Der Mund als Ort der Heilung - Tilman Fritsch - E-Book

Der Mund als Ort der Heilung E-Book

Tilman Fritsch

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  • Herausgeber: Irisiana
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2016
Beschreibung

Gesundheit beginnt im Mund

Schmerzen im Bewegungsapparat, Probleme mit der Verdauung, chronische Entzündungen, ja, sogar psychische Probleme haben ihren Ursprung häufig im Mund. Die ganzheitliche NAM-Zahnheilkunde, entwickelt von Prof. Dr. med. Tilman Fritsch, setzt genau hier an. Dabei geht es nicht nur um die Folgen, die kranke Zähne auf unser Allgemeinbefinden haben. Beleuchtet werden auch die Auswirkungen einer falsche Ernährungsweise und bestimmter mechanischer Prozesse im Mund. Neben den Zusammenhängen zwischen den Geschehnissen im Mund und der Gesundheit des restlichen Körpers, wird auch gezeigt welche Maßnahmen Sie selbst in die Wege leiten können, um den Mund als Ort der Heilung zu nutzen.

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Seitenzahl: 266

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TILMAN FRITSCH

ANNA CAVELIUS

DER MUND ALS ORT DER HEILUNG

Akute und chronische Erkrankungen ganzheitlich behandeln

Inhalt

Vorwort: der Mensch und seine Zähne

Gesunde Zähne, gesunder Körper

Unterschätzte Mundhöhle

ZAHNMEDIZIN: EINE GESCHICHTE MIT LÜCKEN

Von Universalgelehrten, Badern und Quacksalbern

Zahnmedizin heute

Krankheitsursache Lebensstil

Zucker-Krankheit Karies

Vergiftete Therapien

Warum die Mundhöhle ein Ort der Heilung ist

Das Seinsprinzip Kooperation

Eine neue Zahnmedizin: wie alles anfing

Der Weg zur neuro-anato-metabolischen Zahnheilkunde

Neue Fragen stellen, Lebensqualität gewinnen

Zeit für einen Paradigmenwechsel

DIE GEHEIMNISVOLLE ROLLE DER ZÄHNE FÜR IHR WOHLBEFINDEN

Das NAM-Prinzip

Kybernetische Regelkreise

Der anatomische Raum

Die Mundhöhle und ihre Stellung im Körper

Mund und Psyche: die Angst vor dem Zahnarzt

ZAHNGESUNDHEIT – EINE SACHE DER LEBENSWEISE

Wenn Essen krank macht

Mangel trotz Masse

Fehlernährung: die Ursprünge

Der Siegeszug von Stärke und Zucker

Gesündere Wege zum Glück

Zurück zu den Wurzeln

Der Faktor Stress

WAS HABEN WIR EIGENTLICH IM MUND?

Zähne

SPECIAL: Hilfen aus der NAM-Zahnheilkunde

Mund und Zähne: die kindliche Entwicklung

Start im Mutterleib

Mund und Zähne der Babys und Kleinkinder

Brust und Schnuller

Die Zahnentwicklung bis zum Erwachsenenalter

Zunge

Die Zunge in der TCM

Die Funktionen der Zunge

Zunge, Nervengeflecht, Immunsystem

Zunge und Atmung

SPECIAL: retronasales Riechen

Speichel

Inhaltsstoffe und Funktionen

Speichel als Basis der Mundflora

Vorposten der Immunabwehr

Speichel als Verdauungssaft

Speichel und Ernährung

Mucosa: die Mundschleimhaut

VOLKSKRANKHEITEN – DIE MUNDHÖHLE ALS ERSTER ORT DER HEILUNG

Die Mundhöhle im Fokus der Gesundheit

Diagnoseproblem: fehlender Schmerz

Die Psyche und andere Faktoren

Auf der Suche nach den Ursachen

Attrition: Kauen im Leerlauf

Die Folgen verstärkter Attrition

Entzündungen im Mund und ihre Folgen

Entzündungen der Zahnwurzel

Entzündungen des Zahnfleischs: Parodontitis

Parodontitis und Diabetes

Herzkrankheiten

Diabetes vom Typ 2

Symptome und Folgen

Ursachen

Insulin und Zellstoffwechsel

Skelett und Bewegungsapparat

Mund und Faszien

SPECIAL: Alleskönner Faszien

Netzknotenpunkt Mundregion

Weitere Krankheitsbilder mit komplexen Vernetzungen

Die Zähne der Kinder

Problem Hypomineralisation

Knirschen bei Kindern

Faule Säuglinge

Das Singen fehlt

Träge Kinder

Problem Weisheitszähne

Das Lippenbändchen

Orale Körperpflege

Gifte im Mund

Die Wirkung von Amalgam auf das Ungeborene

Fluoride

Metalle

GESUND BLEIBEN – OHNE ZAHNARZT

Mundpflege mit Sinn, Verstand und Augenmaß

Zahnreinigung

Zungenreinigung mit dem Läppchen

Ölziehen

Ölzahncreme

Werkzeug Zahnbürste

Mundspray

Mundpflege für Brücken- und Implantatträger

Zahnpflege hausgemacht

Stoffwechselgerecht essen

Die Rolle des Stoffwechselkreislaufs

Die NAM-Ernährung

SPECIAL: Essen ist individuell

Richtlinien für die individuelle Diät

SPECIAL: Aus Lust wird Last – die Krux mit der Sucht

Hauptmerkmale einer gesunden Ernährungsweise

SPECIAL: Intervallfasten

Notwendige Nährstoffe

Basenreiche Ernährung

Tierisches Eiweiß

Getreide: besser glutenfrei

SPECIAL: gesunde Zuckerarten

Kommunikation

Grenzregion zwischen innen und außen

Kulturelle Aufgaben und Funktionen

Koordinations- und Entspannungsübungen

Unterkieferübung

Augenübung

Augen- und Zungenübung

Endorales Stretching

Anhang

Zum Nachschlagen

Anmerkungen

Impressum

Vorwort: der Mensch und seine Zähne

Die Zähne gehören zu uns wie der Mund, die Nase, der Darm oder die Beine. Man kann mit ihnen nicht nur kraftvoll in einen Apfel hineinbeißen, ein Wiener Schnitzel zerkleinern oder genussvoll ein Stück Schwarzwälder Kirschtorte verdaubar zermalmen. Unsere 32 Zähne formen die untere Gesichtspartie, helfen beim Sprechen – und sind ein überaus individuelles Aushängeschild: Was ist ein Mensch ohne Zähne? Was hat er für ein Gesicht, was für einen Ausdruck?

Zähne zu haben heißt leider allzu oft, unter ihnen zu leiden. Warum tut der eine oder andere Zahn auf einmal unangenehm weh? Oder warum melden sich im Erwachsenenalter plötzlich Weisheitszähne, von deren Existenz im Kiefer man bislang nicht die blasseste Ahnung hatte oder die man trotz Röntgenbild erfolgreich verdrängt hat? Auf einmal schieben sie uns das Gebiss zusammen. Warum kommt es zu ominösen Folgeerkrankungen, obwohl der Zahnarzt in vielen endlosen Sitzungen das Gebiss doch scheinbar repariert hat? Und: Ist ein Leben ohne Zahnarzt überhaupt vorstellbar? Ist der kühne Gedanke möglich, seinen Zahnarzt so gut wie überflüssig machen? Für nicht wenige Menschen, die von Zahnarztangst geplagt sind, ist das ein echter Wunschtraum.

Gesunde Zähne, gesunder Körper

Bevor im Folgenden Antworten auf all diese Fragen gefunden werden, eines vorab: In diesem Buch geht es nicht um das, was Sie seit Jahren über Zähne wissen oder von Ihrem Zahnarzt gehört haben oder was ein Mensch heutzutage schon im Kindergartenalter gelernt haben sollte. Es geht nicht mehr nur um drei Minuten Zähneputzen mit fluoridierter Zahnpasta, am besten mindestens zweimal täglich. Es geht auch nicht nur um die geliebten Süßigkeiten oder den Zucker im Kaffee oder im Orangensaft, der den Zahnschmelz angreift und Karies anlockt. Es geht um viel mehr, nämlich um nichts Geringeres als einen Lebensstil, der heute gang und gäbe ist. Denn dieser moderne Lebensstil schädigt die Zähne und darüber hinaus den gesamten Körper.

Zahlreiche Beschwerden, unter denen wir oft leiden – alltägliche Infekte wie Schnupfen oder Husten, aber auch Kopfschmerzen und Migräne oder Rückenbeschwerden, auch Nackenprobleme, Abgeschlagenheit und Depressionen, um nur einige zu nennen –, haben ihre Ursachen mitunter in den Zähnen. Doch leider suchen immer noch die wenigsten Zahnärzte mögliche Gründe für die genannten Beschwerden genauso wie für Entzündungen der Nasennebenhöhlen, Tinnitus, Gelenkschwellungen oder Rheuma in den Mündern ihrer Patienten. Millionen von Menschen klagen jeden Tag über unerklärliche Schmerzen. Die Ärzte sind angesichts dessen oft ratlos, denn die Ursachen lassen sich nicht ohne Weiteres benennen, und so verordnen sie Medikamente und eröffnen damit einen Teufelskreis, der von den Betroffenen nur schwer zu durchbrechen ist.

Unterschätzte Mundhöhle

Dass bei vielen krankhaften Prozessen die Mundhöhle eine Schlüsselrolle spielt, ist weithin unbekannt. Dabei steht jeder Zahn in einer Beziehung zu den inneren Organen und wirkt so in den Körper hinein. Genau hier setzt die ganzheitliche NAM-Zahnheilkunde an, die ich entwickelt habe (neuro-anato-metabolische Zahnheilkunde). Tatsächlich ist es so, dass unser aller Gesundheit und Leistungsfähigkeit im Mund beginnen. Die Mundhöhle kann man gewissermaßen als Ursprungsort jeder Selbst- und Welterfahrung begreifen. Sie ist der Ort, durch den wir als Kinder damit beginnen, die Welt zu erforschen. Für ein Baby beginnt das Erleben der Welt tatsächlich im Mund, wenn es gestillt und gefüttert wird und mit der Zeit anfängt, sich nach und nach den eigenen Körper, Finger und Zehen „einzuverleiben“. Später wird wirklich alles und jedes in den Mund gesteckt, was greifbar ist, egal ob es schmeckt oder nicht.

Eine Besonderheit der Mundhöhle ist ihre Schmerzfreiheit: Bestehende Schmerzen werden oft nicht oder nur unzureichend ans Gehirn gemeldet. Das kommt daher, dass die Versorgung mit Nahrung durch diese erste Pforte des Verdauungssystems – das ist der Mund – im Dienste des Überlebens gesichert sein muss. Würde ein Schmerz von dort immer direkt weitergeleitet werden, könnte der Mensch keine Nahrung mehr zu sich nehmen und würde bald verhungern. Es handelt sich dabei also um einen Schutz für den Körper! Daher strahlen Entzündungen im Mund meistens an andere Körperstellen ab und treten in Form von Schmerzen oder Beschwerden im Bewegungsapparat oder im Verdauungssystem auf. Oder sie machen sich auf psychosozialer Ebene in Form von Burn-out, Depression oder Essstörungen bemerkbar. Häufig bleiben die Ursachen von gesundheitlichen Problemen deshalb unerkannt, was eine Heilung schwer bis unmöglich macht. Tatsächlich kann aber jeder – ob jung oder alt – mit sehr einfachen Mitteln weit mehr für die eigenen Zähne und damit für seine Gesundheit tun als der Zahnarzt durch das Füllen eines Lochs in einem Zahn. Wie das geht, erfahren Sie in diesem Buch.

Wir wünschen Ihnen alles Gute!

Tilman & Anna

Zahnmedizin: eine Geschichte mit Lücken

Die geheimnisvolle Rolle der Zähne für Ihr Wohlbefinden

Tatsächlich ist unsere Mundhöhle der komplexeste Zugang zu unserem Organismus und zugleich eine Schlüsselstelle für ihn. Sie ist Versorgungszentrum für Nahrung, Organisator der Stabilität in Körper und Geist und zugleich Emotions- und Lustzentrum, ein Ort der Entgiftung (wie wir noch sehen werden) und ein Ort der zwischenmenschlichen Kommunikation. Der Mund kann sogar küssen! Wer einmal den Mund in dieser Hinsicht begriffen hat, der tut sich leichter damit, auch sich selber zu begreifen. Alte Heiltraditionen haben dieses Wissen schon längst. So kennt die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) beispielsweise keinen Mund, sondern nur die Zunge. Neben dem Puls und anderen Kriterien dient die Untersuchung der Zunge dem Arzt der diagnostischen Beurteilung des ganzen Körpers.

Wir stehen am Anfang spannender Entwicklungen in der Medizin und Zahnmedizin, und die Mundhöhle nimmt meines Erachtens dabei eine Schlüsselposition ein. Sie fungiert als Türöffner, macht neue und alte Dinge zugänglich. Kann man mit den Bedürfnissen der eigenen Mundhöhle umgehen, kann man den Sprung zu einem allgemein achtsameren Umgang mit sich selbst und seinen Bedürfnissen wagen.

„Mundpflege“ besteht in weit mehr als bloßem Zähneputzen. Zum Vergleich: Tierversuche haben gezeigt, dass Affenbabys, die nur gefüttert, aber emotional vernachlässigt werden, nach wenigen Wochen sterben. Das lässt sich auf alle Säugetiere und damit auch auf den Menschen übertragen. Ein Lebewesen braucht weit mehr für seine Existenz als nur Essen und Trinken, Kleidung und ein Dach über dem Kopf. Das gilt im übertragenen Sinn auch für den Mund: Nur wenn es ihm gut geht und wir achtsam und liebevoll mit ihm umgehen, kann es dem ganzen Körper richtig gut gehen!

Das NAM-Prinzip

Seit mehr als zwei Jahrzehnten bin ich als Zahnarzt in der Praxis tätig und habe eine recht lange Reihe von Patienten behandelt. Im Laufe der Jahre wurde ich dabei mehr und mehr zu einem überzeugten Anhänger einer ganzheitlichen Zahnmedizin, aus der ich schließlich das Konzept der „NAM-ZahnHeilkunde“ abgeleitet habe. NAM steht als Abkürzung für neuro(logisch)-anato(misch)-metabolisch, also für die Berücksichtigung von Nerven, Körperstruktur und Stoffwechsel. Diese drei Bereiche hängen eng zusammen und sind für den psychischen und energetischen Zustand eines Menschen entscheidend.

Nehmen wir ein einfaches, aber typisches Beispiel: Ein Schmerz in einem Zahn aufgrund einer Nervenentzündung (neurologischer Aspekt, also bezogen auf Neurologie und Neurobiologie) hat direkte Auswirkungen auf die physiognomische und anatomische Struktur (anatomischer Aspekt) des gesamten Körpers. Ferner verändert sich der Stoffwechsel (metabolischer Aspekt), das heißt, es entsteht entzündungsbedingter Stress, zum Beispiel nitrosaminer Stress durch Stickstoffmonoxid (NO), Stress durch einen gestörten Energiestoffwechsel in den Körperzellen (ihnen steht trotz Überernährung mit „Zivilisationskost“ zu wenig Energie für Reparaturarbeiten und Zellerneuerung zur Verfügung) und somit auch seelischer Stress, der in ein verändertes Sozialverhalten mündet.