Die Abenteuer von Tupf, Glotzguckel und Pinki Sonnenohr - Cornelia Dunker - E-Book

Die Abenteuer von Tupf, Glotzguckel und Pinki Sonnenohr E-Book

Cornelia Dunker

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Beschreibung

Es waren einmal drei Freunde, die hielten ganz fest zusammen: Tupf, das Rehkitz, Glotzguckel, das Fröschlein, und Pinki Sonnenohr, das Mäuschen. Tupf wohnte mit seiner Mama im Gebüsch einer wunderschönen Lichtung des Waldes. Glotzguckel lebte mit seiner großen Familie im Waldsee. Pinki Sonnenohr hauste mit noch zahlreicheren Verwandten im Feld direkt neben dem Wald. Jeden Morgen gingen die drei Freunde gemeinsam zur Schule. Sie saßen inmitten der anderen Tierkinder zusammen auf der Schulbank, manchmal schrieben Tupf und Glotzguckel auch von Pinki ab und freuten sich auf den Nachmittag, weil sie dann gemeinsam spielen konnten. Im Frühling haschten sie einander auf dem Feld und pflückten die ersten Blumen am Waldesrand. Im Sommer badeten sie im See. Dabei lag Pinki auf Tupfs Rücken wie auf einer Luftmatratze und kreischte laut, wenn Glotzguckel sie nass spritzte. Sie war schrecklich wasserscheu. Im Herbst spielten sie Verstecken im Wald und sammelten Nüsse und Beeren. Im Winter liefen Tupf und Pinki Schlittschuhe auf dem Waldsee und pochten ab und zu an die Eisdecke. Dann erschien das verschlafene Gesicht ihres Freundes Glotzguckel, der ihnen ein schönes breites Froschgrinsen schenkte, um anschließend wieder auf den Grund des Sees zu sinken und von seinen Freunden und vom Frühling zu träumen. So hätte es immer weitergehen können. Doch dann wäre unsere Geschichte schon zu Ende. Aber wir wollen sie doch gerade erst richtig erzählen ...

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Seitenzahl: 51

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Die Abenteuer von Tupf, Glotzguckel und Pinki Sonnenohr

Cornelia Dunker

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Impressum

Personen und Handlungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.

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© 2021 – Papierfresserchens MTM-Verlag GbR

Mühlstr. 10, 88085 Langenargen

Alle Rechte vorbehalten. Taschenbuchauflage erschienen 2021.

Lektorat und Herstellung: cat-creativ.at

Illustrationen: Evelin Zierau und Cornelia Dunker

ISBN: 978-3-96074-477-1 – Taschenbuch

ISBN: 978-3-96074-478-8 – E-Book

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Inhalt

Tupfs Abenteuer

Glotzguckels Abenteuer

Pinki Sonnenohrs Abenteuer

Unser Buchtipp

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Tupfs Abenteuer

Eines Nachts bog ein heftiger Sturm die Bäume des Waldes. Ängstlich schob die Mutter das kleine Rehkitz Tupf tiefer ins Dickicht und legte sich ganz eng dazu. Das kleine Reh hieß Tupf, weil es ein wunderhübsches weißes Fleckchen mitten auf der Stirn trug.

Nun also pfiff und heulte der Wind. Tupf steckte seine Nase aus Mamas schützendem Fell und rief zu den Baumriesen hinauf: „Hört auf, so zu wackeln! Ihr macht dabei solch einen Krach, dass kein Tier ein Auge zu tun kann!“

Da lachten die alten Bäume knarrend, dass es gleich noch schauerlicher klang zur Musik des Sturmes. Auch die Mutter lächelte: „Es ist der Wind, der die Bäume bewegt, nicht anders herum.“

„Was ist denn Wind?“

„Wind, das ist bewegte Luft. Schau her!“ Kräftig blies die Mutter in die Zweige und wirklich, diese schwankten hin und her. Nun pustete auch das kleine Reh aus Leibeskräften und siehe da: Es bewegten sich die Blätter.

Am nächsten Tag vergaß Tupf vor lauter Pusten fast das Fressen. Blumen, Gras, Blätter und Zweige, alles wollte das kleine Reh in Bewegung versetzen, bis es schließlich stöhnte: „Ich kann nicht mehr! Wer hat bloß so einen Riesenatem, dass er sogar Bäume umpusten kann?“ Dabei zeigte Tupf auf eine große Fichte, die während des nächtlichen Sturmes krachend umgestürzt war.

Die Mutter dachte nach. „Das ist die allmächtige Natur. Sie ist die unendliche Kraft, die alles entstehen und vergehen lässt, auch Wind und Sturm.“

„Stimmt“, nickte Tupf, „der Wackel-Puste-Umschmeißwind ist auch wieder vergangen. Das muss ich gleich meinen Freunden erzählen.“ Und ohne die Erlaubnis der Mutter abzuwarten, sprang das Kitz auf und davon durch den Wald zum Tümpel. Gerade, dass sie ihm noch nachrufen konnte, es solle sich ja nicht verspäten und vor Einbruch der Dunkelheit wieder zu Hause sein.

Glotzguckel, der kleine Frosch, war wenig beeindruckt. „Ist doch sonnenklar! Wind ist nichts weiter als eine Luftbewegung. Mit Luft kann man eine Menge tun. Alle Tiere brauchen Luft zum Atmen. Wir füllen damit unsere Schallblasen. Damit können wir so laut quaken, als wären wir ganz große Tiere. Guck mal her!“

Und tatsächlich! Links und rechts des Kopfes erschienen zwei helle runde Luftsäckchen, mit denen Glotzguckel ein paar Quackser vorführte. Das Rehlein war ein bisschen gekränkt, weil sein Freund diese tolle Neuigkeit bereits vor ihm gewusst hatte, und pustete ihm eine leuchtend gelbe Blüte an den Po.

Der schrie verärgert: „Was machst du denn? Mit dieser Laterne am Hintern sieht mich doch sofort jeder Storch!“ Und plumps! Weg war er. Nur das gelbe Blümchen tanzte dort, wo das Fröschlein verschwunden war, einsam auf den Wellenkreisen.

„Glotzguckel, komm zurück!“

Aber der kleine Frosch dachte nicht daran.

„Na dann nicht!“ Tupf stampfte mit dem Vorderfuß auf. „Dann spiele ich eben mit Pinki!“ Doch um seine Freundin noch aufzusuchen, war es bereits zu spät. Also trippelte das Rehkitz nach Hause. Es dämmerte bereits und das war wohl der Grund, dass es die Brombeerranke, die in den Weg hineinragte, nicht bemerkte.

„Autsch!“ Es gab einen Piks und ein Ziepen am Fell. Das Rehlein blickte auf seine rechte Schulter, sah, dass ein Blutströpfchen herauskullerte und steckte der Brombeerranke ärgerlich die Zunge heraus: „Du blöde Brombeerranke! Du hast mein schickes Fell zerrupft!“ Dann setzte es seinen Weg fort.

Am kommenden Tag hatte Tupf keinen rechten Appetit. Ihm war heiß, die Schulter schmerzte und es wollte nur trinken und schlafen. Die Mama tröstete ihr Kind: „Bestimmt wird das bald vorübergehen!“

Aber das kleine Reh blieb matt und fiebrig. Da beschloss die Mutter: „Komm, Tupf! Wir machen uns auf den Weg zu den drei weisen Raben mit den dunklen Brillen.“ Das stimmte das Rehkind froh, denn es kannte die Raben.

Wer kannte sie nicht? Sie waren berühmt. Schrieb doch die Waldzeitung, die jedes Tier abonniert hatte, fast jede Woche über ihre neuesten Erfindungen. Es gab beinahe keine Krankheit, gegen die sie nicht eine Medizin erfunden hatten. Ja, man munkelte sogar, dass sie die Pille für ewiges Leben finden würden. Gerne zahlte die Waldregierung aus dem großen Waldschatz den Raben viele Goldstücke für ihre Forschungen. Jeder wusste es: Die drei weisen Raben waren so weise, dass sie dunkle Brillen vor ihren halb geschlossenen Augen tragen mussten, damit ihre eigene Weisheit sie nicht blende.

Also kam das kleine, fieberheiße, hinkende Reh zu den drei berühmten Raben mit den dunklen Brillen, damit ihre eigene Weisheit sie nicht blende. Diese besahen sich die Wunde, die schrecklich schmerzte und beratschlagten, was zu tun sei. Schließlich taten die drei weisen Raben mit den dunklen Brillen, damit ihre eigene Weisheit sie nicht blende, ihre Entscheidung kund: „Das junge Reh erhält die neueste der neuesten Medizin gegen das Fieber und das kranke Bein binden wir am Bauch fest. Dann kann es nicht mehr wehtun.“

So kam es, dass Tupf auf drei Beinen nach Hause humpelte. Die neueste der neuesten Medizin vertrieb das Fieber und stolz zeigte Tupf in der Tierschule seinen schicken Verband. Oh, wie bestaunten die anderen Tierkinder es da!

Die Lehrerin, Frau Storch, sprach ehrfürchtig: „Ja, ja! Unsere drei weisen Raben mit den dunklen Brillen, damit ihre eigene Weisheit sie nicht blende! Welch Glück für die Tiere unseres Waldes, dass sie unter uns weilen!“ Anschließend las sie ihren Schülern aus der Waldzeitung den Artikel des Professors Brillenschlange vor, der über die neueste der neuesten Erfindungen der drei weisen Raben berichtete. Drei der besten Schüler meldeten sich daraufhin, um zu sagen, dass sie genau so werden wollten wie die drei weisen Raben mit den dunklen Brillen, damit ihre eigene Weisheit sie nicht blende.