Die aktuelle Büchse der Pandora: Ewigkeitschemikalien PFAS und Konsorten - Peter Brandt - E-Book

Die aktuelle Büchse der Pandora: Ewigkeitschemikalien PFAS und Konsorten E-Book

Peter Brandt

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Beschreibung

Bei Pandora handelt es sich in der griechischen Mythologie um eine von Hephaistos aus Lehm geschaffene Frau. Hesiod beschreibt sie als ein schönes Übel. Sie wird von Hermes zu Epimetheus gebracht einschließlich der unheilvollen Büchse der Pandora. Heute ist das Öffnen der Büchse der Pandora Inbegriff für das Stiften eines Unheils, das sich nicht wiedergutmachen läßt, also auch ein aktuelles Sysonym für die Ewigkeitschemikalien PFAS und Kosorten.

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Seitenzahl: 61

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Inhaltsverzeichnis

1. Vorwort

2. Klassifikation der PFAS

3. Eigenschaften und Anwendung der PFAS

4. Verbreitung der PFAS

5. Gesundheitliche Implikationen duch PFAS

6. Reglementierungen von PFAS

7. Die Konsorten PVC, PE, PET und PP

8. Plastikmüll und Plastischwemme

9. Eine makabere Parabel zum Schluß

10. Literatur

11. Verzeichnis eigener Publikationen

Jules-Joseph Lefebvre „Pandora“ (1882)

1. Vorwort

Laut Wikipedia handelt es sich bei Pandora (altgriechisch Πανδώρα Pandṓra, deutsch ‚Allgeberin‘ aus pan ‚all-‘, ‚gesamt‘ und doron ‚Gabe‘, ‚Geschenk‘; traditionell jedoch als „Allbegabte“ übersetzt) in der griechischen Mythologie um eine von Hephaistos aus Lehm geschaffene Frau. Hesiod beschreibt sie als ein schönes Übel (καλὸν κακόν kalòn kakón). Sie wird von Hermes zu Epimetheus gebracht – einschließlich der unheilvollen Büchse der Pandora. Heute ist das Öffnen der Büchse der Pandora Inbegriff für das Stiften eines Unheils, das sich nicht wiedergutmachen läßt.

Diese antike Beschreibung kennzeichnet verblüffend gut die aktuelle Stoffgruppe der PFAS (= Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen). Was ist bei den relevanten staatlichen Institutionen über die PFAS zu finden?

Das Umweltbundesamt äußert sich im Internet wie folgt: Die Chemikalien sind so stabil, dass sie – wenn sie in die Umwelt gelangen – dort lange verbleiben. Sie werden deshalb auch Ewigkeitschemikalien genannt. In der Umwelt können PFAS sich in Nahrungsketten anreichern oder rasch im Wasserkreislauf verteilen und auch Trinkwasserquellen wie das Grundwasser erreichen.

PFAS sind hauptsächlich menschengemachte Chemikalien und kommen natürlicherweise nicht in der Umwelt vor. Dennoch können PFAS heute weltweit in Wasser, Luft und Boden nachgewiesen werden. Auch im Blutserum von Menschen können sie vorkommen und gesundheitliche Effekte haben. Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes: „Welche Schäden die langlebigen PFAS in der Umwelt auf Dauer anrichten können, ist häufig noch unerforscht. Wir versuchen daher mit dem nun veröffentlichten Vorschlag diese Stoffe in der EU so weit wie möglich zu verbieten. Dies ist aus Vorsorgegründen der richtige Schritt.“

Im Internet findet man folgenden Beitrag des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit: Im Rahmen des Monitorings wurden 86 Proben getrockneter Algen auf verschiedene PFAS-Verbindungen untersucht. Dabei handelt es sich um die vier wichtigsten PFAS-Verbindungen Perfluoroctansäure (PFOA), Perfluorooctansulfonat (PFOS), Perfluornonansäure (PFNA) und Perfluorhexansulfonsäure (PFHxS). Bei diesen vier Einzelsubstanzen wurden die geltenden Richtwerte unterschiedlich oft überschritten.

Bei fünf Algenproben lag der PFOS-Gehalt über dem Richtwert von 0,010 Mikrogramm pro Kilogramm (μg/kg). Das sind 5,8 Prozent aller Proben. Auch der PFNA-Gehalt überstieg bei fünf Proben den hier geltenden Richtwert von 0,005 μg/kg. In 15 Proben lag der PFOA-Gehalt über dem Richtwert von 0,010 μg/kg. Das sind 17,4 Prozent aller untersuchten Algenproben. In nur einer Probe überschritt der PFHxS-Gehalt den Richtwert von 0,015 μg/kg. Die gemessenen PFAS-Gehalte liegen in einer ähnlichen Größenordnung wie im Monitoring 2018.

„Unser Ziel muss es sein, die Belastung des menschlichen Organismus mit PFAS so gering wie möglich zu halten“, betont Dr. Andrea Luger, Leiterin der Abteilung Lebensmittelsicherheit im Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) und ergänzt: „Dafür brauchen wir eine belastbare Datenbasis. Die Ergebnisse dieses Monitorings tragen dazu bei und können für weiterführende Expositionsschätzungen genutzt werden.“

Beim Bundesinstitut für Risikobewertung findet man: Als PFC (perfluorierte organische Verbindungen) wird eine Gruppe von Industriechemikalien bezeichnet, die Zwischenprodukte oder Hilfsstoffe bei der Herstellung bestimmter Fluorverbindungen sind oder zu denen diese Verbindungen abgebaut werden. Die Fluorverbindungen werden ihrerseits wieder in zahlreichen Verbraucherprodukten eingesetzt. Die bekanntesten Vertreter der PFC sind Perfluoroctansäure (PFOA) und Perfluoroctansulfonsäure (PFOS). Beide Verbindungen sind sehr stabil und aufgrund ihres breiten Einsatzes inzwischen überall in der Umwelt nachzuweisen. Sie haben eine lange Halbwertszeit im menschlichen Organismus und können sich daher anreichern. Haupteintragspfade für PFOA und PFOS sind kommunale Kläranlagen und Industrieanlagen, in denen PFC verarbeitet werden. Sie können die Leber schädigen und Krebs auslösen.

Diese amtlichen Verlautbarungen sind hinreichend genug, um sich mit den PFAS näher zu beschäftigen. PVC, PE und PP haben leider als Plastikmüll mit weltweiter Verbreitung eine solch fragliche Berühmtheit erlangt, daß es sich erübrigt, hier noch besonders auf die Notwendigkeit, sich mit ihnen zu befassen, hinzuweisen.

3. Eigenschaften und Anwendung der PFAS

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