mit Freunden oder Bekannten?

0

2

4

6

8

Wie oft sind bei Ihnen zu Hause Freunde zu

Besuch?

0

2

4

6

8

Wie oft haben

Sie Kontakt mit

Verwandten, die nicht in Ihrem

Haushalt leben?

0

2

4

6

8

mit den meisten gar nicht

nicht viel mehr als Grüßen

guter

Kontakt mit

wenigen

guter Kontakt mit den meisten

sehr

guter Kontakt mit den meisten

Sprechen Sie

mit den Menschen in Ihrer

Nachbarschaft?

0

2

4

6

8

gar

nicht

zufrieden

wenig

zufrieden

halb-

wegs

zufrieden

zufrieden

sehr

zufrieden

Wie zufrieden

sind Sie mit der

Unterstützung durch Freunde?

0

2

4

6

8

Wie zufrieden

sind Sie mit der Häufigkeit Ihrer

Sexualkontakte?

0

2

4

6

8

Wie zufrieden sind Sie mit der Qualität Ihres Sexuallebens?

0

2

4

6

8

Bitte addieren Sie die erreichten Punkte und teilen Sie

diese Zahl dann durch zehn.

Ihre Punkte:

(max. 8,8)

10) Fragen zum Lebensumfeld, Beruf und Finanzen

gar

nicht

eher

nicht

halb-

wegs

überwiegend

völlig

Wie sicher fühlen Sie sich in Ihrem täglichen Leben?

0

2

4

6

8

Wie gesund sind die Umweltbedingungen in Ihrem Wohngebiet?

0

2

4

6

8

Haben Sie genug Geld, um Ihre Bedürfnisse befriedigen zu können?

0

2

4

6

8

Haben Sie Zugang zu Informationen, die Sie für das

tägliche Leben brauchen?

0

2

4

6

8

Haben Sie

ausreichend

Angebote für

Freizeitaktivitäten?

0

2

4

6

8

gar

nicht

zufrieden

wenig

zufrieden

halb-

wegs

zufrieden

zufrieden

sehr

zufrieden

Wie zufrieden

sind Sie mit Ihren Wohnbedingungen?

0

2

4

6

8

Wie zufrieden

sind Sie mit Ihren Möglichkeiten, Gesundheitsdienste in Anspruch nehmen zu können?

0

2

4

6

8

Wie zufrieden

sind Sie mit den

Beförderungsmitteln, die Ihnen zur Verfügung stehen?

0

2

4

6

8

Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer beruflichen Situation?

0

2

4

6

8

Bitte addieren Sie die erreichten Punkte und teilen Sie

diese Zahl dann durch zehn.

Ihre Punkte:

(max. 7,2)

11) Fragen zur Ernährung

stimmt gar nicht

stimmt selten

stimmt teilweise

stimmt großteils

stimmt vollständig

Ich bin beim Essen wählerisch und

lege großen Wert auf Qualität.

0

2

4

6

8

stimmt voll-

ständig

stimmt großteils

stimmt teilweise

stimmt selten

stimmt gar

nicht

Ich verwende

anstatt Butter stets Margarine.

0

2

4

6

8

gar

nicht

selten

ein bis zwei Mal pro

Woche

drei bis fünf Mal pro

Woche

nahezu

jeden

Tag

Wie häufig

essen Sie

Vollkornprodukte?

0

2

4

6

8

Wie häufig essen Sie Produkte aus

biologischem

Anbau?

0

2

4

6

8

Wie häufig essen Sie frisches Obst oder Gemüse?

0

2

4

6

8

nahezu täglich

drei bis fünf Mal pro

Woche

ein bis zwei Mal pro

Woche

weniger als ein Mal pro Woche

gar

nicht

Wie häufig essen Sie Fertiggerichte aus dem

Supermarkt?

0

2

4

6

8

Wie häufig

trinken Sie süße Limonaden?

0

2

4

6

8

Wie häufig essen Sie in Fast-Food- Lokalen?

0

2

4

6

8

Bitte addieren Sie die erreichten Punkte und teilen Sie

diese Zahl dann durch zehn.

Ihre Punkte:

(max. 6,4)

12) Krankheitsverhalten, Medikamentenkonsum

sehr

oft

häufig

manch-mal

selten

nie

Wie häufig haben Sie im letzten

Jahr Antibiotika

eingenommen?

0

2

4

6

8

Wie häufig haben Sie im letzten Jahr cortisonhaltige

Medikamente

verwendet?

0

2

4

6

8

Wie oft waren Sie während des letzten Jahres in ärztlicher Behandlung?

0

2

4

6

8

Wie oft suchen Sie aus Sorge vor Krankheiten »zur Sicherheit« einen Arzt auf?

0

2

4

6

8

wesentlich stärker von den Genen

eher

von den Genen

von beidem gleich stark

eher

vom Lebensstil

wesentlich

stärker vom Lebensstil

Hängt Ihre Gesundheit im Alter eher von Ihrem Lebensstil ab oder eher von den vererbten Genen?

0

2

4

6

8

habe nie Fieber

bis

37,5 ˚C

bis

38 ˚C

bis

39 ˚C

über

39 ˚C

Bis zu welcher

Temperatur steigt bei Ihnen das

Fieber?

0

2

4

6

8

schon

seit

Jahren nicht mehr

weniger als

ein Mal

pro Jahr

etwa

ein Mal

pro Jahr

etwa

zwei Mal pro Jahr

mehr als zwei Mal pro Jahr

Wie häufig haben Sie fieberhafte

Infekte?

0

2

4

6

8

nie

selten

manch-mal

meistens

immer

Wenn Sie sich

krank fühlen, bleiben Sie dann zu Hause im Bett?

0

2

4

6

8

Lesen Sie den Beipackzettel Ihrer Medikamente?

0

2

4

6

8

Können Sie mit Ihren Ärzten offen und vertrauensvoll reden?

0

2

4

6

8

Bitte addieren Sie die erreichten Punkte und teilen Sie

diese Zahl dann durch zehn.

Ihre Punkte:

(max. 8)

13) Charakter und Temperament

stimmt gar

nicht

stimmt selten

stimmt teilweise

stimmt großteils

stimmt voll-

ständig

Konflikte schlucke ich nicht hinunter, sondern trage sie offen aus.

0

2

4

6

8

Ich kann leicht

verzeihen.

0

2

4

6

8

Ich bin neugierig und interessiere mich sehr für neue Ideen.

0

2

4

6

8

Ich habe

zumindest ein

privates Hobby, dem ich mich mit Leidenschaft

widme.

0

2

4

6

8

Ich habe keine

Probleme damit, allein zu sein.

0

2

4

6

8

Ich genieße die

Natur und bin

gerne im Freien.

0

2

4

6

8

stimmt voll-

ständig

stimmt großteils

stimmt teilweise

stimmt selten

stimmt gar

nicht

Es braucht viel

Energie, bis ich mich zu einer

Arbeit aufraffe.

0

2

4

6

8

Vor Autoritäten

oder in der

Öffentlichkeit selbstbewusst

aufzutreten, bereitet mir Probleme.

0

2

4

6

8

Ich habe keine großen Ziele, die ich noch unbedingt erreichen möchte.

0

2

4

6

8

Ich bin sehr

anfällig für

psychosomatische Beschwerden.

0

2

4

6

8

Ich brauche

lange, bis ich

aus einem Stimmungstief wieder herauskomme.

0

2

4

6

8

Bitte addieren Sie die erreichten Punkte und teilen Sie

diese Zahl dann durch zehn.

Ihre Punkte:

(max. 8,8)

14) Fragen zu Aktivität und Bewegung

14a) Wie häufig treiben Sie für mindestens eine halbe Stunde Sport oder aktive Bewegung?

gar nicht — 0 Punkte

weniger als ein Mal pro Monat — 1 Punkt

ein bis drei Mal pro Monat — 2 Punkte

ein bis zwei Mal pro Woche — 3 Punkte

mehr als zwei Mal pro Woche — 4 Punkte

14b) Was liegt Ihnen eher: Kraft- oder Ausdauersport?

nichts von beidem — 0 Punkte

eher Kraft — 1 Punkt

beides gleich — 2 Punkte

eher Ausdauer — 3 Punkte

Ihre Punkte: __________ (max. 7)

15) Methusalem-Fitnesstest

Der Methusalem-Fitnesstest ermittelt zwei Werte, die viel über Ihre derzeitige persönliche Fitness aussagen: Pulsreserve und Erholungskapazität. Wenn Sie Näheres über die Bedeutung dieser Übung und die Aussagekraft der beiden Werte wissen möchten, so lesen Sie dazu bitte im Kapitel »Erholungskapazität und Pulsreserve« nach.

Anleitung:

Bereiten Sie sich eine Uhr mit Sekundenzeiger vor oder verwenden Sie eine Pulsuhr. Weiters brauchen Sie für diesen Test einen einfachen Taschenrechner.

Zunächst setzen Sie sich bitte hin, entspannen Sie sich und messen Sie Ihren Ruhepuls (30 Sekunden lang am Handgelenk oder an der Halsschlagader, dann die Zahl verdoppeln).

Mein Ruhepuls: _____________

Machen Sie eine Fitnessübung Ihrer Wahl (z. B. Kniebeugen, Seilhüpfen, Liegestütze, Sit-ups) und führen Sie diese Übung zwei bis drei Minuten lang mit vollem Elan aus. Es ist wichtig für das Ergebnis, dass Sie sich dabei wirklich anstrengen und an Ihre Belastungsgrenze gehen. Natürlich sollten Sie aber nicht übertreiben. Hören Sie auf, wenn Sie denken, dass Sie Ihren Belastungspuls erreicht haben.

Messen Sie Ihren Belastungspuls bitte unmittelbar nach der Übung (15 Sekunden lang am Handgelenk oder an der Halsschlagader, dann die Zahl der Pulsschläge mal vier rechnen. Einfacher geht’s natürlich, wenn Sie Pulsuhr oder Blutdruckmesser verwenden und von dort die Herzfrequenz ablesen).

Mein Belastungspuls: _____________

Nachdem Sie den Wert eingetragen haben, entspannen Sie sich weiter und warten Sie, bis nach dem Ende der Übung insgesamt eine Minute vergangen ist. Dann messen Sie abermals Ihre Pulsfrequenz. Dies ergibt Ihren Erholungspuls (15 Sekunden lang am Handgelenk oder an der Halsschlagader, dann die Zahl der Pulsschläge mal vier rechnen).

Mein Erholungspuls: _____________

Nun haben Sie alle Messwerte, die Sie für die Ermittlung von Erholungskapazität und Pulsreserve benötigen.

Erholungskapazität

Zur Ermittlung Ihrer Erholungskapazität errechnen Sie nun bitte die Differenz zwischen Belastungspuls und Erholungspuls:

Belastungspuls minus Erholungspuls: ______________

Verwendete Pulsreserve

Zur Ermittlung Ihrer Pulsreserve-Werte nehmen Sie bitte einen Taschenrechner zur Hand und führen Sie die Schritte A bis D aus.

Schritt A: Ermitteln Sie zunächst die Differenz zwischen Belastungspuls und Ruhepuls:

Belastungspuls minus Ruhepuls: _____________

Schritt B: Nun ermitteln Sie bitte Ihre Pulsreserve wie folgt:

220 minus Ihr Alter minus Ruhepuls: _____________

Schritt C: Nun dividieren Sie den Wert aus Schritt A durch den Wert aus Schritt B

Ergebnis der Division A / B: _____________

Schritt D: Den nun ermittelten Wert multiplizieren Sie bitte mit 100. Das Ergebnis zeigt, wie viel Prozent Ihrer Pulsreserve Sie bei der Übung verwendet haben.

Verwendete Pulsreserve: _______________ %

Auswertung:

Ich will den Test jetzt nicht machen — 3 Punkte

Erholungskapazität:

< 12 — minus 2 Punkte

13 bis 18 — minus 1 Punkt

19 bis 35 — 0 Punkte

36 bis 52 — 1 Punkt

53 bis 58 — 2 Punkte

59 bis 65 — 3 Punkte

> 65 — 4 Punkte

Verwendete Pulsreserve:

< 75 % — minus 2 Punkte

75 % bis 80 % — minus 1 Punkt

80 % bis 85 % — 1 Punkt

> 85 % — 2 Punkte

Ihre Punkte: __________ (max. 6)

Gesamtauswertung

Lebensbereich

Punkte

Skala

1) Body-Mass-Index

2) Blutdruck

3) Cholesterin

4) Blutzucker

5) Rauchen

6) Alkohol

7) Körperliches

Befinden

8) Seelisches Befinden

9) Partnerschaft,

Familie, Sozialleben

10) Lebensumfeld,

Beruf, Finanzen

11) Ernährung

12) Krankheitsverhalten, Medikamente

13) Charakter und Temperament

14) Aktivität und

Bewegung

15) Methusalem-

Fitnesstest

Methusalem-Wert

Methusalem-Skala

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

Tragen Sie nun Ihre Punkte bei den 15 Lebensbereichen in der Tabelle sowie auf dem Hauptbalken der Methusalem-Skala ein. Wenn Sie beispielsweise 75 Punkte erreicht haben, so bedeutet dies, dass Sie derzeit 75 Prozent Ihres persönlichen Lebenspotenzials ausschöpfen.

Wenn Sie also im Optimalfall ein Lebenszeitpotenzial von 100 Jahren hätten, so heißt das, dass Sie derzeit nur 75 Prozent davon erreichen würden, also etwa 75 Jahre alt werden.

Sehen Sie sich die Auswertung in Ruhe an. Nichts davon ist endgültig. Alles lässt sich verändern.

Einiges werden Sie erwartet haben, anderes mag Sie überraschen oder auf den ersten Blick auch irritieren.

Betrachten Sie das Ergebnis genau, sehen Sie sich die einzelnen Fragen noch einmal an und besuchen Sie jene Kapitel im Buch, die auf diese Lebensbereiche konkret eingehen (beachten Sie dazu die Verweise zu den einzelnen Kapiteln).

Auswertung

Body-Mass-Index: Wie Sie Ihr Gewicht auf einfache und dauerhafte Weise im BMI-Idealbereich von 18,5 bis 25 halten, erfahren Sie in Kapitel 4.Blutdruck: Welche Bedeutung der Blutdruck hat und wie er beeinflusst werden kann, erfahren Sie in den Kapiteln 3 und 6.Cholesterin: Hier ist derzeit eine medizinische Revolution im Gang: Weg vom Dogma des bösen Cholesterins hin zu Betonung und Förderung des guten Cholesterins. Lesen Sie dazu die Kapitel 4 und 6.Blutzucker: Dieser Wert ist einer der bedeutsamsten Gesundheitsrichtwerte. Wenn die Zuckerwerte steigen, so ist Feuer am Dach. Besonders interessant ist hier das »Zucker-Langzeitgedächtnis« HbA1c. Optimal sind Werte unter 6. Ausführliche Information dazu in Kapitel 4.Rauchen: Wer noch nicht aufgehört hat, sollte sich intensiv dem zweiten Kapitel dieses Buches widmen: Wie man tödliches Siechtum rechtzeitig vermeidet und dabei gewaltig an Lebensqualität gewinnt.Alkohol: Bei Alkohol gilt es, die Balance zu halten. Von ihm geht eine enorme Gefahr aus, gleichzeitig ist er eines der besten Heilmittel. Wenig, dafür regelmäßig – dieses Rezept garantiert den größtmöglichen Nutzen. Alle Infos dazu in Kapitel 2.Körperliches Befinden: Dieser Themenbereich zieht sich durch alle Kapitel des Buches. Über Lebensenergie und guten Schlaf gibt es detaillierte Infos in Kapitel 7. Probleme mit der Verdauung werden in Kapitel 4 erläutert.Seelisches Befinden: Der Bereich Psyche, Selbstbewusstsein, Glück und Religion ist ausführliches Thema in Kapitel 7.Partnerschaft, Familie und Sozialleben: Das Thema Partnerschaft kommt im Methusalem-Test zugegeben etwas zu kurz. Im Buch befasst sich dafür das ganze erste Kapitel mit diesem wichtigen Lebensbereich. Familie und Sozialleben sind Thema von Kapitel 5.Lebensumfeld, Beruf und Finanzen: Hintergründe, Studien, jede Menge Infos dazu in Kapitel 5. Außerdem: der ausführliche Berufstest.Ernährung: Diesem Themenbereich ist wegen seiner Bedeutung für die Gesundheit das ausführlichste Kapitel dieses Buches gewidmet. In Kapitel 4 tauchen Sie ein in die Mythen und Irrtümer einer Ernährungslehre, die derzeit einer völligen Neubewertung unterzogen wird. Wer abnehmen möchte, ist hier ebenso gut aufgehoben wie jemand, der bloß gesund essen will.Krankheitsverhalten, Medikamentenkonsum: Das 6. Kapitel gibt Auskunft über die Mechanismen, nach denen der Medizinbetrieb funktioniert. Es gibt Sicherheit, diese Mechanismen zu kennen, bevor man das nächste Mal zum Arzt geht.Charakter und Temperament: Welche Charaktereigenschaften den besten Schutz vor Alzheimer & Co. bieten, lesen Sie in Kapitel 7. Ebenso über den Wert des Selbstbewusstseins und sonstige gute Geister am Weg zu einem glücklichen langen Leben.Aktivität und Bewegung: Ausführliche Informationen über Mythen und Fakten zu diesem Thema finden Sie in Kapitel 3.Fitnesstest: In Kapitel 3 lesen Sie die wissenschaftlichen Hintergründe zu den beiden aussagekräftigen Messwerten unseres Organismus: Erholungskapazität und Pulsreserve.

Sie sehen nun, in welchen Bereichen Ihre größten Risiken liegen. Dies sind jene Lebensbereiche, an denen Sie arbeiten sollten. Sie werden im Buch dazu eine große Menge an gesammelten Fakten finden, die verständlich machen, nach welchen Richtlinien und auf welcher medizinischen Grundlage hier die Punkte verteilt wurden. Sie werden aber auch Hintergründe dafür finden, warum bestimmte gesundheitliche Phänomene heute so häufig sind.

Lesen Sie die Ideen und Anregungen für Änderungen im Lebensstil und entscheiden Sie selbst, welche Angebote für Sie persönlich reizvoll sind.

Die besten Chancen haben demnach jene Menschen, auf die bis zum Erreichen des 50. Lebensjahres sieben wichtige Faktoren, sieben Voraussetzungen zutreffen. Diese bilden gemeinsam den »Methusalem-Code«.

Die 7 Geheimnisse der Methusalem-Menschen:

Sie führen eine partnerschaftliche Beziehung.Sie sind Nichtraucher (geworden) und konsumieren regelmäßig, aber nicht übermäßig Alkohol.Sie machen gern Bewegung. Sie genießen das Essen und haben kein starkes Übergewicht.Sie führen ein aktives Sozial- und Familienleben und sind materiell abgesichert.Sie nehmen wenig oder gar keine Medikamente. Sie sind neugierig und selbstbewusst.

Wenn Sie das Gesamtkonzept interessiert und Sie die Absicht haben, den Regler auf der Methusalem-Skala kräftig nach rechts in Richtung der grünen 100-Prozent-Traummarke zu schieben, so wartet ein lustvolles, interessantes Abenteuer auf Sie! Unterzeichnen Sie symbolisch den Methusalem-Vertrag und schaffen Sie damit die idealen Voraussetzungen, um Ihr persönliches Potenzial voll auszuschöpfen. Dabei werden Sie merken, dass die Erfüllung des Vertrages rein gar nichts mit Entsagung und sinnesfeindlicher Askese, aber sehr viel mit Genuss und Lebensfreude zu tun hat. Schöpfen Sie Ihr Potenzial aus!

Der Methusalem-Vertrag

Einen Vertrag zu unterzeichnen, hat etwas Feierliches. Damit wird ein konkreter Handel »mit Brief und Siegel« abgeschlossen. Mit dem Methusalem-Vertrag sind Sie keinem Außenstehenden verpflichtet. Niemand wird Sie dafür haftbar machen. Dieser Vertrag ist eine feierliche Symbolhandlung, eine Vereinbarung, die Sie mit sich selbst eingehen.

Doch jedes starke Gefühl hinterlässt konkrete körperliche Spuren. Jeder tief empfundene Gedanke hat Auswirkungen auf unsere späteren Handlungen.

Wir wissen, dass Träume vor allem dazu da sind, Eindrücke zu verarbeiten, starke Emotion nachzufühlen und dadurch unser Langzeitgedächtnis und unser Unterbewusstsein zu ordnen. Dies geschieht in einer teils surrealen Bildersprache, die mit Alltagsvernunft wenig zu schaffen hat. Wenn wir während eines Traums plötzlich aufwachen, so können wir uns nur wundern über die skurrilen Situationen, die noch kurz zuvor im Schutz der Traumwelt ganz selbstverständlich gewirkt haben.

Wenn ein Ereignis nicht fähig ist, genug Emotion auszulösen, sodass es im Traum wahrgenommen und ins Archiv unseres Lebens eingeordnet wird, so werden wir das Ereignis nur im Kurzzeitgedächtnis, dem »Arbeitsspeicher der Gegenwart«, behalten und es wird rasch verblassen.

Wenn wir hingegen über einen Menschen intensiv Böses denken, wird das irgendwann einmal an die Oberfläche kommen, möglicherweise erst nach Monaten und wenn die konkrete Ursache für unsere Abneigung gar nicht mehr in allen Details präsent ist. Genauso verhält es sich mit intensiven positiven Gefühlen. Sie wirken im Verborgenen. Gedachtes hat Macht, solange es intensiv gedacht wird.

Auch unser intellektuelles Wissen behalten wir nur dann, wenn wir damit Emotionen verbinden. Aus der Lernforschung wissen wir, dass Kenntnisse, auf die wir beim Spielen, Tüfteln oder Experimentieren selbst kommen, uns »ewig« erhalten bleiben. Fertig präsentierte Lösungen und Fakten, die uns beim Frontalunterricht am Fließband geliefert werden, ziehen jedoch meist bei einem Ohr hinein und beim anderen wieder hinaus, ohne im dazwischenliegenden Wunderland irgendwelche bleibenden Spuren zu hinterlassen.

Unser Gedächtnis besteht aus gespeicherten Emotionen. Das ist unser Spamfilter gegen die Info-Flut: Alles was uns nicht zu berühren vermag, landet im Papierkorb, wird bei der nächsten nächtlichen Traumsitzung ignoriert und damit endgültig gelöscht.

Halten wir dies fest, bevor wir den Vertrag abschließen. Den Vertrag mit uns selbst. Der Vertrag wirkt dann, wenn er über den Verstand akzeptiert wird und unsere Gefühlsebene erreicht. Auch wenn die Ziele weit entfernt sein sollten, auch wenn wir jetzt nicht die Kraft spüren, alles auf einmal in Angriff zu nehmen, auch wenn uns bei manchen dieser Punkte vollständig die Fantasie fehlt, wie hier eine Lösung gelingen könnte.

Wir sind keine jungen Hunde mehr, die völlig unbekümmert und scheinbar unbesiegbar der nächstbesten Witterung nachlaufen. Wir wissen um unsere Verwundbarkeit. Wir wissen um unsere Schwächen. Wir wissen aber auch um unsere Stärken, um unsere Talente und einzigartigen Charaktereigenschaften.

Der Methusalem-Vertrag ist ein Bekenntnis zu diesem – unserem – Leben. Wir gehen den Vertrag ein, um eine positive Idee zum Ausdruck zu bringen: Ein Bekenntnis zu unserer Familie, unseren Freunden und der Gesellschaft, deren Teil wir sind. Ein Signal, dass wir den gemeinsamen Weg mitgehen und weitergehen. Dass wir das unsere dazu beitragen, dieses Leben würdevoll und genussvoll zu leben.

Wir verlieren die Scheu, über das Thema »Alter« nachzudenken. Wir gehen in die Offensive. Und wir tun das mit einer Mischung aus Verstand und Emotion.

Der Methusalem-Vertrag ist ein offensives Bekenntnis zur zweiten Lebenshälfte und drückt einen konkreten Wunsch aus – alt werden zu wollen. Der Vertrag ist der definitive Abschied von der »Tomorrow never happens«-Idee unserer Hippie-Jahre, die konkrete Absage an den »Live fast, die young«-Mythos unserer Punk-Phase.

Wir machen uns selbst ein Alter, das schön wird! Eine Zeit, die Träume erfüllt. Ein Leben, das eine besondere Qualität hervorbringt. Und uns genügend Zeit lässt, diese Qualität für uns zu nutzen.

Es gibt keinen einheitlichen Lebensstil, der alle und jeden glücklich macht, weil jeder von uns verschieden ist. Aber es gibt Grundvoraussetzungen, die erfüllt sein sollen, weil ihr Nutzen erwiesen ist. Voraussetzungen, die der Natur des Menschen entsprechen und die Gesundheit fördern.

Dort, wo wir diese Voraussetzungen nicht erfüllen, wollen wir nun aktiv werden, damit wir ein möglichst ideales Lebensumfeld schaffen und unser von der Natur geschenktes Potenzial so weit wie möglich ausschöpfen. Mit den richtigen Schritten lassen sich auch erstarrte und jahrzehntelang festgefahrene Einstellungen ändern. Alles, was es dazu braucht, ist der Vorsatz, der Startschuss.

Die sinnvolle Anpassung des persönlichen Lebensstils hat dabei nichts mit Verlust, mit Zwang oder Einschränkung zu tun. Im Gegenteil. Wir beginnen ein lustvolles Unterfangen, das alle Bereiche des Lebens, vom eigenen Körpergefühl bis hin zu Sexualität und Karriere, mit neuem Schwung erfüllen kann.

Es handelt sich um eine Weichenstellung, die wir selbst vornehmen. Es liegt in unserer Macht, jede dieser Voraussetzungen zu erfüllen. Wir werden damit in keiner Weise eingeengt. Im Gegenteil. Wenn wir diese Voraussetzungen erfüllen, erlangen wir Freiheiten, die wir in diesem Umfang derzeit noch nicht genießen.

Wir legen hiermit das Bekenntnis dazu ab: Ja, wir möchten alt werden. Wir werden auf angenehme, würdevolle, lustvolle, neugierige Art alt werden. Und um die idealen Voraussetzungen zu schaffen, diese Jahre bei bestmöglicher Lebensqualität zu verbringen, wollen wir die sieben Grundregeln für ein glückliches langes Leben erfüllen. In der Folge fasse ich die sieben Geheimnisse des Methusalem-Vertrags kurz zusammen.

1) Schätze Deinen Partner

Ich will versuchen, eine gute, stabile Partnerschaft zu führen, die auf gegenseitigem Vertrauen basiert. Ich will von meiner Seite alles dafür tun, diese Voraussetzungen zu schaffen, indem ich verlässlich bin und meinen Partner in seiner Art wertschätze. Ich will Genuss schenken und Genuss erleben. Ich erwarte dabei nicht das Unmögliche von meinem Partner, aber wenn mir das Mögliche allzu bescheiden und frustrierend erscheint, so schrecke ich auch nicht davor zurück, noch einmal neu anzufangen. Ich suche eine Lebenspartnerschaft, die Zärtlichkeit und sexuelle Freude bereitet, eine Lebensfreundschaft, die emotionale Freude bereitet, eine verantwortungsvolle Partnerschaft, die das Erreichte bewahrt und Rücksicht auf die Bedürfnisse des anderen nimmt. Ich will eine Partnerschaft führen, in der Freiraum herrscht, Freiraum zur Entwicklung und Freiraum zur Entspannung. Ich strebe eine Partnerschaft an, in der ein Gedanke an den Partner mit dem Gefühl von Liebe und Vorfreude verbunden ist.

2) Genieße ohne Sucht

Ich will versuchen, mit den Suchtmitteln, die mich persönlich betreffen, respektvoll umzugehen. Und Respekt kann auch heißen, Abstand zu nehmen, wenn die Macht dieser Substanzen zu groß ist. Ich weiß, dass es Suchtmittel gibt, die nichts als Schaden anrichten. Und deshalb will ich versuchen, diese Todbringer loszuwerden und ein Leben lang zu meiden. Das betrifft als eines der stärksten Suchtmittel die Zigarette, bezieht sich aber ebenso auf Alkohol-, Arzneimittel- und Drogenmissbrauch. Einkaufen kann ebenso zur Sucht werden wie riskantes Spiel oder das Anhäufen von Geld. Immer dort, wo Süchte zum Selbstzweck werden und mich auf gefährliche Weise dominieren, ist meine Freiheit bedroht.

Ich will versuchen, meine Süchte als etwas Befriedigendes und Lustspendendes in mein Leben zu integrieren, sodass aus Sucht wirklicher Genuss wird. Dort jedoch, wo ein positiver Umgang nicht möglich ist, will ich klare Trennlinien ziehen.

3) Beweg Deinen Hintern

Ich will körperlich aktiv sein, weil Leben Bewegung ist und ohne Bewegung eines der wesentlichsten Elemente eines qualitätsvollen Lebens fehlt. Aktivität hält meinen Bewegungsapparat in Form und meinen Stoffwechsel aktiv, sodass ich nicht verfetten kann. Aktivität verbessert die Laune und beugt depressiven Phasen vor. Aktivität und Sport bereichern meine Sozialkontakte und bringen mich in intensive Beziehung mit der Natur. Aktivität erhält meine Selbstständigkeit und trägt zu einem starken gesunden Selbstbewusstsein bei.

Ich will aktiv sein, weil ich mein Leben selbst in die Hand nehme und damit Fremdbestimmung langfristig vermeide. Ich will meine Unabhängigkeit bewahren und niemals leichtfertig aufs Spiel setzen.

4) Achte auf Dein Essen

Ich will gesund essen und meinem Körper mit der Auswahl der Lebensmittel Gutes tun. Ich achte darauf, dass diese Nahrungsmittel mit Ehrfurcht vor der Natur hergestellt wurden. Gleichzeitig lege ich großen Wert auf Genuss. Essen und Trinken gehören zu den freudvollsten Tätigkeiten des Lebens. Ich will mein Essen mit Liebe und Sorgfalt zubereiten und mit gutem Gewissen verzehren. Aus diesem Grund meide ich Junkfood. Einfach weil ich mir zu wertvoll dafür bin.

Ich will Übergewicht vermeiden und strebe ein für mich optimales Gewicht an, weil dies das Leben leichter macht, weil es die Gelenke schont und Schmerzen vorbeugt. Auch Essen kann zur Sucht und Ersatzbefriedigung werden. Wenn ich hier gefährdet bin, so werde ich mit Disziplin eine Änderung in meiner Ernährung durchsetzen.

5) Steck die Nase ins Leben

Ich pflege meine persönlichen Beziehungen und Freundschaften und übe in der Gesellschaft eine aktive Rolle aus. Ich fühle mich in meinem Lebensumfeld geborgen. Meine Familie nimmt eine zen­trale Rolle in meinem Denken und Handeln ein und ich stehe zu allen Mitgliedern in liebevollem Kontakt. Mein Heim dient gleichermaßen als Zufluchtsort und geselliger Mittelpunkt. Ich kümmere mich um eine angenehme Ausstrahlung, sodass es Freude bereitet, nach Hause zu kommen.

Ich kapsle mich nicht ab, sondern begegne den Menschen in meiner Umgebung mit Zuneigung. Ich bin gastfreundlich und nehme selbst gern Einladungen an.

Im Beruf versuche ich eine Position zu erreichen, die drei wichtige Voraussetzungen erfüllt: materielle Sicherheit und weitgehende Selbstbestimmung in einer befriedigenden Arbeitsatmosphäre.

Ich strebe einen gesellschaftlichen Status an, der Ansehen und Zufriedenheit bietet, dabei aber genügend interessante Herausforderungen und Aufgaben bereithält. Mein Umfeld richte ich so ein, dass es als solides Fundament für ein erfülltes Leben dienen kann.

6) Lass Dich nicht ängstigen

Ich werde für die Erhaltung meiner Gesundheit selbst die Verantwortung übernehmen und sie weder aufs Spiel setzen noch an fremde Autoritäten delegieren, wie bei einem Pkw, den man zum Service in die Werkstatt stellt. Es gibt keine Wunderpillen oder Hightech-Operationen, die in der Lage wären, jahrzehntelange Verfehlungen im Lebensstil wieder ungeschehen zu machen. Deshalb handle ich selbst und setze jetzt die richtigen Schritte. Niemand anderer wird dafür die Verantwortung übernehmen, wenn ich sie zu oft abgegeben habe.

Ich werde Ärzte auswählen, zu denen ich Vertrauen habe und die kein Problem damit haben, mit einer selbstbewussten und informierten Persönlichkeit umzugehen. Ich bin gewappnet gegen das immer mehr um sich greifende Steuerungsmittel der Angst, das rundum wie ein Knüppel geschwungen wird, um Menschen zu Patienten zu machen. Ich werde selbst für meine Gesundheit Sorge tragen und Maßnahmen setzen, die in meinem eigenen Einflussbereich liegen, die ich verstehe und für sinnvoll halte.

7) Bleib heiter und gelassen

Ich übe einen offenen Umgang mit Konflikten und lüge mich selbst und andere nicht an. Wenn ich in schwierige Situationen komme, scheue ich mich nicht, Hilfe in Anspruch zu nehmen und meine Probleme anzusprechen. Phasen von akutem Stress will ich mit Umsicht begegnen, ohne in Panik zu geraten. Wenn Stress chronisch wird, halte ich inne und suche Rat. Wenn ich mit Herausforderungen konfrontiert bin, die mir Angst machen, laufe ich nicht davon, sondern versuche, sie zu ordnen und durch geeignetes Handeln zu klären.

Ich weiß, dass die Konfrontation mit schwierigen Situationen Chancen bietet und neue Wege eröffnet, die ich nie kennenlernen würde, wenn ich immer nur ausweiche. Ich bin neugierig und interessiere mich für meine Umwelt. Ich lese viel und schätze das intellektuelle Gespräch. Meine religiösen und philosophischen Standpunkte habe ich gefunden und stehe selbstbewusst dazu, ohne dabei in meinen Einstellungen zu versteinern. Ich habe ausgeprägte Interessen, pflege meine Hobbys und genieße die Zeit, in der ich allein mit mir bin. Ich will ein weltoffener Charakter sein, der das Leben liebt und dessen Chancen nützt.

1. Schätze Deinen Partner

1.1 Das Geheimnis glücklicher Partnerschaft

Die Liebe ist so unproblematisch wie ein Fahrzeug. Problematisch sind nur die Lenker, die Fahrgäste und die Straße.

Franz Kafka

Das Partnerschafts-Labor

John Gottman ist einer der weltweit führenden Fachleute in Sachen Partnerschaft.1 In seinem Ehe- und Familieninstitut in Seattle gibt es ein spezielles Appartement, das Paare beziehen können. Allerdings handelt es sich dabei nicht um ein Liebesnest. Gottman ist für die meisten seiner Klienten nämlich die letzte Hoffnung, bevor endgültig die Scheidungsanwälte zum Zug kommen.

Die Wohnung ist im Stil eines Big-Brother-Studios verkabelt, überall sind Kameras angebracht. Gottman und seine Mitarbeiter sitzen im Regieraum vor den Monitoren und beobachten das Paar beim Reden, beim Essen, beim Streiten, bei den täglichen Verrichtungen. Sie notieren auffällige Verhaltensweisen, Gesten und Argumente. Am Körper angebrachte Sensoren geben über Puls und Blutdruck zusätzliche Informationen über den Stresslevel der beiden »Kontrahenten«.

Nach Jahren solcher Beobachtungen kann Gottman schon nach wenigen Minuten sagen, welche Paare glücklich zusammenleben werden oder welche sich früher oder später scheiden lassen. »Was eine Ehe funktionieren lässt, ist erstaunlich einfach«, erklärt er, »glücklich verheiratete Paare sind nicht klüger, reicher oder psychologisch gesehen raffinierter als andere. Aber sie haben in ihrem Alltag eine Dynamik entwickelt, die verhindert, dass die negativen Gedanken und Gefühle, die es bei allen Paaren gibt, die positiven überdecken.« Sie führen, wie Gottman es nennt, eine von emotionaler Intelligenz getragene Ehe.

Diese Beobachtungen lassen sich auch auf hormoneller Ebene nachvollziehen. Die Psychologin Janice Kiecolt-Glaser holte neunzig frisch verheiratete Paare in ihr Labor.2 Sie sollten über ein möglichst heikles Thema sprechen, das in ihrer Beziehung regelmäßig zum Streit führt. Vor, während und nach dieser Diskussion wurden jeweils Blutproben genommen. Zehn Jahre später wertete Kiecolt-Glaser die alten Videobänder aus und verglich die Hormonwerte jener Paare, die noch zusammen waren, mit jenen, die sich in der Zwischenzeit getrennt hatten.

Der markanteste Unterschied zeigte sich bei den Stresshormonen. Jene Paare, die sich später scheiden ließen, regten sich während der Konflikte mehr auf und behielten ihre Stresswerte noch lange oben, obwohl der Streit schon längst vorüber war. Besonders kritisch ist es für eine Beziehung, wenn die Frauen deutlich stärker in Stress geraten. Dann ist das Ende nah.

Offenbar liegt also bei Paaren, die nicht zusammenbleiben werden, in der Art des Umgangs miteinander von Anfang an etwas im Argen.

Das macht die Beziehung stabil

Verliebtheit von Anfang an

Paare, die ihre Partnerschaft sehr verliebt begonnen haben, schaffen eine Bindung, die nicht so leicht wieder bricht und auch Durststrecken überwindet.

Ähnlichkeit in vielen Lebensbereichen

Das bedeutet nicht, dass beide Partner überall einer Meinung sein oder an allem gleichermaßen interessiert sein müssen. Doch je besser die Übereinstimmung in zentralen Lebensbereichen, desto einfacher wird sich das Zusammenleben gestalten. Die wichtigsten Ähnlichkeiten: Bildung, Milieu, Nationalität, Humor.

Eigenständigkeit beider Partner

Jeder sollte neben der gemeinsamen Welt – so wichtig diese ist – auch eine eigene Welt behalten: eigene Interessen und Freunde, eigene Meinungen und Ziele.

Geben und Nehmen

Sehr oft ist zu beobachten, dass ein Teil eines Paares dauernd gibt und der andere Teil fast nur nimmt. Das schafft eine Schieflage, aus der früher oder später einer der beiden ausbrechen wird. Zwischen den Partnern sollte ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Geben und Nehmen bestehen.

Sich in den Partner hineinversetzen

Keine zwei Menschen sehen die Welt ganz gleich. Es lohnt sich, von Zeit zu Zeit zu ergründen, was sich der Partner zu einer bestimmten Sache denkt, und die blinden Flecken auf der »Landkarte« des anderen zu füllen.

Gut miteinander kooperieren

Paare, die »ein gutes Gespann« sind, sind nur schwer zu schlagen. Das Gefühl, etwas miteinander auf die Reihe zu bringen, schweißt beide zusammen und verleiht dem Miteinander einen ganz eigenen Sinn.

Gemeinsame Anliegen und Ziele

Viele Paare sehen im Wunsch, eine Familie zu gründen, einen der wichtigsten Anker ihrer Partnerschaft. Mit jedem weiteren gemeinsamen Ziel rücken die Partner näher zusammen. Wichtig ist, dass die Ziele des einen nicht der Alptraum des anderen sind.

Paare müssen Freunde sein

John Gottman zieht einen zentralen Schluss aus seinen Beobachtungsreihen: »Glückliche Ehen sind auf eine tiefe Freundschaft gegründet.« Die Paare empfinden füreinander Respekt und Freude an der Gemeinschaft mit dem anderen. Diese Partner kennen ei­nander meist sehr genau – sie sind sehr vertraut mit den Vorlieben, Abneigungen, persönlichen Eigenarten, Hoffnungen und Träumen des anderen. Sie pflegen eine tiefe Achtung voreinander und geben dieser Zuneigung nicht nur zu besonderen Anlässen Ausdruck, sondern auch in den kleinen Dingen des Lebens, tagein, tagaus.

Gottman fand einen elementaren Unterschied, der glückliche Beziehungen von unglücklichen unterscheidet. Diese sogenannte »Gottman-Konstante« besagt, dass in stabilen, zufriedenen Beziehungen das Verhältnis von positivem zu negativem Verhalten mindestens fünf zu eins betragen muss. Eine negative Interaktion kann durch fünf positive kompensiert werden.

Beständige kleine und größere Liebesbeweise haben auch konkrete Auswirkungen im Organismus. Für eine Studie nahm Gottman Blutproben von glücklichen, von neutral eingestellten und von unglücklichen Paaren. Die Laboranalyse zeigte, dass zufriedene Partner mehr weiße Blutkörperchen und mehr natürliche Killerzellen aufwiesen als Menschen in unglücklichen Partnerschaften: beides Zeichen eines gut funktionierenden Immunsystems. »Ich stelle mir oft vor«, berichtet Gottman, »dass Fitnessfans drei Mal mehr Gesundheit ernten würden, wenn sie nur zehn Prozent ihrer wöchentlichen Trainingszeit darauf verwenden würden, an ihrer Ehe anstatt an ihrem Körper zu arbeiten.«

An der Ehe zu arbeiten heißt aber keinesfalls, den Partner nach den eigenen Vorstellungen zu modellieren. Es ist zwar verlockend, sich seinen Partner mutiger, heißblütiger, leidenschaftlicher oder ehrgeiziger zu wünschen. Dennoch ist eine charakterliche Umerziehung fast immer ein Unterfangen, das mit Frust und Enttäuschung endet. Und so sehr sich einer der beiden auch im Recht wähnt: Wer den Charakter des anderen nicht aushält, sollte besser das Weite suchen.

Zu große Fixierung auf den anderen schadet. Der Paartherapeut Rudolf Sanders aus Hagen bringt es auf den Punkt: »Nur wer alleine glücklich sein kann, kann auch miteinander glücklich sein.« Sanders glaubt, dass in vielen Beziehungen zu viel Nähe ist – so viel Nähe, dass sich Mann und Frau nicht mehr selbst spüren können. Oft wird das durch den zu häufigen Gebrauch des Wortes »wir« deutlich: »Wir gehen gerne laufen« oder »Wir melden uns bei dir«. Eine Trennung solcher Verschmelzung in Richtung auf eine klar unterscheidbare Identität jedes Einzelnen wird früher oder später dringend notwendig.

Jede Partnerschaft muss eine Balance finden zwischen Nähe der Partner zueinander und einer gesunden Distanz. Auf der einen Seite soll der Partner natürlich kein Buch mit sieben Siegeln sein. Andererseits aber braucht es auch Distanz. »Ein Stück weit muss mir der andere sogar fremd bleiben«, erklärt Hans Jellouschek, Psychotherapeut aus Tübingen. »Denn wir sind zwei Individuen, die niemals vollständig miteinander verschmelzen können.«3

Auch wenn es im ersten Überschwang verlockend sein kann, sein ganzes Glück in der innigen Verbindung mit dem Partner zu sehen, so ist es doch wichtig, rechtzeitig wieder aufzutauchen. Zu viel Nähe zwischen den Partnern kann abrupt in Abneigung münden und Liebe endet in Überdruss. Wenn sich am anderen wegen der ununterbrochenen Intimität gar keine Geheimnisse und Überraschungen mehr entdecken lassen, wird das früher oder später auch an der Lust am Sex nagen.

Nicht vom anderen das Glück erwarten

Medien, Filme, Liebeslieder und Schundromane zeigen uns, wie’s geht: Täglich wird in Hochglanz vorgeführt, wie einzigartig, wunderbar und dauerhaft glücklich Partnerschaften sein können und wie es gelingen kann, auch über Jahre hinweg sexuelle Spannung in einer Beziehung am Leben zu erhalten. Wie »es« – das ewige Thema Nummer eins im Liebesleben – mit ein paar simplen Tricks noch aufregender, befriedigender und orgasmischer gestaltet werden kann. Wir weiden uns am Leben und Lieben sogenannter Traumpaare und sind beunruhigt, dass unsere eigene Beziehung im Vergleich dazu langweilig und festgefahren wirkt. Was machen wir bloß falsch? Wo ist die »große«, die »einzige« Liebe hingeraten? Wahrscheinlich war sie es ja gar nicht – sonst müsste sich das doch so beschwingt und toll anfühlen wie bei Emma Stone und Ryan Gosling im oscargekrönten Film »La La Land« – ein Zustand wie im Paradies.

Natürlich sind Beziehungen am Anfang wunderbar. Wir sind verliebt, der Himmel hängt voller Geigen, der andere wandelt als der wunderbarste Mensch auf Erden durch unsere Träume. Aber dann schieben sich Alltag und Beruf wieder mit Macht in den Vordergrund und die Sphärenklänge machen irdischeren Tönen Platz: Es kommt zu den ersten Streitereien. Die gemeinsamen Interessen stellen sich als weniger verbindend heraus, als man dachte. Auch die Familie des Partners ist unerträglich. Und langsam erhärtet sich der Verdacht: Wahrscheinlich ist er oder ist sie doch wieder nicht die Idealbesetzung fürs Leben, oder?