Durch die Welten - Stefan Hagedorn - E-Book

Durch die Welten E-Book

Stefan Hagedorn

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Beschreibung

In den Anderswelten, stellt er sich der grauenhaftesten Gestalt, die er je gesehen hat. Auf der Suche, nach einer Freundin, erlebt Zwitschernder Sperling verrückte Abenteuer und kämpft gegen eine dunkle Gestalt. Doch sie scheint nicht die zu sein, für die er sie hält. Du magst modern-schamanische Fantasy, mit Humor, überspitzten Klischees und seltsamen Kreaturen? Du liest gerne Terry Pratchet und Am Anfang war die Kuh? Dann ist dieser kurzweilige Tagebuchroman genau das Richtige für dich.

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Inhaltsverzeichnis

06. September

08. September

09. September

10. September

Nächster Tag in den Anderswelten

Weiterer Tag in den Anderswelten

16. September

18. September

Nächster Tag in den Anderswelten

25. September

27. September

01. Oktober

03. Oktober

04. Oktober

05. Oktober

07. Oktober

10. Oktober

11. Oktober

13. Oktober

14. Oktober

15. Oktober

16. Oktober

17. Oktober

Nächster Tag in den Anderswelten

19. Oktober

29. Oktober

30. Oktober

Irgendwann und irgendwo

Nächster Tag irgendwo

Dritter Tag irgendwo

Vierter Tag irgendwo

Fünfter Tag irgendwo

Sechster Tag irgendwo

Siebter Tag irgendwo

Achter Tag irgendwo

Wieder in den Anderswelten

02. November

03. November

Demnächst folgt

06. September

Ich heiße Zwitschernder Sperling und ich bin ein Zaunreiter.

Zaunreiter bedeutet, dass ich mich zwischen den astralen Welten und unserer materiellen Welt bewegen kann. Ich führe diese Aufzeichnufngen für den Fall, dass mein Geist in den astralen Welten verbleibt oder mir etwas zustößt. Ich begebe mich auf eine Reise zwischen den Welten, um eine Freundin zu retten. Sie opferte sich, vor einigen Wochen, für ihre Freunde und Familie und ist nun eine Gestrandete. Als ich sie das letzte Mal sah, war sie von einem üblen Dämon besessen und ich konnte nicht herausfinden, wie es ihr ergangen ist. Ich muss sie und anschließend einen Weg in unsere Welt finden. Ich bin der Einzige der ihr helfen kann.

08. September

Ich saß wie so oft in meinem Tempel und trank Brennnesseltee. Dann schloss ich meine Augen und sang leise ein altes indianisches Lied. Mit der Zeit bemerkte ich ein Kribbeln in meinen Gliedern und ich versank in tiefe Trance. Als ich schließlich meine Augen öffnete, befand ich mich tief in einem hellen Wald. Ich rief nach Brutus. Brutus war mein Krafttier, ein Eichhörnchen mit Drachenflügeln. Nach ein paar Minuten kam er angeflattert, natürlich mit einer Walnuss in der Hand. »Sperli, Sperli, hallo. Wie geht es dir? Möchtest du eine Walnuss?«

»Hallo Brutus, nein danke. Mir gehts gut. Kannst du mir helfen?«

Er bewegte ganz schnell den Kopf hin und her. »Kommt darauf an, bei was?« Wir setzten uns auf Baumwurzeln und mein Blick wurde ernster. »Ich suche eine Freundin, sie ist hier in der unteren Welt gestrandet und findet wahrscheinlich alleine nicht hinaus.

Sie ist eine Hexe, eine Wicca.«

Er wirkte amüsiert. »Hehe, eine Wicca, gestrandet?«

»Das ist nicht lustig.«

»Und wie, zum großen Eichhörnchen, strandet eine Wicca in der unteren Welt?«

»Sie war von einem Dämon besessen, der Menschen Lebensenergie absaugte, um sich selbst zu stärken. Da sie ihn nur für eine bestimmte Zeit kontrollieren konnte, war in die untere Welt zu gehen und den Zugang zu versiegeln die einzige Chance, ihn aufzuhalten.«

Er lief schnell einen dicken Baum hoch und runter. »Also suchen wir nach einer besessenen Hexe?«

»Möglicherweise noch besessenen. Hast du einen Anhaltspunkt an dem ich ansetzen kann oder muss ich wen anders fragen?«

»Nein, musst du nicht. Ich muss mich nur schlau machen, du weißt schon, mit anderen Geistern sprechen.«

Er flog auf meine Schulter und wir gingen ein Stück spazieren.

»Ich danke dir, Brutus. Wann soll ich denn wiederkommen?«

Er schmiegte sein Fell an meine Wange. »In zwei bis drei Tagen, bring die Flügel mit, vielleicht müssen wir ein Weilchen fliegen.« Während wir unseren gemeinsamen Spaziergang genossen, streichelte ich Brutus liebevoll an Kopf und Rücken.

Nach etwa einer Stunde erwachte ich aus meiner Trance und öffnete die Augen. Ich werde morgen noch ein paar Erledigungen machen.

Hoffentlich findet Brutus eine Spur.

09. September

Ich ging zu »Miris Zauberallerlei« um meine Vorräte aufzustocken. Miri war wie immer sehr freundlich. »Hallo mein Lieber, was kann ich für dich tun?«

»Hallo Miri, ich bräuchte neuen Brennnesseltee, Räucherkohle, Räuchersand und Streichhölzer.«

Sie legte alles in einen geflochtenen Korb und reichte ihn mir. »Bitte sehr. Wie läuft’s mit Ida?«

Ich bezahlte und gab Trinkgeld. »Danke, noch nicht viel weiter aber ich bin dran. Wie siehts bei den Hexen aus?«

Sie zuckte mit den Schultern. »Wie Hexen halt so sind, sie geben nicht viel preis.«

Ich hörte nämlich, dass die Oberhexe Gundula versuchte, ihre verlorene Mithexe mental zu erreichen, aber diese latenten Dominas lassen sich nicht gerne in die Karten schauen. Wir verabschiedeten uns und ich ging in Richtung Tempel.

Im Tempel legte ich mir noch alles zurecht, für die nächste Reise. Die Räucherutensilien bereitete ich vor, meine Entenfedern legte ich in Position. Diese brauche ich zum Fliegen in den Anderswelten.

Außerdem werde ich immer mein Notizbuch mitnehmen, um auch in den Anderswelten meine Aufzeichnungen fortzusetzen. Somit hatte ich wohl erstmal alles zusammen und dann trottete ich nach Hause. Morgen wird gereist.

10. September

Diese Nacht schlief ich sehr unruhig. Waren es böse Vorahnungen, oder war es einfach nur die Aufregung, die mich wachhielt?

Ich reiste, wie letztes Mal, in die untere Welt. Diesmal hatte ich zwei Entenfedern in der Hand, diese wurden in der anderen Welt zu Flügeln.

Ich traf Brutus erneut an einem Baum. Er flitzte wie wild hin und her. »Sperli, Sperli! Gut, dass du deine Flügel dabeihast. Wie ich schon vermutete müssen wir fliegen.«

Seine quirlige Art erheiterte mich immer wieder. »Gern. Wo geht’s hin?«

Er knabberte kurz an seiner Haselnuss.

»Zum Alten Baummann, in die obere Welt.« Die obere Welt war ähnlich wie die untere, nur dass dort andere Wesenheiten lebten, aber man kann sehr gut von einer in die andere Welt reisen.

Ich breitete meine Flügel aus. »Flieg voraus, Brutus.«

Wir hoben ab.

Es war ein unbeschreibliches Gefühl zu fliegen. Ich fühlte mich immer so frei und losgelöst. Es war sehr warm doch der Flugwind kühlte uns angenehm. Wir flogen so hoch, dass ich den Boden nicht mehr sehen konnte. Weit über die weißen Wolken hinaus. Immer höher fliegend kamen wir dem Boden der oberen Welt immer näher und landeten schließlich sicher, wenn auch etwas holprig. »Guter Flug, Brutus. Wo lang jetzt?«

»Folge mir einfach.«

So ging ich ihm nach. Wir überquerten breite Flüsse, hohe Berge, weite Wiesen.

Wir kamen schließlich zu einem Wesen, welches Baumwurzeln und einen Stamm, aber auch einen menschlichen Oberkörper und Kopf hatte. Es hatte einen langen Bart, welchen es mit seinen Händen streichelte, als wäre er ein Haustier. Es sah Brutus an »Ahoh, ist das dieser Sperli, von dem du berichtet hast?«

Mein kleiner Begleiter nickte ganz schnell mit seinem Kopf. »Jipp, das ist Sperli.« Brutus zeigte von mir zum Baumwesen und wieder zurück. »Sperli, Lumpgarn. Lumpgarn, Sperli.«

Während ich Lumpgarn von meinem Vorhaben erzählte, tat er nichts weiter als sein Barthaustier zu streicheln. Nachdem ich fertig war sprach er mit seiner tiefen Stimme.

»Ich habe vor ein paar Monaten etwas von einer Hexe gehört.«

Hier in den immateriellen Welten vergeht die Zeit anders. dreißig Minuten in unserer Welt, sind ungefähr ein paar Stunden in dieser Welt.

Er sprach gemächlich weiter. »Es kann sein, dass sie noch hier oben irgendwo ist aber sicher weiß ich das auch nicht.«

Ich hätte mich am Kopf gekratzt, wenn ich keine Flügel gehabt hätte. »Kennst du irgendwen, der das wissen könnte.«

»Nein.«

Diese Antwort enttäuschte mich ein wenig. Ich ging mit Brutus ein paar Schritte. »Das hat uns nicht viel geholfen. Ich glaube wir sollten …«

Nächster Tag in den Anderswelten

Ich erwachte mit fürchterlich pochenden Kopfschmerzen und verschwommenem Gesichtsfeld.

Als mein Blick klarer wurde, erwartete ich meinen Tempel zu sehen, doch ich bemerkte schnell, dass ich mich immer noch in den Anderswelten befand. Meine Flügel waren hinter meinem Rücken an meine Beine gefesselt. Brutus war nirgendwo zu sehen. Zu meiner Verwirrung gesellte sich nun auch noch Panik. Ich wusste nicht wo ich war, wieviel Zeit vergangen und was passiert war. Alle Versuche mich zu befreien, führten nur dazu, dass sich die Fesseln immer tiefer in mein Fleisch schnitten.

Ich hörte klappernde Schritte hinter mir immer näherkommen. Stille.

Nach etwa einer Minute hörte ich eine tiefe wässrige Frauenstimme, hinter mir.

»Na, wen haben wir denn hier? Du musst Zwitschernder Sperling sein.« Sie fasste mir auf den Kopf und drehte sich so, dass sie vor mir stand. Sie war schlank, fast schon drahtig, hatte Giraffenbeine, sah ansonsten aber menschlich aus. Ihre zu Dreadlocks frisierten Haare schwang sie mit einer Kopfbewegung gekonnt nach hinten. »Ich habe gehört, du stellst Fragen über eine Hexe. Wie stehst du zu ihr?«

Ich sah ihr in die tief roten Augen. »Wir sind Freunde und ich möchte sie nach Hause holen. Wer bist du und warum bin ich noch in den Anderswelten?«

Sie hob eine Augenbraue. »Ich stelle hier die Fragen und du antwortest! Freunde? Schwer zu glauben. Wir machen einen Handel. Ich habe dein Eichhörnchen. Wenn du willst, dass ihm nichts passiert und er freigelassen wird, musst du mir etwas besorgen.«

Ich war in großer Sorge um Brutus. »Wo ist er? Geht es ihm gut?«

Sie schlug mir ins Gesicht. »Ich sagte, ich stelle hier die Fragen. Haben wir einen Deal?«

Wut schäumte in mir auf und ich merkte wie sie in meinen Worten mitschwang. »Ich weiß ja nicht mal was ich besorgen soll.«

Sie grinste breit und entblößte so ihre hauerartigen Fangzähne. »Du wirst mir die Birne der Weitsicht besorgen.«