Der Weg zu deinem wahren Ich - Sebastian Stahl - E-Book

Der Weg zu deinem wahren Ich E-Book

Sebastian Stahl

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Beschreibung

Du wirst erniedrigt, unten gehalten und hast den Glauben an dich selbst verloren? Anhand meiner Geschichte zeige ich dir, wie auch du es schaffen kannst, dich von den Fesseln deiner Gedanken zu befreien. Vielleicht hast du schon viel über dieses Thema gelesen und musstest feststellen, dass sich in deinem Leben kaum etwas geändert hat. Hier erfährst du, wie Menschen wirklich ticken und wie du dieses Wissen zu deinem Vorteil nutzen kannst. Du lernst, wie du die Kontrolle über dein Leben erlangst und aus den tiefsten Abgründen deines Bestehens einen selbstbewussten und erfolgreichen Menschen erschaffst. In diesem Ratgeber biete ich dir die Möglichkeit, in eine wirkliche Veränderung zu kommen.

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Seitenzahl: 188

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Der Weg zu deinem wahren Ich

Sebastian Stahl

© 2022 Sebastian Stahl

Buchsatz von tredition, erstellt mit dem tredition Designer

ISBN Softcover: 978-3-347-58887-5

ISBN E-Book: 978-3-347-58891-2

Druck und Distribution im Auftrag des Autors:

tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Germany

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Deutschland.

Kapitel 1: Happy Family

2001. Mittlerweile war ich um die 13 Jahre alt. Ich war wieder, wie fast jeden Tag, mit meinen Freunden draußen beim Gymnasium. Dies war gegenüber unserer Schule, wo wir täglich abhingen. Wir spielten Basketball und chillten. Wir kamen uns cool vor. Wir sind die Jungs aus der Unterschicht im Reichenviertel, die am Nachmittag den Schulhof vom Gymnasium unsicher machten.

Hin und wieder kamen Gruppen von Jugendlichen vorbei, meist waren sie älter als wir und sie spielten mit uns Basketball und sprachen mit uns über Hip-Hop. Wir fühlten uns super, da wir nun bei den Älteren akzeptiert zu sein schienen. Kanntest du auch dieses tolle Gefühl, bei den Älteren akzeptiert zu sein?

Nach einer Weile wollte ich zusammen mit meinem Freund Steven nach Meiendorf fahren, einem abgelegenen Ort von Hamburg, der für seine kriminelle Bevölkerung bekannt war. Wir gingen durch den Park, um einen Freund von ihm zu besuchen. Wir waren gut drauf. Auf dem Weg trafen wir auf zwei ältere, große, breite Jungs, die direkt auf uns zukamen und uns ansprachen.

Erst dachte ich, es seien zwei Freunde von Steven, da sie sich mehr in seine Richtung bewegten. Ich dachte mir: „Nice, gleich lerne ich wieder coole neue Leute kennen.“ Doch an diesem Tag trug der Schein. Plötzlich verlangte einer der Großen mein Handy.

Völlig perplex gab ich es ihm, ohne wirklich zu kapieren, was in dieser Situation eigentlich geschah. So schnell wie die Jungs kamen, so verschwanden sie auch ins Nirgendwo. Nun war meine Laune wieder im Keller.

Wütend und immer noch geschockt gingen wir zur Polizei, um eine Anzeige gegen diesen Hurensohn zu erstatten. Leider gegen Unbekannt. Später holte meine Mutter mich von der Polizeiwache ab und wir fuhren nach Hause. Hätte ich gegen diesen Typen anders handeln sollen?

Aus heutiger Sicht würde ich die Situation neu betrachten.

Vielen wurde beigebracht, dass es sich lohnt nett zu sein und dass es besser wäre, Konflikte zu vermeiden. Natürlich wollen unsere Eltern nur das Beste für uns, um ihren Kind vor der Welt, die oft nicht korrekt ist, zu beschützen.

Heute sehe ich, dass es sich nicht lohnt, der Welt davonzulaufen. Denn tagtäglich werden wir mit Sachen konfrontiert, die Stärke und Durchsetzungsvermögen erfordern. Wenn unsere Eltern oder andere Menschen, die uns lieben, versuchen uns vor der Welt zu beschützen, werden trotzdem Menschen kommen, vor denen wir uns behaupten müssen.

Dabei erinnere ich mich an Cameron Frye aus dem Film „Ferris macht blau“. Vielleicht erinnerst du dich an die Szene, wo Ferris Cameron dazu überredet, mit dem Ferrari seines Vaters zu fahren? Der Ferrari war für seinen Vater sein Ein und Alles. Man sah ganz klar, dass Cameron damit nicht einverstanden war.

Es könnten Kratzer entstehen und die Tachoanzeige würde sich verändern. Das würde Camerons Ende bedeuten. Trotzdem ließ er sich dazu überreden und sie fuhren mit dem heißgeliebten Ferrari des Vaters davon.

Diese Szene erinnert mich heute stark an mein altes Ich, welches ich mittlerweile begraben habe. Ich konnte mich nicht durchsetzen und war schwach. Vielleicht kennst du auch dieses Gefühl. Auf der einen Seite möchtest du deinem Gegenüber deine Meinung ins Gesicht sagen und dich durchsetzen.

Auf der anderen Seite bist du sauer auf dich selbst, weil du dich schon wieder nicht durchgesetzt hast. Dieses Gefühl hin und her gerissen und dir selbst nicht treu geblieben zu sein ist die Hölle. Wenn du deinem Rivalen die Meinung sagen willst, aber nicht kannst, fühlst du dich hilflos.

Dabei stehst du dir nur selbst im Weg.

Ich möchte dir eine weitere Szene in meinem Leben zeigen, um dir eine ähnliche Situation noch besser zu erläutern. Sie fand im Supermarkt einer großen Kette statt. Ich war so um die 20 Jahre alt. Es war ein ganz normaler Tag für mich. Nach der Arbeit meiner Ausbildung ging ich dort hin und besorgte noch ein paar Sachen für den Haushalt. Ich dachte mir erst nichts.

Dann stand ich an der Kasse mit 2 oder 3 Produkten auf dem Laufband. Hinter mir tauchte ein Mann auf, der es eilig zu haben schien. Er bewegte sich hastig und kam mit großen Schritten auf die Kasse zu. Also fragte er mich, ob er sich vor mich stellen darf. Ohne zu zögern oder auf meine Antwort zu warten, stellte er sich vor mich und legte seine Ware vor den Scanner.

Auch in dieser Situation war ich wieder schwach. Ich war perplex und wusste nicht was ich sagen sollte.

Hätte ich ihm hinterherrufen sollen und ihn fragen was das gerade sollte?

Ich war innerlich wie gelähmt. Kennst du auch dieses Gefühl wie es ist, sich wieder nicht durchgesetzt zu haben?

Anstatt mich zu behaupten, verkaufte ich es mir selbst so, als wäre ich einfach nur nett gewesen. Als hätte ich einem Menschen, der es eilig hatte, geholfen schneller nach Hause zu kommen oder seinen Termin zu erreichen. Doch in Wirklichkeit fühlte ich mich wie der größte Lappen, weil ich mich nicht behauptete. Dieser Gedanke verfolgte mich den ganzen Tag. Warum bin ich so schwach, warum habe ich schon wieder nachgegeben?

Als Kind erfuhr ich viel Liebe und Fürsorge, wofür ich meinen Eltern sehr dankbar bin. Denn Liebe braucht jedes Kind, jeder Mensch.

Liebe gibt uns ein Gefühl der Geborgenheit, ein Gefühl der Zuneigung. Jedoch ist es neben der Liebe auch sehr wichtig, dass wir gleichzeitig auf diese Welt vorbereitet werden.

An dieser Stelle danke ich meinen Eltern, die mich so gut sie konnten auf diese Welt vorbereitet haben. Als ich 16 Jahre jung war, fuhr mein Vater mich wöchentlich zum Boxtraining, wo ich lernen sollte mich zu behaupten und durchzusetzen. Auch sonst taten sie viel, um mich zu stärken. Doch was wir daraus machen hängt auch immer zum großen Teil von uns selbst ab.

Wenn du vielleicht aber nichts als Liebe bekommen hast und nicht auf diese Welt vorbereitet wurdest, kann es dich glauben lassen, dass die ganze Welt nur aus Liebe und Zuckerwatte besteht.

Wenn wir dann aber sehen, dass es nicht so ist, sind wir schockiert. So als ob wir plötzlich verstehen, dass es keinen Weihnachtsmann gibt. Je nachdem wie stark wir als Kinder an ihn geglaubt haben, desto größer ist der Schock oder die Enttäuschung, wenn wir realisieren, dass es einfach nur eine Geschichte ist, um uns besser erziehen zu können. „Wenn du brav bist, gibt es auch Geschenke vom Weihnachtsmann!“

Wir sind schockiert und enttäuscht, weil die Menschen und die Welt doch nicht so sind, wie wir sie uns vorgestellt haben. Doch es ist nicht die Aufgabe der Eltern uns nur Liebe zu geben, sondern sie müssen uns auch auf diese Welt vorbereiten, uns zeigen, dass es eben auch Situationen gibt, in denen wir uns behaupten müssen.

Natürlich kommt es nicht nur allein durch die Erziehung der Eltern. Auch die Medien, Lehrer und moralische Vorstellungen, wie Nächstenliebe oder Selbstlosigkeit, spielen eine große Rolle. Sie alle predigen uns von Liebe und Konfliktfreiheit. Sie bereiten uns nicht wirklich auf die Realität vor, und diese ist manchmal knüppelhart.

Werden wir also nicht richtig darauf vorbereitet oder setzen das Gelernte nicht um, sind wir automatisch dazu gezwungen, Situationen wie diese aus dem Supermarkt oder aus dem Park in Meiendorf erleben zu müssen.

Anhand einer anderen Situation aus meinem Leben zeige ich dir noch ein weiteres Beispiel.

Ich war ein eher ruhiger und introvertierter Mensch, der Konflikten lieber aus dem Weg ging, was für Mobber natürlich das gefundene Fressen war. Das heißt, sie suchen sich Leute, die schwach sind und sich vor anderen nicht behaupten können.

Mit Sicherheit kennst du auch solche Leute. Dazu gehörte, wie du bereits weißt, auch ich. Ich selbst war eine Zeit lang Opfer von Mobbing. Daran erinnere ich mich noch heute.

Mobber suchen sich schwache Leute aus und das wurde mir auch an diesem Tag wieder zum Verhängnis.

Ich war in der Schule für Ernährung und Hauswirtschaft, denn damals wollte ich unbedingt eine Ausbildung zum Koch machen. Man sagte mir, wenn ich kochen kann, bekomme ich Frauen. Das hat sich übrigens als falsch herausgestellt. Es kann ein Nice-To-Have sein, aber nicht der Hauptgrund.

Jedenfalls war ich an diesem Tag wieder Zielscheibe für gewisse Leute, die mit mir nicht einverstanden waren.

Sie selbst waren erfolgreich bei Frauen und schienen selbstbewusst zu sein. „Haha, Sebastian, du Lauch! du bist ein Niemand und du wirst immer Single bleiben!“

Wenn dir jemand ähnliche Worte an den Kopf geschmissen hat, wirst du verstehen, wie ich mich fühlte. Diese Worte verletzten mich stark und ich verstand erst dann den Spruch „Worte verletzen mehr als Schläge“ so wirklich.

Zuhause bekommen die meisten Menschen sehr viel Liebe, ohne gleichzeitig auf die Welt vorbereitet zu werden. Wenn sie dann aber die Realität sehen, dass die Welt nicht nur aus Liebe besteht, sind sie enttäuscht und fühlen sich verletzt. „Die Welt ist gemein und ungerecht. Alle müssen sich doch liebhaben.“

Vermeide Konflikte und sei immer nett! Das ist der Leitsatz vieler Menschen.

Doch das sind dann die Leute, die sich oftmals weder körperlich nicht wehren, noch gegen andere Menschen gut argumentieren können, weil ihnen dazu einfach den Mut fehlt, da ihnen beigebracht wurde immer höflich und nett zu sein.

Heute verstehe ich diese Aspekte und möchte sie gerne mit dir Teilen. Warum Mobber andere Leute schikanieren kann verschiedene Gründe haben.

Unzufriedenheit mit dem eigenen Leben oder Missgunst. Denn wer mit seinem eigenen Leben nicht zufrieden ist, sucht sich schwache Leute aus, die sich nicht wehren können.

Eine andere Situation war im Sportunterricht. Wir spielten Basketball. Ich war ein guter Spieler gewesen, da wir täglich beim Gymnasium auf dem Pausenhof spielten.

Wenn du in etwas gut bist und es dir nicht von den Anderen gegönnt wird, wirst du immer angegriffen. Bestimmt kennst du solche Situationen aus deiner Schulzeit.

Du bist in einer oder mehreren Sachen besonders gut und wirst dann von Leuten angegriffen, die dir dies nicht gönnen und dann versuchen dich fertig zu machen.

Eine Person, an dessen Namen ich mich nicht mehr erinnere, hatte es an diesem Tag besonders auf mich abgesehen. Er kam zu mir und beleidigte mich. Ich blieb ganz ruhig, da ich mir nicht zutraute, ihn verbal zurück zu attackieren. Er forderte mich auf, ihn zu schlagen. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich wusste nur, dass er das sagte, damit ich ihm einen Grund gebe, mich zu schlagen. Hätte ich es getan, hätte er mich wahrscheinlich zerstört. Denn ich war in dieser Situation wie gelähmt.

Zu meinem Glück kam der Lehrer dazwischen und beendete den Streit. Ich fühlte mich schlecht, weil erst der Lehrer kommen musste und ich mich wieder nicht selbst durchgesetzt hatte.

Rückblickend war es einfach wieder der fehlende Selbstrespekt, der mich dazu brachte, mich nicht durchsetzen zu können.

Vielen Menschen geht es so. Ihnen wurde beigebracht „Sei immer nett und höflich!“. Doch wohin dies führt, bekommen sie oft am eigenen Leibe zu spüren.

Übrigens: Wenn du Opfer vom Mobbing sein solltest, verrate ich dir gerne einen Trick. Dieser ist nicht fair und du brauchst auf jeden Fall Eier dafür. Es ist so, dass Mobber andere Leute schikanieren, die schwach sind.

Das findet meistens auch immer in der Öffentlichkeit vor anderen Menschen statt, damit du dich auch wirklich schön schwach und minderwertig fühlst.

Jedenfalls musst du wissen mit welchen Leuten der Mobber immer abhängt. Mit wem er sich gut versteht und mit wem er seine Pausen auf der Arbeit oder der Schule verbringt.

Die Technik dabei ist es herauszufinden, was seine Freunde und Kollegen denken, was sie mögen und was nicht. Dann musst du dieses Wissen gegen ihn verwenden. Erzähle seinen Kollegen beispielsweise, dass der Mobber sich gerne beim Lehrer oder dem Chef einschleimt, wenn du weißt, dass seine Kollegen Schleimer hassen.

Erzähle ihnen, dass du gehört hast, dass er vom Chef nichtgeleistete Überstunden bezahlt bekommt. Das wird sie gegen den Mobber aufhetzen.

Du meinst, dass es vielleicht zu hart und unfair ist?

Stelle dir selbst die Frage: Entweder du oder er?! Einer von beiden wird gewinnen.

Wenn du aber sagst, dass es für dich überhaupt nicht in Frage kommt, verrate ich dir die beste Möglichkeit: Behauptung!

Erst wenn wir uns gegen andere Menschen behaupten können, werden immer weniger Menschen versuchen, uns fertig zu machen.

Dazu musst du deinen Standpunkt kennen und du musst von dir selbst überzeugt sein, jemand zu sein.

Du musst die Überzeugung haben, dass es unter keinen Umständen jemanden geben darf, der dich angreift. Erst dann, wenn du selbst das Gefühl hast jemand zu sein, wirst du dich behaupten können.

Zurück zum Thema. Wenn du von deinen Eltern nicht auf diese Welt in Form von Behauptung vorbereitet wirst, fällt es dir schwer, dich durchzusetzen. Auch fällt es dir schwer Sachen zu akzeptieren, die nicht in dein Weltbild passen.

Ist schon einmal ein Familienmitglied von dir gestorben? Wie hast du dich verhalten? Warst du eher gelassen oder bist du vielleicht ausgerastet und warst sauer auf die Welt, weil du meintest, dass der Verstorbene es nicht verdient hat?

Wenn ersteres bei dir der Fall war, bist du definitiv mehr auf diese Welt vorbereitet worden als die Meisten. Wenn du aber ausgerastet bist und den Tod nicht akzeptieren konntest, fehlt dir noch ein ganzes Stück Akzeptanz.

Und natürlich ist es traurig, wenn eine geliebte Person stirbt. Aber der Unterschied zwischen jemanden, der in schlimmen Situationen verzweifelt und jemandem, der abgeklärt ist, ist der, dass einer von beiden nicht gelernt hat zu akzeptieren und der andere auf alles gefasst ist und das Unveränderbare annehmen kann.

Wahrscheinlich erinnerst du dich an den 11. September 2001. Zwei Flugzeuge stürzten in die Twin Towers. Zu diesem Zeitpunkt fuhr ich mit meiner Mutter zum Möbelladen, um mir einen neuen Kleiderschrank zu besorgen.

Da ertönte die Nachricht im Radio unseres Opel Astras: „Soeben flog in New York ein Flugzeug in die Twin Towers.“ Ich war noch jung und mir war das Ausmaß des Schreckens noch nicht bewusst.

Zurückschauend bin ich mir zu hundert Prozent sicher, dass der 11. September nicht nur das Leben der Angehörigen für immer veränderte, sondern auch das Leben unzähliger Gutmenschen.

Warum sage ich Gutmenschen? Ist es nicht verständlich, nach so einem tragischen Vorfall geschädigt zu sein? Ganz sicher! Jedoch sind die meisten Menschen nicht so bewusst, zu verstehen, dass auf dieser Welt grausame Dinge passieren.

Viele Leute sind der Überzeugung, dass es in diesem Universum gerecht zu gehen müsste, weil es ihnen so beigebracht wurde und sie es sich erhoffen. „Warum haben wir nicht alle gleich viel Geld? Warum wurde mein Freund abgeschoben? Er ist doch so ein guter Mensch! Warum gibt es korrupte Polizisten? Warum sind Politiker so egoistisch?“

Wenn sie erfahren, dass diese Welt nicht gerecht ist, erfahren sie eine Enttäuschung. Denn ihr Bild der Welt entspricht nicht dem, was sie glauben oder sich erhoffen. Nicht gelernte Akzeptanz. Dinge die wir nicht wollen, passieren trotzdem.

Das Problem der heilen Welt ist leider, dass sie nicht existiert.

Zu oft sehen wir brutale Situationen weltweit, die wir selbst nicht erleben wollen, die aber passieren.

Umso wichtiger ist es, meines Ermessens nach, dass wir uns damit beschäftigen und die Augen davor nicht verschließen. Wir müssen lernen zu akzeptieren und uns die Realität vor Augen halten, so wie sie ist.

Meiner Meinung nach ist die Bundeswehr dafür ein gutes Beispiel. Man hört immer wieder, dass die Bundeswehr in Deutschland harmlos sei. Der Meinung bin ich auch, denn die wenigsten Soldaten marschieren wirklich in den Krieg ein und verglichen mit anderen Ländern, scheint die Ausbildung ein spaßiges Vergnügen zu sein.

Sollte es aber wirklich dazu kommen, dass jemand in ein Kriegsgebiet eingesetzt wird, sähe die Situation wieder ganz anders aus.

Denn erst im Krieg wirst du mitbekommen wie die Welt wirklich tickt. Ich selbst war nie in der Bundeswehr, weiß aber aus psychologischer Sicht, dass sich das Weltbild eines Soldaten verändern wird.

Jemand der nie in einer sehr üblen Situation wie dem Krieg war, wird nicht verstehen, wie klar jemand geworden ist, wenn er aus dem Krieg wieder zurück in sein Land kommt und in der Psyche nicht geschädigt wurde.

Er wird die Dinge mit anderen Augen sehen und sie auch mehr achten können. Er hat zum Beispiel gelernt, wie wertvoll das Leben ist und dass er es schätzen sollte.

Und vor allem hat er gelernt zu akzeptieren. Denn dort draußen wartete die bittere Realität auf ihn, die ihn dazu gezwungen hat zu akzeptieren.

Natürlich geht nicht jeder in den Krieg und vor allem nicht als Kind, jedenfalls nicht in Westeuropa. Deshalb ist es die Aufgabe der Eltern, ihre Kinder auf dieses Leben vorzubereiten.

Sie müssen uns beibringen, wie die Welt da draußen wirklich läuft. Wir können nicht immer nur Liebe und noch mehr Liebe erwarten, nur weil wir es von Zuhause vielleicht gewohnt sind.

Wir müssen darüber aufgeklärt werden, dass auch viele schlechte Sachen passieren. Auch müssen wir darüber aufgeklärt werden, wie wir damit umgehen müssen.

Willst du ein starker, bewusster und aufgeklärter Mensch sein oder willst du immer wieder die bittere Realität auf neue erfahren müssen?

Ich war kurz davor Teenager zu werden, als meine Eltern mir die N64 kauften. Ich war völlig aus dem Häuschen. Das war damals die Konsole schlecht hin. Im Konkurrenzkampf mit der PlayStation. Vielleicht erinnerst du dich noch an Super Mario. Wir mussten die Prinzessin retten und gegen Bösewichte kämpfen.

Oft spielte ich mit meiner Mutter. Wir besiegten Gegner und hatten viel Spaß. „Jaa, Bowser ist tot!“

Auch mit meiner Schwester spielte ich es sehr lange. So lange, bis das Spiel durch war und ich das nächste Game zum Durchzocken brauchte. Wenn du Gamer bist, wirst du verstehen was ich meine.

Mittlerweile bekam ich auch eine PlayStation geschenkt, denn die N64 galt nun den Uncoolen. Welche Konsole gefällt dir besser?

Ich erinnere mich noch an damals, als das Spiel von 50 Cent herauskam. Meine Mutter wollte noch zum Elektromarkt und sie fragte mich, ob ich sie begleiten würde. Ich stimmte zu, in der Hoffnung wieder etwas geschenkt zu bekommen. Denn mehr war ja immer gut.

Voller Vorfreude auf das, was ich bekommen sollte, schlenderten wir also durch die Gänge. Bis mir dieses Spiel auffiel. 50 Cent: Bulletproof. Ich musste es haben. Denn 50 Cent war damals auch einer meiner großen Vorbilder. Wir pumpten ihn fast täglich auf dem Schulhof des Gymnasiums. Ich fand ihn cool, mit seinen Tattoos und seinem bösen Blick.

Also bat ich meine Mutter darum, es mir zu kaufen. Ich freute mich schon darauf, mit 50 Cent spielen zu dürfen. Es dauerte nicht lange, da lag das Game im Einkaufskorb und ich war happy. Auf dem Rückweg konnte ich es kaum aushalten, es endlich zu zocken.

Nun endlich Zuhause angekommen, wurde es sofort in die Konsole geballert und gezockt. Besonders cool fand ich, wie im Spiel die Musik von Fifty lief. Das versetzte mich in einen noch größeren Flash, da es mich wieder an die verrückte Zeit vom Schulhof erinnerte. Es dauerte nicht lange und auch dieses Spiel war durchgespielt.

Vielleicht fragst du dich, was ich dir damit sagen möchte? Was es damit auf sich hat, werde ich dir gleich verraten.

Szenenwechsel. Ich besuchte wieder meine Großeltern, zu denen ich auch immer einen sehr guten Draht hatte. Ich fühlte mich dort richtig wohl, denn ich bekam alles, was mein junges Herz begehrte. Besonders gefallen hat mir die Milchsuppe, die ich immer bekam.

Sie bestand nur aus Salz, Nudeln und Milch. Die Milch bekamen wir immer frisch vom Bauern. Auch heute noch ist dies eine meiner Lieblingsspeisen und ich bekomme Flashbacks, wenn ich sie selbst zubereite.

Erinnerst du dich an Momente aus deiner Kindheit, die dir heute immer noch ein schönes Gefühl geben?

Ich ließ es mir bei meinen Großeltern richtig gut gehen. Besonders meine Großmutter gab mir viel Liebe, Geld und Süßigkeiten. Eine richtige Oma halt, die es versteht, ihr Enkelkind gut zu verwöhnen.

Wenn es niemand sah, steckte sie mir gerne mal 20 Euro zu. Ich öffnete meine Hand und nahm den zusammengefalteten Schein entgegen. Ich kam mir wie der König vor. 20 Euro waren für mich als Kind wie heute im Porsche zu sitzen.

Ich musste nichts tun und bekam trotzdem alles, was ich wollte. Herrlich. Meist holte ich mir von dem Geld, wenn ich genug hatte, ein neues Game.

Aber natürlich auch Süßigkeiten, wie es sich für einen ganz jungen Mann gehört, der von Gesundheit noch nichts versteht. Vielleicht erinnerst du dich noch an diese Muscheln mit Bonbonfüllung zum Auslecken. Davon bekam ich als Kind nie genug.

Ich hatte eine Kindheit, wie Kinder es sich nur wünschen können.

Oftmals kam ich von Freunden wieder nach Hause und nutzte die Sachen, die ich bekommen habe. Meinen Fernseher, meine Konsole, meinen CD-Player und was ich noch alles so bekam. Ich konnte mich doch glücklich schätzen, oder?

Nun, heute würde ich den Zustand anders beschreiben. Es ist zwar schön für die Kinder in diesem Moment und von den Eltern auch ein Zeichen der Liebe und Wertschätzung, wenn sie ihnen etwas schenken.

Doch mittlerweile halte ich nichts mehr davon, seinen Kindern einfach so etwas zu geben, ohne dass sie dafür etwas getan haben. Jedenfalls nicht in dem Maße, wenn den Kids einfach jeder Wunsch von den Lippen abgelesen wird. Deshalb bin ich meiner Familie im Nachhinein sehr dankbar, dass sie auch nein sagen konnten, auch wenn ich schon vieles hatte.

Wenn dir jedoch komplett alles gegeben wird, kann das dafür sorgen, dass sie sich im späteren Leben nicht mehr anstrengen, um etwas zu bekommen.

Natürlich je nach Ausmaß der Verwöhnung. Umso mehr du verwöhnt wurdest und umso mehr Sachen du einfach so bekommen hast ohne etwas dafür zu tun, desto schwerer fällt es dir, dich für etwas anzustrengen. Denn diese Möglichkeiten haben deine Eltern für dich übernommen.

Wenn du in einer ähnlichen Situation bist oder warst, solltest du dich fragen, was das aus dir gemacht hat. Wenn du immer alles bekommen hast und nichts dafür tun musstet. In den meisten Fällen haben Leute, die als Kinder alles bekommen haben, nichts aus ihrem Leben gemacht.