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Causal Extraction - Die Methode hinter der Wahrheit Die klassische Technikdiagnostik ist in der Krise: Sie verwechselt Symptome mit Ursachen, Wahrscheinlichkeiten mit Beweisen und das Urteil mit dem Verdacht. Diese Abhandlung zieht eine Linie. Zwischen Vermutung und Wirklichkeit. Zwischen Interpretation und Beweis. Sie begründet mit scharfem Werkzeug, warum technische Fehler nicht einfach geschehen, sondern kausal rekonstruierbar sind, wenn man die richtige Methodik kennt. Causal Extraction (CE) ist mehr als ein Denkmodell. Es ist der systematische Gegenentwurf zur gängigen Diagnosepraxis. Entstanden aus realen Werkstattfällen, fundiert auf wissenschaftlicher Logik, gemacht für den Einsatz unter realer Last. Kein Zufallsprodukt, sondern das Fundament einer neuen Disziplin. Dieses Buch ist der Auftakt. Es legt die Struktur, Sprache und Denkarchitektur fest, auf der KolbenKult als Praxisplattform und CE als Methode für technische Differenzialdiagnostik aufbauen. Alles, was folgt, wie Lehre, Anwendung, Schulung, Beratung, beginnt hier. Wer Ursachen nicht vermuten, sondern beweisen will, beginnt mit CE.
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Seitenzahl: 74
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Autor und Rechteinhaber: Christian Ossowski
Stand: 2025
1. Urheberschaft und Schutzgegenstand
Die unter dem Begriff Causal Extraction (CE) beschriebene Methodik, einschließlich aller systematischen Strukturen, Begriffsprägungen, Texte, Abbildungen, Tabellen, Diagnoseschemata, Illustrationen, Checklisten sowie aller daraus entwickelten Lehr-, Schulungs- oder Trainingsformate, ist geistiges Eigentum des Autors Christian Ossowski, Rödinghausen.
CE stellt eine eigenständige, wissenschaftlich fundierte Diagnosemethode dar, die urheberrechtlich geschützt ist (§§ 1, 2, 15, 69a UrhG) und als Diagnosearchitektur eine eigenwertige geistige Schöpfung im Sinne des deutschen Urheberrechts darstellt.
2. Kommerzielle Nutzung - Genehmigungspflicht und Lizenzvorbehalt
Jegliche kommerzielle Nutzung von CE ist ausdrücklich genehmigungspflichtig. Dies betrifft insbesondere:
den Einsatz der CE-Methodik in
Bildungseinrichtungen, Schulungszentren, Akademien und Prüfungsformaten
,
die
Verwendung in Unternehmen
, Werkstätten, OEM-Schulungen, Sachverständigenorganisationen, Beratungsformaten oder Softwaretools,
die
Veröffentlichung von Inhalten, Grafiken oder didaktischen Ableitungen
aus CE, ganz oder in Teilen,
sowie die Integration der Methode in
digitale Formate, eLearning-Plattformen, kommerzielle Trainingssysteme oder Print- und Online-Publikationen.
Ohne schriftliche Lizenzvereinbarung ist jede dieser Nutzungen untersagt. Die bloße Namensnennung oder Quellangabe genügt nicht. Es gilt das ausdrückliche Zustimmungserfordernis nach § 31 Abs. 1 UrhG.
3. Lizenzmodelle und Verwertung
Für Bildungsträger, OEMs, Gutachter, Trainer, Verlage oder Beratungsfirmen bietet der Rechteinhaber lizenzpflichtige Nutzungsmöglichkeiten an, darunter:
CE-Einzellizenz
für Nutzung im Unterricht oder Training
CE-Trainerlizenz
mit optionaler Prüfungsbefähigung
CE-Organisationslizenz
für systemweite Anwendung
CE-Publikations- und Drucklizenz
für Nachdruck, Übersetzung oder Weiterverbreitung
CE-Markenlizenz
für Verwendung in eigenen Softwarelösungen, eLearning-Kursen oder kommerziellen Angeboten
Alle Lizenzbedingungen (inkl. Preis, Dauer, Umfang) werden individuell vertraglich geregelt.
4. Rechtsfolgen bei unerlaubter Nutzung
Jede unerlaubte Nutzung, Vervielfältigung oder wirtschaftliche Verwertung von CE – ganz oder in Teilen – stellt eine Urheberrechtsverletzung nach § 97 UrhG dar und kann zivil- und strafrechtlich verfolgt werden. Der Rechteinhaber behält sich insbesondere vor:
Unterlassungsansprüche
geltend zu machen (§ 100 UrhG),
Schadensersatzforderungen
durchzusetzen (§ 97 Abs. 2 UrhG),
die rechtswidrige Nutzung abzumahnen und gerichtliche Schritte einzuleiten.
5. Kontakt und Lizenzanfragen
Alle Anfragen zur Nutzung, Lizenzierung oder Kooperation sind ausschließlich an den Rechteinhaber zu richten:
Christian Ossowski
KolbenKult – Diagnostics
32289 Rödinghausen
www.kolbenkult.de
Kapitel 1 - Warum Causal Extraction nötig ist
Kapitel 2 - Causal Extraction: Herkunft, Systemposition und wissenschaftliche Grundlage
2.1 Herkunft und Entstehung von CE
2.2 CE im Vergleich zu klassischen Denkmodellen - Struktur, Herkunft und Überwindung
2.2.1 Erkenntnistheoretische Herkunft und strukturelle Integration
2.2.2 Falsifikation - Der Prüfstein wissenschaftlicher Aussagekraft
2.2.3 Induktion - Das trügerische Muster
2.2.4 Deduktion - Das Gerüst, aber nicht die Wahrheit
2.2.5 Statistik - Die große Täuschung der Korrelation
2.2.6 Differenzmethode - John Stuart Mill und das Ausschlussraster
2.2.7 Ausschlusslogik - Francis Bacons tabellarische Revolution
2.2.8 Kapazität statt Korrelation - Nancy Cartwrights Kritik an statistischem Denken
2.3 Causal Extraction - Die Definition
Kapitel 3 Die Technikvariante der Differenzialdiagnose
3.1 Ursprung in der Differenzialdiagnostik
3.2 Verknüpfung mit technischer Systemlogik
3.3 Wissenschaftstheoretische Einordnung
3.3.1 Der kritische Rationalismus - CE als angewandte Irrtumsarchitektur
3.3.2 Der logische Empirismus - CE als Wirklichkeitsfilter
3.3.3 Der kausale Realismus - CE als Mechanismusdetektor
3.3.4 Der methodische Kern - CE als Forschungsprogramm
3.4 Erkenntnistheoretische Konsequenz
Kapitel 4 - Die methodischen Leitlinien von CE
4.1 Struktur und Charakter der CE-Leitlinien
4.2 Symptome erfassen - ohne Vorausdeutung
4.3 Werkstattdialektik - Jeder Kunde lügt
4.4 Hypothesenbildung - systemisch, nicht spekulativ
4.5 Provokation - Reaktion ist Beweis
4.6 Die kleinen Hinweise - Spurensicherung auf technischer Ebene
4.7 Validierung - wenn möglich, beweis es
Kapitel 5 - Beweis durch Anwendung: Technische Fallanalysen mit Causal Extraction
5.1 Warum Fallbeispiele nötig sind
5.2 Methodisches Raster der CE-Fallanalyse
Kapitel 6 - Grenzen der Wahrheit: Was CE kann. Und was nicht.
6.1 Methodische Grenzen
6.2 Systemzugang und physikalische Durchführbarkeit
6.3 Menschliche Faktoren und Denkfehler
6.4 Risiko der Scheindiagnostik trotz Methode
6.5 Verantwortung heißt: Nicht lügen, auch nicht durch Weglassen
Kapitel 7 - Causal Extraction weitergedacht: Anwendung, Lehre, Strukturwandel
7.1 CE als Denkmodell - jenseits der Werkbank
7.2 CE unterrichten - aber richtig
7.4 CE in Forschung, Normierung und Systementwicklung
7.5 Weiterdenken statt dogmatisieren - CE als lernfähiges System
8. Anhang
Literaturverzeichnis
Normenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Glossar
Fehlerspeicher sind keine Richter. Sie sind Zeugen. Und manchmal lügen sie.
In der modernen Technikdiagnostik herrscht eine gefährliche Verwechslung: Symptome werden mit Ursachen gleichgesetzt. Statt echte Beweise zu sammeln, stützen sich Werkstätten, OEMs und Prüfer auf blinkende Codes, statistische Mutmaßungen oder Teiletausch auf Verdacht. So entsteht ein Ratespiel mit Folgeschäden aber keine Diagnose.
Causal Extraction (CE) ist die methodische Antwort auf dieses systemische Versagen. Sie ist kein Tool. Keine App. Kein Add-on. Es ist ein Denksystem und eine differenzialdiagnostische Methode, die Ursache und Wirkung in ihrer realen, physikalischen Kette sichtbar macht und beweisbar macht.
CE operiert dort, wo andere Verfahren kapitulieren: Wenn Symptome diffus sind. Wenn die Sensorik manipulativ wirkt. Wenn Logik durch Statistik ersetzt wird. Sie liefert Beweise und Ursachenketten. Und sie zwingt jede Hypothese unter realen Bedingungen zur Rechenschaft.
Dieses Werk begründet CE als wissenschaftlich belastbare Methodik und es zeigt, wie man Symptome in konkurrierende Hypothesen überführt, wie man Provokation als Prüfwerkzeug einsetzt, wie man logische Klarheit mit empirischer Härte verbindet. Es beschreibt ein Verfahren, das Denkfehler systematisch minimiert und echte Ursachen sichtbar macht jedoch nicht zufällig, sondern reproduzierbar.
CE ist nicht bequem. Aber es ist präzise und es funktioniert. Weil jeder Fehler eine Ursache hat und jede Ursache beweisbar ist. Wenn man weiß, wie.
Wer mit CE arbeitet, lernt nicht eine neue Version alter Technik. Sondern eine neue Denkarchitektur: systemisch, logisch, unbestechlich. Es geht nicht um methodisch geprüfte Wahrheit. Für alle, die Technik nicht glauben, sondern verstehen wollen.
Diagnose ist keine Softwarefunktion. Sie ist ein kognitiver Prozess. Er ist präzise, widerspruchsfrei und strukturiert. Doch die gängigen Verfahren der technischen Fehleranalyse agieren oft wie ein schlecht abgestimmtes Orchester: mal dominiert die Statistik, mal die Erfahrung, mal die Regelvermutung. Doch selten entsteht aus diesen Einzelstimmen ein harmonischer Klang. Causal Extraction (CE) ist der Versuch, aus diesen disparaten Elementen eine diagnostische Komposition zu formen, nämlich mit Struktur, Dynamik und Zielrichtung.
Ein Systemfehler ist kein Geräusch. Er ist ein Muster. Und wer ihn verstehen will, darf nicht nur den lautesten Ton hören, sondern muss das Zusammenspiel aller Komponenten erkennen. CE liefert dafür die Partitur.
Die Methode entstand dort, wo Technik real scheitert: in der Praxis.
Im Werkstattalltag zeigte sich immer wieder, dass selbst erfahrene Techniker Fehler zwar beheben konnten, aber nicht benennen. Ursachen blieben unentdeckt, weil kein systemisches Verfahren existierte, das über Symptome und Wahrscheinlichkeiten hinausging.
Die besten Diagnostiker arbeiteten längst differenzialdiagnostisch. Sie stellten Hypothesen auf, prüften sie unter Last, provozierten Reaktionen, aber sie hatten keinen Begriff für das, was sie taten. Es gab kein Vokabular für diese Leistung.
Causal Extraction wurde eingeführt, um diese kognitive Leistung sichtbar zu machen. Der Begriff benennt erstmals, was in der Praxis längst geschieht und verleiht dieser Methode die nötige wissenschaftliche Schärfe, um sie publizierbar, lehrbar und standardisierbar zu machen.
Die Einführung des Begriffs war keine sprachliche Kosmetik, sondern eine methodische Notwendigkeit. Denn wer eine Methode erklären, prüfen und lehren will, muss sie zuerst benennen.
Causal Extraction ist ein eigenständiges, strukturiertes Verfahren. Entwickelt aus der Praxis, aber es ist wissenschaftlich verankert. Es integriert zentrale erkenntnistheoretische Modelle, überführt sie in testbare Logik und überwindet dabei ihre jeweiligen Schwächen. Was als Theorie begann, wird zur Diagnosearchitektur.
Vergleich klassischer Denkmodelle und Causal Extraction (CE)
Dennkmodell
Ziel
Grenze / Kritikpunkt
CE-Erweiterung
Falsifikation (Popper)
Hypothesenprüfung
Liefert nur Widerlegung, keine positive Kausalität
CE fordert zusätzlich den Nachweis kausaler Wirkung [1]
Induktion (Hume)
Von Einzelfällen auf Regeln schließen
Anfällig für Fehlschlüsse, keine logische Sicherheit
CE nutzt Induktion nur als Hypothesenstart, nicht als Beweis [2]
Deduktion (Aristoteles)
Vom Allgemeinen aufs Besondere
Fehlerhafte Prämissen führen zu falschen Schlüssen
CE koppelt Deduktion mit realen Belastungstests [1]
Statistik (Cartwright/Fisher)
Wahrscheinlichkeiten schätzen
Korrelation statt Kausalität, keine logischen Pfade
CE verlangt explizite, kausal verknüpfte Wirkungsketten [3][4]
Differenz (Mill)
Vergleich von Fällen
Liefert nur Verdachtsmomente
CE prüft Differenzen unter gezielter Belastung [5]
Ausschluss (Bacon)
Eliminieren durch strukturierte Tests
Kein direkter Kausalitätsbeweis
CE kombiniert Ausschlusslogik mit Provokation und Validierung [6][1]
Causal Extraction (CE) wurzelt nicht in einem einheitlichen Lehrgebäude, sondern in einem erkenntnistheoretischen Konfliktfeld: Wahrheit versus Wahrscheinlichkeit, Mechanismus versus Statistik, Ursache versus Induktion. Es verarbeitet die schärfsten Positionen dieser Auseinandersetzung und zwingt sie in ein methodisch anwendbares Format.
David Hume
zeigte, dass Induktion keinen logischen Beweis liefert - nur Wiederholung. CE akzeptiert diese Kritik und nutzt Induktion ausschließlich zur Hypotheseneröffnung, niemals zur Begründung
1
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Karl Popper