Die Akte Personal - Martin Spilker - E-Book

Die Akte Personal E-Book

Martin Spilker

4,9

Beschreibung

Im 21. Jahrhundert sorgen Globalisierung, Demographie, Informatisierung und Beschleunigung der Wertschöpfung für radikale Veränderungen. Dieser Wandel erfordert eine Neuorientierung der Personalpolitik. Mit den Menschen und ihren Leistungen in Organisationen muss anders umgegangen werden. Denn die Instrumente entstammen dem Industriezeitalter mit seinen langfristigen Arbeitsverhältnissen. Inzwischen ist der Legitimationsdruck die beherrschende Kraft in der Personalpolitik. Sie hat sich von den Menschen entfernt und ist zum Selbstzweck geworden. Das Buch "Die Akte Personal" zeigt, wie sich die Personalwirtschaft neu ausrichten könnte. Die Autoren regen eine Debatte über deren Rolle in Unternehmen an und fordern, dass Mensch und Organisation stärker zusammengeführt werden.

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Martin Spilker, Heiko Roehl, Detlef Hollmann

Die Akte Personal

Warum sich die Personalwirtschaft jetzt neu erfinden sollte

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in derDeutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Datensind im Internet unter http://dnb.d-nb.de abrufbar.

© E-Book-Ausgabe 2013

© 2013 Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh

Verantwortlich: Martin Spilker

Redaktion: Carsten Tergast, Redaktionsbüro Tergast, Leer

Lektorat: Heike Herrberg, Bielefeld

Herstellung: Sabine Reimann

Umschlaggestaltung: Elisabeth Menke

Umschlagabbildung: iStockphoto.com/idrutu

Satz und Druck: Hans Kock Buch- und Offsetdruck GmbH, Bielefeld

ISBN 978-3-86793-339-1 (Print)

ISBN 978-3-86793-525-8 (E-Book PDF)

ISBN 978-3-86793-526-5 (E-Book EPUB)

www.bertelsmann-stiftung.de/verlag

Inhalt

Dank

Vorwort

1. Personal kann jeder?

1.1   Die Akte Personal

1.2   Das Gehaltsrätsel

1.3   Himmelhoch jauchzend

2. Anders arbeiten

2.1   Was kommen wird

2.2   Die Lizenz zum Spagat

2.3   Dreifach isoliert

3. Hinter dem Vorhang

3.1   Wie sind wir hierher gekommen?

3.2   Die Mühen der Korrekturfunktion

3.3   Ich sehe das, was du nicht (mehr) siehst

4. Wie Personalabteilungen heute arbeiten

4.1   Die Wellnessabteilung

4.2   Die Showstars

4.3   Die Geheimniskrämer

4.4   Das Bootcamp

4.5   Zeig mir deine Personalerkultur und ich sage dir, wer du bist

5. Was Personalabteilungen heute am liebsten tun

5.1   Regeln machen:Die Standardisierung der Personalarbeit

5.2   Ab-, Um- und Befragen:Nehmen Sie sich bitte 40 Minuten Zeit

5.3   Mitarbeitergespräche administrieren:Redet mal endlich miteinander

5.4   Unternehmenskultur hüten: Wer sind die Guten?

5.5   Personal entwickeln:Wo möchten Sie in fünf Jahren stehen?

5.6   Gesundheit managen:Wie geht’s uns denn heute?

6. Brennpunkte: Was jetzt vernachlässigt wird

6.1   Kommunikation: Reden ist Silber, Zuhören ist Gold

6.2   Kooperation: Bitte nicht stören!

6.3   Konfliktfähigkeit: Angst essen Personaler auf

6.4   Kreativität: Auf ausgetretenen Pfaden geht es sich bequem

6.5   Kritik: Das finde ich jetzt aber nicht so toll!

6.6   Worauf es jetzt ankommt

7. Entwicklungspfade: Auf dem Weg

7.1   Näher ran

7.2   Dranbleiben

7.3   Weitergehen

8. HR ist tot. Es lebe HR!

Literatur

Die Autoren

Abstract

Dank

Ohne die vielen konstruktiven und kritischen Hinweise und Anregungen aus Gesprächen mit Menschen, die in unterschiedlichen Funktionen im Bereich Human Resources (HR) tätig sind, wäre dieses Buch nicht realisiert worden. Unsere Gesprächspartner in Wissenschaft und Unternehmenspraxis haben uns dazu inspiriert. Sie haben uns die vielen Geschichten erzählt, die Zahlen geliefert und immer wieder bereitwillig die Thesen der Akte Personal mit uns diskutiert. Und schließlich haben sie uns Mut gemacht, dieses Buch zu schreiben.

Wir danken allen Gesprächspartnern und -partnerinnen für ihre wertvollen Impulse, die Zeit und insbesondere die Offenheit, die sie unseren Ideen in Interviews, gemeinsamen Veranstaltungen und Gesprächen entgegengebracht haben. Wir sind überzeugt, dass die Akte Personal ein wichtiger Ausgangspunkt für die dringend notwendige Debatte um eine zukunftsfähige Personalarbeit ist.

Unser besonderer Dank gilt Carsten Tergast, der mit seinem untrüglichen Sinn für Textdramaturgie die erzählerischen Grundlagen für diese Publikation gelegt hat.

Vorwort

»Die Akte Personal« ist als Buchtitel ein schönes Wortspiel. Es hat etwas zu tun mit Zusammentragen, mit dem Verstehen einer Entwicklung, mit der Beurteilung einer Situation anhand vieler Einzelinformationen. Gleichzeitig findet man in einer Akte Empfehlungen für die Zukunft, die sich Leserinnen und Lesern vor allem dann erschließen, wenn man sie auf einer Zeitlinie aus der Vergangenheit her versteht.

Eine Akte nimmt man dann zur Hand, wenn es schwierig und unangenehm wird. Das trifft auch für das Thema zu, mit dem sich die drei Autoren hier beschäftigen: den Zustand der Personalwirtschaft im Allgemeinen und der Personalabteilung im Besonderen. Dieser Zustand ist besorgniserregend und daher ist ein Blick in die »Patientenakte« unausweichlich. Und ohne die Pointe der Akte und damit des Buches vorwegzunehmen: Je mehr man liest, desto schwieriger wird der Fall.

Die Reaktion der Betroffenen dürfte dem sehr menschlichen Reflex von Patienten entsprechen, denen eine harte Diagnose eröffnet wird, die sie so nicht wahrhaben wollen: Weil nicht sein kann, was nicht sein darf, schaut man einfach in eine andere Richtung. Noch immer wirkt die Szene wie unangetastet. Man feiert sich auf Kongressen und den Stars werden rote Teppiche ausgerollt. Die positive Verstärkung des eigenen Bildes kommt auch durch die Zunft der HR-Berater zustande. Wie gut das funktioniert, sieht man daran, dass es jetzt sogar Berater gibt, die Personalern ein »Coaching für Businesspartner« anbieten, wenn sie mit der Mogelpackung »Businesspartner« nicht klarkommen. Eine Bestärkung kommt auch von HR-Zeitschriften: Dort steht wenig Unangenehmes – schon allein deshalb, weil kritische Artikel zur Personalabteilung so selten erscheinen, dass sich kaum jemand die Mühe macht, einen entsprechenden Artikelvorschlag zu entwickeln.

Letztlich haben wir mit der aktuellen HR-Szene also genau das vorliegen, was Niklas Luhmann ein selbstreferentielles System nennt, das sich nur noch auf sich selbst bezieht und damit immun gegen Kritik beziehungsweise Veränderungsimpulse ist: Alles ist gut und schuld sind meist nur die anderen.

Und jetzt kommt dieses Buch, in dem zu lesen ist, was viele eigentlich wissen, zumindest aber ahnen sollten: Die Personalabteilung hat sich selbst in eine ziemlich prekäre Situation manövriert.

Brauchen wir überhaupt noch eine Personalabteilung in der heutigen Form? Für die Lohnabrechnung gibt es externe Dienstleister, für die Personalentwicklung und -förderung ist die unmittelbare Führungskraft oder der Mitarbeiter bzw. die Mitarbeiterin selbst zuständig. Hochschulmarketing und Akquisition machen entsprechende Agenturen, die fast die gleichen Kampagnen auch für Wettbewerber schalten, IT verantwortet sowieso jemand anderes, PR und Kommunikation auch. Die Budgets liegen bei der Linie, die extern das an HR-Leistungen einkauft, was sie für richtig hält.

Wohlgemerkt: Es geht in diesem Buch weniger um Personalarbeit als vielmehr um die Personalabteilung und ihre Rolle. Das ist ein wichtiger Unterschied. Denn jedes Unternehmen braucht gute Personalarbeit. Aber braucht jedes Unternehmen eine Personalabteilung? Sicher nicht – und es wird auch keine Garantie zum Erhalt der Personalabteilung geben. Wenn die Personalabteilung nicht mehr zur internen und externen Umwelt passt, wird sie an Bedeutung verlieren – und letztlich als historische Anekdote im Firmenarchiv verschwinden.

Genau das soll verhindert werden und deshalb geht es im Untertitel des Buches darum, sich jetzt neu zu erfinden. Das wirft die Frage nach dem Warum ebenso auf wie nach dem Wie. Ersteres müsste sich relativ leicht mit dem Hinweis auf strategische Wettbewerbsvorteile beantworten lassen, die man durch ein gutes Personalmanagement gewinnen und halten kann. Trotzdem gibt es immer wieder verblüffende Reaktionen schweigsamer Fassungslosigkeit, wenn man gestandene HR-Manager bittet zu belegen, wo und wie das Unternehmen durch das Personalmanagement wirklich echte Wettbewerbsvorteile erzielt.

Die Frage, in welche Richtung sich HR entwickeln sollte, ist ungleich schwerer zu beantworten. Sie wird jedoch – blickt man genauer in die Szene – noch nicht einmal ernsthaft gestellt. Die Vertreterinnen und Vertreter der meisten Personalabteilungen akzeptieren den Status quo im Kern, während Linienmanager und Unternehmensleitung fleißig an der Aushöhlung der Personalabteilung arbeiten.

Daher treffen Buch, Titel und die drei Autoren den Kern des Problems, indem sie die Realität aktenkundig machen, dann aber offen aussprechen: Was wir brauchen, ist ein radikales Umdenken, also ein Neu-Erfinden. Ansonsten bleibt nur eines: Die Personalabteilung wird zu den Akten gelegt und geschlossen. Damit würde aber mehr verschwinden als nur ein Türschild.

Wegen dieses positiv zu interpretierenden Handlungsdrucks ist dieses Buch wichtig: Es stellt lieb gewordene Paradigmen wie die Nachfrageorientierung auf den Prüfstand: »Wer dem Unternehmen immer nur gibt, was es will, steuert nicht.« Es hinterfragt tabuisierte Konstrukte wie die »Businesspartner«. Es sieht einige Personalabteilungen als Wellnessoasen und manche Personalmanager als Showstars, wozu allen von uns sofort einige einfallen. Möge dieses Buch auf das produktive Interesse der Leser und Leserinnen treffen!

Univ.-Prof. Dr. Christian Scholz, Saarbrücken

Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre,

insbesondere Organisation, Personal- und

Informationsmanagement der

Universität des Saarlandes

1. Personal kann jeder?

Mal ehrlich, was soll daran so schwierig sein: Sie führen Vorstellungsgespräche, verschicken monatlich Gehaltsabrechnungen, organisieren Weiterbildungsveranstaltungen und achten darauf, dass die Personalakte vollständig und sauber geführt wird. Gut, wenn jemand das Unternehmen verlassen muss, sind Sie auch irgendwie beteiligt, was nicht schön ist und keinen Spaß macht, aber das bekommt man auch hin. Also: Wo ist das Problem? Personal kann jeder, die guten Leute brauchen wir dort, wo das Geld verdient wird. Denen bläst vorne der Wind ins Gesicht, während die Personaler weit hinten doch ziemlich ruhige Kugeln schieben.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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