Deutsche Marine - Ernst-Günther Behn - E-Book

Deutsche Marine E-Book

Ernst-Günther Behn

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Beschreibung

Zehn Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges entstand unter der Bezeichnung "Bundesmarine" im Zuge der deutschen Wiederbewaffnung erneut eine bewaffnete Streitmacht zur See. Eingebunden in das westliche Verteidigungsbündnis NATO, stand sie den damaligen Gegnern des Warschauer Paktes direkt gegenüber. Nach der deutschen Wiedervereinigung fand unter dem Namen "Deutsche Marine" auch eine Fusion der beiden deutschen Marinen statt. Dieser Typenkompass beschreibt sämtliche Schiffsklassen, die gegenwärtig in der Deutschen Marine im Dienst sind. Fregatten, Korvetten, U-Boote und Schnellboote werden genauso kompetent porträtiert wie Tross-, Schul- und Wehrforschungsschiffe.

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Seitenzahl: 72

Veröffentlichungsjahr: 2014

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Ernst-Günther Behn

Deutsche Marine

Alle Schiffsklassen der Gegenwart

Paul Pietsch Verlage

Inhaltsverzeichnis

Die Entstehung der Deutschen MarineFregattenKlasse 122 »Bremen«Klasse 123 »Brandenburg«Klasse 124 »Sachsen«KorvettenKlasse 130 »Braunschweig«SchnellbooteKlasse 143 A »Gepard«UbooteKlasse 206 AKlasse 212 AMinenjagdboote und MinenabwehrsystemKlasse 332 »Frankenthal«Klasse 333 »Kulmbach«Hohlstablenkboot Kl. 352 »Ensdorf«Minenabwehrsystem Kl. 351 »Troika Mod.«FlottendienstbooteKlasse 423 »Oste«LandungsbooteKlasse 520 »Barbe«TenderKlasse 404 »Elbe«TrossschiffeEinsatzgruppenversorger Kl. 702 »Berlin«Kl. Betriebsstofftransporter Kl. 703 »Ammersee«Gr. Betriebsstofftransp. Kl. 704 »Spessart«Hafenschlepper Kl. 660 »Wustrow«Bergungsschlepper Kl. 720 »Fehmarn«Seeschlepper Kl. 722/722 B bzw. 754Seehafenschlepper Kl. 725 »Lütje Hörn«Ölbekämpfungs- / Ölreinigungsschiffe Kl. 738 ASchulschiffKlasse 441 »Gorch Fock«WehrforschungsschiffeKlasse 751 »Planet II«Klasse 753 »Alliance«MehrzweckbooteKlasse 745 / Klein »Mittelgrund«Klasse 748 / Mittel »Schwedeneck«Sicherungs- / MehrzweckbooteKlasse 905 / Groß »Todendorf II«SchwimmkräneKlasse 711 »Hiev«U-Jagdflugzeug / SeefernaufklärerLockheed P-3 »Orion«Umweltaufklärungs- / TransportflugzeugDornier Do 228 LM/LTMehrzweck- / BordhubschrauberWestland »Sea King« MK 41GKN Westland »Sea Lynx« MK 88AAnhangDanksagungLiteratur
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Die Entstehung der Deutschen Marine

Weil nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs die Spannungen zwischen den Westmächten und der Sowjetunion immer mehr zunahmen, reifte im Westen – vor allem in den USA – der Entschluss, die noch junge Bundesrepublik Deutschland wiederzubewaffnen. Zu dieser neuen Streitmacht mit Namen »Bundeswehr« sollte natürlich auch eine Marine gehören.

Als Vorgängerinstitution des Bundesministeriums der Verteidigung entstand zunächst am 26. Oktober 1950 das Amt Blank, das direkt dem deutschen Bundeskanzler unterstellt und nach seinem Leiter, Theodor Blank, benannt war.

Unter dem Eindruck des Korea-Krieges befürwortete am 8. Februar 1952 der deutsche Bundestag mehrheitlich einen deutschen Verteidigungsbeitrag im Rahmen einer europäischen Armee. Mit dem 1. Wehrergänzungsgesetz am 25. März 1954 erfolgte eine Grundgesetzänderung, einhergehend mit der Unterzeichnung der »Pariser Verträge« (die u. a. die Aufnahme der BRD in NATO und WEU vorsahen) seitens des Alliierten Kontrollrates und der Aufhebung des Wehrverbotgesetzes von 1949.

Am 07. Juni 1955 wurde das Amt Blank in das neu geschaffene Bundesverteidigungsministerium integriert. Der bisherige Leiter des Amtes, Theodor Blank, wurde auch gleich der erste Verteidigungsminister in Westdeutschland.

Als Geburtsstunde der Bundesmarine kann wohl der 02. Januar 1956 gelten, an dem die ersten Marinerekruten in Wilhelmshaven einrückten. Bereits am 16. Januar wurde die Marine-Lehrkompanie aufgestellt, am 30. April 1956 allerdings schon wieder aufgelöst und als erste Schiffsstammabteilung nach Eckernförde verlegt. Im März des gleichen Jahres, genauer gesagt am 06. März, wurde Vadm. Friedrich Ruge zum ersten Inspekteur der neuen Bundesmarine ernannt.

Das Flottenkommando wurde am 23. Mai 1956 als Kommando Seestreitkräfte in Wilhelmshaven aufgestellt und ein Jahr später umbenannt in »Flottenkommando« mit Sitz in Glücksburg. Um einen ersten personellen Grundstock für die aufzubauenden Seestreitkräfte zu bilden, wurden Beamte des Bundesgrenzschutzes See und deren Boote in die Flotte integriert. Des weiteren erhielt die neue Marine von ihren Verbündeten umfangreiches Material, das teilweise aus deren Reservebeständen bzw. aus deren »Beutebeständen« der ehemaligen Kriegsmarine stammte.

Am 01. September 1958 konnte das 1. Zerstörergeschwader mit sechs Zerstörern der Klasse 119 in Dienst gestellt werden, weitere Geschwader folgten. Zur gleichen Zeit wurden auch Schulen, Stützpunkte, Kommandostrukturen, Depots u.s.w. geschaffen. Die Aufgaben der neuen deutschen Marine innerhalb des NATO-Bündnisses umfassten die Sicherung der Seewege in der Nordsee sowie die Sicherung der Küsten mitsamt ihrer Seewege in der Ostsee. Angepasst an diese Aufgaben richtete die Bundesmarine ihren Schiffsbestand aus, so unterhielt sie bis zur Wende beispielsweise in der Ostsee eine starke Sboot- und Uboot-Flottille. Mit dem Bau der Zerstörer der Klasse 101 wurden nunmehr die ersten Kriegsschiffe nach dem Krieg auf deutschen Werften gebaut. Seit ihrem Bestehen waren Einheiten der Bundesmarine integraler Bestandteil verschiedener multinationaler Flottenverbände gewesen.

Einsatzgruppenversorger Berlin/1411 zur Versorgung von zwei Fregatten anlaufend. Die hintere Fregatte sichert die Versorgung ab.

Ein denkwürdiges Ereignis stellte am 02. Oktober 1990 die Auflösung der Volksmarine der DDR und ihre Integration in eine gesamtdeutsche Marine dar. Nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Teilstaaten begann sich das Aufgabenspektrum der nunmehr Deutschen Marine grundlegend zu ändern. Damit verbunden war auch eine Reduzierung der Truppenstärke, z. B. verringerten sich die ehemals 24 Uboote auf 4 Boote, von ursprünglich 40 Sbooten blieben nur noch 10 Boote übrig und die 4 Marinefliegergeschwader schrumpften auf 2 Geschwader; die beiden »Jet-Geschwader« (Tornados) wurden sogar außer Dienst gestellt. Stützpunkte wie Olpenitz, Flensburg u. a. wurden geschlossen, Ausbildungseinrichtungen zusammengelegt.

Von 1956 bis 1990 hatte sich die Bundesmarine auf die Landes-/Bündnisverteidigung konzentriert. Ab 1991 wurde die Deutsche Marine konzeptionell neu ausgerichtet und nimmt seither in der NATO-Strategie zunehmend weitreichendere überseeische Operationen wahr. So beteiligten sich bereits 1991 Einheiten der Zerstörerflottille nach dem ersten Golfkrieg an Überwachungsoperationen im Mittelmeer und ein deutscher Minensuchverband kreuzte im Persischen Golf. Am 10. Januar 1994 liefen die beiden Fregatten »Karlsruhe« und »Köln« die somalische Küste an und nahmen die Soldaten des Deutschen UN-Kontingents an Bord.

Am 14. März 1997 beteiligte sich die Fregatte »Niedersachsen« an der Evakuierung von 120 Menschen aus Tirana (Albanien), darunter befanden sich auch 20 deutsche Staatsbürger. Seit dem 02. Januar 2002 nehmen deutsche Flotteneinheiten an der Operation »Enduring Freedom« teil und seit 2006 an der Operation »United Nations Interim Forces« (UNIFIL) vor der Küste des Libanon.

Die zukünftigen Aufgaben der Deutschen Marine liegen in der internationalen Konfliktverhütung bzw. Krisenbewältigung, hier besonders unter dem Aspekt der Bekämpfung des Internationalen Terrorismus. Die erfolgreiche Zusammenarbeit aller drei Teilstreitkräfte wird zukünftig eine entscheidende Größe sein. Fortan bedeutet es für die Deutsche Marine, dass nicht alle Einheiten alles können müssen, stattdessen werden sie ihrem Auftrag gemäß auszubilden und einzusetzen sein.

Um diesen Aufgaben in der Zukunft gewachsen zu sein, aber auch, um die ständige Reduzierung der finanziellen Mittel durch die Politik auffangen zu können, mussten die Strukturen der Marine neu ausgerichtet werden. 2006 wurden deshalb die Typkommandos außer Dienst gestellt, an ihre Stelle traten die 1. und 2. Einsatzflottillen, Fregattengeschwader hat man zusammengelegt.

In Anpassung an ihre kommenden Aufgaben wurden der Marine die Einsatzgruppenversorger (Klasse 702) und als neue Marineklasse die Korvetten (Klasse 130) zugeführt. Im Gegenzug wurden und werden die Sboote außer Dienst genommen, da sie den zukünftigen Aufgaben der Marine nicht mehr gerecht werden.

 

Anmerkung Verfasser: Diese Abhandlung kann dem Leser nur in geraffter Form einen Überblick über die Einsatzmittel der Deutschen Marine verschaffen, wer sich intensiver mit der Materie beschäftigen möchte, dem sei die gängige Literatur empfohlen.

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Fregatten

Klasse 122 »Bremen«

Im Jahre 1972 wurden die Forderungen an eine NATO-Fregatte formuliert, die die Klassen 119 und 120 ablösen sollten. An den Planungen beteiligten sich zunächst neben Deutschland und den Niederlanden auch die USA und Großbritannien. Die Letzteren stiegen allerdings zu einem späteren Zeitpunkt wieder aus und verfolgten nationale Interessen.

Zunächst bauten die Niederlande die »Kortenaar«-Klasse. In Anlehnung an diese Klasse wurde Mitte 1972 mit der Planung der neuen Fregatten begonnen. Das Ergebnis dieser Planungen sah eine Mehrzweckfregatte im Verbund von See- und Luftstreitkräften sowie landgestützte Kommandozentralen vor.

Das Hauptaugenmerk wurde bei diesen Schiffen auf die Uboot-Abwehr gelegt. Diesbezüglich waren die neuen Fregatten die ersten Einheiten in der Bundesmarine, die über eine fliegende Komponente verfügten. Zunächst war der Bau von zwölf Schiffen geplant, gebaut wurden dann allerdings nur acht Schiffe. Unter Federführung des Bremer Vulkans – dort fand auch die Endausrüstung statt – beteiligten sich die Werften Blohm & Voss (Hamburg), Thyssen-Nordseewerke (Emden), A.G. Weser (Bremen) und HDW (Kiel) am Bau der Schiffe. Mit Kiellegung der ersten Fregatte »Bremen« am 09. Juli 1979 und der Indienststellung der letzten Fregatte »Lübeck« am 19. März 1990 fand der Zulauf der Fregatten ihren Abschluss.

Erstmalig nach dem Krieg kam hier die Sektionsbauweise im Schiffbau wieder zur Anwendung. Schiffsrumpf und Teile der Aufbauten wurden aus Schiffsstahl mit 15 Abteilungen gefertigt. Eine Premiere feierte ebenso das CODAG-System als Schiffsantrieb. Die Schiffe unterlagen während ihrer Einsatzzeit ständigen Modifizierungen.

Fregatte F 207 »Bremen« aus der Vogelperspektive.

Fregatte F 210 »Emden«.

Fregatte F 208 »Niedersachsen«.

Fregatte F 209 »Rheinland-Pfalz«.

Fregatte F 213 »Augsburg« beim Einlaufen in Wilhelmshaven am 10.07.2004.

Fregatte F 213 »Augsburg«.

Während des Golfkrieges im Frühjahr 1991 wurden die Fregatten »Niedersachsen«, »Karlsruhe« und »Bremen« mit dem niederländischen Nahbereichsabwehrsystem »GOALKEEPER« nachgerüstet, später hat man dieses wieder von Bord genommen. In den 90er Jahren erfolgte die Nachrüstung des Abwehrsystems »RAM« auf allen Fregatten.