Die 4 Schlüssel der BESTNOTE: Erhöhe dein Allgemeinwissen, lerne zu lernen, lies schneller durch Speed Reading und steigere deine Konzentration – und werde so zum Einserkandidaten. - Frederik Holm - E-Book

Die 4 Schlüssel der BESTNOTE: Erhöhe dein Allgemeinwissen, lerne zu lernen, lies schneller durch Speed Reading und steigere deine Konzentration – und werde so zum Einserkandidaten. E-Book

Frederik Holm

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Beschreibung

Trainiere dein Allgemeinwissen, lerne zu lernen, erhöhe deine Konzentration und lies schneller durch Speed Reading! Dieses Buch ist der Booster für deine akademische und berufliche Karriere!

Möchtest du stressfreie und ohne stundenlanges Büffeln Bestnoten schreiben? Möchtest du endlich konzentriert und ohne Ablenken lerne und arbeiten? Möchtest du dein Allgemeinwissen aufs nächste Level bringen? Möchtest du stapelweise Bücher und Dokumente so schnell wie möglich lesen können?

Dann wird dich dieses Buch zum Einserkandidaten machen und dein Leben verändern. Die 4 Schlüssel zur Bestnote zeigt dir, wie du bessere Noten schreibst, produktiver arbeitest und lernst und wie du erfolgreicher in Schule, Studium und Job wirst.

Erfahre die vier „Geheimwaffen“ von wahren Einserkandidaten und lerne clevere Methoden, die du direkt umsetzen kannst. Dieses Buch beinhaltet folgende Themenblöcke:

Stressfrei zur Bestnote

Mit den richtigen Lernmethoden und Lerntechniken wird aus dem faulsten Schüler oder Studenten ein Einserkandidat! Die „Streber“ und „Überflieger“ in der Schule oder im Studium sind weder die Schlausten, noch die Fleißigsten - sie lernen einfach am effizientesten und effektivsten - ohne dabei am Prüfungsstress zu verzweifeln oder Stunden lang zu büffeln.


Fokus und Konzentration

Anstatt deine wertvolle Zeit zu verschwenden und dich von jeder Kleinigkeit ablenken zu lassen, lernst oder arbeitest du mit einem laser scharfen Fokus. Der „magische“ Zustand, der dich alles um dich herum vergessen werden lässt, nennt sich FLOW - und du kannst ihn quasi auf Knopfdruck erreichen und so deine Konzentration massiv erhöhen.


Speed Reading

Ein ganzes Buch an einem Tag lesen und wissen, was drin steht? Mit den richtigen Methoden kannst du deine Lesegeschwindigkeit massiv steigern und so selbst die langweiligsten und trockensten Texte in kürzester Zeit meistern. Speed Reading ist die Fähigkeit, um extrem viel Zeit zu sparen und mit einem laser scharfen Fokus jedes Buch zu meistern.


Allgemeinwissen

Wer viel weiß und gut gebildet ist, der hat in vielen Lebensbereichen zahlreiche Vorteile. Ob beim Smalltalk, beim Meeting mit den Kollegen, beim Bewerbungsgespräch, im Studium oder im Unterricht - du kannst immer mitreden, wirkst gebildeter & intelligenter. Bildung ist der Schlüssel zum Erfolg - und es fängt bereits bei deinem Allgemeinwissen an.

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Frederik Holm

 

 

Die 4 Schlüssel der BESTNOTE

 

Erhöhe dein Allgemeinwissen, lerne zu lernen, lies schneller durch Speed Reading und steigere deine Konzentration– und werde so zum Einserkandidaten.

 

Originale Erstausgabe Oktober 2021

verlegt durch KR Publishing.

 

 

Copyright © 2022 Frederik Holm

 

Das Werk einschließlich aller Inhalte ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck oder Reproduktion (auch auszugsweise) in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie oder anderes Verfahren) sowie die Einspeicherung, Verarbeitung, Vervielfältigung und Verbreitung mit Hilfe elektronischer Systeme jeglicher Art, gesamt oder auszugsweise, ist ohne ausdrückliche schriftliche Genehmigung des Autors untersagt. Alle Übersetzungsrechte vorbehalten.

 

Copyright © 2022 KR Publishing

Alle Rechte vorbehalten

 

1. Auflage

 

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

 

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie, detaillierte bibliografische Daten sind im Internet unter https://portal.dnb.de abrufbar.

 

 

 

 

Inhalt

 

Vorwort

BESTNOTEN SCHREIBEN

Kapitel 1: Das menschliche Gehirn - die Basis unserer Lernfähigkeit

Kapitel 2: Das Lernen - eine Grundlage des menschlichen Lebens

Kapitel 3: Optimal lernen - die Basics

Kapitel 4: Die Lerntypen - individuell lernen für mehr Erfolg

Kapitel 5: Lerntechniken - von ABC bis Summary

Kapitel 6: Richtig Lesen und Mitschreiben

Kapitel 7: Das Geheimnis des Flows

Kapitel 8: So meisterst du Prüfungen mühelos & stressfrei

Kapitel 9: Last Minute Lernen - was tun, wenn die Zeit knapp wird?

Kapitel 10: Lernen mit Hindernissen

Kapitel 11: Die gängigsten Mythen über das Lernen

Kapitel 12: 10 Tipps - Kinder beim Lernen unterstützen

Kapitel 13: Fragen und Antworten

FOKUS & KONZENTRATION

Kapitel 1: Die Konzentration

Kapitel 2: Selbsttest - wie steht es um deine Konzentrationsfähigkeit?

Kapitel 3: Die Top 10 Konzentrationskiller

Kapitel 4: Praktische Übungen zur Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit

Kapitel 5: Quick Tipps - Notfall-Tricks für eine sofortige Konzentrationssteigerung

Kapitel 6: Der Fokus

Kapitel 7: Die Top 7 Fokusfeinde

Kapitel 8: Praktische Übungen für einen klaren Fokus

Kapitel 9: Der Flow & wie du ihn erreichst

Kapitel 10: Konzentration und Fokus bei Kindern

Kapitel 11: Fragen und Antworten

SPEED READING

Kapitel 1: Die Welt des Lesens

Kapitel 2: Konzentration und Fokus

Kapitel 3: Speed Reading Grundlagen

Kapitel 4: Speed Reading auf dem Prüfstand

Kapitel 5: Speed Reading lernen in der Theorie

Kapitel 6: Speed Reading lernen in der Praxis

Kapitel 7: Lesefortschritte überprüfen

Kapitel 8: Selbsttest - Wie schnell lese ich?

Kapitel 9: Fragen und Antworten

ALLGEMEINWISSEN

Kapitel 1: Erfolg durch Allgemeinwissen

Kapitel 2: Allgemeinwissen spielend leicht lernen & behalten

Kapitel 3: Die Wissenschaft der Lebewesen erkunden

Kapitel 4: Die Psyche des Menschen erkunden

Kapitel 5: Die Zusammensetzung, aus der alles besteht

Kapitel 6: Untersuchung der Naturphänomene

Kapitel 7: Die Zahlen, die die Welt zusammenhalten

Kapitel 8: Auf den Spuren unserer Vorfahren

Kapitel 9: Die Betrachtung der Erdoberfläche

Kapitel 10: Die Führung unserer heutigen Gesellschaft

Kapitel 11: Worte, die Geschichte schrieben

Kapitel 12: Kreativität, die niemals ihre Faszination verliert

Kapitel 13: Beschwingende Töne, die ihres Gleichen suchen

Kapitel 14: Glauben oder nicht glauben?

Kapitel 15: Denkansätze, deren Relevanz nicht vergeht

Kapitel 16: Die Faszination der Bewegung

Kapitel 17: Die praktische Umsetzung menschlicher Erkenntnisse

Kapitel 18: Die ökonomische Bedürfnisbefriedigung

Kapitel 19: Wer hat es gesagt?

Schlusswort

Weitere Werke von KR Publishing

Impressum

Vorwort

 

 

Sobald wir auf die Welt kommen, beginnt für uns das Lernen. Zunächst lernen wir grundlegende Dinge, wie beispielsweise sprechen und laufen. Irgendwann geht es dann in die Schule, wo das Lernen nochmal eine ganz andere Bedeutung bekommt. Nach dem Abschluss der Schullaufbahn haben die meisten wohl das Lernen satt, doch auch da ist es noch nicht zu Ende. Unabhängig davon, wofür wir uns entscheiden – lernen gehört unweigerlich dazu.

 

Allerdings sollten wir lernen nicht als ein notwendiges Übel betrachten, sondern als lebenslanger Prozess, der unserer Potenzialentfaltung dient.

 

In diesem Buch wirst du allumfassend in die Welt des Lernens eintauchen und feststellen, dass Lernen nicht nervig und lästig sein muss. Es beginnt mit Lerntechniken, mithilfe derer dir es gelingen wird, Bestnoten zu schreiben.

 

Außerdem erfährst du in diesem Buch:

 

✓ Was es mit der Konzentration auf sich hat

✓ Wie du deinen Fokus behalten kannst

✓ Wie der Flowzustand erreicht werden kann

✓ Wofür Speed Reading dir nützen kann

✓ Was hinter dem Speed Reading steckt

✓ Welche Übungen du zu Beginn ausüben kannst

✓ Welchen Einfluss ein ausgeprägtes Allgemeinwissen hat

✓ Allgemeinwissen zu 16 verschiedenen Themen

 

__________

 

Du siehst bereits hier, dass du mit diesem Buch einen Allrounder im Bereich des Lernens an die Hand bekommst, sodass dir zukünftig jegliches Lernen wie von Zauberhand gelingen sollte. Du wirst unaufhaltsam werden.

 

Ich wünsche dir viel Erfolg mit diesem Buch

 

Dein

 

 

 

 

BESTNOTEN SCHREIBEN

Kapitel 1: Das menschliche Gehirn – die Basis unserer Lernfähigkeit

 

 

Wir lernen in den Armen unserer Eltern, im Kindergarten, auf dem Spielplatz, im Schulunterricht, auf dem Pausenhof, vor dem Fernseher und am Arbeitsplatz – trotzdem findet das Lernen dabei aber immer am selben Ort statt: im Gehirn. Aus diesem Grund widmen wir uns im ersten Kapitel dieses Buches dem wohl mit Abstand faszinierendsten menschlichen Organ, sehen uns dessen Aufbau an und finden heraus, was genau dort passiert, wenn wir lernen.

 

 

Der Aufbau des Gehirns

 

Das Gehirn eines erwachsenen, gesunden Menschen wiegt durchschnittlich rund 1.400 Gramm und beherbergt etwa 100 Milliarden Gehirnzellen. Diese Zellen werden Neuronen genannt, sind untereinander verknüpft und stellen so über 100 Billionen Verbindungen her, die sogenannten Synapsen. Zusammen mit dem Rückenmark bildet das Gehirn das zentrale Nervensystem. Das Organ, das in seiner Form oft mit einer Walnuss verglichen wird, hat es also ganz schön in sich. Übergeordnet lässt es sich in drei grundlegende Bereiche unterteilen:

 

Das Großhirn – Telencephalon

 

Mit Abstand am größten ist das Großhirn, das sich in zwei Hälften aufgliedert, die mit dem sogenannten Balken verbunden sind. Ohne diesen wichtigen Teil des Hirns könnte der menschliche Körper unmöglich funktionieren. Das Großhirn ist der Kommunikator, über den alle Organe aufeinander abgestimmt werden. Die Steuerung des Körpers findet dabei überkreuzt statt. Sprich: Die linke Hirnhälfte steuert die rechte Körperseite und andersherum. Zu finden ist das Telencephalon direkt unter der Schädeldecke. Die beiden Hemisphären dieses Gehirnteils lassen sich nochmals in vier Bereiche aufteilen:

 

Frontallappen

 

Der Frontallappen sorgt dafür, dass du situationsbezogen auf Reize reagieren kannst. Es werden die sensorischen Signale mit Erinnerungen, Emotionen und früheren Bewertungen in Verbindung gebracht. Das Ergebnis dieser Verknüpfung prägt dein Handeln.

 

Parietallappen

 

Körperliche Wahrnehmungen, zum Beispiel Temperatur, Druck und die Beschaffenheit von Oberflächen, werden im Parietallappen verarbeitet. Dort sitzt auch das räumliche Denken.

 

Temporallappen

 

Dein Gehör wird vom Temporallappen gesteuert. Außerdem befinden sich hier zwei besonders bemerkenswerte Abschnitte:

 

✓ Hippocampus: Das mittel- und langfristige Abspeichern von Informationen und Erlebnissen geschieht im Hippocampus.

 

✓ Amygdala: Die Amygdala wird auch Mandelkern genannt und ist am Ende des Hippocampus zu finden. Sie kümmert sich um die emotionale Bewertung von aufgenommenen Informationen und ist somit ebenfalls an der Entscheidung darüber beteiligt, wie diese im Gedächtnis abgespeichert werden.

 

Occipitallappen

 

Dein Sehvermögen verdankst du dem Occipitallappen. Ohne diesen Teil des Großhirns wärst du – trotz völlig intakter Augen – nicht in der Lage dazu, deine Umgebung optisch zu erfassen.

 

Das Zwischenhirn – Diencephalon

 

Ist die Rede vom Zwischenhirn, liegt der Fokus meist auf diesen beiden Bereichen:

 

✓ Thalamus: Alle sensorischen Signale laufen über den Thalamus. Sie werden vom peripheren Nervensystem dort eingeschleust und dann an das Großhirn weitergeleitet.

 

✓ Hypothalamus: Der Hypothalamus ist sowohl an physischen als auch an psychischen Prozessen beteiligt und verbindet das Nervensystem – gemeinsam mit der Hypophyse – mit dem Hormonsystem.

 

Daneben setzt sich das Zwischenhirn aus Subthalamus und Epithalamus zusammen.

 

Der Hirnstamm – Mesencephalon, Cerebellum und Myelencephalon

 

Der dritte große Bereich des Gehirns ist der Hirnstamm, der aus Mittelhirn, Kleinhirn und Nachhirn besteht. Über das Nachhirn ist das Gehirn mit dem Rückenmark verbunden. Die Steuerung von Reflexen, die automatisch ablaufen, geschieht im Hirnstamm. Beispiele für solche reflexartigen Vorgänge sind das reizinitiierte Schlucken, die Atmung, die Körpertemperaturregulation und der Herzschlag.

 

Du siehst: Das Gehirn übernimmt eine Vielzahl wichtiger Aufgaben und bildet die Basis, auf der der menschliche Organismus überhaupt leben und funktionieren kann.

 

Neuronen, Synapsen und die Kommunikation im Gehirn

 

Die Kommunikation im Gehirn geschieht über elektrische Impulse. Diese werden von Neuronen erzeugt, gelangen an die Synapsen und werden von dort aus über Neurotransmitter, also über chemische Botenstoffe, an andere Neuronen weitergeleitet. Vereinfacht kannst du dir diesen Vorgang wie einen Sprint vorstellen. Der Schiedsrichter (Neuron 1/aussendendes Neuron) gibt das Startsignal (den elektrischen Impuls) ab. Sobald das Signal vom Läufer (der Synapse) gehört wird, aktiviert dieser seine Muskelkraft (die Neurotransmitter) und läuft zum Ziel (Neuron 2/empfangendes Neuron). Das Prinzip ist immer dasselbe: elektrischer Impuls des aussendenden Neurons – Synapse – Neurotransmitter – empfangendes Neuron. In der Realität bezieht sich dieser Prozess allerdings nicht auf zwei kommunizierende Neuronen, sondern auf ganze Neuronengruppen, und findet weitaus schneller statt, als selbst Usain Bolt jemals laufen könnte. Synapsen verbinden übrigens nicht nur Neuronen mit Neuronen, sondern auch mit andersartigen Zellen, zum Beispiel mit Muskelzellen und Sinneszellen. Wenn nun ein Reiz auf eine Sinneszelle trifft, wird er von der Synapse an die Neuronen weitergegeben und kann so im Gehirn verarbeitet werden.

 

 

Was passiert, wenn wir lernen?

 

Du kannst Informationen auf verschiedenen Wegen aufnehmen. Beteiligt ist aber immer mindestens ein Sinneskanal. Um zu lernen, muss eine Information also durch das Sehen, das Hören, das Riechen, das Schmecken oder das Tasten aufgenommen werden. Der jeweilige Reiz aktiviert die Synapse und findet so seinen Weg über die Neuronen dorthin, wo er im Gehirn verarbeitet werden kann. Je öfter sich derselbe Reiz wiederholt, desto stärker prägen sich die entsprechenden Synapsen aus und mit desto mehr "Schlagkraft" gelangt das Signal ins Gehirn. Das erklärt auch, warum das Gehirn im Laufe des Lebens an Gewicht zunehmen kann, obwohl die Anzahl an Neuronen gleich bleibt. Durch neue Informationen werden neue Verknüpfungen im neuronalen Netz gebildet. Verknüpfungen, die nicht mehr genutzt werden, lösen sich mit der Zeit auf, während häufig angesprochene Synapsen, wie bereits beschrieben, dicker und stärker werden. Das hat zur Folge, dass sie größere Mengen an Neurotransmittern senden können, wodurch das Signal letztendlich schneller und deutlicher bei den empfangenden Neuronen ankommt. Diese Tatsache ist der Grund dafür, dass das Gehirn häufig mit einem Muskel verglichen wird. Faktisch ist diese Aussage natürlich falsch. Doch genau wie ein Muskel, verliert auch eine Synapse an Stärke, wenn sie nicht trainiert wird, und wird im Umkehrschluss stärker, wenn man sie trainiert. Diese Anpassungsfähigkeit des Gehirns erlaubt es uns, uns stetig auf neue Situationen und Gegebenheiten einstellen zu können, sodass wir mit den unterschiedlichsten Szenarien zurechtkommen. Das Schaffen neuer und das Stärken bestehender Verknüpfungen funktioniert ein Leben lang. Das Sprichwort "Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr" solltest du also keinesfalls ernst nehmen. Fakt ist, dass ein Erwachsener mit einem gesunden Gehirn jederzeit dazulernen und sein Wissen verfestigen kann.

 

 

Kurzzeit- vs. Langzeitgedächtnis

 

Unter dem Gedächtnis verstehen wir die Fähigkeit des Gehirns, Informationen abzuspeichern und wieder abzurufen. Dabei gibt es keinen zentralen Gedächtnisspeicher im Gehirn. Vielmehr findet das Abspeichern und Abrufen in vielen Hirnarealen gleichzeitig statt. Wenn du zum Beispiel an ein Auto denkst, erinnert sich ein Teil deines Gehirns daran, wie ein Auto aussieht, ein anderer weiß, wie du es fahren kannst, ein dritter, wie es sich anhört, und ein vierter, wie du dich gefühlt hast, als du zum ersten Mal mit einem Auto gefahren bist. All diese Informationen befinden sich an unterschiedlichen Stellen, vereinen sich aber zu deiner Vorstellung von einem Auto. Da du in deinem Leben vermutlich ziemlich häufig mit Autos zu tun hast, sind die Synapsen, die damit zusammenhängen, unglaublich stark. Deshalb musst du nicht täglich neu lernen, was ein Auto ist, wie es funktioniert und welche Geräusche es macht. All das befindet sich in deinem Langzeitgedächtnis. Bis dorthin ist es aber ein weiter Weg, der über mehrere Stationen führt:

 

Das sensorische Gedächtnis

 

Das sensorische Gedächtnis speichert Signale lediglich so lange, wie die Sinneszellen brauchen, um sie über die Synapsen an die Neuronen weiterzugeben. Binnen dem Bruchteil einer Sekunde ist dieser Prozess abgeschlossen und das sensorische Gedächtnis wird „gelöscht“ bzw. zurückgesetzt.

 

Das Kurzzeitgedächtnis

 

Werden die Informationen als wichtig genug eingestuft, gelangen sie ins Kurzzeitgedächtnis. Hier erfolgt die Speicherung einige Sekunden bis hin zu wenigen Minuten.

 

Das Langzeitgedächtnis

 

Durch enorme Wichtigkeit oder stetige Wiederholung verdienen sich Informationen den Aufenthalt im Langzeitgedächtnis. Was dort abgespeichert ist, wird nicht so schnell wieder vergessen. Je nach Wichtigkeit und Wiederholung, bleiben die Informationen für Stunden, Tage oder sogar dauerhaft erhalten und stehen somit ständig zum Abruf bereit.

 

_________

 

Sicher weißt du aus eigener Erfahrung, dass manche Dinge leichter einen Weg ins Langzeitgedächtnis finden, als andere. So erinnerst du dich bestimmt noch lebhaft an deinen ersten Kuss, während sich der Name einer beliebigen Hauptstadt, den du in der Schule gelernt hast, längst verflüchtigt hat – das, obwohl du deinen ersten Kuss nur einmal erlebt und seither höchstens von Zeit zu Zeit in deiner Erinnerung wiederholt hast. Der Grund dafür ist deine Amygdala. Wie du weißt, ist sie für die emotionale Bewertung von Informationen zuständig und arbeitet mit dem Hippocampus zusammen, der maßgeblich am Abspeichern von Informationen beteiligt ist. Je mehr Emotionen einer Information von der Amygdala zugeordnet werden, desto tiefer wird die Information abgespeichert. Emotionale Erlebnisse lassen sich also deutlich leichter ins Langzeitgedächtnis manövrieren, als harte Fakten. Man unterscheidet hier zwischen dem episodischen und dem semantischen Gedächtnis. Dein erster Kuss wäre dem episodischen Gedächtnis, das sich stark auf das eigene Leben bezieht, zuzuordnen, während eine Hauptstadt im semantischen Gedächtnis landet. Darüber hinaus kennen wir das prozedurale Gedächtnis. Diese unverzichtbare Form des Gedächtnisses erinnert sich ganz unbewusst und bezieht sich auf Bewegungsabläufe. Wenn du gehst, musst du dich nicht ständig bewusst daran erinnern, wie du einen Fuß vor den anderen setzen kannst und welche Muskeln du hierfür ansteuern musst. Diese grundlegenden Informationen, die du tagtäglich wiederholst, sind im prozeduralen Gedächtnis verankert und werden von dort aus so verwaltet, dass sie dein Bewusstsein nicht mehr erreichen.

 

 

Lernfähigkeit erhöhen – unterstütze dein Gehirn beim Lernen

 

Im Laufe dieses Buches wirst du jede Menge konkrete Tipps zum optimalen Lernen erhalten. Diese können aber nur gut fruchten, wenn einige Grundvoraussetzungen gegeben sind, die sich sehr direkt auf dein Gehirn beziehen. Schließlich kann effektives Lernen nur dann stattfinden, wenn sich das Gehirn in einem fitten Zustand befindet.

 

Ernährung

 

Zum einen ist da die Ernährung. Das Gehirn braucht Nährstoffe, um leistungsfähig zu bleiben. Eine mangelnde Nahrungszufuhr kann sich somit direkt auf die Hirnleistung auswirken – denn dein Gehirn hat großen Hunger. Zwischen 17 % und 25 % der Kalorien, die du täglich zu dir nimmst, werden vom Gehirn beansprucht. In diesem Zusammenhang hat sich der Begriff "Brainfood" etabliert: Essen, das das Gehirn unterstützt. Hier einige Tipps für dein Gehirn.

 

   ✓ Kohlenhydrate für die Energie

 

Kohlenhydrate liefern dem Körper schnell und unkompliziert Energie. Wenn dein Gehirn also Höchstleistungen erbringen soll, musst du ihm diese Art der Energie zur Verfügung stellen. Ganz nebenbei begünstigt der Konsum von Kohlenhydraten, zum Beispiel aus Kartoffeln oder Vollkornprodukten, die Serotoninausschüttung im Körper, wodurch sich deine Laune verbessert und Stress vorgebeugt wird.

 

   ✓ Gesättigte Fettsäuren für das Gedächtnis

 

Allgemeinhin gelten gesättigte Fettsäuren als ungesund. In Eiern sorgt die Kombination mit Cholin aber dafür, dass sich Erinnerungsvermögen und Gedächtnis verbessern.

 

   ✓ Eisen für die Sauerstoffversorgung

 

Damit das Gehirn "rundläuft", benötigt es ausreichend Sauerstoff. Eisen ist dafür bekannt, die Sauerstoffversorgung im gesamten Körper zu fördern, weshalb eisenhaltige Lebensmittel, wie Spinat und Brokkoli, sehr zu empfehlen sind.

 

   ✓ Omega-3 für die Konzentration

 

Zu guter Letzt darf auch Omega-3 nicht unterschätzt werden. Viele Fischsorten sowie Nüsse sind reich an der gesunden Fettsäure und liefern nicht nur nachhaltig wertvolle Energie, sondern sollen auch der Konzentration auf die Sprünge helfen.

 

Flüssigkeitshaushalt

 

Dein Gehirn besteht zu 75 % aus Flüssigkeit. Im Falle eines Flüssigkeitsmangels verkleinern sich die Dendriten (Neuronenfortsätze), wodurch sich die Aufnahme von Informationen schwieriger gestaltet. Deshalb solltest du deinen Körper gerade an Tagen, an denen dein Gehirn stark beansprucht wird, unbedingt mit ausreichend Flüssigkeit – am besten in Form von Wasser, Fruchtsaftschorlen und Tee – versorgen.

 

Schlaf

 

Ein gut ausgeruhtes Gehirn arbeitet besser. Außerdem werden Informationen nach derzeitigem Forschungsstand vor allem im Schlaf verfestigt, weshalb dein Lernerfolg auch von deinem Schlafverhalten abhängt. Optimalerweise schläfst du nächtlich zwischen sieben und neun Stunden und hältst einen einigermaßen regelmäßigen Schlafrhythmus ein.

 

Frische Luft

 

Je weniger Sauerstoff die Luft, die du atmest, enthält, desto weniger hat dein Gehirn davon. Wissenschaftlich ist schon lange belegt, dass stickige Luft, wie sie häufig in Klassenzimmern und Büros zu finden ist, die Hirnaktivität negativ beeinträchtigt. Daher solltest du wann immer möglich ein Fenster öffnen und zwischendurch ruhig auch einmal eine Runde um den Block drehen.

 

Bewegung

 

Womit wir direkt beim letzten Aspekt wären: der Bewegung. Wer sein Gehirn langfristig fit halten möchte, muss seinen Körper bewegen. Denn die körperliche Betätigung stimuliert die Bildung und das Wachstum von Neuronen.

Kapitel 2: Das Lernen – eine Grundlage des menschlichen Lebens

 

 

Die meisten Menschen – und vielleicht auch du – denken bei dem Wort "Lernen" sofort an die Schule, die Aus- oder die Fortbildung. Wir haben eine recht genaue Vorstellung davon, was Lernen ist, und schon viel in unserem Leben gelernt. Dennoch beginnt dieses Kapitel mit einer Definition des Begriffs, um mögliche Missverständnisse aufzuklären. Anschließend befassen wir uns unter anderem mit dem effizienten Lernen und mit Fehlern, die beim Lernen besonders häufig gemacht werden.

 

 

Was bedeutet Lernen überhaupt?

 

Lernen umfasst sowohl das Aneignen von konkretem Wissen, als auch das Antrainieren von Fähigkeiten. Oftmals ist beides miteinander verknüpft. Möchtest du beispielsweise das Klavierspielen lernen, musst du dir sowohl Grundwissen zum Lesen von Noten aneignen, als auch die korrekten Bewegungen der Finger als Fähigkeit erwerben. Das Lernen ist eine absolut notwendige Grundlage für das Überleben des Menschen und dient der Erweiterung des Horizonts. In diesem Buch konzentrieren wir uns auf das Lernen im Sinne des Wissenserwerbs.

 

 

Lernen im Laufe des Lebens – lernen Kinder schneller als Erwachsene?

 

Es gibt keine Lebensphase, in der du nichts lernst. In den ersten drei Monaten deines Lebens hast du zum Beispiel gelernt, die Stimme deiner Mutter zu erkennen und dein kleines Köpfchen munter zu drehen. Im Baby- und Kleinkindalter verläuft das Lernen scheinbar extrem schnell. Das liegt zum einen daran, dass in dieser Zeit äußerst viel gelernt werden muss, zum anderen aber auch daran, dass du damals keine anderen Aufgaben hattest, als dich zu entwickeln und zu lernen. Faktisch ist die Annahme, dass Kinder schneller lernen als Erwachsene, einfach nur falsch. Im Gegenteil: Die Verbindung zwischen den unterschiedlichen Bereichen im Gehirn ist bei einem dreijährigen Kind beispielsweise noch gar nicht voll ausgeprägt, was das Lernen negativ beeinflusst. Erwachsene lernen nicht zwangsläufig schlechter und auch nicht langsamer als Kinder, doch sie lernen anders. Und das hat bei vielen einen negativen Effekt auf die Lerngeschwindigkeit und den Lernfortschritt. Ein Kind geht ohne Erwartungen an eine Sache heran, probiert sich aus und lernt eher durch Erfahrung – quasi zufällig und nebenbei. Das Baby lernt nicht zu krabbeln, weil es das Krabbeln beherrschen will. Es krabbelt drauf los, um ein Spielzeug zu erreichen oder auf sich aufmerksam zu machen. Der Erwachsene weiß hingegen ganz genau, welches Wissen oder welche Fähigkeit er sich aneignen will und hat vermutlich auch schon einen Zeitplan im Kopf. Und während das Kind, wenn es bei seinen ersten Schritten auf dem Hinterteil landet, höchstens vor Schreck weint, ärgert sich der Erwachsene maßlos über sich selbst, wenn etwas nicht klappt, zweifelt an seinem Können und demotiviert sich damit automatisch. Kinder lernen mehr oder weniger ziellos und spielerisch, Erwachsene gehen mit dem klaren Ziel etwas zu können, an die Sache heran. Sie würden das Lernen in der Regel gerne überspringen und direkt zu dem Punkt übergehen, an dem sie die Fähigkeit bereits besitzen oder das Wissen in ihrem Langzeitgedächtnis verankert ist. Und das bringt uns zum letzten Unterschied zwischen dem Lernen von Kindern und Erwachsenen: Kinder lernen, zum Beispiel beim Erlangen der Mobilität oder im Rahmen ihrer ersten Hobbys, weil sie es möchten, Erwachsene viel zu oft, weil sie es müssen oder denken, es zu müssen. Natürlich macht es einen Unterschied, ob ich freudig und ohne Angst vor Fehlern an eine neue Herausforderung herangehe, oder ob mir diese (scheinbar) aufgezwungen wird. Die gute Nachricht ist also: Auch als erwachsene Person kannst du lernen und zwar nicht unbedingt langsamer als ein Kind. Die schlechte lautet: Du stehst dir dabei oft selbst im Weg.

 

 

5 Faktoren: Was zeichnet effizientes Lernen aus?

 

Effizient zu lernen bedeutet nichts anderes, als sich möglichst viel Wissen in möglichst kurzer Zeit anzueignen. Verschiedene Faktoren beeinflussen dabei die Effizienz des Lernprozesses:

 

1. Die Einstellung

 

Aus deiner Erfahrung in der Schule oder im Studium weißt du mit Sicherheit noch, wie es ist, sich Stoff "einprügeln" zu müssen, der einen eigentlich absolut nicht interessiert und von dem man sich sicher ist, dass man keinen Nutzen für sein Leben daraus ziehen kann. Du hast dich gefragt, warum zum Teufel du wissen musst, wie man Funktionen ableitet oder wie die Osmose funktioniert. Die Frage hast du dir wahrscheinlich zurecht gestellt, sofern du heute nicht Biologe oder Mathematiker bist. Das Hinterfragen an sich ist also nicht falsch, sondern eigentlich sogar recht clever. Leider führt es aber dazu, dass du langsamer und somit ineffizienter lernst. Für effizientes Lernen solltest du also versuchen, weniger zu hinterfragen, warum du etwas Bestimmtes lernen sollst und dich dafür mehr auf den Lernprozess selbst konzentrieren. Das ist natürlich leichter gesagt als getan. Tipps zur richtigen Einstellung findest du in Kapitel 3.

 

2. Die Umgebung

 

In einem angenehm beheizten, ruhigen Raum mit einer bequemen Sitzgelegenheit lernt es sich leichter und schneller, als in einer überfüllten U-Bahn oder in einem Klassenzimmer, in dem ständig getuschelt wird. Die optimale Lernumgebung ist sowohl ruhig als auch ordentlich und erlaubt es dir, dich dort wohlzufühlen. Sämtliche Ablenkungen – zum Beispiel das potenzielle Klingeln des Smartphones oder der Fernseher, der stumm im Hintergrund läuft – sollten soweit wie möglich abgestellt werden.

 

3. Der Zeitrahmen

 

Lernen braucht Zeit – das ist nun einmal so. Und ja, es gibt Menschen, die unter Zeitdruck scheinbar besser lernen. Das liegt aber keineswegs daran, dass der Stress zur Lernfähigkeit beiträgt. Vielmehr ist es so, dass man unter Druck gezwungen ist, sich zu konzentrieren, weniger anfällig für Ablenkungen ist und endlich aufhört, das Pauken vor sich herzuschieben. Wirklich effizientes und vor allem nachhaltiges Lernen findet aber nicht unter Stress statt. Du solltest dir also einen Zeitrahmen stecken, der es dir erlaubt, dich wirklich mit dem Stoff auseinanderzusetzen und ihn dir in Ruhe verständlich zu machen.

 

4. Die Zielsetzung

 

Sich Ziele zu setzen kann überaus motivierend sein und die Effizienz des Lernprozesses steigern. Schließlich lässt sich am Erreichen der Ziele – und eventuell der Zwischenziele – der Fortschritt messen, was dazu beiträgt, die Motivation aufrecht zu erhalten. Wichtig ist dabei aber unter anderem, dass die gesetzten Ziele auch realistisch und erreichbar sind. Ansonsten schlägt der Effekt schnell ins Gegenteil um und Frust wird zum hemmenden Begleiter. Hier empfiehlt es sich nach der SMART Methode zu arbeiten. SMART steht für Spezifisch, Messbar, Ambitioniert, Realistisch und Terminiert. Immer wenn du ein Ziel formulierst, stellst du dir also folgende Fragen:

 

Ist es spezifisch, also so konkret wie möglich, formuliert?

 

Ist das Erreichen des Ziels messbar? Lässt sich zuverlässig feststellen, dass das Ziel erreicht ist und lassen sich vielleicht sogar Fortschritte messen?

 

Ist das Ziel ambitioniert? Motiviert es dich und ist es so groß, dass du es auf jeden Fall erreichen willst, aber gleichzeitig nicht zu groß, sodass du es nicht erreichen kannst?

 

Ist es auch realistisch, das Ziel zu erreichen? In einer Woche für’s Abi lernen oder in einem Monat die Bachelor Arbeit schreiben – das ist eher nicht machbar.

 

Bis wann möchtest du das Ziel erreichen? Im Sinne von SMART sollte nämlich jedes Ziel terminiert sein.

 

In den folgenden Teilen findest du einige konkrete Beispiele zur Veranschaulichung.

 

5. Die Lernweise

 

Zu guter Letzt kommt es selbstverständlich auch auf die Art und Weise an, auf die gelernt wird. Diese sollte unter anderem an deinen Lerntypen (siehe Kapitel 4) angepasst sein. In Kapitel 5 erfährst du alles über die bekanntesten und erfolgversprechendsten Lerntechniken und du wirst diese Schritt für Schritt selber anwenden.

 

 

Ablauf des Lernprozesses

 

Grundsätzlich läuft der Lernprozess fast immer gleich ab. Dabei lässt er sich in sieben relevante Phasen unterteilen, denen wir uns nun im Einzelnen widmen.

 

Phase 1:Überblick verschaffen

 

Zunächst verschaffst du dir einen Überblick. Du schaust dir an, welche Themen gelernt werden müssen, und schätzt deren Umfang ein. Du bekommst einen ersten Eindruck vom Lernstoff und verstehst, worum es im Groben geht.

 

Phase 2:Verbindungen knüpfen

 

In der zweiten Phase stellst du Verbindungen her. Zu welchen Themen besitzt du bereits relevante Informationen? Was hast du schon einmal gehört und was sagt dir hingegen so gar nichts? Wie stehst du zu dem Lernstoff und was denkst du, wird es dir nützen, ihn dir anzueignen?

 

Phase 3:Stoff be- und aufarbeiten

 

Dann beginnt das eigentliche Lernen. Du liest, bearbeitest Aufgaben, siehst dir Beispiele an und verfrachtest die Inhalte nach und nach in dein Gehirn. Außerdem hinterfragst du die Informationen, analysierst die vorliegenden Fakten und schaffst dir ein großes, flickenteppichartiges Bild, das den Stoff aus deiner Sicht widerspiegelt.

 

Phase 4:Schwerpunkte setzen

 

Dann entscheidest du, welche der Inhalte besonders wichtig und welche eher zu vernachlässigen sind. So setzt du Schwerpunkte und legst fest, worauf du dich vermehrt konzentrieren willst.

 

Phase 5:Wiederholen und vertiefen

 

Die wohl wichtigste Phase ist die der Wiederholung. Indem du Inhalte wiederholst, machst du deinem Gehirn klar, dass sie wichtig sind und unbedingt gut abgespeichert werden müssen. Wann immer du eine Information wirklich tief abspeichern möchtest, musst du sie mindestens zehn Mal wiederholen und diese zehn Wiederholungen in regelmäßigen Zeitabständen ihrerseits wiederholen. Kurzum: Man kann eigentlich kaum zu viel wiederholen.

 

Phase 6:Wachstum genießen

 

Nun bist du in der Phase angelangt, in der dir auffällt, wie viel du gelernt hast. Phase sechs ist sehr befriedigend und zeigt dir, dass dein Lernaufwand nicht umsonst war. Dir fällt es nun zunehmend leichter, das Gelernte abzurufen und anzuwenden.

 

Phase 7:Wissen transferieren

 

Sobald du den Lernstoff zuverlässig abrufen kannst, bist du in Phase sieben angelangt. Du kannst dein Wissen transferieren – auf andere Sachverhalte beziehen, neue Ideen entwickeln und es mit bereits bestehenden Konzepten in Verbindung bringen.

 

 

Häufige Fehler beim Lernen

 

Fehler zu machen ist alles andere als schlimm. Schließlich ist Lernen letztendlich ein Prozess, der gar nicht ohne Fehler auskommt. Nicht umsonst sagt eine bekannte Redensart, dass man aus Fehlern am besten lernt. Ob das nun tatsächlich stimmt, sei einmal dahingestellt. Tatsache ist aber, dass dich auch deine Fehler beim Lernen voranbringen. Das gilt zumindest für die Fehler, die sich direkt auf das Wissen, das du dir aneignen möchtest, beziehen. Anders sieht es mit vermeidbaren Fehlern aus, die im Zusammenhang mit der Lernweise stehen. Damit du diese nicht (länger) selbst machen musst, sehen wir uns die gängigsten Lernfehler an dieser Stelle im Detail an.

 

Fehler #1: Lernen unter Zeitdruck und Stress

 

Wie bereits im letzten Absatz angesprochen, ist es keine Seltenheit, dass man das Lernen so lange auf Morgen verschiebt, bis plötzlich nur noch wenige Stunden übrig bleiben. Dann bricht Panik aus und es wird wie wild drauflos gelernt. Im Notfall kann das einigermaßen gut funktionieren, auf Dauer ist es aber keine Lösung. Du lernst einfach effektiver, wenn du nicht unter Stress stehst. Tu dir also selbst einen Gefallen und versuche, vom hektischen Last-Minute-Lerner zum entspannten Lerner zu werden. Du wirst feststellen, dass das Lernen auf diese Weise eine ganz andere Qualität annimmt.

 

Fehler #2: Keine Rücksicht auf den Biorhythmus

 

Jeder Mensch besitzt eine eigene innere Uhr, den sogenannten Biorhythmus. Deine körperliche und geistige Leistungsfähigkeit steigt und sinkt im Rahmen dieses Rhythmus über den Tag verteilt mehrfach. Wenn du nun entgegen dieses Rhythmus, der täglich in etwa gleich bleibt, lernst, fällt dir das Lernen logischerweise unnötig schwer. Daher ist es sinnvoll, dich aufmerksam selbst zu beobachten, um herauszufinden, wann sich deine Leistungsfähigkeit täglich auf Hochs und in Tiefs befindet.

 

Fehler #3: Kein Lernplan

 

Lernen wird quasi automatisch einfacher und angenehmer, wenn ein realistisch umsetzbarer, strukturierter Plan existiert. Einfach drauflos lernen mag zwar auch funktionieren, ist aber deutlich weniger effizient. Du solltest dir also die Zeit nehmen, einen Lernplan aufzustellen. Dieser sollte die einzelnen Lernabschnitte beinhalten und grobe zeitliche Deadlines festhalten. So kannst du dich im Lernprozess daran entlang hangeln und weißt immer, was als nächstes zu tun ist. Außerdem kannst du bereits Gelerntes abhaken, was dir einen ordentlichen Motivationsschub schenkt. Eine ausführliche Erklärung dazu, wie man einen Lernplan erstellt, findest du in Kapitel 3.

 

Fehler #4: Keine Pausen

 

Rechtzeitig mit dem Lernen zu beginnen und sich einen Lernplan zu machen hat den Vorteil, dass man auf diese Weise regelmäßig Pausen einlegen kann. Und das wirkt sich wiederum positiv auf die Lerneffizienz aus. Denn das menschliche Gehirn kann seine Leistungsfähigkeit nur für sechs bis maximal acht Stunden pro Tag voll ausschöpfen und ermüdet schneller, je länger es am Stück stark beansprucht wird. Es zahlt sich also aus, zwischendurch mehrere Pausen einzuplanen und diese auch einzuhalten. Du willst wissen, wie viele Pausen angemessen sind und wie lang die perfekte Pause ist? Das verrät dir Kapitel 3.

 

Fehler #5: Selbstzweifel

 

Vor allem wenn etwas gelernt werden soll, von dem man ausgeht, dass es einem schwer fallen wird oder dass man nicht gerade Talente auf dem entsprechenden Gebiet mitbringt, sind Selbstzweifel oft ein Hemmschuh. Wer sich von vornherein sagt, dass das Lernen mühsam sein wird und man eigentlich gar nicht schlau, begabt oder talentiert genug ist, demotiviert sich extrem und erschafft im schlimmsten Fall eine selbsterfüllende Prophezeiung. Denn wenn wenig Motivation auf viele Selbstzweifel trifft, kann effizientes Lernen kaum stattfinden.

 

Fehler #6: Lernen "wie alle anderen"

 

Lernen ist ein sehr individueller Prozess. Was beim einen wunderbar funktioniert, muss dem anderen demnach nicht genauso viel Erfolg bringen. Daher nützt es dir nichts, dich an "Musterschülern" zu orientieren und deren Lernweisen nachzuahmen. Stattdessen solltest du verschiedenes ausprobieren und deine eigene Veranlagung berücksichtigen, um Lerntechniken zu finden, mit denen du persönlich optimal lernen kannst.

 

 

Vorteile des richtigen Lernens – warum du Lernen lernen solltest

 

Falls du dich zu diesem Zeitpunkt noch immer fragst, warum genau du dich mit dem richtigen Lernen auseinandersetzen und das "Lernen lernen" solltest, können dich diese guten Gründe hoffentlich überzeugen:

 

Das Lernen endet nicht

 

In deinem Leben wirst du immer wieder dazulernen müssen. Das Lernen endet weder nach der Schule, noch nach der Ausbildung oder dem Studium und selbst im Rentenalter muss man sich immer wieder Neues aneignen. Schließlich dreht sich die Welt weiter. Wenn du also jetzt damit beginnst, dein Lernen zu optimieren, ist das eine Sache, die du tatsächlich fürs ganze Leben lernst und von der du immer wieder profitierst.

 

Du lernst schneller und nachhaltiger

 

Wenn du erst einmal Lerntechniken gefunden hast, mit denen du gut zurechtkommst, lernst du langfristig schneller und auch nachhaltiger. Sprich: Neue Inhalte eignest du dir nicht nur schneller an, sondern verfrachtest sie auch zuverlässiger ins Langzeitgedächtnis.

 

Das Lernen ist angenehmer

 

Dinge, die wir beherrschen, sind in der Regel Dinge, die wir gern tun. Weißt du, wie du am besten lernen kannst, wirst du also automatisch auch lieber lernen. Das bedeutet nicht, dass dich jeder Lernstoff in helle Begeisterung versetzen wird. Aber im direkten Vergleich wirst du positiver an die Sache herangehen.

 

Prokrastination gehört der Vergangenheit an

 

Das ewige Aufschieben hat endlich ein Ende. Durch dein Know-How in puncto Lernen wird es dir leichter fallen, mit dem Lernen zu beginnen. Du wirst das Handwerkszeug haben, um das Lernen nicht mehr nur als notwendiges Übel, sondern auch als Chance zu begreifen. Jede Lerneinheit eröffnet schließlich eine Möglichkeit, an deinen Techniken zu feilen.

 

Du wirst zu deiner eigenen Motivation

 

Du kannst deine ganz persönliche Erfolgsstory schreiben. Mit jeder erfolgreichen Lerneinheit werden dein Glaube an dich selbst und deine Motivation gleichermaßen wachsen. Du wirst wissen, dass dir, was effektives Lernen angeht, keiner so schnell etwas vormacht. Und Stoff, der dir vorher wie ein riesiger, schier unbezwingbarer Berg erschien, wird zum Hügel, auf den du munter hinaufklettern kannst.

 

 

Die Lernkurve – je steiler, desto besser?

 

Hast du schon einmal von der sogenannten Lernkurve gehört? Sie beschreibt den Verlauf deines Lernens in Bezug auf die Zeit und die Stoffmenge. Bewältigst du viel Stoff in kurzer Zeit, steigt sie steil an. Im Umkehrschluss fällt sie wieder ab, beziehungsweise verläuft flach, wenn du dir für wenig Lernstoff viel Zeit nimmst. Anhand der Fakten würdest du der Aussage "je steiler, desto besser" wahrscheinlich zustimmen. In der Realität kann eine Lernkurve, dem Mythos vom unendlichen Wirtschaftswachstum ganz ähnlich, aber niemals immer steil aufsteigen. Das würde bedeuten, dass du in immer kürzerer Zeit immer mehr Stoff verschlingst, was schlicht und einfach nicht möglich ist. Irgendwann ist eine Grenze erreicht, von der aus es nur noch abwärts gehen kann. Und das ist völlig in Ordnung. Unter Berücksichtigung deiner Tagesform und deines Biorhythmus ist die Lernkurve verständlicherweise eher ein Auf und Ab als eine stetig aufsteigende, gerade Linie. Wenn du keine Pausen machst und deine komplette Hirnleistung durchweg ausschöpfst, steigt deine Lernkurve zunächst stark, wird aber dann extrem abfallen. Die vernünftigere und auf lange Sicht effektivere Alternative ist der Versuch, die Lernkurve auf einem relativ stabilen mittleren bis hohen Niveau zu halten. Es ist sinnvoller, in vielen kleinen Portionen mittelmäßig viel zu lernen, als für kurze Zeit Vollgas zu geben und dann völlig erledigt gar nichts mehr leisten zu können. Da du in der Praxis vermutlich keine Lernkurve verwendest, spielt sie eine eher untergeordnete Rolle. Sie zu verstehen, ist aber dennoch wichtig. Denn sie veranschaulicht unglaublich schön, welche Möglichkeiten sich dir bieten und wie du deine Zeit und deine Stoffmenge einteilen solltest.

 

 

Die Bedeutung der Konzentration

 

Sich zu konzentrieren bedeutet, seine Aufmerksamkeit bewusst auf eine Sache zu lenken und sie dort verweilen zu lassen. Für das effiziente Lernen ist die Konzentration unverzichtbar. Denn wer unkonzentriert lernt, lernt deutlich langsamer und weniger nachhaltig. Deshalb ist es so wichtig, dass du beim Lernen zu einer gewissen Konzentration findest. Dabei können dir folgende Aspekte helfen:

 

✓ Sich konzentrieren wollen

 

Das A und O ist deine Bereitschaft, dich zu konzentrieren. Wenn du die Konzentration auf den zu erlernenden Stoff scheust und dich eigentlich lieber mit tausend anderen Dingen beschäftigen würdest, fällt es natürlich schwer, Konzentration aufzubauen.

 

✓ Ablenkung minimieren

 

Und schon sind wir wieder beim Thema Ablenkung. Damit du dich ungestört konzentrieren kannst, solltest du Ablenkungen minimieren. Schalte dein Smartphone aus, schließe die Vorhänge, falls vor deinem Fenster zu viel los ist, und sorge dafür, dass deine Lernumgebung möglichst aufgeräumt ist und keine auffälligen Reize bietet, die deine Aufmerksamkeit auf sich ziehen könnten.

 

✓ Essen, schlafen, Pausen machen

 

In Kapitel 1 wurde erklärt, was du tun kannst, um dein Gehirn beim Lernen zu unterstützen. Diese Tipps fördern ebenfalls deine Konzentration. Nur wenn du dich ausgewogen ernährst und genügend Schlaf bekommst, kannst du dich gut konzentrieren. Zusätzlich muss an dieser Stelle wieder auf das Einhalten von Pausen verwiesen werden, das in Kapitel 3 genauer beleuchtet wird.

 

✓ Das Limit erkennen

 

Wie bereits geschildert, kann dein Gehirn nur für begrenzte Zeit voll leistungsfähig sein. Mit abnehmender Leistungsfähigkeit sinkt auch deine Konzentrationsfähigkeit. Du solltest daher lernen, dein persönliches Limit zu erkennen und die richtigen Konsequenzen daraus zu ziehen. In den aller meisten Fällen nützt es wenig, sich weiter anzutreiben, wenn das Limit überschritten ist. Stattdessen solltest du deine Grenzen akzeptieren, pausieren und die nächste Lerneinheit mit voller Konzentration starten.

 

✓ Konzentrationsübungen machen

 

Es gibt simple Übungen, mit denen du deine Konzentration trainieren kannst. Dreien davon wenden wir uns an dieser Stelle in aller Kürze zu:

 

Der Schrittzähler

 

Diese einfache Übung kannst du durchführen, wann immer du zu Fuß unterwegs bist. Zähle ganz einfach deine Schritte. So übst du, dich auf eine Sache zu konzentrieren, die nicht unbedingt hochspannend ist. Wenn dir das zu einfach wird, kannst du versuchen, nur jeden zweiten, dritten oder vierten Schritt zu zählen.

 

Der Buchstabenzähler

 

Nimm dir einen Text vor und suche dir einen Buchstaben aus. Dann zählst du, wie oft der jeweilige Buchstabe in dem Text vorkommt. Du musst den Text dabei nicht lesen, sondern lediglich die Zeilen visuell abscannen. Genau wie bei der vorherigen Übung, lässt sich der Schwierigkeitsgrad steigern, indem du nur noch jeden zweiten oder dritten Buchstaben dieser Art zählst. Alternativ kannst du auch zwei oder drei verschiedene Buchstaben aufnehmen.

 

Der Schreiberling

 

Schreibe einen einfachen Satz mit fünf bis sieben Wörtern auf. Und dann schreibe ihn spiegelverkehrt. Du wirst schnell bemerken, dass dieser Vorgang deine Konzentration auf eine ordentliche Probe stellt.

 

Das Wichtigste in Kürze

 

 

✓ Kinder lernen nicht leichter und schneller als Erwachsene, sie lernen lediglich anders. Erwachsene können ein Leben lang dazulernen, stehen sich dabei aber oft selbst im Weg.

 

✓ Effizient zu lernen bedeutet, sich möglichst viel Wissen in möglichst kurzer Zeit anzueignen. Damit das klappen kann, müssen mehrere Faktoren, zum Beispiel die richtige innere Einstellung, eine geeignete Lernumgebung und eine klare Zielsetzung, gegeben sein.

 

✓ Viele Menschen lernen falsch, wobei einige vermeidbare Fehler besonders häufig zu beobachten sind. Dazu gehören das außer Acht lassen des Biorhythmus, der Verzicht auf einen Lernplan und das Vergessen von Pausen.

 

✓ Wer auf die richtige Art und Weise lernt und sich die Mühe macht, "das Lernen zu lernen", profitiert von zahlreichen Vorteilen. Das Lernen fällt leichter, man lernt schneller und nachhaltiger und empfindet das Lernen selbst als weitaus angenehmere Tätigkeit.

 

✓ Der optimale Lernprozess beginnt bei Phase eins mit dem Verschaffen eines Überblicks und endet mit Phase sieben, in der das Wissen bereits transferiert werden kann.

 

✓ Die Lernkurve zeigt quasi auf, wie viel Stoff in welchem Zeitraum gelernt wird. Eine Lernkurve, die sich möglichst konstant auf einem mittleren bis hohen Niveau bewegt, ist anzustreben.

 

✓ Die Konzentration ist von essentieller Bedeutung für das erfolgreiche Lernen und kann mit einfachen Übungen geschult werden.

 

Kapitel 3: Optimal lernen – die Basics

 

 

Im dritten Kapitel wenden wir uns den grundlegenden Basics des erfolgreichen Lernens zu. Du erfährst, wie du deine innere Einstellung korrigieren kannst, welche Rolle das Zeitmanagement spielt und wie die Erstellung eines Lernplans funktioniert. Außerdem werden dir die wichtigsten Elemente der Organisation rund um die Lerneinheiten nähergebracht.

 

 

Deine innere Einstellung

 

Lernen muss nicht lästig sein! Es ist deine innere Einstellung, die entscheidet, in welchem Licht du das Lernen siehst. Leider ist es gar nicht so einfach, sich eine positive Einstellung zu bewahren, wenn der innere Schweinehund mit aller Kraft dagegenhält. Und jeder hat einen solchen Übeltäter – ob es nun ein Chihuahua oder ein Rottweiler ist. Zum Glück gibt es einiges, was du tun kannst, um deine innere Einstellung zu korrigieren und den Schweinehund zum Schweigen zu bringen.

 

Gute Gründe für das Lernen

 

Indem du dir bewusst machst, warum es wichtig für dich ist, das Jeweilige zu lernen, schaffst du die Basis für eine positive innere Einstellung. Nimm Stift und Papier zur Hand und schreibe auf, warum die lernen solltest. Achte dabei auf positive Formulierungen. Schreibe also "Damit ich eine gute Note erziele", anstatt "Damit ich nicht schon wieder so versage wie beim letzten Mal."

 

Hemmende Glaubenssätze

 

Glaubenssätze sind Vorstellungen, die tief in uns verankert sind und sich maßgeblich auf unser Handeln auswirken. Hemmende Glaubenssätze, die dich zurückhalten, einschränken und davon abhalten dein volles Potenzial auszuschöpfen, sind köstlichstes Futter für deinen Schweinehund. Ein Beispiel für einen solchen negativen Glaubenssatz wäre "Ich habe keinen Erfolg verdient." Oftmals ist uns gar nicht bewusst, welche negativen Glaubenssätze es sich in unserem Kopf bequem gemacht haben. Daher ist der erste Schritt in die richtige Richtung die Identifikation dieser Anschauungen. Nimm dir die Zeit, dich einmal ordentlich mit dir selbst auseinanderzusetzen, und stelle dir die folgenden Fragen:

 

Was hält mich vom Lernen ab? / Was behindert mich beim Lernen?

 

Warum hält es mich vom Lernen ab? / Warum behindert es mich beim Lernen?

 

Welche Bedeutung hat es für mich? / Was sage ich mir selbst damit?

 

Welche Auswirkungen hat es? / Welche Folgen zieht es nach sich?

 

Spätestens wenn du bei den Auswirkungen angekommen bist, wird dir klar, wie stark sich der jeweilige Glaubenssatz auf dich und dein Leben auswirkt und du wirst automatisch die Motivation entwickeln, dich davon zu befreien. Aber wie? Besonders erfolgversprechende Methoden hierfür sind im Bereich des NLP (Neuro-linguistisches Programmieren) zu finden. Wenn du tiefer in das Thema NLP eintauchen willst und lernen möchtest, wie du dein Gehirn langfristig auf Erfolg programmierst, kannst du das Buch „ERFOLGREICH durch NLP“ von Johannes Lichtenberg lesen (erschienen im KR Publishing Verlag und erhältlich bei Amazon, ISBN-10: 3948593019).

 

Leider würde es den Rahmen dieses Buches sprengen, im Detail auf etablierte Techniken zum Verändern von Glaubenssätzen einzugehen. Im Prinzip führt der vergleichsweise einfachste Weg zum Erfolg aber immer über einen neuen Glaubenssatz, der den alten auf lange Sicht ersetzt. Ganz einfach deshalb, weil es leichter ist, einen Glaubenssatz auszutauschen, als ihn auszuradieren und nichts an seine Stelle zu setzen. Wenn dein alter Glaubenssatz also "Ich habe keinen Erfolg verdient" ist, könnte er durch "Ich verdiene Erfolg" ersetzt werden. Es geht nun darum, den alten Glaubenssatz aktiv zu widerlegen und den neuen zu etablieren. Das geht nicht von heute auf morgen, sondern ist zwangsläufig mit einem zeitintensiven Prozess verbunden. Wenn du die Sache ernsthaft in Angriff nehmen möchtest, solltest du dich intensiver mit NLP, und insbesondere dem bekannten Swish Pattern, auseinandersetzen.

 

Widerspruch für den Schweinehund

 

Du selbst kennst deinen inneren Schweinehund am besten. Trotzdem kann es hilfreich sein, ihn noch etwas besser kennenzulernen. Beobachte dich genau und achte darauf, welche Aussagen dein innerer Schweinehund tätigt und welche Argumente er anbringt. Nur wenn du mitbekommst, wann dein innerer Schweinehund das Wort ergreift, hast du die Gelegenheit, ihm zu widersprechen, um die Auswirkung seiner Worte abzufangen. Wichtig ist, dass du selbst überzeugend bist und absolut vehement widersprichst. Dein Schweinehund findet, dass das Lernen auch noch bis morgen warten kann? Wenn du nun anfängst, darüber nachzudenken, wie du deinen Lernplan verändern müsstest, um den einen Tag wettzumachen, hat er bereits gewonnen. Also sag deinem inneren Schweinehund – auch wenn du dir dabei zu Beginn vielleicht ein bisschen lächerlich vorkommst – direkt, dass ein Verschieben der Lerneinheit nicht infrage kommt. Auch wenn dein innerer Schweinehund natürlich ein Teil deines Selbst ist, darfst du dich dabei ruhig etwas überlegen fühlen. Schließlich bist du der vernünftige Anteil, der dafür sorgt, dass du das tust, was langfristig am besten für dich ist.

 

Die lange Sicht

 

Natürlich ist es im aktuellen Moment sehr verlockend, noch einen Tag auf der Couch zu verbringen oder etwas mit Freunden zu unternehmen, anstatt zu lernen. Langfristig gedacht bedeutet es aber weniger Vorbereitungszeit und mehr Stress. Da der Mensch generell dazu tendiert, die kurzfristige Befriedigung über den langfristigen Nutzen zu stellen, kann es durchaus schwer sein, der Versuchung zugunsten einer günstigeren Zukunft zu widerstehen. Das beste Beispiel ist das Rauchen. Kein Mensch würde rauchen, wenn ihn die Zigarette sofort krank machen würde. Aber das tut sie nicht. Sie liefert ein Befriedigungsgefühl, das kurzfristig greifbar ist, während ihre schädlichen Auswirkungen gefühlt in ferner Zukunft liegen. Zwar würde jeder klar denkende Mensch Lungenkrebs weit schwerer gewichten, als die Befriedigung, die eine Zigarette mit sich bringt, doch für den Moment scheint das absolut unwichtig zu sein. Schließlich ist die Befriedigung viel näher als der Krebs. Wenn du dir über dieses Muster klar wirst, hast du die Möglichkeit, deiner eigenen Natur ein Schnippchen zu schlagen und ganz bewusst entgegen der automatisiert auftretenden Tendenz zu handeln. Je öfter du das tust, desto leichter wird es dir fallen.

 

Kampf dem Perfektionismus

 

Perfektionismus kann extrem hinderlich sein – und zwar dann, wenn er dazu führt, dass du lieber gar nichts tust, als etwas nicht zu 100 % perfekt zu machen. Auch hinter einer stark perfektionistischen Einstellung stecken oft unbewusste Glaubenssätze. Sie führen dazu, dass du dich als Versager fühlst, obwohl du gute Leistungen erbringst – weil du noch Besseres hättest leisten können. Wenn du zu den Menschen gehörst, die sehr hohe Ansprüche an sich selbst haben und nicht weniger als Perfektion erwarten, ist es höchste Zeit, dass du die Messlatte ein gutes Stück tiefer hängst. Denn effektives Lernen kann nur stattfinden, wenn Fehler erlaubt sind. Ist das nicht der Fall, beschränkst du dich selbst in deinem Handlungsspielraum, schüchterst dich ein und baust einen Druck auf, der gar nicht existieren müsste. Du selbst wirst zu deinem größten Gegner. Und nur du selbst kannst das ändern. Am schnellsten geht das, indem du bewusst Aufgaben suchst, in denen du nicht brillieren wirst. Und immer, wenn dein innerer Kritiker dich für einen Fehler rügt, widersprichst du ihm und sagst dir selbst, dass Fehler normal und menschlich sind. Und dass du dich weder dafür entschuldigen noch dafür rechtfertigen oder gar schämen musst.

 

Merk dir folgenden Satz für’s Leben:

 

"Lieber unperfekt starten als perfekt hinauszögern.“

 

Autosuggestionen

 

Autosuggestionen sind nichts anderes als Selbsteinredungen, also Dinge, die du dir selbst sagst. Die Arbeit mit Autosuggestionen findet in ganz verschiedenen Bereichen und mit unterschiedlichen Hintergründen statt und hat sich als überaus wirksam erwiesen. Es geht letztendlich darum, dir etwas so lange zu sagen, bis du es glaubst. Und zwar so sehr glaubst, dass es deine innere Einstellung, dein inneres Erleben und schließlich dich selbst verändert. Es hat sich gezeigt, dass wir Menschen Dinge, die wir oft hören, irgendwann automatisch als wahr und gegeben übernehmen. Genau das macht sich das Prinzip der Autosuggestion zunutze. Die folgenden kurzen Sätze sind Beispiele für brauchbare Autosuggestionen im Zusammenhang mit dem Lernen:

 

✓ Das Lernen fällt mir leicht.

 

✓ Ich kann mich konzentrieren.

 

✓ Lernen ist angenehm.

 

✓ Ich fühle mich gut, wenn ich lerne.

 

✓ Ich möchte lernen.

 

✓ Ich kann den Lernstoff bewältigen.

 

Natürlich kannst du dir selbst alternative Autosuggestionen ausdenken. Dabei solltest du unbedingt darauf achten, keine Negationen zu verwenden. Das kleine Wörtchen "nicht" wird vom Gehirn nämlich gerne überhört, sodass es keinen Wert besitzt und Sätze schnell gegenteilig ankommen. Sage also nicht "Das Lernen ist nicht umsonst" sondern "Das Lernen ist wertvoll" oder "Das Lernen ist wichtig." Verwende die Autosuggestionen regelmäßig, also mehrmals täglich, und konzentriere dich dabei nur darauf. Wenn am nächsten Morgen eine Lerneinheit ansteht, kannst du dich schon am Abend zuvor mit passenden Autosuggestionen darauf vorbereiten. Um diese zu verbildlichen, kannst du sie auch aufschreiben und laut vorlesen.

 

Belohnungssysteme

 

Man kennt es von Kindern und Hunden: Belohnungen können der Motivation einen ordentlichen Schub verleihen. Auch bei Jugendlichen und Erwachsenen funktioniert das genauso. Folglich kannst du deine innere Einstellung verbessern, indem du dich von Zeit zu Zeit belohnst. Die jeweiligen Belohnungen sollten im Vorhinein festgelegt werden, sodass du ganz gezielt darauf hinarbeiten kannst. Gleichzeitig sollten sie deinen Zielen nicht im Weg stehen. Wenn du dich für deinen Lernfortschritt belohnst, indem du dir einen lernfreien Tag genehmigst, für den eigentlich keine Zeit ist, schadest du dir im Endeffekt selbst. Bessere Beispiele für Belohnungen sind ein neues Buch, ein kurzer Ausflug in die Eisdiele, eine Entspannungs-CD oder ein heißes Bad mit Badeöl.

 

Power Posen

 

Sogenannte Power Posen versorgen dich mit Energie und Selbstbewusstsein, wenn du sie einnimmst, und können deiner inneren Einstellung direkt vor dem Lernen den Feinschliff verleihen.

 

Wonderwoman

 

Platziere deine Füße in einem leicht übertriebenen hüftbreiten Stand, stämme die Hände in die Hüften und richte dich voll auf. Ziehe deine Schultern leicht nach hinten unten und hebe dein Kinn an. Der Blick zeigt dabei gerade aus.

 

Der Performer

 

Nimm wieder den hüftbreiten Stand ein, richte dich auf und strecke deine Arme dann mit geballten Fäusten oder offenen Handflächen schwungvoll in die Höhe.

 

Der Siegerpose

 

Stell dich hüftbreit hin und strecke deine beiden Hände seitlich von deinem Körper in die Höhe. Dabei zeigen deine Zeigefinger schräg in die Höhe und dein gesamter Rücken ist gerade.

 

Die Posen solltest du für bis zu zwei Minuten halten. Achte dabei darauf, wie sich dein Körper anfühlt und spüre, wie Energie und Selbstbewusstsein in dir anwachsen. Je öfter du die Power Posen erfolgreich einsetzt, desto deutlich spürbarer wird ihr Effekt. Sie eignen sich übrigens auch ideal, um dich vor einem Vorstellungsgespräch mit dem nötigen Mut und Selbstvertrauen auszustatten, damit du souverän auftreten kannst.

 

 

Die Organisation – Lernumgebung, Materialien und Co.

 

Effizientes Lernen will gut vorbereitet sein. Hierfür solltest du dir Zeit nehmen, bevor du mit der ersten Lerneinheit beginnst:

 

✓ Die Lernumgebung vorbereiten

 

Wie bereits mehrfach erwähnt, spielt die Lernumgebung eine entscheidende Rolle. Überlege dir, welche Orte dir zum Lernen zur Verfügung stehen und entscheide dich für den Ort, der die folgenden Kriterien am ehesten erfüllt:

 

✓ Du hast ausreichend Platz.

 

✓ Der Raum verfügt über ein Fenster zum Lüften.

 

✓ Du fühlst dich dort wohl.

 

✓ Du bist dort ungestört.

 

✓ Du kannst für angenehme Lichtverhältnisse sorgen.

 

Wenn du deinen Lernplatz gefunden hast, räumst du ihn ordentlich auf und schaffst alles aus deinem Blickfeld, was dich später ablenken könnte. Zum Schluss öffnest du das Fenster für einige Minuten, sodass du mit reichlich frischer Luft in deine Lerneinheit starten kannst.

 

✓ Die benötigten Materialien bereitlegen

 

Stifte, Papier, ein Laptop, Textmarker, Lineal, Taschenrechner, Radiergummis, Büroklammern, Karteikarten und Co. sollten bereitliegen, damit du deine Lerneinheit nicht unterbrechen musst, um danach zu suchen. Überlege dir genau, welche Materialien du benötigen wirst, und ordne sie so auf dem Schreibtisch an, dass sie bequem zu erreichen sind, ohne dir im Weg zu stehen. Zusätzlich darf eine Flasche Wasser oder eine Kanne Tee nicht fehlen. Schließlich sollst du das Trinken nicht vergessen. Außerdem bietet es sich an, eine digitale oder analoge Uhr im Raum zu platzieren, sodass du die Zeit im Blick behalten kannst. Ein Smartphone zum Checken der Zeit eignet sich weniger gut. Warum? Ganz einfach: Du willst eigentlich nur wissen, wie viel Uhr es ist, siehst dabei aber, dass du eine neue Nachricht bekommen hast, und schon bist du hochgradig abgelenkt.

 

✓ Das Lernmaterial strukturieren

 

Mit Lernmaterial sind sämtliche stoffbezogenen Inhalte – also Bücher, Notizen, Handouts, Ordner und ähnliches – gemeint. Trage alles zusammen und stelle sicher, dass dir nichts fehlt. Zu diesem Zeitpunkt sitzt du vermutlich vor einem mehr oder weniger großen Berg an Material, das nicht ausreichend strukturiert ist. Eine Struktur ist aber immens wichtig, damit du beim Lernen später nicht ständig herumblättern und suchen musst. Um eine brauchbare, sinnvolle Struktur zu schaffen, gehst du folgendermaßen vor:

 

Schritt 1: Unnötiges aussortieren

 

Höchstwahrscheinlich ist nicht alles, was vor dir liegt, von Relevanz. Inhalte, die sich doppeln oder nicht gebraucht werden, gehören aussortiert und aus dem Weg geräumt. In Büchern solltest du die relevanten Kapitel mit Post-Its markieren, um sie später direkt zu finden.

 

Schritt 2: Themen und Unterthemen festlegen

 

Nun gliederst du den gesamten Lernstoff in Haupt- und Unterthemen. Damit leistest du nebenbei schon Vorarbeit für das spätere Erstellen des Lernplans. Als Faustregel gilt: Themen, die mehr als 25 % des gesamten Lernstoffs ausmachen, müssen in Unterthemen untergliedert werden.

 

Schritt 3: Materialien zuordnen

 

Im letzten Schritt sortierst du dein Lernmaterial nach den Themen und Unterthemen. Du kannst einfach mehrere "Haufen" bilden oder den Themen jeweils eine Farbe zuordnen und wieder mit Post-Its arbeiten. Wenn du viele Materialien parallel für zwei oder mehr Themen benötigst, bietet sich hingegen das Erstellen einer Liste an. Notiere die Themen und darunter die jeweils relevanten Materialien.

 

 

Der Lernplan und wie du ihn erstellst

 

Ein Lernplan ist an und für sich eine recht simple Sache. Trotzdem ist es natürlich wichtig zu wissen, wie die Erstellung möglichst zeitsparend vonstattengehen kann. Diese sieben Schritte führen zum fertigen Lernplan:

 

Schritt 1: Situation beurteilen

 

Im ersten Schritt gilt es, die Ausgangssituation zu beurteilen. Wie viel Zeit hast du noch, um dir den Stoff anzueignen? Und gibt es Tage und Zeiträume, die bereits fest verplant sind und in denen es dir nicht möglich ist, zu lernen?

 

Schritt 2: Aufgaben auflisten

 

Du hast den Stoff bereits in Themen und Unterthemen gegliedert. Nun listest du sämtliche Aufgaben auf, die du erledigen musst, um dir den Stoff zu den einzelnen Unterthemen anzueignen. Beispiele für solche Aufgaben sind Lesen, Zusammenfassen, Karteikarten schreiben und Wiederholen.

 

Schritt 3: Zeitaufwand einschätzen

 

Dann schätzt du ein, wie viel Zeit die einzelnen Aufgaben in Anspruch nehmen. Sei dabei möglichst realistisch und schätze eher großzügig als zu knapp.

 

Schritt 4: Prioritäten setzen

 

Sollte nun klar sein, dass die dir verbleibende Zeit nicht ausreicht, um sämtliche Aufgaben zu erledigen, musst du klare Prioritäten setzen. Welche Aufgaben müssen unbedingt erledigt werden? Und gibt es vielleicht Aufgaben, die weniger wichtig sind? Ordne allen Aufgaben eine Priorität von A bis C zu. Aufgaben der Kategorie A haben Vorrang vor Aufgaben der Kategorie B und Aufgaben der Kategorie C kommen erst dann auf den Tisch, wenn sämtliche As und Bs abgearbeitet sind.

 

Schritt 5: Zeitmanagement und Pausen

 

Lege eine feste Zeit für eine Lerneinheit fest. Generell bieten sich 50 Minuten an, wobei pro Tag maximal acht Lerneinheiten stattfinden sollten. Zwischen zwei Lerneinheiten steht immer eine Pause von 10 Minuten, sodass die Lerneinheit plus Pause eine volle Stunde füllt. Nach vier Einheiten machst du mindestens 30 Minuten Pause, bevor du mit der fünften Einheit des Tages beginnst.

 

Schritt 6: Tabelle anlegen

 

Lege dir eine Tabelle an, in die du die Aufgaben später eintragen kannst. So kannst du den Überblick behalten und verlierst nicht deinen Fokus. Dementsprechend kannst du jedes Zeitfenster optimal nutzen. Im Folgenden findest du ein Beispiel, das du für deine erste Woche nutzen kannst:

 

 

Schritt 7: Stoff verteilen

 

Schließlich verteilst du den Stoff auf deinen Zeitplan. In der Tabelle trägst du ein, was du dir für die jeweilige Lerneinheit vornimmst. Achte dabei darauf, dass die eingetragenen Aufgaben in 50 Minuten zu bewältigen sind. Größere Aufgaben müssen dementsprechend unterteilt werden. Es bietet sich an, Thema für Thema vorzugehen und nicht ständig von einem Thema zum nächsten zu springen. Außerdem solltest du die Themen in einer möglichst sinnvollen Reihenfolge angehen. Besteht eine Verbindung zwischen Thema A und Thema C sowie zwischen den Themen B und D, solltest du dich also zunächst auf A, dann auf C, anschließend auf B und zu guter Letzt auf D konzentrieren. Et voilà: dein Lernplan steht und das Lernen mit Struktur kann beginnen!

 

Das Wichtigste in Kürze

 

 

✓ Eine positive innere Einstellung ist das A und O für effektives Lernen, doch dieser steht oftmals der innere Schweinehund im Weg. Glücklicherweise kann eine eher negative Einstellung mithilfe verschiedener Maßnahmen korrigiert werden.

 

✓ Bei der Vorbereitung auf das Lernen gilt es nicht nur, eine geeignete Lernumgebung zu schaffen und die benötigten Utensilien zusammenzutragen. Auch das Lernmaterial sollte unbedingt in eine sinnvolle Struktur gebracht werden.

 

✓ Das Erstellen eines Lernplans ist sehr zu empfehlen. Es nimmt zwar etwas Zeit in Anspruch, sorgt aber dafür, dass das Lernen später effizient und geordnet vonstattengehen kann. Zum fertigen Lernplan führen sieben einfache Schritte.

Kapitel 4: Die Lerntypen – individuell lernen für mehr Erfolg

 

 

Unterschiedliche Menschen lernen auf unterschiedliche Weise besonders schnell und nachhaltig. Deshalb unterscheiden wir insgesamt sechs Lerntypen. Wenn du weißt, welchem Typen du angehörst, kannst du deine Lernweise daran ausrichten und stark davon profitieren. In diesem Kapitel werden die verschiedenen Lerntypen im Detail vorgestellt. Außerdem kannst du mithilfe eines Selbsttests herausfinden, welche Lerntypen dir am ehesten entsprechen.

 

 

Die sechs Lerntypen

 

Zunächst widmen wir uns den sechs Lerntypen und sehen uns an, was diese jeweils auszeichnet.

 

Der visuelle Lerntyp

 

Wer dem visuellen Lerntyp angehört, nimmt Informationen besonders gut über das geschriebene Wort, also über das Lesen, oder über Bilder und grafische Darstellungen auf. Von Kindesbeinen an sind Menschen dieses Typs begabte Memory-Spieler und setzte sich problemlos gegen ihre erwachsenen Mitspieler durch. Im Unterricht schreiben sie fleißig mit und fertigen, wann immer es sich anbietet, Skizzen an. Wenn sie nur Hören, die Informationen aber in keinster Weise sehen können, tun sie sich schwer dem Unterricht zu folgen und die Thematik zu verstehen.

 

Der auditive Lerntyp

 

Der auditive Lerntyp lernt vorwiegend über das Hören. Als Kind fällt er dadurch auf, dass er sich Reime und Liedtexte besonders schnell und gut merken kann. Liest er einen Text, bewegen sich oft seine Lippen. Er verfügt generell über eine gute Auffassungsgabe und ist wie geschaffen für den vielerseits verhassten Frontalunterricht. Wenn der Unterrichtende spricht, hört er aufmerksam zu und kann die auditiv erfassten Informationen einfach abspeichern.

 

Der motorische Lerntyp

 

Der motorische Lerner ist ein Praktiker. Für ihn gilt: Probieren geht über studieren. Er ist experimentierfreudig, hat kein Problem damit, Fehler zu machen, und erfreut sich an aktivem Unterricht. Er lernt, indem er Dinge tut und ist kein Freund von langem Nachdenken. Es fällt ihm leicht, Impulsen zu folgen und aus Worten Taten werden zu lassen. Sein Bewegungsdrang wirkt dem effektiven Lernen in langen Schulstunden, die im Sitzen verbracht werden, entgegen. Er ist häufig daran zu erkennen, dass er beim Sprechen seine Hände benutzt, um ausgiebig zu gestikulieren.

 

Der kommunikative Lerntyp

 

Der kommunikative Lerntyp ist ein begabter Redner. Wenn er eine Geschichte erzählt, hören alle aufmerksam zu, denn er weiß, wie er sprachlich überzeugen kann und er liebt es, zu reden. Auf der anderen Seite glänzt er aber auch beim Zuhören. Solange ein kommunikativer Austausch besteht, kann er sowohl sprechen als auch lauschen und nimmt dabei Informationen auf. Generell ist der kommunikative Lerner ein sympathischer Typ, der gut bei seinen Mitmenschen ankommt und oft führende Rollen innerhalb der Gruppenstruktur übernimmt. Als Kind wird er oft zum Klassensprecher gewählt, später ist er beispielsweise Vorsitzender im Elternbeirat oder im Betriebsrat. Er weiß, wie man mit Worten umgeht, scheut keine Konflikte und sucht das Gespräch aktiv. Oftmals haben Menschen diesen Typs Probleme damit, alleine zu sein, und fällen Entscheidungen erst, nachdem sie ausgiebig mit einer anderen Person darüber gesprochen haben.

 

Der personenorientierte Lerntyp

 

Personenorientierte Lerner fokussieren sich auf die Lehrkraft. Sympathie spielt hier eine große Rolle. Wenn ein solcher Lerntyp mit einem Lehrer konfrontiert wird, der ihm widerstrebt, wird er kaum fähig sein, Stoff, der von dieser Person vermittelt wird, aufzunehmen. Im Umkehrschluss wirkt sich eine Sympathie für die Lehrkraft außerordentlich positiv auf den Lernerfolg aus. Abgesehen vom Lernen ist der personenorientierte Typ oftmals ein Einzelgänger, der sich gerne mit sich selbst beschäftigt und bei neuen Begegnungen stets kritisch hinterfragt, ob er sein Gegenüber leiden kann.

 

Der medienorientierte Lerntyp

 

Der medienorientierte Lerntyp ist technisch begabt und benötigt keinen direkten menschlichen Kontakt, um zu lernen. Auf einen Lehrer aus Fleisch und Blut kann er getrost verzichten, wenn ihm ein virtueller Lehrer zur Verfügung steht. Schon im Kindesalter interessiert er sich übermäßig für Smartphones, Computer und Co., wobei diese Begeisterung mit zunehmendem Alter wächst. So mancher medienorientierte Lerner wird zum Computer-Crack und Hobby-Hacker. Wenn sich Bild und Ton auf einem Bildschirm vereinen, ist dieser Lerntyp bereit, jeden Fetzen an Information förmlich aufzusaugen.

 

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In der Realität kommen die Lerntypen nur selten in absoluter Reinform vor. Weitaus gängiger sind Mischformen, also Menschen, die zum Beispiel auditiv-visuell oder motorisch-personenorientiert lernen.

 

 

Selbsttest – welcher Lerntyp bist du?