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Wie häufig an warmen Sommertagen beschließt sie, ihre übliche Joggingrunde zu einer geheimen Lichtung in Djurgården, Stockholms grüner Lunge, zu machen. Als sie verschwitzt und erregt im Gras liegt, taucht aus dem Nichts ein Mann auf. Unrasiert, braungebrannt und mit verfilztem Haar. Sie sieht ihm tief in die Augen und versteht, dass er sie ficken will. Mehr als alles andere. Er hat schöne Augen und ist ungefähr so alt wie sie. Sie will nichts mehr, als dass er sie nimmt. Das fühlt sich so gut an und ihre Erregung ist grenzenlos.Der Vagabund ist eine erotische Kurzgeschichte über eine unerwartete und erregende Begegnung.-
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Seitenzahl: 23
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Lust
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Übersezt von Maike Dörries
Titel der Originalausgabe: Vagabonden
Originalsprache: Schwedisch
Coverbild/Illustration: Shutterstock
Copyright © 2020, 2021 Nelly Blanck und LUST
Alle Rechte vorbehalten
ISBN: 9788726777048
1. E-Book-Ausgabe
Format: EPUB 3.0
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Mein Büro liegt im Strandvägen in Stockholm, einer der bekanntermaßen teuersten Adressen in Schweden. Pervers teuer. Viele Kunden der Kanzlei haben ihre Büros und Wohnungen ebenfalls in diesem Viertel zwischen Strandvägen und Karlaplan. Eine vornehme und angenehme Gegend – eine herzliche Gemeinschaft. In diesem Ambiente gehen die allerwenigsten Dinge unbemerkt vorüber. Neugierige Augen und Ohren überall. Wer ein Geheimnis für sich bewahren will … muss sich einen anderen Ort suchen. Mein Ort ist ein abgelegener Platz mitten im Wald auf Djurgården. Ein ganz privater, geheimer Ort. Im Sommer ziehe ich in der Mittagspause meine Laufschuhe an, stecke die Kopfhörer in die Ohren und laufe los. Ich verbringe lange Mittagspausen an meinem geheimen Ort, gut geschützt vor neugierigen Blicken. Immerhin bin ich Partnerin in der Kanzlei. Die jüngste Partnerin zwar, aber trotzdem. Niemand würde jemals fragen, wie ich meine Pausen verbringe.
Und was mache ich dort mit mir ganz allein auf meiner verborgenen Waldlichtung? Lasst mich von einer Gelegenheit erzählen, als ich nicht ganz allein dort war.
*
Für einen Junitag ist es nicht nur warm, es ist überwältigend heiß. Die Menschen strömen über die Bürgersteige und die Brücke nach Djurgården. Ich zwänge mich zwischen Touristenhorden mit Selfiestick hindurch und unmöglich geparkten E-Scooter. So ein Gedränge herrscht hier sonst nicht, aber offensichtlich zieht es alle raus in die Natur. In dem gleißenden Sonnenlicht verblassen alle Farben – fast alles sieht weiß aus, in allem spiegelt sich die Sonne. Hoffentlich hat die Sonne nicht irgendwen anders in mein schattiges Nest geführt. Ich freue mich schon den ganzen Vormittag darauf. Im Büro war es unerträglich. Die Arbeitskleidung war wie ein Gefängnis. Sobald ich die Laufshorts und das Sporttop angezogen hatte, war es gleich erträglicher, wie Freigang. Aber richtig frei fühle ich mich erst, wenn ich im Wald alles ausziehen kann.
