Der Pfad der Gesundheit - Buyin Zheng - E-Book

Der Pfad der Gesundheit E-Book

Buyin Zheng

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Beschreibung

Im alten China erhielt ein Arzt guten Lohn, wenn die Patienten gesund blieben. Bis heute besteht das höchste Ziel der ganzheitlich ausgerichteten chinesischen Heilkunst in der Gesunderhaltung von Körper, Geist und Seele – doch auch Heilung ist möglich. Aber wie geht das? Im vorliegenden Buch erfährt man durch die Weisheiten des Großmeisters Buyin Zheng, was es mit dem Pfad der Gesundheit auf sich hat und wie ein Leben in Harmonie und Glück erreichbar wird. Der Inhalt basiert auf der chinesischen Philosophie von Yin und Yang sowie auf den fünf Elementen und deren Wandlungsphasen. Anschaulich wird der Einfluss der inneren Organe und der mit ihnen verbundenen Emotionen auf unser Leben dargestellt. Tipps zur Gesundheitspflege runden jedes Kapitel ab. Wussten Sie, dass die Entscheidungsfähigkeit direkt mit der Gallenblase zu tun hat, dass die Ihre Bewegungsfähigkeit mit der Leber in Beziehung steht, oder dass stark gewürzte Speisen einen Einfluss auf die Nieren haben? Der traditionellen chinesischen Heilkunst folgend bilden Körper und Geist eine Einheit. Den inneren Organen kommt dabei eine besondere Bedeutung zu: Sie erfüllen physische Funktionen und sind zugleich mit unseren Gefühlen verbunden. Darüber hinaus gelten sie als Heimstätte geistiger Aspekte wie Mitgefühl, Vertrauen oder Weisheit und sie korrespondieren mit unseren psychisch-spirituellen Aktivitäten. Unserem Körper gebührt als Träger des Lebens eine besondere Wertschätzung. Nur durch ihn können wir die Pläne des Geistes umsetzen und unser Leben aktiv gestalten. Dieser Zusammenhang ist uns im Alltag oft nicht bewusst. Für einen achtsamen Umgang mit uns selbst nehmen wir uns viel zu selten die Zeit. Mit diesem Buch werden Sie eingeladen, innezuhalten. Lassen Sie sich von den großen und kleinen Wundern, die unser Körper und unser Geist in sich tragen, faszinieren und gewinnen Sie ein ganz neues Verständnis von Gesundheit und Glück. Der Autor des Buches, Buyin Zheng, geb. 1971 in China, ist Qigong-Großmeister und Traditionell Chinesischer Mediziner. Er entstammt einer Familie, deren Geschichte seit langer Zeit eng mit dem authentischen medizi¬nischen Qigong verbunden ist. Von Kindheit an erhielt er Unter¬richt in Qigong, Gongfu und Taijiquan. Er wurde von berühmten Meistern mit buddhis¬tischen und daoistischen Wurzeln ausgebildet und nach strengen Prü¬fungen bereits in jungen Jahren selbst Meister. Buyin Zheng ist autorisierter Vertreter des Shaolin Neijin Yizhichan® in der 20. Generation. Für mehrere Jahre studierte er zudem intensiv die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM). Seit 1999 lebt und wirkt Buyin Zheng in Deutschland. Er leitet die Internationale Neijin QiGong Akademie und ein Zentrum für Traditionelle Chinesische Medizin in Düsseldorf. Neben Qigong-Kursen, -Seminaren und -Ausbildungen bietet er persönliche Beratungen und betriebliche Gesundheitsprävention an. In Fachartikeln, Büchern und Vorträgen publiziert er auf leicht verständliche Weise praxisorientiertes Wissen zur chinesischen Heilkunst und zum Qigong. Sein innerster Antrieb ist, Menschen ein Leben in Harmonie und Gesundheit zu ermöglichen. Stimmen zum Buch: Das vorliegende Buch stellt aus meiner Sicht ein Novum in der Literatur zur Gesundheitspflege dar: es werden bisher nicht bekannte bzw. nicht veröffentlichte tiefere Zusammenhänge in der ganzheitlichen Betrachtung des Menschen in der TCM dargelegt. Dieses Buch kann deshalb ohne Übertreibung als sehr wertvoller Schatz für alle Menschen bezeichnet werden. Der dominierende Einfluss des Geistes und damit der Gedanken und Emotionen auf unsere Gesundheit und das Zusammenspiel unserer inneren Organe hierbei steht im Zentrum; essentiell sind die daraus abgeleiteten Zusammenhänge und die praktischen Tipps zur Lebenspflege - um gesund zu werden oder besser noch erst gar nicht zu erkranken. Dr. Ulrich Fricke

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Seitenzahl: 217

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Die Inhalte des vorliegenden Buches wurden sorgfältig recherchiert und werden nach bestem Wissen und Gewissen weitergegeben. Dennoch übernehmen weder der Autor noch andere an der Entstehung des Buches mitwirkende Personen Haftung für eventuelle Schäden, die in irgendeiner Form aus den enthaltenen Hinweisen resultieren. Die Anwendung von Qigong zu Heilungszwecken sollte nicht ohne die persönliche Begleitung eines Qigong-Meisters erfolgen. Alle Übungen sollten stets unter kompetenter Anleitung erlernt und regelmäßig auf ihre korrekte Ausübung hin kontrolliert werden. Die Informationen aus diesem Buch sind nicht als Therapie- oder Diagnoseanweisungen im schulmedizinischen Sinne zu verstehen. Sie stellen keinen Ersatz für eine ärztliche Beratung und Behandlung dar.

© 2022 Buyin Zheng

https://neijin-qigong.com/

Verlag: Yess Yess Verlagsagentur

20sec UG (haftungsbeschränkt)

https://www.twentyseconds.de/

Roschdohler Weg 93 - 24536 Neumünster

Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

ISBN

 

Paperback

978-3-98631-021-9

Hardcover

978-3-98631-022-6

E-Book

978-3-98631-023-3

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

1. Auflage 2022

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Funk, Fernsehen und sonstige Kommunikationsmittel, fotomechanische oder vertonte Wiedergabe sowie des auszugsweisen Nachdrucks vorbehalten.

Buyin Zheng, geb. 1971 in China, ist Qigong-Großmeister und Traditionell Chinesischer Mediziner. Er entstammt einer Familie, deren Geschichte seit langer Zeit eng mit dem authentischen medizinischen Qigong verbunden ist. Von Kindheit an erhielt er Unterricht in Qigong, Gongfu und Taijiquan. Er wurde von berühmten Meistern mit buddhistischen und daoistischen Wurzeln ausgebildet und nach strengen Prüfungen bereits in jungen Jahren selbst Meister. Buyin Zheng ist autorisierter Vertreter des Shaolin Neijin Yizhichan® in der 20. Generation. Für mehrere Jahre studierte er zudem intensiv die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM).

Seit 1999 lebt und wirkt Buyin Zheng in Deutschland. Er leitet die Internationale Neijin QiGong Akademie und ein Zentrum für Traditionelle Chinesische Medizin in Düsseldorf. Neben Qigong-Kursen, -Seminaren und -Ausbildungen bietet er persönliche Beratungen und betriebliche Gesundheitsprävention an. In Fachartikeln, Büchern und Vorträgen publiziert er auf leicht verständliche Weise praxisorientiertes Wissen zur chinesischen Heilkunst und zum Qigong. Sein innerster Antrieb ist, Menschen ein Leben in Harmonie und Gesundheit zu ermöglichen.

Taidan® Heilung

Das von Großmeister Buyin Zheng entwickelte System der Taidan® Heilung basiert auf den großen, traditionellen philosophischen Lehren Chinas wie dem Daoismus, dem Konfuzianismus und dem Buddhismus sowie den weitreichenden Erkenntnissen des authentischen Qigong und der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM).

Der Name des Systems deutet bereits auf dessen ganzheitliche Ausrichtung hin: Während „Tai“ für das Universum steht und somit die Weite symbolisiert, repräsentiert „Dan“ die Lebensenergie „Qi“. Das Ziel der Taidan® Heilung ist das Erreichen einer harmonischen Einheit von Mensch und Natur und damit einhergehend der tiefgreifenden Gesundheit von Körper, Geist und Seele.

Die Taidan® Heilung verfügt über ein umfassendes und bewährtes Methoden-Repertoire. Dazu gehören u.a. Qigong-Übungen in Bewegung und Stille, ursachenklärende Diagnosen, spezielle Massagen (Yizhichan®-Tuina), Akupressur, Akupunktur, Waiqi-Behandlungen bzw. Energieübertragung, Ernährungsberatung, Meditationen und die Förderung der psychisch-spirituellen Entwicklung.

Diese z.T. jahrtausendealten, millionenfach bewährten Methoden setzen starke und nachhaltige Impulse zum Aufbau der Abwehr- und Selbstheilungskräfte. Sie ermöglichen die Entwicklung und Nutzbarmachung der vielfältigen menschlichen Potentiale. Taidan® Heilung fördert die innere Kraft, schenkt Gelassenheit, stärkt Vitalität und steigert die Lebensfreude.

Buyin Zheng

Der Pfad der Gesundheit

Geheimnisse der chinesischen Heilkunst

Inhalt

Danksagung

Einleitung

Die inneren Organe in der Denkweise der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM)

Körper und Geist sind eine Einheit

Die Lebensenergie „Qi“ und die Meridiane

Yin und Yang – Kräfte des Lebens

Die fünf Elemente

Das Element Holz

Das Element Feuer

Das Element Erde

Das Element Metall

Das Element Wasser

Die fünf Elemente und die fünf klimatischen Zustände

Die Zuordnung der fünf Elemente zu den fünf Richtungen

Die fünf Elemente und die Jahreszeiten

Die fünf Wandlungsphasen

Der Ernährungszyklus

Der Kontrollzyklus

Die Zang-Organe und ihre vielfältigen Erscheinungsformen

Die Zang-Organe und die fünf Gewebearten

Die Zang-Organe und die fünf Körperöffnungen im Kopfbereich

Die Zang-Organe und die fünf Bereiche des Körpers

Die Zang-Organe und die fünf Grundfarben

Die Zang-Organe und die fünf Laute

Die Zang-Organe und die fünf Töne

Die Zang-Organe und die fünf Aspekte des Geistes

Die Zang-Organe und die fünf Tugenden

Die Zang-Organe und die fünf Emotionen

Die Zang-Organe und die fünf Reaktionen

Die Zang-Organe und die fünf Geschmacksrichtungen

Die Zang-Organe und die fünf Gerüche

Die Zang-Organe und die fünf Flüssigkeiten

Wertvolles Wissen über die Zang-Organe

Das Herz: Der Herrscher der inneren Organe

Die Lunge: Ein Premierminister, der mit der Regulation betraut ist

Die Leber: Ein General, der die Strategie festlegt

Die Milz: Der Beamte, der die zentrale Verwaltung und den Kaiser berät

Die Nieren: Die kraftvollen Beamten der Leibgarde

Das Perikard: Der Palast-Eunuch, der Befehle des Kaisers weitergibt

Schätzen Sie die sechs Fu-Organe

Die Gallenblase: Der aufrechte Beamte, der Entscheidungen trifft

Der Magen: Der Beamte des Kornspeichers, von dem die fünf Geschmacksrichtungen stammen

Der Dünndarm: Der Finanzbeamte, der für das Empfangen, Gefüllt-Werden und Umwandeln zuständig ist

Der Dickdarm: Der Beamte, der für die Regelung des Verkehrs und des Transportes sowie für die Weitergabe und Ableitung zuständig ist

Der Dreifache Erwärmer: Der Beamte, der für die Bewässerung zuständig ist und die Wasserwege kontrolliert

Die Blase: Der Beamte, der Flüssigkeiten speichert und durch die Kraft der Qi-Umwandlung ausscheidet

Qigong – ein Weg zur Gesundheit

Glossar

Literaturangaben

Angebote der Internationalen Neijin QiGong Akademie von Großmeister Buyin Zheng

Besuchen Sie uns im Internet:

Danksagung

Mein Dank richtet sich an alle Philosophen, Gelehrten und traditionellen Ärzte Chinas. Ohne ihre sorgfältigen Beobachtungen, ihre klugen Interpretationen, ihren Erfahrungsschatz und ihr Wissen hätte dieses Buch nicht entstehen können.

Mein Dank gilt all jenen Meistern, bei denen ich seit Kindheitstagen lernen darf und die mir das Vertrauen schenken, das überlieferte Wissen zu bewahren und verantwortungsbewusst an die nächste Generation weiterzugeben. Besonders danke ich meinem Meister Yinsheng Yao, der mich im Shaolin Neijin Qigong (Shaolin Neijin Yizhichan®) ausgebildet und zu seinem direkten Nachfolger ernannt hat. Bis heute gewährt er mir in allen Bereichen des Lebens seine Unterstützung und schenkt mir Mut und Kraft.

Ich danke aus ganzem Herzen meinen Eltern und meiner Familie. Ihre Begleitung hat mich stets inspiriert, meinem Lebensziel treu zu bleiben: Menschen zu helfen.

Besonderer Dank gilt auch Simone Fella und Dr. Niels Bohn, die mich schon seit vielen Jahren beim Finden der passenden deutschen Worte unterstützen. Für ihre aktive Mitarbeit am vorliegenden Buch danke ich darüber hinaus Birgit Koch, Dr. Ulrich Fricke und Christoph Küskens.

Für anregende Gespräche und die ganz praktische Unterstützung bei vielen meiner Projekte danke ich zudem Dr. Mariya Nacheva-Raab, Dr. Alexander Raab und Ulrich Hoffmann.

Ich danke meinen Schülerinnen und Schülern, die dazu beitragen, das Wissen über die traditionelle chinesische Heilkunst und das authentische Qigong in der westlichen Welt zu verbreiten.

Nicht zuletzt danke ich allen Leserinnen und Lesern für Ihr Interesse und die Bereitschaft, das eigene Leben und damit einen Teil der Welt gesünder und harmonischer zu gestalten.

Mögen Gesundheit und innerer Frieden Sie stets begleiten.

Einleitung

Unserem Körper gebührt als Träger des Lebens eine besondere Wertschätzung. Nur durch ihn können wir die Pläne des Geistes umsetzen und unser Leben aktiv gestalten. Dieser Zusammenhang ist uns im Alltag oft nicht bewusst. Für einen achtsamen Umgang mit uns selbst nehmen wir uns viel zu selten die Zeit. Mit diesem Buch lade ich Sie ein, innezuhalten. Lassen Sie sich von den großen und kleinen Wundern, die unser Körper und unser Geist in sich tragen, faszinieren und gewinnen Sie ein ganz neues Verständnis von Gesundheit und Glück.

Im Zentrum der Betrachtungen steht die Einheit von Körper und Geist. Aus Sicht der traditionellen chinesischen Heilkunst spielen dabei die inneren Organe eine besondere Rolle. Sie erfüllen in feiner Abstimmung miteinander wichtige physiologische Aufgaben – doch das ist längst nicht alles. Die inneren Organe stehen direkt mit unseren Gedanken und Emotionen in Verbindung und prägen darüber auch unser Sprechen und Handeln. Die Gesundheit und die Harmonie, die wir uns alle für unser Leben ersehnen, setzt somit direkt bei der Pflege der inneren Organe an.

Nehmen wir ein einfaches Beispiel: Die Leber steht in enger Korrespondenz zu den Augen und den Sehnen. Sie hat außerdem einen direkten Bezug zur Emotion Wut, aber auch zur Tugend des Mitgefühls. Sitzen wir den ganzen Tag am Computer und bewegen uns wenig, führt das oft zu einer Überanstrengung der Augen und einer Verspannung der Sehnen. In der Folge leidet auch die Leber und wir werden immer reizbarer. Umgekehrt wirkt sich eine Disharmonie im Leberbereich oft auf die Augen und Sehnen aus und macht uns ebenfalls anfällig für Wut. Befindet sich die Leber hingegen in Harmonie, sind wir in der Lage, Wut in Mitgefühl umzuwandeln. Auf diese Weise schützen wir die eigene Gesundheit, leben entspannter und können unsere sozialen Beziehungen harmonisch gestalten.

Wenn wir die Zusammenhänge von Körper und Geist besser verstehen, reichen oft schon kleine Veränderungen der Gewohnheiten, um gute Effekte zu erzielen. Im vorliegenden Buch erhalten Sie dazu viele praktische Tipps. Wichtig ist jedoch, dass Ihr Herz für Veränderungen bereit ist. Seien Sie sicher: Gewohnte Reaktionen, vertraute Verhaltensmuster und langjährige Gewohnheiten auf den Prüfstand zu stellen, ist ein Prozess, der Ihnen viel Freude bereiten und Sie von mancher Last befreien kann. Mit gutem Grund besagt ein chinesisches Sprichwort im übertragenen Sinn: „Wer den kleinen Fehlentwicklungen Beachtung schenkt, bleibt von den großen verschont“.

Die Inhalte des vorliegenden Buches basieren auf der chinesischen Philosophie von Yin und Yang sowie auf den Lehren von den fünf Elementen und den fünf Wandlungsphasen. Einen weiteren Kern bildet das Wissen über die als Meridiane bezeichneten Energieleitbahnen und über die allumfassende Lebensenergie „Qi“. Zudem fließen die Erfahrungen einer über Jahrtausende überlieferten Tradition des authentischen Qigong ein, die eng mit der Harmonie von Körper und Geist verbunden ist. Das Hauptaugenmerk richtet sich jedoch auf die inneren Organe. Der Text beleuchtet ihre vielfältigen Beziehungen, beispielsweise zu anderen Bereichen des Körpers, zu Farben, Lauten und Tönen sowie zu geistigen Aspekten, Tugenden und Emotionen. Anschließend erfolgt eine detaillierte Betrachtung jedes einzelnen Organs. Dabei werden die physiologischen Funktionen umrissen, die geistigen Aspekte benannt und der Bezug zu bestimmten Erkrankungen erklärt. Abgerundet werden diese Betrachtungen jeweils mit Impulsen für eine harmonische und gesundheitsfördernde Lebensgestaltung.

Das Buch ist sowohl für Laien, als auch für Kenner der traditionellen chinesischen Heilkunst gut geeignet. Es richtet sich somit an alle Menschen, die ihre Gesundheit aktiv bewahren, verbessern oder wiedererlangen möchten. Profitieren können darüber hinaus Menschen, die sich für Naturheilverfahren und alternative Medizin interessieren. Unter anderem Ärzten, TCM-Therapeuten, Akupunkteuren, Heilpraktikern, Physiotherapeuten und Psychologen kann das Buch als wertvoller Ratgeber für ihre tägliche Arbeit dienen. Auch Menschen, die im sozialen Bereich tätig sind, wird es spannende neue Sichtweisen eröffnen. Lesenswert ist es nicht zuletzt für all jene Menschen, die sich für die chinesische Kultur und Philosophie interessieren.

Möge die Lektüre auch Ihnen einen Weg zu Gesundheit und innerem Frieden öffnen.

Buyin Zheng

Die inneren Organe in der Denkweise der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM)

Der „Klassiker des Gelben Kaisers zur inneren Medizin“ ist ein grundlegendes Lehrbuch der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). In diesem über 2.000 Jahre alten Werk wird die besondere Denkweise der TCM erläutert, nach der die inneren Organe sowohl rein anatomisch als auch über Umwandlungsprozesse des Qi miteinander verbunden sind. Was hier so theoretisch klingt, ist an sich sehr einfach: Alles basiert auf dem Qi – der Lebensenergie. Je nach Aufgabe und Ort kann das Qi verschiedene Gestalt annehmen. In manchen Formen ist es für das menschliche Auge sichtbar, in anderen nicht. In vielen Formen ist es kraftspendend und gesundheitsfördernd, in anderen erschöpfend und krankmachend. Das Qi ist die treibende Kraft für alle Prozesse, die uns am Leben halten – so zum Beispiel für die Atmung, die Umwandlung der Nahrung sowie für unsere Reaktionen auf innere Reize und äußere Einflüsse. Es gilt, das Qi gut zu pflegen, denn auf ihm basiert letztlich das Zusammenspiel der inneren Organe, welches aus Sicht der TCM neben den Organen selbst auch deren geistige Aspekte sowie das Blut umfasst.

Das chinesische Schriftzeichen für Qi

Den Zustand des Qi und der inneren Organe können wir am äußeren Erscheinungsbild eines Menschen erkennen. Kurz gesagt: Das Innere spiegelt sich im Äußeren wider. Die genaue Kenntnis der Zusammenhänge zwischen dem Zustand der inneren Organe und dem äußeren Erscheinungsbild ist eine wichtige Grundlage der TCM. Mit ihrer ganzheitlichen Betrachtungsweise greift die TCM dabei auf ein vollständiges System von Wechselwirkungen zurück. Dazu heißt es in den klassischen Lehrbüchern: „Die Leber öffnet sich über die Augen und manifestiert sich in den Nägeln. Die Milz öffnet sich über den Mund und manifestiert sich in den Lippen.“

Die inneren Organe umfassen nicht nur die rein physische Struktur, sondern haben jeweils ein eigenes Bewegungs- und Beziehungssystem, innerhalb dessen sie ihre Aufgaben ausführen. In dieser Denkart liegt ein großer Unterschied zwischen der TCM und der Schulmedizin. Magenschmerzen werden nach Ansicht der Schulmedizin beispielsweise oft auf Entzündungen oder Bakterienbefall zurückgeführt. In der TCM geht man jedoch davon aus, dass der Ausgangspunkt bei der Leber liegen kann. Ist dieses Organ in Disharmonie, ist es möglich, dass die Leber den Magen übermäßig kontrolliert. Die Ursache der Magenschmerzen liegt dann in der Leber begründet und wird möglicherweise durch zu viel Stress oder einen hohen Druck hervorgerufen. Wenn eine Person Probleme hat Entscheidungen zu treffen, wird man in der Schulmedizin wahrscheinlich annehmen, dass psychische Probleme bestehen. In der TCM hingegen ist man der Ansicht, dass die Entscheidungsfähigkeit durch den Zustand der Gallenblase beeinflusst wird. Ist das Gallen-Qi schwach, ist in der Folge auch die Entscheidungsfähigkeit schwach.

Da die grundlegenden Denkweisen der TCM und der Schulmedizin unterschiedlich sind, ist auch der jeweilige Analyseprozess einer Krankheit verschieden. Die TCM folgt bei der Analyse stets sowohl der sichtbaren Anatomie als auch psychischen und emotionellen Faktoren. Man sagt hier nicht, dass ein Organ krank ist, sondern geht davon aus, dass der Mensch erkrankt ist, weil es eine Störung im Zusammenwirken der inneren Organe sowie ihrer geistigen Aspekte gibt. Die Analyse der Krankheit folgt diesem Gedanken konsequent, so dass man schließlich die wirkliche Ursache der Krankheit findet.

Wie bereits dargestellt, spiegelt sich der Zustand eines jeden inneren Organs im Äußeren des Körpers wider. So ist schon an einem einzigen Finger der Zustand der sogenannten fünf Zang-Organe Leber, Herz, Milz, Lunge und Nieren erkennbar. Die Betrachtung des Fingers beginnt mit der Haut: Ist sie glänzend und verfügt sie über Feuchtigkeit, ist das Lungen-Qi gesund. Tiefer unter der Haut befinden sich die Muskeln, die von der Milz kontrolliert werden. Ein zu dünner Finger gibt einen Hinweis auf ein Problem mit den Muskeln, das wiederum durch eine Schwäche der Milz verursacht worden sein kann. Tief im Inneren der Muskulatur fließt das Blut. Wenn der Finger oft kalt ist, so ist wahrscheinlich die Funktion des Herzens die Blutgefäße zu kontrollieren geschwächt und es ist möglich, dass Herzprobleme bestehen. Ebenfalls im Inneren des Fingers verlaufen die Sehnen, die durch die Leber kontrolliert werden. Ist die Bewegungsfähigkeit des Fingers eingeschränkt, ist das ein Anzeichen für eine möglicherweise schwache Leberfunktion. Noch tiefer im Inneren des Fingers befinden sich die Knochen. Durch die Betrachtung der Knochen kann auf den Zustand der Nieren geschlossen werden.

Nach Ansicht der TCM stehen die inneren Organe über das Erscheinungsbild des Körpers hinaus mit weiteren Aspekten der äußeren Welt in Beziehung. Beispielsweise haben die inneren Organe eine Verbindung zu den Jahreszeiten und reagieren auf diese. Schauen wir uns das etwas genauer an: Der Frühling wird in der TCM mit der Geburt in Verbindung gebracht. Beide stehen für den Aufbruch in ein neues Leben. Die Leber verfügt über vergleichbare Eigenschaften und wird im Frühling daher besonders aktiviert. Der Sommer entspricht dem Wachstum, der Ausdehnung und der Ausbreitung. Diese Eigenschaften korrespondieren mit dem Herz. Im weiteren Verlauf der Jahreszeiten sind die Milz dem Spätsommer und der Umwandlung, die Lunge dem Herbst und der Ernte sowie die Nieren dem Winter und der Speicherung zugeordnet.

Zusammenfassend lässt sich festhalten: Die Denkweise, dass sich das Innere des Körpers im Äußeren widerspiegelt und dass alle Organe durch ein System von Wechselwirkungen untereinander verbunden sind, ist ein besonderes Merkmal der TCM. Dieser Grundsatz folgt einzig dem Prinzip, den Lauf des Qi im gesamten Körper zu betrachten.

Körper und Geist sind eine Einheit

Dass Körper und Geist miteinander verbunden sind, können wir an ganz alltäglichen Situationen immer wieder selbst erleben. Stellen Sie sich beispielhaft folgende Situation vor: Herr B. steht an einem sonnigen Frühlingsmorgen gut gelaunt auf. Es ist sein erster Urlaubstag. Er freut sich auf ein entspanntes Frühstück und die geplante kleine Wanderung mit Freunden. Doch dann stößt er sich aus Unachtsamkeit so stark den Zeh, dass er kaum zum Küchentisch, geschweige denn vor die Haustür kommt. Neben den körperlichen Schmerzen machen sich Enttäuschung und vielleicht sogar Traurigkeit oder Wut in ihm breit. Der Körper hat so auch den Geist in Mitleidenschaft gezogen. Umgekehrt gilt Vergleichbares. Eine einfache Nachricht und die dadurch ausgelösten Gedanken und Gefühle können direkte Auswirkungen auf den Körper haben. Auch hierzu ein Beispiel: Frau M. litt bis eben unter furchtbaren Nackenverspannungen und Kopfschmerzen. Es war einfach zu viel, was sie beruflich zu tragen hatte. Sie fühlte sich zunehmend überfordert und war insgeheim wütend auf den Chef, der ihre Situation nicht zu erkennen schien. Doch plötzlich ging das Telefon. Der Chef bat Frau M. zu sich und bedankte sich zunächst für ihr Engagement und ihre gute Arbeit. Prompt ging es Frau M. besser. Als der Chef ihr nun noch offenbart, dass ihr zukünftig eine Kollegin, die sie bereits kennt und sehr schätzt, zur Seite stehen und sie unterstützen wird, spürt sie förmlich wie eine Last von ihr abgleitet und sich die Kopfschmerzen zu lösen beginnen. Am liebsten möchte sie vor Freude tanzen.

Die Verbindung zwischen Körper und Geist, um die es in der TCM geht, greift noch tiefer und die hier zugrunde liegende Denkweise unterscheidet sich erheblich von jener der westlichen Medizin. Körper und Geist beeinflussen einander nicht nur, sondern sie bilden ganz wörtlich genommen eine Einheit. Aus diesem Blickwinkel heraus eröffnen sich neue Chancen, die Ursachen von Krankheiten zu erkennen, sie zu überwinden und die Gesundheit zu pflegen.

Eine der Besonderheiten der TCM liegt darin, den inneren Organen geistige Aspekte zuzuordnen, die je nach (energetischem) Zustand Einfluss auf unsere Emotionen und Gedanken nehmen und so die Gesundheit, den Charakter und letztlich unser Leben beeinflussen. Von großer Bedeutung ist hier der Haupt-Geist (Shen), der seine Wohnstätte im Herz hat. Ist der Haupt-Geist kraftvoll und gesund, so verfügen wir über eine positive Ausstrahlung, Lebensfreude und geistige Klarheit.

Auch andere Organe verfügen aus Sicht der TCM über eigene geistige Aspekte:

Der Leber werden die drei Wanderseelen (Hun) zugeordnet, die eine wichtige Quelle für Lebensziele, Pläne, Projekte und in die Zukunft gerichtete Visionen sind. Neben diesen gemeinsamen Funktionen kommen den drei Wanderseelen jeweils noch eigene Aufgaben zu. So trägt eine von ihnen besondere Verantwortung für unsere Vitalität und Kraft, eine andere hingegen für den Wohlstand. Die dritte Wanderseele bildet eine Art Gegenpol, indem sie fortwährend versucht, zu ungesunden Verhaltensweisen zu animieren.

Der Lunge werden die sieben Körperseelen (Po) zugeordnet, die zu Lebzeiten des Menschen Verantwortung für verschiedene physiologische Aktivitäten sowie für Empfindungen und Sinneswahrnehmungen haben. Eine der Körperseelen steht zudem in Bezug zur Sexualität.

Der Vollständigkeit halber seien an dieser Stelle auch die geistigen Aspekte der Milz und der Nieren erwähnt: Die Milz beherbergt den Intellekt (Yi). Der Intellekt ist für das Denken, das Gedächtnis und die Konzentration zuständig. Die Nieren sind die Heimstätte der Willenskraft (Zhi), die mit Entschlossenheit und Antrieb in Verbindung gebracht wird.

Eine wichtige Brücke zwischen der physischen und der psychischen Ebene bilden die Meridiane. Fließt in ihnen das Qi frei und harmonisch, sind Körper und Geist gesund.

Die Lebensenergie „Qi“ und die Meridiane

Qi – dieser grundlegende Begriff der chinesischen Philosophie und der TCM ist kaum mit einem einzigen deutschen Wort zu erfassen. Die häufig zur Übersetzung genutzten Begriffe Luft, Atem, Energie oder Lebensenergie geben immer nur bestimmte Teilaspekte wieder. Um das Allumfassende des Qi zu verstehen, brauchen wir Umschreibungen und Erklärungen.

Legen wir als vielleicht passendste Übersetzung den Begriff „Lebensenergie“ zugrunde. In der chinesischen Philosophie gilt das Qi tatsächlich als Ursprungskraft des Lebens. Es steht sowohl für die Energie des Universums als auch für die Energie eines jeden Individuums. In diesem Sinne ist es die Grundlage jeglicher Existenz. Vereinfacht ausgedrückt könnte man sagen: Alles was existiert ist Qi – nur in unterschiedlichen Erscheinungsformen. Der Stuhl, auf dem Sie sitzen, ist ebenso Qi wie das Buch, das Sie in der Hand halten oder die Kleidung, die Sie tragen. Die schöne Blume im Garten und der Baum im Park sind Qi. Der Hund Ihres Nachbarn, der Vogel auf dem Ast, das Reh auf dem Feld, und selbst die Luft, die sie atmen, alles ist Qi. Auch Ihr Körper und Ihr Geist, Ihre Gedanken und Gefühle sind letztlich Formen des Qi. Das Qi lässt sich somit als feinstoffliche Substanz beschreiben, die je nach Erscheinungsform für das menschliche Auge sichtbar oder unsichtbar ist. Bezugnehmend auf das Leben des Menschen kann Qi zudem als Verbindung von Energie und Information betrachtet werden.

Im Zusammenhang mit dem menschlichen Organismus werden dem Qi verschiedene Aufgaben zugeordnet. Im Rahmen der TCM hat sich diesbezüglich eine komplexe Qi-Lehre entwickelt, die bei der Pflege der Gesundheit ebenso hilfreich ist wie bei der Findung von Krankheitsursachen und bei der Heilung. Das Qi gilt hier als die Quelle aller menschlichen Bewegungen, seien es willkürliche, wie zum Beispiel das Laufen, halbwillkürliche, wie die Atmung oder unwillkürliche, wie die Verdauung. Durch Qi werden Blut und Körperflüssigkeiten bewegt sowie Organe an ihrem Platz gehalten. Das Qi wärmt den Körper und schützt ihn vor schädlichen Einflüssen.

Chinesische Meister und Mediziner haben schon vor über 2.000 Jahren besondere Energie-Leitbahnen, sogenannte Meridiane, beschrieben, die zusätzlich zu den Blutgefäßen, Lymphbahnen und Nerven den gesamten Körper wie ein feines Netz durchziehen und die verschiedenen Körperbereiche miteinander verbinden. Durch diese Meridiane wird mittels Qi ein schneller und dynamischer Austausch von lebenswichtigen Informationen ermöglicht. Der freie Fluss von Qi und dem damit eng verbundenen Blut ist eine wichtige Voraussetzung für das harmonische Zusammenspiel aller körperlichen und geistigen Aspekte und somit auch für unsere Gesundheit und Vitalität.

Historische Darstellung des Meridiansystems

In der TCM wird bestimmten Meridianen besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Dazu gehören der mittig entlang der Körpervorderseite verlaufende Ren Mai und der mittig entlang der Körperrückseite verlaufende Du Mai. Ebenso große Bedeutung kommt den sogenannten zwölf regulären Hauptmeridianen zu, die direkt mit den inneren Organen verbunden sind. Jeder dieser zwölf Meridiane wird im Tagesverlauf zu bestimmten Zeiten unterschiedlich stark durchflossen. Der zugrundeliegende Rhythmus, nach dem jeden Tag zur gleichen Zeit ein Meridian und das dazugehörige Organ für jeweils zwei Stunden besonders stark versorgt werden, basiert auf den Gesetzmäßigkeiten der Natur. In diesen sogenannten Maximalzeiten ist das jeweilige Organ überdurchschnittlich sensibel, weshalb sich Störungen und Disharmonien dann besonders gut erkennen und behandeln lassen.

Die Meridian- bzw. Organuhr

Die Pflege der Gesundheit bedeutet im Sinne der chinesischen Heilkunst, das tägliche Leben an den Bedürfnissen von Körper und Geist sowie an den Rhythmen der Natur auszurichten. Das Wissen, zu welcher Zeit welches Verhalten förderlich ist, hilft somit, die Gesundheit und Lebenskraft zu schützen und zu fördern. Doch dazu später mehr.

Yin und Yang – Kräfte des Lebens

„Alles hat zwei Seiten“ sagen wir oft. In der chinesischen Philosophie liegt diesem so einfach erscheinenden Satz eine weitreichende Theorie zugrunde, die durchaus als Erklärungsmodell für alle Prozesse des Lebens dienen kann.

Kurz ausgedrückt symbolisieren Yin und Yang zwei Pole, die erst gemeinsam ein vollständiges Ganzes bilden. Der eine Pol wäre ohne den anderen gewissermaßen „bedeutungslos“. Erst der Unterschied macht die Nacht zur Nacht und den Tag zum Tag. Erst die Dynamik, das Zusammenwirken beider Pole, ermöglicht Bewegung und Leben.

Die Ursprünge der Lehre von Yin und Yang gehen auf den chinesischen Kaiser Fu Xi zurück und sind somit schon über 4.800 Jahre alt. Sie beruhen auf Beobachtungen des steten Wechselspiels von Nacht und Tag, Dunkel und Hell, Schatten und Licht. Symbolisiert wird dieser Wandel oft durch das sogenannte Taiji-Symbol, in dem man gut die Verbindung und den gegenseitigen Einfluss beider Pole erkennt.

Das Taiji-Symbol

Nimmt der eine Pol zu, so nimmt der andere in gleichem Maße ab. Erreicht einer der Pole seinen Zenit, so setzt automatisch eine Umkehr ein und der andere gewinnt an Stärke. Gleichzeitig trägt jeder Pol den Keim des anderen in sich, was im Taiji-Symbol durch die Punkte innerhalb der geschwungenen Flächen dargestellt wird. Hierzu ein Beispiel: Der Winter gilt als Yin und wird somit jenem Pol zugeordnet, der auch das Dunkle, Innere, Zurückhaltende und Kalte repräsentiert. Der Sommer hingegen gilt als Yang und steht so in Verbindung mit allem Hellen, nach außen Gerichteten, Expansiven und Warmen. Stellen Sie sich nun einen trüben, dunklen und kalten Winter vor. Er steht in unserem Beispiel für das Yin. Mitten in dieser Wintertristesse gibt es nun aber gelegentlich einen klaren Tag, an dem wir die Wärme der Sonne deutlich spüren können und ihr helles, freundliches Licht genießen. Genau dieser Tag ist der kleine Yang-Punkt im Yin, der Keim des Sommers im Winter.

Gemäß der chinesischen Philosophie lassen sich alle Phänomene der Natur, der Gesellschaft und des menschlichen Lebens mit den Kräften von Yin und Yang darstellen. Was dabei dem Yin und was dem Yang zugeordnet wird, hängt jeweils davon ab, wozu es in Bezug gesetzt wird. So gilt zum Beispiel der Mann im Vergleich zur Frau als Yang, der Sohn, obwohl männlich, gegenüber seinem Vater jedoch als Yin. Die Pole von Yin und Yang beschreiben somit keine statische Gesetzmäßigkeit, sondern je nach Blickrichtung wandelbare Beziehungen.

Jedes Yin birgt immer weitere Aspekte des Yin und Yang in sich und auch jedes Yang lässt sich immer weiter in beide Pole untergliedern. Yin und Yang sind ihrem Wesen nach somit unendlich oft teilbar. Beispielsweise gilt die erste Hälfte des Winters als Yin im Yin, die zweite Hälfte hingegen, in der die Tage bereits wieder länger und heller werden, als Yang im Yin. Doch noch etwas anderes zeichnet beide Pole aus: Sie werten nicht. Beide Pole sind gleichberechtigt und gleichermaßen wichtig. Nur gemeinsam bilden sie ein Ganzes.