Die 133 wichtigsten Fragen und Antworten zur Vermögensanlage simplified - Klaus Mühlbauer - E-Book

Die 133 wichtigsten Fragen und Antworten zur Vermögensanlage simplified E-Book

Mühlbauer Klaus

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Beschreibung

Börsenneulinge benötigen ebenso wie erfahrene Geldanlageprofis gezielte Antworten auf ihre persönlichen Fragen. Dr. Klaus Mühlbauer hat seine weitreichenden Erfahrungen in 133 essenziellen Fragen zur erfolgreichen Vermögensanlage zusammengefasst. Er erklärt grundlegende Zusammenhänge für die gewinnbringende Geldanlage und liefert die dazu notwendigen Regeln gleich mit. Ausgewählte Geschichten erleichtern das Verständnis für komplexe Themen. Anfänger machen so die wichtigen ersten Schritte zum Einstieg in die erfolgreiche Vermögensanlage. Fortgeschrittene arbeiten sich in weiterführende Themen ein. Erfahren Sie alles über das Thema Vermögensanlage – aktuell, prägnant, übersichtlich – simplified eben

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Seitenzahl: 322

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://d-nb.de abrufbar.

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2. Auflage 2021© 2019 by FinanzBuch Verlagein Imprint der Münchner ­Verlagsgruppe GmbH,Nymphenburger Straße 86D-80636 MünchenTel.: 089 651285-0Fax: 089 652096

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Die im Buch veröffentlichten Ratschläge wurden von Verfasser und Verlag sorgfältig erarbeitet und geprüft. Eine Garantie kann jedoch nicht über­nommen werden. Ebenso ist die Haftung des Verfassers beziehungsweise des Verlages und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögens­schäden ausgeschlossen.

ISBN Print 978-3-95972-204-9ISBN E-Book (PDF) 978-3-96092-376-3ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-96092-377-0

Redaktion: Judith EngstKorrektur: Anja HilgarthUmschlaggestaltung: Pamela MachleidtUmschlagabbildung: shutterstock, Raid Abdul RahmanSatz und E-Book: Daniel Förster, Belgern

www.finanzbuchverlag.de

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Inhalt

Warum mir genau jetzt dieses Buch so wichtig ist

Teil 1: Basiswissen Geld und Sparen

1. Wozu braucht man eigentlich Geld?

2. Wie viel ist mein Geld denn wert?

3. Wie lässt sich zwischen Vermögen und Verbindlichkeiten mithilfe von Geldzu- und Geldabflüssen unterscheiden?

4. Warum ist Sparen so wichtig und wie motiviere ich mich, mit dem Sparen anzufangen und mein Geld anzulegen?

5. Wie schaffe ich es, mich beim Sparen laufend zu disziplinieren?

6. Was muss ich tun, um meinen Spar­groschen zur Vermögensanlage zu machen?

7. Warum ist die Bewertung von Vermögen und Verbindlichkeiten für mich wichtig?

Teil 2: Basiswissen Vermögensanlage 35

8. Wie lässt sich mithilfe meiner Vermögenszuflüsse mein Vermögensbestand noch vergrößern? 36

9. Was sind Zinsen? 37

10. Was sind Dividenden? 39

11. Welche drei Feinde torpedieren eine sinnvolle Vermögensanlage und wie lerne ich am besten aus Fehlern bei meiner Vermögensanlage? 40

12. Warum sind Risiken bei der Vermögens­anlage unerlässlich und welches ist das richtige Maß an Risiko für mich? 43

13. Wie unterscheide ich Geldwerte und Sachwerte? 46

14. Warum ist es gut für mich, mein Vermögen zu streuen? 48

15. Wie soll ich Vermögen streuen, wenn ich noch gar kein Vermögen habe? 51

16. Wie ändert sich mein Anlageverhalten im Zeitablauf? 53

17. Wie finde ich den richtigen Zeitpunkt zum Investieren in einzelne Vermögenswerte? 55

18. Wie lassen sich unterschiedliche Vermögenswerte in Anlageklassen einordnen? 56

19. Wie kann ich bei niedrigen Zinsen mit verschiedenen Anlageklassen am besten tricksen? 58

Teil 3: Finanzberatung und Vermögensanlage in der Praxis 61

20. Welchen Nutzen bietet mir ein Finanzberater? 62

21. Welche Arten von Beraterinnen und Beratern gibt es in Deutschland? 63

22. Welcher Berater ist für mich nun der richtige und welche drei Fragen sollte er mir unbedingt stellen? 65

23. Wie viel Steuer muss ich auf die Erträge meines Vermögens zahlen? 67

24. Was sollte ich aus steuerlicher Sicht beim Vererben und Verschenken beachten? 70

25. Welche Kosten entstehen bei der Vermögensanlage? 71

26. Wie lege ich Kindergeld am besten an? 73

27. Wie starte ich als Berufseinsteiger mit meiner Vermögensanlage? 75

28. Wie lege ich mein Geld aus dem Verkauf einer geerbten Immobilie am besten an? 76

29. Was mache ich am besten mit der Auszahlung einer fällig gewordenen Lebensversicherung? 77

Teil 4: Die neue Welt des Niedrigzinses 79

30. Wieso werde ich Kreditgeber, wenn ich eine Anleihe kaufe oder ein Sparbuch eröffne? 80

31. Warum werfen festverzinsliche Wertpapiere mit langen Laufzeiten höhere Zinsen ab als solche mit kurzen Laufzeiten? 81

32. Warum haben Risiko und Sicherheit einen so großen Einfluss auf die Zinshöhe? 83

33. Wie können verschiedene Sicherheits­szenarien für mein Vermögen in der Praxis aussehen? 86

34. Was ist genau mit dem Zinseszins gemeint? 89

35. Wie errechnet sich der Zinseszins im täglichen Leben? 91

36. Wie lange dauert es bei unter­schied­lichen Zinssätzen, mein Geld zu verdoppeln? 93

37. Warum ist das Zinsniveau so niedrig und werden die Zinsen wieder steigen? 94

38. Wie funktioniert mein Bausparvertrag? 96

Teil 5: Staatsverschuldung, Inflation und das eigene Vermögen 99

39. Staatsverschuldung – wie funktioniert das eigentlich genau? 100

40. Wie hoch ist die Staatsverschuldung aktuell und ist sie schon zu hoch? 101

41. Was genau ist ein Rating? 103

42. Warum sind Ratings für Staatsanleihen für Schuldner und Gläubiger so wichtig und wie gehen Ratingagenturen bei der Vergabe von Ratings vor? 105

43. Was ist Inflation und wie entsteht sie? 107

44. Wie wird Inflation gemessen und was bedeutet Inflation für meinen eigenen Geldbeutel? 109

45. Wie wirkt sich Inflation auf unterschiedliche Anlageklassen aus? 113

46. Wird eine immer höhere Staats­verschuldung unweigerlich zu immer höherer Inflation führen? 114

47. Was versteht man unter finanzieller Repression, wem nützt sie und was bedeutet sie für mein Vermögen? 116

Teil 6: Basiswissen Sachwerte: Aktien 121

48. Wie kann ich mich an Unternehmen beteiligen? 122

49. Welche Chancen und Risiken bedeuten Aktien für Sie? 123

50. Warum schwanken Aktienkurse? 124

51. Wie kann ich trotz schwankender Kurse mit Aktien Geld verdienen? 126

52. Warum können Aktien billiger werden, obwohl die Kurse gestiegen sind, und teurer, obwohl die Kurse gefallen sind? 128

53. Warum ist an den Wertpapiermärkten die psychologische Beobachtung »Was man beachtet, verstärkt sich« von überragender Bedeutung? 130

54. Soll ich jetzt Aktien kaufen? 132

Teil 7: Investmentfonds: Instrumente der Vermögensstreuung 135

55. Warum und wie sind Investmentfonds entstanden? 136

56. Was genau ist ein Investmentfonds und sollte ich mein Geld in Investmentfonds anlegen? 137

57. Wie hilft mir der Durchschnittskosten-Effekt beim Geldverdienen mit Investmentfondsanteilen? 139

58. Worin besteht der Unterschied zwischen offenen und geschlossenen Fonds? 143

59. Was ist ein ETF? 144

60. Was ist der Unterschied zwischen aktiv verwalteten Fonds und passiv verwalteten Fonds (ETFs)? 145

61. Was kostet ein ETF? 148

62. Welche Chancen und Risiken hat ein Anleger, der in ETFs investiert? 152

63. Was versteht man unter »Robo-Advice«? 154

64. Ist »Robo-Advice« eine bequeme Vermögensverwaltung »to go«? 154

65. Wie funktionieren Garantiefonds? 155

66. Warum gibt es kaum mehr Produkte mit Kapitalgarantie? 157

67. Was sind Hedgefonds und kann ich als Privatanleger Hedgefonds kaufen? 159

68. Wie funktionieren die einzelnen Hedgefonds-Strategien? 161

Teil 8: Indizes: Investmentuniversum und Vergleichsmaßstab 165

69. Was ist ein Index und warum braucht man Indizes? 166

70. Wer hat damit begonnen, einen Index zu konstruieren und laufend zu berechnen? 168

71. Welche Indizes sollte ich kennen und welche Unterscheidung für mein Vermögen muss ich dabei treffen? 169

72. Warum ist es für Unternehmen wichtig, in einem Index gelistet zu sein? 171

73. Wie wird festgelegt, welches Unter­nehmen in den DAX aufgenommen wird? 173

74. Was ist der Unterschied zwischen absoluter und relativer Wertentwicklung und welche Vergleiche sind sinnvoll? 175

Teil 9: Immer richtig Geld anlegen 177

75. Worauf sollte ich beim Geldanlegen mehr Gewicht legen: auf mein Bauchgefühl oder auf meinen Kopf? 178

76. Soll ich mein ganzes Geld sofort anlegen? 180

77. Was sind die fünf teuersten Worte der Börse? 181

78. Warum schwanken die Preise mancher Vermögensgegenstände stärker als die von anderen und warum sind die Schwankungen in Krisenzeiten besonders hoch? 183

79. Wieso liest man in den Medien so viel vom Anlagenotstand? 185

80. Wie lassen sich die Begriffe Nominalzins, Effektivzins (Rendite) und Realzins voneinander abgrenzen? 188

81. Was sind die besseren Erträge für mich: Anleihezinsen oder Dividenden? 189

82. Wie kann ich meine Risiken in Zeiten des Anlagenotstands am besten kontrollieren? 190

83. Wäre es nicht clever, wenn man als Investor nur in den Aufwärtsphasen im Markt investiert wäre? 193

84. Sollte ich in wirtschaftlich unsicheren Zeiten möglichst viel Gold kaufen? 194

85. Warum ist Gold überhaupt wertvoll? 196

86. Wie kann ich am besten in Gold investieren? 198

87. Welche Art von Gold ist wie wertvoll? 200

88. Was bedeutet Private Equity und kann ich mein Geld auf diese Weise investieren? 201

89. Was ist Crowdinvesting und soll ich mich da engagieren? 202

Teil 10: Vermögensanlage – keine einmalige Sache 205

90. Wäre es nicht sinnvoll, wenn jeder Anleger sein ganz persönliches Finanzmodell hätte? 206

91. In welcher Währung lege ich mein Geld am besten an? 207

92. Was sind Bitcoins und ist ein Kauf zum jetzigen Zeitpunkt empfehlenswert? 209

93. Welche Einflussfaktoren auf Wechselkurse sind für mich wichtig? 211

94. Wie kann ich bei immer komplexer werdenden Finanzprodukten bessere Transparenz für mich schaffen? 212

95. Was steckt hinter der Bezeichnung »Core-Satellite-Ansatz«? 213

96. Warum sind Korrelationen die Grundlage für mein breit gestreutes Vermögen? 215

97. Was bringt mir die Betrachtung von Korrelationen? 216

98. Wie verhindere ich panische oder euphorische Reaktionen auf Markt­veränderungen? 217

99. Wie löse ich die Zielkonflikte beim »magischen Dreieck« der Geldanlage? 220

100. Ist Sicherheit nicht ohnehin mein wichtigstes Ziel beim »magischen Dreieck der Geldanlage«? 222

101. Inwiefern hilft mir das Renditedreieck des Deutschen Aktieninstituts bei meiner Vermögensanlage? 223

102. Was bedeutet die Abkürzung »ESG« in Bezug auf die Vermögensanlage? 226

103. Welche gesetzlichen Regulierungen wirken sich auf meine Vermögensanlage aus? 228

104. Wozu hat der Gesetzgeber die Kennzahl »SRRI« eingeführt? 229

Teil 11: Finanzwissen besser verstehen durch Geschichten 231

105. Wie wird man als Finanzberater ein guter Übersetzer von komplexen Zusammenhängen der Altersvorsorge und der Vermögensanlage? 232

106. Was hilft mir die Geschichte der zwei Brüder bei meiner Vermögensanlage? 233

107. Wie soll es sich lohnen, bei niedrigen Zinsen Geld zu sparen und dieses Geld dann anzulegen? 234

108. Was hat die Aufstellung beim Fußball mit dem eigenen Vermögen gemeinsam? 236

109. Was haben der DAX und die Fußball-Bundesliga gemeinsam? 239

110. Was hat der Nobelpreis mit dem realen Erhalt des eigenen Vermögens zu tun? 241

111. Wie schafft es die Nobelstiftung, seit über 100 Jahren jährlich hohe Preisgelder auszuschütten? 243

112. Was hat ein Bergbauer mit Kaufkraftverlust zu tun? 246

113. Was hat eine Bergwanderung mit dem Thema Altersvorsorge gemein? 248

114. Was macht den norwegischen Staatsfonds aus Sicht eines Kapitalanlegers so besonders? 251

115. Was können Privatanleger vom norwegischen Staatsfonds lernen? 253

116. Warum sollte ich beim Investieren erst einen »Testballon« starten? 255

Teil 12: Früher in Rente – so funktionierts! 257

117. Wie funktionieren meine konventionellen Lebensversicherungs- und Rentenversicherungsverträge? 258

118. Wie funktioniert meine Fondspolice? 260

119. Was versteht man unter den drei Schichten der Altersvorsorge? 262

120. Wie nutze ich am besten eine betriebliche Altersvorsorge (bAV) für mich? 264

121. Wie funktioniert das System der gesetzlichen Rentenversicherung? 265

122. Wie viel gesetzliche Rente werde ich später mal bekommen? 268

123. Wie rechne ich aus, wann ich meine gesetzliche Rente am besten abrufe? 269

124. Wie kann ich mich aus dem Strudel der negativen Berichterstattung zur Altersvorsorge lösen und dennoch fürs Alter vorsorgen? 271

125. Wie kann ich es denn schaffen, früher in Rente zu gehen und dennoch finanziell abgesichert zu sein? 272

126. Mit gutem Plan in den Frühruhestand – eine Utopie? 273

127. Wie könnte denn mein Finanzplan für den Frühruhestand konkret aussehen? 275

128. Wie viel Geld muss man gespart haben, um früher in den Ruhestand gehen zu können? 277

129. Was sind die drei Berechnungsschritte, die ich für eine Frührente anstellen muss? 280

130. Wie viel Vermögen ist genug für die Frührente? 282

131. Welche Steuerlast habe ich als Rentner zu tragen und wie kann ich sie reduzieren? 284

132. Was mache ich mit meinem Vermögen, wenn ich morgen in Rente gehe? 286

133. Warum ist im Ruhestand die Vermögensstruktur so wichtig? 287

Stichwortverzeichnis 289

Die simplified-Buchreihe

Warum mir genau jetzt dieses Buch so wichtig ist

Die »Zinsdiät« ist schon seit langer Zeit zur Nulldiät geworden! Das schürt die Unsicherheit vieler Anleger. Scheinbar weiß kaum noch jemand, wie Geld am besten investiert werden kann. Viele Sparer und Investoren sitzen erstarrt da wie das berühmte Kaninchen vor der Schlange. Sie sind wie gelähmt von den Ereignissen, die sich in den vergangenen Jahren an den Kapitalmärkten zugetragen haben.

Wer selbst sein Vermögen verwaltet, kommt scheinbar gar nicht mehr mit dem Lesen nach, um sich über die aktuellen Entwicklungen an den Finanzmärkten zu informieren. Und auch Gespräche beim Finanzberater werden – unter anderem durch immer umfangreichere Regularien – oft als langatmig und mühsam empfunden. Immer mehr Fachvokabular durchtränkt die Beratungsgespräche. Zunehmend entsteht damit Komplexität und Verwirrung statt Klarheit.

Meine Ideen im vorliegenden Werk habe ich nach meiner persönlichen »k&k-Methode« entwickelt: klar & knapp! Schon vor vielen Jahren hat der Kabarettist Dieter Hildebrand festgestellt: »Alles, was dem Rotstift zum Opfer fällt, fällt nicht der Länge zur Last!«

Sehr oft bekomme ich Geschichten wie die folgenden zu hören:

Laura und Ben haben bisher auf Finanzberatung komplett verzichtet. Denn sie wussten nicht, wie sie einen kompetenten Berater finden sollten, der ihnen die oft komplexen Finanzthemen leicht verständlich erklären kann. Stattdessen haben sie an so manchem Wochenende Google »befragt« und viel Zeit in virtuellen Chatrooms verbracht. Beide sind fest entschlossen, bei einem günstigen Angebot bald zuzuschlagen. Schließlich steht der Urlaub in Kürze an und bis dahin soll die lästige Pflicht der Vermögensanlage unbedingt erledigt sein. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wollen sie ein Tagesgeldkonto für den Großteil ihres Ersparten eröffnen. Darüber hinaus planen sie eventuell, in ein Unternehmen zu investieren, das ihr Nachbar gut kennt und mit dem er seit Jahren anscheinend gute Gewinne macht. Augenscheinlich ist den beiden nicht wirklich klar, worin überhaupt ihr Anlageziel besteht.

Konstantin fühlt sich im Finanzdschungel verloren. Seit jeher hat er seine finanziellen Rücklagen monatlich auf sein Tagesgeldkonto überwiesen und dort sind sie auch geblieben. Regelmäßig liest er Artikel über mögliche Schieflagen von Banken. Aus diesem Grund hat er bei unterschiedlichen Banken zwei weitere Tagesgeldkonten eröffnet. Sein Ziel: eine gute und vor allem sichere Streuung für sein Erspartes aufzubauen. Nach kurzer Zeit muss er aber feststellen, dass die Zinsen bei allen Banken sehr niedrig sind. Ihm ist natürlich bewusst, dass die Preiserhöhungen beim täglichen Einkauf im Supermarkt und bei Restaurantbesuchen bei Weitem nicht durch seine Tagesgeldzinsen zu erwirtschaften sind. Dadurch fühlt er sich noch mehr verunsichert.

Mein Ziel besteht darin, den Nebel rund um das Thema Geldanlage zu lichten. Ich hoffe sehr, dass dieses Buches für Sie eine kurzweilige Lektüre ist und dass Sie das Lesen wirklich genießen. Sich mit seinem Vermögen zu beschäftigen, ist kein Hexenwerk und sollte große Freude bereiten. Schließlich haben Sie lange und hart für Ihr Geld gearbeitet!

»Wer nichts weiß, muss alles glauben!« Gezielte und gut portionierte Informationen sind die beste Basis für jede Überlegung im Hinblick auf Ihr Vermögen. Gleichgültig, ob Sie sich selbst um eine Vermögensstruktur kümmern, die zu Ihnen passt, oder ob Sie dafür professionelle Finanzberatung in Anspruch nehmen: Bei immer größer werdender Unsicherheit gilt mehr denn je die Aussage: »Wo Informationen fehlen, da wachsen die Gerüchte!«

Den meisten Menschen sind finanzielle Rücklagen sehr wichtig. Und dennoch beschäftigen sich nur wenige Menschen gerne und intensiv mit der Anlage ihres schwer verdienten Geldes. Aus einschlägigen Umfragen geht hervor: Die Menschen in Deutschland verbringen pro Woche mehr Zeit damit, ihr Auto zu waschen, als sie sich pro Jahr mit dem Thema Vermögensanlage beschäftigen. Und auch der Kauf einer Waschmaschine wird mit einer Internet-Recherche zumeist gewissenhafter vorbereitet als ein Beratungstermin bei einem Finanzexperten respektive einer Finanzexpertin.

Dabei war Geldanlegen immer schon einfach, ist noch immer einfach und wird immer einfach bleiben. Streuung ist und bleibt der Schlüssel zu finanziellem Erfolg! Streuen Sie also Ihr Vermögen und denken Sie immer daran: »Wer gut streut, der rutscht nicht aus!«

Teil 1: Basiswissen Geld und Sparen

»Geld macht nicht glücklich. Aber wenn man unglücklich ist, ist es schöner, in einem Taxi zu weinenals in einer Straßenbahn!«

Marcel Reich-Ranicki

1. Wozu braucht man eigentlich Geld?

Geld hat wichtige Funktionen und man kann sich unser heutiges Leben ohne Geld gar nicht mehr vorstellen, denn mit Geld kann man:

tauschen,berechnen (bezahlen) undWerte aufbewahren.

»Geld ist, was Geldfunktionen erfüllt«, fasste kürzlich Bundesbank-Präsident Jens Weidmann zusammen. Gleichgültig ob Münzen, Papiergeld, Muscheln oder Perlen: Wenn die drei Geldfunktionen erfüllt sind, dann handelt es sich per Definition um Geld.

Insbesondere zu Beginn der Finanz- und Staatsschuldenkrise haben die eigentlich banalen Fragen nach der Notwendigkeit von Geld und seinen Funktionen eine ganz eigene Dramatik entwickelt. Vor allem die zunehmende Verschuldung vieler Staaten hat bei vielen Menschen große Unsicherheit im Hinblick auf Geld und auf Währungen ausgelöst. Als sichtbares Zeichen dieser allgemeinen Unsicherheit kann man die zunehmende Zahl und das anwachsende Geldvolumen auf kurzfristigen Tagesgeldkonten sowie das gestiegene Konsumniveau werten. Der Rückschluss aus diesem Verhalten liegt auf der Hand: Immer weniger Geld wird langfristig angelegt, um auch später davon gut leben zu können (­tauschen).

Dabei ist es immer von überragender Bedeutung, dass wir alle für unsere Altersvorsorge genug Geld zur Seite legen und uns dann vor allem auch darum kümmern. Schließlich möchten wir ja im Alter darauf zurückgreifen. Der entscheidende Punkt dabei ist, dass wir nicht nur Geld sparen sollten, sondern uns mit unseren Ersparnissen auch beschäftigen müssen, um die Werthaltigkeit unseres Vermögens für heute, morgen und auch übermorgen zu sichern.

Drehen wir mal Kalender und Uhr sehr lange zurück und versetzen wir uns in jene Zeit der Naturalwirtschaft, als es noch kein Geld gab. Damals tauschten die Menschen zumeist die Dinge des täglichen Lebens direkt, also Ware gegen Ware, miteinander. Dieser direkte Tausch von Gütern und Dienstleistungen hat lange Zeit gut funktioniert, warf jedoch auch Probleme auf, weil beispielsweise beide Tauschparteien zur gleichen Zeit am gleichen Ort sein und ihre gegenseitigen Bedürfnisse auch zueinander passen mussten. Geld hat erfreulicherweise viele solcher Probleme gelöst. Am Prinzip des Tauschens hat sich seither nichts geändert. Beim Einkaufen im Supermarkt tauscht man Geld gegen Ware und auch Beschäftigte in Fabriken oder Büros tauschen Arbeitszeit und Wissen gegen Lohn oder Gehalt – also gegen Geld.

Aktuell befinden sich Euroscheine im Wert von 1.193 Milliarden Euro und Euromünzen im Wert von 29 Milliarden Euro im Umlauf. Hoffentlich gehören auch einige davon Ihnen! Wenn dem so ist, dann motivieren Sie sich doch am besten dazu, sich um dieses Geld auch angemessen zu kümmern. Denn eines ist klar: Viele Menschen sparen viel Geld. Betrachtet man die Geldbestände auf Tagesgeld-, Spar- und Girokonten, dann scheint es den meisten Menschen ziemlich egal zu sein, was mit ihrem gesparten Geld passiert. Lassen Sie es bei Ihrem Geld nicht so weit ­kommen!

2. Wie viel ist mein Geld denn wert?

Ein Geldschein ist eine Art Schuldschein, mit dem das Versprechen verbunden ist, dass sein Gegenwert durch den Schuldner anerkannt wird. Schuldner ist der Staat. Somit verspricht der Staat – also am Ende die Gemeinschaft der Steuerzahler eines Staates – die Rückzahlung dieses Schuldscheins. Unser heutiges Geld ist also nicht durch Sachwerte unterlegt, sondern durch die Wirtschaftskraft eines Landes.

Die Akzeptanz von Geld basiert somit auf dem Vertrauen der Bevölkerung, mit einem erhaltenen Geldschein (Schuldschein) auch selbst wiederum Güter und Dienstleistungen kaufen zu können. Verliert die Bevölkerung dieses Vertrauen, dann können sich – wie nach dem zweiten Weltkrieg – Zigaretten- oder Schokoladenwährungen quasi zu einer Art »Parallelgeld« entwickeln.

Und tatsächlich hört und liest man, dass der Wert unseres Geldes immer geringer wird. Das ist so nicht ganz richtig, denn ein Euro war gestern ein Euro, ist heute ein Euro und wird auch morgen noch ein Euro sein. Die Menge der Waren und Dienstleistungen, die wir für einen Euro kaufen können, variiert jedoch in den meisten Fällen und wird im Zeitablauf zumeist leider immer geringer. Haben wir vor längerer Zeit noch zwei Kugeln Eis in der Eisdiele für eine Deutsche Mark erhalten, waren es vor einigen Jahren nur noch zwei Kugeln für einen Euro. Und oftmals gibt es heute nur noch eine Kugel Eis pro Euro.

Führt man diesen Gedankengang zu Ende, dann wird deutlich, dass die große Anzahl an Menschen, die Waren und Dienstleistungen anbieten, und die ebenfalls große Anzahl an Menschen, die Waren und Dienstleistungen nachfragen, den Wert des Geldes gemeinsam bestimmen. Für eine festgelegte Geldeinheit, beispielsweise einen Euro, wird die Menge an Waren und Dienstleistungen, gegen die sich dieser Euro eintauschen lässt, also quasi laufend »verhandelt«.

Sind die Bananen beim Obsthändler um die Ecke zu teuer, weil es beispielsweise für einen Euro nur eine Banane gibt, dann wird ein Verbraucher entweder keine Bananen erstehen oder sie bei einem anderen Händler kaufen. Bietet der Obsthändler um die Ecke jedoch am kommenden Tag Bananen zum halben Preis an, sprich zwei Bananen für einen Euro, dann nimmt ein Kunde dieses Angebot vielleicht an. Dieses ständige Verhandeln nach dem Prinzip »Versuch und Irrtum« (trial and error) führt dazu, dass Preise für Waren und Dienstleistungen festgelegt werden und damit eben auch der Wert des dafür einzutauschenden Geldes.

Im Langfristvergleich zeigt sich, dass die Menge an Waren und Dienstleistungen, die für einen festgelegten Betrag erhältlich sind, zumeist sinkt und entsprechend eben auch der Gegenwert des Geldes geringer wird. Daraus lässt sich leicht ableiten, warum man Geld auf die hohe Kante legen und dann eben auch besonders gut anlegen sollte: Das eigene Geld soll mehr werden, um damit später mindestens genauso viel – oder noch etwas mehr – kaufen zu können wie heute. Entscheidend ist folglich nicht der Geldbetrag, den ein Mensch gespart hat, sondern die Menge an Gütern und Dienstleistungen, die er sich damit – auch später einmal – kaufen kann.

3. Wie lässt sich zwischen Vermögen und Verbindlichkeiten mithilfe von Geldzu- und Geldabflüssen unterscheiden?

Zunächst einmal könnte man meinen, es wäre nun wirklich trivial, Vermögen und Verbindlichkeiten – also Schulden – nach unterschiedlichsten Kriterien voneinander abzugrenzen. Wer mit seinem Finanz- oder Anlageberater einen Termin hat, wird sehr wahrscheinlich mit ihm über sein Vermögen sprechen. Und steht ein Termin in der Kreditabteilung der Bank an, dann stehen wohl ziemlich sicher Verbindlichkeiten, also Schulden, im Fokus.

Eine der wichtigsten Regeln bei der Vermögensanlage ist jedoch, zwischen Vermögen und Verbindlichkeiten zu unterscheiden. Die grundsätzliche Überlegung muss also lauten: »Investiere ich gerade eben in Vermögen oder gehe ich gerade Verbindlichkeiten ein?« Vermögen gilt es zu mehren, Verbindlichkeiten gilt es zu kontrollieren. Was zunächst so einfach klingt, ist manchmal gar nicht so einfach.

Betrachten wir dazu ein paar Beispiele: Bei Aktieninvestments bekommen Sie Dividenden ausgeschüttet und Sie haben langfristige Chancen auf Kursgewinne. Bei Investitionen in festverzinsliche Wertpapiere erhalten Sie Zinszahlungen und eine vermietete Immobilie bringt Ihnen Mieteinnahmen ein.

Damit lassen sich diese drei Beispiele gemäß den Zahlungsströmen, die Ihnen zufließen, eindeutig als Vermögen definieren. Ihr neues Smartphone jedoch kostet ebenso regelmäßig Geld wie Ihr neu gekauftes Auto. Nicht der einmalige Kaufpreis, sondern die Folgekosten (monatliche Flatrate ebenso wie beispielsweise Tankfüllungen, Reparaturkosten und Kfz-Steuer) machen beide vermeintlichen Vermögensgegenstände für Sie zu Verbindlichkeiten. Erst wenn Sie Ihr Smartphone oder Ihr Auto wieder verkaufen, dann fließt Ihnen Geld zu.

Gemessen an den laufenden Zahlungsströmen (Cashflow) ist auch eine selbst genutzte Immobilie als Verbindlichkeit anzusehen. Denn bei Ihrem eignen Haus müssen Sie laufend Rechnungen bezahlen und mir hat noch nie jemand Geld gegeben, damit ich darin wohne. Erst wenn Sie die eigengenutzte Immobilie (hoffentlich gewinnbringend) verkaufen, fließt Ihnen Geld zu und es wird aus diesem Betrachtungswinkel ein Vermögensgegenstand daraus.

Mit diesen Ausführungen will ich gar keine negative oder positive Wertung einer eigengenutzten Immobilie vornehmen. Grundsätzlich geht es aber darum, Vermögen und Verbindlichkeiten gezielt voneinander abzugrenzen und den Blick für diese Unterscheidung zu schärfen.

Verbindlichkeiten einzugehen ist grundsätzlich nicht schlimm. Schwierig wird es erst, wenn man sich verschuldet und fälschlicherweise denkt, dass (aktuelle oder künftige) Verbindlichkeiten eigentlich dem Vermögen zuzurechnen seien. Ein Beispiel: Ein Ferienhaus auf Mallorca wird von vielen sicher zunächst einmal als Vermögenswert betrachtet. Doch selbst wenn es komplett mit Eigenmitteln gekauft wurde, fallen für den Eigentümer laufende Kosten an, wie beispielsweise Reparaturen. Zudem verzichtet er oder sie auf Zinseinnahmen für das eingesetzte Eigenkapital (sogenannte Opportunitätskosten). Erst beim Verkauf dieses Ferienhauses fließt wieder Geld in die eigene Kasse.

Simplified Fazit

Vermögen ist alles, was (regelmäßig) Ertrag abwirft. Einkommen aus Vermögen heißt auch deswegen Einkommen, weil Geld »hereinkommt«. Zahlungsströme fließen damit zum Eigentümer hin. Getätigte Investments, die überwiegend Folgekosten nach sich ziehen und damit Zahlungsströme vom Eigentümer wegfließen lassen, sind als Verbindlichkeiten einzustufen.

4. Warum ist Sparen so wichtig und wie motiviere ich mich, mit dem Sparen anzufangen und mein Geld anzulegen?

»Spare in der Zeit, dann hast du in der Not!« Diese Aussage ist zwar wahr. Aber dennoch lockt man damit heute – bei einem insgesamt recht hohen Wohlstandsniveau – kaum noch jemanden hinter dem Ofen hervor.

Sparen ist nichts anderes als ein zeitlicher Konsumaufschub. Sie verzichten auf heutigen Konsum, um sich späteren Konsum leisten zu können. Und natürlich ist vielen der heutige Spatz in der Hand – beispielsweise das neue Smartphone oder die neue Handtasche – lieber als die zukünftige Taube auf dem Dach. Denken Sie jedoch unbedingt daran, dass Ihre »Taube« Ihr hohes Wohlstandslevel im Alter ist. Das ist dann in einer Phase Ihres Lebens, in der Sie körperlich eventuell nicht mehr in der Lage sind, schnell mal eben einen Job zu erledigen und dafür entlohnt zu werden. Alles, was Sie vor dieser Lebensphase nicht an materiellen Voraussetzungen geschaffen haben, können Sie dann zumeist nicht mehr nachholen!

Das sogenannte Zwecksparen zeigt, dass viele Menschen grundsätzlich sehr gut sparen können. Dabei haben diese Sparer als Motivation ein oft kurzfristiges Ziel vor Augen, wie zum Beispiel den Kauf eines neuen Autos. Fürs Zwecksparen sind viele Menschen bereit, auf Konsum zu verzichten und Geld auf die hohe Kante zu legen. Dieses beim Zwecksparen gelernte Verhalten sollte man sich einfach bewahren und auch bei langfristigen Zielen anwenden, vor allem bei der Altersvorsorge. Bedenken Sie immer: Irgendwann ist morgen heute und morgiger Konsum ist dann heutiger Konsum.

Denken Sie beim Sparen also nicht ausschließlich in Geldeinheiten, sondern auch in Zeiteinheiten. Es ist doch ein wirklich befreiendes Gefühl, wenn Sie für sich folgende Rechnung aufmachen können:

Ich spare jeden Monat 100 Euro und habe nach vier Jahren 4.800 Euro.Jeden Monat gebe ich 1.200 Euro aus.Das bedeutet, dass ich nach vier Jahren schon vier Monate lang von meinen Ersparnissen leben könnte.

Motivieren Sie sich im Anschluss an den Sparprozess zum Geldanlegen, indem Sie sich die grundlegenden Zusammenhänge zwischen Sparen und Investieren klarmachen: Sie haben in einem ersten Schritt für Ihr Geld fleißig gearbeitet, auf Konsum verzichtet und Geld beiseitegelegt. Der ganze Fleiß lohnt sich jedoch erst richtig, wenn Sie nun auch den zweiten Schritt machen und Ihre Ersparnisse sinnvoll anlegen!

TNS Infratest hat in Umfragen ermittelt, dass Menschen in Deutschland etwa 21 Stunden im Leben über ihre eigene Altersvorsorge nachdenken. Nehmen wir einmal an, dass man damit mit dem 18. Lebensjahr beginnt, und gehen wir davon aus, dass man mit dem 60. Lebensjahr damit aufhören würde. Das würde bedeuten, dass man in diesen angenommenen 42 Jahren jedes Jahr 30 Minuten über seine Altersvorsorge nachdenkt. Das sind magere 2,5 Minuten pro Monat!

Für die oft als unangenehm und lästig empfundene Vermögensanlage nehmen sich die meisten Menschen nur sehr wenig Zeit. Die TNS-Infratest-Umfrage belegt, dass für andere Entscheidungen und Tätigkeiten deutlich mehr Zeit eingeplant wird:

Autokauf: 37 Stunden – und das für jedes einzelne gekaufte Fahrzeug (!)Kauf einer Einbauküche: 25 Stunden – für jede einzelne eingebaute KücheDurchschnittliche Zeit vor dem Fernsehgerät: 239 Minuten pro Tag

Achten Sie einfach mal auf den üblichen Sprachgebrauch. Viele Menschen betonen, dass der »Zeitaufwand« fürs Geldanlegen sehr hoch ist – und das Wort »Aufwand« ist dabei durchaus negativ gemeint. Deutlich motivierender ist es doch, positiv von einer »Zeitinvestition« für die Vermögensanlage zu sprechen. Es wird Ihnen allein schon durch den Sprachgebrauch leichter fallen, etwas Positives mit der Vermögensanlage zu verbinden. Streichen Sie also ab sofort einfach die Floskel »Zeitaufwand fürs Geldanlegen« aus Ihrem Wortschatz und verwenden Sie lieber den Begriff »Zeit­investition für die Vermögensanlage«. Denn der Prozess, Geld durch Geld zu verdienen, startet im Kopf. Sie machen sich selbst somit am besten klar: Geldverdienen durch Geldanlegen ist ein positives Erlebnis und kann wirklich große Freude bereiten.

Setzen Sie sich Zwischenziele für Ihr Erspartes. Wenn jemand mit 18 Jahren anfängt fürs Alter zu sparen, dann wird es sehr schwer, den langen Zeitraum von mehr als 40 Jahren in einem Stück zu greifen. Überlegen Sie lieber realistisch, welchen Betrag Sie in zwei Jahren und in fünf Jahren angespart haben möchten. Setzen Sie sich dann einmal pro Jahr in einer Besprechung mit sich selbst an einen Tisch und schreiben Sie Szenarien auf, die alle mit den Worten beginnen: »Was wäre, wenn …«

Denn was wäre denn, wenn Sie ab morgen nichts mehr sparen könnten, jedoch den bisher angesparten Betrag einfach stehen ließen? Die Welt würde sicher nicht untergehen und später könnten Sie weitersparen und müssten nicht wieder bei null anfangen. Und was wäre, wenn Sie ab dem kommenden Jahr den doppelten Betrag monatlich auf die Seite legen würden? Kurzfristig reich würden Sie vermutlich nicht werden, aber ein gutes Gefühl hätten Sie schon dabei, oder?

Die meisten Menschen denken in Bildern und lernen durch visuelle Darstellungen. Machen Sie sich das doch einfach zunutze und speichern Sie PDFs von Investmentdepots oder Tagesgeldkonten ordentlich auf Ihrer Festplatte ab. Oder Sie heften die Standmitteilungen Ihrer Fondspolicen sauber in Ihrem Geldanlage-Ordner ab. Sie werden bestimmt das gute Gefühl haben, wieder etwas Sinnvolles erledigt zu haben.

Und sollten Sie nicht sicher sein, ob Sie sich mit diesen beiden Hilfestellungen tatsächlich motivieren können, dann suchen Sie sich doch eine gute Finanzberaterin oder einen guten Finanzberater, denn ein echter Profi als Ansprechpartner kann wahre Wunder bewirken.

5. Wie schaffe ich es, mich beim Sparen laufend zu disziplinieren?

Sparen ist ein Vorgang, den jede(r) für sich selbst starten und dann vor allem auch langfristig durchhalten muss. Nutzen Sie den mentalen Trick, an eine »Zeitinvestition« zu denken und sich zeitliche Zwischenziele zu setzen, um die Motivation für den Startpunkt des Sparens zu finden. Selbst wenn ein schlechtes Gewissen Sie zum Sparen motiviert – egal! Hauptsache, Sie disziplinieren sich laufend und langfristig.

Jedem Sparer kann ich nur raten: Widersetzen Sie sich dem Herdentrieb beim Sparen ebenso wie beim darauffolgenden Investieren des Ersparten! Motivieren Sie sich doch einfach mit positiven Emotionen wie beispielsweise dem unglaublich schönen Gefühl finanzieller Sicherheit, die bereits mit kleineren gesparten Beträgen aufkommen kann. Und nutzen Sie doch einfach einen disziplinierenden Trick, den erfolgreiche Springreiter anwenden: Diese richten ihre Aufmerksamkeit nicht auf das Hindernis, sondern auf den Landeplatz hinter dem Hindernis! Visieren Sie also mit Ihrem geistigen Auge den Zeitpunkt an, an dem Sie bereits mehrere Tausend Euro gespart haben. Dann werden die beiden Hürden »Startpunkt des Sparens« und »langfristige Disziplin« gleich viel kleiner und Sie können sich auf Ihre Punktlandung freuen.

Fangen Sie also am besten gleich mit dem Sparen an und richten Sie sich nicht nach anderen. Sie wissen nämlich nie, ob die Erzählungen anderer mit dem Tenor der eisernen Spardisziplin wirklich wahr sind oder ob nicht doch eine Schenkung den vermeintlichen Sparprozess ganz enorm beschleunigt hat. Nur weil Nachbarn eine Ferienwohnung oder ein neues Auto kaufen, muss das für Sie nicht automatisch auch richtig sein. Viele dieser vermeintlichen Vermögensgegenstände bringen laufende Kosten mit sich und stellen damit eher Verbindlichkeiten als Vermögen dar. Und nach wie vor gilt: Wer Verbindlichkeiten einkauft, muss auf seine Gehaltsabrechnung schauen. Wer Vermögen einkauft, kann auf seine Depot­aufstellung schauen.

Menschlichen Entscheidungen – und damit eben auch dem Sparprozess – liegt immer ein Mix aus Gefühlen und Verstand zugrunde. Die emotionale Ebene wird dabei vom Bauch verkörpert. Wer hat nicht schon einmal den Satz gehört: »Ich habe ein gutes Bauchgefühl bei dieser Entscheidung.« Diese Emotionen treten in Wechselwirkung mit der rationalen Ebene.

Die Darstellung zeigt, dass beide Ebenen und auch das ganz natürliche Wechselspiel von Bauch und Kopf für die Spardisziplin absolut notwendig sind. Um wirklich langfristig zu sparen, brauchen Sie immer wieder mal einen emotionalen Anstoß ebenso wie das konkrete, gezielte Durchführen und die laufende Kontrolle.

Entscheidungsebenen eines Sparers, Quelle: eigene Darstellung

6. Was muss ich tun, um meinen Spar­groschen zur Vermögensanlage zu machen?

Viele Kinder kennen das: Die Eltern, der Onkel, die Oma – jemand schenkt ihnen ihr erstes Sparschwein und wirft hoffentlich gleich auch etwas Geld hinein. Zumeist wird dann das Ersparte zügig in Süßigkeiten oder Spielsachen getauscht. Diese Form des Zwecksparens weckt hoffentlich bei jeder Leserin und jedem Leser dieses Buches eine schöne Erinnerung an die eigene Kindheit oder an die eigenen Kinder.

Werden die Beträge größer und vor allem die Sparzeiträume länger, dann wird es natürlich immer bedeutsamer, wenn das Sparschwein geschlachtet wird. Fließt der Inhalt aus dem Bauch des edlen Porzellantiers nicht unmittelbar in den Konsum, sondern soll er mittel- und langfristig investiert werden, dann transferiert man Bargeld durch Einzahlung auf das eigene Konto in Buchgeld.

Wer den Schritt vom Bargeld zum Buchgeld gemacht hat, für den ist Geldanlegen ganz einfach. Der Betreffende geht zu seinem Finanzberater oder zu seiner Bank und eröffnet zunächst ein Wertpapierdepot, um darin dann seine Wertpapiere lagern zu können. Depots werden angeboten von Banken, Sparkassen, Direktbanken und Investmentfonds-Plattformen. In einem Wertpapierdepot lassen sich vor allem Investmentfondsanteile, Aktien und festverzinsliche Wertpapiere lagern. Eröffnet man ein reines Investmentfondsdepot oder kauft man eine Fondspolice, dann können darin ausschließlich Anteile von Investmentfonds gelagert werden. Natürlich werden die Begriffe in späteren Kapiteln noch ausführlich erörtert.

Geldanlegen war einfach, ist einfach und wird immer einfach sein. Sie müssen für sich zunächst zwei Grundsatzfragen ganz ehrlich und klar beantworten:

Wollen oder müssen Sie in der näheren Zukunft (z. B. in den nächsten zwölf Monaten) von diesem Geldbetrag etwas für Ihr tägliches Leben verwenden? Und wenn ja, wie viel?Wie weit in der Zukunft liegt Ihr langfristiges Sparziel?

Wer Geld benötigt, um sich kurzfristig mal was leisten zu können – vielleicht ein langes Urlaubswochenende in einer tollen Stadt –, legt diesen Teil seines Geldes beispielsweise auf ein Tagesgeldkonto. Will er jedoch für ein Ziel sparen, das vier oder fünf Jahre in der Zukunft liegt, dann verleiht er vielleicht sein Geld am Kapitalmarkt und kauft eine Anleihe. Der Teil des eigenen Vermögens, der in den kommenden 15, 20 oder 25 Jahren vermutlich nicht benötigt wird, sollte sauber und ordentlich gestreut und auch in Sachwerte, also in Aktien, Rohstoffe oder Immobilien investiert werden.

In allen Fällen, egal ob ein Anleger sein Geld verleiht (Sparbuch, Anleihe) oder ob ihm etwas gehört (Aktie, Immobilie), möchte er natürlich die Chance haben, mehr Geld zurückzubekommen, als er ursprünglich angelegt hat.

Und wenn der Onkel oder die Oma kein Sparschwein, sondern ein Sparbuch schenken, dann ist die Transformation von Bargeld in Buchgeld gar nicht mehr notwendig. Eine richtige Vermögensanlage ist das in ein Buch oder eine Service-Card umgewandelte Sparschwein natürlich noch nicht. Zur Vermögensanlage wird der gebuchte Betrag erst, wenn der Sparer das Geld, oder Teile davon, auch als Vermögensanlage behandelt, sprich es wohlüberlegt und langfristig anlegt.

7. Warum ist die Bewertung von Vermögen und Verbindlichkeiten für mich wichtig?

Der Wert eines Vermögensgegenstandes wird letztlich immer von mindestens zwei Parteien festgelegt, nämlich vom (potenziellen) Verkäufer und vom (potenziellen) Käufer. Zugegebenermaßen klingt das banal, und dennoch ist dieser Umstand der Kern einer jeden Bewertung, also der Preisfindung.

Nehmen wir zur Erläuterung ein Beispiel aus dem alltäglichen Leben, den Verkauf bzw. Kauf eines Gebrauchtwagens. Der Neupreis des Wagens hat vor zehn Jahren 25.000 Euro betragen. Beispielsweise setzt man als (potenzieller) Verkäufer einen aktuellen Wert in Höhe von 20 Prozent des Neupreises, also 5.000 Euro an. Aus dem Blickwinkel des (potenziellen) Käufers ergibt sich vielleicht ein anderes Bild, zumal er die Anzahl der gefahrenen Kilometer als eher hoch einschätzt, und somit taxiert er den aktuellen Wert des Pkws auf 15 Prozent vom Neupreis, also auf 3.750 Euro.

Bisher spreche ich ganz bewusst immer vom potenziellen Käufer und vom potenziellen Verkäufer, da der Handel ja noch nicht abgeschlossen wurde. Denn die Preisvorstellungen beider Parteien klaffen schließlich um 1.250 Euro auseinander.

Was also ist denn nun der echte Wert des Pkws? Am Ende dieser Preisverhandlung wird sich entweder ein Kompromiss ergeben und beide treffen sich beispielsweise in der Mitte bei 4.375 Euro. Oder aber von den beiden wird kein Kompromiss gefunden und der Handel kommt folglich nicht zum Abschluss. Der Preis ist die entscheidende Variable in dieser Gleichung. Diesem Umstand ist auch der Ausdruck der Börsianer geschuldet: »Der Preis räumt den Markt!« Zu bedenken ist, dass an der Börse immer die Zukunft gehandelt wird. So ist beispielsweise der buchhalterische Wert einer Maschine eines Unternehmens weniger entscheidend als die zukünftigen Gewinne, die dieses Unternehmen damit machen kann.

Das Kfz-Beispiel zeigt, dass der Wert eines Vermögensgegenstandes erst dann festgelegt werden kann, wenn sowohl der mögliche Verkäufer als auch der mögliche Käufer bereit sind, sich auf einen Wert zu einigen. In die Welt der Finanzen übersetzt, bedeutet das, dass beispielsweise eine Aktie erst dann den Eigentümer wechselt (gehandelt wird), wenn Verkäufer und Käufer bei ihren Preis- bzw. Kursvorstellungen übereinkommen. Auch bei festverzinslichen Wertpapieren, Edelmetallen oder Immobilien ist dieses Prinzip immer dasselbe.

Selbst die (schwierige) Frage, wie hoch der Wert einer eigengenutzten Immobilie ist, lässt sich demnach erst im tatsächlichen Verkaufsprozess beantworten. Denn neben dem (potenziellen) Verkäufer ist ja schließlich auch der (potenzielle) Käufer an der Preisfindung beteiligt. Und selbst ein unabhängiges Gutachten ändert an dem Umstand nichts, dass erst die beiden Unterschriften beim Notar den finalen Wert festlegen.

Simplified Fazit

Beim Basiswissen Geld sollten folgende drei Punkte im Fokus bleiben:

Wer Verbindlichkeiten einkauft, muss auf seine Gehaltsabrechnung schauen. Wer Vermögen einkauft, kann auf seine Depotaufstellung schauen.Sich zum Sparen zu motivieren, ist ebenso wichtig, wie sich beim Sparen laufend zu disziplinieren und das Ersparte dann auch gezielt anzulegen.Geldanlegen ist einfach, wenn man ein Zeitraster erarbeitet und festlegt, wann man sein Geld braucht. Dieses Raster gilt es dann gezielt umzusetzen und regelmäßig zu überarbeiten.

Teil 2: Basiswissen Vermögensanlage

»Es ist besser, einen Tag im Monat über sein Geld nachzudenken, als einen ganzen Monat dafür zu arbeiten!«

John Davison Rockefeller

8. Wie lässt sich mithilfe meiner Vermögenszuflüsse mein Vermögensbestand noch vergrößern?

Der Zusammenhang zwischen Bestandsgrößen (Vermögen) und Stromgrößen (Zuflüsse/Abflüsse) ist sehr einfach und vielleicht gerade deswegen so bedeutsam. Durch Stromgrößen (zum Beispiel die Anlage von 100 Euro im Monat) entstehen natürlich Bestandsgrößen (zum Beispiel 10.000 Euro Vermögen nach acht Jahren und vier Monaten). Und genau aus diesem Vermögensbestand können dann wieder neue Kapitalzuflüsse (zum Beispiel 100 Euro im Jahr aus den angesparten 10.000 Euro) entstehen. Für diesen Zusammenhang gelten jedoch zwei elementare Voraussetzungen:

Bestände bauen sich nur auf, wenn man kontinuierlich und langfristig Zuflüsse einbringt. Laufendes und regelmäßiges Sparen ist also Pflicht!Erträge aus dem Vermögensbestand dürfen nicht verfrühstückt, also konsumiert werden, sondern sind dazu da, den Bestand weiter auszubauen.

Verwendet man die Zahlungsströme im oben angeführten Beispiel eben nicht für den Konsum, dann erhöht sich durch die Zuflüsse aus dem Vermögensbestand der Vermögensbestand selbst auf 10.100 Euro.

Wenn man keine sechs Richtigen im Lotto hatte, dann benötigt man Zeit, um sein Vermögen durch Sparen aufzubauen, und noch mehr Zeit, um weitere, merkliche Zuflüsse aus diesem Vermögensbestand zu generieren. Und um sein Geld irgendwann mehr und mehr für sich arbeiten zu lassen, ist und bleibt die Interaktion entscheidend zwischen persönlicher Bilanz – in Bilanzen stehen stichtagsbezogene Bestandsgrößen – und persönlicher Gewinn- und Verlustrechnung, in der die Stromgrößen notiert werden.

Die gute Nachricht dabei lautet, dass es wirklich funktioniert, Geld mit Geld zu verdienen. Allerdings benötigt man dafür zumeist einen langen Zeitraum und man muss für mindestens diesen Zeithorizont auch diszipliniert sein.

Simplified Fazit