Der Priester 2 - Stefan Hagedorn - E-Book

Der Priester 2 E-Book

Stefan Hagedorn

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Beschreibung

Du magst nachdenklich machende Geschichten, die kritisch sind und leicht plakativ? Du beschäftigt dich mit der katholischen Kirche? Dann ist dieses Buch für dich. Martin muss seine Kirche einem alten Freund übergeben. Was führt sein Nachfolger im Schilde und welches Geheimnis umgibt die kleine Lana?

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Seitenzahl: 36

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Der Priester 2

TitelseiteDie ÜbergabeWie geht es jetzt weiter?Neuer UnterrichtDer MissbrauchIm KrankenhausDer BruchAdam und EvaBlutVaterschaftKampf und VerhaftungErmittlungDer AnwaltGebetIn Sicherheit gewogenBefreiungDie FalleKirchenrecht?VereintImpressum

Die Übergabe

Leicht gebeugt und etwas zitternd, aber doch mit Vertrauen in seinen alten Freund, hielt er Robert die Schlüssel zu seiner geliebten Kirche hin. „Hier, mein Freund.” Es tat weniger weh, als Martin dachte. Schließlich kannten sie sich seit der Ausbildung. Sie waren wie Brüder.

Waren.

Martin strich mit seinen Fingern liebevoll über den Altar und betrachtete jedes einzelne der bunten Fenster seiner Kirche, kleine Kunstwerke, wie er fand, nacheinander. „Den Rest hast du ja schon.“ Er drehte sich zu Robert um, konnte ihm jedoch nicht in die Augen sehen. „Wenn du irgendwas brauchst oder wissen willst, kannst du mich ja fragen.”

Sein Priesterkollege tätschelte freundlich Martins Schulter. „Ich danke dir, Martin, aber das wird nicht nötig sein…” „…Ah, Frau Schwarz.” Als Frau Schwarz die Kirche betrat, wandte Robert sich von ihm ab und zeigte Martin wo die Tür war. „Martin, du darfst gehen.”

Ein wenig irritiert und doch einsichtig trottete Martin hinfort.

Endlich war Martin weg und er konnte tun und lassen was er wollte. Jetzt musste er sich noch um sein nächstes Problem kümmern. Welch Glück, fand er, dass es gerade auf ihn zukam. Er setzte seine freundlichste Miene auf. „Frau Schwarz, schön Sie zu sehen. Danke für Ihr Kommen.”

Die Frau verbeugte sich ganz leicht. „Pfarrer Burkhardt, was kann ich für Sie tun?”

Er öffnete seine Arme in einer weiten Bewegung. „Gerade das ist ja das erfreuliche. Gar nichts! Sie sind mit sofortiger Wirkung Ihres Amtes als Pfarrvikarin enthoben.”

Sie runzelte ihre Stirn und ihre Stimme bebte leicht. „Was? Sind Sie noch bei Trost? Erst muss Pfarrer Lang weg und jetzt ich? Habe ich was falsch gemacht?”

Ihr lauter werdender Ton missfiel Robert zutiefst, doch er atmete einmal tief durch und erklärte geduldig: „Nun ja, Martin ist fehlgeleitet und traf dadurch falsche Entscheidungen, unter anderem Ihre Ernennung zur Pfarrvikarin, der Vatikan findet, diese Position gehört jemandem anders.”

Sie schrie beinahe: „Ach und wen bitte schön?“

Er räusperte sich leicht und antwortete leise: „Einem Mann natürlich.”

Ohne eine Antwort abzuwarten zeigte er nun auch ihr die Tür. Natürlich wusste sie genau wie Martin, wo diese sich befand. Robert wollte nur auf Nummer sicher gehen, dass beide seiner Aufforderung nachkamen. „Sie dürfen dann auch gehen. Vielen Dank für ihr Kommen.”

Endlich allein in seiner Kirche, legte er die Hände auf seinen Altar, schloss die Augen und sog die Luft tief ein. Dann schritt er über seinen Boden, öffnete seine Tür und setzte sich auf seinen Bürostuhl. Alles betrachtend sinnierte er: „Alles meins. Alles meins.” Nun nahm er sein Telefon und tippte auf seinen Tasten eine Nummer. Nach einigen Hupen hörte er eine bekannte Stimme: „Hallo?”

„Fräulein Margot? Hier Pfarrer Burkhardt, ich muss mit Ihnen sprechen.”, sprach er so freundlich wie möglich.

Die Stimme am anderen Ende klang leicht genervt. „Worum geht es?”

Natürlich ließ Robert sich nichts anmerken und fuhr gekonnt freundlich fort: „Nicht am Telefon, wann haben Sie Zeit?”

Ein Schnaufen. „Morgen, Uhrzeit ist egal.”

Er genoss es Herr der Lage zu sein. „Gut, dann bin ich Morgen um elf bei Ihnen.”

Noch ein Schnaufen. „Ok.”

Nachdem das Gespräch beendet war, legte er seine Hände unter den zurück gelegten Kopf und drehte sich in seinem Stuhl umher.

Wie geht es jetzt weiter?

Sie rannte winkend auf ihren Freund zu. „Martin, hallo.”

Martin drehte sich zu ihr um. Er wirkte überrascht, offensichtlich hatte er sie hier auf offener Straße nicht erwartet. „Oh, hallo Lana.”

Beide umarmten sich. Dann ging er in die Hocke und sah ihr in die Augen. ”Wie geht es dir?”

Lana hüpfte zweimal hoch. „Gut und dir? Was machst du jetzt ohne Kirche?”, fragte sie neugierig.

Ihr Gegenüber legte seinen Kopf schief. „Woher weißt du denn das mit der Kirche?”

Sie sah leicht nach unten, während sie mit ihrer Fußspitze einen imaginären Kaugummi am Boden festtrat. „Na Fräulein Misthaufen. Ich habe sie belauscht. Sie hat mit dem neuen Pfarrer telefoniert.”

Martin hob einen Zeigefinger und sah sie streng an. „Es ist nicht nett jemanden zu belauschen.”

Natürlich wusste sie das, also nickte sie, konnte sich aber einen verschmitzten Blick nicht verkneifen. „Hast ja Recht, aber es ist so spannend. Sie treffen sich heute gegen elf.”