Die Apfel-Apotheke - Antje Maly-Samiralow - E-Book

Die Apfel-Apotheke E-Book

Antje Maly-Samiralow

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Beschreibung

Dass ein Apfel am Tag den Arzt auf Abstand hält, weiß jeder. Aber warum das so ist, erklärt die Wissenschaftsautorin Antje Maly-Samiralow. In der "Apfel-Apotheke" wird traditionelles Heilwissen mit neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen verbunden. Ausgewiesene Experten geben Tipps zur heilenden Verwendung des Apfels, und Rezepte zu kraftvollen Apfelgerichten bereichern diesen Rundum-Ratgeber zur Heilkraft des Apfels. Wer hat schon gewusst, dass Äpfel eine antientzündliche Wirkung haben, gegen Hämorrhoiden helfen und ein Tee von Apfelschalen einen sanft in den Schlaf befördern. Für die Stärkung seines Immunsystems kann man kaum etwas Besseres tun, als täglich ein bis zwei Äpfel zu essen, und zwar mit Schale, denn direkt unter der Schale sitzen die zahlreichen Vitamine. Auch über ein breites Spektrum an Mineralien verfügt "der Deutschen liebstes Obst". Allein der Magnesium-Gehalt bei vor allem getrockneten Äpfeln ist immens und hilft präventiv gegen Übermüdung und Stress.. Zu diesen Aspekten und vielen anderen mehr findet man in diesem schön ausgestatteten Ratgeber alles Wissenswerte über die Heilkraft einer Frucht, das uns das ganze Jahr über zugänglich ist wie kein anderes!

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Antje Maly-Samiralow

Die Apfel-Apotheke

Hausmittel zum Selbermachen Traditionelle Heilrezepturen und neueste Forschungsergebnisse

Knaur e-books

Über dieses Buch

Dass ein Apfel am Tag den Arzt auf Abstand hält, weiß jeder. Aber warum das so ist, erklärt die Wissenschaftsautorin Antje Maly-Samiralow. In der »Apfel-Apotheke« wird traditionelles Heilwissen mit neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen verbunden. Ausgewiesene Experten geben Tipps zur heilenden Verwendung des Apfels, und Rezepte zu kraftvollen Apfelgerichten bereichern diesen Rundum-Ratgeber zur Heilkraft des Apfels.

Wer hat schon gewusst, dass Äpfel eine antientzündliche Wirkung haben, gegen Hämorrhoiden helfen und ein Tee von Apfelschalen einen sanft in den Schlaf befördern. Für die Stärkung seines Immunsystems kann man kaum etwas Besseres tun, als täglich ein bis zwei Äpfel zu essen, und zwar mit Schale, denn direkt unter der Schale sitzen die zahlreichen Vitamine. Auch über ein breites Spektrum an Mineralien verfügt »der Deutschen liebstes Obst«. Allein der Magnesium-Gehalt bei vor allem getrockneten Äpfeln ist immens und hilft präventiv gegen Übermüdung und Stress.

Zu diesen Aspekten und vielen anderen mehr findet man in diesem schön ausgestatteten Ratgeber alles Wissenswerte über ein Obst, das uns das ganze Jahr über zugänglich ist wie kein anderes!

Inhaltsübersicht

WidmungEin Toast auf den Apfel, den König der Früchte!Der Apfel – eine Frucht der SuperlativeHeilwissen ApfelVitamine in FülleVitamin A für Augen und ZellschutzB-Vitamine zur EnergieversorgungVitamin C – Ascorbinsäure für Immunsystem und BindegewebeVitamin E – Tocopherol für den ZellschutzVolksmedizin und moderne WissenschaftEine aphrodisierende FruchtÄpfel statt SchlaftablettenHilfe bei Rheuma, Wurmbefall, Kater & Co.Äpfel für einen gesunden DarmApfelbaumrinde gegen Malaria und DiabetesApfelwickel gegen HalsschmerzenDer Apfel in der mittelalterlichen KlostermedizinEine Hymne auf den ApfelNeues aus der ForschungStudie zum AllergiepotenzialCholesterinsenkung und GefäßschutzDer Apfel als RundumschutzSekundäre PflanzenstoffeSchützende PolyphenoleMineralien und SpurenelementeKalium für Herz und MuskelnKalzium und Phosphor für Knochen und ZähneMagnesium für Muskeln und NervenGetrocknete Äpfel als EisenquelleApfelringe in den WechseljahrenTipps zum VerzehrAuf die Schale kommt es an!Pektin, ein Wundermittel der NaturBallaststoffe sind kein überflüssiger BallastStudien zum BallaststoffbedarfBallaststoffe sind Medizin – Ernährungsmedizin!Ballaststoffe sorgen für einen gesunden DarmMuss man den Apfel waschen?Gespritzte Äpfel sollte man waschenWas ist mit der Wachsschicht?Soll man das Kerngehäuse mitessen?Größere Bakterienvielfalt in biologischen ÄpfelnNoch mehr NutzenSchutz vor KrankheitAllergienAllergiestudie zu ApfelsortenWeniger Heuschnupfen durch hohen PolyphenolgehaltArterioskleroseKleiner Exkurs zum LDL- und HDL-SpiegelDer Weg zu Plaque und InfarktApfelpektin für gute CholesterinwerteAntioxidantien schützen vor ArterioskleroseAtemwegserkrankungenAntioxidantien beugen COPD vorÄpfel wirken schleimlösendÄpfel reduzieren das Asthmarisiko für KinderRezepturen gegen Husten, Fieber und HeiserkeitDiabetesPhloridzin drosselt die ZuckeraufnahmeBallaststoffe verringern das Risiko für Diabetes Typ 2Diabetiker sollten auf zuckerarme Äpfel setzenMagen-Darm-BeschwerdenFunktioneller DurchfallBlähungen bei SchreibabysSchwangerschaftsübelkeitÜbergewichtMacht der Apfel dick?Kleine ApfelkurAbnehmen mit ApfeldrinksSchlank mit Apfelessig?Multitalent ApfelessigEssig in der traditionellen HeilkundeVierräuberessig – stark gegen KeimeApfelessig selbst gemachtGrundrezept Apfelessig (nach Peter Schultes)Innerliche AnwendungMorgens zur Anregung des StoffwechselsApfelessig gegen SodbrennenApfelessig bei HeiserkeitApfelessig zur BlutzuckerregulierungApfelessig zur EntsäuerungApfelessig bei Reizdarm und Roemheld-SyndromÄußerliche AnwendungApfelessig für gesundes und schönes HaarApfelessig gegen Flechten und PilzeApfelessig bei Verbrennung durch QuallenGlatte und frische Gesichtshaut dank ApfelessigApfelessig statt DeoApfelessig gegen SchweißfüßeApfelessig zur ErfrischungDer Apfel im AyurvedaErnährung und Konstitution im AyurvedaDer Einfluss von Lebensmitteln auf die KonstitutionWarme Speisen entlasten das VerdauungssystemAyurvedisches Porridge mit gedünstetem ApfelDer Geschmack sorgt für ZufriedenheitAyurvedisches Apfel-ChutneyAlte ApfelsortenZurück zu den WurzelnWie entstanden die vielen Sorten?Über Zucht, Anbau und TrendsReger Austausch unter Pomologen sorgt für SortenvielfaltDer Handel setzt auf wenige SortenSortenarmut fördert AnfälligkeitenRückbesinnung auf den Wert alter SortenAlte Sorten schmecken häufig besser und sind gesünderWas macht den Geschmack eines Apfels aus?Woran erkennt man einen guten Apfel?Vielleicht an der Braunfärbung?Warum wird der Klarapfel kaum braun?Wie sieht ein guter Apfel aus?Wo kann man alte Sorten kaufen?Ernte und LagerungÜber die richtigen Zeiten und OrteWie lange sind Äpfel lagerfähig?Die Zeiten ändern sichDer Apfelvorrat zu HauseTipps für die LagerungDie industrielle LagerungAngepasste ErntezeitenSteuerung der NachreifeDas kulinarische Apfel-FinaleApfelspezialität aus der LandfrauenkücheApfelknödelDessert-Ensemble vom SternekochApfelkugeln mit BratapfelcremeZimtparfaitVanillecremeMandel-CrumbleMarzipaneisKaramellcremeUnd so richten Sie das Dessert anAnhangBezugsadressenEckart Brandts Empfehlungen für alte Apfelsorten in DeutschlandWeitere BezugsquellenHersteller von ApfelerzeugnissenWebadressen der ExpertenWeitere Webadressen
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Meiner Oma Elly, die aus nichts und also auch aus Äpfeln die wohlschmeckendsten Gerichte zu bereiten wusste und die mehr als nur einmal mein Halsweh mit Apfelwickeln weggezaubert hat.

Meiner Mutter, die Tag um Tag Äpfel und Karotten gerieben und durch ein Leintuch gepresst hat, damit ihr Bay – das war ich anno 1967 – im Winter keinen Vitaminmangel erlitt.

Meiner Freundin Renate, die sich zwar standhaft weigert, mir einmal nur einen Kaiserschmarrn mit Apfelmus zu machen, mich dafür aber mit den leckersten und lockersten Apfelkuchen entschädigt, die man sich nur erträumen kann.

Glücklich, wer solche Menschen in seinem Leben weiß.

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Ein Toast auf den Apfel, den König der Früchte!

»An apple a day keeps the doctor away!« Was so viel heißt wie: »Ein Apfel am Tag – und der Doktor bleibt, wo er mag.« Ein Versprechen, auf das sich unsere Vorfahren verließen, ein Rat, den viele zeit ihres Lebens beherzigten. Wie sonst sollte man seine Gesundheit schützen, wenn nicht mit den Gaben der Natur, den Früchten aus Wäldern und Gärten. Unsere Großmütter konnten nicht einfach in den Drogeriemarkt gehen und Nahrungsergänzungsmittel für Haut, Haare, Blutdruck und gegen gelegentliche Stimmungsschwankungen kaufen. Erstens waren die noch nicht erfunden, und zweitens hätten sie dafür nie und nimmer die sauer verdienten Groschen hergegeben. Sparsamkeit und nachhaltiges Haushalten waren nicht nur der allgegenwärtigen Armut geschuldet, sie galten als Tugend und waren einst eine Selbstverständlichkeit.

Selbstversorgung war das Gebot der Zeit. Wer einen Flecken Erde zur Verfügung hatte, zog eigenes Gemüse, baute Kartoffeln an und pflegte seine Obstbäume, von denen die allermeisten – Sie ahnen es – Äpfel trugen. Dies dürfte vor allem dem Umstand geschuldet gewesen sein, dass Äpfel äußerst robust und deshalb gut und vor allem lange lagerfähig sind. Und so kam es, dass der Apfel für viele Menschen die einzige Frucht war, mit der sie ihren Vitamin- und Mineralstoffbedarf decken konnten.

Zwar reiften in unseren Breitengraden auch Trauben, Pflaumen und Beeren. Doch deren Saison war nur von kurzer Dauer, und lagern ließen sich Himbeeren nun mal nicht, zumal in Zeiten, in denen man noch keine Gefrierschränke besaß. Bananen, Kiwis und Orangen wuchsen in fernen Ländern und kamen höchstens auf herrschaftliche Tafeln.

Unsere Großmütter waren im Übrigen nicht nur kundige Hausfrauen und wussten ihre Familien gesund zu verköstigen, sondern sie konnten auch viele kleine und größere Wehwehchen behandeln, ohne einen Arzt zurate ziehen zu müssen: mit einem Apfelwickel gegen Halsweh, geriebenen Äpfelchen gegen Durchfall oder einem Apfelschalentee bei Schlafstörungen. So hat es der Apfel nicht nur zu kulinarischen Weihen gebracht, sondern sich auch über Generationen hinweg als natürliches Heilmittel bewährt – ein Wissensschatz, den es zu heben gilt, damit auch Sie das Potenzial dieser Frucht zum Wohle Ihrer eigenen Gesundheit und der Ihrer Familie nutzen können. Und vielleicht finden Sie ja Gefallen an Ihrer eigenen Apfel-Apotheke, probieren die Rezepte und Rezepturen aus, die ich für dieses Buch zusammengetragen habe.

Vielleicht können Sie künftig auf manch bittere Pille verzichten oder essen so viele Äpfel, dass Sie erst gar keine Pillen brauchen. Und wer weiß: Vielleicht pflanzen Sie eines schönen Tages sogar einen Apfelbaum.

Der Apfel – eine Frucht der Superlative

Das gilt nicht nur für die ideale Kombination an Nähr- und Vitalstoffen, die der Apfel bietet, weshalb er auch als das gesündeste Obst, ja als Superfood geadelt wurde. Kaum ein heimisches Obst liefert so viele Vitamine, Mineral- und sekundäre Pflanzenstoffe, und das bei gerade mal 58 kcal je 100 g (ein mittelgroßer Apfel wiegt etwa 150 g).

Verglichen mit anderen Obst- und Gemüsesorten weisen Äpfel ein höheres Potenzial auf, Krankheiten zu lindern oder ihnen vorzubeugen. Sie erinnern sich: »An apple a day …«

Der Apfel ist zudem ein überaus praktisches Früchtchen. Er ist der ideale Pausensnack – egal ob für die Wanderung, die Brotzeitbox der Kinder oder für einen langen Tag mit vielen Terminen, an dem man nicht weiß, ob und wann man zum Essen kommt. So ein Äpfelchen passt noch in die kleinste Tasche. Und wenn sich der Hunger bemerkbar macht, ist man froh, in einen knackigen Prinz Albrecht von Preußen, eine Goldparmäne oder eine Rote Sternrenette beißen zu können. Es gab eine Zeit, da war es bei Herrschaftens en vogue, edle Apfelsorten zu züchten oder züchten zu lassen. Und so findet man heute auf Streuobstwiesen lauter Prinzen, Herzöge und Geheimräte, leuchtend rot und saftig.

An die 20000 Apfelsorten gibt es weltweit, gut 2000 allein in Deutschland, womit wir beim nächsten Superlativ wären: Keine Frucht wird bei uns so gern und so häufig verspeist. Auf durchschnittlich 130 Äpfel schaffen wir es im Schnitt pro Jahr. Damit sind wir eindeutig Weltspitze.

Für den passionierten Apfelbauer Eckart Brandt ist der Apfel das »deutscheste Obst« überhaupt. Nicht nur die enorme Beliebtheit des schmackhaften Kernobstes hat ihn dazu veranlasst, den Apfel so zu bezeichnen, sondern auch die Tatsache, dass er nun mal die Obstart ist, die in unseren Breiten am prächtigsten gedeiht. Schaut man gen Westen über die Grenzen, nach Frankreich oder Belgien, wo es im Schnitt zwei Grad wärmer ist als bei uns, findet man deutlich mehr Birnen als hierzulande. Was den Franzosen die Birne, ist uns Deutschen der Apfel, ein Nationalobst, wenn man so will.

Doch Eckart Brandt ist nicht nur Apfelbauer, er ist auch Apfelwissenschaftler, Pomologe, um bei der korrekten Bezeichnung zu bleiben. Die Pomologie, die man als Obstbaukunde bezeichnen kann, hat es sich zur Aufgabe gemacht, Obstsorten zu katalogisieren und neue Sorten zu züchten. Eckart Brandt sieht seine vordringliche Mission darin, alte, in Vergessenheit geratene Apfelsorten vor dem Aussterben zu bewahren, weil Äpfel nun mal ein Kulturgut sind und weil viele alte Sorten gesünder sind als die Neuzüchtungen, die in Supermärkten angeboten werden.

Ich schätze mich glücklich, dass ich Eckart Brandt dazu überreden konnte, unsere Apfel-Apotheke mit seinem Fachwissen über die Vorzüge alter Apfelsorten zu bereichern.

Tipp von Eckart Brandt

»Ich würde jedem, der gerne Äpfel isst, zum Verzehr alter Sorten raten. Erstens sind die geschmacklich viel interessanter und vor allem abwechslungsreicher als die wenigen Sorten, die Sie im Supermarkt kriegen und die oft sehr schal schmecken. Zweitens enthalten alte Sorten häufig mehr Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe, vor allem Polyphenole, und sind damit auch für Apfelallergiker besser verträglich. Drittens müssen alte Sorten nicht gespritzt werden und sind folglich nicht mit Pflanzenschutzmitteln belastet.

Wer sein eigenes Obst anbauen will, der hat mit den Neuzüchtungen ohnehin keine Freude, weil die Bäume bis zu 30-mal gespritzt werden müssen, damit sie überhaupt Früchte tragen. Und wer will in seinem Obstgarten schon mit Gift hantieren, noch dazu, wenn die Kinder unter dem Apfelbaum spielen? Auch gegen Pilzbefall oder andere Schädlinge muss man alte Sorten nicht behandeln. Die meisten sind so robust und pflegeleicht, dass sie keine Flecken oder Schorf kriegen. Und die Äpfel mit Flecken kann man ja zum Entmosten geben.

Zu den beliebtesten überregionalen Apfelsorten, die quasi in ganz Deutschland gedeihen, zählen die Goldparmäne, der sehr ertragreiche Prinz Albrecht von Preußen und der lange lagerfähige und vielfältig einsetzbare Boskoop.«

Es spricht also einiges dafür, alte Apfelsorten auszuprobieren und dabei ganz neue Geschmacksrichtungen zu entdecken. In der Rubrik Bezugsquellen am Ende dieses Buches finden Sie aktuelle Listen mit Obstbauern, die alte Sorten vermarkten.

Praxistipp: Alte und neue Sorten

Auch wenn alte Sorten für Allergiker verträglicher sind und zum Teil mehr Mineralien sowie sekundäre Pflanzenstoffe enthalten, muss man auf konventionelle oder biologisch angebaute Äpfel nicht verzichten. Denn Äpfel sind per se gesund und nahrhaft. Das gilt selbstverständlich auch für Supermarktäpfel.

Abgesehen davon kann die gesamte Bevölkerung – vorausgesetzt, alle Bundesbürger essen Äpfel, was ich jedem ans Herz legen möchte – nicht mit alten Sorten versorgt werden. Dafür gibt es schlicht und ergreifend nicht genügend Streuobstwiesen und Obstgärten mit alten Sorten. Hinzu kommt, dass die heutigen Lagermöglichkeiten eine gute Versorgung gewährleisten. Kurzum: Jeder Apfel ist besser als kein Apfel.

Von konventionellen Äpfeln sollte man vielleicht mehr essen als von alten Sorten, um eine ausreichend hohe Konzentration der im Apfel enthaltenen gesundheitlich relevanten Substanzen aufzunehmen. Das hieße, dass man das alte Sprichwort wie folgt abwandeln müsste in: Two apples a day keep the doctor away.

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Heilwissen Apfel

Was ist drin im Apfel? Und warum ist er so gesund?

Der Apfel besticht durch eine optimale Zusammensetzung von Makro- und Mikronährstoffen. Er besteht – je nach Sorte und Lagerzeit – zu gut 85 Prozent aus Wasser. Aber dieses Wasser hat es in sich. Es enthält so viele lebenswichtige Mineralien und Vitamine, dass man – wollte man ein solches Wasser käuflich erwerben – sehr viel Geld dafür bezahlen müsste. Ein guter Apfel kostet ungefähr 60 Cent. Das ist vergleichsweise wenig Geld, wenn man bedenkt, was man dafür bekommt. Eine gute Investition in die Gesundheit.

Vitamine in Fülle

Unser Organismus ist auf Vitamine angewiesen, damit die Körperfunktionen gewährleistet sind und wir gesund bleiben. Schließlich steht die erste Silbe »Vita« für Leben.

Bis auf wenige Ausnahmen müssen Vitamine mit der Nahrung zugeführt werden, weil der Körper sie nicht selbst bilden kann. Es gibt wasserlösliche und fettlösliche Vitamine. Erstere – zu denen die B-Vitamine (bis auf B12) sowie Vitamin C gehören – kann der Körper nicht speichern, und sie müssen deshalb regelmäßig zugeführt werden. Fettlösliche Vitamine – wie A, D, E und K – können hingegen gespeichert werden. Weil diese Mikronährstoffe äußerst sensibel auf Licht und Hitze reagieren, landet am Ende nur noch ein Bruchteil auf dem Teller. Vor allem denaturierte Kost, aber auch falsch und zu lange gegarte Lebensmittel enthalten kaum noch Vitamine.

Vitaminmangel kann eine gewisse Zeit vom Körper toleriert werden. Fehlen Vitamine dauerhaft, schaltet der Organismus auf Sparflamme. Der Mensch wird müde, kraftlos, und die Stimmung geht in den Keller. Am Ende drohen schwere Erkrankungen. Skorbut, die sogenannte Mundfäule, war eine unter Seefahrern gefürchtete Krankheit, verursacht durch den Mangel an Vitamin C. Hätten die Handelsschiffe seinerzeit Äpfel als Proviant geladen, wären die Matrosen nicht zahnlos von ihren Reisen zurückgekehrt, denn Äpfel enthalten richtig viel Vitamin C.

Doch der Reihe nach. Denn vor C kommt bekanntlich A.

Vitamin A für Augen und Zellschutz

Ich sage es gleich vorweg: In Sachen Vitamin A macht der Apfel eher keine so gute Figur. Da sind ihm farbintensive Obst- und Gemüsesorten wie Karotten, Paprika, Spinat, aber auch Mangos und Honigmelonen deutlich überlegen. Der Vollständigkeit halber führe ich dieses Vitamin trotzdem auf, zumal es ein klassisches Apfelrezept gibt, das mit richtig viel Vitamin A punkten kann und extrem gesund ist.

Reines Vitamin A kommt nur in tierischen Lebensmitteln vor, und zwar als Retinol. Die in Äpfeln und generell in Pflanzen steckende Substanz Betacarotin sowie andere Carotinoide werden als Provitamine bezeichnet, weil der Körper sie erst zu Vitamin A umbauen muss. Der Vollständigkeit halber sei gesagt, dass auch das in tierischen Lebensmitteln vorkommende Retinol aus Carotinoiden gebildet wurde, und zwar aus Pflanzen, die die Tiere zuvor verspeist haben.

Im Volksmund ist Vitamin A auch als Augenvitamin bekannt, da es für eine gesunde Sehfunktion wichtig ist. Eine Mangelversorgung mit Vitamin A kann unter anderem zu Nachtblindheit führen.

Vitamin A ist auch am Zellwachstum beteiligt und sorgt für gesunde Haut und Schleimhäute. Darüber hinaus ist es ein potentes Antioxidans, das die Zellen schützt und frühzeitiger Alterung vorbeugt.

Eine weitere Bedeutung kommt dem Vitamin in Bezug auf Atemwegserkrankungen zu. Vitamin A schützt das Epithelgewebe der Lunge und macht sie widerstandsfähiger gegen Infektionen.

Der Tagesbedarf erwachsener Männer liegt bei 1 mg und der von Frauen bei 0,8 mg Retinoläquivalent. Ein durchschnittlicher Apfel von 150 g enthält etwa 0,044 mg Betacarotin, das, wenn es im Körper umgewandelt wurde, ungefähr 0,0073 mg Retinol ergibt. Das deckt 0,73 Prozent des täglichen Vitamin-A-Bedarfs ab. Bei zwei Äpfeln käme man auf 1,5 Prozent; nicht gerade viel.

Die Mischung macht’s

Weil Äpfel nun mal keine allzu ergiebige Vitamin-A-Quelle sind, empfiehlt es sich, sie mit Lebensmitteln zu kombinieren, die deutlich mehr davon enthalten. Denn das A und O einer gesunden Ernährung ist die richtige Kombination von Nahrungsmitteln, damit man von allen lebenswichtigen Nähr- und Vitalstoffen ausreichend zu sich nimmt und keinen Mangel erleidet.

Wer glaubt, davor gefeit zu sein, wird sich wundern. Die Zahl der über- und gleichzeitig mangelernährten Menschen nimmt in den westlichen Industrieländern zu. Schuld ist eine zunehmend denaturierte Ernährung mit Junkfood. Wann hat es das je gegeben: adipöse Schulkinder, die einen Diabetes mellitus entwickeln? Früher war die Zuckerkrankheit ein Leiden des Alters. Heute erkranken immer jüngere Bevölkerungsschichten daran.

Um dem und anderen Zivilisationserkrankungen vorzubeugen, gehört täglich ein Apfel auf den Tisch. Und damit die Apfelkost nicht nur gesund, sondern auch abwechslungsreich und vor allem lecker ist, habe ich einen waschechten Sternekoch gebeten, Rezepte zu kreieren, mit denen Sie apfelmäßig gut durch die Woche kommen.

Steffen Metzger arbeitet als Sternekoch im Chiemgau, zweifelsohne eine der schönsten Regionen Oberbayerns. Viele Jahre hat er die Küche in der Residenz Aschau verantwortet und kümmert sich jetzt um die kulinarischen Bedürfnisse der Gäste im Gut Edermann in Theisendorf. Auch hier setzt Steffen Metzger auf regionale Küche mit heimischen Zutaten. Jetzt im Frühling blühen die Apfelbäume auf den Wiesen des Chiemgaus in Weiß und Rosé.

Die erwachende Natur hat den passionierten Küchenchef zu einem Salat inspiriert, der munter macht, die Haut strafft, sie rosig und gesund erscheinen lässt und richtig viel Vitamin A enthält.

Apfel-Karotten-Salat

Leindotteröl sorgt hier dafür, dass das Provitamin, das in den Äpfeln, vor allem aber in den Karotten steckt, vom Körper in Vitamin A umgewandelt werden kann. Das Öl ist zudem reich an entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren.

Zutaten:

3 Äpfel

8 Karotten

15 ml Apfelessig

5 g Honig

10 g Steinsalz

10 ml Leindotteröl

(nach Möglichkeit Zutaten in Bioqualität wählen)

Zubereitung:

Äpfel und Karotten reiben.

Essig, Honig und Salz verrühren. Die Marinade über die geriebenen Äpfel und Karotten geben und ca. 1 Stunde ziehen lassen.

Zum Schluss das Öl zugeben und den Salat servieren.

TIPP

Den Salat mit etwas eingelegtem Sushi-Ingwer bestreuen und mit frischem Koriander garnieren. Das verleiht dem Gericht eine exotische Note, und Ingwer ist ein Gesundbrunnen für sich.

B-Vitamine zur Energieversorgung

B-Vitamine spielen eine wichtige Rolle bei der Energieversorgung des Körpers. In den Mitochondrien, den Kraftwerken der Zellen, dienen sie als Vorstufe für Coenzyme, die für die Energiegewinnung aus Proteinen, Kohlenhydraten oder Fetten notwendig sind. Sie sind am Zellwachstum, an der Zellteilung sowie an der Regeneration der Nerven beteiligt. Und sie sorgen für die Synthese von Botenstoffen, ohne die wir weder Glück empfinden noch uns konzentrieren könnten.

Ein Mangel an B-Vitaminen schlägt sich in Erschöpfungszuständen und Leistungsabfall nieder, aber auch in neurologischen Ausfällen wie Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen. Da die B-Vitamine einander zum Teil in ihrer Wirkung bedingen und meist gemeinsam in Lebensmitteln vorkommen, bezeichnet man sie auch als Vitamin-B-Komplex. Äpfel enthalten nicht alle, aber einige davon.

B1 – Thiamin

Thiamin spielt eine wichtige Rolle im Zuckerstoffwechsel sowie bei der Reizweiterleitung zwischen den Nervenzellen. Eine dramatische Folge von B1-Mangel ist die Beri-Beri-Krankheit. Zwar tritt diese Erkrankung vorwiegend in den armen Regionen dieser Welt auf, in denen sich Menschen weitestgehend von weißem Reis ernähren. Aber es zeichnen sich auch in den Industrienationen Tendenzen eines Vitamin-B1-Mangels ab, da hier zunehmend denaturierte Nahrung mit viel Weißmehlprodukten und Zucker die Einkaufskörbe füllt. Leichte Formen eines Mangels machen sich durch Müdigkeit, Gedächtnisstörungen, Reizbarkeit und Schlafstörungen bemerkbar. Schwerere Verläufe sind durch Muskelschwäche, Krämpfe, Kribbeln in den Zehen sowie Flüssigkeitsansammlungen in den Beinen und der Lunge gekennzeichnet. Ein Apfel steuert etwa 5 Prozent des täglichen Vitamin-B1-Bedarfs bei, was durchaus als ordentlich bezeichnet werden darf.

Der regelmäßige Verzehr von Äpfeln in Kombination mit Vollkorngetreide, beispielsweise im Frühstücksbrei, kann helfen, Mangelerscheinungen vorzubeugen. Dinkel- oder Haferflocken eignen sich besonders gut, weil sie den Cholesterinspiegel senken, für einen ausgeglichenen Blutzucker sorgen und stimmungsaufhellend wirken. Ein Rezept für Habermus, den traditionellen Dinkelbrei nach Hildegard von Bingen, finden Sie genau wie eines für Haferbrei in diesem Buch.

B2 – Riboflavin

Auch Vitamin B2 ist in die Verstoffwechslung von Fetten, Eiweißen und Kohlenhydraten sowie in die Bereitstellung von Energie in den Körperzellen eingebunden und steuert die Zellentgiftung. Riboflavin ist zudem an der Bildung von Glutathion beteiligt, einem wichtigen Antioxidans.

Da es in Heilungsprozesse der Haut eingreift, macht sich ein Mangel an Riboflavin durch gerissene Haut an Augen, Nase und Mundwinkeln sowie spröde Lippen bemerkbar. Auch Sehstörungen sowie eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber grellem Licht können Anzeichen eines solchen Mangels sein. Ein Apfel deckt etwa 3 Prozent des Tagesbedarfs an Vitamin B2.