Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
In "Der Parkgänger" nimmt uns der Autor auf eine inspirierende Reise durch die Welt der Innovationen und nachhaltigen Lösungen. An einem sonnigen Frühsommertag, sitzend auf einer Parkbank im Fürstlichen Greizer Park, beginnt eine Reise der Selbstreflexion und des Nachdenkens über die drängenden Probleme unserer Zeit. Der Autor, ein erfahrener Finanz- und Wirtschaftsjournalist, der durch eine schwere Erkrankung zum Innehalten gezwungen wurde, teilt seine Gedanken über Hungersnot, Trinkwasserknappheit, Umweltverschmutzung und Klimawandel. Doch er zeigt auch die Chancen, die sich durch die Energiewende, neue Mobilitätskonzepte und innovative Bauweisen ergeben. Dieses Buch ist eine Einladung, die faszinierendsten technologischen Ideen und Lösungen zu erkunden, die unsere Welt in den kommenden Jahren und Jahrzehnten prägen könnten. Von bahnbrechenden Entwicklungen in der Wasseraufbereitung über revolutionäre Ansätze in der nachhaltigen Landwirtschaft bis hin zu Innovationen im Bereich erneuerbarer Energien und umweltfreundlicher Mobilität. "Der Parkgänger" ist mehr als eine Sammlung technologischer Innovationen. Es ist ein Plädoyer für Hoffnung und Handeln, das inspiriert und motiviert, und zeigt, dass jeder von uns einen Beitrag leisten kann, um unsere Welt zu einem besseren Ort zu machen.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 188
Veröffentlichungsjahr: 2025
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Friedrich Andreas Wanschka
Der Parkgänger
Inhalte fremder Webseiten, auf die in diesem Buch hingewiesen wird, macht sich der Verlag nicht zu eigen und übernimmt dafür keine Haftung.
Texte: © 2025 Copyright by Friedrich Andreas Wanschka
Umschlaggestaltung:
© 2025 Copyright by Friedrich Andreas Wanschka
Verlag:
Friedrich Andreas Wanschka
Adelheidstraße 12
07973 Greiz
An einem sonnigen Frühsommertag sitze ich auf meiner Lieblingsbank im Fürstlichen Greizer Park und lasse meinen Blick über den spiegelnden Binsenteich und das darüber thronende Obere Schloss schweifen. Die Blätter der umliegenden Bäume leuchten in frischen, bunten Farben, und die sanften Hügel des Vogtlandes bilden eine malerische Kulisse. Hier, in der "Perle des Vogtlandes", wie Greiz oft liebevoll genannt wird, finde ich seit Monaten Ruhe und Inspiration für meine Gedanken.
Greiz, diese charmante Kleinstadt mit rund 20.000 Einwohnern, liegt malerisch im Tal der Weißen Elster. Der weitläufige Landschaftspark, in dem ich mich befinde, erstreckt sich über 50 Hektar und ist ein wahres Juwel der Parkarchitektur. Seit 2009 als Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung anerkannt, vereint er auf einzigartige Weise die Schönheit der Natur mit kunstvoll gestalteten Elementen.
Als Finanz- und Wirtschaftsjournalist habe ich jahrzehntelang die Welt der Zahlen und Märkte beobachtet. Doch eine schwere Erkrankung zwang mich, innezuhalten und mein Leben neu zu betrachten. Meine täglichen Rehabilitationsspaziergänge im Greizer Park wurden zu einer Reise der Selbstreflexion und des Nachdenkens über die großen Herausforderungen unserer Zeit. Eine bessere mentale Ablenkung von meiner Krankheit konnte ich mir somit nicht ausdenken.
Während ich nun hier sitze, umgeben von der Schönheit der Natur, kreisen meine Gedanken um die drängenden Probleme unserer Welt: Hungersnot, Trinkwasserknappheit, Klimawandel, Umweltverschmutzung. Aber auch um die Chancen, die sich durch die Energiewende, neue Mobilitätskonzepte und innovative Bauweisen ergeben. Und nicht zuletzt um die Rolle der Politik in all diesen Bereichen.
Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr mögliche Lösungen fallen mir basierend auf meinen vielseitigen Recherchen über Jahre ein. Technologische Innovationen, die das Potenzial haben, unsere Welt zum Besseren zu verändern. Ideen, die Hoffnung machen und zeigen, dass wir die Herausforderungen unserer Zeit meistern können.
In diesem Buch möchte ich Sie mitnehmen auf meine gedankliche Reise. Lassen Sie uns gemeinsam die faszinierendsten technologischen Ideen und Lösungen erkunden, die unsere Welt in den kommenden Jahren und Jahrzehnten prägen könnten. Von bahnbrechenden Entwicklungen in der Wasseraufbereitung über revolutionäre Ansätze in der nachhaltigen Landwirtschaft bis hin zu Innovationen im Bereich erneuerbarer Energien und umweltfreundlicher Mobilität.
Wir werden eintauchen in die Welt der Wissenschaft und Forschung, aber auch die praktische Umsetzung und die gesellschaftlichen Auswirkungen dieser Innovationen betrachten. Dabei werden wir kritisch hinterfragen, welche Rolle die Politik spielen muss, um den notwendigen Wandel zu unterstützen und zu beschleunigen.
Meine jahrelange Erfahrung als Journalist hilft mir, die wirtschaftlichen Aspekte und Potenziale dieser Entwicklungen einzuordnen. Gleichzeitig hat meine persönliche Erfahrung mit Krankheit und Verbesserung meinen Blick für das Wesentliche geschärft und mir die Dringlichkeit eines nachhaltigen Wandels vor Augen geführt.
Dieses Buch ist mehr als eine Sammlung technologischer Innovationen. Es ist ein Plädoyer für Hoffnung und Handeln. Es soll inspirieren, motivieren und zeigen, dass jeder von uns einen Beitrag leisten kann, um unsere Welt zu einem besseren Ort zu machen.
Lassen Sie uns gemeinsam auf diese Reise gehen. Eine Reise, die hier auf einer Parkbank in Greiz begann und uns zu den spannendsten Ideen und Lösungen unserer Zeit führen wird. Denn nur wenn wir die Herausforderungen verstehen und die Möglichkeiten kennen, können wir aktiv an einer besseren Zukunft mitwirken.
Vorwort: Mein Weg zum Parkgänger 5
Kapitel 1: Der Fürstlich Greizer Park – Ein Ort der Inspiration 9
Kapitel 2: Hungersnot bekämpfen 15
Kapitel 3: Trinkwasserknappheit überwinden 25
Kapitel 4: Dem Klimawandel begegnen 35
Kapitel 5: Umweltverschmutzung eindämmen 43
Kapitel 6: Die Energiewende vorantreiben 69
Kapitel 7: Mobilität neu denken 93
Kapitel 8: Nachhaltiges Bauen und Wohnen 123
Kapitel 9: Zugang zu Bildung, Einkommen und Gesundheitsversorgung 155
Kapitel 10: Politik als Wegbereiter des Wandels 185
Als ich den Fürstlich Greizer Park betrete, umfängt mich sofort eine Atmosphäre zeitloser Eleganz. Der Nebel liegt noch wie ein zarter Schleier über den weitläufigen Wiesen und dem glitzernden Binsenteich, während die ersten Sonnenstrahlen durch das Geäst der majestätischen Bäume brechen. Mein täglicher Spaziergang hier ist mehr als nur eine gesundheitsfördernde Routine – er ist eine Quelle der Inspiration und des Nachdenkens über die drängenden Fragen unserer Zeit.
Der Park, einst als barocker Lustgarten angelegt und später zu einem englischen Landschaftspark umgestaltet, spiegelt in seiner Entwicklung den Wandel der Epochen wider. Ähnlich wie die Gesellschaft sich stetig verändert, hat auch dieser Ort im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Gesichter angenommen, ohne dabei seine grundlegende Identität zu verlieren. Während ich auf dem schimmernden Kies entlang des Ufers schreite, denke ich darüber nach, wie wir Veränderungen in unserer modernen Welt gestalten können, ohne unsere Wurzeln und Werte zu vergessen.
Das Sommerpalais, das sich prächtig am Rande des Parks erhebt, ist ein architektonisches Juwel, das von der reichen Geschichte dieser Region zeugt. Seine eleganten Linien und die sorgfältig gestalteten Gärten in seiner Umgebung zeigen mir, wie wichtig es ist, Schönheit und Funktionalität in Einklang zu bringen – eine Lektion, die wir auch bei der Entwicklung zukunftsweisender Technologien beherzigen sollten.
Während ich meinen Weg im Park fortsetze, passiere ich den Blumengarten mit seinen kunstvoll arrangierten Beeten. Die Vielfalt der Pflanzen, die hier im Sommer blühen, ist ein lebendiges Beispiel für die Bedeutung von Biodiversität. In einer Zeit, in der wir uns zunehmend mit den Herausforderungen des Klimawandels konfrontiert sehen, erinnert mich dieser Ort daran, wie wichtig es ist, innovative Lösungen zu finden, die im Einklang mit der Natur stehen.
Der Binsenteich, das Herzstück des Parks, liegt wie ein Spiegel vor mir. Seine ruhige Oberfläche wird nur gelegentlich von einem Wasservogel gestört, der elegant darüber gleitet. Ich denke an die Wassermanagementprobleme, mit denen viele Regionen der Welt konfrontiert sind, und welche Technologien helfen können, diese kostbare Ressource besser zu nutzen und zu schützen.
Der Park ist nicht nur ein Ort der Natur, sondern auch ein Zeugnis menschlicher Kreativität und Gestaltungskraft. Die kunstvoll angelegten Sichtachsen und die geschickt platzierten Denkmäler zeigen, wie der Mensch in der Lage ist, mit der Natur zu arbeiten, anstatt gegen sie. Diese harmonische Koexistenz von Natur und Kultur inspiriert mich, über Lösungen zu recherchieren, die sowohl technologisch fortschrittlich als auch umweltverträglich sind.
Während ich weiter durch den Park streife, begegne ich anderen Spaziergängern – Einheimischen, die ihren Hund ausführen, Joggern, die ihre Runden drehen, und Touristen, die die Schönheit des Ortes bewundern. Der Park ist ein Treffpunkt für Menschen aller Altersgruppen und Hintergründe, ein Mikrokosmos unserer Gesellschaft. Diese Begegnungen zeigen mir, dass technologische Innovationen immer den Menschen dienen müssen und dass wir bei der Entwicklung neuer Lösungen stets die Bedürfnisse und Wünsche der Gemeinschaft im Blick behalten sollten.
Das Obere Schloss, das majestätisch über der Stadt thront, zieht meinen Blick auf sich. Seine imposante Silhouette erinnert an eine Zeit, in der Macht und Einfluss in den Händen weniger konzentriert waren. Heute stehen wir vor der Herausforderung, Technologien zu entwickeln, die demokratisierend wirken und allen Menschen Zugang zu Wissen und Ressourcen ermöglichen.
Die wechselvolle Geschichte des Schlosses, das Brände und Kriege überstanden hat, lässt mich über die Widerstandsfähigkeit unserer Gesellschaft nachdenken. Wie können wir Systeme und Technologien schaffen, die robust genug sind, um den Herausforderungen der Zukunft standzuhalten? Die Antwort liegt vielleicht in der Natur selbst, die uns hier im Park umgibt und die seit Jahrmillionen Strategien der Anpassung und des Überlebens entwickelt hat.
Ich setze meinen Weg fort und gelange zur Orangerie, einem weiteren architektonischen Highlight des Parks. Dieses Gebäude, einst dazu bestimmt, exotische Pflanzen vor der Kälte zu schützen, ist ein Symbol für den menschlichen Erfindungsreichtum und unseren Wunsch, die Natur zu verstehen und zu kontrollieren. In unserer heutigen Zeit stehen wir vor ähnlichen Herausforderungen – wie können wir Technologien entwickeln und welche gibt es bereits, die uns helfen, mit den Auswirkungen des Klimawandels umzugehen, ohne dabei die natürlichen Systeme zu zerstören, von denen wir abhängen?
Der Pleasureground, mit seinen kunstvoll gestalteten Blumenbeeten und gepflegten Rasenflächen, ist ein Beispiel dafür, wie der Mensch die Natur nach seinen Vorstellungen formt. Doch während ich die Schönheit dieser Anlage bewundere, wird mir bewusst, dass wir in Zukunft einen ausgewogeneren Ansatz finden müssen. Wie können wir Technologien weiterentwickeln, die uns erlauben, in Harmonie mit der Natur zu leben, anstatt sie zu dominieren?
Als ich mich dem nördlichen Teil des Parks nähere, wo er allmählich in die natürliche Landschaft des Elstertals übergeht, denke ich über die Bedeutung von Übergangszonen nach. In unserer zunehmend vernetzten Welt müssen wir Wege finden, verschiedene Systeme – sei es in der Technologie, der Wirtschaft oder der Gesellschaft – nahtlos miteinander zu verbinden. Die Art und Weise, wie der Park hier sanft in die umgebende Natur übergeht, könnte ein Modell für solche Übergänge sein.
Die Luftbrücke, die den Park mit dem Elsterhang verbindet, ist für mich ein Symbol der Verbindung und des Fortschritts. Wie können wir Brücken bauen – nicht nur physische, sondern auch digitale und soziale – die Menschen und Ideen zusammenbringen? In einer Zeit, in der Spaltungen und Konflikte zunehmen, brauchen wir mehr denn je Technologien und Lösungen, die Verbindungen schaffen und Verständigung fördern.
Während ich meinen Spaziergang fortsetze, fällt mein Blick auf die alten Bäume, die den Park säumen. Ihre mächtigen Stämme und weit ausladenden Kronen erzählen von Jahrhunderten des Wachstums und der Anpassung. In ihnen sehe ich ein Vorbild für die Art von Technologien, die wir entwickeln sollten – solche, die beständig sind, sich aber auch an veränderte Bedingungen anpassen können. Wie können wir Systeme schaffen, die ebenso robust und langlebig sind wie diese Bäume, aber gleichzeitig flexibel genug, um auf die sich schnell ändernden Anforderungen unserer Zeit zu reagieren?
Der Binsenteich, an dessen Ufer ich nun stehe, ist nicht nur ein ästhetisches Element des Parks, sondern auch ein wichtiges Ökosystem. Die Wasservögel, die hier ihre Heimat gefunden haben, und die vielfältige Pflanzenwelt am Ufer erinnern mich daran, wie wichtig es ist, bei der Entwicklung neuer Technologien ganzheitlich zu denken. Wie können wir Innovationen schaffen, die nicht nur einem einzelnen Zweck dienen, sondern gleichzeitig verschiedene Bedürfnisse erfüllen und dabei im Einklang mit der Natur stehen?
Als ich meinen Blick über die weiten Wiesen schweifen lasse, die sich im nördlichen Teil des Parks erstrecken, denke ich über die Bedeutung von Freiraum nach – sowohl in der physischen als auch in der digitalen Welt. In einer Zeit, in der unsere Leben zunehmend von Technologie durchdrungen sind, wie können wir Räume schaffen, die uns erlauben, innezuhalten, zu reflektieren und neue Ideen zu entwickeln? Der Park, mit seiner Weite und Ruhe, könnte ein Modell für solche Freiräume sein.
Die Geschichte des Parks spiegelt den Wandel gesellschaftlicher Werte wider. Ähnlich müssen sich auch unsere technologischen Lösungen weiterentwickeln, um den sich ändernden Bedürfnissen und Werten der Gesellschaft gerecht zu werden. Wie können wir Technologien schaffen, die nicht nur effizient und fortschrittlich sind, sondern auch ethisch und sozial verantwortungsvoll?
Während ich meinen Spaziergang beende und mich dem Ausgang nähere, blicke ich noch einmal zurück auf die harmonische Landschaft des Fürstlich Greizer Parks. In seiner Schönheit und Vielfalt, in der Art, wie er Natur und Kultur, Geschichte und Gegenwart verbindet, sehe ich ein Vorbild für die Welt, die wir anstreben sollten. Eine Welt, in der Technologie und Natur, Fortschritt und Nachhaltigkeit, Innovation und Tradition nicht im Widerspruch zueinanderstehen, sondern sich gegenseitig ergänzen und bereichern.
Es war ein milder Frühsommertag, als ich mich auf den Weg in den Greizer Park machte. Die Blätter der alten Bäume leuchteten in saftigen Grüntönen, ein sanfter Wind ließ sie leise rascheln. Meine Schritte knirschten auf dem Kiesweg, während ich langsam am Ufer des Binsenteichs entlang schlenderte.
Ich erreichte meine Lieblingsbank mit Blick über den Binsenteich und ließ mich nieder. Während ich den Enten zusah, die friedlich über das Wasser glitten, schweiften meine Gedanken zu den großen Herausforderungen unserer Zeit.
Besonders das Thema Hunger hatte es mir angetan. Wie konnte es sein, dass wir im 21. Jahrhundert immer noch Millionen von Menschen nicht ausreichend ernähren konnten?
Trotz aller technologischen Fortschritte und des globalen Wohlstands leiden immer noch 733 Millionen Menschen weltweit unter Hunger - jeder elfte Mensch auf unserem Planeten. Diese erschütternde Realität steht in krassem Gegensatz zu unserer Fähigkeit, genügend Nahrung für alle zu produzieren.
Der Welthunger-Index 2024 zeichnet ein düsteres Bild: In 42 Ländern werden die Hungerwerte als "ernst" oder "alarmierend" eingestuft. Besonders besorgniserregend ist die Situation in sechs Ländern - Burundi, Tschad, Madagaskar, Somalia, Südsudan und Jemen - wo die Not am größten ist. Diese Zahlen sind mehr als nur Statistiken; sie repräsentieren unzählige menschliche Schicksale und zerbrochene Hoffnungen.
Was mir besonders negativ auffällt, ist die Stagnation des Fortschritts. Seit 2016 gab es kaum Verbesserungen, und in einigen Ländern hat sich die Lage sogar verschlechtert. Bei diesem Tempo werden wir das Ziel, den Hunger bis 2030 zu beenden, weit verfehlen. Tatsächlich prognostizieren Experten, dass wir bei der aktuellen Entwicklung erst im Jahr 2160 - also in mehr als 130 Jahren - ein niedriges Hungerniveau erreichen werden.
Die Ursachen für diese anhaltende Krise sind komplex und miteinander verwoben. Bewaffnete Konflikte, die sich verschärfenden Auswirkungen des Klimawandels und wirtschaftliche Schocks wie die COVID-19-Pandemie haben zu einer Verschlechterung der Ernährungssituation beigetragen. Hinzu kommen steigende Lebensmittel- und Energiepreise, die durch geopolitische Spannungen noch verstärkt wurden.
Ein oft übersehener Aspekt der Hungerkrise ist die Geschlechterungleichheit. Frauen und Mädchen sind unverhältnismäßig stark von Hunger und den Folgen des Klimawandels betroffen. Diese Ungleichheit zu adressieren, könnte ein wichtiger Hebel sein, um den Hunger nachhaltig zu bekämpfen.
Die ökonomische Dimension des Hungers zeigt sich in der Tatsache, dass 2,8 Milliarden Menschen - mehr als ein Drittel der Weltbevölkerung - sich keine gesunde Ernährung leisten können. In Ländern mit niedrigem Einkommen betrifft dies sogar 71,5 Prozent der Bevölkerung, im Vergleich zu 6,3 Prozent in Ländern mit hohem Einkommen. Diese Zahlen unterstreichen die enge Verbindung zwischen Armut und Hunger.
Trotz dieser düsteren Statistiken gibt es auch Lichtblicke. Länder wie Bangladesch, Mosambik und Nepal haben in den letzten Jahren signifikante Fortschritte bei der Reduzierung des Hungers gemacht. Diese Erfolgsgeschichten zeigen, dass Verbesserungen möglich sind, wenn die richtigen Strategien und Ressourcen eingesetzt werden.
Die Bekämpfung des globalen Hungers erfordert einen ganzheitlichen Ansatz. Es bedarf verstärkter Investitionen in Gesundheit, Bildung und ländliche Entwicklung, um bestehende Ungleichheiten zu beseitigen. Gleichzeitig müssen die Agrar- und Ernährungssysteme transformiert werden, um widerstandsfähiger und nachhaltiger zu werden.
Wir verfügen heute über technologische Möglichkeiten, von denen frühere Generationen nur träumen konnten. Internationale Hilfsorganisationen, exzellente Wissenschaftler und Ingenieure, engagagierte Wirtschaftsunternehmen und besonders viele findige Startup-Firmen bieten eine Ideenbreite an Umsetzungen und innovative, technische Lösungsansätze, die das Potenzial haben, die Hungerkrise zu lindern. Hier sind einige Beispiele der innovativsten und faszinierendsten Ideen mit Internetlinks, zur jeweilig weiteren Information, auf die ich bei meinen Recherchen gestoßen bin:
Echtzeit-Überwachung der Ernährungssicherheit
HungerMap LIVE ist eine KI-gestützte Echtzeitplattform des Welternährungsprogramms zur Überwachung der Ernährungssicherheit gefährdeter Bevölkerungsgruppen. Die Plattform ermöglicht eine schnelle Identifizierung von Hunger-Hotspots und eine effizientere Verteilung von Hilfsmitteln. Durch die Nutzung von Big Data und maschinellem Lernen können Hilfsorganisationen proaktiv auf sich abzeichnende Krisen reagieren und Ressourcen gezielter einsetzen. Das Tool wurde vom WFP Innovation Accelerator entwickelt und trägt maßgeblich zur Verbesserung der globalen Ernährungssicherheit bei. https://hungermap.wfp.org/
Digitaler Marktplatz für landwirtschaftliche Geräte
AgriShare, entwickelt von der Welthungerhilfe in Zusammenarbeit mit der Community Technology Development Organization aus Simbabwe, ist eine innovative App, die als virtueller Marktplatz für den Verleih landwirtschaftlicher Geräte dient. Kleinbauern in Afrika erhalten dadurch Zugang zu dringend benötigten Traktoren, Lastwagen und Arbeitsgeräten. Dies steigert die Nahrungsmittelproduktion und fördert die wirtschaftliche Entwicklung in ländlichen Gebieten. Durch die Förderung der Sharing Economy im landwirtschaftlichen Sektor leistet AgriShare einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Ernährungssicherheit. https://www.welthungerhilfe.de/unsere-arbeit/themen/innovation/
KI-gestützte Erkennung von Unterernährung
Der Child Growth Monitor, eine innovative App der Welthungerhilfe, nutzt künstliche Intelligenz und Augmented Reality, um Unterernährung bei Kindern präzise zu diagnostizieren. Entwickelt von einem 15-köpfigen Team unter der Leitung von Martin Schob, verwandelt die App Smartphones in digitale Messinstrumente. Durch 3D-Scans werden Größe und Gewicht erfasst, wodurch Fehlernährung schnell und genau erkannt werden kann. Dies ermöglicht eine frühzeitige Intervention und verbessert die Effizienz von Ernährungsprogrammen in Entwicklungsländern. https://www.childgrowthmonitor.org
KI-optimierte Nahrungsmittelrationen
Optimus, entwickelt vom Welternährungsprogramm, ist ein auf Big Data und künstlicher Intelligenz basierendes Analysetool. Es optimiert die Zusammenstellung von Nahrungsmittelrationen und das Supply Chain Netzwerk des WFP. Durch die Berücksichtigung von Faktoren wie Bevölkerungsgröße, Transportrouten und Nährwerten ermöglicht Optimus eine effizientere und kostengünstigere Verteilung von Hilfsgütern. Das Tool hat bereits Millionen Menschen in 20 Ländern erreicht und Kosteneinsparungen von rund 50 Millionen US-Dollar erzielt, die für weitere humanitäre Hilfe eingesetzt werden konnten. https://innovation.wfp.org/project/optimus
Nachhaltige Landwirtschaft in trockenen Regionen
Seawater Greenhouse, gegründet von Charlie Paton, beeinflusst die Landwirtschaft in trockenen Regionen. Das System nutzt Meerwasser zur Befeuchtung und Kühlung von Gewächshäusern, wobei das Salzwasser anschließend destilliert und zum Gießen verwendet wird. Dies schafft ein geschlossenes, trockenheitsresistentes System, das in Ländern wie Australien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Somalia erfolgreich eingesetzt wird. Die Technologie ermöglicht Nahrungsmittelproduktion in bisher unfruchtbaren Gebieten und trägt so zur Verbesserung der lokalen Ernährungssicherheit bei. https://seawatergreenhouse.com/
Digitale Unterstützung für Kleinbauern
Kurima Mari, eine App der Welthungerhilfe, bietet Kleinbauern in Afrika Zugang zu wichtigen Marktinformationen, Video-Tutorials und landwirtschaftlichem Fachwissen. Entwickelt von einem Team unter der Leitung von Regina Feindt, ermöglicht die App Bauern, auf Preisschwankungen und Wetteränderungen zu reagieren sowie neue Anbautechniken zu erlernen. Dies führt zu höheren Erträgen und besseren Vermarktungsmöglichkeiten. Kurima Mari stärkt die Widerstandsfähigkeit kleinbäuerlicher Betriebe und trägt so wesentlich zur Verbesserung der lokalen Ernährungssicherheit bei. https://www.welthungerhilfe.de/aktuelles/blog/innovative-ideen-und-apps-gegen-hunger/
Blockchain für transparente Lebensmittellieferketten
Das Welternährungrogramm setzt Blockchain-Technologie ein, um Lebensmittellieferketten transparenter und effizienter zu gestalten. Entwickelt von einem Team unter der Leitung von Houman Haddad, ermöglicht das System eine lückenlose Rückverfolgbarkeit von Nahrungsmitteln vom Erzeuger bis zum Endverbraucher. Dies reduziert Betrug und Verschwendung, optimiert Logistikprozesse und stellt sicher, dass Hilfslieferungen tatsächlich bei den Bedürftigen ankommen. Die Blockchain-Technologie verbessert somit die Effektivität und Transparenz humanitärer Hilfe im Kampf gegen den Hunger. https://innovation.wfp.org/project/building-blocks
Vertikale Landwirtschaft für urbane Räume
AeroFarms, gegründet von David Rosenberg, Marc Oshima und Ed Harwood, revolutioniert die urbane Landwirtschaft durch vertikale Indoor-Farmen. Die Technologie nutzt Aeroponik und LED-Beleuchtung, um Pflanzen ohne Sonnenlicht oder Erde anzubauen. Dies ermöglicht eine ganzjährige Produktion von Nahrungsmitteln in städtischen Gebieten, unabhängig von Wetterbedingungen. AeroFarms reduziert den Wasserverbrauch um bis zu 95 Prozent im Vergleich zur traditionellen Landwirtschaft und trägt zur lokalen Ernährungssicherheit in urbanen Räumen bei. https://www.aerofarms.com/
Natürlicher Schutz gegen Lebensmittelverderbnis
Apeel Sciences, gegründet von James Rogers, hat eine innovative Beschichtung für Obst und Gemüse entwickelt. Diese essbare, pflanzliche Schutzschicht verlangsamt den Verderb von Lebensmitteln, indem sie Feuchtigkeitsverlust und Oxidation reduziert. Die Technologie verlängert die Haltbarkeit von Produkten ohne Kühlung oder Konservierungsstoffe, was besonders in Regionen mit begrenzter Kühlinfrastruktur von Bedeutung ist. Apeel trägt so zur Reduzierung von Lebensmittelverlusten bei und verbessert die Verfügbarkeit frischer Nahrungsmittel in unterversorgten Gebieten. https://www.apeel.com/
Solare Kühlräume für Kleinbauern
ColdHubs, gegründet von Nnaemeka Ikegwuonu in Nigeria, bietet solarbetriebene Kühlräume für Kleinbauern und Lebensmittelhändler. Diese modularen, walk-in Kühlräume ermöglichen eine kostengünstige Kühlung von verderblichen Lebensmitteln in Regionen mit unzuverlässiger Stromversorgung. ColdHubs reduziert Nachernteverluste um bis zu 80 Prozent, verlängert die Haltbarkeit von Produkten und erhöht das Einkommen der Bauern. Die Technologie trägt zur Verbesserung der Ernährungssicherheit bei, indem sie die Verfügbarkeit frischer Lebensmittel in ländlichen Gebieten erhöht. https://www.coldhubs.com/
Präzise Wettervorhersagen für Kleinbauern
Ignitia, gegründet von Liisa Petrykowska, bietet hochpräzise Wettervorhersagen für Kleinbauern in tropischen Regionen. Die proprietäre Technologie nutzt Satellitendaten und maschinelles Lernen, um genaue Vorhersagen für kleinräumige Gebiete zu erstellen. Über SMS erhalten Bauern tägliche und saisonale Wetterprognosen, die ihnen helfen, Aussaat, Düngung und Ernte optimal zu planen. Dies führt zu höheren Erträgen, reduziert Verluste und verbessert die Widerstandsfähigkeit gegen Klimaveränderungen. https://www.ignitia.se/
KI-gestützte Präzisionsbewässerung für Wüstenfarmen
Das Start-up AquaIntelligence, gegründet von Dr. Sarah Chen, hat ein KI-basiertes Bewässerungssystem für den Einsatz in Wüstenregionen entwickelt. Sensoren im Boden und in der Luft sammeln kontinuierlich Daten über Bodenfeuchtigkeit, Temperatur und Wetterbedingungen. Die KI analysiert diese Daten in Echtzeit und steuert die Bewässerung präzise nach dem tatsächlichen Bedarf der Pflanzen. Dies reduziert den Wasserverbrauch um bis zu 50 Prozent im Vergleich zu herkömmlichen Systemen und optimiert das Pflanzenwachstum unter extremen Bedingungen. https://aquaint.io
Liquid Natural Carbonate LNC Technologie von Desert Control
Diese innovative Methode kann die Erträge um bis zu 30 Prozent steigern und gleichzeitig den Wasserverbrauch reduzieren. LNC wird als Flüssigkeit auf den Wüstenboden aufgebracht und verwandelt ihn in fruchtbares Ackerland. Die Technologie hat sich bereits in Feldversuchen in den Vereinigten Arabischen Emiraten bewährt. www.desertcontrol.com
Essen aus der Luft
Solar Foods produziert Protein buchstäblich aus Luft und Elektrizität. Ihr Produkt Solein wird durch die Fermentation von Mikroben hergestellt, die mit aus der Luft gewonnenen Elementen und erneuerbarer Energie gefüttert werden. Diese revolutionäre Technologie könnte die Nahrungsmittelproduktion von der traditionellen Landwirtschaft entkoppeln und eine nachhaltige Proteinquelle für die wachsende Weltbevölkerung bieten. https://solarfoods.fi/
Drohnengestützte Saatgutausbringung für Wüstenaufforstung
Die GreenDrone Solutions GmbH, gegründet von Lukas Müller, hat ein System zur großflächigen Aufforstung von Wüstengebieten mittels Drohnen entwickelt. Die Drohnen verteilen speziell präparierte Saatkapseln, die Samen, Nährstoffe und wasserspeichernde Gele enthalten. Ein KI-Algorithmus plant die optimalen Flugrouten und Abwurfpunkte basierend auf Geländedaten und Bodenbeschaffenheit. Diese Methode ermöglicht eine schnelle und kostengünstige Begrünung großer Wüstenflächen, auch in schwer zugänglichen Gebieten. https://www.greendrone.tech
Essbare Verpackungen
Das indonesische Start-up Evoware stellt essbare Verpackungen aus Seetang her. Ihre biologisch abbaubaren Folien können als Gewürz oder Nahrungsergänzungsmittel verzehrt werden. Evoware gewann mehrere Nachhaltigkeitspreise und arbeitet an der Skalierung ihrer Produktion. www.evoware.id
Lebensmittelrettung
Too Good To Go ist eine App, die Restaurants und Geschäfte mit Verbrauchern verbindet, um Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Nutzer können überschüssige Lebensmittel zu reduzierten Preisen kaufen. Die App wird in 17 Ländern genutzt und hat bereits über 100 Millionen Mahlzeiten gerettet. www.toogoodtogo.com