Der weiße Hut - Gudrun Maria Rose Freier - E-Book

Der weiße Hut E-Book

Gudrun Maria Rose Freier

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Beschreibung

Das Leben 'schreibt' interessante Geschichten. Manche sind traurig, andere lustig - oder kaum zu glauben. Vielleicht auch inspirierend - und einige sind es wert, erzählt zu werden. Die Kurzgeschichten sind eine Auseinandersetzung mit dem, was das Leben einem beschert während man sucht, forscht, findet und versteht - oder nicht versteht und nicht findet - und dabei traurig, ängstlich, enttäuscht, verletzt ist. Doch im vielfältigen Auf und Ab des Lebens gibt es auch glückliche, unbeschwerte, optimistische und zuversichtliche Erlebnisse...!

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Seitenzahl: 63

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Zu den Kurzgeschichten:

Das Leben ‚schreibt‘ interessante Geschichten. Manche sind traurig, andere lustig - oder kaum zu glauben. Vielleicht auch inspirierend - und einige sind es wert, erzählt zu werden.

Die Auseinandersetzung mit all dem, was ich in meinem Leben erlebt habe, hat mich zu meiner Freude am Schreiben und meinen Kurzgeschichten inspiriert.

Denn ich habe dieses und jenes gemacht - und gesucht, geforscht, gefunden, verstanden. Und mal auch nicht verstanden und auch nicht gefunden. Dabei war ich traurig, ängstlich, enttäuscht, verletzt - und habe wohl auch enttäuscht und verletzt - im vielfältigen Auf und Ab meiner erlebten Geschichten. Und ich war/bin auch glücklich, unbeschwert, optimistisch und zuversichtlich...!

So gebe ich meine Kurzgeschichten gerne weiter und wünsche viel Spaß beim ‚Teilhaben an meinen Erlebnissen’ und Freude beim Lesen!

Gudrun Maria Rose FREIER

Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

Texte und Fotos:© Copyright by Gudrun Freier

Umschlaggestaltung:

© Copyright by Gudrun Freier

Verlag:Gudrun FreierNibelungenstr. 5080639 München

E-Mail [email protected]

Website: https://www.gudrun-freier.de

Druck und Vertrieb:

epubli – ein Service der neopubli GmbH, Berlin

München 2020-2025

Der weiße HUT

Kurzgeschichten

von

 Gudrun Maria Rose FREIER

(K) ein neuer Stern?

 „Sie atmen ja kaum und Sie haben einige lebensbedrohliche Aussetzer!?“ Der Arzt betrachtet kritisch, fast etwas ungläubig die Auswertung meines Lungenfunktionstest: „Gut, noch leben Sie!“

Stirnrunzelnd ruft er: „Schwester Sabine, überprüfen Sie bitte das Gerät – wir machen den Test noch einmal.“

Und zu mir: „Da werden wir nicht drum rumkommen und machen auch noch…,“ er stutzt etwas, während er in den von mir mitgebrachten Unterlagen blättert, „…unbedingt noch einige weitere Tests und ich verschreibe ihnen auch ein Inhaliergerät, das Sie dann regelmäßig benutzen und immer dabeihaben müssen – immer!“

Die weiteren Tests, die wie bereits bei den anderen Ärzten unbefriedigend waren, bestätigten die Diagnose ‚hochgradige Bronchitis und Sinusitis’.

Und – wie geht’s weiter?

Wieder keine helfende Lösung – also weiter damit leben und so ein ‚lebensrettendes’ Inhaliergerät immer dabeihaben. Nein! Das kann nicht die Lösung sein! Was kann ich tun? Kann ich etwas tun?!

Zu Hause angekommen freue ich mich über Post in meinem Briefkasten. Ein dicker Umschlag von Kirsten. Hastig öffne ich diesen. Voila - Fotos aus der Bretagne!

Ich hole mir ein Glas Wein aus der Küche, ein Stück Käse und spiele meine Lieblingsmusik – französische Chansons, die sind so wunderschön emotional. Und jetzt zu den Fotos.

Im Frühjahr bin ich auf einer abenteuerlichen Hausboot Tour durch die Bretagne geschippert. Organisiert von Rainer Holbe. Wir waren eine kleine Gruppe. Niemand kannte sich und wir hatten zum Motto ‚Panta Rhei“ (griechisch: alles fließt) philosophische Gespräche und interessante Diskussionen. Versorgt haben wir uns mit typisch französischen Köstlichkeiten. Diese zu genießen beim Picknick in der fast unberührten Natur, erntefrisch von den Märkten der kleinen Dörfchen an dem Flüsschen Vilaine im Norden der Bretagne – einfach ‚tres bon’.

Die Fotos von Kirsten wecken Sehnsucht in mir.

Mittlerweile ist es Herbst und hier in München ist alles grau, trist, deprimierend und ich bin genervt von meiner ständig triefenden Nase und dem quälenden Husten. Inspiriert von Kirstens Fotos und der Sehnsucht untermalt von Leonhard Cohens melancholischen Songs habe ich plötzlich den Impuls: „Warum fahre ich nicht in die Bretagne? Ans Meer!“

Und so fasse ich in Erinnerungen schwelgend bei Wein, Käse und Musik den Entschluss – ja! Es zieht mich zurück in die Bretagne!

Auf ins Reisebüro! Und - spontan Flug und Mietwagen gebucht. Unterkunft suche ich mir dort vor Ort! Ich kann es kaum erwarten – auf in die Bretagne!

Mit einem ansehnlichen Vorrat an Taschentüchern, Nasensprays und sonstigen Heilmitteln – Inhaliergerät nicht vergessen - packe ich auch meine Schreibutensilien ein. Karierter Schreibblock und Bleistift, damit schreibe ich am liebsten.

Und, da ich ja diesmal allein unterwegs bin, brauche ich auch einen Französisch Sprach- und Reiseführer, in der Hoffnung, mich damit durchschlagen zu können. Ich spreche ja nur deutsch und englisch. 

Angekommen – die Bretagne!  ‚Meine Bretagne‘! 

Am Flughafen in Brest, der recht klein ist, ‚versuche’ ich mir mein reserviertes Auto zu mieten – der Typ, bei der eigentlich international bekannten Autovermietung, versteht mich nicht oder will mich nicht verstehen?!

Mein Versuch, ihm mit meinen französisch Sprachführer Floskeln zu erklären, dass ich ein Auto reserviert habe und es in Empfang nehmen will, scheitert. Und so versuche ich es mit English! Versteht er nicht - oder will er nicht verstehen! Ununterbrochen spricht er französisch – nur das verstehe ich nicht!

Ungeduldig und hilflos lege ich ihm meinen Pass, Führerschein, Versicherungskarte vor, schaue ihn an und gestikulierend verlange ich mein Auto. Auto – voiture!

Doch er bleibt stur – murmelt etwas – natürlich auf Französisch! Nimmt dann endlich meine Dokumente, füllt ein Formular aus, dass ich dann vertrauensvoll unterschreibe, denn es ist in Französisch und das verstehe ich ja nicht! Er gibt mir die Unterlagen, einen Schlüssel und vermutlich erklärt er mir, wo das Fahrzeug steht – natürlich auf Französisch. Zum Glück ist ein Anhänger mit dem Kennzeichen des Autos am Schlüssel. Auf dem überschaubaren Parkplatz der ‚internationalen Autovermietung’ finde ich das Fahrzeug und starte.

Nur – wohin eigentlich?

Mittlerweile ist es dunkel an diesem Oktoberabend und ich fahre einfach los. Vertraue, dass ich irgendwo ankomme, wo es mir gefällt, hier in der Bretagne – auch ohne konkretes Ziel…!?

Ich will erstmal ans Meer, da zieht es mich hin - einfach nur ans Meer! Und so irre ich zuversichtlich und intuitiv über die Landstraßen der nördlichen Bretagne und erreiche bald einen kleinen Ort, der sich wie eine Kulisse ohne Statisten präsentiert.

Wie ruhig und still es hier ist. Ich vernehme nur ein leises Rauschen. Es ist dunkel und ich rieche und höre es – das Meer. Direkt hinter dem großen Gebäude, einem Hotel wie ich jetzt erkenne, muss es sein. Das Meer!

Und so halte ich an und erkenne das flimmernde Meer. Der Mond scheint, die Sterne funkeln – eine mystische Stimmung.

Ich gehe auf das Hotel zu. Der Hotel-Eingang ist spärlich beleuchtet. In meinem französischen Sprachführer schlage ich das ‚Kapitel Hotel’ auf, öffne die Tür, wünsche ‚Bonsoir’ und stammle: „Vous avez une chambre pour moi?“

Der nette Mitarbeiter an der schlichten Rezeption antwortet natürlich auf Französisch, was ich natürlich wieder nicht verstehe. Er legt mir freundlich einige Zimmerschlüssel hin. Ich entnehme dieser Geste, dass ich mir die Zimmer anschauen und eines aussuchen darf? Und mit einigen weiteren Gesten und Worten, die ich irgendwie zu verstehen meine, nehme ich die Schlüssel und begebe mich auf ‚Zimmersuche’!

Glücklich beziehe ich mein ausgewähltes Zimmer mit Meerblick und schlafe bei geöffnetem Fenster erschöpft und zufrieden ein… – …untermalt vom Rauschen des Meeres, das seine Wellen an den starken Felsen drängt, auf dem das Hotel steht.

Beim Frühstück bestelle ich mir ‚petit dejeuner’: „Cafe au lait’ et Croissant s.v.p.!“ Wie gut, dass ich meinen französischen Sprachführer dabeihabe. Anschließend nehme ich diesen samt meinem Schreibzeug – karierten Schreibblock und Bleistift - und erkunde den Ort.

Wo bin ich hier gelandet? In einem kleinen, idyllischen Ort am Meer! Hier fühle ich mich irgendwie angekommen – wie ‚endlich zu Hause‘. Und wo sind eigentlich mein Husten, mein Schnupfen, die triefende Nase?